heütte seindt ezliche rümb geschickt worden.
J'ay descrit des sciences rares.
Doctor Matthias Engelhardt, hat mir geler-
nett, daß wann man ein bißlein von
allerley erz in eine kugel mitt-
gießen laße, gehe sie durch alle
schußfreye harnisch, auch durch die
iehnigen so sich fest gemacht.
Bruder Fritz hat neẅlich von Werner
hahn gehörett, wann man ein wenig das
schwartzdorn zerreibett, vndt vndter
das pulfer vermengett, so hjlfft es
vors festmachen, vndt gehet durch.
Nota Bene[:] Doctor Engelhardt sagt, de fabrefactione
armorum Achillis, beschrieben von Sta-
ritio, ein schön buch, von künsten.
Wann man eine kugel in Jungfraw wachs
ableschett penetrarà qual si voglia corazza.
Wann man das primum menstruum, von einer
reinen Jungfraw nimbt, vndt leßt von demselbigen
hembd, ein Schamtuch darvon machen (subligaculum)
et quand on veut iouer, en entourer le bras,
<alors on doibt gaigner en jouant.>
J'ay sceu aujourd'huy, que le jeune
Stammer avoit eu promesse de mon frere
Ernst par an, de 250 Dalers, de gage,
ce que je croy, l'a detenu de mon service.
J'ay envoyè Curt von Beyern, vers Adrian Arndt Stammer pour le ressou-
venir de sa promesse. Jl s'est grandement
excusè sur l'inconstance de ceux quj
luy sont redevables, ainsy ie mets le
Mittwoch☿ den 2. Aprill.
heütte ist Behttag, wir seindt dero-
wegen in der kirche vnd<zur> predigt vndt
behtstunde gewesen.
Geschrieben, an herrvattern, an Schilling, den
hofmeister zu Cöhten, an Troilo, an Pfalzgraf
hanß Friederich von hilpoltnstain.
Gestern abendt, ist der kleine Lytsaw,
vndt Burckardt lackay, von ihrer
bettkammer, in die hoffstube gefallen, als
der bodem[!] eingesuncken, doch Gott lob, ohne
mercklichen schaden.
Diesen abendt schreiben von herrvattern
bekommen, daß ein gantzer hauffe Regimen-
ter durch das fürstenthumb vndt sonder-
lich durch die harzämpter ziehen werden.
Jch habe meine vndterthanen verwarnen
laßen, Sie sollten ihr vieh, vndt schaffe,
in acht nehmen, auch sonsten sich gefast
halten. Es seindt ezliche Regimenter
zu fuß, welche zurücka, ins landt zu
hollstein erfordert werden, nehmen ihren
weg vff Manßfeldt vndt halberstadt.
Abermals ist ein durchzug vorhanden
des Pechmannischen vndt Bernsteinischen
Regiments, durch diese lande.
Das Colloredische Regiment, wirdt
auch durch vnser fürstenthumb, nach
der Marck ziehen.
Donnerstag♃ den 3. Aprill.
Bayern ist heütte frühe wieder
wegk.
Jch habe gestern abends den alten
Stammer, wegen des kriegsvolcks ver- || [[Handschrift: 155r]]
warnen laßen, damitt er sich heütte
mitt seinem wegraysen nicht in gefahr
begebe.
An den Obristen Peckher geschrieben.
Jch habe heüttiges tages dem Amptmann
harschleben, zu seiner kindttaüffe, 4b 3
stübichen vngrischen wein, 3 stübichen
landtwein, ein halb faß Zerbster
Bier, hasen, fische, pasteeten etcetera zu
acht eßen contribuiret vndt verehrett,
ohne der kindtbetterin præsent,
welches im nahmen mein vndt Meiner
gemahlin, ein vergüldter pocal auff
31<2> Tahler werth sein wirdt, <et 4 [Taler] auff die
wiege.>
Doctor Engelhardt ist wieder verraysett.
Jch habe ihm 10 Tahler verehren laßen.
Röder ist von Wolfenbüttel wieder-
kommen, hat den wispel vmb 25 Thaler
verkaufft, vndt zu Schladen einen wagen,
vmb Jacobs Schwartz willen, zu horenburgk
aber drey wagen, vmb 1 Thalers willen so
er vor ieden wagen geben sollen, auffhalten laßen
müssen, vndt die gersten zurückec lassen.
heütte nachmittags ist meines
amptmanns Söhnlein alhier in
der kirchen getaüfft vndt
Christian genennet worden. Jch,
Meine Gemahlin, Bruder Fritz,
vndt Casparus Pfaw, haben
es auß der Tauffe gehoben.
Röder hat mir 700 Thaler
weniger 10 vor das get 31<26> Wispel (Raum- und Getreidemaß)w:
gersten gebracht, 5 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w. seindt
noch hinterstellig <vmb
der
zu
vielen
wagen
willen,> vor 125 Taler
Sie haben nur 7 ThalerThal. in Wolfen-
büttel vndt 1 auf der rayse
verzehrett. Ein scheffel ist ein-
gemeßen worden. Jst also der
Wolfenbütteler wispel auf 26 an
stadt 25 hiesiger scheffel kommen.
Vndter dem verkaufften getreydt
seindt 6 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: zu 26 Thaler, loßge-
schlagen worden, die vbrigen zu 25
|| [[Handschrift: 156r]]
Thaler verstehe den Wispel (Raum- und Getreidemaß)w. nach Braunschweiger
maß, da allzeitt 2 himpen oder ein
scheffel vbermaß sein. Der verwal-
ter von Oppenroda, hatt einen wagen
zu viel mittgenommen.
Schreiben diesen abendt von herrvattern
bekommen, das verhoffentlich die marche
vnß nicht betreffen wirdt doch avre
l'occhio, dice il Lombardo.
Nota Bene Zeitung daß die vndterthanen in der
Graffschafft Regenstain dem Jungen
herren Marx Maximilian von
Wallstein haben huldigen müßen.
Casparus, gibt seinen fuhrleütten, einem
ieglichen von einem wispel einen
scheffel vndt 4 groschen, nach Braun-
schweig zu führen. Jch habe ihnen
bißhero nichts auch das zollgeldt nicht
gegeben, meine gerechtigkeitt nicht zu
verlieren, wiewol sie sich darüber beschweeren.
Hans von Röder a dit que Caspar Ernst Knoch a envoyè
un Einspänniger (entretenu a ses<aux>
despens a T de Son Altesse) a Trinumb
en ses affaires particulieres.
A Newdorff <a ¼ de
lieuë
de Harzguerode,> Caspar Ernst Knoch a ruinè
les sujets, les contraignant de
recouvrir derechef des chevaux,
sous peine de confiscation de
leurs biens, ce quj leur a
estè impossible, en ceste sayson
belliqueuse, & il leur a ostè leurs
biens, comme jl commence aussy, a
Hartzgerode.
Que Gasparus a aydè a Knoch touchant
ses avantages. etcetera
Science pour gaster une arque-
buze que l'on n'en puisse rien
tirer. Meslèz la Prenèz
la basle tirèe dans une beste,
& mettèz la dans les fleurs (men- || [[Handschrift: 157r]]
struum) d'une femme ou fille,
& tant que vous la garderèz dans
un tel linge, personne n'en
pourra rien tirer quj vaille.
Vne Deux himpten de vbermaß
a chacque wispel Wolffenbüttelois,
ont coustè 30 gros, un 15 gros,
a son avis.
Antwortt voms Obersten Peckher,
<Capitän das der paß dem Obrist leutnant Gramb abgeschlagen
worden.>
Nota Bene[:] Dernierement Knoche n'a rien
payè de zoll au heßischen Tamm, comme
ie fay 2 groschen pour cheval, a quoy
i'auray aussy a prendre garde.
Nota Bene[:] Mes gens ont eu trois chariots
de trop. L[']espions, ont payè pour les Mousque-
taires, tout. <Mes gens n'ont despendu que 3
Dalers.>
Freitag♀ den 4. Aprjll.
Jch habe an herrvattern geschrieben.
hans wolf Röder nach harzgeroda.
heütte ist ein pawer von
h Radischleben, welcher sich zu
Schladen, vmb 14 kornsäcke <12 sont
a moy, avec
36 scheffel,
Bernburger maß,
de l'orge>,
(die sie an sich behalten) verpflich-
tett, vmb Jacob Schwarzens
willen, zu zweyen vndterschiedlichen
malen, 17 Taler straff zu geben, an-
hero kommen, mitt vermelden, do jnner-
halb 6 tagen, die bezahlung nicht er-
folgete, wollten sie das korn, ver-
kaüffen, welches mir ein großer
schimpff ist, darzu sie nicht befugt
seyn.
Jch habe mitt dem gefreyeten, von
Riedern, geredett, der sagt, es dörffte
sich Röder nicht sehen laßen, hette
er 8 Thaler <id est
vor die
vberfahrne
wagen,> geben wollen, so
wehre das getreydicht, wol durch-
kommen. Dieweil aber er schon offter- || [[Handschrift: 158r]]
mals die päße vmbfahren, so würde
man ein böses spiel sehen, die Crabaten
hetten sich erstlich wol mitt 8 Tale
Jacob Schwartzes wegen, so vnwillig
erzeigett, vndt den einen wagen vffge-
halten. Bey Borgisdorff aber, hette
man nur einen groschen vor ein<en> wagen geben
dörffen, vndt nichts vor die pferde (wie
am heßischen Tamm 2 Groscheng. von ieglichem
pferde). Die andern drey wagen
aber, so auffgehalten worden, zu
Horenburgk, wehre vmb deßen willen
geschehen, dieweil sie vbermäßig
gewesen, (denn nur 35 nicht aber, 38 [Scheffel Korn]
im paß gestanden) vndt der haüpt-
mann hette Rödern gerne gehabt,
damitt er ihn, an stadt der wägen
arrestiren möchte, dieweil er
vor diesem die päße vberfahren.
