de :: en
Permalink: PURL

Suche

Anzeigen als: OAI :: XML :: Print

Beschreibung der Handschrift Kiel, Universitätsbibliothek, Cod. ms. Bord. 2b
Die Bordesholmer Handschriften der Universitätsbibliothek Kiel, beschrieben von Kerstin Schnabel. Wolfenbüttel 2020
Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Programms Erschließung und Digitalisierung handschriftlicher und gedruckter Überlieferung

Bücherverzeichnisse

Papier — 22 Bl. — 33,5 × 21 cm — 17. Jh., 2. Hälfte bis 18. Jh., 1. Hälfte

Wasserzeichen: Vorsatz: Bienenstock auf Sockel mit Aufschrift „VAN GELDER“, Blumenranken: nicht nachweisbar. Hinteres Vorsatz: Schrift „VAN GELDER“, darunter „XX": nicht nachweisbar. Allegorische Figur, aufrechtstehender holländischer Freiheitslöwe mit Stange, daran Hut, auf Sockel mit Inschrift „VREYHEYT“ im bekrönten Doppelkreis mit Umschrift „PRO PATRIA EIUSQUE LIBERTATE“: nicht nachweisbar. Zwei Buchstaben „GR“, darüber Krone, im Kreis: nicht nachweisbar. Lagen: Mit Angabe der Paginierung: VI (24). V (44). Von der Hand des Schreibers Bogenzählung A–L am unteren Rand, Tintenfoliierung 875–896 sowie Paginierung 1–44. Von späterer Hand Seitenzählung nur recto unter Auslassung jedes zweiten Blattes mit Tinte und Zählfehler: S. 19/20 übersprungen. Schriftraum: 25 × 16–17 cm. 25 Zeilen. Antiqua-Kursive von einer Hand.

Neu gebunden im späten 19. oder frühen 20. Jh. Pappeinband mit Mamorpapier überzogen.

Herkunft: Die Bl. waren als Nr. 36 ursprünglich Bestandteil eines umfangreichen Codex mit Abschriften von Bibliotheksverzeichnissen, der auch Cod. ms. SH 409 der UB Kiel enthielt, vgl. mit diesem die Nummerierung der Stücke und die Foliierung sowie deren Hände. Wie Ratjen (Ratjen Handschriften, 67.) mitteilt, gehörte der Band dem Literaturhistoriker Johannes Moller (1661–1725). Kurz nachdem die durchgängige Foliierung eingetragen wurde, muss die Aufteilung des gesamten Codex in einzelne Bände von der Schreibhand stattgefunden haben. Bei der Signierung zu Cod. ms. SH 408 wurde die zweite Paginierung hinzugefügt. Steffenhagen hielt den Band für Cod. ms. Bord. 2 entgegen Ratjen (Ratjen, 40), der 2c beschreibt, und signierte ihn offenbar um (Steffenhagen, 74), bis eine Hand des 20. Jh. (vielleicht 1974) eine Korrektur zu 2b vornahm und auf den Innendeckel Anmerkungen zum Verhältnis der diversen Kataloge aus Bordesholm machte und deren Unstimmigkeiten aufdeckte.

Ratjen Handschriften, 66f. — Steffenhagen, 74. — Dölling/Wischermann, 100f. — Franck Aufgeschlagen, 23. — Stork, 409f. — Stork Handschriftenbestände, 55f. — Schnabel, 291, 370f., 373, 375 – 377, 380, 382, 384–386, 415f., 435–439, 442f., 451–454, 466. — Digitalisat der UB Kiel urn:nbn:de:gbv:8:2-894685 und urn:nbn:de:gbv:8:2-894725.

1–21 Registrum bibliothecae Bordesholmensis 1606. Von anderer Hand auf dem Kopfsteg Ex autographo … Ulrici Petersen coll.Bibliotheca Bordesholmensis den 21. Julii Anno 1606 per D. Matthiam Carnarium et Hieronymum Müllerum revisa.Omeliae dominicales aestivales manuscriptum membrana … — … Pentateuchus in 8vo manuscriptum membrana. Ein mehres war in diesem Catalogo nicht vorhanden und war das Original sehr vitieux geschrieben. Abschrift des Verzeichnisses von 1606. Die Vorlage war ein Autograph von Ulrich Petersen (1656–1735), der für die Arbeit an seiner Chronik der Stadt Schleswig auch ein Verzeichnis der Handschriften der Gottorfer Bibliothek kopierte. Siehe Steffenhagen, 83. Im Vergleich zum Original im Landesarchiv Schleswig-Holstein und zu Cod. ms. Bord. 2a wurden jedoch einige Titel versehendlich ausgelassen. Ebenfalls in Kopenhagen, KB, Additamenta 108 fol. (A. Krarup, Katalog over universitetsbiblioteket's handskrifter i samlingerne e donatione variorum, additamenta, Rostgaards, Schønings og Ørsteds samling, Kopenhagen 1935, Bd. 2, 2).

