Da F.
Ludwig seinem Neffen kaum eine italienische Petrarca-Ausgabe nach
Italien
geschickt haben dürfte, kann F.
Christians (FG 51) Aussage vielleicht als Bestätigung
einer Nachricht im Nachlaßinventar
Ludwigs gewertet werden: „Francisci Petrarcha
Sigpracht der Ewigkeit Ao. 1623” (
IP 335v). Ein Exemplar dieses 1650 in F.
Ludwigs || [
226]
Bibliothek vorhandenen Büchleins, das wohl in
Köthen gedruckt worden war, ist nicht
nachgewiesen. Vgl.
Conermann: Nachlaßinventar, 80. Das Werk dürfte eine frühe Fassung
der sechsten
Siegespracht aus
Ludwigs vollständig erst 1643 erschienener Nachdichtung
der
TrionfiPetrarcas enthalten haben:
Francisci Petrarchæ, Des vornemen alten
Florentinischen Poeten/ Sechs Triumphi oder Siegesprachten/ I. Der Liebe/ II. Der
Keuschheit/ III. Des Todes/ IV. Des Gerüchtes/ V. Der Zeit/ und VI. Der Ewigkeit/
... Von neüem übersehen/ mit beliebung und gutheissen der Fruchtbringenden Geselschaft/
jetzo erst an den tag gegeben und gedruckt. (Cöthen 1643). In der Vorrede
erklärt F.
Ludwig , die
Trionfi schon vor 20 Jahren übertragen zu haben: „DJese des
vornemen alten Florentinischen Poeten Francisci Petrarchæ sechs Triumphi oder Siegesprachten/
seind albereit für zwantzig Jahren aus dem [!] Jtaliänischen eilfsylbigen Reimen/
zweymal dreyfacher geschrenckter weiblichen endung/ welche art in Sicilien erst
sol aufgekom
men seyn/ in dreytzehen und zwölffsylbige gleich nach einander gehende
Reime/ weiblicher und mänlicher endung/ übergesetzet gewesen; Jn diesem Jahre aber
erst wieder von neüem von ihrem Verfasser und andern Reimverständigen übersehen
worden/ und werden hiermit an den tag gegeben. [...] Es ist auch die rechte Helden
und Jambische art darinnen mit allem fleisse beobachtet worden/ ausgenommen in den
nahmen/ da man sie überal nicht endern oder auslassen können. Es geschahe zwar
anfangs auch ein versuch/ sie nach der Jtalänischen art/ in lautere eilfsilbige weibliche
und zweymal dreyfach geschrenkete endungen zu bringen/ weil sich aber darbey kein
geschicke / noch anmut für unsere Deütsche Landsprache finden wollen/ gestalt in den
Jtaliänischen reimen die mänlichen endungen sich auch nicht fugen können/ so ist
solches muster/ da es gar nicht klingen mögen/ abgethan/ und gegenwertige fliesserige
art an deren stat genommen worden.” (Bl. A 2v)
Um die
Aufhebung der gegen ihn verhängten Reichsacht vorzubereiten, plante
Christians Vater
F.
Christian I. (FG 26), seinen Sohn zum Kaiser zu schicken. S.
230809 u. ö.