Mein alter Ambtschreiber würde auch gantz
vnvermögen, verdroßen, vndt eigensinnig.
Nota Bene[:] Als Casparus einsmals, mitt
ezlichen Officirern geredett, vndt deß-
wegen von Knochen <welchen
sie weniger
caressirett,> beneidett, auch
vor einen Plack etcetera gescholten worden,
hat er gesagt: er sollte schweigen,
oder er würde viel dinges beichten
müßen von seinen stücklein.
Nota Bene[:] der wejtze, soll nun, 30 Tahler,
zu Wolfenbüttel gelten.
Nota Bene Die pawren haben auff einen wagen,
zu 27[,] zu 30[,] zu 36 Bernburger scheffel auf-
laden müßen.
Brieff von Hartzgeroda vom hanß Wolff
Ernst Röder.
Samstag♄ den 5. Aprill.
An den Obersten Peckher geschrieben.
Jean nach Quedlinburgk geschickt.
hinauß hetzen geritten, vndt ejne häsin
darinnen 4 Jungen (vnwaydemän-
nisch) gefangen.
Schreiben, von Casparus Pfaw.
Wieder beantworten laßen.
Es haben sich heütte zween<6> Crabaten,
bey Riedern, sehen laßen, Jedoch nichts
attentiren dörffen.
Le juge de Riedern m'a confessè,
qu'ils avoyent desja payè les 2 gros
de chasque cheval, <de
peage
am
heßischen
Tamm,> aussy bien la
premiere, que la seconde fois, allans
a Wolfenbüttel. Cependant l'Ambt-
schreiber, me l'a cont<mis> au conte.
Jch bin nachmittags ins Forwerck
gegangen, vndt habe beyde kornbödem[!]
besehen. Seindt gar hüpsch, vndt es hatt,
bey ein 30 oder 40 wispel ger-
sten, ein 20 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w. haffer, vndt noch
Rocken vndt weitzen darauff etcetera in
zimlicher menge. Jch habe auch,
die zween kleinen fohlen besichtigett,
das eine, ist ein stüttlein, gar schön
Gott behüt es, das ander ein hengstlein.
Das stüttlein ist von einer schönen braunen
wilde gefallen, das ander, von einer kleinen
wilde, einem Fuchs. perge
Jch habe ein vber alle maßen
höffliches antworttschreiben von dem
Obersten Lucas Hrastowasky,
wegen deß auffgehaltenen getrey-
dichts entpfangen.
Jn die kirchen, zweymal.
Ein schreiben von dem Obristen Peckher
bekommen, vber alle maßen höfflich
wie das gestrige des Hrastowasky.
An Peckhern vndt Hratsowasky
wieder geschrieben.
Adrian Arent Stammer, ist zue
Mittage mein gast gewesen, vndt
ich habe ihn, in die fruchtbringende
gesellschaft, mitt eingenommen, ihn
den erquickenden genandt, zum ge-
mälde die hindtbeeren gegeben, vndt
das wortt: Jn mattigkeitt.
Nota Bene Zeitung daß der Türcke gar starck
in Vngern eingefallen. Jtem: daß
|| [[Handschrift: 160r]]
zu Torgaw der Churfürst von Saxen
solle mitt dem General von Friedlandt
zusammen kommen, einen gewißen vndt be-
ständigen frieden zu tractiren im
Reich, damitt man dem Erbfeinde wie-
derstehen könne.
Apprins de Adrian Arndt Stammer que la mesure de Quedlin-
burgk, Halberstadt, Brunswyck & Ballen-
stedt au wispel est la mesme, mais
que les scheffel ou himpen sont dissemblables
comme par exemple 36 himpen a Halber-
stadt font un wispel & le mesme font
icy 48 himpen, et qu'il faut bien pren-
dre garde de n'estre trompè in dem ein-
meßen, vndt abstreichen. Que si cela
se fait, il s'en faut plaindre aux
Magistrats. etcetera
heütte habe ich die trawrige zeitung
bekommen daß die fraw, zu Zerbst, deren
ich die herrenbraw außgethan, mitt
einer erschrecklichen Feẅersbrunst, habe
großen schaden gelitten. Doch ist sie sampt
|| [[Handschrift: 160v]]
4 kindern wunderlich darvon
kommen, vndt ohne schaden, zu den fenstern,
hinauß gesprungen. Daß hauß
aber, ist gantz in die asche gelegt.
Nun haben sie mir, vor meine 6 wis-
pel gersten, (die ich ihnen vollkömb-
lich liffern laßen) nur 9 faß
iung Bier geliffert, vndt seindt
mir noch 9 faß der besten lager-
Bier, hinderstellig, welche sie
mir, zu meinem großen schaden,
zu erlegen, sich verwaigern.
Als ich Jean darnach, zu Magister Daniel
Saxen geschickt, vndt recht fragen
laßen, ob dann die Fraw zu Zerbst,
so gar ein vnbilliches von mir begehr-
te, dieweil Sie doch den gersten
albereitt in ihren nutzen verwen-
dett, ist mir zur antwortt worden,
|| [[Handschrift: 161r]]
Es hette es Münster nicht recht ver-
standen, sondern seine meinung wehre,
ich möchte doch ein gnädiges einsehen,
vndt erbarmung mitt ihnen haben, vmb
ihres erlittenen großen schadens willen,
vndt ihnen nur etwas, nachlaßen.
J'ay donc resolu de prendre 7 ton-
neaux, au lieu de 9 & de ces
7 j'en doibs 4 a Son Altesse[.] Apres la
Saint Jean, je les pourray faire querir,
car jusques là, j'espere d'avoir
assez.
Schreiben von Adolf Börstel <vom 1. ⁄ 11. Mertz>[,] von Herrn Christoph von Dohna[,] von Graf
Moritzen zu Naßaw, et un plat refus
de mes sollicitations prés des Estats.
Consolatoria vom Bartolomæo Baccovio
Medicinæ Doctore zu harderwyck. Herr Christoph von Dohna
hat mir ein buch2 (doch vnvermerckt
des nahmens[)] dedicirt vndt drücken
laßen.
Montag☽ den 7. Aprill.
Schreiben von Casparo, das der Oberste
Peckher will meine wagen alle
zollfrey durchpaßiren laßen. Jtem:
daß der König in Dennemarck Femeren
erobert. Daß eine starcke marche
nach den Gülichischen landen zugehe.
Daß Schöningen[,] heßen vndt
gestern der herzogin von Braun-
schweig angewiesen seye, durch
den Graffen Merode, auß befehl
Kayßerlicher Mayestät[.]
Meine eine braune wilde hat
gefohlett, vndt ein hengstfüllchen
bekommen.
Jch habe 15 wagen, nach Wolfen-
büttel bestellett, die soll hanß
Wolff Ernst Röder hinführen.
J'ay escrit a Son Altesse[,] a Fürst August[,] a Fürst Ludwig[,] a Fürst Ernst[,]
a Casparus[.]
Nochmals vom Casparo, ejn eylendes noti-
ficationschreiben, daß das kriegsvolck
fortmarchire vndt heütte oder Morgen,
im anhaltischen liegen werde. Ergo vigi-
lantia est opus. Jch habe es A-
drian Arent Stammern, vndt Knochen avi-
siren laßen. Jch habe auch, meine 15
Jch habe wagen wieder zurückd fordern
laßen, beynebens hanß wolff Ernst Rödern.
Die Quartier des Obersten leüte-
nampts Gramb, mitt den 35 compagnien zu
fuß seindt also außgetheilett, worden, <vom>
vo<Quartiermeister> zu Staßfurdt.
Von Colingen aus, auff Vllersleben 1. quartier.
Das ander quartier nach Beugleben3 vndt Walhausen[.]
Das 3. quartier Jnß ampt Rammelburgk,
alß wipper, Könnigeroda vndt derer örter.
Das 4. quartier ins ampt Arenstain oder
im ampt Falckenstein.
Das 5. quartier inß Anhaltische.
Das 6. auffs Stollbergische alß Werningerode.
von dannen ins Braunschweigische.
Meine felder seindt hin vndt
wieder voller Reütter gewesen,
welche die pawren gewaltig ge-
iagt haben, darumb sie auch, eines
theils, ihres <viehes,
vndt> zeügleins, was sie gekondt,
anhero geflehnett. perge
Es ist ein Crabatischer Reütter
<der Amptmann4,> von Manßfeldt ankommen, hat
Doctor Engelhardt gesucht, vndt berichtett,
daß wo nicht heütte, iedoch morgen
gebe gott gewiß, das kriegsvolck
in die Graffschafft Manßfeldt
kommen werde. Jst lautter commen-
dirt volck, von vndterschiedlichen
compagnien, wirdt deßwegen,
vbel, zu bändigen, seyn. Er sagt
auch, daß die Mauser welche
also herümb ritten, wehren Colo-
redische Reütter, so da baldt,
auffbrechen solten, auß dem Cobur-
gischen.
Brieffe von herrvattern, durch
Stammer, der meinen bruder Fürst
Friederich soll abholen. Seine Gnaden seindt
gar sorgfeltig, vor dieses Ampt
Ballenstedt, perge
Der alte Stammer hat mich auch vmb
schutz zu hoffe angesprochen vor seine
pferde etcetera[.] Jch habe es verwilligett.
Son Altesse m'escrit: Jch solle 2 Pfund (libra)℔. brodt
auf die person geben laßen wann die
Soldaten kommen, vndt den Officirern brodt
vndt fleisch etcetera Bier. Der General von
Wallstein, ist zu Franckfordt an der
Oder.
heütte gegen abendt hat Casparus avisirt,
Sie würden auff Arnstein, vndt
Bernburgk, vndt Deßawer brücken [ziehen].
