Beschreibung der Handschrift Kiel, Universitätsbibliothek, Cod. ms. Bord. 21 Katalogisiert durch Kerstin Schnabel Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Programms Erschließung und Digitalisierung handschriftlicher und gedruckter Überlieferung Elektronische Ausgabe nach TEI P5 TEI-P5 konforme Kodierung durch Kerstin Schnabel Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel

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Neukatalogisiert durch Kerstin Schnabel.

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der Bordesholmer Handschriften in der Universitätsbibliothek Kiel.

Kiel Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Universitätsbibliothek Bordesholmer Handschriften Cod. ms. Bord. 21 Katalog von 1488 M xxiv Zusammengesetzte theologische Sammelhandschrift Ostholstein 14. Jh., Ende 15. Jh., 1. Drittel 1448

Papier und Pergament.

Aus neun Teilen zusammengesetzt. I: 1r–24v, II: 25r–36v, III: 37r–60v, IV: 61r–68dv, V: 69r–76v, VI: 77r–107v, VII: 108r–126v, VIII: 127r–149r und IX: 150r–175v.

I, 188 Bl. 22 15

Spätgotischer Holzdeckeleinband mit rotem Lederüberzug, berieben, beschädigt. Auf dem VD ein Signaturschild aus Pergament, 1,3 5 , Aufschrift M xxiiii. Darunter geringe Fragmente eines Papierschildes mit Titelaufschrift sowie Reste eines Signaturschildes aus dem frühen 17. Jh. Auf dem HD oben ein zusätzlicher Kantenbeschlag nahe der Kettenbefestigung, von der nur noch die vier Löcher sichtbar sind. Liber catenatus Jeweils vier Eck- und Kantenbeschläge auf VD und HD, teilweise fehlend. Drei Doppelbünde, an Kopf und Schwanz einfache Kapitalbünde. Abdrücke von nicht mehr existierenden Doppelbünden im Rückenleder zwischen den vorhandenen Bünden. Die Kapitalbünde sind jeweils mit einem weiteren Stück Leder überzogen und mit den unteren vernäht. Über die Ausläufer dieser Lederstreifen wurden die Kantenbeschläge genagelt. Auf der Innenseite des vorderen Einbanddeckels sind drei Aushübe für die Aufnahme der Bünde leer bzw. nur mit Lederresten gefüllt, ohne eine Haltefunktion wahrzunehmen. Gegenüber den intakten Bundbefestigungen haben die Aushübe größere Ausmaße. Möglicherweise erfolgte also bereits eine mittelalterliche Restaurierung bzw. eine Wiederverwendung der Einbanddeckel. Eine Riemenschließe mit Fensterlager, teilweise vom Deckel gelöst. Abdrücke und Fehlstellen im Leder von einem größeren Schließenlager sowie Gegenblech. Restauriert 2006 von Anne-Katrin Haase, Hamburg.

Fragmente: Ehemals in Kapsel D1 der UB Kiel, seit 2018 unter der Signatur Cod. ms. Bord. 21-Bei-1 und -Bei-2: 1. Ehemaliges vorderes Vorsatzblatt: Pergament. 21,4 14,8 . 13./14. Jh. Textualis. Zeilenliniierung. 23 Zeilen. Rubriziert. Oben leicht beschnitten. Umbug von ca. 2,5 cm am Rand. Das Bl. war um die erste Lage gehängt. Recto: Aristoteles: De anima. Translatio nova, redactione Guilelmi de Morbeka. Lib. 2, cap. 5–6. Der Text setzt ein nichil indigeret actu esse igne visibile et audibile. Mit Textverbesserungen. Druck: Sancti Thomae de Aquino, Opera omnia iussu Leonis XIII p. m. edita, Rom 1984, Bd. 45,1, 107, 110, 114 (417a9–417b19). Auf dem Fußsteg von einer Hand aus dem 15. Jh. Ave beatissima civitas divinitatis eterno felix gaudio Vgl. CANTUS200447. Am Seitenrand quer zur Leserichtung von dieser Hand zweimal ausgeführt: Quia devotis laudibus tui memoriam. AH26 Nr. 69, In laudibus Nr. 5. Verso: Fortsetzung des Textes. Lib. 2, cap. 6–7. Beginnt et propter eandem causam in perpetuo superius corpore. Druck: Sancti Thomae de Aquino, Opera omnia (wie oben), 114, 117, 123 (417b27–418b8). 2. Abgelöstes hinteres Spiegelblatt: Pergament. 20 14,5 . Löcher von den Nägeln der Kettenbefestigung. Ein weiteres Loch mit rostiger Umrandung von der Befestigung des Gegenblechs. Fraßspuren von Holzwürmern besonders oben und unten. Beschnitten, oberer Teil eines größeren Blattes mit mittig angeordnetem Text und breiten Rändern. Das Blatt wurde quer zur Leserichtung eingeklebt. Aus der gleichen Hs. wie das vorherige Fragment, Fortsetzung des Textes der Verso-Seite. Recto: Lib. 2, cap. 7. Beginnt actus dyafani secundum quod est dyafanum relinquitur quid ergo quod a medio. Druck: Sancti Thomae de Aquino, Opera omnia (wie oben), 123 und 131 (418b9–419a20). Verso: Abdrücke der Faserstruktur des Holzes und der Vertiefungen für die Bünde. Fortsetzung des Textes, am Beginn der Seite unleserlich, endet et prohibens diffundi. Druck: Sancti Thomae de Aquino, Opera omnia (wie oben), 131, 135 (bis 419b25). 3. Vorderes Spiegelblatt in der Handschrift enthalten. Pergament. 21,3 13–15 . Umbug von ca. 1,2 cm. Teil einer Urkunde, beidseitig beschnitten, 18 Zeilen. Schriftraum: 9 21,3 . Die einst eingeklebte Seite mit Abdrücken des Holzdeckels und des umgeschlagenen Leders. Verso quer zur Leserichtung der Texte mit Datierung 1440, ausgestellt in Lübeck. Genannt wird ein Famulus eines Eckhard sowie der Kaland der hl. Jungfrau Maria bei St. Johannes auf dem Sande in Lübeck, siehe Codex diplomaticus Lubecensis = Lübeckisches Urkundenbuch, Abth. 1: Urkundenbuch der Stadt Lübeck, hrsg. von dem Vereine für Lübeckische Geschichte, Lübeck 1881, T. 6, 366–369 Nr. 345. 4. Hinteres Vorsatzblatt in der Handschrift leer.
Die Handschriftenteile wurden wohl schon vereint, bevor der Band in die Bordesholmer Bibliothek einging. Die Makulatur deutet auf die Bindung in Lübeck, wo auch Teile der Hs. entstanden sein dürften.

