Jn die kirche, da der Sutorius,
eine stadtliche predigt gethan.
Reprimande a l'escrivain
du baillage.
Gestern, hat ein Thor, so eingefallen
der frawen von Bülaw ihrer
söhne einen, welcher eben hat
bey meinen schwestern edelknabe
werden sollen, fast vmb die zeitt,
alß wir mitt den gedancken
|| [[Handschrift: 222r]]
vmbgegangen ihne vndterzubringen,
alhier im flecken zu bodem[!] vndt
fast todtgeschlagen, alß der kleine
iung eben auß der schule gegangen
vndt gar fleißig, fromb vndt still
sich allezeitt verhalten, ein wackeres
munteres büblein, von sieben Jahren.
Ein schenckel ist ihm entzwey, vndt
der kopf ist ihm gar zerschellett,
hörett vndt siehet auch heütte
nichts mehr, & Epilepsia correptus
est, also daß man an seinem leben
desperiret, würde auch da er leben
sollte ein elender Mensch bleiben.
Ego accipio, pro malo omine.
Wolff Schütze hat heütte kein Rehe
schießen dörfen, ob ich es ihme schon
befohlen, vndt gar vbel drümb gethan,
craignant ma disgrace, dieweill hauptmann
Knoche, ihm einen starcken filß gegeben,
daß er mir neẅlich ohne sein vorwißen,
ein Rehe geschoßen. <Voyla comme on me traitte!>
Jch habe auffs neẅe an den
Obersten Peckher geschrieben.
Tentativo nuovo.
Bittfuhren, wollen
Meiner herzlieb(st)en gemahlin thun.
10 | von Riedern, | |
8 | von Padeborn, | |
8 | von heimb, | |
5 | von Radischleben. | |
8 | von Ballenstedt, <Nota Bene[:] Pfarrer von heimb, soll auch mittfahren, mitt 2 wagen.> | |
3 | von Reinstedt. | |
Summa |
42 |
fuhren. Mais ma femme ne chargera que 36 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: d'orge, & moy, 6 de seigle horsmis mes chariots, quj chargeront aussy 6 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: de seigle, s'il plaist a Dieu, demaina. |
heütte hat einer <von Eißleben> meinen schwartzbraunen
angesprochen, der zu hejmb jst. Jch hatte
|| [[Handschrift: 223r]]
ihn, von Rödern, vndt Lytsawen, gekaufft,
welche ihn von den Crabahten bekommen,
wuste aber nicht, das er alhier im lande
genommen wehre, sonst hette ich ihn nicht
angenommen. Sie haben ihn also
bezeichnett: Es seye ein kastanien-
brauner hengst, mitt einer breidten
weißen nasen, vor der stirne ein
klein wenig schimlichte hare, einen
weißen förderfuß vndt zwey weiße
hindterfüße, eine lücke, in der
zungen, einen dünnen schweiff von haren,
vndt an dem lincken kjnbacken,
der wurmb, jhme getödtet worden.
Alle diese zeichen, sejndt wahr,
mais mes gens, les voudroyent nier, &
ie ne voudrois pas volontiers, faire
tort a personne, nj iniustice aucune
afin de ne me rendre malheureux.
Quod tibj non vis fieri, alterj ne feceris.1
herrvetter Fürst Ludwig, ist
mitt seiner gemahlin, vndt schwester
Agnes Magdalenen, anhero kommen,
nachmittags nach drey vhren, vnß
zum ersten mal zu besuchen.
heütte ist herrvetter alhier
stille gelegen, hat meine
bücher, landttaffeln, rüst-
kammer, vndt neẅe gebeẅde
besichtigett, auch sonsten diesen
tag mitt guter conversation
zugebrachtt, auf den abendt
hat er Curdt von Bayern,
auf mein anhalten, in die
fruchtbringende gesellschafft
mitt eingenommen, vndt ihne
gehänselt. Der Nahme, wortt,
|| [[Handschrift: 224r]]
vndt gemälde ist ihme gewöhnlicher
weise gegeben worden. Er hat
zum gemälde, das zapfenkrautt,
zum w nahmen, der aufhelffende,
zum wortt, den zapffen, bekommen,
vndt ist nunmehr der<ie> 167. person,
welche in vnsere löbliche fruchtbringen-
de gesellschafft, ist an: vndt auf-
genommen worden.
