Ludwig (Der Nährende) hatte sich nach dem Tod seines Sohnes
Ludwig d. J. (FG
6; † 15. 3. 1624) mit seiner Gemahlin und Tochter nach
Harderwijk (Geldern) zurückgezogen.
Vgl.
250218 K 18. Die vorliegenden Reime scheinen ein an
Hübner (FG 25)
gesandtes Briefgedicht F.
Ludwigs zu erwidern.
Tagespatron am 4. März ist Adrianus
(Hadrian), Bischof und Märtyrer des 5. Jh.s in
Schottland . Zugleich Hinweis auf
den späteren Papst
Hadrian VI. (9. 1. 1522 - 14. 9. 1523), der im Auftrag Ks.
Maximilians
I. dessen Enkel
Karl (V.) seit 1507 unterrichtet hatte. Vgl.
LThK V, 1309f
Anspielung auf eine Spotterzählung, derzufolge nach der Regierung der Päpstin Johanna
(Johannes Anglicus) bzw. Agnes auf dem Konklave mittels eines eigens präparierten
Stuhles das männliche Geschlecht des Neugewählten geprüft wird.
Johann J. J. v. Döllinger:
Die Papst-Fabeln des Mittelalters. 2. Aufl. Stuttgart 1890, 1-53;
LThK V, 983f.;
Frederic C. Tubach: Index Exemplorum. Helsinki 1969, Nr. 2813;
Stith Thompson:
Motif Index of Folk-Literature. 6 Bde. Kopenhagen 1955-1958, E 755.3. Vgl. in
Döllinger,
S. 40 Anm. 1 das Zitat aus der Rede des
Giovanni Pierio Valeriano Bolzani ,
eines Höflings Papst
Leos X. , über die öffentliche Prüfung in der Emporkirche der
Laterankirche: „Resque ipsa sacri praeconis voce palam promulgata in acta mox refertur,
legitimumque tum demum Pontificem nos habere arbitramur, cum habere ilium quod
habere decet occulta fide fuerit contestatum.”
Hz.
Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5). Als das nach der Eintrittsreihenfolge
älteste Mitglied der FG entscheidet hier Hz.
Wilhelm bedingt (V. 155) über
die Aufnahme der neuen Mitglieder (V. 70) und beginnt die dabei übliche Zeremonie
(V. 82).
Gesellschaftsname Hz.
Wilhelms , PA. Zur Académie des Parfaits Amants vgl.
190322
Kll,
221223,
231206,
240109 Kll,
240112,
240301,
240400,
240718,
250228,
250500,
250514,
260000,
260000A,
260500 u.
281000.
Hähnen. Vgl. die Redensart „Hahn
im Korb." Die Herzöge
Wilhelm und
Friedrich kutschieren die beiden Damen.
Christoph (v.) Rauchhaupt , auf Sagisdorf (b.
Halle ), Sohn des Christoph v. R (†l595);
⚭
Magdalena , Tochter v.
Hans aus dem Winckel . Ehegeld d. d.
Schierau 8. 11. 1614,
konfirm. 12. 7. 1619.
Dreyhaupt, II, Beil. B, Taf. CXCIV;
Valentinus König: Genealogische
Adels-Historie Oder Geschlechts-Beschreibung Derer Im Chur-Sächsischen und
angränzenden Landen [...] ansehnlichsten Adelichen Geschlechter. 3 Tle. Leipzig 1727-1736, III, 907-918, Nr. 88;
Georg Adalbert v. Mülverstedt: Sammlung von Ehestiftungen
und Leibgedingsbriefen. Magdeburg 1863, 236.
Götze,
198: Turmuhr bzw. deren Unruhe. Zu mhd. seiger, Waage, Uhr.
Entspricht wohl
dem heutigen Damespiel. Vgl.
Zedler VII, 81.
Eilig; versessen auf.
Götze, 128.
Eine Rettichsorte.
S.
Conermann III, 107. Imprese und Reimgesetz des GB stimmen mit
Hübners
Bericht überein. Vgl.
GB 1628 Nr. 103: „Der Därbe. Newstädter Rüblein. Hilfft zum
Trunck.” F.
Ludwig scheint die von
Friedrich bewiesene Mäßigkeit im Trinken im
Reimgesetz zum Ausgangspunkt seiner Interpretation genommen zu haben.
Zu
,teidigen' bzw. ,teidingen' s.
Stieler, 2354: „in negotiis occupari, res agere, vulgò practicum
esse, & practicare.”
DW XI.1.1, 234.
Zylinderförmiges Glas?
DW X.2.1,
813: „glas mit stangenartigem fusze” ; 807: „Stange [...] für ein hohes bierglas scheint
den mitteldeutschen gebieten eigenthümlich zu sein.”
Zur Verwendung des Ölbergers bei der Aufnahmezeremonie
vgl.
510000A. Früheste Erwähnung des Ölbergers:
171224.
Schwächte, d. h. ausstach. Mhd. erwîchen, st. v.
Drei weitere Spielleute. Die Mitglieder der FG beteiligen sich am Umgang
in der Rangfolge ihres Eintritts in die Akademie. Vgl. V. 127f. Nur
D. v. dem Werder
wird von
Hübner dabei übergangen, weil der Tod seiner Gattin ihm die Beteiligung an
solchen Possen wohl einstweilen verbot. Vgl. V. 21f.