Das vordere Spiegelblatt und das hintere Vorsatz bestehen aus dickem, sehr steifem und vergilbten Pergament. Sie bildeten vor der Einbindung in die Holzdeckel die äußere Hülle des zweiten Teils, der nach 1448 in Lübeck entstand. Verwendet wurde dafür eine Urkundenfragment aus dem Jahr 1440. Die Bindung der Koperte bestimmte die Höhe der Bünde bei der Umarbeitung des ersten Teils, wobei nur die ersten fünf Lagen sicher von einer Neubindung betroffen waren, da hier entsprechende Einstichlöcher zu erkennen sind.

Möglicherweise kam die Handschrift über den zunächst im Ratzeburger Prämonstratenserstift lebenden Chorherrn Johannes Meyer nach Bordesholm.

Die Signatur M xxiv auf dem Vorderdeckel entspricht noch derjenigen im Katalog von 1488 (Cod. ms. Bord. 1a). Hier aufgeführt mit den folgenden Titeln: Tractatus de virtutibus et viciis. Questiones naturalium effectuum. Questiones theologicales notabiles. Tractatus Isidori ad bone vite instaurationem. Hugo de conscientia. Bonaventura de ligno vite. De oratione. De penitentia. Disceptatio rationis et conscientie de eucaristia Mathei de Cracovia. Tituli psalmorum. Questio Thome de casibus emergentibus circa eucaristiam. Alanus in proverbiis. Salutaris. Salutaris poeta. Speculum beatorum. Latinum ydeoma. Im Verzeichnis von 1606 (Cod. ms. Bord. 2a) benannt mit Tractatus de virtutibus et vitiis. Um das Jahr 1665 (Cod. ms. Bord. 1b) wurden die Titel 1. Hugo de conscientia. 2. Bonaventura de ligno vitae. 3. Salutaris poeta. 4. Speculum beati vergeben.

Die Bordesholmer Handschriften der Universitätsbibliothek Kiel, beschrieben von Kerstin Schnabel. Wolfenbüttel 2020 Merzdorf, 53f. Steffenhagen Nr. CCLXXXVIII. Ratjen, 48–50. Krämer, 98. Franck Aufgeschlagen , 35. Schnabel, 294, 576f. I 24 Bl. um 1427 1r–24r De virtutibus et vitiis Ea salute summi qui to mihi ipsi. Scire volitis in Christo dilectissimi fratres et amici beato Paulo apostolo differente didicimus quomodo caritate persona dilexit nos deus et elegit nos ante mundi constitutionem sine intercessione preces effundentes amicos quos nostis nominatim salutando Ungedruckt. Auf dem Kopfsteg des ersten Blattes der Hinweis Registrum vide in fine. 24v leer.

Wasserzeichen: Waage ohne Kreis, mit runder Waagschale: Piccard-Online 116423 , Piccard-Online 116424 (beide 1427).

24 Bl. Durchgängige Tintenfoliierung aus dem 19. Jh. 1–175. 2 VI (24). Bl. 12 mit Reklamant.

17 10 . 22–25 Zeilen. Einspaltig.

Von einer Hand in Bastarda geschrieben. Bis Bl. 12v rubriziert. Eine rote Lombarde über zwei Zeilen. II 12 Bl. um 1422 25ra–33va Quaestiones naturalium effectuum 25ra–33rb Aristoteles reddit causam quare homines habent crines in capite et non in parte inferiori mulier plus delectatur in coitu 33rb–va Queritur utrum sint summe separate determinate ad malum et illo aere exspirato apparebit talis forma 33va Utrum motus aliquando alimenti (?) ad singula membra sit naturalis sed motus alimenti Der Text bricht ab. 33vb–36rb Jacobus de Voragine Sermones quadragesimales 33vb–35ra Feria tertia post invocavit. (T19/3) Domus mea domus . Quandocumque dominus in Jerusalem ibat statim ad templum properabat et per hoc vos instruens Schneyer3, 239 Nr. 209. 35ra–36rb Dominica quarta quadragesimae. (T22) Accepit ergo Ihesus panes . Ista dominica vocatur dominica de rosa et de panibus vocatur autem dominica de rosa triplici ratione habebit loci amenitatem ideo dicit in regno meo Am Anfang und Ende leicht verkürzt, vgl. den Druck: Maggioni Sermones , 274–278. Schneyer3, 241 Nr. 246. Siehe mit diesem Anfang auch Petrus de Palude, Thesaurus novus, Schneyer5, 552 Nr. 382. 36v leer.