Adrian Arndt Stammer aber hat von Rammelburgk schreiben,
daß sie heütte hieherwerts auff Ermßleben
sollen kommen.
Caspar der Mußketirer, (que je tenois pour
perdu) ist von Werningerode wiederkommen.
Dienstag♂ den 8ten. Aprill.
Mein bruder Fürst Friederich,
ist wieder nach Bernburgk, mitt
dem Jungen Stammer, welcher ihn
gestern abzuholen, anhero kommen.
Jch habe mitt ihm an Son Altesse geschrieben.
hanß Wolff Ernst Röder, ist
fortt auf halberstadt mitt
meinen <15> wagen, herrendienster.
Gott gebe ihnen glück biß auff
Wolffenbüttel vndt wieder zu
rück. <Er hat zu roß le fils du baillif mitt,
vndt den Crabaten Nickel[.]>
Der amptmann, <Jtem:> Jean, Thomaß,
der Mußcketirer Caspar, vndt
der Crabat hanß, sejndt in meinen
wichtigen geschäfften, nach Quedljn-
burgk, Gott geleytte sie.
Es kömpt noch avis, das die 35 compagnien
fußvolcks vndter dem Obersten leüte-
nampt <Caspar> Gram, sollen auff wipper
|| [[Handschrift: 164r]]
vndt anhero ziehen. Zu Sangerhausen
haben sie bekommen | 4500 brodt, |
40 faß bier, | |
6 fuder haffer, | |
40 Rinder. | |
50 Thaler zu confect. |
Jn etzlichen Sangerhaüsischen dörffern, seindt
zu 5 compagnien gelegen, vndt vmb
itzt obgedachter contribution willen,
haben sie die stadt Sangerhausen verschonett.
Nachmittags bin ich hinauß spatziren
gegangen, vmb das vorwerck, den
holtzvorrath zu besehen.
heütte, ist kriegsvolck, hier herümb,
ankommen, vmb vier vhr, nachmittags,
fußvolck, etwan ein 100 Mann, vndter
einem Fähnlein vndt Capitain,
egenandt, vndt haben sich mitt
gewallt, einquartierett zu Pade-
born, von dannen eben zu allem vnglück
die salvaguardien, weggenommen
worden, alle beyde, wieder mejnen wjl-
len, zum heütigen confoy.
Jch habe Wolff den schützen hinauß
geschickt, wie auch Hanß lackayen,
vermeinend, es abzuwenden, es
hat aber, nichts helffen wollen.
Darauff habe jch, den Jungen Röder,
hingesandt, Wolff vndt den Crabaten.
Den ersten avis habe ich von Adrian
Arent Stammern bekommen.
Es ist Gott lob, mein wagen vndt
pferde mitt den diener<n> von
Quedlinburgk vnversehrt, (avec
de l'argent) ankommen.
Vor Ballenstedt ist ein Mann von
dreyen Reüttern angesprengt,
vndt geplündert worden.
Jch habe denf
Es hat sich Oberster Peckherr
zu halberstadt erklärett, mir
meine 15 wagen, vnversehrtt,
vndt zollfrey paßiren, vndt repassi- || [[Handschrift: 165r]]
ren zu laßen. etcetera
Röder ist auff den abendt wieder-
kommen, mitt bericht, es hieße der
Capitän (zu Padeborn liegend mitt 100 Mann)
Splenter, wehre von Groll auß Nie-
derlandt. hette sich, gut regiment
zu halten, erbotten, vndt deßwegen
hanß lackayen bey sich behalten.
Er wehre vom Naßawischen Regiment,
das vber den hartz marchirte,
hinder Eißleben, hetten Sie sich von
den 35 compagnien, des Obrist leutnants,
Caspar von Grambs, abgesondert,
welche nach der Deßawer Elbe-
brücken zu gezogen wehren. Die-
ses Naßawische Regiment, wollte
morgen wils Gott, nach Halber-
stadt. Der capitän, dieweil er zu Padeborn,
wenig gefunden, hat von seinem
eigenem wagen, brodt vndt bier
hergeben, vndt den Soldaten mittge-
theilet. Jch habe auch bey ein 20 säcke
|| [[Handschrift: 165v]]
mitt getraydicht, welche die vn-
dterthanen ins feldt gestreẅett,
vndt endtlauffen, wieder auf-
heben vndt zu rechte bringen laßen.
Er hat mich auch sehr versichertt,
es würde kein volck mehr
hernach kommen, wiewol ich daran
zweiffele. Zu Ascherßleben
wehren 1000 brodt gebacken
worden.
Diesen abendt habe ich es noch, Meinem
herrenvattern, avisirt.
Mittwoch☿ den 9ten. Aprill.
Avis von Knochen an den Amptmann
das das marchirende volck gestriges
abends nicht allein im Rammelbürgischen
vndt Falckenstainischen ankommen,
sondern auch herrvatters drey dorff-
schafften alß Schiela, Dangke<h>eroda
vndt Neẅdorff, zugleich mitt
|| [[Handschrift: 166r]]
e<b>elegt, Knoche ist zwar dem Obersten
leütenampt Gramb entgegen gezogen vndt
hat vor solche einquartierung gebehten5,
weill es aber allenthalben beleget
worden, ist es nicht abzuwenden gewesen.
Nota Bene Das schreiben vom Quartiermeister,
darinnen die marche auff die Deßaw-
er brücken gerichtett ist dem Obersten
leütenampt erst gestern (in Knochens
anwesenheitt) zukommen, vndt darinnen
ein großer fehler begangen. Der Obrist
leutnant, ist noc nun in seiner marche gantz
irresolut, hatt derwegen beschloßen
heütte still zu liegen, vndt die andern
Officirer darüber zu vernehmen, ob Sie
ihren zugk vber die Deßawer brücken,
oder vf hetmensleben nehmen wollen,
vff solchen fall, sie das ampt Bal-
lenstedt auch berühren würden. heütte
vormittags, vmb 9 vhr, will Knoche wie-
der beym Obrist leutnant sein, vndt ihn<vnß> berichten[,]
wie es stehett, vndt waß vor ein
schluß genommen worden.
Avis von Adrian Arent Stammern,
daß die 35 compagnien im ampt
Rammelburg liegen, wie auch zu
Schiele[,] Dankerode vndt Mormel-
schweer. Jn den kleinesten dörffern,
liegen zu 5 compagnien. Der
dicke kolendische quartirmeister ist
darbey, begehret 2 aymer Rei-
nischen wein, ein faß bier, gute
fische, eyer, 2 wispel haber, 1 kalb,
1 hammel, 4 hüner, vndt butter.
henrich Julius von Kißleben, (der
diesen brieff schreibett) hat ihm
wein geschickt, vndt 6 karpen,
Butter, eyer, etcetera[.] Der Oberste
leütenampt ligt zu Königerode,
vndt sollen (diesem bericht nach)
ihren weg auff Sanderßleben
nehmen. Doch erstlich heütte still
liegen. Begehren von ihme vorspann,
er will ihnen aber keinen geben. etcetera
J'ay escrit datè le 10me. d'Avrjl au <Nota Bene>
DDWMC.g a tous deux etcetera <& a Hans Ritz a Leipzig.>
hanß lackay, jst von Padeborn, wieder-
kommen, hatt berichtett, wie daß der
haüptmann Spentler, oder Splenter,
heütte Morgen, von Padeborn, auffge-
brochen, vndt sehr gut Regiment ge-
halten, wiewol ezlichen besorglichen vnord-
nungen, durch ihn <hanß lackai>, vndt Wolff den
schützen, vorgebawet, vndt dieselbj-
gen, <seindt> abgewendett worden. Er hat
sich auch sehr höfflich gegen mir erbiethen
laßen der Capitain.
Mein Amptschreiber hat mir heütte
noch zehen Thaler gebracht von der
wolffenbüttelischen lezsten rayse,
mitt bericht er habe es vbersehen.
Jch halte ihn auch wol vor endtschuldigett
vmb seiner schwachheit willen. Er
ist sonsten treẅ vndt fromb.
Schreiben von Fürst August[,] von Fürst Ernst[,] von Sibylla Elisabeth[,] von
Don guillermo verdugo[.]
Von einer huffe landes, seindt meine
dienstpauren schuldig, sechs scheffel
zu führen, wann ich mein korn verfüh-
ren laße.
Avis von Hoym, daß das marchirende volck
alles auf Aschersleben zu würde. Casparus
hats berichtett, ist von halberstadt auf Aschers-
leben geritten.
Nota Bene[:] zeitung daß Sturmius herrvatters ge-
treẅer diener vndt raht, wirdt nach
Zerbst zu herrvetter Fürst Augusto vndt
also auß vnserm dienste kommen.
Zeitung von Gernroda, daß Knoche zum Obrist leutnant
Gramb geritten, vndt daß die Crabaten,
im auffbruch naher helmstadt sein sollen.
Zeitung diesen abendt, daß meine 100
Mann welche heütte vber nacht zu
Padeborn gelegen, sich von Halberstadt
wiedervmb gewendett vndt zu hoymb
logiren. Verhoffe es solle bedeütten,
das sie wieder vmbkehren müßen,
Diese Nacht avis bekommen, das Knoche
bey dem Obersten leütenampt Gramb gewe-
sen vndt die marche vom Ambt Ballenstedt
(beynebens Casparo) abwenden helffen, welche
marche vff Aschersleben, vndt so fortan durch
die Stiffter gerichtett. Morgen soll das
quartier im Endorffischen fallen, derewegen
die Rheinstedtischen vndt hoymischen
zu verwarnen sein werden.
Donnerstag♃ den 10den. Aprill. Gründonnerstag.
