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Fürst Ludwig an Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg
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Fürst Ludwig an Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg


F. Ludwig kündigt einen kurzfristigen Besuch in Bernburg bei F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) an. Die in einer Postsendung F. Christians I. enthaltene Antwort an dessen Sohn F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) wird F. Ludwig an diesen weitersenden. Er fügt dem Brief an seinen Bruder die acht deutschen Verse des Reimgesetzes F. Christians I. bei. Das übrige könne noch nicht abgeschrieben werden, bevor er nicht mit Tobias Hübner (FG 25) über einige zu ändernde Wörter gesprochen habe.

Beschreibung der Quelle

QLHA Sachsen-Anhalt/Oranienbaum: Abt. Bernburg A 9a Nr. 1981, Bl. 25rv, 25v vacat; eigenh.

Anschrift

AFehlt.

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[Handschrift: [25r]]Monsieur mon treshonnoré frere, selon vostre desir i'espere estre avec ma compagne et un coche apréza de vous a Bernbourg lunedy prochain1 environ le noeuf ou dix heures, vous ne vous ferez nulle incommodite pour nous, car nous pensons d'aller encores ce iour la a Warmsdorf.2 J'envoye vostre responce a vostre fils aisné,3 et a vous icy dedans les huict rimes Allemands sur vostre devise en la compagnie fructifiante,4 le reste ne se peut encores copier, carb il faudra premierement, parier a l'utile,5 pour quelques mots,c qu'il y a changez. Cependant ie prie Dieu pour vostre prosperité, et suis

Vostre tresaffectionné frere pour vous servir
Louys pr. d'Anhalt .

De Cöten ce 1 de Juillet 1625.

Textapparat und Kommentar


Textapparat
T
a Aus avéz
b Folgt ⟨non⟩
c t über einem unleserlichen Buchstaben.

Kommentar
1 4. 7. 1625. F. Ludwig wollte bei diesem Besuch zwischen seinem Bruder Christian I. (FG 26) und dessen Sohn Christian II. (FG 51) vermitteln; s. 250627. Dem vorliegenden Schreiben geht im Bestand (Bl. 24r) die eigenhändige Abschrift voraus, die F. Christian II. von einem an ihn gerichteten Brief F. Ludwigs vom 30. 6. 1625 nahm. Ludwig überschickt darin dem Neffen die harten Konditionen des Vaters und bietet ihm an, „etwa künfftige woche, geliebts Gott, zu Bernburg, weill es diese woche alhier, wie ich vermeynet, nitt geschehen mögen, mitt E. L. auß diesen ihren Sachen gerne ferner zu reden [...].” Christian II. traf sich mit seinem Vater am 1. 7. (Bl. 27r), teilte Ludwig am selben Tag in deutscher Sprache die Aufgabe seines Plans mit (Bl. 26r), konnte aber am 2. 7. nach einem weiteren Gespräch mit seinem Vater F. Ludwig auf französisch ein Entgegenkommen Christians I. anzeigen (Bl. 27r-28r). Ludwig benachrichtigte seinen Bruder hiervon am 2. 7. (Bl. 29r) und fügte diesem Brief seine tadelnde Antwort an den Neffen bei (s. 250702). F. Ludwig traf Vater und Sohn in Bernburg am 4. 7. 1625 und besiegelte mit ihnen eine Übereinkunft über die Reise Christians II. und seiner Gattin Eleonora Sophia (Bl. 35r-36v).
2 Amt und Schloß im Ft. Anhalt-Köthen .
3 F. Christian II. v. Anhalt-Bernburg. Ludwig spricht hier wohl nicht von dem bereits unter dem 30. 6. (s. oben Anm. 1) Christian II. übermittelten Schreiben Christians I. vom 29. || [454] 6. (s. 250627 Anm. 1), sondern von einer (nicht bekannten) Antwort Christians I. auf die verbitterte Reaktion seines Sohns vom 1. 7. (s. Anm. 1). In diesem Brief vom selben Tage dürfte Christian I. seinen Bruder um den Besuch gebeten haben.
4 FG. Das GB 1624 enthält bereits die Reimgesetze der ersten 100 Mitglieder der FG, also auch die Strophe zur Imprese F. Christians I. Ob es sich im vorliegenden Fall um ein geändertes Reimgesetz Christians I. oder um acht weitere Verse handelt, die sich auf Christians I. Imprese (devise) oder nur auf sein ,Wort' (devise) beziehen, bleibt offen. Die Verse mögen im Zusammenhang mit den Impresen Ruscellis und der von F. Christian I. vorgeschlagenen Arbeit Tobias Hübners (FG 25) und Diederichs von dem Werder (FG 31) stehen; s. 250627.
5 Der Nutzbare, Tobias Hübner .
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