Wasserzeichen: Vierfüßer, Katze/Leopard, nicht gepunktet: Piccard-Online 85168 (1422, auch in Cod. ms. Bord. 65), ein weiterer Typ nicht nachweisbar.

12 Bl. Durchgängige Tintenfoliierung aus dem 19. Jh., hier 25–36. VI (36).

18 11,5–12 . 40–44 Zeilen. Zweispaltig.

Von einer Hand in jüngerer gotischer Kurisve geschrieben.

Rubriziert. Rote Lombarden über zwei bis drei Zeilen. III 24 Bl. um 1397 37ra–60va Liber scintillarum 37ra–rb Registrum Incipit registrum libri doctorum videlicet Ysidori Bede Sixti Laurentii Gregorii Augustini Capitulum primum Primum querite regnum dei. Secundum de oratione XXXVII de moderamine regni. 37rb–60va Textus Primum querite regnum dei. Capitulum primum Dei omnipotentis filius inter cetera sacre scripture et sue locutionis verba sic ait: Primum querite regnum dei. Ysidorus: Primum sciencie studium est deum querere deinde honestatem vite Christus est virga vigiliarum ipse punit et verberat Mit diesem alternativen Initium vgl. die Hss. Fritzlar DB, Ms. 17, 1r–8v ( Fritzlar, 32), Koblenz, LHA, Best. 701 Nr. 151, 62r–74v ( Koblenz 1, 284), Basel, UB, B X 35, 113r–120v ( Basel 2, 779), Uppsala, UB, C 220, 159v–161r ( Uppsala 2, 312) sowie weitere bei Bloomfield1506. Zu den edierten Ausgaben ( CC SL117, SC77 und 86 u. a.) keine Übereinstimmung. Literatur Bloomfield1506, vgl. 1761. Kurz 5/2, 228 (Hs. erwähnt). 60vb Notizen, durchgestrichen und verwischt.

Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Augen, darüber einkonturige Stange mit Stern: Piccard-Online 67954 (1397).

24 Bl. Durchgängige Tintenfoliierung aus dem 19. Jh., hier 37–60. 2 VI (60).

17,5 12–13 . 34–38 Zeilen. Zweispaltig, die äußere Spalte jeweils ca. 5 cm breit, die innen liegende ca. 6 cm.

Von einer Hand in älterer gotischer Kursive geschrieben.

Rubriziert. Rote Lombarden über zwei bis drei Zeilen. Bl. 37ra mit einer über zwölf Zeilen reichenden I-Initiale, deren Schaft mit Blattornamenten gefüllt ist. IV 12 Bl. Lübeck um 1400 61ra–68ra Johannes Scharpen Quaestiones et puncta Prima questio. Utrum sacerdos habens beneficium non curatum possit postponere officium diei legere aliud quodcumque sibi placet celebrando missam sicud in baptismo ideo talis appositio relinquitur arbitrio sacerdotis Explicit Eigens ausgewiesen sind die folgenden Fragen: 61rb Secunda questio Secunda questio. An sacerdos intendens celebrare pro defunctis possit mutare intentionem suam et celebrare aliam missam 61rb Tertia questio Tertia questio fuit quid faciat sacerdos stans ante altare preparatus ad missam certam 61vb Quarta questio Quarta questio. Si sacerdos sit obligatus ad certas missas ratione sui beneficii scilicet feria secunda ad missam pro defunctis et sabbato de beata virgine an possit illas missas post ponere 62ra Quinta questio Quinta questio. Si sacerdos possit uno tempore scilicet in jeiuno sublevare elemosinas alitus et legere missam pro eis alio tempore 62rb–68ra Der Text setzt fort: Intendens aliqua dicere cum protestatione debita et salvo iudicio meliori de materiis alias minstratis Auch in Cod. ms. Bord. 40, 57r–63v, Cod. ms. Bord. 41, 158v–177r, und Cod. ms. Bord. 33, Teil III, 282ra–288vb, sowie mit abweichendem Ende in Kopenhagen, KB, GKS 3392 8vo, 199r–222v ( Kopenhagen, 130) aus Cismar. Schaltzettel Zwischen Bl. 65 und 66 sowie zwischen Bl. 67 und 68. Notae Nota libro tertio distinctio 23 capitulum quarta Offenbar wurde ein bereits einseitig benutzter Zettel wiederverwendet. Auf der Verso-Seite Fortsetzung des Textes, der hier den Entwurf eines Briefes in niederdeutscher Sprache umgibt. Der Schaltzettel zwischen Bl. 67 und 68 mit weiterer Fortsetzung. Erwähnt wird Symon Stenborch aus Oldesloe, Vikar am Lübecker Dom, siehe Matrikel Rostock 1, 146, W. Prange, Vikarien und Vikare in Lübeck bis zur Reformation (Veröffentlichungen zur Geschichte des Hansestadt Lübeck Reihe B, 40), Lübeck 2003, 110, 120, 122 u. ö. Außerdem van den testamenten hern Hermen Rupperti seligher den ik einghesecht hadde to betalenden unses Rades Siehe Prange, Vikarien (wie oben), 119. Am Ende wil to Lubeke in komen unde wil se vruntliken unde wol entrichten Feria tertia in pasche Der Rest abgeschnitten. 68ar–68dv leer.