Gestern abendt, seindt, 32<7> wagen
mitt Meiner gemahlin getraydicht,
vndt 12 wagen, mitt meinem rogken
beladen naher Braunschweig geschickt
worden, mitt dem alten Röder, vndt
dem Ambtschreiber. Gott gebe ihnen
glück auf die rayse, <vndt gute verrichtung.>
herrvetter Fürst Ludwig ist mitt seinem comi-
tat 13 pferde, vndt 16 personen starck
|| [[Handschrift: 224v]]
mitt gutem genüegen, von hinnen
wieder weggezogen, vndt in einem
starcken schneewetter, nach Qued-
linburgk gefahren, allda will
er die Aeptißin besuchen, vndt
hernacher auf harzgeroda zu meinem
schwager, von dannen nach Sanderß-
leben, vndt so wieder zu außgang
dieser woche, naher hauß
verraysen.
heütte haben meine winde den
103. hasen gefangen, beynebens
einem fuchs.
Zeitung daß die pest heftig grassire
Nota Bene nicht allein in Franckreich
vndt Jtalien, sondern auch vor-
nemlich zu Bern im Schweitzerlandt,
Gott erbarme sich der seinigen,
vndt behüte vnß gnediglich,
vor ferrneren landtstraffen vndt
landtplagen.
heütte habe ich einen weidmann zum
federwilprett bestellt, vor ein
Rephun so er fänget, soll
er einen groschen haben, vor iedes
schock kleine vndt große vögell
durch die banck weg, soll er
bekommen 5 groschen, <vndt vor ein
schock forellen, so er in meinem gehäge fenget 6 Groschengg.>
heütte ist Monatlicher behttag,
seindt derowegen in die predigt
gegangen, Gottes heiliges wortt anzuhören
vndt zu behten. perge
Nachmittags bin ich hinauß hetzen
geritten, haben einen hasen, vndt einen
fuchs gefangen, Mon Alezan a ter-
riblement branslè de la teste, & fait
la Diantre a quattre, avec moy, comme
on dit. Vne de nos levrettes, a eu
le haut mal en campaigne fort grie-
fuement comme un homme, ce que ie n'a-
vois jamais veu, ni ouy d'un chien.
Wolf hat ein Rehe gebrachtt.
Jst ein bock.
Jch habe meine Rüstkammer
durch Bayern aufs neẅe besehen,
vndt das jnventarium ver-
beßern laßen.
J'ay leu, au passepartout, des Jesuites.
Casparus ist herkommen, hat mir ein
schreiben von herrvattern gebrachtt,
wegen der Salpeterhütte zu
heimb, so der Oberste Pegkherr
begehrt eingeraümbt zu haben.
Des holzes hat er sich auf herrvatters
replica begeben, will es auß dem
hackel vndt Falckensteinischen
laßen anschaffen, begehret nur
blößlich die hütte, den Salniter
darinnen zu sieden. Son Altesse demande mon avis.
Jch habe drauff geantwortett:
Dieweil es Seine Gnaden albereitt verwilli-
gett gebührete mir nicht, mich dargegen
zu opponiren, sonsten hielte ich darvor,
man köndte folgender gestallt, des
Obristen Pegkers seinem Salnitersieder
Auffgang genandt, die hütte einraü-
men 1. Wann er sich verobligirte,
alle onera darvon abzutragen, die
da vor diesem darauf gehafftett,
alß Steẅren, geldtzinsen, anlagen
der gemeine so wol als der herr-
schafft, etcetera etcetera[.] 2. Wann es ihme
auf gewiße iahr, oder so lange der
krieg wehren würde, zum versuch
eingeraümet würde. 3. Ohne
zuziehung einiges præjudicij der herr-
schafft, vndt dem lande. etcetera
Zeitung daß der general hertzog von Fridlandt,
sich sehr starck zur see rüsten thue, von
Polen, vndt Duynkercken hero.
Jtem: daß Franckreich will
den Kayser vndt Spannien bekriegen,
in Deütschlandt vndt in Jtalien,
jnmaßen der general gesinnet
seye, zwey armèen auß Lottringen
Deütschlandt, vndter dem Obristen Alt-
ringer, vndt Graf Schlicken <oder Colalto,>
an die lottringische gräntze zu senden.
Man hielte auch darvor, es würden
die Jesuiter, den König in Franckreich
baldt erschießen oder erstechen laßen.
