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Beschreibung der Handschrift Kiel, Universitätsbibliothek, Cod. ms. Bord. 37
Die Bordesholmer Handschriften der Universitätsbibliothek Kiel, beschrieben von Kerstin Schnabel. Wolfenbüttel 2020
Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Programms Erschließung und Digitalisierung handschriftlicher und gedruckter Überlieferung

Theologische Sammelhandschrift

Papier — VIII, 250 Bl. — 20,8 × 14 cm — Gartz (Oder) / Norddeutschland / Bordesholm — 1360 / 15. Jh.

Aus drei Teilen zusammengesetzt. I: 1ra–146vb, II: 147r–181v und III: 182r–235v.

Spätgotischer Holzdeckeleinband mit braunem Lederbezug. Streicheisenlinien. Einzelstempel aus der Werkstatt "Bordesholm spätgotisch" (EBDB w004172): Rosetten mit einem Blattkranz: EBDB s032000 und s032007. Auf dem VD oben Reste und schwache Abdrücke eines Signaturschildes aus Papier aus dem frühen 17. Jh., 4,2 × 4,5 cm, Aufschrift Superioris Classis / Scamni Tertii / Lateris Tertii / Liber … II. Drei Doppelbünde, an Kopf und Schwanz einfache Kapitalbünde. Eine intakte Riemenschließen mit lanzettförmigem Stiftlager. Restauriert 2013 von Anne-Katrin Haase, Hamburg.

Fragmente: VS und HS, ehemals in Kapsel C der UB Kiel (ohne Signatur), seit 2018 unter der Signatur Cod. ms. Bord. 37-Bei-1 und -Bei-2. 1. VS aus Pergament. 14 × 20,7 cm. 14. Jh. Textualis. An drei Seiten beschnittenes Blatt. Schriftraum: 14 × 16,5 cm. Über jeder Textzeile ein Notensystem aus fünf Linien mit c-Schlüssel. Diastematische Neumen. Rubriziert. Recto Signaturschild mit Aufdruck Cod. MS. K. B. ohne Individualsignatur. Stempel Kieler Univerversitätsbibliothek. Verso Abdrücke und Abfärbungen vom umgeschlagenen Einbandleder. Aus einem Antiphonale. VSr Antiphone zur Assumptio Mariae. CANTUS 5098, 3274, 4069.1, 4434. VSv CANTUS 4425, 4418. 2. HS aus Pergament. 14 × 20,5 cm. An drei Seiten beschnittenes Blatt. Schriftraum: 14 × 18,5 cm. Aus demselben Codex wie der VS. Ebenfalls mit Signaturschild und Stempel wie oben. Recto der Vermerk mit Bleistift 37. HSr Assumptio Mariae. R: CANTUS 6172. V: CANTUS 6172a. R: CANTUS 7726. HSv V: CANTUS 6165a. R: CANTUS 7340. 3. Innendeckel mit geringen Spuren von Textabklatsch. Schwache Abdrücke auch auf den Vorsatzblättern.

Herkunft: Der Einband stammt aus der spätgotischen Werkstatt in Bordesholm, wo die älteren Faszikel mit neuen Lagen kombiniert und Textergänzungen vorgenommen wurden. — Im Katalog von 1488 (Cod. ms. Bord. 1a) nicht aufgeführt. Im Verzeichnis von 1606 (Cod. ms. Bord. 2a) als Summa Reimundi benannt. Um das Jahr 1665 (Cod. ms. Bord. 1b) verzeichnet mit Raymundi summa. Boecii de regimine et disciplina scholarium. Meditationes in festis Mariae. Orationes devotae et sermones. Speculum peccatorum. Sermones.

Steffenhagen Nr. CCLXXI. — Ratjen, 60. — Krämer, 98. — Kristeller 3, 586. — Franck Aufgeschlagen, 35. — Schnabel, 227, 310, 317, 628.

