[No ay cosa buena por fuerza]
[↔] ner plötzlichen Abreise Nachricht geben soll? Siehe, ob ich Zeit meines Lebens ein so gutes Gedächtniß gehabt habe. Was willst Du sagen?
Barbacio
Ich will nichts, als daß wir uns alsobald auf die Reise machen.
Garr (??) Garron
Wenn Du die Argila nicht noch sehen willst, so liegt es blos an Dir, wenn wir länger zaudern.
Barb Barbacio
Ich würde meinen Schmerz nur vermehren. Wir wollen ja ohnedem in ein paar Tagen wieder zurück sein.
Garr Garron
Nun, so komm! Die Pferde warten schon.
Barb Barbacio
Lebe wohl, glückliches Canturien! Meine Seele verläßt Dich voller Furcht, und ich weiß nicht, was sie niederschlägt.
Zweiter Auftritt.
Eraclio, ein Alter am Stocke. Argila, seine Tochter. Claudio, sein Sohn, und Roselio, ein Bedienter.
Claudio
Ich habe alle Ehrfurcht für Dein graues Alter; allein es kömmt mir doch als etwas ganz Besonderes an Dir vor, daß Du uns in aller Stille so eilig hast lassen hieher rufen.
Eraclio
Wundre Dich nicht, Claudio, daß ich mich entschlossen habe, von unterschiedenen Sachen eine Probe zu machen.
Claudio
Was ist Dein Wille?
Eraclio
Ihr sollt es gleich erfahren, weswegen ich Euch habe rufen lassen.
Argila
Himmel! Wenn er es wissen sollte, daß ich liebe! und daß ich den Barbacio liebe!(Beiseite.)
Eraclio
Roselio, verschließe die Thüre und mache sie die Zeit über Keinem auf, er mag auch noch so unverschämt rufen!
Roselio
Ich will Dir sogleich gehorchen.
Claudio
Ich weiß nicht, was das bedeuten soll, und was mein Vater im Sinne hat.
Argila
Und ich prophezeihe mir schon den Tod.
Eraclio
Nehmt die beiden Stühle; denn es ist nöthig, daß Ihr Euch zu dem, was ich sage, niedersetzt.
Claudio
Was muß das für eine besondere Neuigkeit sein!(Sie setzen sich, und Eraclio setzt sich in die Mitte.)
Eraclio
Ihr wißt es allzu wohl, liebsten Kinder, wie sehr ich Euch schätze, und daß es allezeit meine Sorge gewesen ist, Eure Umstände zu verbessern. Ihr wißt auch, daß mein Leben an dem letzten Faden hängt, der zugleich der schwächste ist, und daß ich unsicher bin, daß ihm nicht die grausame Sense des Todes drohe, ohne daß es an einem andern hänge. Ehe also dieser Schritt noch geschieht, will ich Euch, meine lieben Kinder, Beide in einen Stand versetzen, den Euch der Himmel recht anträgt. Seitdem Ihr in der Welt seid, habe ich nie wahrgenommen, daß Ihr weltlich gesinnt wäret oder einigen Lastern anhinget. Ich habe nie gesehen, daß Ihr mit schändlichen Lüsten Eure Zeit zubringet, welche die Liebe den Menschen, die ihr dienen, anbietet. Eure Neigungen sind allezeit besonders tugendhaft gewesen, ohne jugendliche Vergehungen und ohne große Gefährlichkeiten. Ich habe Euch derohalben in Betrachtung der Tugend, die Ihr allezeit gezeigt habt, Zweierlei ausgesucht, was Euch Vortheil und Ehre bringen wird. Was Dich also anbelangt, Claudio, weil ich sehe, daß Du die Wissenschaften liebst, so habe ich Deinetwegen mit dem Erzbischof von Canturien gesprochen und ihn ersucht, er möchte erlauben, daß Ihr in einem Tage den Habit anlegen könntet, welcher einem Verwalter Christi geziemet. Er versprach mir es und versprach mir noch darzu, Euch zum Bischof von Baltridente zu machen, mit einem Einkommen, das für diese Bedienung zureichend ist. Ich nahm das Versprechen an und gab mein Wort, daß Du, Claudio, heute noch Meßpriester werden solltest, ob Du gleich so vieler Ehre unwerth seist. Was aber Dich anbetrifft, Argila, so hat mir, zu Ehren Deines guten Vorsatzes, die Aebtissin von Santa Isabel einen Schleier für Dich angeboten. Sie sagte mir, daß Du vor zwei Jahren sie aus einem göttlichen Eifer selbst darum ersucht hättest, und daß sie Dir ihn gern geben wollte. Ich gab gleichfalls mein Wort und glaube heute noch zwei Kinder zu haben, wovon das eine ein Bischofshut und das andre ein Franciscanerhabit zieren wird. Ganz Can-2