Ernst Börstel Heßischer Abgesandter, vndt
Doctor Oberndorfern benebenß Abel Praschen haben
von frembden leütten, mit mir gegeßen
vndt conversirt, mit bericht Jhre Kayserliche
Mayestät wehren zu Welß in Oberoesterreich.
Rustorff hat mich von wegen des Englischen Residenten
<Digby> besucht, <Jch ha vndt gefragt<begehret> ihme eine stunde zu ernennen.>
Er ist darnach gegen drey vhr, zu mir kommen,
vndt mit mir conversiret.
An Henrich Börstelln geschrieben, <vndt Pfalzgraf Augustum
wiederumb.>
Der fried in Frankreich ist gemacht. perge
Samstag♄ den 2. ⁄ 12. November
Die Weil ich vernommen, daß der Kayser zu Welß
<etliche Tage,> verharren wirdt, hab ich mich mit beyden Junckern,
Hanß Ernst Börstelln, vndt <Herman Christian,> Stammern, zwey Edelknaben vndt
zwey lakayen, auf die Thonaw gesetzt in willens
naher Lintz zu fahren, vndt von dannen zu lande, auf
welß zu reyten. Mein zeüg zu Regenspurg gelaßen.
meilen | |
<Von> Regenspurg, nach Donawstauffen,
|| [[Handschrift: 13r]]
Bayern, eine festung dem Bayerfürsten zuständig Sonst viel lustige flecken vndt dörfer vf zwey mailen von Regenspurg hat der Schiffman, daß <eine> Ruder zerbrochen, in dem er durch vngeschicklichkeit anß landt gestoßen. Zu <Donawstauffen eine brücke.> |
1 |
Wert dem bischoff von Regenspurg | 2 |
Erst kömpt man auf Pfader zu allda ich letz- mals, vber nacht gelegen. |
|
Vmb daß schloß Wert herumb, gibt es
viel krümme an der Thonaw. |
|
Bondorff | 1 |
Motzingen | 1 |
Straubingen
stadt vndt brücke. Hat eine Regierung. |
1 |
Wir haben allda zu nacht gegeßen
vndt seyndt darnach weiter gefahren biß gen Deckendorff |
4 gute |
Von dannen auff Filßhofen
Seyndt beydes städte undt brücken. |
4 |
Nota Bene[:] wo eine brücke ist, da ist
auch ein zoll oder Maut.
Weil es sehr finster h vndt der Schiffman
die brücke zu Vilshofen nicht gesehen,
wehren wir schier im fortfahren, wo es
Gott nicht verhüetet in groß Vnglück
gerahten.
Wir haben zwey stunden allda auf den
Tag warten müßen, seyndt alsoa
[Sonntag, 3. November]
[Meilen] | |
bSonntag☉ den 3. ⁄ 13. November auf Paßaw zu gefahren. | 4 |
Oesterreich. Jst eine feine große Bischofliche stadt
vndt Schloß, hat auch eine hölzerne
brücke, wie ich dann keine steinerne
brücke vber die Thonaw gesehen als zu
Regenspurg.
Erzherzog Leopoldt, ist Bischof allda.
Die eine stadt heißt Jnstatt, von wegen
des Jnns s welcher allda in die Donaw
fleüßt, wie auch die Jls, dannenhero die
Jlsstadt den nahmen hat. Seyndt also drey
städte beysammen, durch die waßer vnterschieden.
meilen | |
Hafnerzell von Paßaw | 2 |
Engelhardszell | 1 |
Neühauß ein schön Schloß | 4 |
Asche, auch ein Marckfleck, wie
die beyden Zell |
1 |
Everdingen städtlein | 1 |
(Wir haben nirgends, wo Jhre Mayestät gewiß
anzutreffen erfragen können, auch von dero
eignen leütten, welches zu verwundern,
etliche sagen sie seyen zu Scherding, am<n>dere
zu wels, <andere zu Peürbach,> vndt wißen nicht ob der
Tag zu Regenspurg noch fortgehet, oder nicht[.])
Asche gehöret dem herren Carll Jörger, welcher
zu Paßaw gefangen ligt. Jst ein schöner flecken,
vndt er hat ein hüpsch hauß allda.
