Sacra vorgenommen, wie breuchlich[.]
Jn der Burgk Jhrer Mayestät erwart, biß Sie von der Meß wieder kommen,
vnd zum eßen vfgewart.
herr Georg Kollnitsch bey mir zu Mittag geßen.
Der Oberste Spät Nach Mittags mich besucht.
Es hat heutte starcke Competenz geben zwischen dem Spannischen vnd Venedischen
Ambassador, Weil der Spannische dem Venedischen nicht Eccellenza geben wollen,
Sondern Jhme stöße darfur angebotten.
Jch bin beim dicken herrn von Losenstein zu Abends zu gaste gewesen, da
sich denn zwey Frauen, vnd 3 Freulein von hoffkirchen befunden, Jtem die
Frau <von> heißenstein, die Gräfin von Solms, 3 herrn von hofkirchen, Einer
von Traun, vnd ein herr Jörger.
Der Oberste Esterhazy ist von der Vngarischen tractation wieder kommen, wel-
che sol ganz geschloßen sein mit Jhrer Mayestät reputation, Vnd den Vngarn die
Religion frey gelaßen, Sie sollen die Festungen reumen, Vnd weis man
die Artickel noch nicht alle.
Zu hoff vfgewart.
Ernst Kollnitsch zu Mittage bey mir geßen.
Jch hab Nach Mittags die Frau von heißenstein besucht.
Zu hoff.
Die beide Kufsteiner besucht Kayserliche Räthe mit mir geßen.
Die Gräfin von Manßfeld besucht.
Jm Schlitten gefahren, Vnd Freulein Maxle von harrach geführet, da
einmahl die Pferd mit mir ausgerissen, Aber, Gottlob, kein schade
geschehen, auch nicht vmbgeworfen[.]
Beim herrn von hoys Osterreichischen CammerPræsidenten vnd seiner Gemahl
zu nacht geßen, Da sich auch herr Gundacker von Liechtenstein vnd sein
Gemahl (welche eine herzogin von Teschen)[,] die drey Freylein von harrach,
vnd von Stubenberg, Eybeßwald, Liechtenstein, hoys perge befunden.1 Jch
hab die von harrach nach hauß begleitet.
Gen hoff.
Den Fursten von Liechtenstein besuchen laßen,
Jtem: Den Don Matthia, Marggrafen des heiligen Reichs.
Brief nach haus geschrieben an Schwester Eleonora, vnd Meine gnädig herzlieb(st)e Frau Mutter,
Auch Furst Ludwigen.
Der oberste herr Rudolff von Tieffenbach anhero kommen.
Jch hab den herrn von harrach, seine Gemahl vnd Freulein besucht, da sich der junge
herr von Wallstein, herr Adams dero Landhoffmeisters Sohn, welcher des von
harrachs eltiste dochter nimpt, befunden.
Der von harrach hat mich schrifftlich zu seiner dochter hochzeit laßen einladen.
hab die Frau Kyselin besuchen laßen,
An herzog Julius zu Sachsen geschrieben.
Der Furst von Liechtenstein hat seinen Stallmeister zu mir geschickt, mich besuchen laßen[.]
Nach hoff geritten,
Der Graf Tampier (deßen Bruder, so vor Preßburg blieben)[,] Georg vnd Ernst
Kollnitsch, vnd des herrn von Baar Bruder haben mit mir zu Mittage geßen.
Die Gräffin von Mansfeld hab Jch Nach Mittage heimb gesucht, Da sich dann zwey
Jesuiter, zwey Frauen von Starhemberg, ein Freulein Löbel, Neben dem
Freulein von Manßfeld perge befunden.
Schreiben von Hans Ernst Börsteln, daß Er mit meinen Pferden zu Prag angelangt,
bekommen.
Donnerstag♃ Den 6en. Januarij
<Nach hoff.>
Mit dem Spannischen Bottschaffter zum frühemahl dabey sich herr von harrach,
herr von Trautmanßdorf, Graff von Dieterichstein, herr von Würm,
Tscherni, Kinsky, Carlo Spinelli, herr von Molar, befunden.
