Die Bordesholmer Handschriften der Universitätsbibliothek Kiel, beschrieben von Kerstin Schnabel. Wolfenbüttel 2020
Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Programms Erschließung und Digitalisierung handschriftlicher und gedruckter Überlieferung (Vorläufige Beschreibung)

Kiel, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Universitätsbibliothek, Cod. ms. Bord. 96

Tituli legum. Bartolus de Saxoferrato. Institutiones Iustiniani. Johannes Andreae

Papier — 334 Bl. — 30 × 21,5 cm — Erfurt — 1432

Wasserzeichen: 1. Lage: Vierfüßer, Hirsch, ganze Figur, steigend: nicht nachweisbar. Ochsenkopf mit Augen, darüber einkonturige Stange, darüber Blume: Piccard-Online 64753 (1432, auch in Cod. ms. Bord. 23, Teil III), Piccard-Online 65219 (1433), Piccard-Online 65857, Piccard-Online 65786 (beide 1434), Piccard-Online 65222, Piccard-Online 65599 (beide 1435), Piccard-Online 65591 (1438, auch in Cod. ms. Bord. 103, Teil I), fünf weitere Typen nicht nachweisbar. Ochsenkopf mit Augen, darüber zweikonturige Stange, darüber Blume: Piccard-Online 70061 (auch in Cod. ms. Bord. 103, Teil I), Piccard-Online 70064 (beide 1431), Piccard-Online 69994 (1433), Piccard-Online 69367 (1435), WZIS DE1935-Mscr_Dresd_M_42_3 (1433), WZIS DE4860-Ms954_I (1430), drei weitere Typen nicht nachweisbar (zwei davon auch in Cod. ms. Bord. 103, Teil I). Ochsenkopf mit Augen, darüber zweikonturige Stange, darüber Kreuz: Piccard-Online 68580 (1432, auch in Cod. ms. Bord. 103, Teil I). Ochsenkopf mit Augen und Nasenlöchern: zwei weitere Typen nicht nachweisbar (beide auch in Cod. ms. Bord. 103, Teil I). Dreiberg mit Beizeichen, darüber einkonturige Stange: Piccard-Online 150507 (1432). Krone ohne Bügel, ohne Beizeichen, zwischen zwei Bindedrähten: Piccard-Online 50935 (ohne Datierung). Mensch, Kopf, Mohr mit Stirnband: Piccard-Online 20153 (1430), Piccard-Online 20057 (1432), WZIS DE4200-StPeter25_999, WZIS DE4200-StPeter25_999a (beide 1429–1433). Zwei Schlüssel, zweikonturiger Schaft, gekreuzt: Piccard-Online 121116 (1435), ein weiterer Typ nicht nachweisbar. Bl. 311b: Ochsenkopf im Profil, ohne Beizeichen: Piccard-Online 81617 (1443). Bl. 311c: Ochsenkopf mit Augen, darüber einkonturige Stange, darüber Stern: Piccard-Online 67413 (1403, auch in Cod. ms. Bord. 103, Teil I). Lagen: IV–3 (5). VI–1 (13)! VI–1 (23a). VII–1 (36). V (45)! VII (59). VI–1 (70). V (80). VI–3 (89). IV–1 (96). VIII–2 (110). VI (122). IV (130). VI+1 (143). VI (155). V (164a). 