Diese Aufgabe kommt
Krosigk hier wohl als Zweitältestem unter den anwesenden FG-Mitgliedern zu (Rangfolge).
Nach dem in
Georg Forsters Sammlung
Frische Teutsche Liedlein. 2. Tl.
(Nürnberg
1549,
1553 u.
1561, nicht in der Ausg.
1540) abgedruckten fünfstrophigen
Gesellschaftslied:
|| [
386]
1. Wem wöll' wir diesen Rebner bringen?Gut Hopfenbruder,wir lieg'n im Luder.Wir wöllen's ei'm freien Schlemmer bringen,er mag sein wohl,Wir wöllen's ei'm freien Schlemmer bringen,er mag sein wohl!![...]4. Er setzt das Gläslein an sein' Mund,ja an seinen Mund,ja an seinen Mund,er trank das alles aus bis auf den Grund,solches schmeckt ihm wohl,er trank das alles aus bis auf den Grund,solches schmecket ihm wohl!5. Das Gläslein hat ihm wohl geton,Leiden wohl geton,Leiden wohl geton,darum soll das Gläslein umher gahn,denn es schmeckt ihm wohl,darum soll das Gläslein umher gahn,denn es schmeckt ihm wohl!
S.
Georg Forster: Frische Teutsche Liedlein (1539-1556) Zweiter Teil (1540). Hg. Kurt
Gudewill u. Hinrich Siuts. Wolfenbüttel/Zürich 1969 (Das Erbe deutscher Musik I. 60,
Mehrstimmiges Lied 5), 113, Nr. 72. Vgl.
Ludwig Erk/ Franz M. Böhme: deutscher
Liederhort. 3 Bde. Leipzig 1893/1894. Nachdr. Hildesheim 1963. III, 63f., Nr. 1126.
Johann Fischart nahm ein textverwandtes Lied in die
Geschichtklitterung, Kap. 8 „Das
Truncken Gespräch” (Ausg. 1590; Expl. HAB: Lo 1403, 161 f.) auf. In Rabelais'
La vie
très horrificque du grand Gargantua père de Pantagruel findet sich dafür keine Vorlage in
dem entsprechenden Kapitel I, 5 „Les propos des bien yvres” . In
Fischarts Werk stehen
die von
Hübner zitierten Verse (Vers 112f. und nachfolgend 117) in der letzten Strophe
des (von
Fischart jedoch nicht in Strophenform wiedergegebenen) Liedes (Incipit: „Guts
Muts wöllen wir seyen” ):
„
Er setzt das Gläslin an den Mund,Er trinkts wohl aus bis auf den Grund,Es schmackt ihm wohl, es hat im Leiden wohl gethan,Das Gläslein das soll umher gahn.”
Danach abgedruckt in:
Die Volkslieder der Deutschen. Hg. Friedrich Karl Frh. v.
Erlach. Mannheim 1834-1836, I, 27. Eine weitere, früheste Fassung des Textes in:
Deutsche Handwerkslieder, ges. u. hg. v. Oskar Schade. Leipzig 1865, 168-172. Dieses
„Sanct Reblinus" betitelte Lied von Hans Wilstat von Wertheim im Ton „Es geet ein
frischer sumer” wurde um 1520 oder später gedruckt (Nürnberg: Hans Guldenmundt)
und besteht aus 23 Strophen zu je fünf Versen mit einem abschließenden Echovers.
Incipit: „Welcher vil frölicher tag wil han.” Die zweite Strophe lautet:
„
Er seczt das gläslein an den mund,und trinkt es auß biß auf den grund || [
387]
den edlen saft von reben,des wöll wir got dankbar sein,der uns den hat gegeben,ja gegeben.”
Das Zitat in V. 117 findet sich jedoch nicht in dieser Fassung. Vgl.
Oskar Schade: F.
Jörg Graff und Hans Witzstat v. Wertheim. Zwei Liederdichter aus der ersten Hälfte
des 16. Jahrhunderts. In: Weimarisches Jahrbuch für deutsche Sprache, Litteratur und
Kunst IV, 418-472.
Brunnenkresse. Vgl.
Conermann
III, 108. Der Bericht
Hübners stimmt mit der Imprese des GB überein: „Der Geschwinde.
Bornkresse. Jm Wachsthumb.” (
GB 1628 Nr. 104).
Denkt
Hübner an die Form
,wachsend', lat. ,crescens' entsprechend?
Werder nicht mitgezählt. Vgl. Anm. 34.
Zu diesem Tanz s.
240718 K 28.
Vor allem das F.
Ludwig als Oberhaupt der
FG zustehende Aufnahmerecht.
Geblök. Vgl.
Stieler, 1260: Blöken. Denkbar wäre
auch Verknüpfung mit ,blecken'.
Stieler 197: Bleckung / die / distortio, diductio oris,
rictus.
Der 5. 3. 1625 war ein Samstag (vor dem 1. Fastensonntag,
Invocabit). Zur Benennung dieses siebenten Wochentages s. 1 Sam. 13, 8
(Lutherbibel 1545): „Da harret er sieben tage/ auff die zeit von Samuel bestimpt [...].”