Cuius novj annj, felicissimum
precor ingressum, progressum,
et egressum, mihi ipsi, et
omnibus vere Christianis,
devote, & ex animo. etcetera
Es ist von Weyhenachten her,
gar windig fast immerzue ge-
wesen. Die astrologi sagen es
bedeütte krieg, vndt absterben
großer herren. Gott weiß es,
vndt laße vns nicht in superstitione
|| [[Handschrift: 185v]]
gerahten.
Wir haben predigtt, angehörett.
J'ay donnè huict Jmperials au
Pasteur Sutorius, pour estraines.
Nota Bene Ma femme a failly de pleurer au
presche & a grand' peine elle a rete-
nu les larmes, s'immaginant
qu'elle aura force malheur
& adversitèz ceste annèe,
& paraventure qu'elle ne sur-
vivra plus aucun nouvel an.
Nota: zeitung daß mein bruder Fürst Ernst,
mitt seinen 5 compagnien kürißer
zu Mantorff vber Rhein gefahren,
vndt nach der Wetteraw zue
marchire. Der Oberste von
Schaumburgk, soll vom König in
Dennemarck loßgegeben worden
sein, vndt es stehett darauff das die
stette Hamburgk vndt Lübeck 2 Re- || [[Handschrift: 186r]]
giment[!] Kayßerliches volck einnehmen sollen.
Zwischen Schweden vndt Pohlen, wirdt
noch starck frieden tractirt. Jn-
mittelst das landt Preüßen von beyden
armèen Jämmerlich verwüstett, vndt
nahen sich die Kayserischen auch sehr,
der Pollnischen, vndt Preüßischen
gräntze.
Schreiben von Casparo Nota Bene[:]
1. Daß der paß auff Braunschweig
wieder geöffnett, weil sie 48 mille
ThalerThlr, dem General Tilly versprochen,
2. daß aber der Obrist Pegker, ohne vor-
wißen des generals commissarij herrn
Altringers bedencken trage, mir
dahin die abfuhr zu verstatten.
3. Es hette ihme Obrist Pegker, ein gehei-
mer raht von Wien auß zugeschrie-
ben, das der krieg in Jtalia gewiß
seinen fortgang erreichen würde.
4. Casparj rayse, nach Wien, wirdt rück-
gängig.
|| [[Handschrift: 186v]]
5. Altringer der Oberste würde
in kurzem, mitt dem general leütenampt
Graf Colalto dieser öerter durch-
passiren.
6. Jn hollandt soll vber die West-
Jndianische noch eine reiche Silber-
flotte auß OstJndien ankommen seyn.
7. Chur Saxen soll werben, vndt
deßwegen beym Kayser in
vngnade kommen, als man besorgett.
Große dancksagungs[-], vndt impor-
tante schreiben vom Obristen Peckher
entpfangen: viel verdirbtt, daß
Nota Bene man nicht wirbtt. etcetera Nota Bene
Schreiben auß hollstein vndt Franckreich.
Jch habe dem Obersten Peckher
wieder geantwortett in der
wichtigen sache, welches das erste
schreiben ist so ich heütte in diesem
|| [[Handschrift: 187r]]
1629. Jahre abgehen laße,
daran mir nicht wenig gelegen,
Gott gebe zu glück vndt freẅden.
<Vom
22. November ⁄ 2. December> Adolf Börstel schreibt mir: Les suites de la
prinse de la Rochelle, consistent en
un entier changement du gouverne-
ment et de la police de ceste mise-
rable ville, au bannissement de quel-
ques habitans et en la demolition
de toutes les fortifications nouvelles
et murailles. Force couvents y sont
introduits et pour le presche, on
doubte qu'il y demeure. Madame
de Rohan est encor' prisonniere
a Niort. Monsieur de Rohan, & le Langue-
docq semblent vouloir continuer en
leur rebellion, resolus de remuer toutes
les puissances de l'Acheron, plustost
que de se rendre. Le Roy se fie sur
son bonheur, etcetera[.]
Nach dem glücksehligen gestrigen
Neẅen Jahrs tagk, hat es
heütte angefangen zu frieren,
vndt wieder wintter, zu
werden.
Es seindt noch Neue Jahr, distri-
buirt worden.
J'ay fait une pourmenade a la
mestairie.
Ein schreiben von der pröbstinn,
<von Quedlinburg> gratulando bekommen.
Mein kammeriunge Lytsaw, ist
auß dem lande zue Mecklen-
burgk wiederkommen.
Antwortt, von Obrist Pegker, be-
kommen, auf mein heütigen<s>
schreiben, beynebens zeitungen,
daß viel Regimenter nach
|| [[Handschrift: 188r]]
dem Elsaß zue, marchiren,
vndt daß man sich, vor Franck-
reichs, einbrechendem gewallt, be-
fahren thut. Hingegen auch, so
schreibt man aber von Wien, daß
der Kayser vermeine Spannien
mitt Franckreich zu vergleichen,
vndt den krieg, in Jtalia, zu
accommodiren. Le Colonel Altrin-
ger sera bien tost a Halberstadt.
Mein kammerpage, Bartoldt
Lytsaw, hat mir Neue Jahrs
schreiben, vberliffert, von bruder
Frizen, vndt Fürst Ludwigen,
auch vetter Casimirn. et cetera
Der General hat ihm einen
paß gegeben, auf sich vndt seine
pferde, vndt hunde. etcetera
Meine gemahlin hat grausames
zahnwehe bekommen, deme sie
zwar, ohne daß, vndterworfen.
Gott lindere Jhrer Liebden die schmerzen.
gnediglich.
Paß von Radischleben, nach
halberstadt.
1 wispel Rogken, <Jochem Braun.>
Geschrieben, an den Marschalck den
von Erlach, Jtem: an bruder Frizen,
Jtem: an Fürst Ludwigen.
Jn die predigtt.
Jch habe Christian Kortte,
vndt Matthiaß harbortt,
dieweil sie einen frevel
verübt, in die schencke zu
|| [[Handschrift: 189r]]
Padeborn, geritten seindt, vndt
darinnen geschoßen haben, auch
einen durch den arm geschoßen, <der
da zuvorn
mein
Mußcketirer
gewesen,
Andreß
Landtmann,>
z in verhafftung zu nehmen, befohlen.
hanß Kühne ist eingesezt worden,
dieweil er die Mayersche
diffamirt, <vndt gegen abendt wiederloßgelaßen.>
L'escrivain du baillage, a
pleurè, a chaudes larmes, devant
moy, pour sa femme malade.
Jch habe heütte abermals im nahmen
des herren eine kornfuhre
nach Wolfenbüttel geschicktt.
Meine außgeschickten haben deß
Christians Kortte vndt Matz harbortt,
darumb dieweill sie außgetretten,
nicht mächtig seyn können. Jedoch
ist versehung gethan, wo sie noch dahin
nach Padeborn kommen, sie anzufeßeln.
Nota Bene Desdiction nouvelle apres
tant de ruptures ou infractions.
Gestern abendt ist hanß wolff
Ernst Röder, so kranck als er
ist, mitt meinen leütten <vndt
kornwagen> fortt
nacher Wolfenbüttel vndt
Braunschweig in Gottes nahmen.
Der Ambtmann hat mir
heütte erzehlett, das 12 Rahts-
herren, alhier, im städtlein Ballenstedt
sein, als nemlich, 3 große Bürge-
meister[!], 3 kleine Bürgemeister[!],
3 Obermaltzherren, 3 vndermaltz-
herren. Die Bürgemeister[!], vbersehen
die Rechnungen, vndt seindt wie
kämmerer, haben dieselbigen in
handen etcetera auf einnahme der
Steẅern [,] contributionen, vndt in Summa
des rahts einkommen, acht zu haben.
|| [[Handschrift: 190r]]
Die Malzherren aber haben mitt dem
Rahtskeller, vndt Brawhause zu thun,
damitt das Malz richtig außgetheilett,
vndt ordentlich berechnett werde.
