F.
Ludwig bedankt sich für die Ehre, die ihm in einem sachsen-weimarischen Abkommen
erwiesen wurde. Er dankt Hz.
Johann Ernst (FG 3) auch dafür, daß er den Besuch
seiner Brüder
Albrecht (FG 17) und
Johann Friedrich (FG 18) und den ihrer vier
altenburgischen Vettern ermöglicht hat. Der Herzog möge, wie Kammerrat
Friedrich v.
Kospoth (FG 55) berichten werde,
Ludwigs Wunsch nach Rückkehr der beiden Brüder
nach
Köthen erfüllen. So könnten
Johann Ernsts Brüder bald nach Neujahr das Studium
des Französischen aufnehmen.
Kospoth soll dem Herzog auch
Ludwigs Gedanken darüber
entdecken, wie
Johann Ernst weiterhin in patriotischer Absicht die gemeine evangelische
Sache fördern könne. Er werde ihm auch von
Wolfgang Ratkes Lehrwerk und
Ludwigs Vorschlag für das Münzuntemehmen berichten. Dessen Zweck hätte
Ludwig
den Weimarer Prinzen schon morgen erklären können, wenn sie nicht wegen der Feiertage
so schnell mit ihrem Gefolge abgereist wären.
Text
[Handschrift: [46r]]Hochgeborner furst, freundtlicher viellgeliebter herr Vetter, gegen E. L. vnd
dero geliebten gebrüdere, bedancke ich mich der angethanen ehre in ihrer
vergleichung,
1
als woll das E. L. vier
a gevettern
2
vnd E. L. brüder hertzog
Albrechten , vnd hertzog
Johans Friederichen ,
3
anhero zu mir kommen lassen
wollen. Wie ich nun in dem ersten mich freundtwilligen bequemett, vnd die
machtt genommen, von dem vorgleich gantz vertraute abschrift für mich zubehalten;
Also bitte El. ich freundt vetterlichen, so
b sie, inmassen ihr der
Cammerrahtt
Kospott mitt mehrern berichten wirdt, auch beliebung tragen
wollen, das vorgemelte EL. gebrudere, baldt nach dem neuen Jhar wieder
anhero gelangen, vnd in der Frantzösischen sprache,
4 durch gutte anleittung,
mitt gottes hulffe, einen gutten anfang machen mögen: An meinem fleiß vnd
mühe soll weitter nichts erwinden.
5 Nechst deme bitte El ich
c ingleichen, sie ihr die gemeine Evangelische sache
des vatterlandts,
6
als mir ohne dessen bekandt, auch noch hinfortt im besten
angelegen sein lassen wollen, worvon der von
Kospott El. meine gedancken
eröffnen wirdt, wie auch berichtt thuen von
Ratichij seinem wergk,
7 vnd wie
weitt man in dem Müntzvorschlag
8
bis dato kommen mögen, dessen zweg vnd
ende für dismall noch were morgen
d zusehen gewesen, wan der feyertage halben
E.L. gebrudere mitt deren zügeordenten so sehr nichtt zueilen gehabtt.
9
Jch hoffe aber ehr solle noch endtlich folgen. Jm vbrigen allen beruffe ich mich
auch auff den berichtt vorgemelttes El. Cammerrahts, vnd bin dero zu freundtvetterlichen
treuen diensten iederzeidt bereittwillig, sie hiermitt in den schutz
göttlicher Almachtt zu aller gedeihlichen wollfartt befhelende. Geben
Cöthen
den 22. des Christmonats im Jhar 1618.
E. L. treuer dienstwilliger Vetter Allezeitt
Ludwig fzuAnhalt