Geschrieben an herrvattern, an Fürst August[,]
an Sibylla Elisabeth[,] an Burkhard von Erlach[.]
Predigt angehörett, deß Andreæ Winsij (pastors
zu Gernroda) sehr schön.
Dieweil der flecken Schönensee6 in der Chur
Saxen, dieses Jahr am tage Paulj bekehrung,
in die asche gelegt worden, durch zaüberische
vndt vnholden (welche ihren lohn darüber ent-
pfangen) habe ich ihnen 2 ThalerThlr contribuirett.
Zu Bernburgk haben Sie 3 ThalerThlr entpfangen von
herrvattern, ohne waß ihnen der rath da-
selbst gesteürett. perge
Iean hat hergeschrieben von hoymb,
daß der Capitain Spentler im auff-
bruch wehre. Es verlautte aber, das
zu Gatterschleben, Frose, vndt Nachterstedt,
Reütter eingefallen wehren. Die
fische sollten erst, auf den Sonnabendt,
wils Gott, ankommen.
Diesen abendt hat Jean wieder ge-
schrieben, daß sich das volck so gestern
zu hoymb gelegen, zwar anfangs
etwas muhtwillig erzeigtt, aber endtlich
noch fein stillen laßen, vndt vff Aschers-
leben gezogen. Sie seindt heütte Morgen
vmb 9 vhr von Hoymb auffgebrochen.
Diese nacht beförchtett man, zu Rhein-
stedt, einen einfall, vndt wirdt deß-
wegen, starck gewachett.
Stammers Crabat hat auch berichtett,
es wehre noch gantz vngewiß, das
Sie auf die Deßawer brücke zu,
marchiren sollten, sondern würden
Sich zu Endorff, vndt dort herümb
auffhalten, vndt auf Halberstadt, vndt
|| [[Handschrift: 169r]]
Braunschweig marchiren.
Nota Bene Ma femme a songè hier que tous
ses dents au dessous de la bouche,
(horsmis les maschoires) luy estoyent
tombèes. Cela denote par fois morta-
litè de proches parents. Elle a eu
ce songe hier mattin.
Hoggj sono venutj buc duoj Moschettierj
ed un Croato inaspettatamente,
nella mia chiesa. Io glj riscontraj
e li tennj li Moschettierj per spionj.
Freitag♀ den 11ten. Aprill.
Charfreytag, Stiller Freytag, Guter freytag.
Charfreytag, Stiller Freytag, Guter freytag.
Brieffe von herrvattern, daß die hollsteinische
abgesandten zu Bernburgk ankommen.
Brieffe, von Fürst Ludwigen, <in fruchtbringender gesellschafft sachen.>
Jch habe heütte den vndterthanen das arbeitten
an den Feyertagen (welches ohne vndterscheidt
so gar gemein gewesen) verbiehten laßen.
Jn der vormittags predigt bin ich zerstörett
worden, durch eylende post wegen ankunfft der
Hollsteinischen abgesandten vndt ihrer tractaten,
dann Sie morgen wils Gott, alhier sein werden.
Die<er> Nachmittagspredigt, haben wir
auch, beygewohnett.
Jch habe heütte Morgends auch,
also baldt, nach Bernburgk, vndt Hartz-
geroda geschrieben, pour recevoir les Ambassadeurs
d'Holsace convenablement. et cetera
Nota Bene[:] La nuict du Vendredy sainct,
ma femme a senty dans son lict au-
prés de soy un mouvement d'un
horologe, <wie
die vnruh an
einer
vhr so
hat es lange geklungen, oder geklappertt.> en veillant, & Mademoiselle
Sofie l'a aussy ouy. Cel Cela deno-
tera quelque chose, quelque mort etcetera[.]
Jch habe heütte Meinen edelknaben
Lytsaw mitt dem schneider Meister Franz,
dem Franzosen nach Quedlinburgk ge-
schickt gehabt. Als sie wieder herauß
gefahren, sejndt acht Reütter, an sie
kommen. Als sie aber stille gehalten,
vndt mitt den wagen, die ich nach
Wolffenbüttel geschickt gehabt,
sich zur wehre <gestellett> gesetzt, seindt sie
|| [[Handschrift: 170r]]
abgezogen. Meine wagen seindt
zwar von Wolffenbüttel biß nach
Quedlinburgk, sicher wieder kommen.
Wie Sie aber weitter hieher gelangen,
dieweil sie sich so gar separjret,
vndt von diesen 8 Reüttern,
vielleicht dörfften angesprengett
werden, stehet in einer halben stunde gebe gott
zu vernehmen. Dieu me garde de telle perte.
hanß Wolff Ernst Röder, ist dennoch, endt-
lichen mitt dem gelde ankommen, die
wagen aber, haben ihme nicht folgen
wollen, sondern dieweil so viel volcks,
im Quedelinburgischen felde geiagt
worden, hat es außreißens gegeben,
vndt derwegen haben die Fuhrleütte
nicht fort gewollt.
Ein versöhnungsschreiben, von hauptmann Knochen
entpfangen.
Brieffe von Magdeburgk vndt hamburgk.
Wegen briefgeldt, aromata etcetera[.]
Samstag♄ den 12ten. Aprill.
Escrit a Son Altesse[,] a Heinrich Börstel[,] a Fürst Ludwig[.]
Eichen ist alhier gewesen, mitt bericht,
daß heütte vber nacht zwey Regiment
Reütter in der Graffschafft Stolberg,
gelegen, würden vber den hartz,
auff Güntersperge vndt haselfelde
vermuhtlich zukommen, wiewol ich be-
sorge auf das ampt Ballenstedt,
vndt dörfften vnß die devotion
zerstören, Gott verhüete es.
Schreiben von Burkhard von Erlach daß die hollstei-
nischen abgesandten werden heütte
mitt 7 pferden alhier anlangen,
Jhrer seindt zween, vndt haben
einen Edelmann, einen Manteüf-
fel bey sich, auch zween schreiber, etcetera[.]
Einsiedel kömpt auch mitt, vndt
hat bringt zwey pferde mitt.
(Jour diaboliquement malencontreux)
Jch habe die Communion, so albereitt,
angestellet gewesen, vmb vieler
distractionen willen, eingestellett.
Ma femme m'a fait present d'un pot de
chambre d'argent, qu'elle m'avoit promis,
aux estrenes du nouvel an, present, 1628.
Die Hollsteinischen abgesandten, Melchior
von Volckezan, vndt Doctor Vester, seindt
vom Kayßerlichen hoffe, wiederzurück
kommen, vndt haben ihre werbung bey
mir abgelegett, wegen vollnziehung, vndt
endtlicher facilitirung, der Ehepacten7 perge.
Brieffe von herrvattern,
heütte haben sich, ein Feldtwaibell,
mitt ein 12 soldaten, alhier, (doch mitt
Meinem willen) einquartierett.
Avis, in einem recepisse, (post festum) das
die hollsteinische abgesandten, sollten kommen.
Knoche hatt gerahten, (dieweil sie8
patenten haben) ieglichem einen groschen
zu geben, vndt das Nachtquartier
nicht abzuschlagen.
Sonntag☉ den 13den. Aprill. heiliges Osterfest.
Zweenmal, mitt den abgesandten,
predigt angehörett.
Den Abgesandten, habe ich vberall, die
præcedentz gelaßen, vmb ihres
herren willen.
(Nota Bene[:] Gest Knoche hatt ref[e]rirt,
er gebe einem ieglichen seiner
Crabahten vndt salvaguardien
2 Tahler wochentlich, beynebens
futter vndt mal, auch vor ieglich abge-
nommen pferdt, zwey, drey, mehr,
oder weniger Tahler, Sie haben
einen paß vom Obrist leutnant Corpes,
vberall den außspannern nach-
zureitten. Wenn einem ein
pferdt abgenommen so leßet hauptmann Knoche
von ieglicher huffe landes, ein
halben Taler geben, vndt von solchem,
zusammen gelegten geldt, die vndter-
thanen (comme il dit) releviren.
|| [[Handschrift: 172r]]
Nota Bene[:] Er sagt auch, herrvatter wolle
keine Rehe oder wildprett mehr von
mir bezahlet haben. S'excuse
du passè, & me ressouvient de ses
services. Il m'a fait satisfaction
aussy, en chassant Tringkel apres
l'amende pecuniaire de son
office. Et qu'il vouloit volontiers
dependre de moy, que ceux quj a-
voyent dit le contraire, avoyent
tort, et qu'jl estoit mon ancjen
tresobljgè serviteur.
Schwarzenberger, als haüptmann
Knochens nebencommissarius, ist
diesen abendt, noch vor eßens ankommen,
von Meines Gnedigen herzlieben herrenvatters
wegen, der leibgedings besichtigung
zu hoymb, vndt eventual anweysung
daselbst beyzuwohnen.
<L'on a fort beu a table ce soir,
par le commencement des Ambassadeurs[.]>
Montag☽ den 14den. Aprill. Ostermontag.
Zeitung daß sieben Regimenter, auß Pommern,
in Schwabenlandt ziehen sollen, pour
nous achever de ruiner. Dieu nous
en garde. Der König in Dennemarck,
macht sich auch mächtig, bevorab in der See.
Er hat nicht allein Femeren eingenommen,
sondern auch Eckelenföerde, vndt daßelbe
wieder verlaßen, hernachmalls einen
sturm vorm Kiel verloren.
heütte vormittags haben wir pre-
digt gehörett.
Nachmittags, seindt beyde abgesandten,
nach hoymb verraysett, die even-
tual leibgedingsbeziehung, besichti-
gung, vndt anweysung der vndter-
thanen daselbst, vorzunehmen.
Jch bin wiederumb in die predigt gegangen.