Es regieren alle Jahr 4 Rahtsherren,
als nemlich, 1 großer Bürgemeister[!],
1 kleiner Bürgemeister[!], ein Ober-
malzherr, ein vndermalzherr, haben
48 Tahler mitteinander. Darnach
werden sie wieder verändertt. Die
Bürgemeister[!] aber behalten ihren Tittul,
ihr lebenlang, ob sie schon iährlich ver-
ändert werden, es seye dann sache
daß sie sich deßelben, durch böses
leben vndt vnthaten, verlustig machen.
Sie haben sonsten die vndtergerichte
auf vnkampfbare wunden, als
nemlich maulschellen vndt truckene
schläge. Seindt damitt privilegiirt.
Der landtrichter aber ist vber sie alle vndt
dependirt von mir immediate. Sonsten
habe ich die rahtswahl zu confirmiren, vndt
auch zu proponiren. perge
Jch habe, 10 wispel weitzen,
den Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: vmb 34 Tahler, vndt
20 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gersten, den Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: vmb
22 Thaler, naher Braunschweig
verhandeltt, hermann Windtracken.
Christian Kurz, ist herkommen, vndt
hat abermals supplicirt, ich
sollte den von Röder, vndt den
Ambtmann, mitt ihm ve<dahin halten,> das sie
ihm abtrag theten, dieweil er zu
seinem Regiment fortmüste.
Jch habe den Jungen Röder, vndt
Thomaß, an ihn geschickt, vndt
ihme seinen gestrigen frevel
hingegen verweysen laßen,
auch da er sich bequehmen wollte,
eines gegen dem andern auff-
zuheben mich erbotten. Wo ferrne
aber nicht, wollte ich ihn handtfest || [[Handschrift: 191r]]
machen, mitt vorbehalt der straffe.
et cetera
Als meine Commisarij wjederkommen,
vndt berichtett, daß er sich nicht bequeh-
men wollen, habe ich ihn handtfeste
machen laßen.
Mein schwager der herzogk von Meck-
lenburgk verrayset heütte nach dem
lande zu Meißen, zu seinem bruder,
herzogk Adolf Friederichen.
Meine gemahlin, hat noch hefftiges
zahnwehe gehabtt. Jch habe ihrer Liebden
eine kunst gelernett, wann ihr die
lincken backenzähne wehe thun,
soll sie mitt der rechten handt dau-
men vndt zaiger den bösen zahn faßen
vndt rütteln, & viceversa,
wanns auf den anderen seitten geschiehett,
so wirdts vergehen. Probatum est.
Wiewohl sich Meiner herzlieb(st)en gemahlin,
die schmertzen hiervon gelindert,
aber (dieweil sie vbergewöhnlich
hefftig, ein tag oder etzliche gewehrett)
nicht gar gestillet haben.
Heütte, habe ich, den Matthiam
Platonem1, predigen hören.
Es ist diese tage, ein zweyiähriges
kindt, in einem hause, zu Heimb, gefunden
worden, Man weiß nicht wer
vatter oder Mutter darzu seye,
Jst sehr erfroren vndt verhungertt
gewesen. Jch habe befohlen man
solle es alda aufferziehen.
Den alten Ambtschreiber, Arndt
Engelhardt, habe ich heütte
gänzlichen seines dienstes erlaßen,
ihm seine halbiährige besoldung
(von vergangenen Sankt Johannis, biß
<izt> vergangenen weyhenachten) richtig
gemacht beynebens dem Meßegeldt,
|| [[Handschrift: 192r]]
vndt ihm die vbermaß zum Neẅen
Jahr geschencktt, also das er zu-
sammen, 50 Tahler bekommen.
Darnach habe ich ihn, zum Bürge-
meister[!] alhier gemachtt, dieweil
einer gestorben, vndt an itzo, die
Rahtswahl vorgehett.
Ehe vndt zuvorn aber, hat er
mir etzliche dubia solviren müßen:
Als 1. wie es komme, daß zu Padeborn
in 9 hufen landes meiner gemahlin,
mehr getraydichts, als nemlich 3½
sechtzig gersten (ohne den habern) zukom-
men seye, als mir zu Radischleben,
da ich in 16 huffen landes, nur
2 sechtzig gewonnen? Darauff
antwortett er, es kähme daher, 1. die-
weil man dem Stammern, von allen
meinen Radischlebischen äckern, zehenden
geben müste. 2. Dieweilln die äcker
vmb der streiffenden Crabahten, vndt
kriegsvnruhe willen, nicht hetten der
|| [[Handschrift: 192v]]
Notturfft nach können bedünget,
vndt fruchtbar gemacht werden.
3. So wehre selten alle Jahr
die fruchtbarkeitt, auf einer-
ley äckern allgemein, sondern
hielte gemeiniglich, ein Jar vmbs
ander, ihre gewiße strich, ein-
mal hieher, das ander mal dort-
hin, also daß nicht alle Jahr gleich
sein köndten, oder so eigentlich,
einer sein facit drauf zu machen.
4. Wollte nicht in abrede sein,
das vielleicht auch der hofmeister
zu Radischleben, möchte durch seinen
vnfleiß, schaden vervrsacht haben.
perge
Die ander frage, wahre
der ersten nicht vngleich, worümb
nemlich, nur ein schock auß einem
Morgen gerechnett wirdt zu Ra-
dischleben, da doch zu heimb, vndt
Ballenstedt gemeiniglich, zwey
|| [[Handschrift: 193r]]
schock vndt mehr auß einem Morgen
gesamlett vndt eingeerndtet werden.
Responsum[:] 1. Die Morgen zue Radißleben
wehren gar klein. 2. So wehre
es ie dieses Jahr, ein großer miß-
wachs gewesen. 3. Es hetten die
maüse, vndt amstern, auch schaden gethan.
4. Vnfleiß des Weil die äcker vmb
der vnsicherheitt willen nicht hetten
können bedungett werden, köndte
der agker auch nicht viel tragen.
Die dritte frage.
Worümb die zehenden, so wenig
geben, dem Sahlbuch, theils an der
helffte, theils am dritten, ia theilß
am vierdten, fünften vndt 9ten. theil
kaum gleich, welches mir ein großer
abgang etcetera[.]
Antwortt: 1. hat es angezogen, die vn-
bestellung vieler äcker, welche vmb des
krieges willen öede da legen, köndten
|| [[Handschrift: 193v]]
derowegen nichts geben, wo nichts
zu nehmen, vndt<oder> erwüchse. 2. So
wehre auch bey ezlichen der miß-
wachs schuldig daran. 3. Es trüge
sich auch gemeiniglich zue, das ein
acker vmb den andern iährlich
mitt anderm getreydt, als das
vorige Jahr bestellet würde,
auch das dritte Jahr braach lege,
köndte derowegen ein Jahr an
weizen so viel nicht geben, als
das ander Jahr, vndt hingegen
an anderm getraydicht, nach dem
es bestellet würde, auß den
brachfeldern wüste man wol
das kein zehenden gegeben werden
köndte oder sollte.
Die vierdte frage.
Worumb nicht im Erndteregister,
dreyerley proben gesetzet
|| [[Handschrift: 194r]]
worden, zu beßerer meiner erleütte-
rung, als vom besten korn, die beste
proba, vom mittelmäßigen, eine
Mittelmäßige, vom geringsten
die geringste proba: Responsum[:] Er
hette nicht gewußt, daß ich es also
haben wollte, hette sich aber doch
beflißen, den mittleren weg zu
gehen, zwischen der besten vndt
der schlimmesten proba, das er
verhoffte, es sollte mir hieran
nichts abgehen, oder ichtswas ver-
kürzett werden.