Darnach im Schlitten gefahren.
Zur Gräffin von Manßfeld,
Abends zum ersten mahl mit erlaubniß des Kaysers beim eßen vfgewart,
dabey eine sehr schöne Musica.a
Von dannen mit herr Carl von harrach zu nacht geßen, darbey sich herr Max von
Trautmanßdorf, herr Rudolf von Tieffenbach, der Graff von Schwarz-
burg, der breite herr Wolff Sigmund von Losenstein (so heute Päbstisch
|| [[Handschrift: 14v]]
worden)[,] herr von hoys, Carlo Spinelli, Max von Wallenstein, der Breuti-
gam befunden.
Nach Mittags den Furst Carl von Liechtenstein besucht, Jtem, den herrn Graffen
von Megkau, Jtem: Die Frau Teuffelin.
Ernst Kollnitsch, Vnd der Oberste von Traun zu Nacht geßen.
herr Georg Kollnitsch.<, vnd ein Junger herr von Stadel, mit mir zu Mittag
geßen.>
Wir haben heute einen ballet von 12 Personen furgehabt, vf deß von Wall-
steins hochzeit, <so aber zuruck gangen.>
heute Morgen zu hoff vfgewart.
Nachmittags den herrn Kysel, vnd seine Frau besucht.
Jtem Jn herr Martin von Starhembergs Wittib hauße,
Der Schloßheuptman2 von Egenburg (so zu vnser zeit alda gewesen) hat
mich besucht.
Ernst Börstel benebens Otto von horn seind mit etlich <wenig> Pferden vnd gesinde
von haus ankommen, haben mir schreiben gebracht von Meiner Gnädigen herzlieb(st)en Frau
Mutter, von meinen beiden eltisten Schwestern, von Furst Casimir, vnd
Tobias hübnern.
[Sonntag, 9. Januar]
Sonntag☉ 9. Januarij, Schreiben vom König in Franckreich empfangen, so sich
erbeut bey Jhrer Kayserlichen Mayestät meinet wegen zu intercediren, Auch bey-
nebens an den hiesigen Französischen Residenten Beaugy schreibet.
Jtem: schreiben von heinrich vnd Adolf von Börsteln.
Zu hoff zu Mittage, wie gewöhnlich, vfgewart. Darnach mit dem
Graffen vnd Gräfin von Manßfeld zu Mittage geßen.
Den Französischen Residenten Monsieur de Beaugy besucht.
Abends wiederumb zu hoff vfgewart, darbey dann ein furtreffliche
Musica gewesen.
heute mich bekand gemacht mit dem Conte Colalto, so General vber theils volcks,
vnd mit dem Aldobrando, so General vber des Pabsts volck.
Montag☽ 10. Januar
<Gen hoff, Morgends.>
herr Wensel Kinsky, herr Georg Teuffel, herr Seyfried Kollnitsch der Oberste,
|| [[Handschrift: 15r]]
Jtem der Oberste von Traun, Rittmeister Aschpen, der herr Morakchy,
herr Maximilian Berchtold, Ernst Börstel, vnd Otto von horn haben mit mir zu
Mittag geßen.
Schreiben von Fürst Ludwig, heinrich Börsteln, Burckhard von Erlach, vnd
Frau Muttern nachmahln,
herzog Julius heinrich von Sachsen, vnd der Obrist Fucker, Obrist Löbel, Obrist Schwendy
ankommen.