Nota Bene Nota Bene Nota Bene[:] Als gar neẅlicher zeitt,
zwey die Jesuiter2 zu halberstadt
mitt dem Thumbdechant<prediger> von der
Religion disputirett, vndt zimlich
kahl bestanden, hat der eine
Jesuiter angefangen vndt gesagtt,
wo seine Religion nicht recht
wehre, so sollte Gott ein wunder-
<zeichen>, an ihm thun. Als er zum dritten
|| [[Handschrift: 227r]]
mal also geredett, ist dem Jesuiter
das blutt haüffig zur nase herauß
gefloßen, vndt alß<nach deme> er hinauß ge-
gangen vndt daßelbe abgewischtt,
vndt wiederkommen, ist es ihm eben-
meßig, in des Thumbdechants<prediger> studier-
stüblein abermals begegnett, vndt
also zum drittenmal miraculose,
wiewol es der Thumbprobst<prediger> nicht be-
gehret, sondern ihn bloß, auf die <heilige> schrifft
gewiesen. Derselbige Thumbprediger
ist von Wjttemberg bürtig[,] ist zu Olmitz
in Mähren Rector gewesen.
Nota Bene[:] der general herzog von Fridlandt
läßet an izo in sein wapen, das
Meckelnburgische stechen, leßt sich
bedienen als der Kayser, mitt hoff-
rähten, Canzeleyrähten, geheimen rähten,
etcetera[,] helt seine trabanten, anticameren
vndt Ritterstuben, mitt großem pracht
vndt herrlichkeitt, stadtlicher, als der Kayser.
Paß von Heimb, nach
Quedelinburgk.
1 wispel 8 scheffel gersten.
oder 8 malder, gersten.
<Bayern verrayset,
nach Odeleben.>
Jch habe zwey hasen
gefangen nachmittags, mitt
meinen winden.
Paß des von Heimb
seinem verwalter zu heimb,
auf 3 faß Zerbster bier.
Röder der alte, vndt Bastian
der Ambtschreiber, seindt diesen
abendt glücklich von Wolfenbüttel
wiederkommen, haben sehr guten
weg gehabt. Aber etzliche wagen
so sich verspähtiget gehabt, seindt
von den Crabahten angesprengett,
vndt etwas geplündert worden.
Nota Bene[:] Auf ein höchstädtisch kornmaß,
gehet alhier, vndt zu Quedlinburgk
1½, Jst allezeit also gewesen, daß
ein höchstädtischer wispel, andert-
halb wispel Quedlinburger maßes, außgetra-
gen. Aber mitt meinem rogken,
habe ich noch müßen 1½ scheffel, oder
3 himpen zubüßen, das es sonst nicht
würde 1½ hiesiger Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: zugetroffen
oder gemacht haben. Ratio: denn die
Karstenbrouckinn zu helffta, mag
etwas ein ander maß haben, hat
auch meine leütte (als sonsten zu höch-
stadt zugelaßen wirdt) nicht selber
wollen streichen laßen, vndt mag
das Eislebische maß, welches et-
was kleiner, als das E höchstedtische
ist, mitt dem zu helffta zutreffen,
sintemal die Kerstenbrocken als
vom adel sich nicht gerne bürgerliche rechte
vorschreiben laßen.
Der Junge Röder, ist von<r> mir verklagt
worden, von Quedelinburgk auß, wegen
gemachter schuldt. etcetera etcetera etcetera
Schreiben vom Beckmanno.
Nota Bene[:] Anno 1629 den 16. Januarij,
von 6 biß 10 vhr, haben sich 2 gewal-
tige kriegsheer bey Mülberg vndt
Großen Han, auf ebenem felde in guter
ordnung sehen laßen, die dorfschafften
haben es gesehen vndt eydlich außgesagt,
darauf ist ein kleines heer kommen, vndt
hat die beyde große heer gleich verzeh-
ret. Jst nahe bey dem ort geschehen
da im Spannierkrieg Elector
Saxoniæ von Carolo V. gefangen
worden.
Jch habe heütte in der kirche, vor Meine ge-
mahlin bitten laßen.
Bin zweymal in die kirche gegangen.
Thomaß ist von Zerbst wiederkommen
mitt 2<4> faß Zerbster biers darvon er zwey
mitt 11 Thaler bezahlet, zwey der
wittwe (deren ich das herrenbraw außge-
than) auf abrechnung abgeführt.