Die 5. frage, la plus
importante.
Man gebe ihm schuldt, er hette auf
meinem kornbodem[!] zweyerley scheffel
vndt himpen, einen größeren, vndt ei-
nen kleineren, Mitt dem einen
mäße er auß, mit dem andern ein,
|| [[Handschrift: 194v]]
welches, da dem also, kein
redlich stück wehre.
Responsum[:] Er bähte vndterthenig vmb
verzeyhung, ich wollte es ia<ihm>
solcher gestallt, ia nicht zu-
trawen. Man hette mich
zu milde berichtett. Dann
er mitt Gotte bezeügen köndte,
daß er keinen andern scheffel
oder himpen machen laßen, als
wie er ihn, vor 30 Jahren,
auf dem kornbodem[!] gefunden,
vndt noch liegen laßen, als
ich sie selber gesehen, der eine
zwar, wehre etwas altt,
da möchte eine handt voll
mehr hinein gehen, als in den
andern, da köndte er nicht
darwieder. etcetera Bahte gar sehn-
lich, solche falsche beschuldigung nicht
|| [[Handschrift: 195r]]
zu glaüben dann sie wehre ertichtett,
vndt vngegründett.
Sonsten riehte er mir, neẅe himpen
oder aber scheffel machen zu laßen
welche recht beschlagen wehren,
vndt in der größe als die Quedlinburger
vndt dergleichen den Bürgemeistern[!]
alhier, wie auch den Richtern2 auf
den dörfern, ihren gemeinen machen
zu laßen, vndt mitt brandtmahlen
zu bezeichnen, vfzuerlegen. Als dann,
würde ich in allem mehr richtig-
keitt finden. etcetera Die armen
vndterthanen inngleichem.
Die 6. frage.
Quaestio[:] Pachtretardaten hette er nicht sollen
stecken laßen, sondern einbringen?
Responsum[:] Die vnvermüglichkeitt der leütte,
hette ihn daran verhindertt. Wollte
ich ihm aber Ambtshülfe vndt Ambtszwang
permittiren, so wollte er sein bestes thun.
|| [[Handschrift: 195v]]
Dann er vor seine person, köndte
die leütte nicht zwingen, (wo ichs
nicht thete) welche ohne das vber
die schweeren anlagen, vndt contri-
butionen mehr als zu viel klagen
theten. etcetera
Die 7. frage.
Worümb der hammelhirtte ein
60 schaffe an stadt 24 die
alleine mein gewesen, gehütett?
Responsum[:] Es wehren des hirtens eigene
schaffe gewesen, welche freyheitt
sie gemeiniglich hetten, ihre schaffe
mitt in die weyde zu schlagen.
Jedoch wehre es viel wann der
hirte mehr schaffe hette, als ich
selber. Köndte ihm wol einge-
stellt vndt verbotten werden, wann
dje schaffe an izo in der kälte
in die stelle gethan würden, vndt
|| [[Handschrift: 196r]]
ins futter kähmen.
Die 8. frage.
Ob die küchenfuhre nach Zerbst,
allezeitt vor eine kornfuhre mitt-
gerechnett, vndt den freyen acker-
leütten paßirt würde wehre worden,
weil sie gersten zum herrenbraw
mitt aufgeladen, da sie doch sonsten
leer hetten müßen hinfahren?
Responsum[:] Ja, es wehre allezeitt also gehalten
worden, ehe er noch wehre Ambtschrei-
ber gewesen, vor 30 Jahren, doch
stünde es allezeitt bey mir hierinnen
zu ändern oder maß vndt ordnung zu geben.
Die 9. frage.
Wie viel fuhren eigentlich ich habe,
von den pawren,? v oder anspanner?
<Responsum[:]> | 24 von Riedern, | 15 vnfreye von heimb. |
26 von Padeborn, | 9 freye von heimb. | |
9 von Radischleben, | 4 vnfreye von Reinstedt | |
13 von Ballenstedt. | 5 freye von Reinstedt. |
Nota: Die Richter3 aber, vndt Pawer-
meister seindt allemal frey, so
lange sie in ihrem dienst bleiben.
Die kärner, so mir auch, auff
erfordern fahren müßen, werden
vndter die anspanner nicht gerechnett.
Seindt gemeiniglich, koetsaßen,
vndt heütte hat einer einen karn,
morgen nicht, baldt legt einer
ein karn zue, baldt schafft er ihn
wieder ab. Jst darauff kein ge-
wißer anschlag zu machen.
Sonst seindt die koetsaßen
schulig mitt der handt zu dienen.
Die 10. frage.
Worumb er dem Burgkmüller
alhier, der doch vors amptt,
frey malen sollte, allezeitt
eine Meze von einem scheffel
wegnehmen laßen, vndt darzu
|| [[Handschrift: 197r]]
vergönnet, das er die beyden äcker
so vmb die Mühle herumb liegen, vndt
mir zugehören, (seindt ohngefehrlich zusam-
men drey Morgen) mitt meinen pferden
bestellet, vndt vor sich eingeerndtett.
Responsum[:] Er habe es dem Müller vor sich,
die Meze nicht zugelaßen, oder die
äcker zugelegett, sondern, der haübt-
mann vndt Ambtmann haben es gethan,
1. dieweill sie gesehen, das der
Müller, an der waßerkunst vndt
dem Röhrwerck sehr wol gear-
beitett. 2. Dieweill er sehr
schön vndt reiner mehl gemahlen, als
seine vorgänger. 3. Jm betrachtung
dieser beyden stücke, auch das er
gar eine schlechte besoldung hatte,
wie auch 4. daß seine hüner vndt
viech die äcker verderbett, wem<nn> man
schon noch so fleißig darauf gesehen, hette
manns ihm zu vermehrung seines fleißes zuge-
legt. Stünde aber allezeitt, zu meiner veränderung.
etcetera
heütte gegen abendt ist der Richter
von Padeborn erschienen mitt andern
zeügen, Chri Jch habe sie theilß
alabhören, theilß auf morgen ver-
schieben laßen.
Jch bin inß forwersch<ck> schießen
gegangen, vndt dieweil ich
keine kleine vögell antreffen
können, dieweil mir die büchße so
offt versagett, habe ich mitt ein
par tauben, so ich auf einmal
mitt sperlingschroot geschoßen, (welches
die ersten sein so ich alhier
gebürschett) mich genügen laßen.
Jch habe heütte meinen neẅ gebeẅde
auf dem Glockenthurm besichtigett,
aldar ich 4 höltzerne treppen, biß
zu öberst hinauff machen laßen,
|| [[Handschrift: 198r]]
vndt oben einen standt, vor die
doppelhacken zu stellen. etcetera
Heütte hat sich Meiner gemahl zahn-
wehe gelegtt.
Es haben sich die vnfreyen ackerleütte
zu Heimb, erbotten, mir eine fuhre,
mitt 4 pferden noch zu halten, vndt
ich sollte sie der ackerfuhren, erlaßen,
damitt sie köndten, ihrer nahrung
desto beßer abwartten, vndt vor sich
selbsten korn verführen, auch dieweil
sie so gar schlimme pferde hetten, da-
mitt meine äcker desto beßer be-
stellt würden. etcetera A Jch habe es
in bedencken gezogen, dieweil ich es
vor eine Neẅerung haltte, vndt befahre
sie möchten ihre pferde vndt wagen
abschaffen, daß ich sie darnach nicht köndte
zu eilenden kornfuhren brauchen, ob
sie schon solche im nohtfall bedingen müsten.
Vndt ob schon ezliche der meinung gewesen,
ich sollte den pawern aufferlegen, auff
solch geschirr iährlich 15 wispel hafer, vndt
|| [[Handschrift: 198v]]
50 Tahler an gelde zu erlegen, so
besorge ich doch, es möchte solch
geldt vbel einkommen, vndt mitt
zwang müßen erha<o>ben werden, auch
wol lange außen bleiben. Ezliche
haben gerahten, man sollte einen
reichen bürgen darzu nehmen perge
der vor die andern gut sagete.