Jch habe vorm Nachteßen bey Jhr Kayserlichen Mayestät audienz gehabt, Dieselbe vmb
dero molestation vnderthenigst vmb entschuldigung vnd verzeyhung gebethen, Auch dar-
neben angedeutet, wie daß Abgeordnete vnd Gesandten von meinem herrn Va<e>ttern,
den Fursten zu Anhalt anhero kommen, so geuolmechtigt, Jm Nahmen Jhrer
herrschafft bey Jhrer Mayestät die Lehen zuempfangen, Bäthe dieselbe vnderthenigst
anizo vmb Allergnädigste Audienz, Vnd weil Jch aus vorigen Meinen herrn Vettern
von Jhr Mayestät allergnädigst ertheilten Jndulten so viel verstanden, Als solte mei-
nes herrn Vattern Fürstlicher Antheil in der belehnung excludirt vnd ausgeschloßen
sein, Vnd aber solches mir, als der Jch täglich absonderliche genad vnd wolthaten
von Jhrer Kayserlichen Mayestät entpfange, vnd meinen Brüdern allerseits zu höchstem
præjuditz gereichen würde, Als bäthe Jhre Kayserliche Mayestät Jch zum aller vnder-
thenigsten vnd gehorsambsten, Sie wolten, in erwegung so ansehenlicher Poten-
taten beschehener Jntercessionen, auch flehentliches bitten meiner herzlieb(st)en Frau Mutter,
allergnädigst geruhen, Meinem herzlieben herrn Vattern perdon zuertheilen, vnd Seine Gnaden auch
in die gesampte Belehnung kommen zulassen, wie Jch dann Jhr Kayserlichen Mayestät nach-
mahlige schreiben vnd Jntercessiones von den NiederSächsischen Craisstenden,
vnd meiner herzlieb(st)en Frau Mutter zuv̈berreichen befehlcht, Bäthe, Sie wolten mir die die-
se künheit in keinen vngnaden vermercken, vnd mein allergnädigster Kaiser sein vnd bleiben.
Daruf replicirten Jhre Mayestät Jch dörffte mich ganz vnd gar nicht entschuldigen,
Das Jch Jhre Mayestät molestiret, Dann meine Anwesenheit vnd vffwartung
deroselben keines weges molest, sondern vielmehr erfreulich were. Sie
hetten gnädigst verstanden, was Jch so wol meiner herren Vettern abschickung halber,
als Meines Vattern wegen an[-] vnd furgebracht, wolten den sachen nach- || [[Handschrift: 15v]]
dencken, was Sie drinnen gutt finden, sich resolviren, auch was Jhre Mayestät
ehrenthalben thun köndten, sich res nicht vnderlassen, vnd sich also be-
zeigen, Das Jch verhoffentlich dero gutte affection daraus zu spüren
haben würde,
Als Jch daruf nach kurzlicher dancksagung mich retirirte, rieffen mich
Jhre Mayestät wiederumb vnd fragten mich. Wie viel Brüder haben Euer Liebden,
vnd seind Sie der ältiste, Jch antwortet ja Allergnädigster Kayser, vnd daß
Jch zween Brüder hette, deren einer 13 oder 14 Jahr, Der ander 7 oder 8.
Mich vermeinten Sie 20 Jahr, Jch sagte, wehre eben 21. Jhre Mayestät
sagten, Dero ältister herr were eben in dem alter, wie mein
Bruder 13 Jahr, Erbotten sich nochmahln gar gnädigst sich zuerweisen.
Dienstag♂ 11. Januar
<Zu hoff.>
An Englischen gewesenen hiesigen Ambassador Digby geschrieben.
Die Drey Gesandten, Knoch, Börstel vnd horn, haben beym Kayser
vormittags Audientz gehabt.
Heuptman Apfelman hat benebens den Gesandten mit mir geßen.
Jch habe die Obrist Canzlerin besucht, darbey sich Jhr herr, vnd der Päbstische
Nuncius, so vom haus Caraffa, befunden, vnd Jch zum ersten mahl
kundschafft mit Jhm gemacht.
Beim herrn von Polheim Cammer Præsidenten zu Nacht geßen, darbey
sich viel Caualierj befunden, benebens dem herzog von Sachsen.