I

Papier — VIII, 146 Bl. — Gartz (Oder) — 1360

Wasserzeichen: Buchstabe P gebrochen, zweikonturig mit Beizeichen: nicht nachweisbar. Birne, frei, zwei Blätter, mit Ring: nicht nachweisbar. Ochsenkopf mit Augen, darüber einkonturige Stange mit Kreis, darüber Stern: WZIS DE2220-Codst_184_142 (1380–1420). Berge/Himmelskörper, Sonne, frei, ohne Beizeichen: WZIS DE9090-PO-160751 (1395), ein weiterer Typ nicht nachweisbar. Ochsenkopf mit Nasenlöchern, darüber einkonturige Stange mit Kreuz: zwei Typen nicht nachweisbar. Ochsenkopf mit Augen, darüber einkonturige Stange mit Stern: Briquet 14673 (1395), zwei weitere Typen nicht nachweisbar. Ochsenkopf mit Augen: zwei Typen nicht nachweisbar. Vogel, ganze Figur, frei, ohne Beizeichen: WZIS IT6900-PO-42074 (1395). Lilie, frei, mit Kreuz: WZIS NL0360-PO-127748, WZIS NL0360-PO-127749 (beide 1396). Lagen: IV (VIII). 2 VIII (32). 5 VI (92). VI–1+1 (104). V (114). 2 VI (138). IV (146). Die erste Lage mit römischen Zahlen. Bleistiftfoliierung aus dem 19. Jh. mit Auslassungen und moderner Ergänzung 1–146. Die achte Lage mit den Bl. 81–92 in der Höhe vermindert, unregelmäßige Begrenzung mit 19,5–20 cm. Schaltzettel Bl. 99 mit einer Breite von 9,8 cm. Schriftraum: 17–18 × 11–12 cm. 36–40 Zeilen. Zwei Spalten. Von vier Händen in jüngerer gotischer Kursive geschrieben. Hand 1: 1ra–8vb, Hand 2: 8vb–16vb, Hand 3: 17r–32vb und Hand 4: 33rb–146v in unterschiedlichen Ausführungen von Hermann geschrieben. Vereinzelt rote Lombarden. Nicht rubriziert. Einige nachgetragene Rubriken auf dem Kopf- und Fußsteg.

Herkunft: Laut Kolophon entstanden 1360 in Gartz (Oder) in der Diözese Cammin. Die Wasserzeichen datieren, sofern sie nachweisbar sind, jedoch auf einen Zeitraum um 1390. — Möglicherweise gelangten die Bordesholmer Chorherren über ihre Kontakte zum Stift Jasenitz an diesen Faszikel.

Lateinisch, Bl. 99v niederdeutsch.

Ir–VIIIv Das erste Bl. der Lage als Vorsatz mit der Signatur beschrieben, die übrigen sieben Bl. leer.

1ra–145rb Apparatus ad summulam magistri Adami de summa Raimundi de Pennaforte. (1ra–4va) Prologus. Omnem scientiam et omnem doctrinam sacra scriptura transcendit verum predicat et ad celestem vitam invitat. Istam propositionem scribit beatus Ambrosius in moralibus suis … — … de celebratione missarum capitulo de homine in glossa ultima. Vgl. Stegmüller RB 11622. (4va–145rb) Textus. Summula de summa. Iste liber cuius subiectum est ius canonicum a sanctis patribus institutum … — … et vocatur summa Raymundi quia Raymundus edidit et aliis iuris extraxit et etiam vocatur summa pauperum quia pauperibus composita est qui non possunt in iure studere propter defectum [pecuniarum] pro quo sit traditus deus sit benedictus in secula seculorum amen. Et sic est finis. Expliciunt dicta Raymundi datum in Gartze per magistrum Abbakuk per manus Hermanni de civitate Massow anno domini Mo CCCo sexagesimo septembris [1360] . Amen. Si he. Si her ponatur et man. Si her ponatur et man simul associatur et nus junguntur qui scripsit ita vocatur. Der Schreibervers in Textualis, ein zweites Mal unterhalb des Text auf der a-Spalte. Mit Abweichungen gegenüber dem gedruckten Kommentartext. Vgl. die Drucke: GW 213–216. Literatur: Bloomfield 3616 und Suppl. Schulte 2, 428, III. Stintzing, 502f. Hamesse/Szyller Nr. 22719 (Hs. erwähnt). Siehe auch: 2VL 1, 47–50. F. V. Taberner, 'La summula pauperum' de Adam de Aldersbach, in: Gesammelte Aufsätze zur Kulturgeschichte Spaniens, hrsg. von H. Finke, Bd. 7, Münster 1938 (Spanische Forschungen der Görresgesellschaft, Reihe 1,7), 69–83. CALMA 1, 20 Nr. 1. (99v) Auf dem Schaltzettel verso quer zur Leserichtung. Ach ghot wat zach ich zelder man de des nicht vorzwighen kan dar af em leyt gemachte schen. Ach ghot wat zach ich zelder man unde de doch nicht vorzwighen kan dar ik em leyt ghemocht schen. Ach wo langhe scholde ich dyner enberg zo were ich zeber beter dot … Ach mir unde dir is ghezaghet dat yk dorch ze mut liden noot micha michahelis michahelis. Amen dico vobis … [Io 5,25]. Der Anfang wird ein weiteres Mal wiederholt (Auslassung).

