[Dienstag, 1. Februar]
Dienstag♂ 1. Februarij. Mit Jhrer Majestät die Salz Pfanne zu hall besichtiget,
welche ein 12 mille Gulden (florenus)f kostet, Vnd hab Jch Sie vor diesem auch gesehen, Dar-
bey dann zuuerwundern die große stercke der Salzträger, welche zu
bezeigung Jhres vermögens, ein sack von 4 Centner schwer, vnd noch
einen kerl druf, getragen.
Das einkommen vom Salz sol sich wochentlich vber 2000 Gulden (florenus)f erstrecken.
Von dennen zur Münz, da eine artige kunst, das geld zu pregen, in dem
durchs Wasser die blech Silber in einer preße getrieben werden, daß man
gar gehling ein 15 oder 20 ThalerThlr geschlagen siehet. Sagen Sie können vf sel-
bige art ein 15 mille oder 16 mille Thalerthlr ein tag münzen. Sonsten werden auch andere sorten gemünzt.
(heute Morgen haben Jhr Mayestät wie Sie täglich pflegen 2 Meßen gehört, von
dennen in ein Nonnen Closter, vnd seind stetigs gar andechtig in Jhrem Gottes-
dienst) Als Jhre Mayestät darnach die gemelte, zwey sachen besehen, seind wir
nach Jnspruck fortgewandert, so nur eine Meil von hall abgelegen – 1 MeileM.
Zu Jnspruck, welches die heuptstadt in Tyrol seind wir erstlich vor der
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Stadt vom Landvolck vnd stucken begrüßet worden, Jn der Stadt aber eine
schöne Triumphpforten vfgerichtet, dem Kayser vnd seiner kunfftigen hochzeite-
rin zu ehren, dardurch Jhre Mayestät vnd mit einer schönen Musica empfangen
worden.
Von daraus in die heuptkirchen vom Weihebischoff vnd einer stattlichen procession
angenommen vnd Meß gehöret, Nach dem das TE DEum laudamus gesungen.
Jm Schloß hat sich der Stadthalter ein herr von Bemmelberg mit den Tyrolischen
RegimentsRäthen angemeldt, vnd audienz gehabt.
Graff Wilhelm von Solms, vnd Christian von Waldeck seind außm Reich
anhero gelangt.
Nach Mittags dem Kayser in der Vesper vfgewart, da die Musica sehr gut
gewesen, wiederumb in der großen Kirchen, welche inwendig mit Statuis der
Erzherzoge von Metall schön gezieret, stehet vf <8> großen Marmelsteinern
roten Seulen, vnd mitten in der Kirche stehet Kaysers Maximiliani I.
monumentum, wiewol sein Leib noch zur Neustadt ligt.
Der herr von Merßberg, so vorgestern zur Kayserin abgefertiget worden,
ist vorm abend eßen ankommen, berichtet, Sie werde morgen wils Gott hier sein.
Jch bin dreymahl vor diesem alhier zu Jnspruck gewesen, wie meine Franzö-
sische Tagbücher, wo sie noch vorhanden, ausweisen.
Vmb eins Nach Mittag seind die Cauallieri theils der Kaiserin entgegen ge-
schickt worden, welche vmb halber vier ankommen, da wir Sie in der Kirchen
mit dem Kayser entpfangen, vnd nach volbrachter Copulation, so durch
ein wel<s>chen Mönch beschehen, vnd gesangs, haben Sie Jhre Mayestät in Jhr Zimmer
begleitet, darnach die herzogin von Mantua in das Jhrige, vnd den Don Vincenzo
Gonzaga der Kayserin jüngsten Bruder in das seinige.
Die Kayserin heißt Eleonora Gonzaga, des herzogs von Matua[!] Schwe-
ster, welcher wegen vnpaßlichkeit nicht anhero kommen können.
