F.
Ludwig hat
Balthasar Walther und den Buchdruckern Osterurlaub gewährt. Die
Drucker haben sich verpflichtet, danach ihre Aufgaben bis zum 29. 9. 1619 wahrzunehmen.
—
Ludwig werde Hz.
Johann Ernst (FG 3) mündlich berichten, warum
Wolfgang
Ratke und er nicht am Montag (22. 3.) die geplante Durchsicht der deutschen Grammatik
bzw. der französischen Konjugationen beginnen konnten. — Er lobt
Walther und
wünscht seine baldige Rückkehr (aus
Jena ), damit man mit
Ludwig Lucius über theologische
und philosophische Vorhaben verhandeln und zu einer Vereinbarung kommen
könne. —
Ludwig wird am 31. 3. 1619 nach
Weimar kommen und bittet
Johann Ernst ,
ihm acht Pferde nach
Nebra entgegenzuschicken.
Michael Wolf und
Walther sollten
sich dann auch in
Weimar einfinden.
Walther kann, falls er
Johann Ernst eher als
Ludwig sieht, dem Herzog schon von den Ereignissen in
Köthen und
Wittenberg berichten.
Text
[Handschrift: [80r]]Hochgeborner furst, freundtlicher viellgeliebter herr Vetter, als Magister
Walther 1
gegen die feyertage wieder nach hausse begehrett, habe ich ihn hiermitt
dahin wollen bringen lassen, wie dan auch den buchtrückern noch vrlaub wiederfaren,
2
die aber zum lengsten sontags nach Ostern sich wieder einzustellen,
vnd dan ferner bis auff Michaelis zu bleiben angelobett. Abgewichenen montags
hette
Ratichius die deutsche
Grammaticam,
3 wie auch ich die Frantzösische
conjugationes4
zu lesen wollen anfangen, es ist aber eine, mir vnbewuste, eillfertigkeitt
eingefallen, das es für dismall auffgeschoben worden, inmassen E. L.
mündtlich von mir sollen berichtett werden. M.
Walter hatt gutte arbeitt hier
gethan, ist muhesam vnd willig, vnd möchtte ich gerne, wie auch
Ratichius ,
das er baldt nach den feyertagen wieder möchtte her kommen, sonderlich mitt
Lucio ,
5 so woll in
Theologicis als
Philosophicis zureden vnd zuschliessen. Jch
vormeine, geliebts Gott, den mittwoch in Ostern
6 bey EL. zu
Weymar zu sein,
wan sie mir bis nach
Nebra 7 selben tages woltten pferde ettwa Ein achtte
entgegen schicken, vnd were mir auch lieb das M.
Walter samptt
Wolffio 8 auff
die zeitt zugleich könten hin bescheiden werden. Kommett M.
Walter ehe zu
El. dan ich, wirdt er deroselben von vnterschiedenen sachen, welche so woll
zu
Wittenberg als hier furgelauffen, gutten berichtt thuen, das meinige spare
ich auch bis zur zusammenkunfft, El. hiermitt in den schutz göttlicher Almachtt zu einem frölichen Osterfest befhelende. Geben
Cöthen den 24.
Martij
1619.
E.L. dienstwilliger treuer Vetter
Ludwig fzu Anhalt.