Jch bin aber noch zur zeitt, bey meiner
meinung geblieben.
Schreiben von Bernburgk, von
Fürst Ludwig[,] Jtem: in der habersache
vom Marschalck, das herrvatter
nur geschertzt habe, quod vix
credere possum. Schreiben von Son Altesse[.]
Vitzenhagen, jst anhero kommen, von
heimb, mich anzusprechen, jm nahmen
Augustj von heimb, ob ich wol
wollte die Gevatterschafft
auf mich nehmen. Affirmavj.
Zeitung daß Pieter heinß, mitt thejlß der
silberflotte, in Engellandt, ankommen,
vndt auf Stadischen secours wartte,
ins vatterlandt vberzusegeln. Alle
seine soldaten, sollen fast am
scharbock, kranck liegen.
Es soll friede werden, zwischen
Engellandt, vndt Spannien.
Jtem: die Licenten sollen im Nieder-
landt wieder auffgehen. Das
Spannische kriegsvolck, soll sehr
mutiniren, im Niederlande.
Zu Lübeck, tractirt man auch frieden,
zwischen Dennemarck vndt Wall<Friedlandt.>
Nota Bene[:] zu Sagan hat es am 19. Xbris
greẅlich gewittert, gedonnert,
vndt geblitzt, der himmel <bey 1 stundt> offen ge-
standen, vndt feẅrige strahlen, als
schwertter vndt ruhten, vber der kirchen
gesehen worden, die glocken haben von
sich selber geschlagen, der himmel ist
Feẅerig gewesen. perge
Der Persianer soll großen pro-
gress in Asia wieder den
Türcken haben.
Jn Franckreich will der her-
tzogk von Rohan keinen frieden
machen, sondern seinem König,
oder vielmehr den königischen
bösen ministris, den kopff biehten.
Jn Jtalien laßen sich alle sachen
zum frieden ansehen.
Jn Preüssen, hat der König in
Pohlen, lust zum frieden, der
Schwede aber nichtt.
Es scheinet, als wollen die
Nota Bene Churfürsten in Deütschlandt,
beynebens den hanselstädten
mitt gewallt, friede machen.
|| [[Handschrift: 200r]]
Jch habe Christjan Kortten, der
zeügen außage, vndt sein neẅlich-
stes verbrechen verweysen, auch
50 Goldtgulden (Goldflorin)goldtf: straffe, djewejl er
den Richter, vor einen schelm, vndt
lügener, gescholten, ankündigen laßen.
Er hat darauf, seinen halß, offe-
rirett. Er hette sonsten nichts
zu verliehren. etcetera vndt begehrett,
Röder, vndt der Ambtmann, sollten
jhm sejne vnkosten erstatten. etcetera
Diesen abendt habe ich groß haüpt-
wehe gehabt vndt die Nachtt.
Donnerstag♃ den 8. Januarij.
Meine herzlieb(st)e gemahlin hat die Nacht,
vndt jmmerfortt, ihr zahnwehe
gehabt. Nota Bene[:] Cela luy arrive
ordinairement quand elle m'ayde a
rompre mes desdictions.
Meine winde haben haben heütte
einen hasen gefangen. Jst der
98ste. so sie gefangen.
Augustus von Heimb, ist
<mitt dem von
Vitzenhagen> herkommen, vndt hat mich zue
Gevattern gebehten, auf den
12. einzukommen, oder 13. hujus, alsdann
soll die kindttaüffe werden, vmb
2 oder 3 vhr, nachmittags.
Mejne gemahlin, hat er zu gaste
gebehten, alßdann.
Der Obrist Pegker hat an mich
geschrieben qu'il iroit bien
tost vers le General perge &
entre autres pour faire mes affaires[.]
Je luy ay rescrit que i'estois
prest de luy tesmoigner ma gra-
titude a l'Empereur en effect, soit
|| [[Handschrift: 201r]]
en Jtalie, France, ou Hongrie,
la où mon jnclination, me portoit
plus aux guerres estrangeres,
qu'aux domestiques, lesquelles seroyent
comme on dit, composèes en bref.
D'avoir estè si coy jusques icy, n'a-
voit point estè a cause que j'eusse
attendu le changement comme les ca-
lomniateurs pourroyent m'imposer
faussement, ains parce que l'on
m'auroit couppè tous moyens
de sortir, comme un prisonnier hors
de ce nid du cloistre. J'esperois
que le Général en la bonne souvenance[,]
amitiè & affection duquel, il me
maintiendroit, me traitt donne-
roit undigne traittement selon sa
prudence & discretion, & ne me mettroit
en arriere, ains me monstreroit outre
cela, les moyens, d'y parvenir.
Jch habe Thylo von Vitzenhagen
angesprochen, mir vff erfordern,
bißweilen aufzuwartten. Er
hat sich darzu willfährig erbotten,
es seye mitt oder ohne bestallung.
J'ay songè la nuict passèe
que Jesse le cochier estoit
haut eslevè en une chaire
tirant aux abois de la mort.
Je luy presage quelque malheur
Dieu l'en garde.
Schreiben vom Marschalck, daß
Weymarischer außzahler sich
zu Leiptzigk nicht einstellen werde.
auf der Meße, welches eine
böse zeitung vor vnß ist. perge
Jch habe dem Marschalck
Erlach wieder schreiben laßen.
Paß von heimb, nach Magdeburgk
1½ wispel gersten, Christian
Julius von heimb.
Escrit au Colonel Pecker
folgender gestallt:
Woledler, vester, vndt Manhafter,
lieber herr Oberster. Jch gebe zwar
einen schlechten schreiber, die sache ist aber
von solcher importantz, daß sie wol meri-
tirt, in geheimb zu verbleiben, vndt recht
ponderirt zu werden. Damitt nun der
herr, mitt etwas fundament, den herren
general berichten köndte, so thue ich
ihm in großem vertrawen zu wißen,
daß, als ich auß Franckreich ge-
zogen, ich zwey blancquet, von den
beyden gebrüdern, dem hertzog von Ro-
han vndt Soubize erlangett, wie hier- || [[Handschrift: 202v]]
bey gefügtt, copeyliche abschrifft zu
sehen. Nun seindt dieselben beyde herren
die haüpter der Reformierten Religi-
onsverwandten in Franckreich, vndt
sonsten in großer reputation. Haben
den König in Engellandt auch bewo-
gen vndt aufgereitztt, die mächtigen
schiffarmaden, als zu dreyen vndter-
schiedenen mahlen beschehen, (wiewol
mitt wenig nutzen, noch zur zeitt)
außzurüsten, vndt auf Rochelle
zuzuschicken. Jch vermeinte
dazumal anno [16]26 Jhrer Kayserlichen
Mayestät vielleicht einen sonder-
bahren gefälligen dienst zu thun,
vndt ließ derselben meine anschläge
durch den Obersten Verdugo,
meinen alten bekandten, vndt
dazumahl nahe an der Französischen
gräntze liegendt, wißen, welche also
ohngefehr gestellet wahren:
|| [[Handschrift: 203r]]
Dieweil es das ansehen gewünne, als
möchte die Kron Franckreich sich gegen vnsern
Allergnädigsten Kayser, feindtlich erklären,
vndt ich nicht wüste, wie man deren
große macht beßer brechen, auch mitt ge-
rechter sache, mitt ruhm vndt mitt ehren,
die abgenommenen Reichsstädte, Metz
Toul vndt Verdun, wieder fordern köndte,
alß das der Kayser, der König in
Hispanien, die Serenissima Jnfantin
zu Brüßel, diese 3 potentaten, sich
mitteinander verglichen, etzliche Regimen-
ter dem Franzosen auf den halß zu schicken,
einen einfall zu thun, vndt itztgedachte,
oder andere öerter anzugreiffen.