Es ist offentlich im großen Saal taffel gehalten worden, Vnd hat Don Vincen[zo]
das handtuch gehalten, Jch nach dem eßen das Waßer geben, weil Jch es vor
der mahlzeit aus verwarlosung vbersehen, vnd ein herr es gereichet, vnd ist Don
Vincenzo vfgestanden, vnd das seruiet wiederumb gegeben.
An der Taffel seind gesessen, Der Kayser, die Kayserin, die herzogin von
Mantua, vnd der Don Vincenzo. Jch bin mit den Mantuanischen herrn
zur Freytaffel gangen, vnd wieder vfgewart.
Jhre Mayestät seind von Tyrolischen herrn servirt worden, Nach dem eßen
hat der Kayser wiederumb das Frauenzimmer begleitet, vnd von dannen
in sein logier, Da dann Don Vincenzo mitgegangen, Vnd hat auch zuuor
allezeit vleißig Jhre Mayestät conuoyrt.
Der Keiser hat mir angedeutet, Er wehre zufrieden, weil Jch begehrt hette,
erleubniß zu meiner Frau Mutter zuuerreisen, Daß Jch möchte ein halb
Jahr mich dahin begeben, Doch daß Jch mich zu verfließung derselben wie-
derumb einstellete. Jn dem v̈brigen würden mich der Graff von hohen
Zollern, vnd ReichsViceCanzler der von Vlm weiters informiren.
Jch bedanckte mich zum allervnderthenigsten, der hohen gnad, vnd das
mir Jhre Mayestät mehr guts erzeigten, als Jch werth wehre, verhoffte
mich also zuuerhalten, das Jhre Kayserliche Mayestät ob Gott wil, meine Vnder-
thenigste treu vnd gehorsamb zu spüren haben würden, auch dem Jhenigen
vnderthenigst nachzukommen, was Sie mir schaffeten, vnd mich zu rechter zeit
einzustellen perge
Donnerstag♃ 3. Februarij.
Wir haben beide Jhre MMajesttäten in die Meß begleitet, vnd drinnen verharret,
zum Mittageßen waßer gegeben wie gestern, Darnach mit dem Mar-
chese Federico Gonzaga, Conte de Rolli vnd andern zur Freytaffel gangen.
Der ReichsViceCanzler der von Vlm hat mir von wegen Jhrer Majestät angedeutet, er
hette befehlch, mich zu meiner beuorstehenden Reiß zu informiren, Daß Jhrer
Mayestät genzliche Jntention wehre, die execution gegen dem Pfalzgraffen
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in der gütte zu Componiren, wie auch im vbrigen allem den glimpf der schärffe
vorzuziehen, Darumb Sie dann anizo die abschickung nach Brüßel vermittelst
Grauen von Schwarzenberg gethan, an welchem ort, vf so vielfeltige
bewegliche Jntercession des Königs in Engelland (so den Kayser so
instendig per omnia jura, freundschafft vnd Correspondenz, So Sie mit
Spanien vnd dem haus Osterreich jhmahls gehalten, ermahnet (die
depositio armorum soll tractirt werden[,] Darzu Jhre Majestät ganz geneigt, wo nur
Die ander Parthey auch darzu verstehen wolle, welches man zwar aus des
Pfalzgrauen intercipirten schreiben nicht abnehmen können, auch Manßfels[!]
Vnd Braunschweigs attentata schlechte apparenz darzu hetten, Würden
aber damit anders nichts ausrichten, als daß Jhrer Majestät volck ebenmeßig
würde mußen dem Landgraf Moriz, vnd Marggrauen zu Baden ins
land fallen, vnd nicht allein die Catholische, sondern auch andern wol inten-
tionirte, als Landgrau Ludwigen, den herzog von Wurtemberg, auch
Chur Sachsen (welcher mit Musterpläzen sol beschweret sein) rechen.