Wasserzeichen: Anker ohne Kreis, mit einkonturigen Flunken: nicht nachweisbar. Sonne, frei, ohne Beizeichen: zwei Typen nicht nachweisbar. Buchstabe P, ungebrochen, zweikonturige: Piccard-Online 106653 (1399).

12 Bl. Durchgängige Tintenfoliierung aus dem 19. Jh., hier 61–68d. Vier zunächst ungezählte Bl., jetzt mit Buchstabenzusatz 68a–d. VI (68d). Zwei ungezählte Schaltzettel: 1. zwischen Bl. 65 und 66: 7,7 9 2. zw. Bl. 67 und 68: 7,5 12,3 .

16–18 11–13 . 34–38 Zeilen. Zweispaltig.

Von drei Händen geschrieben.

Hand 1: ältere gotische Kursive 61ra–62rb und 69r–71v, auch in Teil V, 75r–76r, in Teil VI, 107r und Teil VIII, 127ra–148ra,

Hand 2: jüngere gotische Kursive 62rb–65vb,

Hand 3: jüngere gotische Kursive 66r–68rb.

Sparsam rubriziert. V 9 Bl. Diözese Ratzeburg um 1400 69r–71v 75r Wipert von Blücher Statuta ecclesiae Ratzeburgensis In nomine domini amen. N. dei et apostolice sedis G. episcopus universis et singulis clericis sue iurisdictionis servientibus Cum ideo facte sunt leges ut earum metu humana coherceatur audacia Inprimis mandantes ut prepositi et alii qui ipsorum nomine habeant synodum per sidere et tot Ave Maria devote dixit XX dierum indulgentias concedat Am Ende einige nachträglich ergänzte Bestimmungen. Erlassen anno domini Mo CCCo LVIIo vicesima die mensis Septembris unter Bischof Wipert. Erwähnt werden 71v Henricus prepositus (Heinrich von Barnekow) und Johannes prior (Johannes von der Brügge). Vollzogen am 18. Juni 1392 in Grevesmühlen. Ungedruckt, vgl. jedoch die wenig später erstellten Konzilsbeschlüsse in Lübeck mit partieller Übereinstimmung, J. F. Schannat, J. Hartzheim, Concilia Germaniae , Bd. 5, Köln 1763, 165–170. Zum Domstift Ratzeburg siehe K. Hillebrand, E. Bünz, Ratzeburg, in: Mecklenburgisches Klosterbuch. Handbuch der Klöster, Stifte, Kommenden und Prioreien (10./11.–16. Jahrhundert), hrsg. von W. Huscher u. a., 2 Bde, Rostock 2016, Bd. 1, 651–714. 72r–74v Innocentius III papa Sermo in conversione sancti Pauli (S20) Nolo mortem peccatoris . Huius sententiae manifestum exemplum in conversione sancti Pauli nobis dominus demonstravit Schneyer4, 44 Nr. 39. 74ar–v leer. 75v–76r Bonifatius IX papa Bulla 'Superni benignitas conditoris' de visitatione virginis Excerptum (9. 11. 1390). Bonifacius episcopus servus servorum dei et igitur felicis recordationis Urbanus papa VI. predecessor noster dignum reputans et debitum ut festum visitationis ipsius Marie virginis eius se noverit incursurum. Datum Romae apud sanctum Petrum V Idus Novembris pontificatus nostri anno primo Druck Magnum Bullarium Romanum a Leone M. usque ad Benedictum XIII, hrsg. von L. Cherubini, Luxemburg 1727, T. 1, 273f. ab Nr. 3. 76v leer.

Wasserzeichen: Glocke, Schelle: Piccard-Online 160193 (1401). Buchstabe P, ungebrochen, zweikonturige: nicht nachweisbar.

9 Bl. Durchgängige Tintenfoliierung aus dem 19. Jh., hier 69–76. Ein ungezähltes Bl., jetzt 74a. V–1 (76)!

18–19 11–12 . 45–50 Zeilen. Einspaltig.

Von zwei Händen in gotischer Kursive geschrieben.

Hand 1: ältere gotische Kursive 75r–76r. Diese Hand auch in Teil IV, 61ra–62rb und 69r–71v, in Teil VI, 107r, und Teil VIII, 127ra–148ra.

Hand 2: jüngere gotische Kursive 72r–74v.

Nicht rubriziert.

Die Entstehung diese Teils ist in Ostholstein, wohl in der Diözese Ratzeburg, zu vermuten.

Zusammen mit den übrigen Teilen kam er wohl über den späteren Bordesholmer Chorherrn Johannes Meyer nach Bordesholm. Meyer war zunächst Kanoniker des Ratzeburger Domstifts, daher ergeben sich wahrscheinlich über seine Person Bezüge zum Vorhandesnsein der Statuta ecclesiae Ratzeburgensis (Bl. 69r–71v).