Mittlerweil hielten sich die Hugenotten,
(wie sie ezliche zu nennen pflegen)
auch in bereittschafft, vndt guter cor-
respondentz mitt vnß, vndt köndten
verhoffentlich Jhre Kayßerliche Mayestät vndt
dero hochlöbliches hauß, ihres rechts vndt
anspruchs, so sie nicht allein an obgedachte
|| [[Handschrift: 203v]]
dem Reich endtzogene städte, sondern
an gantze provincien von alters hero
noch haben, leichtlich theilhaftig
werden, vndt daßelbe genießen.
Jch offerirte mich zwar darzue
nicht auß vbermäßigem ehrgeitz,
sondern zu Jhrer Kayserlichen Mayestät schul-
digen treẅen diensten vndt danck-
barkeitt, die trouppen selber anzu-
führen, es wehre nun durch der
Jnfantin landt, oder durch Lottringen,
wo man es gut finden würde,
nur das ich eine sichere retirada[,]
gewiße bezahlung, vndt auffent-
halt wüste. So geschähe alles
erst in meinem nahmen, vndt köndte
man die Franzosen desto füglicher
vberfallen, die Reformirten in
Franckreich würden mir desto
|| [[Handschrift: 204r]]
mehr trawen, vndt verhoffentlich
durch meine vermittelung, wann
ihnen ihre gewißensfreyheitt gelaßen
(die ihnen zwar vom König in Franck-
reich zugesagt, aber nicht gehalten worden)
zu Jhrer Mayestät hohem Ruhm, vnsterb-
lichem nahmen, vndt vielfältigem
großen Nutzen, derselben vndtertha-
nen werden. Dieweil nun
diese meine anschläge (als ich vom Obristen
Verdugo verstanden, am Kayßerlichen hofe,
so wol als zu Brüßel) sehr wol auf-
genommen worden, ich es auch hernachmals,
auf meiner rückrayße zu Brüßel vom
Marchese Spinola selbst erfahren,
alß haben sie, da ich noch in Franckreich,
zu Roan mich aufhielte, einen wackeren
versuchten, alten Rittmaister, Dimanche
genandt, mitt nicht geringer gefahr,
(meiner person so wol als seiner)
|| [[Handschrift: 204v]]
zu mir geschicktt, vmb alles vmb-
ständtlich vndt eigentlich zu von mir
zu vernehmen, dann ich erst nur in
generalibus terminis geblieben
war, vmb der gefahr der inter-
cipirung der schreiben, willen, vndt
das ich keine ziffern, damals
hatte. Demselben Dimanche
habe ich alles angezeigett, Er ist
auch auf Brüßel vndt Wien kommen,
<also das ich wol vermercken können,>
daß meine proposition sehr annehm-
lich gewesen. Als ich aber im Februa-
rio anno 1626 selbst nach Brüßel
kommen, vndt vermeint, nun sollte
der handel recht angehen, eben
als ich mitt dem Marggraf Spino-
la davon geredet, hatte er die
zeitung bekommen, das die Franzosen
hetten den frieden geschloßen.
|| [[Handschrift: 205r]]
Jst also dazumahl meine hofnung zu
waßer worden, vndt habe vermeintt
gleichwol nicht hände vndt füße gehen
zu laßen, sondern es auf eine andere
zeitt zu sparen. Vndt hat mich hierinnen
nicht wenig gestärckett, das ezliche
hart Catohlische Spannier discurren-
do an vndterschiedlichen ortten gegen
mir gedachtt, wehre es dem König
in Franckreich recht, das er den Calvi-
nisten (als sie die nenneten) in hollandt
beystünde, worumb es dem König
in Spannien nicht sollte recht sein,
denen in Franckreich, assistenz zu leisten,
wiewol sie von meinen anschlägen
nichts wusten. Vndt mich beduncktt,
der Marquis Spinola habe selbsten
dergleichen gegen mir erwehnett,
iedoch mitt großer cortesia gegen
mir, vndt discretion von den Reformir-
ten erwehnende. Nun vermeine
|| [[Handschrift: 205v]]
ich, dieweill an itzo die Religions-
verwandten in Franckreich, mehr
bedrengett sein, als zuvorn, nach dem
renovirten kriege, vndt eroberung
der stadt Rochelle (darinnen sie
gleichwol einen vbergewöhnlichen
heldenmuth, vndt standthaftigkeitt,
als bey Menschengedencken, nicht
geschehen, erwiesen, vndt darauß zu
verspüren ist, waß man in dergleichen
fall von ihrer tapferkeitt zu
gewartten) solche patenten
köndten gar leichtlich zu erneẅern
vndt wieder zu erlangen seyn.
Jch erböhte mich auch, daferrne des
herren Generals Liebden es gut fünde,
eine rayse dahin zu wagen,
vndterm schein, als wollte ich
Spannien sehen, (darzu ich ohne
das allezeitt lust gehabtt) vndt
|| [[Handschrift: 206r]]
den herzog von Rohan, der von der
Spannischen gräntze nicht weitt ist, wo
müglich selber zu sprechen, vndt alle
sachen richtig zu machen. Jch begehrte
zu solcher rayse, nichts mehr als
eine eigentliche jnstruction oder
memorial von des herren generals
Liebden wie weitt ich etwa zu schreitten,
nach ihrer Mayestät willen vndt Nutzen,
vndt solch memorial müste ich an
der grentze bey vertraweten
leütten, verpitschierett, wol verwahren
laßen, vmb verhüetung der gefahr
willen, biß zu meiner zurückkunft.
Zum raysekosten, begehrete ich
nicht mehr als 3 mille Taler, köndten
vielleicht durch Gottes segen vndt glück
mitt 300 mille recompensirt werden.
Sollte es aber gut gefunden werden, daß
ich gar in Spannien zöge, vndt etwa
|| [[Handschrift: 206v]]
in selbigem Königreich den König
selbsten, mitt aufbringen helfen sollte
(wiewol ich der Spannischen sprache
nicht kündig) so müste ich etwas
mehr haben, nach ermeßung des
herren generals. Vndt im fall das
meine vorschläge approbirt würden,
vndt execution darauf er-
folgete, erbiehte ich mich, zu er-
weysung meiner ernstlichen de-
votion, die ich zu ihrer Mayestät
vndterthenigsten diensten trage,
auch vmb verhüetung verdachts
willen, als hette ichs nur zu
meiner grandezza gethan, vndt
auf die bahn gebrachtt, gar
gerne vndter eines andern alten
wolversuchten Obersten vndt
Generals, der das kriegswe-
sen wol verstünde, vnd keine
|| [[Handschrift: 207r]]
competentz mitt mir trüge, commando
den Jhre Liebden alsodann, hochvernünftig
verordnen würden, mich vndterzu-
stellen. Jch wollte zu Gott hoffen,
wann nur die sachen in geheimb verblie-
ben, vndt vor der zeitt nicht außbrächen,
wir wollten gewißlich ohne stadtlichen
effect nicht wiederkommen. Das
möchte ich aber auch wol leyden vndt
gerne sehen, das der herr General
auf solchen fall, einen vertrawten
cavallier mitt mir ziehen ließe,
welcher der kriegssachen wol erfahren,
vndt auf der rayse, wo sie gut ge-
funden wirdt, zu recognoscirung
der päße, vndt aller gelegenheitt,
mittgebe, denn dieses auch zu den
nohtwendigen præparatoriis gehörig.
