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Beschreibung von Lüneburg, Ratsbücherei, Jurid. E 2° 30
Handschriften der Ratsbücherei Lüneburg, Bd. 3: Die theologischen Handschriften: Quartreihe. Die juristischen Handschriften, beschrieben von M. Stähli, Wiesbaden, 1981 (Mittelalterliche Handschriften in Niedersachsen 4), S. 149-150.

Abcdarium

Papier — II + 444 Bl — 29 × 21,5 cm — 15. Jh.1

Wasserzeichen: Gekreuzte Schlüssel in Kreis Briquet 3893, Berge mit Kreuz Briquet 11689, Berge mit doppelkonturigem, dreifachem Kreuz nicht nachweisbar. Lagen: IV (6). V+1 (17). 3 VI (53). V (63). VI-1 (74). 2 VI (98). V (108). 2 VI (132). VI-1 (143). 9 VI (251). VI+1 (264). 15 VI (444). Alte Lagenzählung. 215v, 239v, 251v und 264v unten der Vermerk: cor … Bl. I, 1v-6v, 442v-444v leer. Schriftraum: 20-21 × 11-13 cm, 26-31 Zeilen. Bastarda und Textualis, auffallend rote Strichelung der Buchstaben. IIv: Anfang eines Alphabetum abbreviaturarum (a-f). 1r Rechtssatz, lateinisch/niederdeutsch: Si quis prescripsit servitutem eundi per agros … We hefft eynen wech tho deme synen over eynes anderen mannes acker … Rote Lombarden und Rubrizierung. Erstmals auftretende Buchstaben des Alphabets: 6-7zeilige rot und blau ornamental gespaltene Initialen, mit rotem oder grünem Fleuronnée verziert, Binnengrund z. T. mit Schraffuren gefüllt.

Neuer Lederband, die alten Metallteile der Langriemenschließen erhalten. Der Vorderdeckel des alten Einbandes ist in der Kassette "Pergamentvorsätze u. a." aufbewahrt. Dunkler Lederbezug. Streicheisenlinien, mehrfach gerautet. Im Mittelfeld ein Rautenband mit Gitterstempel. Rautenstempel: Doppeladler und liegender Hund. Kleine Lilie in Kreis und Rosette.

Fragment: bei der Restaurierung wurden die Pergamentspiegel des Vorder- und Rückendeckels abgelöst und als Vor- und Nachblatt eingebunden. Vier größtenteils schlecht leserliche, zweispaltige Seiten eines lateinischen Textes über den Syllogismus. Kleine Textualis, 14. Jh.

Homeyer Rechtsbücher 745. — Borchling S. 176. — Sinauer Schlüssel des Sächsischen Landrechts S. 189 Anm. 510.

Mundart: niederdeutsch.

7r-442r Abcdarium des Sachsenspiegels. Almosen. Twierleie sint de almosen, itlike sint liflik, unde der sint sevene …Wunden. Quere clage xv, xvi, der v, achte i. Et sic est finis. Am Rand und auf freien Zwischenräumen gelegentlich Nachträge von anderer Hand. Als Parallelhandschriften werden von Homeyer die Summa totius Brodii, Göttingen Universitätsbibliothek Ms. Jurid. 60 (= Homeyer Rechtsbücher 443), und von Sinauer (s.o.) der Codex Hildesheimensis, Celle Bibliothek des Oberlandesgerichts C 6, genannt (= Homeyer Rechtsbücher 232, wo weiter verwiesen wird auf Homeyer Rechtsbücher Nr. 342, Erlangen Universitätsbibliothek Cod. mscr. 1712, und Homeyer Rechtsbücher Nr. 1134, Weimar Landesbibliothek fol. 72).


Abgekürzt zitierte Literatur

Borchling C. Borchling, Mittelniederdeutsche Handschriften in Norddeutschland und den Niederlanden. Erster Reisebericht, Göttingen 1899 (Nachrichten von der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen. Philologisch-Historische Klasse 1898, Heft 2)
Briquet C. M. Briquet, Les Filigranes. Dictionnaire historique des marques du papier, Bd. 1–4, Leipzig 21923
Homeyer Rechtsbücher G. Homeyer, Die deutschen Rechtsbücher des Mittelalters und ihre Handschriften, Weimar 1931/1934
Homeyer Rechtsbücher G. Homeyer, Die deutschen Rechtsbücher des Mittelalters und ihre Handschriften, Weimar 1931/1934

Beschreibung konvertiert im Rahmen des Projektes Digitalisierung der mittelalterlichen Handschriften der Ratsbücherei Lüneburg.
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