Nota: Nun ist sie mir von diesem
herrenbraw noch 7 faß lagerbiers
zu liffern schuldig. Wendelinus vndt
Peckmannus haben mir auch zu-
geschrieben, halten dieses Jahr pro
anno fatalj, ruinæ Babylonis. perge
Sebastian hat mir mein Wolfenbütteler
geldt zugezehlet, nemlich 340 Tahler
vor 12 wispel 12 Schefel (Scheffel)schfl rogken Quedlinburger maß <et cetera>
vber alle vnkosten.
Nota Bene[:] Bruder Ernst ist zu Bernburgk,
& on le tient secret, devant moy,
comme si ie ne le devrois scavoir.
J'ay fait querir, le reste du blèd,
de höxstedt par Röder & Sebastjan.
Eichen ist bey mir gewesen, den jch
von harzgeroda, bescheiden hatte.
Schreiben von harzgeroda von War-
temsleben bekommen, avec la gen-
tile responce du Pr Duc de Ro-
han au Prince de Condè sur le
sujet de sa<on> Outrageuse lettre. etcetera
J'ay donnè des ordres, pour une
nouvelle voyture. Dieu nous benie
par sa saincte grace Amen.
Nachmittags bin ich im schlitten hinauß
hetzen gefahren, haben einen hasen vndt
einen fuchs gefangen.
Mittwoch☿ den 11. Februar
Einen neẅen Jahrsbrieff, von hertzog
Wilhelm von Weymar, entpfangen.
Päße zur Braunschweiger fuhre in
Gottes nahmen, verfertigen laßen.
heütte ist der contract wegen
Meiner herzlieb(st)en gemahlin ihres guts zu
Padeborn, in richtigkeitt gebrachtt
worden.
Hò tirato con la palla, una cornice.
Zeitung daß die Staden wollen zeittlich zu
felde ziehen. Jtem: daß die WestJn-
dianische compagny, ein 80 schiffe
außrüsten werden Americam
anzugreiffen. etcetera
Hò tirato, ancor' una, cornice con la palla.
heütte habe ich erfahren, daß Monsieur de
Villarnou vndter denen, die mitt Fri-
derico Palatino, ins waßer gefallen,
einer gewesen vndt ertruncken, welches
mich sehr bekümmert, <als vmb meinen
guten bekandten.>
Gedachter Villarnou ist ein
Franzoß, aber bestendiger
treẅer diener seines herren
gewesen, hat ehr vndt redlich-
keitt lieb gehabt, Jst der Refor-
mirten Religion eyfferig zuge-
than gewesen, ein aufrichtiger
frommer Mensch, vndt tapferer
Soldat, der mir allezeitt
viel dienste erwiesen, vndt
alles guts bezeigett, auch mir
vor diesem viel guts prædicirt,
Gott wolle es wahr machen.
Jch beklage seinen vndtergang,
vndt betrawre seinen verlust,
wiewol er vor seine person
zweiffelß ohne, wirdt wol
vndt sehlig seyn, Amen.
Mes levriers ont derechef prins
un lievre proche de Quedlinburg.
Donnerstag♃ den 12. Februarij.
Jn die kirche, da abermals, dem
angeordneten befehlich nach, eine vor-
bitte vor Meiner freundlichen herzlieb(st)en gemahlin,
ob Gott will, zu rechter zeitt,
glücklichen Niederkunfft, eyfferig
beschehen.
Ce soir, parlè a Iean lequel m'a recomman-
dè derechef l'affaire de l'agriculture,
pour espargner les paysans ruinèz &
chetifs, afin qu'ils se remettent, et pour
tant mieux cultiver les champs de
mes propres chevaux, leur laissant
neantmoins le joug de la voyture du
blèd aux paysans, & qu'ils me donnent
au lieu de service par an 50 DalersDal:
& 15 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: d'avoyne, pour l'entretenement
de ces 4 chevaux & hommes. Cependant
|| [[Handschrift: 231v]]
les pauvres gens iront mener du
bois, & rammener du sel ou du blèd
pour gaigner quelque denier & se
soulager de tant de contributions
& jmposts. Les libres doyvent
au lieu de la voyture de cuisine
labourer trois jours aux champs.
Ceste proposition m'a maintenant
mieux contentè que dernierement,
et i'ay envie de la mettre
en effect Dieu aydant.