145v–146v Nota de accentu. Nota accentus secundum logicas vel aliud est non multiplicans alterius dictionis secundum substantiam … — … quod grece dictiones debent accentuari secundum accentum lectionum ut Tisbe Penelope. In dei laude lege librum postea claude. Die Schlussrubrik von anderer Hand.

II

Papier — 36 Bl. — Norddeutschland — 15. Jh., Mitte

Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Augen und Nasenlöchern, darüber einkonturige Stange mit Stern: WZIS DE8280-Hs.176.1226_160 (um 1450), Variante von WZIS DE1185-S304_109 (um 1440), ein weiterer Typ nicht nachweisbar. Trinkgeschirr, Krug: nicht nachweisbar. Lagen: VI (158). V (168). V–5 (173). V–1 (181)! Bleistiftfoliierung aus dem 19. Jh. mit Auslassungen und moderner Ergänzung 147–181. Zählfehler: ein Bl. ungezählt, jetzt 179a. Haupttext mit Schriftraum: 12–13 × 6–7 cm. 10–14 Zeilen. Kommentar überwiegend auf dem Seitenrand ca. 3 cm breit. Bis zu 50 Zeilen. Der Text wurde von zwei Händen geschrieben. Hand 1: 147r–173v und Hand 2: 147r und 174r–181v von Peter Ratge. Die ersten Bl. bis 166r rubriziert. Eine rote Lombarde.

Herkunft: Der Faszikel stammt dem Besitz eines nicht näher identifizierbaren Peter Ratge, der den unvollständigen Haupttext fortführte.

147r–181v Ps.-Boethius: De disciplina scholarium cum commento. (147v) Prologus. Scientia fecit hominem divitem et cunctis animales. Hec propositio scribitur a Tulio in rethorica sua … — … sed titulus est incipit eggregia compilatio viri commendabilis Boecii de scolarium disciplina. Auf dem Kopfsteg von 147r Deus assit nobis. Deus assit nobis. (148r–181v) Textus. Vestra novit intentio de scolarium disciplina compendiosum postulare tractatum … — … ultima vero alterius saporis inquinamenta permanebunt. Der Text ab 174r (in Kap. 4,31: … secum detulit) wurde auf Papier einer jüngeren Lage von anderer Hand ergänzt. Ab hier fehlt der Kommentar. Mit Interlinearglosse. (147r, 148r–173v) Commentum. Iste liber qui intitulatur liber Boecii de regimine et disciplina scolarium prima sui divisione dividitur in partem prohemialem et executivam … — … aliquis inter ceteros socios paciatur calumpniam. Sequitur textus. Auf der unteren Hälfte von Bl. 147r finden sich Notizen von andere Hand, darunter Iste liber pertinet Petro Ratgensi. Iudeus pie signat hominem qui credit messiam venturum … Druck des Haupttextes: Pseudo-Boèce. De disciplina scolarium, hrsg. von O. Weijers, Leiden 1976 (Studien und Texte zur Geistesgeschichte des Mittelalters 12), 93–134. PL 64, 1223–1238. Literatur: B. Hunter, Boethian Humor and the Pseudo-Boethian De disciplina scolarium, in: Viator 46 (2015), 161–179.