Bey Neühauß, ist in wehrender vnruhe eine kette vorgezogen
gewesen, Jtem bey Wesenorffe welche 600 Pfund (libra)℔ gewogen.
|| [[Handschrift: 14r]]
Centner soll gewogen haben vndt iegliches
gliedt 50 Pfund (libra)℔, ihrem vorgeben nach.
Montag☽ den 4. ⁄ 14. November
Meilenm | |
Everdingen
Städtlein ¼ weges vom lande. |
1 |
Odenßheim schloß vndt Margk | 2 |
Lintz | 1 |
Die haüptstadt im Land ob der Enß,
klein aber schön gebawet.
Vor dem eßen hab ich daß landhauß
besichtiget, daß Thor vndt gänge inn-
wendig haben lauter Rote Marmel-
steinerne pfeiler, vndt ist eine feine
kirche darinnen, in welcher die
Evangelischen noch predigen laßen.
Die stüle der landstände seyndt an
der wandt mit Marmel bekleidet.
Jch bin auch in der Rahtstuben gewesen,
in welcher die landtstände zusammen
kommen, darinnen ist Kaysers Matthiæ
vndt seiner Gemahlin bildnüß.
Nach dem eßen hab ich daß Schloß besichti-
get, welches sehr schön gebawet, mit großen
gemäche<r>n, ligt auf einem berge, vndt hat ein
sehr lustig außsehen, auf die Thonaw. Weil
die fraw von Herberstorff stadthalterin in abwe-
sen ihres herren allda zur stelle hab ich sie
|| [[Handschrift: 14v]]
Oesterreich besucht, beynebens ihrer Tochter freẅlein
Trautle von Pappenheim, vndt habe bey ihnen
zu nacht gegeßen, darbey sich eine Fraw von
Göhraw vndt ein par<drey> Cavallierj befunden.
<Nota Bene[:] Ehe wir
zur Taffel
gangen, hab
ich des stadthalters pferde,
welche sehr
schön gewesen
besehen.>
Nach der conversation vndt malzeit, hat
das Freülein auf der lauten gespielt vndt
dreyn gesungen.
Abscheidt genommen vndt im Schloß geschlaffen[.]
Dienstag♂ den 5. ⁄ 15. November
meilen | |
Zu lande wiedrumb auf Ottenßheim
Dißeit Herwarts ligt ein <hüpsch> kloster, Willeringen, ge- nannt. |
1 |
Von dannen auf Harthaim | 1 |
Jst ein schön wolgebawet Schloß dem
herren von Aschpeen gehörig, welcher mich sehr wol tractiret hat, beynebens seiner Gemahlin. Der Stallmeister vndt Gwardy haüptmann1 des hern von Herberstorfs, hat mir immer daß geleidt gegeben. |
|
Nach dem eßen bin ich vollendts biß gen
Everdingen, gefahren |
1 |
Seyndt also heütte nur drey meilen, mit
dem[!] landtkutschen gefahren, vndt ziehen Jhrer
Mayestät nach, welcher rayße nach Regenspurg,
dieweil Säxische curierer mit guten zeitungen,
|| [[Handschrift: 15r]]
Bayern, ankommen, noch fortgehen soll.
Mittwoch☿ den 6. ⁄ 16. November
Zur ader gelaßen.
<Meilenm.>
große g |
|
Nach dem früehestück seyndt wir,
biß gen Peẅrbach gezogen |
3 |
Wir haben <von> wegen bösen weges vndt Ge-
waßers weiter nicht kommen können.
Donnerstag♃ den 7. ⁄ 17. November
[Meilenm.] | |
Zieherdingen, in Bayern, Mittagsmal | 2 |
Scherdingen Nachtlager | 2 |
Jst eine feine Bayerische Stadt nahe
am Jnn gelegen.
Ein Junger herr Schifer, hat mir seine dienste
præsentirt.
Freitag♀ den 8. ⁄ 18. November
[Meilenm.] | |
Nach Ortemburg
Jst ein hüpsch hauß Graf Frizen von Ortemburg zuständig. Jst aber nicht zur stelle gewesen. |
3 |
Jch habe die Gräfin seine FrawMutter
(welche so lang bey vnß zu Amberg gewesen) alda
angesprochen, vndt das schöne wolgezierte
hauß besichtiget.