Es wehre gar zu grob vf diese art zu kriegen, Da man nur alles verheeret
vnd verderbet, vnd die Catholischen begehrte auszurotten. Wie dem
allem sähe man Jhrer Mayestät Kayserliches gemüth.
Obgedachte depositio werde vornemlich durch die Jnfantin, welcher
der Keyser durch Schwarzenberg, so schon vff dem wege, Volmacht vf-
getragen, gehandelt werden.
Gienge es damit fort, wie zu hoffen, würde bald druf ein ander tag zu
Franckfurt, Brüßel oder Cölln ernennet vnd bestimpt werden, zu
abhandlung der genzlichen heuptsache, Nemlich der aussöhnung Chur Pfalz,
vnd würden sich die v̈brigen sachen, auch meines herrn Vattern halben, wol schicken.
Das wehre des Keysers intention, Vnd wehre in langer zeit kein Kayser
so höchlich offendirt worden, der so gern verziehen hette, als dieser. Möchte Spannien
andere intentiones haben, köndte man auch etwan sehen, wieman[!] Jhn zu Recht
brechen, Sonsten würde Jch selber am besten wie der Kayser beschaffen.
Bald daruf hab Jch mit dem Graffen von hohenzollern geredet, der mir im
vertrauen angedeutet, es wehre ein böser, vnd sehr schädlicher Mensch zu Wien,
der Conte D'Onniata, Spanischer Pottschaffter, so allzeit zu extremis riethe,
hette auch gewolt, daß die Pfalz solte ganz ruinirt vnd verderbet werden, da-
mit darnach Churfurst Friederich es vor eine gnade zu schezen hette, da
man Sie Jhme restituirte, Sonsten würde er meinen, Man müste es thun.
Würtemberg vnd andere wol intentionirte hetten selzame opiniones be-
kommen, wegen des intercipirten schreibens, so Jhre Majestät, an Don Balthasar
de Zuniga gethan, hette aber nur von gedachtem S bössen Menschen her
gerhüret, wehre zwar nicht ohne, daß Jhre Kayserliche Mayestät sich hetten mögen
bewegen lassen, dieselben schöne lande an sich zu bringen, Aber doch
wehren Sie also gesinnet, Daß Sie sich leichtlich weißen ließen, vnd
wehre zu wünschen, Daß Sie andere Räthe hetten, so des Reichs zustands
beßer erfahren, Vnd daß Sie die Reichsfursten selber möchten zu Räthen
brauchen, Die würde ja die deutsche Freyheit nicht gar hindan sezen.
herzog von Bayern hette dem Kayser auch treulich gerathen, er solte nicht
mehr mit dem Onniata tractiren, Dann Er schriebe in Spannien, was Er
wolte, vnd thete offt selzame bericht, Man solle mit dem König in
Spannien selbst tractiren, Wiederholete des von Vlms anbringen, vnd
riethe mir, Jch solte nach Stutgard vnd Durlach ziehen.
Wolte Spannien anderswo hinaus, würde der Kayser wol müßen mit den
Reichsfursten zusammen halten, vnd Jhn zurucktreiben, Denn Spannien
möchte meinen, Pfalz wehre Jhm zu wol gelegen, zum praejuditz vnser libertet.
Die Rechte Kriegsmacht dörffte sich wol nach Orient wenden, Denn der Vngern
friede nicht ganz richtig, vnd wollen sich die Türcken drein mischen.
Der Reichstag möchte noch wol so bald nicht fortgehen, doch hette der man erst der
obgemelten beiden Tage zu erwarten.
Lobte den Kayser, Vnd wie Jch so ein großen gnaden bey Jhrer Mayestät währe,
wie der von Vlm auch gethan. Köndte viel guts dem Kayser im Reich schaffen.