Mittwoch☿ 12. Januar
<Nach hoff.>
Bey der Frau Streinin, Wittib[,] des Generals von hofkirchen Schwester,
zu Mittag geßen perge viel leutte perge
An Adolf Börsteln nach Paris geschrieben, vnd Jhme eine Antwort an König
in Franckreich recommendirt.
[Donnerstag, 13. Januar]
Donnerstag♃ 13. Januarij. Bey dem herrn Berchtold geßen, darbey sich die
|| [[Handschrift: 16r]]
Grauen von Solms vnd Schwarzburg, auch der breite herr Wolff
Sigmund von Losenstein, herr Adam von herberstein, herr hans
Christoff Teuffel, der Junge herr von harrach, des herrn von Wal-
steins Breutigams Bruder3, der herr von Polheimb, CammerPræsident be-
funden.
Vorm essen zu hoff vfgewart, da Jch mit dem Obersten Lauendagno
(ein Spannier, so in der schlacht des Don Balthasars Obrist leutenambt,
vnd meint, Er habe mir den einen schus geben kundschafft gemacht.
Nach essens den herrn Paul Jacob von Starhemberg, seine Gemahl vnd
Töchter besucht, so im Landhaus wohnen.
Der Französische Resident Monsieur de Beaugy hat mich besucht.
Zu Nacht geßen mit dem herrn Greiß, da sich viel geselschafft befunden,
Nach dem eßen gedanzt, vnd eine hubsche mascara von 6 Freulein,
so ein Ballet gehalten, vnd als Mörinnen, mit Leibfarb vndt weis
vfgezogen, gebracht.
<Gen hoff.>
Streiff der zweybrückische Agent, Monsieur Rustorf, und <ein> herr von Stadel,
mit mir zu Mittage, Vnd hat mir Don Matthias ein Pferd mit ei-
nem schön gesticktem Sattel vnd zeuge præsentirt.
Nach Mittags hat mich der Venedische Bottschaffter (Gritti) besucht.
Jch bin zur Gräuin von Manßfeld geritten.
Abends abermahl gen hoff.
Bey der Gräuin von Manßfeld war der Florentinische Botschaffter,
mit welchem Jch kundschafft gemacht.
Brieff geschrieben an Frau Mutter, Fürst Augustum, Fürst Ludwig, vnd Fürst
Casimir zu Anhalt perge[,] Jtem an Digby, so Englischer Ambassador gewesen, an Adolf
Börsteln, an heinrich Börsteln, an meine Schwestern, an hofmeister Erlach.
Gen hoff zu Mittag.
herr Georg vnd Ernst Kollnitsch mit mir geßen.
herr Lenhard von herberstein mich besucht.
Jch bin zum herrn von Eggenberg geritten.
Abends wiederumb zu hoff vfgewart.
Nach dem Nachteßen mit herr Ernst Kollnitsch zur Frau Paradeyserin[.]
heute morgen den Cardinal von Dietrichstein in der AntiCammer angesprochen.
Die Venezianische Potschafft meiner nicht erwarten können.
Vernommen daß Monsieur de Luynes factotum in Franckreich todt sey.
Nach hoff morgends.
Vmb 4 vhr Nach Mittags ins herrn Maximilian von Wallensteins haus geritten,
da die Cauallierj alle sich versamlet, vnd der Nuntius, Spannische
Potschaffter, Florentinische Ambassador[,] Auch der herzog Julius heinrich
von Sachsen, vnd Jch gewesen, benebens einer großen Anzahl herrn,
vnd vom Adel.
Wir haben den Breutigam, Nemlich herrn Maximilian von Walstein,
in das Landhaus, da die hochzeit, zu pferd conuoyrt, von dannen zum
Kayser, welcher mit ins Landhaus herab kommen, Da man an vnder-
schiedlichen Taffeln geßen (der Kayser alleine) vnd stattlich tractirt
worden.
Darnach im großen Saal getanzt, vnd auch ein schöner ballet gehalten
worden, von 6 Damen vnd 6 Cauallierj, welche Damen nach dem
ballet den Kayser vnd darnach vns andere vffgezogen.