Der armèe halber laße ich Jhre Liebden
darfür sorgen. Sonsten wirdt
|| [[Handschrift: 207v]]
man sich baldt resolviren müßen,
dieweil der frühling herbey na-
hett, vndt zu besorgen, es möchte
der König in Franckreich, seine
victorien prosequiren, vndt sich
mitt den Hugenotten vergleichen,
die dannoch zimlich starck sein,
vndt wacker volck haben,
Jst also dazumahl meine hofnung
zu vndt darnach mitt gesambter
Machtt, in Jtalien einbrechen, da
es dann viel schwerer vndt kost-
bahrer sein würde, ihnen zusammen
wiederstandt zu thun, als an itzo
den König in seinem lande, weil
die vnruhe noch währett leicht-
licher zu dempfen.
Diese meine vorschläge kommen
auß guter wolmeinung her.
Man ist aber daran nicht gebunden.
|| [[Handschrift: 208r]]
Jch stelle sie zue des herren Generals
Liebden hochverständigen erwegung vndt
nachdencken. Der herr kan Jhrer Liebden
nechtst vermeldung, meiner freündtlichen
dienste vndt grußes, dieses schreiben
wol sehen laßen, beynebens dem
nechsten. Jch habe zwar in ezlichen
Jahren keinen so langen brieff selbsten
geschrieben, dieweil aber die ma-
terij<e> an sich selbst nicht vnnannehmlich
sein wirdt, bevorab einem solchem
berühmbten kriegshelden, als der
herr general ist, so werdens die-
selben gerne lesen. Meine handt
ist auch zimlich weittlaüftig, hette sonsten
auf einen bogen alles können gebracht
werden. Vndt ich habe eine solche wichti-
ge sache keinem schreiber vertrawen
wollen. Das ist zwar, nicht ohne,
das ich vorm Jahr, Meinem herrenvatter
|| [[Handschrift: 208v]]
diese sache vertrawett, waß ich
zu Wien, vndt Brüßel vorgehabt
hette. Dieweil aber Jhre Gnaden
die sache improbirt, sonderlich die-
weil ich sie nicht eher derselben
gesagtt, vndt geloso auf mich worden,
das ich eben der iehnige wehre,
der einen General agiren
wollte, mich auch immerfortt
basso gehalten, vndt mir alle
media abgeschnitten, auß diesem
langweiligem ortt, weg zu
kommen, so bin ich abgeschreckt
worden, etwas weitter in
der sache zu gedencken. Drüber
ist die gewaltige stadt Rochelle
verlohren worden. Der herr
hat mir aber nun anlaß selber
gegeben, das ich mich abermals habe
|| [[Handschrift: 209r]]
selbsten gleichsamb auß dem schlaff,
vndt Todt, ermuntern müßen, vndt
mein hertz gegen ihme außschütten.
Weil mir niemandt alhier helfen
will, muß ich mir selbst helfen, vndt
raht suchen, wo ich kan. Der herr
wolle dieses schreiben recht maneggi-
iren, vndt deßen innhalt noch zur
zeitt, keinem Menschen, als dem herrn
general vndt wem es derselbe befehlen
wirdt, vertrawen. Vielleicht möchte
die zeitt kommen, das man mir allent-
halben darumb dancken wirdt.
Vnß hiermitt sämptlichen, vndt ihne
zu einer glücklichen rayse, Gott
wol befohlen. Datum, auf Bal-
lenstedt, am 10den. Januarij stilo
veterj, 1629.
Deßelben,
ganz williger, vndt
wolgeneigter,
Christian, der Jünger, fürst zu Anhaltt. perge
Jch habe an Adrian Arendt
Stammern geschrieben, ihn anhero
zur aufwartung, naher Ermß-
leben, beschreibende.
Nota Bene[:] Nostre tailleur françois, m'a
appellè aujourd'huy sans y penser,
Vostre Majestè[.]
Augustus von heimb, hat
mir ein verzeichnüß seiner Ge-
vattern geschicktt.
1. Bin ich.
2. Jst der feldtmarschalck,
herr Johann Geörge von
Arnheimb.
3. So ist herr Davidt Peckher
von der Ehr, Oberster.
|| [[Handschrift: 210r]]
3<4>. Werner von der Schulemburgk
<5.>4. Gebhardt Friederich von Krosigk.
5<6>. Curdt Apel von Grießheim.
6<7>. henning Philip von Marenholtz.
7<8>. hanß Christoff von Pölnitz.
8<9>. Martinus Trostius Hæbraeae linguæ
Professor zu Wittemberg.
An weibspersonen.
1. Die Fraw von Trota zu Gensefurt.
2. Die Fraw von der Aßeburg zu Walhausen.
3. Die Fraw von Bila zu Ballenstede.
4. Die Fraw von heimb zu Trösigke.
5. Die Fraw von Vitzenhagen zu Ermßleben.
6. herr Caspar Wrampen tochter Jungfer hedewig.
7. Der fraw Stammerin Tochter zu Ballenstedt.
Thomaß nach halberstadt.
Wir erwartten mitt
verlangen <vndt
vngedullt,> vnserer wagen vndt
geldes von Wolfenbüttel.
Paß von heimb,
nach Magdeburgk.
Auf 1 wagen[,] 3 karren,
3½ Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: hafer.
Lourde responce de Knoche qu'il
n'avoit point de traineaux, nj
loysir de respondre a Röder. et cetera
Et je scay qu'il en a.
Der alte Röder, vndt Ambtschreiber
seindt diesen abendt wiederkommen,
haben greẅlichen bösen weg vndt
vngewitter gehabtt, auch wenig
gewonnen. Vor 1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gersten zu Wol-
ffenbüttel, 20 Tahler, vor 1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w:
|| [[Handschrift: 211r]]
rocken 29 Thaler, vndt nicht mehr.
Sie haben mir auch einen klepper
mittgebrachtt. Der alte Röder sagt,
er habe sein lebenlang in solchem
Sturmwetter nicht geraysett,
da ihn der windt baldt vom pferde
herundter gewehett. perge
Nota: Sie haben 10 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gersten vmb
20 Tahler, zu Wolfembüttel versagtt.
Die ich soll nachschicken. etcetera
Wolf Schütze hat ein Rehe geschoßen,
par mon commandement, c'est le premier.
An henrich Penningen Ambtmann zu
Gaterßleben, vmb fische geschrieben,
(verstehe nicht mitt eigenen handen)[.]
Schreiben vom Marschalck Erlach,
daß s er mitt schwester Louysa auffn
Montag alhier sein werde vmb 3 oder
4 vhr.
Jn die kirche.
Der gefangene feldtwaibell,
Christian Kortte, hat mich vndter-
thenig bitten laßen, ihn sejnes
arrests zu d erlaßen, dieweil
er nun, so lange gebüßett.
Jch habe ihn endtlich verglichen, das
er dem iungen Röder die handt gegeben,
vndt Christian Papmeyer, meinen
Commissario<js>, friede zu halten,
mitt dem alten Röder, vndt dem
Ambtmann, inn[-], vndt außerhalb
landes. Sie müßen ihm zusammen,
20 Tahler, arzlohn geben.
Endtlich habe ich ihn vor mich selbst
fodern <laßen> seinen vnfueg, vndt exceß
|| [[Handschrift: 212r]]
<scharff> verwiesen, auch comminirt etcetera[.]
Zu letzt aber habe ich ihm auf sein
flehentliches reiterirtes vielfältiges
bitten, in betrachtung, das er ein
gut arm soldatt, vndt sein weib
vndt kindt auch zu ernehren, vndt
weitt zum Regiment zu ziehen hatt,
auch heftig beschädigett worden,
die 50 Goldgulden (Goldflorin)☉f. straffe vor den
lezten exceß (mitt dem Richter
von Padeborn, deßen er gleichwol
nicht geständig sein will) auch er-
laßen, damitt er höchlichen, ist er-
freẅett worden, vndt gesagett,
er wollte mir gerne bey vor-
fallender occasion auf 100 meil
weges nachziehen, vndt sich allezeitt,
als einen getreẅen vndterthanen,
verhalten. Jch habe ihn mitt den
Junckern eßen laßen.