Der von Vlm hat zuuor auch gedacht, daß Jhre Mayestät gern wolten arma deponi-
ren, vnd auch dero genzliche meynung wehre, wann nur der gegentheil
auch dran wolte, zwar würden sich Jhre Mayestät der garnisonen in Bö-
heimb, vnd dero Landen, welche Sie zu allen zeiten doch halten mußen,
nicht entschlagen können, sonderlich auch, wegen der Vngern, denen so gar nicht
zutrauen.
Der Kayser hat Nach Mittags mit der Kayserin, vnd herzogin von Mantua,
karten gespielt.
Graf zu hohenzollern auch gesagt, Spannischer Potschaffter wehre gut
Pfalz Neuburgisch wüste nicht, was Sie vor practicken miteinander
hetten, entweder der Chur, oder der Gülchischen Lande halber.
Der Kayser hat allein in seinem Zimmer Taffel gehalten.
Freitag♀ 4. Februar
<hab beide Jhre MMajestäten biß ins NonnenCloster begleitet.>
herr von harrach, mir gesagt, Jch dörffte nicht nach Stutgard ziehen, wo Jch nicht
wolte, Denn der Graff von hohenzollern würde hingeschickt werden, möchte
meiner gelegenheit nach reisen.
Der Kayser hat mit der Kayserin, auch der herzogin von Mantua, vnd Don
Vincenzo in der AntiCamera taffel gehalten.
Samstag♄ Den 5en. Februar
Beyn Cappuzinern Jhre MMajestäten in die Meß g begleitet.
Sie haben wie gestern Taffel gehalten.
Nach Mittags in das Jesuiter Collegium einer zimlich schlechten Comedie zugesehen.
Nach dem Abendeßen, ist ein Tanz gehalten worden, Deutsche dänze, vnd Jtalienische
Gaillarden.
Zeitung einkommen, Daß herzog Christian von Braunschweig mit seinem volck ganz zer-
trent vnd geschlagen im Stifft Padelborn.
Sonntag☉ 6. Februar
<Jn die Predigt, Da Pater Amende ein Jesuiter gepredigt.>
Nach dem eßen ist die herzogin von Mantua mit dem Prinzen Don Vincenzo
weggezogen, Jhre MMajestäten haben Sie hinunder begleitet, vnd es hat Naße Augen gegeben.
Vlmische Gesandten ankommen, so dem Kayser ein Becher vol Dausent
ducaten verehrt.
Vmb drey Vhr hab Jch bey der Kayserin audienz gehabt, welche sich erbotten,
alles das Jhenige beym Kayser zu thun, was zu vnserm Contento vnd satis-
faction gereichen mag, vnd hat die Obrist hoffmeisterin ein Gräfin von Porcia
mit den Dames mußen darbey sein.
Graff Christian von Waldeck (welchem Landgraf Moriz seine Graffschafft
genommen) ist bey mir gewesen, Vnd haben wir nachdenckliche Reden miteinander
gehabt.
Bey der Kayserin ließ Jch mich anmelden durch Jhren Obrist hofmeister, den Grafen von
Dieterichstein.
Brieffe geschrieben an herrn von Eggenberg, an die Gräuin von Manßfeld, an herrn
Ernst Kollnitsch, an Maximilian Berchtold, alles nach Wien. perge
Bei[m] herrn von Bemmelberg, Stadthalter in diesem land vnd seiner Gemahlin
zu nacht gessen, vnd darnach gedanzt et cetera[.]
[Montag, 7. Februar]
Montag☽ 7. Februar[:] heutte sind beide Jhre MMajestäten vfgebrochen naher Wien, Vnd
Jch hab Jhnen das gleitt gegeben biß vff hall, ein Meil von Jnspruck, alda
man wiederumb in die Salzpfanne vnd die Münze der Kayserin zugefallen,
Jn der Münze seind güldene Stuck wie ReichsthalerReichsthlr groß, daruf Ferdinandus
gepregt, geschlagen worden, Gilt einer 10 Ducaten.
