Text
[Handschrift: [106r]]Hochgeborner fürst, freundtlicher viellgeliebter herr Vetter, E. L. sage ich
freundtvetterlichen grossen danck für die gutte ausrichtung so sie mir in dero
hofflager nebst denn meinigen wiederfaren lassen, vnd darüber mir dero hauss
alhier, so woll bequemett, eingereumett,
1
verschulde es gerne hinwieder zu aller
begebenheitt: Als ich auch gleich gestern ein schreiben von meinen brüdern,
2
samptt einer volmachtt auff El. vnd die Schwester von Schwartzburg gerichtett,
des Holsteinischen Schmucks zu Darmstadt
3 hinterlegte
Acta betreffende,
entpfangen, habe El. ich solches sampt einem schreiben an hochgemeltte meine
Schwester hiermitt zuschicken sollen, mitt freundtlicher bitt, sie ihnen ingesamptt
diese aufftragung nichtt zuwieder sein lassen wollen, inmassen mir dan
die brüder berichtett, Ell: ihr beyderseits solches belieben lassen, vnd diese
vorichtung auff sich zunehmen erklerett. Wan El., geliebts Gott, auff der nehe,
oder gar her kommen wollen, bitte ich mir solches zuberichten, vnter dessen
verhoffe ich mich gar baldt eingerichtt zu haben, vnd denn mitt dem Bötticher
daran zu sein:
4
Wir grüssen El. von hinnen aller seits, mitt nochmaliger dancksagung,
das El. vns so woll bequemen wollen. Von hinnen auff Rudelstadt soll
eine grosse tagereise, vnd der weg auff Arnstedt zu sein, ich werde nichtt
vnterlassen die schwester, wills Gott, zubesuchen,
5 so ihr El. vermelden können,
ob es aber in diesem Monatt geschehen wirdt, zweiffele ich, thue El.
hiermitt nebst dero gebrüdere in den schutz göttlicher Almachtt zu aller wollfartt
befhelen. Geben zu
Reinhardtsbrun den 7.
Julij 1619.
E.l. treuer dienstwilliger Vetter
Ludwig fzu Anhalt.