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Nonne, wahrscheinlich Priorin Gertrud, im Neukloster (Buxtehude) an Priorin Sophia von Bodenteich im Kloster Lüne
13. Juni 1500 oder 5. Juni 1501
Nachfrage zu Zementspende und Freundschaftsanfrage — Enquiry about a cement delivery and request for friendshipKloster Lüne, Hs. 15, Lage 21, fol. 1r
Lateinisch und Niederdeutsch
Die Absenderin fragt die Lüner Priorin, ob ihre vorigen Briefe mit der Bitte um Fürsprache beim Lüner Propst wegen einer Zementspende angekommen sind und bittet um Antwort. Sie hat zudem gehört, dass eine Schwester M oder N, Nichte einer verstorbenen Nonne ihres Konvents, mit ihr eine besondere Freundschaft eingehen wolle. Darüber freut sie sich, denn alle Verwandten dieser Schwester sind ihr lieb. Sie hat der Schwester bereits einen Zettel, geschrieben und bittet um das Einverständnis der Lüner Priorin, die sie seit ihrer Jugend in Ebstorf kennt. Sie bittet sie nun ihrerseits um Freundschaft mit ihr. Abschließend soll die Priorin den Lüner Beichtvater Heinrich Maß ermahnen, dass er sie und ihre Gemeinschaft besuchen kommen soll. Stark abgekürzter Brieftext mit mehreren unklaren Lesungen.
Following its pillaging on the first Sunday in Advent in 1499, the Neukloster nun asks Prioress Sophia von Bodenteich if she has received her previous letter about the request for a donation of cement. She seeks permission for a special friendship with M, a relative who is in Lüne. She has already written a letter to her but does not know if it has been handed over and would like that to happen. The writer would also love to have Sophia as a special friend as they know each other from their youth in Ebstorf but she does not dare to ask because of her low status. She asks Sophia to speak to their confessor, Heinrich Maß, who may have previously been confessor at the Neukloster, to make him come and visit.
1 Ipsum quem dignitas adorat angelica1 amicabili pro saluta=
2 mine Venerabilis et religio domina in eodem Jesu Christo sinceriter michi pre
3 amanda dederam nuper usque ad vos litteras
in welkeren ik
4 juw bydden led, gy vnse beste solliciteren
wolden secus
5 venerabilem dominum v. prepositum
vmme itlikes kalkes willen2 si
6 phas esset petere sed utrum has susceperitis mecum hesito
7 petoque humiliter
gy m. sensum v. hir willen inne vorwit
8 liken propter Deum Ceterum venerabilis et dilecta domina intellexi quedam
9 ex sororibus v. M videlicet N filiam fratris dilectissime domine n.
10 N cordintime affectare
dat se myd m vice dilecte amite
11 sue
moge h. amicitie federa quod valde parvitati m.
12 gratum
wente warliken se vnde al de jennen, de prememorate
13 amantissime domine n. h to hord, egen, dat wy se leff h,
14 de wile eyn van us leuet que eam agaouta Quare peto
15 multum benigne
gy des willen to vrede wesen, dat se spe
16 cialissima amica m. mote we. quia absque vestro consensu
17 hoc omnino fieri non potest
ik h. er ok quendam sedulamb screuen
18 ex nimia caritate vnde bydde humiliter
gy er de willen doͤn,
19 ne turbetur vice mea estimans se a me habere contemptum
20 Sed dilectis. domina3 quamquam sororem istam eligam in amicam specialem
21 estis tamen vos eque michi dilectam wente ik h. juw bekant in
22 florida ac juvenili etate vestra in electo monasterio vestro Ebben4
1 Aus der Sequenz ‚Benedicta semper sancta‘ (Notker von St. Gallen zugeschrieben): […] quem laudat sol, atque luna / dignitas adorat angelica. Diese Sequenz für den Sonntag Trinitatis war in der Bursfelder Kongregation im Gebrauch, vgl. Rosenthal, Die Sequenzen (1983), S. 162.
2 Zu den Zementspenden, die Nikolaus Schomaker nach Neukloster (Buxtehude) für den Wiederaufbau nach der Verheerung durch die ‚Schwarze Garde‘ sendete vgl. Brief 14 (Lage 2, fol. 6r). Auch Brief 23 (Lage 12, fol. 11v), Brief 286 (Lage 21, fol. 1v-2v), Brief 288 (Lage 21, fol. 2v-4r), Brief 289 (Lage 21, fol. 4r-4v), Brief 296 (Lage 21, fol. 10v-11v), Brief 297 (Lage 21, fol. 12r-12v) und Brief 298 (Lage 21, fol. 13r-13v) haben die Lüner Spenden für den Wiederaufbau in Neukloster (Buxtehude) zum Gegenstand.
3 Priorin Sophia von Bodenteich (reg. 1481-1504).
4 Wahrscheinlich Priorin Gertrud, vgl. Kommentar zu Brief 14 (Lage 2, fol. 5v-7v). Von ihr stammen sicher Brief 14 (Lage 2, fol. 5v-7v), Brief 23 (Lage 3, fol. 13v-14v) und Brief 39 (Lage 5, fol. 1r-3v), außerdem wahrscheinlich der vorliegende, sowie Brief 286 (Lage 21, fol. 1v-2v), Brief 288 (Lage 21, fol. 2v-4r), Brief 289 (Lage 21, fol. 4r-4v), Brief 296 (Lage 21, fol. 10v-11v), Brief 297 (Lage 21, fol. 12r-12v) und Brief 298 (Lage 21, fol. 13r-13v).
5 Diese Freundschaftsanfrage nimmt die Lüner Priorin offenbar an, vgl. Brief 288 (Lage 21, fol. 2v-4r)
6 Diese Anfrage ist auch Gegenstand von Brief 288 (Lage 21, fol. 2v-4r).
7 Heinrich Maß, Beichtvater in Lüne, zuvor in Buxtehude, vgl. Kommentar zu Brief 14 (Lage 2, fol. 5v-7v), sowie Brief 23 (Lage 3, fol. 13v-14v), Brief 33 (Lage 4, fol. 7r-10r), Brief 39 (Lage 5, fol. 1r-3v), Brief 40 (Lage 5, fol. 4r-rv), Brief 131 (Lage 12, fol. 11r-13r), Brief 286 (Lage 21, fol. 1v-2v), Brief 288 (Lage 21, fol. 2v-4r), Brief 291 (Lage 21, fol. 5r-5v), Brief 294 (Lage 21, fol. 9v), Brief 295 (Lage 21, fol. 10r-10v), Brief 296 (Lage 21, fol. 10v-11v), Brief 298 (Lage 21, fol. 13r-13v), Brief 300 (Lage 21, fol. 14r-14v) und Brief 301 (Lage 21, fol. 14v-15r).
8 Am Vorabend des Trinitatis-Sonntags, also Samstag vor Pfingsten des nicht genannten Jahres.