Nota Bene[:] zu Egeln haben sich die Magdeburgischen
capitularen den 25. Januarij dieses
1625. Jahrs, beschloßen, herzog
|| [[Handschrift: 173r]]
Augustum des Churfürsten von Saxen sohn,
(welcher vor zwey Jahren [zum] coadjutor
des Erzstiffts erwehlett) zum bischoffe
zu postuliren. Darüber Jhre
Kayserliche Mayestät sehr vnwillig worden
vmb dero Sohns willen, vndt
den Churfürsten vmb raht vndt be
dencken geschrieben.
Hans Wolf Ernst Röder m'a dit que gaspard ernst knoch avoit com-
mandè tout fraischement a l'escrivain
du baillage de Hartzgerode de retenir
25 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: d'avoyne, & ne les mettre
au conte. Cependant ils sont desrobbè
a Son Altesse[.] Hans von Hoff le scait[,] Hans Wolf Ernst Röder le scait,
l'escrivain de là, le dit & scait.
L'Ambassadeur Volckerzan m'a donnè hier,
un tresbeau chien taschetè blanc
et noir, & a ma compaigne le plus
beau pourtrait d'une fille religieu-
se, que i'aye jamais veu.
Die Abgesandten haben gestriges
tages vermeldett es wehre herzog
Franz Albrecht von Sachßen Lawen-
burgk Päbstisch worden, würde
eine reiche wittwe von Pommern,
die von Newen Stettin, Freyen, vndt
herzog Franz Carll die von Bartt,
gleich wie ihr Bruder herzog Julius
Henrich, die wittibe des Radzivils
albereitt gefreyet & vivent mal
ensemble, herzog Frantz henrich,
würde auch noch eine wittwe
von Pommern die von Crouy freyen,
alle vmb ihrer reichthümber willen.
Die Abgesandten seindt noch, djesen
abendt, spahte, von Hoymb, wieder-
kommen.
Die drey Pfarrherrn | Magister David Sachse |
gebrüdere | Daniel Sachse |
Ernestus Sachse |
David Ulrichs Seligem hinterlaßene wittibe
zu Zerbst, gebehten, ich wollte ihr
die noch hinterstelligen, sieb Neün
faß bier vom außgethanen herren-
braw schencken vndt nachlaßen.
Jch habe zur antwortt geben, der
casus gienge mir zwar zu herzen,
ich köndte aber die fortuita nicht
tragen, Meine haußhaltung würde
mir ohne daß schwer genugsamb.
Jch bin herrvattern, noch 4 faß
schuldig, vor den vngrischen wein
auß der Ligniz. hette ohne daß,
ein 60 Thaler, schaden gelitten, in
deme daß ich ihr die 6 wispel
gersten vorauß hingegeben, vndt sie
nicht zu Wolfenbüttel, verkauffen
können. Doch zu anzeigung Meiner
erbarmung vndt mittleidens, wollte
ich ihr ein honorarium (das sie von
keinen fürsten so leichtlich kriegen wür-
de) von zween faßen, verehren, <die<auf> des ministerij intercession. Sie sollte aber, die 7 faß, vmb Johannis liffern. et cetera>
Dienstag♂ den 15den. Aprill.
heütte seindt die abgesandten, wie-
derumb bey mir gewesen haben ihre
werbung wegen der hoymischen <schlechten> behausung abgelegt.
Brieffe von Leiptzig vndt Cöhten.
J'ay escrit a fräulein eleonora vndt herzog Joachim ernst von hollstein. perge
Jls ont dit les Ambassadeurs que le Duc
de Gottorf aussy peu, que le Duc
de Brunswyck deux grands Princes,
ne pouvoyent presque plus, tenir
leur table, a cause de la guerre.
Ce soir beu, vndt abschiedt von
den Abgesandten genommen. Volckerzan
m'a presentè son service, etcetera[.]
Mittwoch☿ den 16den. Aprill.
Beyde abgesandten Volckerzan, vndt
Doctor Vester, seyndt nach genommenem
abschiedt, verraysett, naher Magde-
burgk zue.
Wir seindt hinauß spatziren ge-
gangen, <in den garten.>
Jm hopffengarten, hatt mir eine
Magdt berichtett sie müste selb
dritte darinnen arbeitten, vndt bekä-
men alle drey zusammen, iährlichen 23
Marienguldenmf. (mariengülden, einer thut 14 Groscheng.) vndt
einen halben Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: brodtkorn.
Der Schaffmeister, hat mich berichtett,
es wehren, 338 lämmer vorhanden,
bähte man wollte nicht mehr darvon
nehmen. Nota: Jch habe 12, vor die hoff-
haltung darvon, nehmen laßen.
Von den hammeln nehme ich 60 von
hier vndt 60 von hoymb, welche
schon fast alle verspeisett seyn. Nota Bene
Der schäffer, muß seinen vjerdten
theill, an ieglichem 60, dargegen ha-
ben, <wehren also 80 an ieglichem ortt.>
Wir haben heütte, dje Nachtigall,
hören singen, das erste mal in
Ballenstedt, seidther wir alhier
residiren.
Brieffe von Melchior Loys.
Donnerstag♃ den 17den. Aprill.
Jch bin hinauß hetzen geritten, et
au retour, estant près de<a> descendre
du cheval j'ay fait une cheute
perilleuse, sans malheur Dieumercy.
Lequel me g garde a l'avenir,
comme il a fait par le passè
en semblables cheutes tresperilleuses,
sans jnconveniant toutesfois.
J'ay veu penser mes chevaux, comme
ie fay souvent.
Jch habe heütte bier brawen sehen,
da dann das Brawhauß, Maltz-
hauß, dörrekammer, pfannen, bottich
vndt waß deme anhängig mitt
<beynebens> dem keller, gar artig versehen.
Nota Bene[:] der Amptmann hat pflegen
iährlich eylff braw thun<thun> zu laßen.
Auff eine braw kömpt 1 wispel
gersten, vndt 12 scheffel hopffen
Merzbier, <werden 8 fünffeymerrichte faß auß einem brawen.>
Auff das geringe bier aber,
kömpt nur 8 scheffel hopfen beyne-
bens einem wispel gersten.
Nota Bene[:] die vbermachten 100 kronen,
oder 120 Thaler nach Pariß, haben lagio
genommen von Leiptzig nach hamburgk,
1 pro cento, ist 1 ReichsthalerRthlr. 5 Groscheng. von ham-
burgk nach Ambsterdam 1½ pro cento
ist 1 ReichsthalerRthlr, 20 Groscheng. Summa zusammen
3 ReichsthalerRthlr, 1 Groscheng. Nota Bene[:] Jtzundt soll der
wechsel von Ambsterdamb nach hamburgk
lauffen, beynahe 4 pro cento, dieweil
das geldt alda so largo ist.
Freitag♀ den 18den. Aprill.
Johann Wolffgang Pistorius vertriebener Pfarrer
auß der Pfaltz, ist herkommen, ein exulant. Jch
habe ihn mitt einem viatico versehen.
Gestern ist meiner vndterthanen einer zu
hoymb, von einem Crabaten todtgeschoßen worden,
bey seinem pflugpferden.
Mein bruder Fürst Ernst, ist vor ein
par tagen, von einer confoy Mußcketirer,
bey einem wagen, als er hinauß hetzen
geritten, <vnd> sie ihn trunckener weyse nicht
kennen wollen, ob er es ihnen schon sagen laßen,
naher vor Bernburgk angesprengt, vndt in
die flucht getrieben worden. hernach
aber hat herrvatter die bürgerschafft
auffmahnen, vndt ihn die frevelhafften
Mußcketirer biß nach Halle ver-
folgen vndt gefänglich, nach Bernburgk,
führen laßen.
Nachmittags spaziren vndt ins fuhrwerck9 gegangen,
vndt befunden, daß 18 Junge kälber an itzo
vor Ostern entwehnett, vndt zur fortzucht zu ge-
brauchen sein, die vbrigen wer so nach Ostern,
vndt vmb Ostern gefallen seyn, vndt biß vmb
Johannis <noch> fallen werden, dieweil sie vmb
ihrer zärtlichkeitt willen, den herbst vndt
winter vber nicht <wol bey leben,> bleiben können, sollen
vor mein hofflager geschlachtett werden.
Nota Bene[:] Frembde viehe dienet nicht alhier
ins holz in die weyde, dieweil Sie der
Eichenblätter nicht gewohnet sein, sondern
davon kranck werden.
Der Jährigen10 kälber waren im Stalle 23.
Man gibt ihnen heẅ, Stroh, vndt Caff etcetera[.]
Der kühe seindt 5 Mandel, der Rinder
37[,] der bullen zween. Nota: die Bullen
werden zwischen lichtmeß vndt Clementis
eingebunden, vndt nicht zugelaßen, sonsten das
ganze Jahr durch.
Der jungen gänse, waren 54 im vorwerck,
vndt 7 von den zinßgänsen.
Der kalkunischen hüner eyer, waren
16, Sie legen zweymal das Jahr, (das
erstemal vndt brüten dreymal, wollen
aber sehr wol gewartett seyn.
Samstag♄ den 19den. Aprill.
Apres avoir descrit ce parentaise,
me vint nouvelles que diese Nacht
seyen zu Reinstedt 6 Crabaten ein-
gefallen, haben einen hoff <Clauß Reußen hof genandt,> plündern wollen.