III

Papier — 68 Bl. — Bordesholm — 15. Jh., Ende

Wasserzeichen: Wappen mit drei Lilien, Schild bekrönt: WZIS DE6300-PO-128531, WZIS DE3315-GMXXXII.E.26._181 (beide 1489). Buchstabe P, gebrochen, zweikonturig mit Beizeichen: WZIS DE4500-GBfol_85_265 (1478–1482). Dreiberg, frei, Beizeichen zweikonturige Stange mit Kreuz: WZIS DE5580-2Incca1334_b2 (1483). Hand/Handschuh, mit Beizeichen, Blume/Blatt/Stern: Variante von WZIS DE2040-PO-155314 (1491). Wappen mit drei Lilien, Schild ohne Krone: WZIS DE8370-PO-128627 (1489), ein weiterer Typ nicht nachweisbar. Lagen: V (188c)! VIII (199e)! VIII–6 (209). VI (218a)! X (235)! Bleistiftfoliierung aus dem 19. Jh. mit Auslassungen und moderner Ergänzung 182–235. Ungezählt blieben die leeren Bl., jetzt 188a–c, 199a–e, 212a, 215a, 218a und 231a–c. Bl. 199e mit den Maßen 16 × 13,8 cm. Bl. 200–203 am Rand ca. 3,5 cm umgeschlagen, Gesamtbreite ca. 16,5 cm, teilweise ist das Papier eingerissen. Bl. 193 und 234 am seitlichen Rand mit Fehlstellen. Bl. 182r–199v und 202r–234v mit Schriftraum: 17–18 × 10–11 cm. 30–35 Zeilen. Einspaltig. Bl. 200r–201v mit Schriftraum: 16 × 12 cm. 34–36 Zeilen. Zwei Spalten. Von zwei Händen in Bastarda geschrieben. Hand 1: 182r–201v und 204r–234v wohl Heinrich Voswinkel, Hand 2: 202r–203v. Nur die Bl. 223r–229v sind rubriziert.

Herkunft: Dieser Faszikel entstand im Hinblick auf die Parallelüberlieferung einiger Predigten vermutlich in Bordesholm. Ein Heinrich Voswinkel lässt sich jedoch nicht in anderen Quellen nachweisen.

182r–188v Sermones de sancta Maria virgine.
(182r–183r) Henricus Timmermann. Purificationis Marie. (S21). Adduxit eum ad domum domini [I Rg 1,24]. Ita scribitur 1 regum 1 originaliter nec non pro presentis festivitatis purgacionis scilicet Marie virginis exordio assumitur thematisaliter pro horum verborum introductione. Notandum quod teste experientia … Auch in Cod. ms. Bord. 25, 435va–436va, und Cod. ms. Bord. 82, 28v–32v. – 183v leer.
(184r–186r) Nativitatis Marie. (S65). Cum iocunditate nativitatem beate Marie [CAO 2016]. Ista sunt verba ecclesie et merito assumuntur quia dicit Innocentius et habetur in canone distinctio X … Bisher nicht nachgewiesen.
(186v–188v) Petrus de Palude: Thesaurus novus. De conceptione beate Marie virginis sermo. (S5). Pulcra es et decora [Ct 6,3]. Canticorum VI originaliter introductio. Rex volens sibi construere palatium habitationis licet respicit ad hocSchneyer 5, 538 Nr. 191. – 188ar–cv leer.

189r Orationes. Orationes devotas ante sermonem cum recollatione dic attente. Antonius de Padua: Oratio ante praedicationem. O lux mundi deus immense pater eternitatis … — … ad enarrandum verbum tuum eloquenter semper ad laudem et gloriam nominis tui qui est benedictum in secula. Amen. Auch in München, BSB, Clm 14542, Iv (ManuMed obj31783271) und München, UB, oct. Cod. ms. 85, 1r (München UB 4, 89). Druck: Testimonianze minori su S. Antonio, hrsg. von V. Gamboso, Padua 2001 (Fonti agiografiche antoniane 6), 32. Item alia. O adonai domine deus fac linguam meam sicut saggitam electam ad pronunciandum verbum tuum … — … novamque formam. Item alia. Pie sancte pater misericorditer inspira doce … — … quod est benedictus in secula. Amen. Item alia. Veritas lux et vita … — … et versutias gaudeam superasse. Amen. Ps.-Thomas de Aquino: Oratio. O creator ineffabilis qui de thesauris sapientie tue novem choros angelorum … — … progressum dirigas et egressum compleas qui in trinitate vivis et regnas in secula seculorum. Amen. Druck: St. Thomae Aquinatis Opuscula omnia 4, hrsg. von P. Mandonnet, Paris 1927, Bd. 4, 542. Literatur: Leroquais 2, 218. Grabmann, 370. Kyrieleyson … Christe audi nos pater noster ave et ne nos inducas in temptationem … — … et doceam fructuose. Omnipotentes eterne deus pater misericordiarum da mihi sedium tuarum assistricem sapientiam [Sap 9,4] … — … filium tuum qui tecum etc. – 189v leer.

