Zweymal in die predigt mitt Madame.
Wir haben der vnserigen ezliche auff den
ersten Aprill herümber geschickt.
Jch habe Bürgemeister[!] Höckelumb vndt
den predicanten Elhardum zu gaste gehabt.
Jch habe Einsiedelln auff die begräb-
nüß deputirt, meine stelle zu ver-
tretten.
Brieffe von Son Altesse[,] Sibylla Elisabeth[,] vom Fürst Ludwig vnd graf Hans philipp von ortenburg[.]
Donnerstag♃ den 5. Aprill.
Vom Latfeur vndt Calandrin
schreiben bekommen, durch Melchiorn.
Dem Philips Calandrin wiedergeschrieben.
Nota Bene[:] zeitung, wegen des endtstandenen
Mißtrawens inter Regem Daniæ et
filium Primogenitum, propter scortum. etcetera
Freitag♀ den 6. Aprill:
<Stallrechnung avec le mareschal gestern richtig gemacht.>
Jn die kirche.
Jch habe den predicanten Johannem Rhodium
zu gaste gehabt.
Nota Bene Jch habe mich mitt den accisenMeistern anfangen zu
vergleichen, dieweil ich die gänzliche befreyung, dersel-
bigen bey den Staden von Gelderlandt, durch vndterhandlung
der stadt Harderwyck, (dieweil ich mich directo des
wercks nicht anmaßen mögen) nicht habe erhalten
können vmb prætendirter gefährlichen consequentzen
willen, vndt werde also 12 gülden, alle halbe Jahr
den impostmeistern an stadt des Bieracciß zu er-
legen haben. Hergegen habe ich sonsten, vor eine
iegliche Tonne biers, müßen 18 stüber acciß geben.
Nun seindt wochentlich zwey biß in drey Tonnen
außgetruncken worden. Waß den wein an-
langett,a
Sonntag☉ den 8. Aprill.
Einmal in die predigt.
Nachmittags hinauß spaziren ge-
fahren, vndt vnsern garten besehen.
Montag☽ den 9. Aprill.
Jch habe ziffern gemacht vor einen
correspondenten1, welches ich noch
mein lebetag nie gethan.
Dienstag♂ den 10. Aprill.
Die beyden Wynbergen zu gaste gehabt,
beynebens Aschersleben vndt Braunmann.
Jch habe an Monsieur de l'Angle geschrieben, vndt
ihme einen schneyder anbefohlen, wie
auch an Adolf Börstel durch die Wynbergen.
An latfeur<eur>b auch geschrieben, durch
Curdt von Bayern, welchen ich nach
Amsterdam, geschickt.
Mittwoch☿ den 11. Aprill.
Brieffe von fräulein eleonora auß hollstein
vndt von herzog Joachim ernst meinem Schwager,
con danarj, o lettere dj cambio.
Jn die predigt worinnen Elhardus
mitt starcken argumenten das
Tantzen hat vor eine große Sünde
vndt laster wiedersprochen.
Zeitung daß der Kayser mitt der sequestration
der Gülichischen landen, will fortfahren
durch Erzherzog Leopoldum.
Jtem: daß der König in Polen brieffe
vom Camerario an den Canzler
Nota Bene in Schweden, welche diesen Niederländischen
vereinigten provincien, nachdenckens
vervrsacht haben, hat auffgefangen.
Jtem: daß die Brabanter anhalten
zu Brüßel am hoffe man solle doch
Bergen op Zoom, die Flanderer
aber man solle Schluyß belägern.
Engellandt will sich der Religions-
verwandten, in Franckreich annehmen,
vndt denen von Rochelle wieder
den König hülfe leysten, allda sich
die Mißverstände vermehren, die-
weil der Cardinal de Richelieu,
vom Pabst wieder die Reformirten,
sehr verhetzt wirdt.
Melchior Örtel hat mein herzlie(st)be gemahlin
vndt mich zu seiner hochzeitt
gebehten.
Donnerstag♃ den 12. Aprill.
Curt von Beyern ist von Amsterdam
wieder kommen mitt schreiben
von Johann Löben, darinnen
vermeldet wirdt wie
mein bruder Fürst Ernst
ein stadtlich Kayserlich
mandat außgebracht
wegen außschaffung des
Wallsteinischen volcks
auß Anhaltt.
Jtem: vom Könige in Böhmen schreiben
bekommen, wie auch
|| [[Handschrift: 144r]]
vom latfeur.
Jch bin nach Amsterdam, mitt Johann
von Münstern gefahren, vndt habe
Antonius Köhler laßen zu mir kommen,
auch andere sachen bestellet.
Freitag♀ den 13. Aprill.
An Adolf Börstel geschrieben, an Kurt von Beyern[,]
an Johann Löben, an fräulein eleonora[,] an herzog Joachim ernst[.]
Calandrin vndt latfeur haben
mich besucht.
Der Freyherr von Eggenberg,
welchen ich vor dieser zeitt, in
Böhmen gekandt, deßgleichen,
den ich auch habe zu gaste geladen
vndt behalten beynebens dem
Latfeur.
Samstag♄ den 14. Aprill.
Wieder hinüber nach Harder-
wyck prospero ventu, so wol
als prosperrime vorgestern.
Sonntag☉ den 15. Aprill.