2 VII (191)! VII–1 (204). VII (218). 3 VI (254). IV–4 (258). VI (270). VI–4 (278). VI (290). VII–2 (302). VI–2 (311a). VII (324)! Lagenzählung jeweils recto in der oberen linken Ecke des ersten Blattes, beginnend auf der dritten Lage, 2–15, ab der 17. Lage Kennzeichnung mit Buchstaben a–n, die letzte Lage ungezählt. Bleistiftfoliierung aus dem 19. Jh. mit späteren Ergänzungen 1–334. Zählfehler: zunächst übersprungene Bl., jetzt mit Buchstabenzusatz versehen: 6a, 7a, 8a, 23a, 44a, 164a, 164b, 311a, 311b, 311c. Elf Schaltzettel, teilweise mitgezählt: 1. zwischen Bl. 26 und 27: 15,5 × 21 cm, 2. Bl. 107: 22 × 20,5 cm, 3. zw. 137/138: 13,3 × 19 cm, 4. zw. 165/166: 12 × 21 cm, 5. und 6. zwei Schaltzettel zw. 168/169: 10,8 × 21 cm und 10 × 17,5 cm, 7. zw. 169/170: 14 × 19,5 cm (recto leer), 8. zw. 172/173: 22 × 21,5 cm, 9. zw. 175/176: 12 × 21,5 cm, 10. zw. 264/265: 19,5 × 21 cm, 11. zw. 265/266 cm: 22 × 21 cm. Bl. 6 nur 17,5 cm breit mit gerundeten Ecken und Einkerbungen. Dieses sowie das folgende Bl. 6a und 324 mit dunkel verfärbten Außenrändern vom Einbandleder. Bei Bl. 6a fehlt ein 3 × 2,5 cm großes Stück an oberen äußeren Ecke. Bl. 142 beschnitten auf 21 × 21 cm. Bl. 311b und 323 nur 28 cm hoch. Bei den Bl. 311c und 322 wurde auf der unteren Innenseite ein insgesamt 5,5 × 7 cm großes Stück herausgeschnitten. Bei Bl. 324 fehlt die äußere untere Ecke in der Größe 3,5–5 × 4 cm. Bl. 1r–5v mit Schriftraum: 26 × 16 cm. 50–70 Zeilen. Zweispaltig. Bl. 6ar–13r mit Schriftraum: 19–20 × 10–11 cm. 30–40 Zeilen. Einspaltig. Bl. 14r–29v mit Schriftraum: 24–26 × 15–17 cm. 50–60 Zeilen. Zwei Spalten. Bl. 30r–45r Haupttext mit Schriftraum: 19 × 12 cm. 35–45 Zeilen. Kommentar in Klammerform 70–80 Zeilen. Bl. 46r–130r mit Schriftraum: 24–26 × 14–16 cm. 45–60 Zeilen. Bl. 131r–161r mit Schriftraum: 27 × 16–18 cm. 60–70 Zeilen. Zwei Spalten. Bl. 162r–164v mit Schriftraum: 27 × 16–17 cm. 45–50 Zeilen. Bl. 165r–278v Haupttext mit Schriftraum: 16–18 × 11–12 cm. 20–30 Zeilen. Kommentar in Klammerform 70–80 Zeilen. Bl. 279r–322v mit Schriftraum: 23–25 × 15–17 cm. 50–60 Zeilen. Von zwei Händen geschrieben. Hand 1: 1ra–5va ältere gotische Kursive des Bordesholmer Chorherrn Marquard Brand, Hand 2: 5vb–322v Bastarda des Chorherrn Nikolaus Thome. Eine weitere Hand auf 324v. Vereinzelt Gesichter am Textrand.