Nach gehaltener Mahlzeit (so der Kayser vnd Kayserin allein im Nonnen
Closter volbracht bey Jesuiterischen Nonnen) ist bey den Jesuitern in Jhrem
Collegio eine feine Lateinische Comedie von Ferdinandi Gonzagæ1, gerech-
tigkeit vnd sanfftmuth gehalten worden.
hernacher hab Jch vom Kayser meinen Abschied genommen, Welchen mir Jhre
Mayestät in einem absonderlichen zimmer oder zelle geben, ohngefehr des Jnhalts:
Jch derffte mich nicht bedancken, daß mir Jrgendetwas von Jhr Majestät wiederfahren
wehre, Sie hettens von herzen gerne gethan, wehren auch mit meiner
vfwartung gar wol zufrieden, hofften Jch würde mich meinem versprechen
nach zu Rechter zeit wiederumb einstellen, vnd allerhand informationes, wie
Jch dem wol vermöchte, geben können, Dann man würde verhoffentlich befinden,
|| [[Handschrift: 23v]]
daß Jhre Mayestät nicht so wild wehren, wie man Sie draußen machte, Wo
Sie mir sonsten mehr liebs vnd guts erweisen köndten, wolten Sie es
nicht vnderlaßen, Bäthe Jch wolte Meine Frau Mutter ganz freundlich grüßen,
Meines herrn Vattern sachen wolten sich Jhre Mayestät auch laßen befolhen sein[.]
Das köndte Jch Jhderman <wol> versichern, Daß Jhre Majestät niemands begehrten das
seinige zunehmen, Alleine ließen Sie sich das Jhrige auch nicht nehmen, vnd
wolten sich bis vfs eußerste defendiren. Wunschten mir viel gluck vnd
hail vf die Raiß, Vnd daß Jch möchte mit völligem Contento[,] frisch vnd ge-
sund zu meiner Frau Mutter vnd Freunden gelangen, Vnd als Jch Jhrer Mayestät
ebenmeßige gratulation that, sagten Sie mir ganz dienstlichen danck.
Darnach nahm Jch Abschied von der Kayserin, welche mir gar höffliche
offerte that, Mit befehlch, Meinen herrn Vattern zugrüßen.
Als Jhre Kayserliche Mayestät vfgezogen, bin Jch mit heuptman Knochen, vnd
meim Cammerdiener Mago (denn die andern wahren vorangeschickt
vf Augspurg) wiederumb vf Jnspruck, vnd nach genommenem Ab-
schied vom Stadthalter, Nemlich dem herrn von Bemmelberg, vnd seiner
Frauen, biß vf Zirle gefahren, von Jnspruck . . . . 2 MeilenMeil.
[Dienstag, 8. Februar]
Dienstag♂ 8. Februarij[:] Dirstenbach dritthalb meil von Jnspruck
sonsten von Zirle |
½ MeileM. |
Barbiß Die ander Post | 2½ MeilenM. |
Nazareyt | 1½ |
Lermeß gefüttert | 2 |
Alterwangen | 1½ |
Füßen, stadt vnd Stifft
Zwischen Alterwangen vnd Füßen ist die Ehrenberger Clausen, Füßen ligt in Schwaben, vor der Brücke, vbern Lech ist die grenze, |
2 |
Sagmeister, war vnser Nachtlager | 1½ |
Diesen tag geritten, theils auch im schlitten gefahren |
11½ [MeilenM.] |
[Mittwoch, 9. Februar]
Mittwoch☿ 9. Februar[:] Bruck in Bayern | 2 MeilenM. |
Geretshofen | 2 |
hurlach | 2 |
Otmerßhausen | 2 |
Reichsstad Augspurg | 2 |
heutigs Tags geritten |
10 MeilenM. |
Donnerstag♃ 10. Februarij.