<Der allte Secretarius> Sihring ist auch da gewesen. et cetera
Abscheidt zu Ortemburg genommen.
Meilenm | |
Zu Osterhofen gefüttert | 3 |
Auf eine meile von Ortemburg seyndt
wir durch Vilshofen kommen. |
|
Platlingen Nachtlager
ligt fünf meilen von Ortemburg. |
2 |
Wir haben einen schlüpfrigen bösen weg gehabt,
gleich wie die gantze zeitt vber von Lintz auß.
[Sonntag, 10. November]
Meilenm. | |
Sonntag☉ den 10. ⁄ 20. November[:] Nach Straubingen
allda Jhre Mayestät der Kayser, still gelegen. |
4 |
Zur Gräffin vndt Grafen von Manßfeldt geschickt
vndt sie wieder zu mir.
Montag☽ den 11. ⁄ 21. November
Den Kayser vndt Kayserin angesprochen.
Die Gräffin von Mansfeldt besucht.
Meilenm. | |
Darnach von Straubingen, auff Pfäder zu gezogen
seyndt |
3 |
Vndterwegens ist mir des Obersten Verdugo
Münch, Pere Henry begegnet, vndt hat mir
von selbigem Obersten schreiben gebracht.
Dienstag♂ den 12. ⁄ 22. November
[Meilenm.] | |
Nach Regenspurg gezogen,
|| [[Handschrift: 16r]]
Regenspurg allda mir Christof kammerdiener schreiben von Marggraf Christian, vndt dem La Fay gebracht. |
3 |
Jch hab auch durch Conrad Junges, (vnsern gewesenen
küchenmeister, zu Amberg,) so zu mir kommen, ein
antwortt schreiben von Pfaltzgraf Augusto ent-
pfangen.
Zeitung daß der friede in Franckreich gewiß geschloßen, <will das feltlin wieder einnehmen,>
die ankunfft des Churfürsten von Saxen alhier vngewiß,
Dennemarck, Ober[-] vndt NiederSaxen waß großes im werck[.]
Es wollen auch etliche an<in> deß Kaysers anherokunfft,
ein zweifel setzen, weil Chur Mentz, vndt Saxen, noch nicht
<an>kommen, da doch Jhre Mayestät nur eine meile weges von
hier zu Traubling seyn.
Der Englische Agent ist auch mit disg<Vnwillen> abgefordert.
Jch hab an die Fraw Muhme zu Rudelstadt, an
Marggraf Christian, vndt henrich Börstelln geschrieben.
Mittwoch☿ den 13. ⁄ 23. November
Meiner FrauMutter, <vndt> schwester Eleonoren,
geschrieben, <auch Erlachen.>
Zeitung daß alle Evangelischen kirchen, in Böhmen[,]
Mähren, Schlesien, Oesterreich gesperret, die
pfarrer vndt Jnnwohner vertrieben, Saxen dis-
gustirt, deme wann er nit kommen will
die Polacken sollen inß landt fallen, hergegen
sey Savoye vndt Venedig wieder Meylandt auff,
Franckreich wieder daß Veltlin. Die Spannische
armada so Engellandt einnehmen wollen, sey zertrennet,
|| [[Handschrift: 16v]]
Regenspurg. vndt theils zerscheitert.
Doctor Oberndorffer bey mir gewesen vndt mich
arzneyet.
Pere Henry, vndt der Oberste Ver Capitain
Contreras haben mich besucht.
Donnerstag♃ den 14. ⁄ 24. November
An Adolff Börstelln geschrieben.
Ernst Börstelln, Caßelischen gesandten, zu gaste
gehabt, vndt einen vom adel wurm genannt.
Die Römische Kayßerliche Mayestät hat ihren einzug ge-
halten, deren ich zeitlich, weil ich vndter
ihren hofstadt gehörig, entgegen kommen.
Sie haben eine halbe stunde vndt länger vor der
stadt verzogen, endtlich fortgerücket, da ihr
dann der Erzbischoff von Saltzburg, der
Bischoff von Wirtzburg, vndt Landgraf Ludwig
mit ihrem comitat entgegen kommen.