Spätgotischer Holzdeckeleinband mit dunkelbraunem Lederüberzug. Streicheisenlinien. Auf dem VD der Abdruck eines Signaturschildes, 1,3 × 5 cm. Darunter ein fragmentiertes Titelschild aus Papier, 3,5 × 12,4 cm, Aufschrift Tituli legales. Darunter ein Papierschild aus dem frühen 17. Jh., 4,3 × 4,4 cm, Aufschrift Superioris Classis / Scamni Tertii / Lateris Secundi / Liber X. Am oberen Rand des HD vier Löcher von der entfernten Kettenbefestigung, darüber ein Kantenschoner aus Metall. 2 x 5 Löcher von runden Schonernägeln. Vier Doppelbünde. Zwei intakte Langriemenschließen mit Dorn. Gegenlager bestehen aus jeweils zwei buckeligen Nägeln. Restauriert 1983 von Mechthild Lobisch, Gautingen. (Schild auf dem hinteren Innendeckel). Rückenleder teilweise erneuert. Kapitale neu. Die ersten beiden Bl. an den Rändern mit Japanpapier ergänzt und verstärkt. Rückenhinterklebung und Falzverstärkungen aus Pergament entfernt.

Fragmente: Ehemals in Kapsel D1 der UB Kiel, seit 2018 unter der Signatur Cod. ms. Bord. 96-Bei. 1. Vier Hinterklebungen des Buchrückens zwischen den Bünden. Pergament. 4,7–5 × 6,5–7 cm. Text durch Faltungen und Kleberreste nicht lesbar. 2. Pergamentstreifen. 26,7 × 3,2 cm. 12./13. Jh. Carolino-Gotica. Quer zur Textrichtung geschnitten, daher nur rote Initialen am Zeilenanfang und einige Buchstaben in brauner Tinte vorhanden. 3. Pergamentstreifen. 19 × 5,7 cm. 12. Jh. Oben ein Lederstück anhaftend. Für die Textbestimmung nicht ausreichend. 4. Schmale Streifen aus Pergament, die als Falzverstärkung gedient hatten. 28 Stück. In Leserichtung zerschnitten. Ca. 1 × 29–30 cm, einer nur 6 cm breit. 14. Jh. Gotische Kursive. Jeweils ca. zwei Zeilen. Vier Spalten. Zwei Hände. Löcher von der Bindung. Aus demselben Codex wie Nr. 5. Philosophischer Inhalt. 5. Oberer Teil eines Doppelblattes. Pergament. 6 × 29,5 cm. 14. Jh. Gotische Kursive. Vier Spalten. 14–16 Zeilen. Zwei Hände. Heftlöcher. 6. Weitere Hinterklebungen, vier Stücke aus Pergament. 2,5–3 × 4–5 cm. 7. Falzstreifen. Pergament. 29,5 × 3,5 cm. 14. Jh. Frühe gotische Kursive.

Herkunft: Die auf Bl. 302v angegebenen Heiligenfeiertage fallen in Erfurt auf einen Tag. Verwandt dürfte die Hs. Leipzig, UB, Ms. 1049 mit mehreren übereinstimmenden Texten sein. Die erste Lage wurde wohl aus einem anderen Codex entnommen, denn die Bl. 6 und 6a weisen mit ihren braunen Rändern auf eine ursprüngliche Disposition am Anfang eines Bandes hin. — Memorialeintrag von der Hand des Johannes Nese auf dem vorderen Innendeckel: Liber sancte Marie virginis in Novomonasterio alias Bardesholm quem scripsit frater noster Nicolaus Thome presbiter professus et baccalaureus in iure canonico qui obiit anno domini Mo CCCCo LXXIIII in die Gorgonii matiris [9.9.1474] . Siehe auch Cod. ms. Bord. 11, 12, 34, 43 und 103. — Im Katalog von 1488 (Cod. ms. Bord. 1a) unter der Signatur O xxxi aufgelistet mit den Titeln: Tituli legales. Casus summarii Bartholomei super libros codicum. Bartholomei de insigniis et armis. Institutiones. Tractatus de actionibus. Lectura arboris consanguinitatis et affinitatis. Arbor consanguinitatis et affinitatis. Tractatus de dignitatibus. Tractatus de successionibus. Im Verzeichnis von 1606 (Cod. ms. Bord. 2a) geführt unter: Tituli legales. Um das Jahr 1665 (Cod. ms. Bord. 1b) werden Tituli legales. Institutiones iuris Iustiniani cum notis prolixis et alia in das Verzeichnis aufgenommen.

Merzdorf, 66. — Steffenhagen Nr. LXXVI. — Ratjen, 102. — Krämer, 99. — Schnabel, 39, 45f., 71, 74, 77, 280, 604.