[Montag, 17. Januar]
Montag☽ 17. Januar[:] Nach hoff. Mit dem Erzbischoff von Gran kundschafft
gemacht.
Abermahls vf das hochzeitliche Fest ins Landhaus zum eßen vnd Danz,
da die præsent ausgetheilet, vnd die Potschafften des Pabsts, Spanniers,
Florentiners, Würzburg, Salzburg, Chur Sachsens, Chur Brandenburgs
vnd Chur Cöllns <perge> sich befunden, herzog von Sachsen ist des Königs von
|| [[Handschrift: 17r]]
Dennemarcks Gesandter gewesen, vnd herr Paul Jacob von Starhemberg,
der Österreichischen Landschafft.
[Dienstag, 18. Januar]
Dienstag♂ 18. Januarij, Nach hoff, Da Jch sehen die Lehenentpfangen des Bi-
schoffs zu Basel, Apt von Kempten, vnd Probsts zu Ellwangen in einem
Actu, vnd des Pfalzgrauen von Zweybrucken im andern, vff den knien,
wie breuchlich, mit handvflegung vfs Evangelij buch, vnd küßung des
schwerts.
herr hans Vlrich von Starhemberg, vnd dero Georg Kollnitsch, auch herrn
Kysels Bruder, Otto von horn haben mit mir zu Mittag geßen,
Der Französische Resident hat meinet wegen im nahmen seines Königes
beym Kayser intercedirt, so wol fur herrn Vattern, als fur mich, vnd habens
Jhre Mayestät wol vfgenommen.
Wir haben Jndult erlanget vnserer Lehen, vf 6 Monat, Mit welchem
horn bald wird vf sein.
Abermahls getanzt, vnd zur hochzeit gewesen, vnd heutte hat der Breu-
tigam die Braut heimb geführet.
[Mittwoch, 19. Januar]
Mittwoch☿ 19. Januarij[:] Mit Jhrer Kayserlichen Mayestät verreiset naher Jnspruck vfs
Beylager.
Diesen tag haben wir gefüttert zu Mawerbach vnd vber
Nacht gelegen zu Tullbing . . . . . 3 Meilen.
Etlich mahl vnder wegens vmbgeworfen, vnd fahr Jch mit den
Obrist Cammerherrn, dem herrn Kysel, herr Maximilian von Trautmanß-
dorf geheimer Rath, Vnd Graff Maximilian von Dieterichstein, vffm
grossen Schlitten.
Sonst zeucht mit herr Gundacker, von Liechtenstein geheimer Rath
der Böhmische Canzler Poppel, der ViceCanzler Vlmer vnd der herr
von Stralendorf, der herr harrach vnd Polheimb sol nachkommen, viel
Cauallierj perge Daß man den Zug vf 1200 Pferd schezet.
Der Graff von Meckau ist zum Statthalter zu Wien verordnet.
Jhre Mayestät halten mich kostfrey vf dieser Raiß, habe Knochen, Börsteln
vnd hallweilern bey mir 5 Raisige Pferd, ein Packwagen vnd Calesche,
vnd in allem ein 15 oder 16 Personen.
[Donnerstag, 20. Januar]
Donnerstag♃ 20. Januar[:] Bin mit dem Kayser zur Meß gangen, so 2 Meßen
nacheinander gehöret.
Zu Sankt Pölten (Sankt Hyppoliti) gefrüstuckt | 4 MeilenMeil. |
Zu Melck Abtey vnd hubscher Flecken Nachtlager auch | 4 MeilenMeil. |
8 Meilenm. |
Ein feines fruchtbares Land vnderwegens, vnd lustige Schlößer,
mit Weinwachs, holzungen, getraid perge
Melck ligt an der Thonau.
[Freitag, 21. Januar]
Freitag♀ 21. Januar zu Neumarck gefuttert | 3 MeilenM. |
Zu Amstetten still gelegen | 2 MeilenM. |
5 Meilenm. |
An beiden orten Jhrer Majestät fische, vnd hirschenwildpret, auch
federwildbret verehrt worden.
herr von harrach vnd Polheimb zu vns kommen[.]