Deß Kaysers compa liberey war von schwarzem
sammet, Casacken vndt hosen, die wämmeser
von weiß seiden atlaß, vndt die borten
|| [[Handschrift: 17r]]
von gelbem sammet mit weißen schnürlein,
vndt gelb vndt weiße federn auf den hüten,
ansehlich im felde. Jhre Mayestät, waren
vber 2 mille pferde starck. <darunter die hetschierer vndt leibcompagny.> Die Salzburgischen
waren wol montirt vndt gekleidet.
An dem stadtthor ward sie vom Rath entpfangen,
wis braüchlich, vndt <darnach vnter einem himmel geführet begleitet,> ritte alsdann, der von
Pappenheim ReichsMarschalck, vor ihr her,
mit dem bloßen schwert, vor deme die Ehren-
holde, vor denen, der Landgraf von Darmbstadt
vndt ich, vor vnß die Ritter des güldenen flüßes,
als der Graf von Hohenzollern, landhofmeister in
Böhmen herr Adam von Walstein, <Böhmischer> Großcanzler Poppel,
(der herr von Eggenberg war nicht da) vor denen die
geheimen Rähte <herr von Harrach,
Trautmanßdorf> vndt Oberster Stallmeister Graff
von Manßfeldt. Hinder Jhrer Mayestät der Ertz-
bischoff von Saltzburg vndt bischoff von
Wirzburg. Die Kayserin fuhre in einem[!] schönen
kutschen hernach, die Trabanten in großer
anzahl giengen neben Jhrer Mayestät vndt vnß
her, in solcher liberey, wie oben gemelt, auff
alt deütsch. Die bürgerschafft stunde in ihrem
gewehr auff beyden seytten, in allen gaßen, da
der Kayser durchzoge. Dem Raht ließen Jhre Mayestät
durch den von Reck, Reichshofraht antworten,
vndt stiegen ab an<vor> dem Thumb, allda sie vom
Bischoff, in ansehlicher procession <benebenß der Kayserin> entpfangen wurden,
|| [[Handschrift: 17v]]
vndt sunge man daß Te Deum laudamus,
welches, weil Jhrer Mayestät, so vbel wardt,
nicht recht kondte außgesungen werden, drumb
Jhre Mayestät schleünig in ihr losament welches im
Bischofshoff, sich zu fuß verfügten, vndt ein mal
außruhen musten. Als wir Jhre Mayestät vor
ihr losament<zimmer> begleitet, seyndt wir allerseits
hinweg gegangen, vndt hab ich den Erzbischoff
von Saltzburg, vndt den Bischoff von Wirtzburg,
damals angesprochen. Als der Kayser
im losament gewesen hat man erst salve
geschoßen, welches wegen der Kayserin, vndt
kutschenpferde, zuvor vnterlaßen worden, auß-
genommen, waß von weitem auß stücken
beschehen.
Zeitung, daß die Polacken starck sollen in Schle-
sien seyn, vndt auch in Saxen wollen.
Jch habe, 14 pferde, mitt inß feldt gebracht, vndt vnter
Jhrer Mayestät hauffen gestoßen.
Als Jhre Mayestät vor dem Thor vom Rath entpfangen
worden, hat ein Pauer sein pferdt nicht recht halten
können, vndt ist mitten durch den himmel durchgeritten.
Wie Jhre Mayestät vor die Thumbkirchen kommen, haben
die Rahts verwandten ihren himmel weggethan vndt die
Bischoflichen einen andern hergetragen, daran die eine
stange gebrochen, vndt man sie mit Nesteln zusammen hefften
müßen. Jm <hi>naußgehen, haben sich Jhre Mayestät gebrochen.
Jch hab zur ader gelaßen.
Dem langen Wildenstain, vndt Gleißen-
tahler, zugesprochen.
Den herren von Harrach, besuchen laßen.
Von der Gräfin von Man<s>feldt besucht gelaßen worden.
Pere Henry ist bey mir gewesen vndt hat
mit mir picket in carten gespielet, wie
auch Hanß Ernst Börstel.
Chur Mentz, vndt Chur Cölln seyndt an-
hero kommen.