1ra–5va Tituli legum iuris civilis. (1ra–3vb) Tituli codicis. ›Incipiunt tituli librorum codicis super IX libros‹. De apostatis … — … quod accipiant immodicum. ›Tytuli codicis per totum expliciunt‹. Die Bücher 1–9 in einem gemeinsamen Alphabet, die Tituli der Bücher 10–12 folgen im Anschluss getrennt voneinander in der Reihenfolge ihres Auftretens (3ra–vb). (4ra–va) Tituli authenticorum collationum IX. ›Tytuli authenticorum. Collatio prima‹. De heredibus et falcidia … — … et deo amabilibus et reverentissimis monachis. ›Collationes authenticorum expliciunt‹. (4va–5ra) Tituli feudorum. ›Incipit collatio X de feudis‹. Incipiunt consuetudines feudorum et primo de hiis qui feudum dare possunt … — … De notis feudorum. ›Explicit usus feudorum‹. Druck: GW M47341, b VIva–c VIvb, und die weiteren Ausgaben des Modus legendi. (5ra–va) Tituli institutionum. ›Incipiunt institutiones sive elementa‹. In nomine domini amen. De iusticia et iure … — … De pubplicis [!] iudiciis. ›Expliciunt tytuli institutionum‹. Literatur: Stintzing, 22 Nr. 12–15. Eingekästelt und durchgestrichen mit der Tinte des Nachtrags von Nikolaus Thome (s. u.), geschrieben aber von Marquard Brand. Am Anfang kaum lesbar: M q us B d de Itzeho Bononiensis scolaris. Dann: N. T. [von Nikolaus Thome überschrieben] scripsit hec de libris secundum verum ordinem et per se respexit ad textus et vidit rubricas. Marquard Brand aus Itzehoe schrieb diese Lage in Bologna ab. (5vb) De divisione librorum legalium. Nota quatuor libri legales ut plurimum in glosa decretalium solent allegari … — … denotat numerum librorum. Von Nikolaus Thome geschrieben. – 6r–v leer.

6ar–161v Bartolus de Saxoferrato: Casus summarii super IX libros codicis Iustiniani. C. 1,1–C. 9,51. ›In nomine patris et filii et spiritus sancti incipit liber primus codicis summatus per dominum Bartholum. Rubrica. De summa trinitatis et fide catholica‹. Cunctos [C. 1.1.1]. Fides trinitatis secundum apostolicam et ewangelicam doctrinam est servanda … — (161rb) restitucionem impediens h. d. secundum Baldum. Im Anschluss Notae. Die Bl. 13v, 45v, 96v und 130v leer. Lib. 2 beginnt 14r, 3: 29vb, 4: 47ra, 5: 60r, 6: 74r, 7: 88r, 8: 97r, 9: 131ra. Verglichen mit Wolfenbüttel, HAB, Cod. Guelf. 33.11. Aug. 2°, 41r–162v (Wolfenbüttel Aug. 2, 45). Die Bücher 2, 3, 8 und 9 mit zahlreichen Texterweiterungen und Ergänzungen, bei Buch 4 nur am Ende. Diese stammen wohl vom Schreiber Nikolaus Thome. Am Anfang von Buch 7 durch drei herausgetrennte Blätter Textverlust, beginnt mit der Rubrik De usucapcione pro emptore. Hier auch Textabweichungen. Ausschnitte auch in Cod. ms. Bord. 58G, 55ra–vb und 64ra–73ra. Literatur: Casamassima Codices, 78 Nr. 58, I und 250f. (Hs. erwähnt). Dolezalek Bd. 1 (unter dieser Hs.). Auf Bl. 46r–v eine Übersichtsdarstellung mit Anmerkungen De divisione iuris. Ius naturale dividitur: Canonicum - vetus … novum … Civile et habet V libros …