22–43 Registrum bibliothecae Bordesholmensis 1616/1620. Bibliotheca in Bordesholm inventiert den 14. Junii Anno 1616. Wie dieselbe von dem Rectore M. Adamo Caesare an M. Janum Vicostadium den 23. Januar 1620 geliefert worden. Bibliothecae partes duae sunt: Inferior et superior. Inferior habet duas classes, classes vero in sua scamna dividuntur, Scamna dividuntur in sua latera. Primae classis ingredientis sinistra. Scamnum I, Latus I: Fratris Conradi de Allemannia concordantiae bibliae … — … Registrum librorum catenatorum folio. Vidi haec et illustrissimi ducis Holsatiae clementissimi domini nostri reverendo praeposito domino M. Jacobo Fabricio praesentibus officiali et collega accepi tradita [!] bibliothecam ut hic scripta est. Bordesholmi den 23. Januar Anno 1620. M. Janus Vicostadius R. Abschrift des Originals im Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 7, Nr. 3793, wo der Revisionsvermerk von Janus Vicostadius hinzugefügt wurde.

43–44 Zur Geschichte der Bibliothek. Als Anno 1616 dem Amtsschreiber zu Bordesholm Steffen Hennings von der Herzogin zu Gottorf Fr. Augusta Befehl ertheilet worden über die daselbst befindliche Bibliotheque ein vollständiges Inventarium aufzurichten … — … stellet man der Praesumption dahin. Kompilation aus der Korrespondenz des Bordesholmer Amtsschreibers Steffen Hennings mit der herzoglichen Kanzlei 1606, Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 7, Nr. 3793. Abgedruckt, auch auszugsweise, bei: Merzdorf, 10. Steffenhagen, 69. Ratjen, 6f. Franck Aufgeschlagen, 17. Stork, 412. E. Bünz, Die Aufhebung der holsteinischen Augustiner-Chorherrenstifte Bordesholm und Segeberg in der Reformationszeit, in: Reform – Sequestration – Säkularisation. Die Niederlassungen der Augustiner-Chorherren im Zeitalter der Reformation und am Ende des Alten Reiches, hrsg. v. W. Müller, Paring 2005 (Publikationen der Akademie der Augustiner-Chorherren von Windesheim 6), 74. Die Zusammenhänge dargestellt bei Schnabel, Teil C.


Abgekürzt zitierte Literatur

Dölling/Wischermann R. Dölling, E. M. Wischermann, Kiel, Universitätsbibliothek, in: Handbuch der Historischen Buchbestände, Bd. 1: Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, hrsg. von P. Raabe, Hildesheim 1996, 84–108
Franck Aufgeschlagen M. Franck u. a., Aufgeschlagen. Universitätsbibliothek Kiel öffnet ihre Buchschätze des Bordesholmer Klosters, Ausstellung 20.08.–27.09.2002, Kiel 2002 (Vorauspublikation aus dem Sammelband "Die Bibliothek des Augustinerchorherrenstifts Bordesholm". In Vorbereitung für 2003)
Merzdorf J. F. L. Th. Merzdorf, Bibliothekarische Unterhaltungen. Neue Sammlung, Oldenburg 1850
Ratjen H. Ratjen, Zur Geschichte der Kieler Universitätsbibliothek. Schriften der Universität zu Kiel 1862–1863, Kiel 1862–1863 (Programm zum Geburtstage Frederiks VII.)
Ratjen Handschriften H. Ratjen, Verzeichniss der Handschriften der Kieler Universitätsbibliothek, welche die Herzogthümer Schleswig und Holstein betreffen, Bd. 1: Die Handschriften zur allgemeinen Geschichte, Kiel 1858
Schnabel K. Schnabel, "Liber sanctae Mariae virginis in Bordesholm …" Geschichte einer holsteinischen Stiftsbibliothek, Wiesbaden 2014 (Wolfenbütteler Mittelalter-Studien 33)
Steffenhagen E. Steffenhagen, Die Klosterbibliothek zu Bordesholm und die Gottorfer Bibliothek. Zwei bibliographische Untersuchungen, in: Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holstein-Lauenburgische Geschichte 13 (1883), 66–142
Stork H.-W. Stork, Die Bibliothek des Augustinerchorherrenstifts Neumünster-Bordesholm, in: Zur Erforschung mittelalterlicher Bibliotheken. Chancen – Entwicklungen – Perspektiven, hrsg. von A. Rapp und M. Embach, Frankfurt/M. 2009 (Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie, Sonderband 97), 396–420
Stork Handschriftenbestände H.-W. Stork, Handschriftenbestände in Schloß Gottorf aus Cismar, Lügum und Bordesholm, in: Auskunft 28,1 (2008), 43–57

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der Bordesholmer Handschriften in der Universitätsbibliothek Kiel.
Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel (copyright information)