VI 32 Bl. um 1400 77r–78v Valerius Bergidensis (?) Tractatus ad instaurationem bonae vitae 77r–v Dilecte fili dilige lacrimas noli differe eas tantum promptus esto ad lamenta respue sermones impudicos 77v–78v Fuge inhonesta verba vanus sermo cito polluit mentem apud dominum pro baptismo reputantur Explicit tractatus beati Ysidori ad instaurationem bone vite Zusammenfügung von De novae vitae institutione und der isidorischen Norma vivendi. Der erste Teil mit kleineren Abweichungen und Auslassungen, der zweite nur im direkten Anschluss an den ersten übereinstimmend mit dem Druck (Kap. 9–11), danach abweichend. Zuschreibung an diverse Autoren. In dieser verkürzten Fassung auch in Cod. ms. Bord. 57, 156r–161r. Druck PL87, 457f. PL83, 1248f. Literatur 2VL11, 725f. Siehe auch: Bloomfield1655. CPL1289. CPPM 2A Nr. 28b. CPPM 2B Nr. 3006, 3431, 3482, 3541. Díaz y Díaz, 383. 79r–80v Ps.-Bernardus Claraevallensis Ps.-Hugo de Sancto Victore Tractatus de interiori domo seu de conscientia aedificandi Exzerpte aus den angegebenen Kapiteln. Tractatus Hugonis de conscientia 79r Cap. 1,1 Conscientia in qua anima perpetuo est mansura edificanda est erudit ad discernendum utrumque 79r Cap. 1,2–1,5 Beata est anima qui in pace Christi fundata est qui omnia forinseca reliquimus 79r–80r Cap. 6,12–7,14 Redi igitur ad cor tuum et ab eo consolationem recipiat 80r Cap. 10–11 Multi querunt scientiam quam quod decens est in se apprehendere potest 80r–v Cap. 14,23–15,24 Bona est conscientia sed nulla est melior illa qua se homo cognoscit Explicit deo gracias In dieser gekürzten Fassung auch in Cod. ms. Bord. 16, 176v–178v, Cod. ms. Bord. 56, 55r–60r, und Cod. ms. Bord. 57, 144v–149v, mit leicht abweichenden Prooemium. Eine umfangreichere, aber ebenfalls unvollständige Version in Cod. ms. Bord. 55, 13r–41v. Druck PL184, 507C–508C, 509A–B, 509C–510D, 513C–515B, 516B–517D, 520A–C. Zur Literatur siehe die Beschreibung von Cod. ms. Bord. 16. 80v–87v Bonaventura Lignum vitae Christo confixus sum cruci. Verus dei cultor Christique discipulus gratiarum actio decus et imperium per infinita secula seculorum. Amen Explicit tractatus de ligno vite editus a fratre Bonaventura generali ministro fratrum minorum Mit diesem Explicit sowie mit der folgenden Oratio auch in Cod. ms. Bord. 35, 42rb–56va. Druck Bonaventurae opera 8, 68–86. Literatur CALMA2, 456 Nr. 41. Distelbrink Nr. 21. Mohan, 51. Glorieux Répertoire Nr. 305 ak. Im Anschluss: 87v Oratio Sacro nos tue crucifice redemptor inexstinguibili caritatis aduras incendio et dona carismatum desiderata concedas qui vivis et regnas Versus Sis rogo scribentis crucifixe memorque legentis. Intima qui mentis reficis tibi compatientis. Ebenfalls in Cod. ms. Bord. 57, 149v. 88r–89v De oratione Oratio ut dicit summa confessoris libro 3 titulus 24 questione III est pius affectionis mentis in deum tendens in sepulcrum lapide pergrandi clauditur signatur custodietur et vallatur Zusammenstellung von Autoritätenaussagen. Ungedruckt. 89ar–89av leer. 90r–106v Tractatus de poenitentia Secundum Ambrosium de penitentia distinctio 3 certa presens: Penitentia est mala preterita plangere et plangenda iterum non committere concordat cum hoc Gregorio dicens: Penitentia est anteacta peccata flere et flenda concordat cum hiis etiam id quod idem Thomas dicit in summa questio 184 art. 7 Am Anfang nach Ps.-Ambrosius, Sermo 25, bzw. Ps.- Augustinus, PL 17, 655 ( CPPM1A, 35 bzw. 2252). Ungedruckt. Vgl. den Anfang mit Bloomfield 380 und 3846 ohne weitere Übereinstimmung. 107ra–rb De aetatibus mundi Incipiens ab Adam quem formavit deus etas Walther I9182. Sex aetates et numerus annorum Ab Adam usque ad Noe bis mille anni CCti XLII et sunt in collectione V milia nonaginta novem In tribus etatibus fuerunt primarche et illorum fuerunt XXVII et Moyses primus Iohannes Baptista ultimus ipse plusquam propheta fuit 107rb Qui facit incestum deflorans aut homicida Pontificem super hiis semper devotus adibis Walther I15482. 107v leer.

Papier und Pergament.

Wasserzeichen: Krone ohne Bügel, zwischen zwei Bindedrähten: nicht nachweisbar.

32 Bl. Durchgängige Tintenfoliierung aus dem 19. Jh., hier 77–107. Ein übersprungenes Bl., jetzt 89a. VI+1 (89). V (98)! V–1 (107). Aus Pergament sind die Bl. 77, 83 und 89.

18–19 11–12 . 45–50 Zeilen. Einspaltig.

Von zwei Händen in gotischer Kursive geschrieben.

Hand 1: 77r–106v in jüngerer gotischer Kursive,

Hand 2: ältere gotische Kursive 107r. Diese Hand auch Teil IV, 61ra–62rb und 69r–71v, in Teil V, 75r–76r, und Teil VIII, 127ra–148ra.