Jch habe diesen abendt schreiben
gelesen, daß schwester Louysa
nicht kommen wirdt, da es vnß
doch heütte Morgen durch den
Marschalck zugesagt worden,
im nahmen herrvatters.
Levin hahn ist nach Leiptzig, Jst
mir derowegen sein schreiben,
wiedergebracht worden.
Abermals freundliches schreiben, vom
Obersten Pecker, durch Tomaß,
entpfangen.
Adrian Arendt Stammer, hat
mir abgeschrieben vndt sich zum
höchsten endtschuldigett, dieweil
herr Wolff Rudolff von Oßaw, die
Graffschafft Manßfeldt von neẅem
|| [[Handschrift: 213r]]
vf 2½ compagnien vndt einen halben O-
bersten stab in contribution zu setzen,
befehlichet vndt endtschloßen, dahero der
herr Oberaufseher zu vorher nohtwendi-
ger consultation vndt beantwortung
die gantze landtschafft vf künfftigen
dinstag vndt Mittwochen naher Eißleben
convociren vndt zusammen betagen laßen,
darundter er mittbegriffen, vnauß-
bleiblich, zu erscheinen. perge
Schreiben von Casparo Pfawen, daß
man an schließung des friedens,
zwischen dem Kayser, vndt der
Nota Bene Kron Dennemarck nicht mehr zweifle.
Es wirdt auch daher, mitt der
neẅen werbung zurücka gehalten.
Jch habe an Casparum wiedergeschrieben,
et me suis estonnè, de ce que Hans Wolf Ernst Röder
a eu si peu a Brunswig.
Schwester Anne Sofie, vndt
schwester Louyse Amaley, hat
der Marschalck Erlach, anhero
gebrachtt. et cetera
Nota Bene Vor acht tagen hat man die Refor-
mation auf Römisch Catohlisch
zu Halle eingeführett.
Schwester Anne Sofie ist
mitt dem Marschalck, naher
Gernroda vndt Harzgerode.
Schwester Louyse ist bey vns
geblieben sambt der Jungfraw
schenckinn. perge
Jch bin mitt Meiner gemahlin,
vndt schwester Louysen, vndt
|| [[Handschrift: 214r]]
zimlichem comitat, nach Ermßleben,
zu Augusto von Heimb gefahren,
alda der Gevatterschafft bey-
zuwohnen, darzu ich vor meine per-
son erbehten. Der Oberste
Pegker, ist auch hjnkommen, mitt
seiner gemahlin, Jtem: Curdt
Apel von Grießheim, haüptmann
zu Gröenjngen, vndt ezliche frawen.
Das kindt ist Johann Albrecht ge-
nennet worden. Der exorcismus
ist gar hefftig darbey, getrieben
worden.4
Jch habe allerley mitt Pegkern
conversirt.
Man hat nach gehaltener malzeitt,
vndt tractation, getantzt, ou les
gens du Colone1 ont tesmoignè quelque
o libertè, bien que luy pour sa personne,
ait estè extremement discret.
heütte ist der Oberste weg-
gezogen.
Wir seindt aber zu Ermßleben
stille gelegen, vf innstendiges
anhalten des von heimb.
haben getantzt, gespjelt, vndt
seindt lustig gewesen.
Ehe der Oberste Pegker weggezogen,
haben zwey Crabahten, den
heyducken Tantz, gedanzt.
Donnerstag♃ den 15. Januarij.
heütte sejndt wir, nach dem
eßen, verraysett, nach dem
wir in der kjndtbetterin ihrem
losament, gegeßen, vndt getanzt,
vndt seindt also gar content
|| [[Handschrift: 215r]]
wiederumb, nach Ballenstedt, ge-
fahren, zusambt schwester Louysa.
Zu Ballenstedt habe ich viel
verworrene sachen, gefunden.
Dieu <m'>ayde a me descharger de
tant de fardeaux, quj m'ac-
cablent, & me consument a
petit feu, pas a pas.
Schreiben auß Hollstein, von
herzogk Joachim Ernst meinem
Schwager, vndt seiner schwester
freẅlein Eleonora. perge
Paß von heimb, nach Quedlinburg
12 Scheffelschffl rogken,
2 wispel weitzen.
Jch bin hinauß geritten, nachmittags.
Gestern abendt noch schreiben
von Melchior Loyß entpfangen
wegen seiner verrichtung zu Leiptzigk.
Zeitung das 3 mägdlein zu Steyer im
Land ob der Enß, <ach vndt> wehe vber
selbiges ländlein schreyen, inson-
derheitt vber die abgefallenen
Christen, deren gesichter in den
gräbern sich vmbkehren sollen.
Jtem: gar freündtlich schreiben von
herzog Albrecht von Weymar, bekommen.
Jhme wieder geschrieben, dieweil
der Steẅerschreiber nur 200
Tahler Melchior Loys in Leipzig erlegt an
stadt 480. Jch habe Melchior
Loyßen auch geschrieben. etcetera
An die Königliche wittibe in Denne-
marck, einen Neẅen Jahrs brief, geschrieben.
J'ay refusè aujourd'huy a mon
baillif, le passage pour ses chariots
qu'il desiroit vers Brunswyck.
<Zweymal in die kirche.>
Gestern abendt, jst alle mein korn,
von helfta, (Gott seye es gedanckt,) ejnge-
bracht worden. Mais il y a encores
quelque reste etcetera[.] Dieu me garde d'adversitè.
Meine wjnde, haben heütte, den 99sten. hasen,
hasen gefangen, sejdthero, wir zu Ballenstedt sein.
Wjr haben prognostica bekommen in
zeitungen, daß eine soll sein dem Kayser,
das ander dem Churfürsten von Saxen
præsentirt worden. Beyder Jnnhalt
gehet dahin, es werden sich dieses
1629 wunderbahre mutationes
zutragen, vndt sonderlich grausame
gewäßer vndt vnerhörte waßer-
fluten, Nota Bene bevorab wann Sol in
libram gehen wirdt. Gott wende
alles vnheyll gnediglich ab, vndt be-
schehre vnß bestendigen wolstandt,
vndt den langgewünschten heilsamen
landtfrieden, im Heiligen Römischen Reich deützscher
Nation. etcetera etcetera etcetera etcetera etcetera etcetera
Schreiben von Großen Alßleben,
daß vor diesem guter weitzen vor
36 Thaler, vndt der gersten so
körnich 23 auch 24 Thaler be-
zahlt worden. Das getraydicht
aber wirdt gewiß in kurzem
steigen, vndt sonderlich der rogken
Nota Bene in Goßlar, vber 30 Tahler
kommen. Nota Bene
Paß von Radischleben
nach Wernjngeroda.
1½ wispel gersten.
J'ay voulu chastier un larron. Le
baillif l'a fort excusè & ammoindry
le fait.
Schreiben von Son Altesse daß ich auf den
dinstag wils Gott, soll nach
Bernburgk kommen.
Der händeler von Braunschweig, hat vnß
den contract aufgesagt.
Jch habe mich auf die rayse
nach Bernburgk geschicktt.
Schreiben von Bruder Fritzen perge wegen
seines außenbleibens, vndt aufhaltens, zu
Hartzgeroda.
Adrian Sellen, habe ich heütte kennen
lernen. Er will auch ein laborant
in Chymicis sein. Jst sonsten ein vndter-
thaner von Ballenstedt.