[Samstag, 16. November]
Samstag♄ den 16. ⁄ 26. November[:] Monsieur de Pomponne
<des Königs in Franckreich>des Herzogs von Nevers gesandter hat
mich besucht, vndt schreiben von Adolff
Börstelln mitgebracht.
Jch habe bey dem Landgraffen von Darmbstadt,
zue Mittag gegeßen, vndt mit dem von Pap-
penheim ErbMa ReichsMarschalck, allda
kundtschafft gemacht.
Vorm eßen war ich zu hoff, allda ich vnter
andern mit einem Graffen von Fürstenbergh, Rit-
tern des güldenen vlüßes in kundschafft gerahten.
Jhre Mayestät seindt nicht herau allein blieben,
|| [[Handschrift: 18v]]
Regenspurg
dieweil sie arzney eingenommen.
Jch habe die Gräffin von Manßfelt besucht,
da der iunge herr von Wallstein, vndt Graff von
Nachot zur stelle gewesen.
Die zeitungen so mir Pomponne gesagt, seyndt,
1 der friede in Franckreich sey gewiß gemacht.
2 Der Connestable Monsieur d'Esdiguieres seye
im nahmen des Königes, mit 15 mille Mann im
anzuge, das Feltlin wieder einzunehmen,
<Es> hette auch mit die kron Franckreich
mit Savoye, vndt Venedig, einen bundt
gemacht.
Sonsten sagt man: Chur Saxen, werde
nicht anhero kommen. Habe mit Denne-
marck, vndt dem Niedersäxischen krayß,
eine werbung vor.
Sonntag☉ 17. ⁄ 27. November
Nach hoff geritten. Einen Graffen von Leinin-
gen, vndt den Przessowetz, auch hern Vre
<vnder andern> angesprochen[.]
Doctor Oberndorffer, hat mich besucht.
Jch habe diesen Nachmittag in der picket-
karte mit Hanß Ernst Börstelln vndt
auff dem Jnstrument gespielt.
Montag☽ 18. ⁄ 28. November
Artzney eingenommen.
Mit Doctor Oberndorffer conversirt.
Etliche prognostica gelesen.
Von dem Reichs Marschalck hern von Pap-
penheim auff Morgen zu gaste gebehten
worden. Jch habe mich aber, wegen
leibs Chur, entschuldiget.
Dienstag♂ 19. ⁄ 29. November
Am Kayßerlichen hoff, aufgewartet.
Den herren von Harrach, der außöhnung vndt
meines herren vattern, vndt meiner erledi-
gung halber, ansprechen laßen, welcher ver-
meint es werde wol fortgehen, wann man
durch die Chur[-] vndt Fürsten weiter Jnterce-
diren leßet. Chur Saxen werde gewiß
kommen. <Herr von harrach hat sich aller willfahrung
erbotten.>
Den von Hohenzollern vndt Trautmanßdorff
habe ich auch deßwegen angesprochen, welche
sich auch gar wol erbotten.
Jtem den herren von Eggenberg, welcher alle gute
vertröstung gethan, auch des herrn von harrachs raht
geben, auch darfür gehalten, es würde mit mei-
ner person leicht angehen. Jch wehre schon ohne
daß <wie> frey, so wehren die meisten Intercessiones
|| [[Handschrift: 19v]]
Regenspurg. der Könige auß Franckreich, Engellandt,
vndt Dennemarck, auff mich gerichtet ge-
wesen, vndt nicht auf meineß herrenvattern
person. Doch würden Jhre Mayestät beydes
dero wort nach in obacht haben, vndt würden
mir vor meine person mit allen gnaden ge-
wogen bleiben, auch Mittel vndt gelegenheit,
genueg, deroselben zu dienen, an die handt geben.
Ob schon etliche an Chur Saxens aufzug zweifel-
ten, würde man dennoch, noch einen cu-
rier dahin schicken, vndt deßen erwarten.
Jch habe Chur Mentz besuchen laßen.
<Ein> Z Schotte von geschlecht, so vnß vor diesem auffge-
wartett, vndt ein Lindenaw, so vnter mir in
Böhmen cornette gewesen, haben mich besucht.
Zeitung daß der Marggraf von Jägerndorff soll
in Siebenbürgen gestorben seyn, <Vndt der von Landaw.>
Graf von Turn, vndt Hofkirchen, sollicitiren noch zu
Constantinopel entsatz wieder<bey> dem Türcken.