162r–164v Bartolus de Saxoferrato: Tractatus de insigniis et armis. ›Tractatus de insigniis et armis‹. Incipit tractatus de insigniis et armis editus per dominum Bartolum eorum gracia de insigniis et armis que quis portat in vexillis et clipeis videamus … — … licet signum sancte crucis etc. in rubro et in nigro etc. Edition: O. Cavallar, S. Degenring, J. Kirshner, A grammar of signs. Bartolo da Sassoferrato's Tract on insignia and coats of arms, Berkeley 1994, 109–121. Literatur: Casamassima Codices, 78 Nr. 58, II und 242–244 (Hs. erwähnt). García y García, 170f. Dolezalek Bd. 1 (unter dieser Hs.). CALMA 2, 154 Nr. 127. Lange/Kriechbaum 2, 682–733 Nr. 68. – 164ar–164bv leer.

165r–278v Institutiones Iustiniani cum annotationibus. (165r–v) Prologus. In nomine domini nostri Ihesu Christi imperator cesar Flavius Iustinianus Alemannicus … et semper augustus cupide legum iuventuti. Imperatoriam maiestatem non solum armis decoratam … — … in partibus eius vobis credendis gubernare. Annotationes. Nota per legittimos tramites possunt intelligi septem genera peccatorum … primum genus est condemnatio ad mortem … — … et potest si utique voluerit repelli ab officio adnotacionis. (165v–278v) Textus. ›De iusticia et iure‹. Iusticia est constans et perpetua voluntas ius suum unicuique tribuens … — … ex latioribus digestorum sive pandectarum libris deo propitio adventura est. ›Et sic est finis institutionum etc.‹ Mit interlinearen Glossen. (165v) Annotationes. ›De iusticia et iure‹. Ibi nota quod continuatio quandoque non fit ad precedentia sed etiam quocumque ad sequentia … — … super exustos in suos usus convertit. Digitale Edition: http://www.thelatinlibrary.com/justinian.html. Literatur: Dolezalek Bd. 1 (unter dieser Hs.).

279r–290r Tractatus de actionibus et interdictis. I. 4.6. Aus mehreren Teilen zusammgengefügt. (279r–283v) Tractatus primus. Quia que brevi compendio enarrantur fastidiun non generant sed facilius memorie commendantur … — … sed et comodius ff. e. ›Finis est‹. (283v–289r) Notae, Excerpta, Quaestiones. (284r–v) Expositio. Novem sunt species probationum versus: Aspectus schulptum [!] testis … Primo igitur fit probatio per rei evidentiam … Walther II 1543a. (287v–288r) Johannes Calderinus: Tractatus de interdicto ecclesiastico. Excerptum. Quia modus oberservandi interdicta simplicibus est ignotus … — … Iste est effectus interdicti summarie licide et compendiose extractus a summula Johannis Calderini. Der Beginn des Ausschnitts mit identischem Schluss auch in Moskau, Russische Staatsbibliothek, Fonds 183 Nr. 2980, 194ra–vb (siehe ManuMed), Greifswald, GM, 18.C.I., 133v–134r (s. unten) und Würzburg, UB, M. ch. f. 188, 473r–479v (Würzburg 3,2, 47). Druck: GW 5902 und 5903. Literatur: Schulte 2, 250f. (289v–290r) Tractatus secundus. De vita actionum. Multe diversitates in legibus constitute sunt … — … ad libros legum decurrat et ita esse ut nos diximus se invenire gaudebit. ›Finitur tractatus brevis de vita actionum‹. Die beiden Traktate zusammengefasst auch in Leipzig, UB, Ms. 861, 96ra–101va (Leipzig 3, 340) und Halle, ULB, Ye fol. 18, 31r–39b, vgl. Seckel, 437 (Handschriftencensus östliche Bundesländer, 125). Der erste Traktat ebenfalls überliefert in Hamburg, SUB, Petri 15, 12v–20r (Hamburg 4, 30), Greifswald, GM, 18.C.I., 31r–36r (Greifswald, 38) und Stuttgart, WLB, HB VI 45, 167r–175v (Stuttgart 3, 42), Jena, ThULB, Ms. Prov. f. 182, 192r–199v (Jena 2, 289). Teilweise Bartolus de Saxoferrato zugeschrieben. Literatur: Dolezalek Bd. 1 (unter dieser Hs.). Dolezalek Bd. 4, s. v. Tractatus de actionibus et interdictis, mit weiteren Hss. Seckel, 437.