Als aber die pawren zusammen gelauffen,
vndt die Sturmbglocke geleütett, seindt
die Crabahten außgerißen, mitt bedraẅung
sie wollten auf einandermal stärcker kommen.
|| [[Handschrift: 177v]]
Baldt darnach, diesen morgen, haben
5 Crabaten, bey Riedern, einem Mann,
seine pferde abgenommen, vndt als ihn
<Sie> die Beckerischen salvaguardien ver-
folgett, seindt zween mitt den pferden
nach Nienstedt (gehöret dem von hoimb zu)
gerjtten, die andern drey haben auff
den Mußcketirer zue gesetzt, vndt ihn
gar sehr zerhawen. Jch habe so
baldt ich es nur erfahren, befohlen, meiner
Crabaten einen nach Nienstedt, nach den
pferden zu reytten. Die Reinstedter
aber, sollen zu hoymb, auf den nohtfall
beystandt suchen, vndt sich wehren wie
Sie können.
Jch habe den na die Forbergks11 thor, alhier be-
sichtigett, vndt befohlen, man solle vor
alle beyde schlagbaüme machen, vor der
einfahrt vndt außfahrt.
Mitt Jean allerley geredett du mesnage.
Der iunge Stammer ist herkommen, mitt
bericht, daß die hertzoge von Mecklenburgk
|| [[Handschrift: 178r]]
selbsten zum Kayser raysen werden, ihre
vnschuldt außzuführen, vndt sich, Jhren<r>
Mayesteten<t>[!], zu submittiren, vndt wo
müglich die privation ihrer landt vndt
leütte verbitten.
Bruder Ernst, welcher vor ein par tagen,
selb vierdte, von 20 kärnern (welche
wol beschoßen vndt jndiscret gewesen)
des morgends als er quer feldt vber,
hetzen geritten, vndt Sie ihme die straße
mitt gewallt verwehrett, angesprengt
worden, sie aber gefänglich verarrestiren
laßen, <vndt Son Altesse hat Sie vmb 100 Tahler gestrafft,> durch ezliche bürger vndt ausschoß12
zu Bernburgk etcetera[.] hat mir geschrieben,
er vberlaße mir das wilden füllchen. perge
Diesen abendt habe ich an den Obersten Hras-
towacky geschrieben, wegen der Crabaten
insolentzen.
Sonntag☉ den 20. Aprill.
Brieff von Adrian Arent Stammer,
daß ihm seine creditores nicht
inne halten, sondern falliren. Bittet
vmb acht tage dilation vndt frist. etcetera
|| [[Handschrift: 178v]]
Je luy ay rescrit et me plains du falliment
de Erlach, Knoche, Einsiedel etcetera[.]
An herrvattern habe ich geschrieben.
Zeitung daß das Lawenburgische Regiment,
an die Deßawer Elbebrücke kömpt,
darumb Einsiedel abgefordert worden.
Es hatt heütte gegen abendt greẅlich
gedonnert, geblitzt, gehagelt, vndt
geregenett. Nota Bene[:] Es hat mir der hagell
<etliche>die rautten oder scheiben, auß den fenstern
geschlagen. hatt steine geworffen,
hauffenweyse, ohngefehr in der ◯i größe,
vndt dicker eines theills, als die runde an ihr selbsten ist.
Montag☽ den 21. Aprill.
heütte ist Georg hauboldt von Einsjedell,
mein biß hieher, auff Ostern, <ein drey
Jahr hero,> gewesener
hoffmeister, abgezogen, nach dem ich ihme,
gestriges abends, seinen abschiedt gegeben, Jhn
seines diensts erlaßen, vndt ihme seine
völlige besoldung, außzahlen laßen.
Er rayset auff Bernburgk, zu Meinem
Gnedigen herzlieben herrenvattern, alda Frawenzimmer
hoffmeister zu seyn. Der Amptmann
harschleben ist auch mittgefahren, die contribution- || [[Handschrift: 179r]]
gelder, dahin zu bringen, vndt Jean ingleichen,
welcher mir soll wein mittbringen. Ezliche
andere haben sich ebenmeßig, vmb der sicherheitt
willen, zu ihnen gesellett.
Spatziren gegangen, Nachmittags.
<<Willfährige> Antwortt, vom Obersten Becker, wegen der Crabaten. perge>
Dienstag♂ den 22sten. Aprill.
Diesen Morgen ist Hanß der Crabahte
von dem Obersten Lucas Hrasto-
wasky, wiederkommen, vndt hat
nichts erfahren können, wegen der
Crabahten jnsolentzen, iedoch hat er
gute vertröstung, sie zu bestraffen, da
sie ertapt würden, gethan.
<Vnversehene> Jnfluentz eines schönen deütschen Sym-
bolj so jch jns künfftige in solcher sprache
führen will: waß mir Gott
hatt versehen, das kan mir nicht
entgehen. Jn Latein ist mein Symbolum[:]
Astra Petit Virtus.13 Bißweilen auch:
Deo servire Libertas. <vndt DISCE
PaTI, Quj
MAGNA
PETIS.> Jn Jtaliänisch:
D'un gentil desir avampo:14 Jtem: Cuor forte
|| [[Handschrift: 179v]]
rompe cattiva sorte. Jtem: Chj sj
contenta, gode. <Jtem:
Ogni
stanza>j <Noch auf Jtaliänisch: Ognj
stanza, al valent'huomo
è patria.15 Jtem: E ben che
d'alma valorosa e bella l'honor sia poco pregio, é pero quello
che si può dar maggiore alla virtude jn terra.16> Jn Spannisch:
Antes muerto que mudado.17 Jtem:
Antes morir, que suciar el bivir.
Viel lieber will ich todt seyn,
Eh dann beflecken die ehre meyn.
Jn Französischer sprache brauche ich nachfol-
gende losungen, wörtter, oder sym-
bola: L'on ne peut mieux braver
la fortune, que de vouloir ce qu'elle
veut. Jtem: Ce n'est pas merveille
que l'hazard peut tant sur nous,
puis que nous vivons par hazard.18
Jtem: Le malheur est medecin.
Jtem: in latein: Dulcia non meruit,
quj non gustavit amara. Jtem:
Quod durum fuit patj, meminisse
dulce est. Jtem: Seipsum vincere,
maxima est ac gloriosissima
victoria.
Das Jtaliänische Symbolum: D'un gentil desir
avampo19, ist also verdeütschett:
Jn begier zu ehr, vndt Tugendt fein,
Mir brennet gantz, das hertze, mein.
Antes muerto, que mudado20, ist vnß also verdeüt-
schett worden: Viel lieber gestorben, als abgefallen. perge
Jtem: Noch ein Spannisch dictum: Ningun
dia es largo al hombre que ben
obra. Noch auff Französisch: Quj
sert a Dieu, il a bon maistre.
Noch auff Spannisch: Serbir a Dios,
es cordura, Que lo demas es locura.
Diese Symbola habe ich zu dem ende auffgeschrie-
ben, mich zu weilen, darinnen zu ersehen, wann
mir hastig etwa Stammbücher <zu>gebracht werden.
Röder, der Junge, ist gestern
abendt, von Hartzgeroda, wiederkommen.
Vne femme est tombée au haut mal,
vis a vis, de nostre fenestre.
Es sejndt heütte vier Crabaten, vorß
hauß kommen, vnderm mitt vorwenden,
Sie wollten vnsere Crabaten besuchen, mais
en effect je les tiens, pour espions, des
larrecins, des chevaux, ou autrement.
Wir seindt eben spatziren gegangen
jhnen entgegen, devant la porte.
J'ay fait emprisoner hier au soir,
Hans le lacquay, pour l'yvrognerie.
Antwortt von Vitzenhagen bekommen,
deme ich, der Crabaten halben,
etwas zugeschrieben.
Jch habe den hiesigen Richter,
hothorn auch herauff bescheiden.
Brieffe von Cöthen vndt Leiptzig.
Jean vndt der Amptmann wie
auch Jan von Leiptzig seindt
wiederkommen.
Antwortt vom Obersten Hrastowasky[.]
Mittwoch☿ den 23sten. Aprill.
Es hat diese Nacht schrecklich wiederumb
gedonnert vndt harte schläge gethan.
J'ay fait delivrer Hanß, apres l'avoir
emprisonnè deux nuicts & un jour.
Die Crabaten seindt diese Nacht, auch zu
Radischleben, in eines pawren hoff einge-
fallen, seindt aber, durch die Sturmbglocke
abgetrieben worden.
Einen Trawrigen brieff von meiner schwester
der Hertzoginn von Mecklenburgk wegen
des betrübten proceßes, welcher mitt
ihres herren landen vndt leütten vorge-
nommen worden. Gott tröste Sie.
Jch habe der herzogin von Mecklenburg wieder geant-
wortett, vndt sie getröstet vmb Christi willen
alles zu leyden vndt die vergeltung zu gewarten.
So habe ich auch, mitt dem Amptmann harschleben,
allerley conversjrett, vndt conferirett, il
m'a regardè a son retour de Bernburg, cum visu
truculento.
Es haben sich vnterschiedliche Crabaten im felde
sehen laßen, gleichwol meinen vndterthanen
keinen schaden (meines wißens) zugefügett.
Zeitung das der iunge Marggraf Christoff
von Baden, im Niederlandt, ein Rittmaister
worden, vnd in der Staden djenst.
Jtem: das der Bethlen Gabor gegen
Polen seinen feldtzug anstelle.
Jtem: das Franckreich die von
Rochelle noch hart bedränge, hingegen
aber die kron Engellandt, sich ihrer an-
nehme.
Jtem: das Graff Wolff von Manßfeldt
die Schweizer nicht anzutasten
gemeint seye, hingegen aber nach Jtalien
zue wolle, allda der krieg heftig ange-
hen möchte, dieweil der hertzog von Sa-
voya, Spannischer General wieder den
herzog von Mantua vndt wieder die
Frantzosen ist. Es soll auch der
Kayser, die Reichsstädte, Metz, Toul,
vndt Verdun, von dem König, in Franck-
reich, wieder begert haben.
Der König in Dennemarck stärcket
sich zu waßer vndt lande, vndt hat
succeß.