Mittwoch☿ den 20. ⁄ 30. November
Jch habe de Chur Mentz die visite so er
vmb 8 erwarten wollen, weil ich artzney
eingenommen, absagen laßen.
Brieffe an her[r] vattern, Henrich vndt Adolf Börsteln
|| [[Handschrift: 20r]]
geschrieben.
Doctor Oberndorffer zu mir kommen.
Die Gräffin von Manßfeldt hat mich besuchen laßen.
Jch hab einmal wieder angefangen zu traduciren
im Prencipe Christiano.
Von der Fürstin zu Rudelstadt ein schreiben
entpfangen, welches meldet daß herzog Hans von
holstein (Sonderburg) todes verblichen.
Hertzog Julius Henrich von Saxen, ist alhier
heütte ankommen.
Der herzog von Saxen hat mich besuchen
laßen.
Jch hab zweymal zum Churfürsten von
Mentz geschickt.
Endtlich als er mir vmb 9 ernennen laßen,
bin ich zu ihme gefahren, vndt hab ihme Meineß
herrenvattern außöhn: vndt meine erledi-
gungssache im besten recommendirt, da er
sich dann aller willfahrung offerirt.
Darnach gen hoff, mit dem von Westernach
kundtschafft gemacht.
Man hat nachrichtung, (inmaßen mir der von Hohenzollern
gesagt) der Churfürst von Saxen werde gewiß her kommen.
Streiff zweybrückischer Gesandter hat beynebens Schotten
vndt Lindenaw mit vnß gegeßen.
Jch habe zu Chur Cölln, geschickt, weil sie aber
bezecht gewesen bin ich auff Morgenden Tag
verwiesen worden.
Jch habe Meinem herrenvatter, FrauMutter, Schwestern,
Fürst August[,] Fürst Ludwig[,] Fürst Johann Casimirn, Heinrich Börsteln, Er-
lachen, Knochen, der Schenckin geschrieben.
Dem Kayser im Jesuiter collegio, auffge-
wartet, wie auch die andern fürsten.
Zu hoff den Churfürsten von Cölln angesprochen.
Es hat ein herr Schifer, vndt zwey herren von
Felß, mit mir gegeßen, <neben Pere Henry.>
Jch habe den Churfürsten von Cölln ange-
sprochen, welcher sich auch in vnsern
sachen zu aller willfährigkeit offerirt.
Darnach gen hoff. et cetera
Nach dem abendeßen carten gespielt.
<An herr Christoff von Dona geschrieben.>
Ernst von Börstel heßischer gesandter, vndt herr Carl
Teüfel, haben mit mir zu Mittag gegeßen.
Wuc Jch habe den Bischoff von Würtzburg besucht,
|| [[Handschrift: 21r]]
welcher sich sehr Cortesisch gegen mir erwiesen. Regenspurg.
Darnach dem Kayser in der vesper aufgewar-
tet, vndt gute resolution vom Grafen von hohen-
zollern, wegen vnsrer sachen bekommen. <Nota Bene>
Nachrichtung, daß Chur Saxen nicht kommen wirdt,
weil man ihn vertröstet, es wehren die Po-
lacken abgedanckt, Nun aber hat er nach-
richtung bekommen, man wolle Sie ihme ins
landt schicken, <weil er nicht kömpt,> vndt auch die herzoge von Wey-
mar, mitt straffen.
Gebadt.
<Von den Bayrischen rähten zu Amberg
schreiben entpfangen.>
Zeitung daß hertzog hanß Ernst von Weymar gewiß
wegen gemachten quartiers2 ledig worden.
An die fürstin zu Rudelstadt geschrieben.
[Sonntag, 24. November]
Sonntag☉ den 24. November ⁄ 4. December[:] Jn die predigt gangen,
welche in deß Land-
graffen von Darmbstadt hauß beschehen.
Nach hoff gefahren, allda die beyden
Churfürsten Mentz vndt Cölln mit Jhrer Mayestät
gegeßen.
Jch habe bey dem Landgrafen zu Mittag gegeßen.