190r–192v Meffreth: Sermo de dominica prima post pascha. (T29). Cecidit corona capitis nostri [Lam 5,16]. Quamvis tantum quatuor sunt capitula ponitur tamen thema in oratione Iheremie qui quintum locum optinet ad laudem et gloriam amarissime passionis domini nostri Ihesu Christi … Flos rosarum inter alios flores habilior est ad faciendum serta capitisSchneyer/Hödl: Meffreth Nr. 69.

193r–198v, 202r–209v De veste, arbore et flore statuum hominum. Laudabilis moris est dilectissimus hoc gloriosissimo tempore homines sibi invicem consuevere … Omni ergo statui tria dare decrevi: Vestem scilicet arborem et florem … — … et adherebit uxori sue [Mt 19,5] quam dilectionem det nobis Ihesus Christus sponsus ecclesie qui dilectione perpetua et fide non ficta dilexit nos. Fünf Stände werden genannt: Sacerdotes, saeculares, virgines, viduae und coniuges. – 199r leer. (202r–203v) Teilauszug bzw. Textvariante gegenüber oben von anderer Hand. In nomine domini amen. Primo sacerdotibus quia in statu sunt dignissimi ideo secundum grammaticum. Iste ordo dicitur esse bonus ubi preponendo preponuntur et ubi postponendo postponuntur … — … quia misericordiam vult deus et non sacrificium. De hinc do virginibus. Das Papier ist am Rand umgeschlagen und beschädigt, daher Textverlust. (204r–207r) Fortführung von erster Hand. Et quia a dignioribus debet fieri inceptio ideo do venerabilibus patribus et dominis preposito una cum priore librum intus et foris scriptum signatum [Apc 5,1]. In isto libro debeat legem Ihesu … — … qui hodie sanguinem fundavit pro nobis. – 207v leer. (208r–209v) Sciendum ut estimo status munuscula receperunt prout cuique congruit secundum dignitates ac congruentias eorundem scilicet statuum servato ordine … — … Audi ob hoc o porce scrofam tibi protervo assigno ut sis consors privilegiis eius qui vitam imitaris.

199v De indulgentia. Excerpta ex sermonibus. De mellifluo nomine Ihesu. Licet ubicumque auditur nominari hoc preciosum nomen Ihesus debeamus capud cum maxima reverencia inclinare … — … et per hoc se reddunt participes illorum indulgenciarum. Hec ex sermonibus magistri Pauli Wan. Nur teilweise aus den Predigten des Paulus Wann entnommen, auch Petrus de Palude wird als Quelle genannt. – 199ar–199ev leer, mit Ausnahme von 199av, wo in der linken unteren Ecke der Name Hinrik Voswinkel, der wohl Hand 1 entspricht.

200ra–201vb Ps.-Aurelius Augustinus: Speculum peccatoris. Incipit speculum peccatorum editum a beato Augustino confessore et pontifice. Quoniam karissime in via huius vite fugientis sumus dies nostri sicut umbra pretereunt … — … profecto deum timeres superbiam [non] appeteres. Der Text bricht am Ende der Spalte ab. Auch in Cod. ms. Bord. 30, 5r–9v, 129r–132r, Cod. ms. Bord. 110, 201va–205va, und in Cod. ms. Bord. 119, 129r–132r. Druck und Literatur: Roth Sündenspiegel, 183–200 (mit Erwähnung der Hs., 19). PL 40, 983–987. Kurz 5/1, 227 Nr. 53 (Hs. genannt). Kurz 5/2, 228 (Hs. erwähnt). Siehe zu weiteren Druckausgaben und zur Literatur die Beschreibung erstgenannter Hs.

