Beschreibung von Lüneburg, Ratsbücherei, Jurid. 1 (Handschriften der Ratsbücherei Lüneburg, Bd. 3: Die theologischen Handschriften: Quartreihe. Die juristischen Handschriften, beschrieben von M. Stähli, Wiesbaden, 1981 (Mittelalterliche Handschriften in Niedersachsen 4), S. 120-121.) Katalogisiert durch Marlis Stähli Elektronische Ausgabe nach TEI P5 TEI-P5 konforme Kodierung durch Frederica Eichler Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel

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Katalogisiert durch Marlis Stähli.

Beschreibung konvertiert im Rahmen des Projektes Digitalisierung der mittelalterlichen Handschriften der Ratsbücherei Lüneburg.

Lüneburg Ratsbücherei Jurid. 1 Handschriftencensus 25100 Manuscripta Mediaevalia Objektnummer 90124026,T Sachsenspiegel Lüneburg 1442 Mundart: niederdeutsch. 6ra-282ra Eike von Repgow Sachsenspiegel Landrecht <note>mit der Glosse Brands v. Tzerstede.</note> Am Rand Remissionen auf das Kaiserrecht. 6ra Vorrede von der Herren Geburt: De vorrede hern Eyken van Repegow in dat landrecht: van der heren bord. Nu vornemet umme der heren gebord 8va Vorrede in Reimpaaren. God heft de Sassen wol bedacht 9va Prologus, als letzter Absatz der Vorrede in Reimpaaren. Des hilgen geystes mynne 9vb Textus Prologi. God de dar is begin unde ende 12va Buch I: Twe swerd let god Art. 71 [= Eckhardt I 71 ] des koninges achte. 87rb Buch II: Wor vorsten edder heren Art. 72 [= Eckhardt II 72 § 5 ] schuldich an der dad. 164va Buch III: Umme nener hande Art. 92 [= Eckhardt III 91 § 3 ] it ne willekore dat lant. Ed. Eckhardt Sachsenspiegel Landrecht 1955. 6rb Glosse. Vorrede: Nu vornemet umme der heren gebord etc. De aller dorchluchtigeste forste 8rb Dorch dat so hebbe ik Brand van Tzerstede na myner moghelicheyd mit rade, hulpe unde erkandnisse ichtwelker rechtes ervarenen manne mit vlyte gesammeld unde besundergen deme rade to Luneborch to eren unde to nutticheyd Na godes bord verteynhunderd jar, dar na in dem tweundevertigesten jare. Vorrede in Reimpaaren und Prologus ohne Glosse. 10ra Textus prologi: God de dar is beghin etc. Hiir huf her Eyke an 12va Buch I: Twe swerd let god. Dit synt de swerd dar van geschreven steyt in dem ewangelio 282ra Ende: De richter nemach etc. Dit kumpt alduz et ff. de iurisdiccione omnium iudicum l. Magistratibus. Mehrere Stellen der Tzerstedischen Glosse, insbesondere zur Vorrede von der Herren Geburt und zu den Schlußartikeln gedruckt bei Steffenhagen s.o. S. 197ff. u. S. 222ff. Nach Sinauer s.o. S. 255 stützte sich Brand v. Tzerstede in seiner Rezension u. a. auf den älteren Lüneburger Sachsenspiegel (Ms. Jurid. 2, Homeyer Rechtsbücher 741) und eine verlorene ältere Vorlage des Lüneburger Schlüssels des sächsischen Landrechts (Ms. Jurid. E 2° 14, Homeyer Rechtsbücher 743) sowie den Lüneburger Schwabenspiegel (Ms. Jurid. 3, Homeyer Rechtsbücher 742). Auf letzteren beziehen sich auch die Remissionen auf das Kaiserrecht.

Pergament

283 Bl 48 30 Vorsatzblatt + V (11). IV (19). 25 V (269). VI + 1 (282) + Nachsatzblatt.

Schriftraum: 30,5 21 , 33 Zeilen, Tintenliniierung, zweispaltig.