Rote Lombarden über zwei Zeilen. VII 20 Bl. um 1383 108r–115r Sermones A dominica VIII post pentecosten usque ad dominicam XVIII post pentecosten 108r–v Dominica VIII post pentecosten. (T48) Dominica octava Qui facit voluntatem . Operans secundum regulam et directionem primi dirigentis merito 108v–109v Dominica X post pentecosten. (T50) Dominica decima Domus mea domus . Lynconiensis de divinis nominibus dicit: Virtute orationis deo appropinquatus et presentes efficimur et illuminamur 109v–110r Dominica XI post pentecosten. (T51) Dominica XI Duo homines ascendebant . Richardus de contemplatione dicit: O quam singularis gratia o quam singulariter preferenda 110r–v Dominica XIII post pentecosten. (T53) XIII Suspiciens in celum . Lucas ubi exempla Christi ad duo allicimur. Primo ad speculationis super limpitudinem 110v–111r Dominica XIII post pentecosten. (T53) XIII Beati oculi . Tanguntur excellentia contemplationis clarioris privilegiato ampliaci honoris. Primum ibi beati oculi qui vident 111r–v Dominica XIIII post pentecosten. (T54) Dominica XIIII Cecidit in faciem agens Lucas. Augustinus de prima dicit: Deus cum sit excellentissimus non elatione 111v–112v Dominica XV post pentecosten. (T55) Dominica XV Querite primum . Augustinus prima soliloquiorum dicit: Deus tu es summum bonum 112v–113r Dominica XVI post pentecosten. (T56) Sufficientia nostra sola ex deo est . Secundum auctorem de canis: Deus est in omni re significat 113r–v Dominica XVII post pentecosten. (T57) Dominica XVII Amice ascende . Lucas originaliter super canticum. Plurimi apud Grecos eruditorum virorum de amoris natura multa protulerunt 113v–114v Dominica XVIII post pentecosten. (T58) Dominica XVIII Cuius filius est . Mt 22. Quia secundum sententiam Leonis pape in quodam sermone: Tanta est capitis Christi ad corpus et ad membra 114v–115r Dominica XVIII post pentecosten. (T58) Dominica XVIII Diliges dominum deum tuum . Ubi supra. Quia secundum Augustinum dilectio dei est donum excellentissimum quod sol distinguit inter filios regni non in flammas et consumens sed illuminans. Rogemus dominum. Amen 115v–115av leer. 116ra–126ra Matthaeus de Cracovia Dialogus conscientiae et rationis de frequenti communione corporis Christi 116a–rb Prologus Multorum tam clericorum quam laycorum querela est non modica quid sit agendum 116rb–126ra Textus Aggrediatur igitur racio conscienciam utpote minus iuste agentem ad quam consequendam pro viatico datum est nobis corpus domini nostri Ihesu Christi qui cum patre et spiritu sancto vivit deus in secula seculorum benedictus. Amen Explicit Auch in Cod. ms. Bord. 25, 296vb–302ra, Cod. ms. Bord. 38, Teil II, 1r–19r, und Cod. ms. Bord. 44, Teil III, 1ra–12vb. Editionen M. z Krakowa Opuscula theologica , 367–409. H. Beifuss, Der Dialogus rationis et conscientiae des Matthäus von Krakau. Geistesgeschichtliche Einordnung, Interpretation und Textausgabe, Universität Leipzig, Habil.-Schr. 2007, Leipzig 2007, 500–571. Beifuss Matthäus von Krakau , 486–592. Literatur Bloomfield 3136. 2VL 6, 177f. Cardelle de Hartmann Dialoge , 681–684 Nr. R75A. Perger Prosa-Dialoge Nr. 166.1. Nuding Matthäus von Krakau , 255. Beifuss Matthäus von Krakau , 37f. Rep. font. 7, 514. 126ra Versus Quod sibi quisque serit presentis tempore vite Walther I16310. Walther II26042. 126ra Nota de missa Beda Sacerdos qui est sine peccato mortali et in bono proposito in purgatorio degentes privat patrocinia et venia Auch in Düsseldorf, ULB, Ms. B 185, 167r ( Düsseldorf 2, 307). Am Anfang gleichlautend auch Cod. ms. Bord. 36, 54ra. 126rb–v leer.

Papier und Pergament.

Wasserzeichen: Werkzeug/Waffe, Blasebalg: Piccard-Online 122953 (1383). Ochsenkopf mit Augen und Nase und weiteren Gesichtsmerkmalen, darüber Stern: zwei Typen nicht nachweisbar.

20 Bl. Durchgängige Tintenfoliierung aus dem 19. Jh., hier 108–126. Ein Bl. übersprungen, jetzt 115a. IV+1 (115a). V+1 (126). Aus Pergament sind die Bl. 108, 116, 121 und 126. Die Pergamentbl. 116, 121 und 126 von geringerer Höhe, 19–19,5 cm.

16–18 11–13 . 34–38 Zeilen. Bl. 116ra–126ra zweispaltig.

Von zwei Händen geschrieben.

Hand 1: ältere gotische Kursive 108r–115r,

Hand 2: ältere gotische Kursive 116ra–126ra.

