Text
[Handschrift: [72r]]Hochgeborner furst, freundtlicher viellgeliebter herr Vetter, das E. L. mir so
ein stattliches wollgewachsenes pferdt, zum Schellhengst,
2 aus eigener
beweg-
|| [
117]
nus vorehren wollen, dessen thue gegen E L. ich mich zum dienstlichsten
bedancken, mitt dem freundtlichen erbieten, solches in dergleichen vnd einem
mehrern bey furfallender gelegenheitt gerne wieder zuverschulden. Die brieffe
von der
Schwester von Schwartzburg Ldn.
3 haben E. L. hierbey wieder zuentpfahen,
ich erfreue mich, das J. L. wieder frisch vnd gesundt, will hoffen
sie doch zwischen Ostern vnd Pfingsten woll wirdt können hier sein.
4 Jch
verhoffe es sollen E. L., als ich dero durch den CammerRahtt
Kospoten andeuten
lassen, noch diese woche wieder anhero zu mir kommen,
5 so können
sie dan selber sehen, was auffgesetzett, vnd dan noch vnterschiedene abdreden
gehalten werden, dahin ich dan das vbrige auch spare: Diese woche wirdt der
Terentius6
gantz ausgetrucktt sein, der kommett vber zwantzig bogen, wegen
vnterschiedener register, so hinden an getrucktt worden; Nun wirdt man
stracks zu den
general Sprachlehren
7
schreiten.
Magister Gvalter8 ist nach
Wittenberg ,
vnd wirdt, geliebts Gott, morgen oder vbermorgen wieder hier sein,
Lucius 9
wirdt in der woche fur Ostern erwartett, vnd ist
Frisij 10
wegen nun auch
in den Hagen
11 geschicktt. So ich El. für dismall nichtt verhalten sollen, dieselbe
nechst freundtlicher begrüssung von allen theilen, hiermitt in den schutz
göttlicher Almachtt zu aller gedeylichen wollfartt befhelendt. Köntten El. den
Cammerrahtt auch wieder mittbringen, were es mir
a so viell desto lieber. Geben
Cöthen 8.
Martij 1619.
El. dienstwilliger treuer Vetter
Ludwig fzu Anhalt.