Jch hab zu Neumarck mit den beiden Jesuitern, Padre Becano (des
Kaysers Beichtvatter) vnd Padre Amenden kundschafft gemacht.
Lustige Schlößer vnderwegens.
Das land fruchtbar, sowol als das gesterige, vnd haben wir nicht weith
von Melck den Dhonaustrom verlassen, welcher meisten theils zugefroren.
Es seind fast alles Stiffter, da wir noch gelegen vnd gefüttert.
<Zu Strömberg gefüttert[.]>
Zu Enß vber Nacht gelegen . . . . 4 MeilenM.
Land Ob der Enß. Vor der Enß (welches ein lustiges stadtlein)
seind wir vber die Brucke des flußes Ens gefahren, da sich denn
|| [[Handschrift: 18r]]
das land Ob der Enß anhebet, vnd seind Jhre Mayestät von den Bayrischen
durch den herrn von herberßdorf Stadthalter im Lande angenommen
worden.
Jm StadtThor ist in Marmelstein eingehauen eine geschicht, so sich
weiland vf der brücke zugetragen, daß ein wagen mit einer Frau vnd
Kindern hinunder gestürzt, vnd niemands kein vngluck wiederfahren.
An beyden örten zu Strömberg vnd Enß seind dem Kayser Fische ver-
ehrt worden.
Strömberg ist halber weg zwischen Amstetten vnd Enß.
[Sonntag, 23. Januar]
Sonntag☉ 23. Januar zu Ebersperg gefüttert | 2 MeilenM. |
Jst ein fein Schloß alda. Zu Welß Nachtlager | 3 MeilenM. |
5 MeilenM. |
Wels ist ein hubsch Stadtlein, ist alda gleich, wie zu Enß vom
Bayrischen volck salve geschossen worden.
Vnderwegens hat der Kaiser gepürscht, vnd 4 stuck wild gefellet.
Eine Compagnie Reutter von lauter Rappen den Kaiser entpfangen.
Jch hab mit dem Prælaten zu Krembß Münster zu Nacht geßen, hat vns
stattlich tractirt, vnd ein 50 mille Gulden (florenus)f. einkommens.
Als der Kayser pürschen fuhr, hab Jch zu Rewbein4 (da wir gewartet)
Freulein Trautle von Pappenheimb, angetroffen, benebens der
Frau Gotthardin von Starhemberg.
[Montag, 24. Januar]
Montag☽ 24. Januar zu Lambach gefüttert | 2 MeilenM. |
Zu Feckelnbruck vber Nacht gelegen | 2 MeilenM. |
4 Meilenm. |
Seind lustige Örter, vnd ein Meil von Feckelnbruck das Stadtlein
Schwantz.
Der herr von Bar Kayserlicher Mayestät Cammerherr zu vns gestossen.
Etwas bergicht, doch gutter schlitten weg, vnd artige Schlößer vnder
wegens.
[Dienstag, 25. Januar]
Dienstag♂ 25. Januar[:] Franckenmarck Mittagsmahl | 2 MeilenM. |
Neumarck Nachtlager | 2 MeilenM. |
4 [Meilenm.] |
Franckenmarck gehört dem Graf Keuenhüller, ligt noch in Östereich.
Eine Meil von Neumarck hat der Erzbischoff von Salzburg (so vom ge-
schlecht ein Graf von Lodron) Jhre Mayestät stattlich empfangen, vnd zu
Neumarck (welches im Stifft Salzburg ligt) wol tractirt.
Salzburg. Zwischen Naumarck vnd Franckenmarck haben wir ein wenig das
Land zu Bayern berührt.
Das Land fengt an Rauch vnd Bergicht mit Tannen vnd Fiechtenholz zu werden.