Textualis formata,

Glosse Bastarda formata.

Anfangsbuchstaben: beim Text 2zeilige blaue Lombarden mit rotblauem Fleuronée, bei der Glosse 1zeilige rote und blaue Lombarden. Rote Überschriften, rubriziert. Initialen: 6ra und 8va 5- bzw. 4zeilige Goldinitialen mit hellbraun-blauem Fleuronnée gefüllt, 9vb, 12va, 87rb und 164va 7-8zeilige in Gold und Blau ornamental gespaltene Zierinitialen. Binnengrund: 9vb in blauer, 12va und 164va in braun-rötlicher Schraffierung ausgespartes Blattrankenmuster, 87rb rot in schwarzer Schraffierung. Alle Zierinitialen sind mit reichem, braun-rötlichem Fleuronnée verziert und mit blauen Farbtupfern versehen. Auf der Versoseite von Bl. 2-5 vier Bildseiten des Malers Hans Borneman, zwischen 1442 und 1448 ausgeführt, 31 x 21,5-22 cm. Erstes Bild: Christus übergibt Papst und Kaiser die zwei Rechtsschwerter. Zweites Bild: Der Kaiser belehnt vier Fürsten, die die Wappen der Sachsen, Bayern, Schwaben und Franken tragen. Drittes Bild: Der Kaiser überreicht dem Herzog von Sachsen die Lehnsurkunde. Im Hintergrund oben rechts die Lüneburg. Vgl. dazu E. Steffenhagen und H. Reinecke s. u. Viertes Bild: Kaiser Friedrich II. überreicht Herzog Otto dem Kind die Lehnsurkunde für das Herzogtum Braunschweig. Dieser gibt seinerseits eine Urkunde, das Lüneburger Stadtrecht, weiter. Am unteren Rand rechts das Wappen der Stadt Lüneburg. Um den linken, oberen und rechten Seitenrand sind 24 Wappen von Lüneburger Patrizierfamilien gruppiert. Abbildungen s. Tafel I-IV.

Holzdeckelband mit braunem Lederbezug.

Streicheisenlinien und Einzelstempel: Rosette, kleine Lochrosette; in Kreis: Schwan, kleiner Stern; in Rechteck: Löwe, Greif, Affe mit Spiegel, kleine menschliche Figur, drei Lochrosetten, zwei verschiedene Laubstäbe; in Raute: Wirbelblatt und unbestimmbares Motiv. Auf Vorder- und Rückendeckel fünf Metallbuckel, die drei Kanten mit Metalleisten beschlagen. Sehr schön gearbeitete Metallschließen und Ösen in Blattform. Kette erhalten.

Brand III. von Tzerstede, der Rezensent der Glosse, ließ sich 1414 in Leipzig immatrikulieren, wurde 1436 Ratsherr in Lüneburg und starb 1451, s. Büttner Genealogie .

Handschriften der Ratsbücherei Lüneburg, Bd. 3: Die theologischen Handschriften: Quartreihe. Die juristischen Handschriften, beschrieben von M. Stähli, Wiesbaden, 1981 (Mittelalterliche Handschriften in Niedersachsen 4), S. 120-121. Homeyer Rechtsbücher 740 (alt 422), mit Literaturangaben. Kraut De codicibus Luneb. p. 3ff. Steffenhagen S. 197ff. Homeyer Genealogie S. 135f. Sinauer Schlüssel des Landrechts S. 2ff. u. S. 222ff. Reinecke S. 343ff. Abschrift in Celle (Grupens App. B 11). Zu den Miniaturen s. Stange Malerei der Gotik 6 S. 77ff. H. Reinecke, in: Zeitschrift des deutschen Vereins für Kunstwissenschaft 5 (1938) S. 204-229. H. G. Gmelin, in: Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte 8 (1969) S. 109-146.