Freitag♀ den 13. Februar
hinauß hetzen geritten, vndt
gefahren, 2 hasen vndt
einen fuchs gefangen.
Der Junge Röder hat mich durch den
küchenschreiber ansprechen laßen,
ich möchte ihm auf ein Tag oder vier
erlaüben, sich nach einem guten
|| [[Handschrift: 232r]]
pferde vmbzuthun, dieweil er krakeel
mitt Bayern hette, darumb er mich dann
auch, ihm vrlaub zu geben, sich mitt ihme
zu balgen <selber> ansprechen wollte. Jch
habe die vrsach deßen wißen wollen,
dieweil ich aber nichts erfahren können,
habe ichs aufgeschoben, biß auf des
iungen Röders wiederkunfft, von
Braunschweig. Es scheinett seidthero
meiner residentz alhier, das ich gar
vnglücklich bin, mit vielen dissidiis, vndt
zwytrachten, so sich vndter meinen wenig
leüttem erregen, da ich doch dergleichen,
an großen höfen kaum gesehen. Deus
averruncat mala cuncta. perge
Meine leütte haben mir noch andere
zweene hasen nachgebrachtt, welche Wolf
Schütze geschoßen, als ich schon weg ge-
wesen, mitt bericht, daß heütte morgen
3 Crabahten den Quedlinbürgern, 2 pfer-
de außgespannet haben.
Gestern abendt, noch ein schreiben
von Melchior Loyß entpfangen.
Nach Ermßleben geschickt, Doctor
Engelhardt abholen zu laßen.
<Hempo von> Knesebeck vndt seine hauß-
fraw haben sich anmelden
laßen, beynebens der Erlachinn,
ob sie künftige wochen, anhero
kommen dörfften. Jch habe es
gerne permittirt.
Schreiben von Magdeburg daß
Münster ienseidt Braunschweig
ganz außgezogen vndt ge-
plündert worden seye von
den Reüttern.
Nota: der Reinische wein
gilt 18 biß 20 Tahler zu
Magdeburg wann er gut ist,
<der>
|| [[Handschrift: 233r]]
Franckenwein zu 12 vndt 13 Tahler,
Frantzenwein aber ist an izo
nicht zu bekommen, die fischwahren
seindt noch in vorigem kauff.
Lettre du Baron de Dona vom 16. Januar
vndter andern sachen mitt folgenden
wortten: En fin le General Pier heyn
quj a prins la flotte d'argent de
la Nueva Espanna, est arrivè
icy a Delft. On parle diversement
de la grandeur ou valeur du butin.
J'en laisse le jugement a d'autres.
Cela est asseurè que la premiere
flotte fut celle de Honduras, & l'au-
tre celle de Nuova Spagna. Ces
deux flottes sont tombèes ès mains
des Hollandois. On les estime tres-
riches. Jls ont eu ceste victoire
sans coup ferir quasj, & sans tirer
|| [[Handschrift: 233v]]
un canon. Ie fus hier a la Haye
ou Pierre heyn disnoit a la table
du Prince. C'est un grand, puissant
homme, nè a Delfshaven, a 2 li-
eües d'icy (c'est a dire de Delft) quj
a estè charpentier, & l'an 1607
fut prisonnier des Espagnols en
l'Jsle de Cuba, l'espace de 22
mois, comme ie luy ay ouy
conter hier moy mesmes, car
il estoit assis vis a vis de moy.
Ces deux flottes estoyent celles
quj fournissent au Roy d'Es-
paigne l'entretenement
de tant d'armeès. Et il y a
force bruits & mutineries
pour cela. Reste la troisièsme
flotte appelleè de Terra firma
quj environ le mois de Mars
|| [[Handschrift: 234r]]
sera a la Havanna, pour desloger,
& faire voile vers Espagne. Jamais
encores nj du temps de la Reyne
Elisabeth sous laquelle Draeck,
Raley, Comberlant, & autres cer-
choyent[!] tousjours ces grandes flottes,
ni du temps du feu Prince Maurice,
une telle victoire n'a estè obtenuë.
Dieu vueille qu'en usions bien &
sagement. Non minor est Virtus
quam quærere parta tuerj.3
En France, l'on menace fort
ceux de la religion, & particuliere-
ment les villes de Languedocq
avec <tous> ceux quj se ioignent, & adhe-
rent au Duc de Rohan.