290v De inventoribus legum. Isidorus Hispalensis: Etymologiarum sive Originum libri XX. Lib. 5, cap. 1 sowie Gratianus de Clusio: Decretum Gratiani. Excerptum. D. 7 c. 1–2. ›De inventoribus legum‹. Moises gentis ebraice primus omnium divinas leges sacris litteris explicavit … — … quem a suo nomine Theodosianum vocavit. Druck: PL 82, 197f. Friedberg 1, 12. Literatur: CPL 1186. ›Item de eodem‹. Politica legibus dirigenda est teste autem Ysidoro libro Vo ethicorum leges autem divine sunt aut humane … — … multique alii scripserunt quorum fama vetustissima est de novella autem memoria publica est.

291r–293v Johannes Andreae: Lectura de arboribus consanguinitatis et affinitatis. Circa lecturam arboris diversis olim diversum modum tenentibus … — … et precipue studentes continue perseverent per graciam eius qui est benedictus in secula seculorum. Amen.Explicit lectura Johannis Andree egregii iuris canonici vitis pneumatis [!] in ebdomada‹. Am Rand und im Anschluss Bemerkungen des Nikolaus Thome. Druck: Friedberg 1, 1427–1436. Literatur: Schulte 2, 214–216. HQL 1, 379. Stintzing, 156–159. DDC 6, 89–92. Hove, 493. 2VL 1, 336f.

294r–295r Henricus de Oldendorp: Tractatus de successionibus ab intestato. Circa materiam arboris consanguinitatis … de successionibus ab intestato quando scilicet una persona alteri succedit tolle hanc dictionem domini Henrici Oldendorp. Cum queritur qualiter succedant descendentes ascendentibus et cumque et quando collaterales collateralibus … — … notat Hostiensis in summa de natis ex libero ventre [X 4.10] § si … et dicit quod sic. ›Finis est‹. Hier wohl verkürzt gegenüber der Parallelüberlieferung. Siehe Greifswald, GM, 9.B.IV., 445r–448r (Greifswald, 22) und Würzburg, UB, M. ch. f. 92, 36r–38r (Würzburg 3,2, 55). Literatur: HQL 1, 197. CALMA 5, 481 Nr. 1. Dolezalek Bd. 1 (unter dieser Hs.). Schulte 2, 434.

295r–v Regulae de successione. ›Vide hec aliquas regulas de ista materia et primo de ascendentibus‹. Existentibus descendentibus ascendentes non succedunt …Regule de descendentibus‹. Si supersunt liberi naturales et legitimi … — … secundum dictionem positam superna in regulis. Am Ende eine kurze Übersicht: Successio est triplex: Feudalis duravit usque ad septimum gradum … Am Ende verkürzt und in der Reihenfolge der Textteile vertauscht auch in Città del Vaticano, BAV, Cod. Pal. lat. 668, 192v193r (Palatini latini 1, 237). Siehe auch Tübingen, UB, Mc 167, 71r–75v (Tübingen 1,2, 83).