Rubriziert. Rote Lombarden über zwei Zeilen. VIII 29 Bl. um 1400 127ra–148ra Tituli psalmorum Tytulus hinc psalmo non apponitur qui principium et prefatio est et caput libri et distinctio agit qui est omnium principum id est de Christo. Vgl. Petrus Lombardus, Commentaria in Psalmos, PL191, 60. Psalmus Beatus vir qui non abiit in consilio impiorum. Primus homo Adam miser quia abiit a deo in consilio impiorum dyaboli et Eve dei equalitatem appetendo lauda anima domini tytulus alleluia vox salutaris Ps Der Text bricht mit Ps. 145 ab. Ab Ps. 65 (146va) nur noch mit kurzen Erklärungen bzw. Nennung der Tituli und der Psalmnummer. Auf dem beigehefteten Doppelblatt werden die Tituli von Ps. 58 bis 150 aufgeführt. 148rb–148fv leer. 149ra–vb Thomas de Aquino Summa theologiae Pars III, qu. 83, art. 6 Questio sancti Thome de Aquino ordinis predicatorum de casibus emergentibus circa sacramentum altaris. Sumpta de ultima parte summe In quam sic proceditur videtur quod non possit sufficienter occuri defectibus in sacrario recondito sicut de rasura tabule dictum Der Anfang dieses Artikels auch in Cod. ms. Bord. 16, 178v. Druck Busa S. Thomae Aquinatis opera , 2, 915. Siehe die Literatur in der Beschreibung von Cod. ms. Bord. 33.

Papier und Pergament.

Wasserzeichen: Buchstabe G, Cauda blattförmig, oberes Bogenende blattförmig: zwei Typen nicht nachweisbar.

29 Bl. Durchgängige Tintenfoliierung aus dem 19. Jh., hier 127–149. sechs Bl. ungezählt, jetzt 148a–f. VIII (142). VI+1 (149)! Aus Pergament ist Bl. 149. Ein Doppelblatt zw. Bl. 147 und 148: 15,3 11 .

18–19 11–12 . 45–50 Zeilen. Zweispaltig.

Von zwei Händen in älterer gotischer Kursive geschrieben.

Hand 1: 127ra–148va, diese Hand auch in den Teilen IV, V und VI,

Hand 2: 149ra–vb.