Nota Beneb Le Mareschal de Crecquy pro-
met de faire merveilles pour le Roy
de France a la guerre d'Italie.
Nota Bene[:] Er schreibt mir auch die
herren Staden wollen mir nichts
geben auf meine schuldtforderung,
dieselbige auch nicht recht ge-
ständig seyn, vndt schelten auf
ihren gevollmechtigten
Brederodium er hette sich
zu viel gewallts angemaßet.
Wollen aber Graf hanß
Morizen von Naßaw eine
gratification darvon thut.
Jntercedirt daß es geschehe
mitt meinem belieben
vndt bewilligung. perge
Nota Bene Nota Bene Nota Bene[:] Graf Moritz schreibt
mir auch das die Staden mitt
mühe vndt arbeitt, in considera-
tion seiner person, ihme 8 mille
Gulden (florenus)f. in 4 Jahren zu erlegen verwilli- || [[Handschrift: 235r]]
get haben, sonst hetten sie<er> keinen
heller oder pfennig bekommen,
Jch bin nachmittags, im schlitten,
mitt Eichen nach Bernburg gefahren,
Schreiben von herrvattern herrvattern
in zimblichen zustandt gefunden, wie-
wol kranck am stein, vndt schawer-
zittern. perge Gott helfe Jhrer Gnaden[.]
Schreiben von meiner gemahlin bekommen.
Sonntag☉ den 15. Februar
Jn die kirche.
Nachmittags nach Nienburgk gefahren,
auf herrvatters befehl, bey herr-
vetter Fürst Ludwigen, eine commission
abzulegen als ich auch gethan.
Nota: herrvetter ist in großer gefahr
beynebens seiner gemahlin vor wenig
tagen, mitt einer kutschen gewesen,
in deme sie einen bergk<hohen weinbergk> hinundter ge-
rutscht, <doch Gott lob ohne schaden in præsentissimo periculo.>
Montag☽ den 16. Februar
Jch habe mitt der Stadischen
schuldtforderung viel zu thun
bekommen. Es seindt viel ratio-
nes pro et contra, ventilirt
worden, worumb man endtweder
das werck scharf treiben, vndt be-
antwortten, oder aber, gar
zerschlagen sollte. etcetera wie in
den acten zu sehen.
Mitt dem Præsidenten, vndt Kne-
sebecken, hats allerley gute dis-
cours gegeben.
Erfahren das mitt dem Jungen
Printzen, auf dem harlemer
Meer, Villarnou, Berbißdorf
|| [[Handschrift: 236r]]
vndt noch ein Böhmischer herr, soll Kap-
lirz oder Hodiova sein, ertruncken
sein, in dem sie von einem waßerschiff
vbersegelt worden bey der Nachtt,
der Fridericus hat ein wenig ge-
schwommen, vndt ist im finstern, als
er starck vmb hülfe geschrien,
fast miraculose von dem
waßerschiffer mitt einem langen
strick vndt hacken daran, blindling
Nota Bene hinein in ein bein geworfen,
Nota Bene vndt also heraußer auß dem Meer
Nota Bene geangelt, oder gefischt worden.
Er war eben oben am schif gestanden,
da der prinz mitt den andern vndten
geseßen, vndt mitt dem schiflein
vndtergedruckt worden. Man hat her-
nachmals den prinzen gefunden, daß
er einen Mastbawm vmbfaßet gehabt.
Jst ein groß vnglück gewesen, als sie
eben das glück der angekommenen silberflotte
|| [[Handschrift: 236v]]
zu besehen vermeint. perge
Jtem erfahren, daß die silber-
flotte meistentheilß voll des
Nota Bene silbers gewest, welches die
geistlichen dem auß America
dem König in hispanien
gesteẅrett, zu außrottung
der ketzer auß Europa.
Nach dem eßen zu kutschen
wieder nach Ballenstedt,
dieweil der schnee zer-
schmolzen.
Meine leütte seindt gestern
glücklich wieder von
Wolfenbüttel angelangtt.
Jch habe dem iungen Röder, durch
Eichen seinen schwager4, zimlich den
peltz waschen laßen, dieweil er
ohne vrsach, Bayern außgefordert,
vndt mir die sache ansagen laßen.