Jch habe mitt meinen leütten geredett,
wegen eines Stackeets<Schlagbäume>, so vor dem Forbergk21
sollten gemacht werden, vndt dieweil es
viel hat kosten wollen, so habe ich Jean
vmb raht gefragett, der hat darvor ge-
halten, mitt rasen, köndten die seitten
gemacht werden, (an stadt Stackeete) vndt
die schlagbäume, drauff gelegt, welches,
meinen vorigen opinionibus, gantz gemeß.
Den Jungen Fohlen habe ich verbiehten laßen mehr
haber zu geben, dieweil sie blindt, vndt Speck-
hälsicht darvon werden. <Jst ihnen
zu hartt
zu verdawen.> Brodt aber vndt gut
frisch heẅ, mag man ihnen geben, dieweil Sie
den tag vber, (vmb des ackerbawes willen)
wenig der Muttermilch genießen können.
<Ein Recepisse von Harzgeroda in absentia hauptmann Knochens.>
Donnerstag♃ den 24sten. Aprilis.
Jn die kirche.
Jns vorwerck <vndt>, mitt dem Amptmann conversirt.
Nota Bene[:] Jm neẅen Mond, muß man, kein holtz hawen,
es wirdt sonst wurmstichig. An itzo, ist neẅer
Mond, gestern, auff Georgij, gewesen.
Jch habe lernen heckerlinge, oder hexel, Jtem: Caff,
oder Spreẅe kennen. Il faut tout scavoir, mais
pas tout faire.
Zeitung: daß der Graff, von hanaw, mein
Neẅer Schwager, welcher meine Base,
Sybille Christine, von Deßaw genommen,
nach deme er einen löẅen gekaufft,
Nota Bene[:] Falsum
est. vndt demselben, weil er sein hündelein
gebißen, abwehren wollen, habe von dem
löẅen, seye angefahren, angefallen,
vndt ihme die rechte handt abgebißen
worden, welches ein groß vnglück
wehre.
An Fürst Ludwigen geschrieben.
hauptmann Knoche avisirt mich diesen Morgen
von Bisenrode <seinem
guht in
der Grafschaft
Manßfeldt>, das das Lünenburgische
Regiment, dabey sich der Obriste
leütenampt Wettbergk befindett,
seye in der Grafschafft Manßfeldt
angelangett, vndt Rittmeister
Wuhrmb, darvon, logire zu Bießenrode[.]
Wehren gesinnet als heütte ihr Nacht-
quartier im ampt Ballenstedt zu nehmen
wiewol Knoche innstendig gebehten, Sie
möchten, biß nach Blanckenburgk ziehen.
|| [[Handschrift: 183r]]
Jch habe den Jungen Röder, mitt einem
Crabaten nach hartzgeroda reytten laßen,
vmb zu erfahren, mehr vmbstände, wegen
des Lünenburgischen Regiments, marche,
vndt wohin sie eigentlich, ihren zugk nehmen
werden, <habe auch meine dorfschafften warnen laßen.>
Jch habe gestern, meinen dienern, ihre besoldungen
geben laßen, welche alle es mitt vndterthenigem
danck angenommen <vom höchsten biß zu dem niedrigesten>, außer der schlimmeste fast
vndter dem hauffen, derselbe ist Jan der
haußknecht, der hat das geldt, kurzumb, nicht
annehmen wollen, sondern dem kammerschreiber
wiedergegeben, Jch habe ihn heütte, zur
dancksagung, damjtt er beßere mores
lernen möchte, beystecken laßen.
Der alte Stammer vndt Junge Stammer,
sampt seiner Mutter, haben ihre pferde
vndt andere sachen, mitt Meiner bewil-
ligung herauff auffs hauß geflehett[.]
Diesen Mittag seindt die Reütter an-
kommen, haben durchauß im ampt Ballenstedt
marchiren<logiren> wollen, biß ich ihnen, einen wispel
haffer, <vndt> ein faß bier, beynebens brodt auf
jegliche compagnie verwilliget. Da seindt Sie
zum thale fortgezogen. Es seindt 10 fahnen Reütter.
|| [[Handschrift: 183v]]
Dem Obersten leutnant Wettbergk habe ich
auch noch müßen zu seinem Obersten Stab,
1 wispel haffern, ein faß bier,
viel brodt, vndt wein, vberschi zu-
kommen laßen.
hauptmann Knoche hatt anhero geschickt, seiner
diener einen, vndt fünff Reütter, wol
armirtt, vom Regiment, damitt Sie,
die proviandt, vndt pferde, confoyjren
sollten, die ich ihnen muß zuführen
laßen.
Brieffe von bruder Ernsten<schwester Sybille>, vndt von
dem Marschalck, daß herrvatter
sehr kranck am stein seyek. Gott
behüte Seine Gnaden vor vnheyll. herr
vatter ist drey tage am stein zu
bette gelegen.
Jch schicke meinen stallmeister Johann
von Münster selb dritte, mitt,
nachm Thale ins haüptquartier,
sampt dem Proviant.
Schreiben von Vitzenhagen wegen der
Tragoner, die zu Ermschleben, vndt Aschers-
leben liegen.
Jch habe mitt Stammern, den Jungen Röder
hanß Caspar, nach Bernburgk geschickt,
Gott geleytte sie. Sie haben stadtliche
beütte bey sich. Reytten selb sechße.
Haüptmann Knoche ist auch zu mir
kommen, mitt bericht, wie sie sich verhalten,
haben gestriges tages die Reütter, vndt
daß die 10 fahnen Reütter, mitt Troß
vndt bagage wägen, wol ein dritthalb-
tausendt pferde, starck gewesen.
Jch habe mitt dem amptmann allerley
geredet de lana etcetera vndt daß
mir die vndterthanen meinen außgelie-
henen gestrigen proviandt sollen resti-
tuiren.
Münster ist vom Obersten leütenampt
wiederkommen, mitt courtoysie vndt satisfac-
tion, hat die proviandtwägen wiedergebracht
aber die außgespanneten pferde nicht. Heütte
halten die Reütter einen Rasttag zum Thale & circum
|| [[Handschrift: 184v]]
circa perge Sie haben meine, v Forbergks[-]22,
vndt herrendienstpferde zwar, wieder-
gebracht, aber die außgespannete
pferde, vndt die<den> abgenommenen pferde<haber>
nichtt.
J'ay fait fouetter il piccolo wastjl.l
Schreiben von Magdeburgk vndt Adolf Börstel <vom> <29. Martij ⁄ 8. Aprill. Nota Bene>
von Pariß. Jtem: von hanß Pantzer
<vom 24. April> kauffmann zu Magdeburgk der
schreibett er wolle, wann auff den
schäffereyen gute winter[-], Schlacht{-], vndt
Sterbfelle von den schaffen vorhanden
wehren, (solche seindt bißhero gering-
schätzig gehalten <vndt gar nicht genutzt> worden) wann
Sie fein dichte von wulle, wolle er
für das hundertt, 5 in 6 ReichsthalerRthlr,
zahlen, vndt alles behalten, so viel
man zusammen bringen kan. Er
wollte mitt guten Reichsthalern bezah-
[len] vndt bittet man wolle sie ihme
gönnen, <wo ferrn sie nicht albereitt versagett seye,> als man vorm Jahr gethan.
|| [[Handschrift: 185r]]
Erbeüt sich an gewürze mir zu verkaüffen
das pfundt Pfeffer vmb 20 Groscheng.[,] zucker 12 Groscheng.[,]
Niß23 30 Groscheng.[,] Maciß 3¼ ReichsthalerRthlr.[,] gute
neẅe Spannische wein, erwarte er in
14 tagen, Reinische wejn habe er zu
frankfordt am Mayn liegen, die ihm auch sollen
geliffert werden, so baldt es ein wenig
sicher, inngleichem andere gute Brabandti-
sche, hollendische, Jtaliänische vndt andere
wahren, wo ferrn solche nicht von hal-
berstadt von herrn Winicke abgehohlett.
Nota Bene[:] Andreß Döhring Postmeister zu Magdeburg
schreibt daß 100 Citronen könne man
an itzo vmb 5½ Thaler, die Pomme-
rantzen aber, das 100 vmb 3½ Thaler
zu Magdeburg bekommen. Butter wehre
der kauff 9 Thaler. Er hette noch
200 Austern, das hundertt zu 2 ReichsthalerRthlr[.]
Schreiben von hans wolf Ernst Röder das der Scheffelschffl an
izo gersten 13 oder 12½ Groscheng. der Rocken aber
ieder Scheffelschffl 18 Groscheng. auch 18½ zu Sangerhausen gilt
vndt von tag zu tage höher steigett[.]
|| [[Handschrift: 185v]]
Jch habe ihm geantwortett, que je ha-
zarderois bien 1<2>00 Dalers. <Jch habe an Rödern wieder geschrieben.>
Iean (a contrecoeur) beynebens
Jeßen, einem Mußcketirer, vndt
einem Crabahten, nach dem Obersten
leutnant Wettbergk geschickt, bey
ein 11 pferde, die den Riederischen
außgespannet sein, wieder loß
zu machen würcken.
Jch habe auch an den Obersten leüte-
nampt Wettbergk geschrieben vmb
der armen pawren willen, denen
die pferde außgespannet seyn.
Meine herzlieb(st)e gemahlin hat nunmehr
ein fünff tag vndt nacht her ein vn-
säglich zahnwehe.
J'ay fait delivrer Jan le prisonnier.
