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191129
Heinrich von Börstel an Fürst Ludwig
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191129

Heinrich von Börstel an Fürst Ludwig


In Beantwortung eines Briefs F. Ludwigs v. 28. 11. 1619 bedankt sich Heinrich v. Börstel (FG 78) für ein Büchergeschenk und erklärt, an seinen Bruder Ernst (FG 61) ein Paket und Schreiben Ludwigs weiterleiten zu wollen. — Von F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) habe er seit dessen Abreise aus Prag nichts mehr gehört, jedoch erwarte er demnächst seine Antwort auf einen gemeinsamen Brief F. Ludwigs und der übrigen anhaltischen Fürsten.

Beschreibung der Quelle

QLHA Sachsen-Anhalt/ Oranienbaum: Abt. Köthen A 9a Nr. 90 Bd. I, Bl. 58r–59v [A: 59v], 58v u. 59r vacant; eigenh.; Siegelspur; Eingangsvermerk F. Ludwigs .
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Anschrift

ADem Durchleuchtigen Hochgebornen Fursten vndt herrn h. Ludewigen Fursten zue
Anhaldt, Graffen zu Ascanien herrn zu Bernburgk vndt Zerbst etc. Meinem Gnedigen Fursten vndt Herrn,
Eingangsvermerk: Ps.: 30. 9bris-1619.

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DurchLeüchtiger, vndt Hochgeborner Fürst, EFg seindt meine vnterthenige gehorsame Dienst in allen trewen bevorn, Gnediger Fürst Herr, Auf EFg gnediges ahn mich gethanenes schreiben1 vom 28huius perge deroselben ich zu vnterth. andtwordt nicht, das ich das mier uberschickte Packetschreiben2 meinem bruder Ernst v Borstell vorderlichst zuverfertigen will, Bedancke mich darneben vnterthenig der mier gn. überschickten bucher, So ich mit sonderer begierdt durchlesen will,
Von M. G. F. v H.3 F Cristian zu Ahnhaltt habe seidt JFg. abreisen von Pragk 4 ich keine zeitung gehabt, Weill ich aber fur 6 tagen vngefehr mit EFg vndt dero H. Bruder5 vndt Vettern6 gesambten schreibena 7 einen boten ahn JFg. abgefertiget, Hoffe ich aufs Lengst durch denselben von JFg gute nachrichtliche zeitung zu erlangen, So EFg. auch vnverhalten bleiben sollen
Jnmittelst thue EFg sambt dero gantzen Furstl. Familie ich in Gottl. gnaden schutz, Mich aber dero zu beharlich gnaden entpfelen

Dat Bernb .8 29 Nov. 1619

EFG Vntertheniger vndt gehorsamer diener
Heinrich von Borstell

Textapparat und Kommentar


Textapparat
T
a Folgt ⟨ich⟩.

Kommentar
1 F. Ludwig beantwortete in diesem verschollenen Schreiben v. 28. 11. 1619 wohl Börstels Brief 191124.
2 Enthielt vielleicht Exemplare von Köthener Drucken, die F. Ludwig Ernst v. Börstel (FG 61) — ebenso wie dessen Bruder Heinrich — zum Dank für die Beschafffung von Büchern zukommen ließ. Vgl. 190322 u. 191124.
3 Meinem Gnädigen Fürsten vnd Herrn.
4 Börstels Herr, F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26), war ein politischer Berater des am 26. 8. 1619 n. St. zum böhmischen König gewählten Kf. Friedrich V. v. der Pfalz und sein Statthalter in der Oberpfalz. Er wurde durch den böhmischen Landtag am 5. 9. 1619 n. St. zum General der böhmischen Ständetruppen proklamiert. Nach der Krönung Friedrichs im Prager Dom (3. 11. 1619 n. St.) begab sich Christian aus Gesundheitsgründen in seine Residenz Amberg . Er nahm daher im November 1619 nicht mehr am Unionstag in Nürnberg teil. Klopp: Dreißigj. Krieg I, 452.
6 F. Johann Casimir v. Anhalt-Dessau (FG 10), kaum jedoch auch dessen damals minderjähriger Bruder Georg Aribert (FG 24). Deren Vater F. Johann Georg I. (FG 9) war bereits 1618 gestorben. Der Plural Vettern scheint alle regierenden Verwandten, also auch die Brüder zu umfassen. Von Christians I. drei Söhnen Christian II. (FG 51), Ernst (FG 47) und Friedrich (FG 62) war nur der Erstgenannte 1619 großjährig.
7 Unbekannt.
8 Bernburg . Vgl. 190322 K 8 u. 191124 K 3.
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