Brieffe von Son Altesse avec la cession
du fait de la Haye, brieffe von Fürst Ludwig
avec la chicanerie du louage,
brieffe von hanß Ritzen, Jtem:
von schwester Louyse Ameley, vndt
von Bruder Ernsten, welcher zu
Bernburg, glücklich wieder ange-
langett, mitt guter expedition dalla
corte Cesarea, allda meiner noch
stadtlich gedacht worden.
Melchior Örtel mein kammer-
diener, nach deme er nun, mir vndt
meinem bruder Fürst Ernst, in
die sieben Jahr lang vor einen
kammerdiener auffgewartett,
hat sich alhier zu Harderwyck
mitt eines Tuchhändlers Rudolf
Cornelisen, genandt, Tochter, in den
standt der heiligen ehe begeben, <cuj precor, fœlix
conjugium[.]>
Montag☽ den 16. Aprill.
Geschrieben, an Son Altesse, an Fürst Ludwig, an schwester Louise Amalia,
vndt bruder Ernsten, auff den 19den. huius, datirtt.
Dienstag♂ den 17. Aprill.
Heütte am dritten Tage hat Melchiors
hochzeitt, (alhier Bruylofft genandt)
ein Ende.
Nota Bene Brieffe, von Son Altesse, von Burkhart von Erlach et cetera revocatoires et cetera durch hanß Kühne.
Mittwoch☿ den 18. Aprill.
<Von Mario schreiben.>
Jn die kirche.
Darnach habe ich mich in der schweeren deliberation
<vndt> guardalagamba sache berahten, vndt wieder
<meinen willen> des Coriolanj exempel nach, vitam,
pro patria zu resolviren, <mich> gewagett, meiner
freundlichen herzlieb(st)en gemahlin zum besten.
Donnerstag♃ den 19. Aprill.
Brieffe von Adolf Börstel auß Franckreich.
An Son Altesse[,] an Burkhart von Erlach viel geschrieben auff
morgen gebe gott datirt.
Geldt von Amsterdam bekommen.
Brieffe an den König von Dennemarcken
vndt an den graffen von Ortemburg,
wie auch an den von Pleßen, an
Voßberger, Eßen, Halewyn, vndt
Waldtaw, <vndt Cappelle,> geschrieben, <auch an Adolf Börstel[.]>
Jm Sexto, Aurelio, Victore, gelesen,
de Cæsaribus, et reliquis Jmperatoribus
usque ad Theodosium.
Heütte ist vnser Söhnlein Behringer,
Gott seye es gedanckt, ein Jahr allt
worden, der Allmächtige erhalte ihn ferrner
noch viel vndt manche Jahr, zu seinen Ehren,
vndt zu des vatterlandes bestem vndt
wolfahrt auch seiner selbst eigenen
seelen, heyl, vndt sehligkeitt.
Hanß Küne der botte ist diesen morgen, mitt trüb-
sehligem gemüht, vndt schweermühtigen gedancken
|| [[Handschrift: 146r]]
weggelauffen, sich insonderheitt vor den
Spannischen sehr besorgende. Wir wer-
dens sehen, vndt in kurzem erfahren,
obs ein præsagium animij, oder nur
eine bloße eüßerliche furcht gewesen.
Gott bewahre ihn vndt helffe daß er
mitt den bey sich habenden, hoch angelegenen
brieffen, wol vberkommen möge, naher
Bernburg.
Sonntag☉ den 22. Aprill.
Zweymal in die kirche.
Darnach spaziren gefahren, vndt vnsern
neẅen angeordneten garten, welchen
Münster gar artig disponiret<angerichtett> hatt,
besichtigett.
Mittwoch☿ den 25. Aprill.
Jm Paulo Diacono habe ich gelesen.
An latfeur geschrieben, Jtem an die herren
Staden general, an den Prinzen von
Vranien, an den König in Böhmen,
an Monsieur Voßberger, Eßen, Waldtaw,
Cappelle, etcetera durch Münstern,
den ich in hagen geschickett.
Nota Bene Zeitung daß der Tilly hat Northeimb
mitt stürmender handt erobert vndt ein-
genommen, vndt darinnen mitt rau-
ben, morden, vndt brennen, gehauset,
wie zu Münden.
Jchc
Donnerstag♃ den 26. Aprill.
Brieffe von dem von Pleßen, vndt
vom Obersten leütenampt, Mario,
welcher mich berichtett, daß der alte
Marggraff von Baden, im haagen ange- || [[Handschrift: 147r]]
langett ist, wie auch der Administrator
von Magdeburg, vndt der iunge Marg-
graff Christoff, von Baden.
Samstag♄ den 28. Aprill.
hinauß mitt Meiner freeündtlichen herzlieb(st)en
gemahlin nach Elburg spaziren ge-
fahren.
Sonntag☉ den 29. Aprill.
Zweymal in die kirche.
An latfeur vndt Münstern
geschrieben, durch Curdten von Bayern,
welchen ich nach Amsterdam schicke.
Montag☽ den 30. Aprill.
Dystichon, darinnen, die länge vndt
Tagszeitten, der Jahrmonat begriffen:
April ter denos, Iun Septemberque November,
Vno plus reliquj, vigintj Februus octo.
Jch habe die beyden edelknaben höckelum
vndt Lytsaw studiren laßen.