Beschreibung der Handschrift Landesbibliothek Oldenburg, Cim I 272 (Matthias Bley: Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes <name type="project">Wissenschaftliche Erschließung und Digitalisierung der neuzeitlichen Handschriften in der Landesbibliothek Oldenburg</name>, 2019) Bearbeitet von Matthias Bley Elektronische Ausgabe nach TEI P5 TEI-P5 konforme Kodierung durch Matthias Bley Landesbibliothek Oldenburg Landesbibliothek Oldenburg Landesbibliothek Oldenburg

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Neukatalogisiert durch Matthias Bley

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Wissenschaftliche Erschließung und Digitalisierung der neuzeitlichen Handschriften in der Landesbibliothek Oldenburg

Oldenburg Landesbibliothek Oldenburg Cim I 272 Handschriftlicher Cimelienkatalog Nr. 272 A Catalogue of the Books in the King's Closet London 1691 Englisch, lateinisch, französisch, italienisch, spanisch, niederländisch Fol. 1r-131r A Catalogue of the Books in the King's Closet Es handelt sich hierbei mutmaßlich um einen Katalog der königlich-englischen Privatbibliothek unter Karl II., ausgehend von deren Aufstellung im King's Closet in Whitehall Palace Anfang der 1690er Jahre. Große Teile des Bestandes dürften durch den Brand des Palastes am 4. Januar 1698 vernichtet worden sein (vgl. George F. Warner u. Julius P. Gilson, Catalogue of Western Manuscripts in the Old Royal and King's Collections, Vol. I, London 1921, S. XXVI). Ausschnitthafte Eindrücke der Sammlung in Whitehall Palace vermittelt ein Tagebucheintrag des Schriftstellers John Evelyn (1620-1706), welcher anlässlich seines Besuchs Anfang September 1680 entstand (The Diary of John Evelyn, Vol. III, London 1906, S. 54f.)

Papier

I, 142 Bl. 27 19,8

Einband mit deutlich erkennbaren Gebrauchsspuren und Beschädigungen der Decke, insgesamt leichte konvex-konkave Verformung.

Auf dem Vorderspiegel links oben aufgeklebtes Signaturschild Cim I 272, darunter dieselbe Signatur als handschriftlicher Eintrag. Auf Ir die Nummer 6052.

Zeitgenössischer rotbrauner Maroquineinband mit Goldprägung, umlaufende Rahmenleisten auf Vorder- und Rückdeckel, in den Winkeln und zwischen den Bünden Supralibros Karls II. von England (Doppel-C mit Krone zwischen Palmenzweigen), Goldschnitt.

Verantwortlich für die Entstehung des vorliegenden Bandes ist wahrscheinlich der bis 1693 amtierende Hofbibliothekar Henri Justel. Auf die Anlage eines Katalogs unter seiner Leitung verweist z.B. Thomas Birch, Life of Henry Prince of Wales, London 1760, 129ff., Anm. u.

Auf 52v-53r der Handschrift wird unter Number 24. | Manuscripts in divers Languages aufgeführt A Catalogue of Books in the King's Closed.

Der von Justel angelegte Katalog der königlichen Privatbibliothek wurde laut Birch im Nachlass des Büchersammlers Brian Fairfax (1676-1749) gefunden. Das Stück ist jedoch nicht im Verzeichnis seiner Bibliothek (A Catalogue of the Entire and Valuable Library of [...] Bryan Fairfax, London 1756) enthalten, welches anlässlich einer für April 1756 angesetzten, aber nie durchgeführten Versteigerung erstellt wurde (vgl. John Nichols, Literary Anecdotes of the Eighteenth Century, Vol. V, London 1812, S. 327). Ebensowenig findet sich ein Eintrag im Katalog der Bibliothek von Osterley Park(Thomas Morell, Catalogus librorum in bibliotheca Osterleiensis, London 1771), wohin die Fairfax-Bibliothek nach ihrem Ankauf durch Francis Child im Frühjahr 1756 gelangte.

Es steht zu vermuten, dass die Handschrift während seines Englandaufenthaltes in den 1740er Jahren in den Besitz des Hannoveraner Beamten Georg Friedrich Brandes (1719-1791) gelangte und dort bis zu seinem Tod verblieb. Ein Nachweis anhand des handschriftlichen Bibliothekskataloges ist jedoch nicht möglich.

Mit dem Kauf der Brandes'schen Bibliothek durch den Oldenburger Herzog Peter Friedrich Ludwig dürfte der Band in den Bestand der 1792 eingerichteten Herzoglichen Öffentlichen Bibliothek gelangt sein.

Matthias Bley: Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Wissenschaftliche Erschließung und Digitalisierung der neuzeitlichen Handschriften in der Landesbibliothek Oldenburg, 2019