210r–234v Sermones diversi. Zum Teil bisher nicht nachgeweisene Predigten.
(210r–211v) Henricus Timmermann. Probet autem se ipsum homo [I Cor 11,28]. Ita scribitur I Cor. XI originaliter necnon pro presenti assumitur thematisaliter. Sciendum secundum magistrum in principio quarti summarum et beatum Augustinum: Sacramenta sunt quasi medicamenta … – 212ar–v leer.
(213r–214r) Sermo de dominica secunda post epiphaniam domini. (T12). Nuptiae factae sunt [Io 2,1]. Pro spirituali intellectu harum nupciarum notandum quod omnis anima devota dicitur sponsa Christi
(214v–215v) Meffreth: Sermo de dominica prima post epiphaniam domini. (T11). In historia Romanorum filius eiusdem regis exiit querere sibi amicos etc. Iste est custos Ihesus dominus noster secundum psalmum: Rex magnus super omnem terram [Ps 46,3] … Verkürzt aus Meffreth, Hortulus reginae, Schneyer/Hödl: Meffreth Nr. 16. Vgl. den Druck: Köln 1625, Pars hyemalis, 114f.
(215v) Sermo de spiritu sancto. (T39). Ad eum veniemus [Io 14,23]. Super quo Augustinus: Sicut enim ille tres persone sunt una essencia et una deitas … – 215ar–v leer.
(216r–218v) Petrus de Palude: Thesaurus novus. (S49). Accessit ad pedes Ihesu [CAO 6016]. Sic legit et canit sancta ecclesia et sumptum est originaliter ex historia evangelica Luce VII. Nulla res est homini … Verkürzt. Schneyer 5, 544f. Nr. 280. – 218ar–v leer.
(219r–222r) Sermo in nativitate domini. (T6). Natus est hodie salvator [Lc 2,11]. In quibus verbis duo tanguntur scilicet gaudium nobis datum per filii incarnationem ibi natus est … – 222v leer.
(223r–229v) Henricus Timmermann: Sermo in annuntiatione Mariae. (S28). Annunciationis virginis gloriose sermo. Audi verba domini et bene tibi erit [Ier 38,20]. Ita scribit Ieremie 38 originaliter necnon pro presentis ad honorem beate virginis Marie quo ad eius annunctiationem assumitur thematisaliter … Ebenfalls in Cod. ms. Bord. 25, 436va–437rb, und Cod. ms. Bord. 73, 13r–16v.
(230r–231r) Henricus Timmermann: Sermo de sancta Catharina. (S85). Doctrix est discipline dei [Sap 8,4]. Ita scribitur sapientie 8 originaliter necnon ad laudem beate Katherine assumitur thematisaliter. Notandum secundum Aristotelem secundo de anima … – 231v–231cv leer.
(232r–233r) Sermo de dedicatione ecclesiae. (C11). Domus domini habet quadruplex officium sive quatuor est facta. Primo facta est ad inhibitandum deo. Verbum dixit angelus … Vgl. die Anfänge von Innsbruck, ULB, Cod. 384, 219r (Innsbruck 4, 377) und Bonn, UB, S 755, 70v (Bonn, 264).
(233v–234v) Sermo de lingua. De lingua. Dixi custodiam vias meas [Ps 38,2]. Hic tractandum est de lingua ut sit custodienda. Hanc custodiam Origenes commendationis ait … — … scilicet de deo loquitur debeamus et plura. Der Text bricht ab. – 235r–v leer.