Zur kirchen.
hans wolf ernst Röder est venu icy me proposer, qu'a
Sangerhausen le Scheffelschffl.<Wispel (Raum- und Getreidemaß)w> gersten, vaut 12 ThalerThlr.
ainsy sont 24. Scheffelschffl ou un wispel
<& le Wispel (Raum- und Getreidemaß)w. <d'icy>> 9 Thaler, le scheffel<wispel> seigle y vaut 18 ThalerThlr.
ainsy<& icy> fait le w 13½ Thaler, le froment
y vaut 24 Groscheng. le scheffel.<thaler le wispel, & icy 18 Thaler.> Or un
wispel de Sangerhausen vaut
un & demy d'icy, mais les scheffel
sont plus petits<grands,>, ainsy 27 scheffel
de Sangerhausen sont 36 d'jcy,
& pour porter sur des asnes un
wispel a Harzgerode de là, il
faut donner 30 Groscheng. De Sangerhau-
sen je le feray venir icy, & ce envi-
ron dedans le terme de 15 jours.
Dieu aydant. Hans Wolf Ernst Röder me conseille
de donner a mes gens pain de seigle
plustost, que de demy seigle & demy orge,
parce qu'ils en mangeront mojns, estant
plus nourrissant, ce pain là.
Mes Croates, ont estè soudajnement
appellè en leurs quartiers. perge et cetera perge
Leur ordre estoit ainsy:
Seismadian zu Ballenstedt im Quar-
tier liegende, wirdt hiermitt zu wißen
gemacht, daß er alsobaldt sich aufmachen
vndt anhero nach Silda inß herren
leütenamptß Quartier kommen,
vndt allda vernehmen soll, waß
ihme der herr leütenampt, anbe-
fehlen wirdt, do aber derselbe nicht
verhanden, Joan vnaußenbleibend
so baldt er nur kan, erscheine.
Wornach sie sich zu richten. Actum
im Quartier Silda, den 7. May ⁄ 27. April
Anno 1628.
Matthiaß Wetzschi
leütenampt.
L'jnscription estoit:
Seismadian zue Ballenstedt,
oder in abwesen deßelben, Joan,
zu behendigen.
Jch habe hanß wolff Ernst Röder,
wieder ziehen laßen, avec bonne in-
struction, sj Dieu nous y donne sa
benediction.
hanß Caspar Röder ist glücklich
wieder kommen von Bernburgk, Gott
seye es gedanckt. Sie seindt zwar
gestriges tages von den Tragonern
angesprengett, aber sich kundt geben-
de, vnperturbirtt gelaßen worden.
Jean ist wiederkommen, mitt großer
leibes[-] vndt lebensgefahr vom Obrist leutnant Wett-
bergk, hatt <nur> ein pferdt (so nicht fortt
gekont) salvirtt, vor die vbrigen ist
ihm pulfer vndt bley gedreẅet worden,
durch die gemeinen Reütter vndt soldaten.
Dje befehljchshaber zwar, haben ihn
vndt sejne geferten, nach müglichkeitt
geschützett, daß er also Gott gedanckt,
das er mir meine eigene pferde
darauff er, vndt seine zugegebene
geferten auffgeritten, darvon gebrachtt.
Montag☽ den 28. Aprill.
Heütte ist Jahrmarckt zu Quedlin-
burgk. Jch habe den amptmann,
Jtem Jean, vndt den schneider hin-
fahren laßen.
Fünff Crabaten haben zween
pferde bey Riedern außgespan-
nett.
Baldt hernach, seindt 5 deütsche
Reütter, vndt ein Crabaht kommen vndt
haben drey beypferde, auch mitt
sich geführett, vndter Ballenstedt.
Jch habe einen Crabaten vndt
meinen stalliungen ihnen nach geschickt
Gott helfe das der Stalliung mitt
dem klepper nicht außenbleibe.
Jch bin selber hjnauß ge-
ritten, habe aber niemandt
im felde angetroffen, sonst hette
ich, nach möglichkeitt, die außgespan-
neten pferde retten wollen.
Seismadian, zu deütsch Nickel genandt
hat sich wiederumb bey mir eingestellett.
Henrich Gittel jst herkommen,
mitt mir zu handeln wegen getraydichts,
dann ihme Casparus 50 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: Braunschwei-
gisches maßes verwilligett hatt, auß
meinem befehl (comme il dit, &
escrit, Caspar Pfaw). Er will aber,
nur 24 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w:<Thaler> vor einen wispel
gersten, geben, Braunschweiger maß, hin-
gegen will ich haben, 26 oder 25
Thaler.
Nota: heütte haben wir von einem Deßawischen
lachs gegeßen. Sie seyen die schmack-
hafftigsten, vndt berühmbtesten lächse
in Deütschlandt, vndt ein schön kleinodt
dieses Anhaltischen Fürstenthumbs.
Jch habe das pfundt mitt 5 Groscheng.
bezahlen laßen. Jst eine anzeigung,
das dieses Jahr der lachsfang zu
Dessaw, nicht vbel gerahten.
Joan Crabahte ist auch mitt Wolff
dem Stalliungen, wiederkommen, Sie
haben einß von den Riederischen pfer-
den wiedergebracht, das blindt ist,
vndt heütte Morgen außgespannet
gewesen. Zu harzgeroda haben eben
dieselbigen Crabaten, auch ein par
guter pferde heütte außgespannett.
Jch habe drey pferde, nach Ermßle-
ben geschickt, (wo müglich) noch die
außgespanneten pferde zu erlangen,
dieweil zween Crabaten daselbst
sollen von den Tragonern gefangen
worden seyn. Es liegen an itzo,
12 dragoner zu Ermßleben, die straßen
zu bereitten, kriegen alle wochen
14 Thaler[.]
Es ist der Amptmann, mitt Jean, vndt
seinen gefertten, von djnge von
Quedlinburgk, wiederkommen.
<Jls ont desboursè; 16 Dalers, 13 Groscheng.>
Nota Bene Der Amptmann hat mir bekandt, das
der præsident drauff vmbgienge, daß die
vndterthanen im ampt Ballenstedt, daß
Gernrödische getraydt abführen sollten.
Röder vndt Lytsaw, seindt beyne-
bens Nickel dem Crabahten, von Ermß-
leben wiederkommen, vndt haben berichtett,
daß alda zween Crabahten gefangen
seyn, wegen etzlicher bleiche24, so sie ge-
nommen, vndt endtwendett.
Adrian Arndt Stammer will mir 50 vndt
mehr wispel, vmb 14 Tahler den Wispel (Raum- und Getreidemaß)w:
laßen, frendentibus jnimicis meis.
Jch habe die Riederischen pawren warnen
laßen, sie sollten zusehen damitt sie bey
denen zu Ermßleben gefangenen Crabahten,
ihre pferde wieder kriegen möchten.
Mitt dem amptschreiber, habe ich
allerley conversirett, & entre autres
de la rudesse & jndiscretion du baillif.
Dienstag♂ den 29sten. Aprill.
Jch habe hanß Wolff Ernst
Röder, mitt schreiben an den Obersten
Peckherr geschicktt, <wegen des paßes.>
Es haben sich meine vndterthanen
willfährig erklärett vmb der
neẅen zugemuhteten Wolffenbütteler
fuhre willen, doch gebehten, das es
erst vmb Cantate geschehen
möchte, welches ich ihnen verwilligett.
Jch bin hinundter, auffs vorwerck,
vndt auch in den garten spatzirett.
Jch habe die 50 wispel Quedlinburger
maß besprechen, vndt bey Adrian Arndt Stammer
erhandeln laßen, <den Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: vmb 14 ThalerThlr[.]>
Es ist heütte, nach dem ziel durch
mich geschoßen worden mitt büchsen
vndt pistolen, & i'ay failly un
malheur, avec la pistole, ayant
tresbien tirè des harquebuzes.
Jch habe Magister Böhms25 bücher durchsehen,
deren ich etzliche zu kaüffen gesinnett
binn.
Der postmeister von Magdeburgk ist
mitt einem conterfeyer anhero ge-
kommen.
Le Baillif est devenu aujourd'huy
fort civil et courtois, jouant
avec la fortune au hazard.
Jch habe heütte eines, von den Forbergks26
pferden, zu Hoymb, auff die<eine von den> Stuhten
springen, vndt dieselbige beschälen laßen,
Jst aber vbel abgegangen, vndt
der springer greẅlich geschlagen worden.
hans wolf ernst Röder ist wieder kommen vom Obersten
Peckherr, mitt einem paß auff 60
wagen, vndt vielen sehr höfflichen
anerbiethen, worumb ich nicht mehr be-
gehrte. J'ay permis a Röder
deux<trois> chariots entre les 60. Aber
mein auffgehaltenes getraydicht habe ich nicht
wieder bekommen können.
Jch habe Andreaß Döhring
dem postmeister <von Magdeburgk>, eine besoldung
von Ostern anzufangen, Jährlich
auffgerichtett von 20 Tahlern,
zu bestellung der brieffe, etcetera
vndt anderer sachen, nach
Hamburgk.
Den Conterfeyer Bastian Karg,
habe ich auch besprochen, das er
auf den Montag, nach Cantate,
anhero kommen soll.
Sie verraysen beyde wieder
nach Magdeburgk.
Zwey meiner iungen winde
haben gestern einen hasen, so ein
Rammeler darzu gewesen
alleine gefangen bey Riedern,
nemlich der iunge Falcke vndt
|| [[Handschrift: 191r]]
Spizgen, welches vmb so viel
desto glücklicher abgegangen,
die weil Soldan der Meister
vndter den winden, den hasen nicht
gefangen.
Zeitung daß der Tilly, vor Staden
abgezogen, hingegen daß die
Rocheller sehr bedrängett sein.
Der gute Schlammerßdorff, Balthasar
Jacob, soll auch todt sein, nach deme
er mitt einem Rheingrafen kugeln
gewechselltt. <Cela ne continue pas.>
J'ay envoyè aujourd'huy ma lettre
datèe <le 28. a Adolf Börstel> a Magdeburgk le par le postmaître[.]