Weil Jch Augspurg vor diesem besichtiget, auch die denckwürdigsten sachen,
als Nemlich den Einlaß, das zeughaus, die vhr, auch der Fucker heußer,
beyneben den schönen gaßen[,] brunnen, vnd zierlichkeit der Stadt vfgezeich-
net, hab Jch mich anizo zu besichtigung derselben nicht vfhalten wollen vnd
fortgeritten vf
Meytingen | 3 MeilenMeil. |
Donawert, Jzo Bayrisch, vor diesem ReichsStadt | 3 |
Monheim, Pfalz Neuburgisch | 2 |
Dietfurt, gehört dem Marschalck von Pappenheim | 2 |
Bleyenfeld, dem Bischoff von Eichsted
<Daselbsten Nachtlager> |
2 |
12 MeilenMeil. |
Ehe wir Bleyenfeld erreicht, haben wir zu Weißenburg
durchziehen mußen, so eine Reichsstadt, vnd hat die Vehstung
Wilspurg, so Anspachisch vf der seite.
[Freitag, 11. Februar]
Freitag♀ 11. Februar[:] hempach
gehört den Nürmbergern[!] vnd herren von Bierbaum |
3 MeilenM. |
Nurnberg | 3 MeilenM. |
6 MeilenM. |
Jch begehrte etliche aus des Raths Mittel, die versahen sich nicht meiner ge-
schwinden Ankunfft, vnd wie Jch wol vermerckte, traueten mir nicht recht,
ob sie an meinem vfbruch zweifelten, Daß Er etwan nicht legitimo modo
beschehen were, kan Jch nicht wißen, Doch erbothen Sie sich aller wilfahrig-
keit, Vnd Jch bescheidete Sie vmb zwei vhr.
Zum Mittageßen aber kahmen zu mir, der von Lemmingen, so Regierungs
Rath zu Amberg,
Jtem der Gering vnd Furstenhauer, welcher Generalzeugwärter in vnser
Böhmischen armada gewesen.
Darnach kam Friederich von Bergk.
Weil Jch etwas Vnpaß, braucht Jch arzney gegen Abend, Doch kamen zuuor
der herr Tezel vnd herr Tucher2 aus des Raths Mittel zu mir, denen Jch
post Curialia mein anbringen that, Nemlich die information, so Jch von Kayserlicher
Mayestät wegen vorzutragen befehlcht, an end vnd orten, da mich mein
weg hintrüge, Erinnerte sie beynebens der alten affection vnd vertreu-
lichkeit, so Sie Meinem gnädigen herzlieben herrn Vattern bezeiget, vnd hielte vmb ebenmeßige
Continuation vnd erfüllung in der that, vfs höfflichste an.
Zeigte Jhnen meine Kayserlichen patenten, darinnen Jhre Mayestät begehren, vbe[ral]
mir gutten vorschub vnd beförderung zuerzeigen perge
Sie bedanckten sich vnd antworten vfs höflichste, wolten mir auch alle
gutte beförderung vnd vorschub erzeigen, Da Jchs begehren würde, welches
mir aber nicht geziemen wollen, Darumb muste Jchs also bleiben laßen,
hette gerne eine zehrung gefordert vf die alte Kundschafft, wegen meiner Jzi[gen]
ausgestandenen vielfeltigen vngelegenheit, verlusts vnd vnkostens, habe aber
auch meine reputation nicht gar hindansezen wollen können, weil Sie es
nicht verstehen wollen.
Gegen abend verehrten Sie mir den wein, wie breuchlich.
Brieffe empfangen von GroßFrauMuttern, Frau Muttern vnd heinrich Börsteln.
Lemminger, Gering, Winterfeld, der Medicus Doctor Heinle sich zu mir gefunden beim
Bitterhold3, da Jch logiret. Chalendo ein Franzoß, mich besucht.
[Samstag, 12. Februar]
Samstag♄ 12. Februar[:] Mit Landkutschen vf Forcheim, Bamberg (Biffosliche[!] Stad) vbern
Mayn, nach Katelsdorf. . . . . 11 Mei[len]