[Mittwoch, 26. Januar]
Mittwoch☿ 26. Januar[:] Mit dem Erzbischoff vf die Stad Salzburg gezogen . . 3 MeilenM.
Jst eine hübsche Stadt, vnd rinnt das Wasser Salz herdurch. hat ein
Castel vff einem jähem berg. Die Burgerschafft stand im gewehr,
vnd vor der Stadt empfiengen vns ein 4000 Man zu fus, mit frischer Salve,
auch hatten wir ein 300 Pferd bey vns.
Der Kayser logirt in des Bischoffs Pallast, so stattlich gebauet, mit zim-
mern vnd hübschen gallerien wol versehen.
Nach Mittags bin Jch in den Marstal gangen, welcher sehr schön hochgewelbt
vnd breit ist.
Von dannen mit Jhrer Mayestät vnd dem Erzbischoff in eine Comedje, so von der
Benedictiner Scholaren gehalten worden, dem Kayser zu ehren.
Donnerstag♃ 27. Januar
Jch hab das Schloß nicht können zu sehen bekommen, Denn man es differirt
bis zu Jhrer Mayestät wiederkunfft.
Darnach hab Jch den Pallast des Bischoffs recht besehen, Jn welchem Jhre Majestät auch
logiren, ist weitleufftig a l'Jtaliana gebauet, mirb sehr schönen zimmern,
etlichen Sählen, Rot Marmelsteinern thüren vnd Caminen, auch inwendig
mit schönen gemelden gezieret, sehr ordentlich vnd sauber, hat auch et-
liche hübsche gärten, mit grotten, Pommeranzen vnd Citronen Bäumlein.
Nach Mittags mit dem Kayser vnd Erzbischoff hinaus nach hailbrun ½ MeilenM.
gefahren, welches ein lusthaus, vnd dermaßen schöne gärten mit grotten- || [[Handschrift: 19r]]
werck, daß Jch kaum dergleichen in Welschland gesehen, vnd seind die grotten
so artlich zugerichtet, daß Sie mehrerntheils an Rechten quellen seind, so
Winter vnd Sommer quillen, Jst mit vielen weyern vnd fischen ver-
sehen, hat auch schöne Statuas. Vnter anderm ist eine grotte so künstlich
gemacht, Daß wenn man drinnen ist, sie scheinet, als ob es ein alt gemäuer
were, so einfallen wolle, Daß auch eins theils anfangs nicht hinein gewolt.
Der Marmel wirdt vf 2 Meil wegs von hier gebrochen, vnd der
weiße stein, daruon mehren theils die gebew verfertiget werden, wird
hier gebrochen, Jst sehr hart vnd dauerhafftig, vnd wenn Er polirt
wirdt sihet Er einem weißen Marmel nicht vnehnlich.
Es hat auch viel Fasanen, Türckische Enten, Rote fische perge drinnen.
Nach besichtigung alles gartenwercks ist in dem hof des lusthaußes,
ein Jagen von hirschen, stückwild, Füxen vnd Däxe angestelt worden.
Diese vnd andere gebew sind meistentheils von vorigen Erzbischoffen, als dem
Grafen von hohenembs, vnd dann dem von Raitenau erbauet worden.
Des Erzbischoffs Obrister Cammerherr vnd factotum ist ein Graf von Liechtenstein.
Jch hab kundschafft gemacht mit dem Dennagel des Erzherzogs Leopoldi
Canzler.
Jtem mit dem herrn von Namy dem Nevis zugehört (so Jch zuuor nit gekent)
An welchem ort Jch vor 8 Jahren 7 tage Contumacia gemacht, als Jch
in Welschland gezogen.
Jtem mit dem herrn von Beiting ThumbProbst, so Thumbdechant zugleich ist,
auch mit einem von Freyberg, vnd einem von Schrotenbach Thumbherrn.
Jn allem seind 24 Thumbherrn, so Jhre 16 Ahnen mußen beweißen,
darunder auch der Churfurst von Cölln, Erzherzog Carl, vnd Erzherzog
Leopold.