296r–302v Commentum in lecturam arboris consanguinitatis et affinitatis Johannis Andreae. (296r) Arbor affinitatis. ›In illis figuris declaratur arbor affinitatis‹. Danach Aenigmata. (296v–297r) Arbor consanguinitatis. Typ 7 nach Schadt, 382. Friedberg 1, 1431f. und 1425f. (297v) Prologus. Nuptie facte sunt in cana Galilee [Io 2,1]. Quia presentis intentionis est tractare de arbore consanguinitatis et affinitatis … (298r–302v) Textus. Circa lecturam … Lecturus arborem consanguinitatis et affinitatis prosequar glossam Johannis Andree ex quibus eliciam conclusiones quas intendit. Dividitur autem hec principaliter in duas partes … — … ad fidem in favorem fidei ut ibi notatur. ›Explicit anno domini Mo CCCCo XXXII profesto Panthaleonis et die sancte Anne matris domini nostri [27.7.1432] ‹. Danach Notae. Auch in Leipzig, UB, Ms. 1049, 336r–373r (Leipzig 3, 173.) und Augsburg, UB, Cod. II. 1. fol. 114, 411va–421vb (Augsburg UB 1,2, 103). Mit abweichendem Schluss auch in Krakau, BJ, Cod. 301, 717 (Krakau 1, 369), Wolfenbüttel, HAB, Cod. Guelf. 167 Helmst., 151ra–156vb (Wolfenbüttel Helmst. 1, 208) und Leipzig, UB, Ms. 1025, 117r–134r (Leipzig 3, 157).

303r–308r Bartolus de Saxoferrato: Tractatus de nobilitate mulierum. C. 12,1,1. ›In nomine domini amen. Tractatus de dignitatibus‹. Tractatulus de dignitatibus editus per dominum Bartolum de Saxo Ferrato quem composuit super librum I codicis de dignitatibus libro XII. Si ut proponitis glossa continuat rubricam … Quero in quo differt tractatus huius libri … — … secundum quod populus vel princeps acceptat ita est nobilis. ›Finis est‹. Druck: M. Schnerb-Lièvre, G. Giordanengo, Le songe du vergier et le traité des dignités de Bartole. Sources des chapitres sur la noblesse, in: Romania 110 (1989), 215–230. Literatur: Casamassima Codices, 78 Nr. 58, III und 244f. (Hs. erwähnt). García y García, 171f. Dolezalek Bd. 1 (unter dieser Hs.). CALMA 2, 154 Nr. 133. Lange/Kriechbaum 2, 682–733 Nr. 68.

308v–311v Tractatus de successionibus. Circa materiam successionum queritur qualiter habet locum successio … — … si respicitur ad gradus prerogativam etc. ›Finis‹. Auch in Leipzig, UB, Ms. 1049, 363r–365v (Leipzig 3, 173). Literatur: Dolezalek Bd. 1 (unter dieser Hs.). – 311ar–311cv leer.

312r–322v Johannes de Turnout, Nicolaus Thomae (?): Summaria librorum codicis Iustiniani. C. 3,1–19. ›Rubrice de iudiciis‹. Iudicio cepto [C. 3.1.1]. Vide oppositiones circa summarias et notabilia … — … si comparet ut in rem suam et ibidem est. Enthalten sind die Johannes de Turnout geschriebenen Ausführungen, die jedoch stark erweitert wurden. Siehe daher den Druck: GW M14860, o 2vo 4r. Literatur: Dolezalek Bd. 1 (unter dieser Hs.). – 323r–324r leer.

324v Urkundenabschrift. Eutin, 1431. Johannes dei et apostolice sedis gratia episcopus Lubecensis … notificamus quod pridie magnifici principes domini domini Adolphus et Gherardus duces Sleswicenses et Holtzacie et in Schowenborch comites ad perpetuam vicariam in capella beate Marie virginis in parochiali ecclesia opidi Plone … per liberam resignationem domini Johannis Howeschilt … dominum Johannes Witte presentarunt … — … Datum etc. Uthin sub anno domini Mo CCCC XXXI indictione IX. Auf dem entfernten Benutzerzettel der Hinweis: Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abschrift von Bl. 324b zu späterer Verwendung im Urkundenbuch, Mitteilung Tel.-Nr. 660/1964. Bisher ungedruckt.