Abgekürzt zitierte Literatur

Bloomfield M. W. Bloomfield, Incipits of Latin Works on the Virtues and Vices 1100–1500 A.D., Cambridge/Mass. 1979 (Publications of the Medieval Academy of America 88)
Bonn Katalog der mittelalterlichen Handschriften der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn, beschrieben von J. Geiß, Berlin, Boston 2015
Briquet C. M. Briquet, Les Filigranes. Dictionnaire historique des marques du papier, Bd. 1–4, Leipzig 21923
CALMA C.A.L.M.A. Compendium auctorum latinorum medii aevi, hrsg. von M. Lapidge u.a., Bd. 1–, Firenze 1999–
CANTUS CANTUS: A Database for Latin Ecclesiastical Chant. Indices of chants in selected manuscripts and early printed sources of the liturgical Office (https://cantusdatabase.org/)
EBDB Einbanddatenbank (http://www.hist-einband.de/, besonders die Sammlung Wolfenbüttel)
Franck Aufgeschlagen M. Franck u. a., Aufgeschlagen. Universitätsbibliothek Kiel öffnet ihre Buchschätze des Bordesholmer Klosters, Ausstellung 20.08.–27.09.2002, Kiel 2002 (Vorauspublikation aus dem Sammelband "Die Bibliothek des Augustinerchorherrenstifts Bordesholm". In Vorbereitung für 2003)
Grabmann M. Grabmann, Die Werke des heiligen Thomas von Aquin. Eine literarhistorische Untersuchung und Einführung, 3. Aufl. Münster/Westf. 1949, ND ebd. 1967 (Beiträge zur Geschichte der Philosophie und Theologie des Mittelalters 22,1/2)
GW Gesamtkatalog der Wiegendrucke, Bd. 1–, Leipzig 1925–1938, Stuttgart 1978–
Hamesse/Szyller Repertorium initiorum manuscriptorum Latinorum medii aevi, curante Jacqueline Hamesse, auxiliante Slawomir Szyller, 4 Bde, Louvain-La-Neuve 2007–2010 (Textes et études du Moyen-Age 42,1–4)
Krämer S. Krämer, Handschriftenerbe des deutschen Mittelalters, Bd. 1–3, München 1989–1990 (Mittelalterliche Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz. Ergänzungsband 1)
Kristeller P. O. Kristeller, Iter Italicum, accedunt alia itinera. A finding list of uncatalogued or incompletely catalogued humanistic manuscripts of the Renaissance in italian and other libraries, Bd. 1–7, Leiden 1963–1997
Kurz 5/1 R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, Bd. 5/1: Bundesrepublik Deutschland und Westberlin, Werkverzeichnis, Wien 1976 (Veröffentlichungen der Kommission zur Herausgabe des Corpus der lateinischen Kirchenväter 9 = Österreichische Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-historische Klasse, Sitzungsberichte 306)
Kurz 5/2 R. Kurz, Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus, Bd. 5/2: Bundesrepublik Deutschland und Westberlin, Verzeichnis nach Bibliotheken, Wien 1979 (Veröffentlichungen der Kommission zur Herausgabe des Corpus der lateinischen Kirchenväter 10 = Österreichische Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-historische Klasse, Sitzungsberichte 350)
Leroquais V. Leroquais, Les livres d’heures manuscrits de la Bibliothèque Nationale, 2 Bde., Paris 1927, Suppl.Bd., Macon 1943
München UB 4 Die lateinischen mittelalterlichen Handschriften der Universitätsbibliothek München, Bd. 4: Die Handschriften aus der Oktavreihe, beschrieben von N. Daniel, Wiesbaden 1989 (Die Handschriften der Universitätsbibliothek München 4)
PL Patrologiae cursus completus. Series Latina, Bd. 1–221, hrsg. von J. P. Migne, Paris 1844–1865
Ratjen H. Ratjen, Zur Geschichte der Kieler Universitätsbibliothek. Schriften der Universität zu Kiel 1862–1863, Kiel 1862–1863 (Programm zum Geburtstage Frederiks VII.)
Roth Sündenspiegel G. Roth, Sündenspiegel im 15. Jahrhundert. Untersuchungen zum pseudo-augustinischen „Speculum peccatoris“ in deutscher Überlieferung, Bern u. a. 1991 (Deutsche Literatur von den Anfängen bis 1700, 12)
Schnabel K. Schnabel, "Liber sanctae Mariae virginis in Bordesholm …" Geschichte einer holsteinischen Stiftsbibliothek, Wiesbaden 2014 (Wolfenbütteler Mittelalter-Studien 33)
Schneyer J. B. Schneyer, Repertorium der lateinischen Sermones des Mittelalters für die Zeit von 1150–1350, Bd. 1–11, Münster/Westf. 1969–1990, Bd. 1–4 ebd. 21973–1974 (Beiträge zur Geschichte der Philosophie und Theologie des Mittelalters 43,1–11)
Schneyer/Hödl CD-ROM inventory of medieval latin sermons 1350–1500 = Repertorium der lateinischen Sermones des Mittelalters von 1350–1500, nach den Vorarbeiten von J. B. Schneyer, hrsg. von L. Hödl und W. Knoch, Münster/Westf. 2001
Schulte J. F. von Schulte, Die Geschichte der Quellen und Literatur des Canonischen Rechts…, Bd. 1: … von Gratian bis auf Papst Gregor IX. Stuttgart 1875; Bd. 2: … von Papst Gregor IX. bis zum Concil von Trient, Stuttgart 1877
Steffenhagen E. Steffenhagen, Die Klosterbibliothek zu Bordesholm und die Gottorfer Bibliothek. Zwei bibliographische Untersuchungen, in: Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holstein-Lauenburgische Geschichte 13 (1883), 66–142
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WZIS Wasserzeichen-Informationssystem. Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart (http://www.wasserzeichen-online.de/wzis/index.php)

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der Bordesholmer Handschriften in der Universitätsbibliothek Kiel.
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