[Freitag, 28. Januar]
Freitag♀ 28. Januar[:] Weggezogen Vnd hat der Erzbischoff Jhre Mayestät vf ein
meil hinaus begleitet.
Bayern Zu Reichenhall in Bayern zu Mittag geßen
|| [[Handschrift: 19v]]
Vnd hat vns alda der von Dheringen des herzogs von Bayern Stallmeister wol tractirt. |
2 MeilenM. |
Salzburg, Zu Louer, im Stifft Salzburg Nachtlager | 3 MeilenM. |
Vnderwegens haben die Salzburgischen Commissarij den Kayser wieder an-
genommen, nemlich der ThumbProbst, vnd der von Schrotembach.
Bergichter böser weg.
Zu Reichenhall hats schöne Salzpfannen.
Samstag♄ 29. Januar
<Mit dem Kayser in die Meß.>
Tyrol. Zu Sankt Johann in der Grafschafft Tyrol gefüttert. | 3 MeilenM. |
Von den Tyrolischen Commissarien, einem Grauen von Lodron, einem
herrn von Wolckenstein perge entpfangen worden. |
|
Vnder wegens haben wir das Berckwerck besichtiget zu Sankt Daniel im
Röhrebühel genant, ist ein schacht von 550 Klaffter tieff, die beide strick, damit man die Bergleuthe vfzeucht seind 600 Klaffter lang, 160 Centner schwer, Vnd wehren so<e>lten vber 40 oder 45 wochen. kosten 4000 Gulden (florenus)f. Werden durch Wasser Räder getrieben, welches wasser ein halbe Meile von dannen geleitet wirdt, vnd hat es bey ein 1000 Arbeiter vnd Berckleuthe, gibt Reichlich Silber, vnd ist sorglich hinunder zu fahren wegen der Tieffe, auch daß das feuer offt sich ansteckt, daruor man gleichwol sich vorzusehen weis. |
|
Zu Mergel vber Nacht gelegen. | 3 MeilenM. |
Zu Rotemberg im Städtle gefüttert. | 2 MeilenM. |
Zu Schwaz vber Nacht gelegen | 2 MeilenM. |
Schwaz ist ein schön dorff, hat vor demselben ein Berckwerck, da die
Bergleuthe dem Kayser ein Triumpf[-] oder Ehrenpforten vfgericht, vnd
drinnen die Bergarbeiter vnd Knappen gesungen, vnd geharckt, wie im
Berckwerck. Jhre Majestät seind selbsten ins Rechte Berckwerck gefahren, fast
vf ein halbe deutsche meil, gehet theils vfwerts, theils in die ebene, theils
vnder sich, Vnd ist ein gut silberwerck, wie zu Röhrebühel.
Wir seind heute meistentheils durch das Jnthal gefahren, ist eine schone
fruchtbahre gegend, vnd hohe berge vf allen seiten.
Das einkommen der Graffschafft Tyrol wird geschezt Ordinarie vf ein
600 mille ThalerThlr.
Zwischen Mörgel vnd Rotemberg zur Rechten hand gelassen Tratzberg ein
hübsch schloß, eim Fugger zustandig, vnd bald darauf etwas weiter
das Closter Georgenberg, wo der Cardinal Glösel gefangen ist.
[Montag, 31. Januar]
Montag☽ 31. Januar[:] Zu Schwaz haben wir noch zu Mittag gessen, vnd seind
darnach biß gen hall im Jnthal gezogen. Von Schwaz . . . 2 MeilenM.
Jn diesem hall bin Jch vor Jahren zwey mahl gewesen, Vnd hats ein
schöne Salzpfanne alhier, welche Jch vor zeiten besichtiget.
Zwischen hall vnd Schwaz seind wir fast stetigs am Jnn gefahren, vnd
ist im Sommer ein feine gegend, doch bin Jch zu Schwaz vor nie gewesen.
hall ist ein Städtlein.