Jch habe heütte auf den abendt, Sebastian
abgefertigett, naher Braunschweig, Gott
gebe ihm vndt allen vnsern leütten glück
auf die rayse, beynebens erwünschter
expedition, <vndt vermehrung mejnes ejnkommens.>
Jch bin mitt Bayern hinüber nach Bernburgk
geritten, in allem selb vierdte, vndt habe aldar
Meinen Gnedigen herzlieben herrenvatter, vndt die
Schwestern in zimlichem zustandt gefunden.
herrvatter hat allerhandt schöne discours
mitt mir gehalten, wie Seine Gnaden nach dero
beywohnendem hohen verstande, vndt <wellt>weiß-
heitt wol vermögen.
Seine Gnaden haben mir auch die brüderlichen
vergleichungen vndt Erbtheilungsacta zu
verlesen gegeben.
Donnerstag♃ den 22. Januarij.
Jn gestrigen actis gelesen, vndt
genugsam mitt zu thun gehabt,
inmaßen ich etwas von denselbigen
extrahirt, vndt zu meinen Ballenstädtischen
actis gelegett.
Brieffe entpfangen, von Mejnem
bruder Ernst, gar freündtlich. War
zu Wißbaden, in der Wetteraw
datirtt. Jtem: von Don Francisco
Verdugo, das sein bruder Don Guighielmo
Nota Bene <so zum graffen gemachtt worden, etcetra>
mein gar großer freündt, mitt todt
|| [[Handschrift: 218r]]
abgangen. Jch habe ihm wieder geant-
wortett vndt condolirett. Bruder
Ernsten, auch geantwortett.
An Meine gemahlin gestern vndt
heütte geschrieben.
Freitag♀ den 23. Januar
Von Meiner gemahlin, wieder antwortt
bekommen.
Es hat allerley gnädige vndt höfliche
discurß, vndter andern aber, einen vber-
gewöhnlichen vnverschuldeten filß, (wegen
der 20 wispel hafer) abgegeben.
Mitt den schwestern conversirt.
heütte bin ich wieder, nach genommenem
abschjedt von herrvattern, gen Ballenstedt
geritten, vndt habe Meine gemahlin Gott
seye lob, beynebens Meiner schwester
freẅlein Loysa in gutem zustandt gefunden.
Nota Bene Monseigneur m'a donnè le tiers <seulement> de ce que ie
gaignerois de la debte des Estats, incertaine,
encores qu'il m'ait cedè le tout solennellement[.] perge
Jch habe an Graf Morizen von Naßaw,
vndt herrn Christoff von Dona geschrieben,
ob sie mitt dieser schönen occasion der vn-
verhoften fortun, mitt der WestJndianischen
eroberten silberflotta, etwan, einige
gnedige liberalitet, bey den Staden
erlangen köndten, jn der bewusten
schuldtforderungsache, auf morgen gebe gott datirt.
Ein recepiße von Weymar bekommen,
wegen meiner gemahlin, ihrer pension.
<Von hübnern, antwortt, auf mein schreiben bekommen.
Vndt noch eins, von Madame.>
Der alte Röder ist von Braunschweig
wiederkommen, mitt dem Ambtschreiber. Sie
haben abermals wenig glück gehabtt.
Nota Bene Die Eroberte WestJndianische silber-
flotta soll gewiß in salvo, an-
kommen sein in hollandt.
Escrit au Colonel Pecker en un
affaire d'importance. Dieu le benie
|| [[Handschrift: 219r]]
et le face bien reussir, et prosperer.
Jch habe meine rechnungen ein wenig
vbersehen, vndt etzliche vnordnungen abge-
stellet. perge
Zeitung daß die stadt Magdeburgk soll ein Regi-
ment einnehmen, oder Monatlich vor die
einquartirung ezlich 1000 erlegen, wo
nicht, sollen den bürgern ihre gühter confiscirt,
vndt sie selbsten in gefahr seyn. etcetra
Es ist Kersten von halberstadt wieder-
kommen (en quoy i'ay remarquè
une singuliere providence de Dieu)
vndt hat mir mein schreiben an den
Obristen Pegkher lautendt, dieweil er
abwesend gewesen, wol wiedergebracht.
heütte haben meine winde den
100sten. hasen gefangen.
J'ay fait faire une clochette
dans ma chambre pour sonner,
& non plus siffler les pages.
Wartemßleben jst von hartzgeroda
herüber kommen, Meine schwester
freẅlein Louyse Amaley abzuholen.
Nachdem wir mitteinander malzeitt
gehalten, habe ich sie im<nn> Gottes nahmen,
nach genommenen abschiedt ziehen laßen,
da Jre Liebden dann, gar content, von
hinnen gescheiden.
Donnerstag♃ den 29. Januarij.
Es hat diese nacht die Marder
im Forwerck alle unsere hüner,
bey die 60 todt gebißen.
J'ay fait penser<guerir> mes chevaux blessèz
par singulieres sciences, <pratticquèes.>
Paß von Heimb nach Werningeroda.
1 wispel | 10 Scheffelschffl gersten, |
10 Schefel (Scheffel)schfl rogken. |
Wir haben predigtt angehörett.
Der weitzen gilt zu Werningeroda | 30 ThalerThlr, |
Der rocken | 24 ThalerThlr |
<Der gerste> | <17 ThalerThlr> |
Zu Quedlinburg gildt der rocke | 22 ThalerThlr |
Der gerste | 14 ThalerThlr. |
J'ay fait donner une petite reprimande a mon
escrivain du baillage, quj est la premiere qu'il
a receuë, a cause de l'inspection de la mestairie etcetera[.]
heütte habe ich die famam Austriacam
bekommen.
Der Ambtmann hat mir referjrt,
das er seiner, <von mir> begehrten jntercession,
genoßen, vndt von herrvattern, der contri-
butionseinforderung, erlaßen sey worden.
Schreiben von Pfaltzgraff hanß Friederich
vndt neẅen Jahres gratulation.
Paß von heimb nach Quedlinburg
1 wispel, | 4 Scheffelschffl weitzen, |
20 Scheffelschffl gersten, | |
2 wispel, | 12 Schefel (Scheffel)schfl hafern. |
auff 5 wagen. |
Zeitung daß des Fridericj, gewesenen
Böhmischen Königs, <ältister> sohn, mitt seinem
herrenvatter zu Sparendam
nicht ferrne von harlem, vber
das waßer fahrende, sambt
noch 9 personen ertruncken seye,
der herrvatter aber seye mitt
5 personen kaum errettet vndt
erhalten worden. Jtem:
daß man zue Rotterdam, im
hagen, vndt in Amsterdamb, den
glücksehligen General Pieter
Heins vndt seinen Admiral
Loncq, mitt großem Triumph
vndt freẅdensschüßen, feẅern
werck danckgesängen etcetra
vndt dergleichen habe stadtlich ent-
pfangen, herrlich eingeholett, vndt
mitt Banckeeten tractirett.
J'ay tirè des oyseaux a la
mestairie.
Refusè a Bünaw, un chevrueil,
qu'il me demandoit avec imperti-
nence, etcetera croyant qu'il estoit
en ma puissance, ce quj n'est pas, puis
que Son Altesse, m'en a retranchè le pouvoir. perge
Meine winde, haben gestern,
den 101sten. hasen, gefangen.
Nota Bene J'ay eu un remarquable songe
Nota Bene ceste nuict, sur le sujet de mes
Nota Bene entreprinses hesternes. C'est que
i'aurois estè prins prisonnier, &
fort estroittement serrè en France,
avec grande angoisse & destresse.
Cela me trouble mes conceptions,
ne scachant si Dieu m'avertit de
quelque desastre, ou non? Et i'ay
souffert, tresgrande misere. etcetera
Schreiben von Fürst Ludwig daß er
auf den Montag gebe gott will herkommen
mitt seiner gemahlin etcetera[.]
Jhme wieder geschrieben, mitt
verlangen seiner ankunft.
hinauß hetzen geritten, haben 7 hasen
gesehen, die meisten gehetzt, vndt
einen gefangen. Jst der 102. numehr
so meine winde gefangen.