Abgekürzt zitierte Literatur

Augsburg UB 1,2 Lateinische mittelalterliche Handschriften in Folio der Universitätsbibliothek Augsburg: Cod. II.1.2° 91–226, bearbeitet von H. Hilg, Wiesbaden 1999 (Die Handschriften der Universitätsbibliothek Augsburg 1. Die lateinischen Handschriften 2)
CALMA C.A.L.M.A. Compendium auctorum latinorum medii aevi, hrsg. von M. Lapidge u.a., Bd. 1–, Firenze 1999–
Casamassima Codices E. Casamassima, Codices operum Bartoli a Saxoferrato recensiti, Bd. 1: Iter Germanicum, Firenze 1971
CPL Clavis patrum Latinorum, hrsg. von E. Dekkers, Steenbrugge u.a. 31995 (Corpus Christianorum. Series Latina)
DDC Dictionnaire de droit canonique, Bd. 1–7, hrsg. von R. Naz, Paris 1935–1965
Dolezalek G. Dolezalek, Verzeichnis der Handschriften zum Römischen Recht bis 1600, Bd. 1–4, Frankfurt a.M. 1972
Friedberg E. Friedberg, Corpus iuris canonici, 2 Bde., Leipzig 1879 und 1881
García y García A. García y García, Iter Hispanicum, Teil 2: Codices operum Bartoli a Saxoferrato recensiti, Firenze 1973
Greifswald Mittelalterliche Handschriften in Greifswalder Bibliotheken. Verzeichnis der Bestände der Bibliothek des Geistlichen Ministeriums (Dombibliothek St. Nikolai), der Universitätsbibliothek und des Universitätsarchivs, beschrieben von J. Geiß, Wiesbaden 2009
GW Gesamtkatalog der Wiegendrucke, Bd. 1–, Leipzig 1925–1938, Stuttgart 1978–
Hamburg 4 Die Handschriften der S. Petri-Kirche Hamburg, beschrieben von T. Brandis. Die Handschriften der S. Jacobi-Kirche Hamburg, beschrieben von H. Maehler, Hamburg 1967 (Kataloge der Handschriften der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg 4)
Handschriftencensus östliche Bundesländer Handschriftencensus der kleineren Sammlungen in den östlichen Bundesländern Deutschlands. Bestandsaufnahme der ehemaligen Arbeitsstelle "Zentralinventar mittelalterlicher Handschriften bis 1500 in den Sammlungen der DDR" (ZIH), zsgest. und bearbeitet von R. Schipke und K. Heydeck, Wiesbaden 2000 (Kataloge der Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin, Preussischer Kulturbesitz. Sonderbd.)
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Jena 2 Die mittelalterlichen lateinischen Handschriften der Signaturreihen außerhalb der Electoralis-Gruppe, beschrieben von B. Klein-Ilbeck und J. Ott unter Mitarbeit von G. Powitz, Wiesbaden 2009 (Die Handschriften der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena 2)
Krakau Catalogus codicum manuscriptorum medii aevi Latinorum qui in Bibliotheca Jagellonica Cracoviae asservantur, Bd. 1–, comp. Z. Włodek et M. Kowalczyk, Wratislaviae u. a., 1980–
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Tübingen 1,2 Die lateinischen Handschriften der Universitätsbibliothek Tübingen, Bd. 1,2: Signaturen Mc 151 bis Mc 379 sowie die lateinischen Handschriften bis 1600 aus den Signaturgruppen Mh, Mk und aus dem Druckschriftenbestand, beschrieben von G. Brinkhus und A. Mentzel-Reuters, Wiesbaden 2001 (Handschriftenkataloge der Universitätsbibliothek Tübingen 1,2)
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WZIS Wasserzeichen-Informationssystem. Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart (http://www.wasserzeichen-online.de/wzis/index.php)