Bl. 127ra–136r rubriziert. IX I, 26 Bl. 1448 Mit mittelniederdeutscher Kommentierung bzw. Übersetzung. 150r–165r Alanus ab Insulis Liber parabolarum cum commentariis Textus A phebo phebe lumen capit primo dictantes et postea versificantes Umfasst Kap. 1–5 sowie Kap. 6 bis Vers 93, wobei hier Vers 51 fehlt. Mit interlinearen Wortglossen. Siehe auch Cod. ms. Bord. 41, 204v–206v. Commentarius 1 Hic Allanus docet modum creari doctrinam a magistro secundum similitudinem illuminationis planetarum Marginalkommentar stets beginnend mit Hic docet 150r–152v Commentarius 2 De bersch Etna genant. Sic sulven unde anders nummend Etnat Dieser Kommentar ist mit dunkler Tinte nachträglich zwischen die lateinsichen Kommentare hinzugefügt. Auf dem Kopfsteg: Nota Ethna est situata in Sicilia et circa oppidum Catanea. Dicitur alio nomine Beli pulcro etiam est alius nomine nomine wulcanus eiusdem nomine. Edition des Textes PL210, 581–594. Alano di Lilla, Liber parabolarum. Una raccolta di aforismi, hrsg. von O. Limone, Galatina 1993. Literatur CALMA1, 97 Nr. 16. Glorieux Faculté , 70 Nr. i. Walther I71. Bloomfield16 und Suppl. RETMA1800-120/5–142. 2VL1, 97–102. N. Henkel, Deutsche Übersetzungen lateinischer Schultexte. Ihre Verbreitung und Funktion im Mittelalter und in der frühen Neuzeit mit einem Verzeichnis der Texte München 1988 (Münchener Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters 90), 215–217. 165r Bonvicinus de Ripa Vita scholastica Vers 927–936 Cura scribendi desit non cura legendi si vis composuit carmina dante deo Anno domini 1448 die nono in jeiunio finiebatur textus presens a scriptore debet auctore anno domini 1447 Edition Quinque claves sapientiae, hrsg. von A. Vidmanová-Schmidtová, Leipzig 1969 (Bibliotheca scriptorum Graecorum et Romanorum Teubneriana), 101. Literatur Walther I8088 mit Erwähnung der aus Bordesholm stammenden Handschrift Kopenhagen, KB, GKS 1634 4to, 250v, sowie die Literatur dazu. 165r Versus et proverbia Stultorum manibus depingitur ubique murus. Vgl. Walther II 30432. Walther I6614. Walther II9654. Walther II5912. Multorum mentes fallit mulier et sapientes. Colla canum veterum nolunt se subdere loris. Vgl. Walther II2936. Quondam scriptores habuerunt res et honores nunc non est villa quam scriptor sistit in illa. Vgl. Prag, NB, I. G. 1, 298r ( Prag1, 114). Qui se existimat scire nondum cognovit quod tenetur scire. In modio rendi vix est vola plena sciendi. Siehe Vokabulare, Bd. 2, 1244. Vgl. auch Walther II11861. Noli abstrahere a puero doctrinam si percusseris eum virga non morietur. Mit Abweichung von Prv 23,13. Stultus de multis se intermittit sapiens vero de paucis. Animus sciens quod quam recta ratione vivendo. Anicius Manlius Severinus Boethius De consolatione philosophiae Liber I Gaudia pelle hec ubi regnant. Edition CC SL 94, 17. Literatur CPL878. Bos bos ducetur in terris ubicumque ducetur. Vgl. Walther II2146. Pariseus ivi anathemisius deum redivi. Walther II24391, nur der erste Teil. Lucius Annaeus Seneca Epistulae morales ad Lucilium Epistula 28 Inicium est salutis notitia peccati. Omnia vitia debet stare preter avariciam. Valde autem absurdum et iniquum est ut imperiti peritis novelli antiquis preferantur rudes et emeritis. Boethius. Vgl. Florus Lugdunensis, Collectio ex dictis XII Patrum, Druck: CC CM193B, 170. Martinus Bracarensis (Ps.-Seneca) Formula honestae vitae Prudens fallere non vult nec falli potest. Druck: Martini episcopi Bracarensis opera omnia, hrsg. von C. W. Barlow, New Haven 1950 (Papers and Monographs of the American Academy in Rome 12), 239. Siehe zur Literatur die Beschreibung von Cod. ms. Bord. 52. Preteriti memores presens dispone futurum. Prospice stat tribus his sapientia fixa columnis. Vgl. Berlin, SBBPK, Ms. theol. lat. qu. 338, 135r ( Berlin 1,2, 159) und Nürnberg, GN, Hs. 27773, 72v ( Nürnberg GNM 2,2, 36). Walther II30332, 13359, 11190. Simonia est studiosa cupiditas emendi vel vendendi aliquid spirituale Am unteren Rand abgeschnitten. Vgl. Augustinus de Dacia, Rotulus pugillaris, Tractatus 12, Druck: A. Walz, Augustinus de Dacia O.P. 'Rotulus Pugillaris' examinatus atque editus, in: Angelicum 6 (1929), 253–278, 548–574, hier 555. Siehe die Literatur in der Beschreibung von Cod. ms. Bord. 119, 78r. 165v–171v Poeta salutaris Aurea lux oritur pratum pete collige flores floreat huius honor carminis atque decor Et est finis huius salutaris Commentum 1 Istud compendiolum communi nomine vocatur salutaris quia omnia que salutem humanam tangunt multum compendiose Commentum 2 Dat guldene licht is enstan dat is de tid der weset Des schal tu nu to der weyde gan Desse scrift du gerne lesen scholt unde velen luden leren. De mach velen schmuc also stolt unde eren riche vor mehren Mit interlinearer Wortglosse. Kommentar 2 beginnt am Rand quer zur Leserichtung. Bl. 167v und 168r ohne jegliche Kommentierung. Edition J. Bujnoch, Die Spruchdichtung des Salutaris poeta, in: Mittellateinisches Jahrbuch 5 (1968), 199–241, hier 229–241 (mit dieser Hs.). GW 10701. Literatur 2VL8, 547f. (mit Erwähnung dieser Hs.). Walther I1798. Henkel, Deutsche Übersetzungen (wie oben), 300–302 (mit Erwähnung dieser Hs.). 171v–172r Nicolaus Sehusen Speculum discipulorum Scholaris dixit socios: Hic figimus correctus magister nil pronunciat sed multum nos examinat ex hoc fimus neglectus librosque magnos legere quos et pronunciare Der Verfasser erwähnt in Weimar, HAAB, Q 108, 332v–333v ( Weimar 2, 534f.). Eine Abschrift in Cod. ms. Bord. 111, 231r–v, von Johannes Meyer geschrieben. Edition W. Wattenbach, Aus dem Briefbuche des Meister Simon von Homburg, in: Anzeiger für die Kunde der deutschen Vorzeit 20/3 (1873), Sp. 75f. Literatur W. Wattenbach, Weiteres aus Weimarer Handschriften, in: Anzeiger für die Kunde der deutschen Vorzeit 28/8 (1881), Sp. 234. Vgl. Walther I17360. 172va–174rb Idioma latinum Latinum ydeoma Reverende bone care dilecte magister libenter me promitti vestre voluntati exhibebo labitur a mente res bona cito sed mala lente Neben der Rubrik am Anfang Gutta cavat lapidem non vi sed sepe studendo. Walther II10505. TPMA11, 130 Nr. 40. Am Ende Walther II13354. 174v–175r leer. 175v Inhaltsverzeichnis De virtutibus et viciis tractatus Speculum beatorum Aufgeführt werden 14 Titel, siehe oben die Angaben im Katalog von 1488.

Wasserzeichen: Traube ohne Beizeichen, Stiel zweikonturig, mit Ranke: WZIS DE4500-GBfol_98_88 , WZIS DE4500-GBfol_98_91 (beide 1458–1462). Buchstabe P gebrochen, zweikonturig, darüber zweikonturiges Kreuz: zwei Typen nicht nachweisbar.

I, 26 Bl. Durchgängige Tintenfoliierung aus dem 19. Jh., hier von 150–175. VII+1 (164). V+1 (175). Hinteres Vorsatz aus Pergament.

Bl. 150r–171v Haupttext mit 15 8 . 18–20 Zeilen. Die äußeren Ränder mit Glossen ca. 4–5 cm breit.

Bl. 172v–174r mit 16–18 11–13 . 34–38 Zeilen. Zweispaltig.

Von einer Hand in Bastarda und verschiedenen Größen geschrieben.

Der zweite Kommentar 150r–152v, 165v–167r und 168v–171v mit geringer Schriftgröße, wohl aber auch von dieser Hand.

Nur Bl. 150r rubriziert und mit einer roten Lombarde über zwei Zeilen versehen.