Vorm abendeßen bey Jhrer Mayestät audienz gehabt, welche
mir befohlen, es schriftlich zu vbergeben. Meiner person halber hette es
gute Wege, Sie wolten iederzeit Mein gnädigster Kayser sein, Meines
hernvattern halber thun, waß sich ehren vndt gewißens halben
|| [[Handschrift: 21v]]
würde thun laßen. Mir vor meine person wehren
Sie mit Kayserlichen gnaden gewogen. etcetera
An herzog Julius, von Wirtemberg, geschrieben.
Den Nuntium deß Pabsts vndt Spannischen
bottschaffter in der Anticamera angesprochen.
<Nach hoff.>
Der Münch pere Henry, vndt Weißbrunner
haben mit mir gegeßen.
Nachmittags die Gräffin von Manßfeldt
besucht.
Ein Memorial der<m> Kayser vbergeben.
Audientz bey der Kayserin gehabt, welche
sich zu willfähriger Jntercession anerbotten,
vndt sich endtschuldiget daß der Kayser auß ge-
wißen bedencken, biß anhero Meines hernvat-
ters vndt meine außöhnungs[-], vndt erledigungs-
sache aufschieben müßen.
Zu hoff, wie gestern, gegen abends, aufgewartet.
Herzog Julius Henrich von Saxen, sel hat einen
Schenckel gebrochen, als er ein pferdt auff
der gaße getummelt.
Herzog Christian von Braunschweig soll todt
seyn.
Den Beaugy Frantzößischen gesandten, vndt den
herzog von Saxen besuchen laßen.
Doctor Oberndorffer bey mir gewesen.
Es hat, der Castillion, vndt Streif, der eine
der Churfürstlichen wittib von Heidelberg vndt herzog
Ludwigs, der ander zweybrückischer Gesandter,
ein herr von Meixelrain, haüptmann Apfel-
mann, vndt weißbrunner, bey mir zu Mit-
tage geßen.
Zuvor aber hab ich bey hoff aufgewartet,
<vndt> dieweil das fest, Sankt Nicolaj gewesen, haben
Jhre Mayestät eine stattliche Musick gehabt. perge
Es hat mich der Frantzösische Beaugy, wie-
derumb durch einen Edelmann besuchen
laßen, den Nachmittag.
Jch habe den herzog von Saxen besucht.
Wiederumb in Prencipe Christiano traducirt.
Zu hoff aufgewartet, vndt mit dem
Kayser, aufs Jagen gezogen, da wir ein groß
heüptschwein gefangen, welches der Churfürst von Cölln
gefangen.
Zu hoff auffgewartett, da dann eine schöne Musica,
wie an Fayertagen gewöhnlich, gehalten worden.
haüptmann Knoche ist ankommen, als ein abge-
sandter von Meinen herrenvettern, mit schreiben
von meinen herrenvettern, vndt einem gantzen
hauffen von Meiner FrauMutter, vndt schwestern,
auch Erlachen vndt Henrich Börstelln, <vnd Löben.>
Es hat mir der herzog von Bayern zwey stück
wildt geschickt.
Von Schlammersdorf schreiben entpfangen, vndt ihme
antworten laßen.
An Frau Muttern, an die herrenvettern, an bruder
Ernsten, Schwester Louyse, auch Henrich Börstelln,
geschrieben.
<Von Marggraf Christian, ein schreiben entpfangen, vndt ihme geantwortett.>
Zu hoff gewesen, zweymal.
Die Graffen von Leiningen vndt Waldeck zu gast gehabt.
<Jtem Ernst Börsteln vndt Knochen.>
Die Gräffin von Manßfeldt, vndt darnach die
Gräffin von Waldeck, Jtem den hertzog von
Sachsen, heimbgesucht.
Jn der Anticamera den Monsieur de Beaugy angesprochen.
Zu hoff.
Mit heüptmann Knochen conversirt.
Den herren von Pappenheim, haüptmann
Knochen, als Anhaltischen Gesandten, (welcher
numehr alhier bey mir ordinarius) einen
Jungen herren von Losenstain, vndt <einen> herren von
Heißenstein zu gaste gehabt.
Jhrer Mayestät beynebens dem Bis Erzbischoff
von Saltzburg, zur vesper, vndt zu hoff
aufgewartet.