Dienstag♂ den 17. Februar
An herrvattern geschrieben vndt Seiner Gnaden ein
secret vorn stein geschickt con guscj d'uova
et cetera[.]
An schwester Sibylla Elisabeth geschrieben afin de faire
prier pour Madame[.]
Der Marschalck Erlach, vndt hempo
<von> Knesebeck seindt anhero kommen, <mitt
ihren haußfrawen.>
Jch habe den heimern vndt Reinstädtern
verwilligett, das sie mir sollten
iährlich 15 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: hafer vndt 50 Tahler
erlegen <auf Michaelis præcise> an stadt der ackerdienste,
vndt daß ich hingegen noch ein geschirr
pferde dahin legen sollte. Jedoch
auf einen versuch.
Conversirt etcetera wiewol Hempo von
Knesebeck, wegen greẅlichen ge-
schwinden aufgeschwollenen gesichts, nicht
zur Tafel kommen können.
Meine leütte habe ich einstheilß
verschickt.
Nota Bene[:]
Spion. Schreiben von Caspar Pfawen.
Jacta sit alea.5
Der Marschalck Burckardt von
Erlach, vndt seine haußfraw,
wie auch hempo von Knesebeck
sampt seiner haußfraw, seindt
mitt guter satisfaction von
hinnen geschieden, vndt nach hartz-
geroda gezogen. perge Jls m'ont
tesmoignè beaucoup d'affection,
et de bienvueillance, <treshumble.>
Sua Altezza diceva ultimamente,
ch'essa era tanto in colera, contra
glj Hollandesj, per conto del falli-
mento del loro pagamento, che
se potesse dar un buon consiglio,
|| [[Handschrift: 238r]]
per danneggiarlj per parecchi, 100 mille
fiorini (Gulden)f. al Spagnuolo o al Generale,
ch'ella lo farebbe molto volentierj,
sia per mio fratello Ernesto o altrj.
Nota Bene Nota Bene Nota Bene[:] Sua Altezza mj diceva ancora,
che il Rè di Francia, glj era debitore,
di 180 mille scudj, & che haveva re<i>nun-
ziato questa somma al Rè di Gene-
rale Signor Duca dj Fridlandia,
per ridomandarla per forza,
non havendo, che questo mezzo
<dj> violenza, per vendicarsj di tal
ingiustizia.
Donnerstag♃ den 19. Februar
Meiner klepper einer, der Lytsaw
genandt, (dieweil er von meinem
page6 herkommen) ist diese nacht plötzlich
vmbgefallen, <also das ich wenig glück
mitt pferden habe.>
An den Obristen Pecker geschrieben.
Es haben die Crabahten gestern
einem vndterthanen von Riedern,
zwey pferde abgenommen. <Jch habe deßwegen, an den Obristen Pegker, geschrieben,>
Jch bin mitt Meiner herzlieb(st)en gemahlin,
jns Forbergk hinundter, spatziren
gegangen, vndt haben die iungen
lämmer, vndt kälber, besichtigett.
Dieu nous vueille benir en nostre
mesnage, de plus en plus.
heütte sejndt 3 wölfe, alc gar
nahe, vorm Forwerck, gesehen
worden, vndt es haben sich
auch welche heütiges tages, bey
den schaffherden sehen laßen,
ihnen aber wegen der leütte
vndt hunde so da abgewehret, kei-
nen schaden zugefügett.
Bayern ist wiederkommen.
Antwortt vom Obristen Pegker, das ihm
das ganze gesicht verschwollen, vndt er
in einem elenden zustandt seye, <Nota Bene>
Jnsolence de mes gens, de la mestairie,
quj ont hier renvoyè a mes gens, les
poissons, du caresme, ne voulans manger
cela ains la chair contre la coustume.
Paß von Heimb nach Quedlinburg:
2 wispel 22 Schefel (Scheffel)schfl hafer.
Zeitung das die schöne feste steinerne brücke zu
Orleans, durch großes gewäßer eingefallen,
vndt daß dem König in Franckreich an
seinen stücken vndt volck, (weil eben
seine armada <auf> 25 meilen von Pariß
in vollem anzuge gewesen) großer schade
beschehen.
Nota Bene Nota Bene Nota Bene[:] der König in Franckreich, die General Staden,
Engellandt, Venedig, Mantua, Dennemarck,
Schweden, Bethlen Gabor vndt der Türck,
rüsten sich alle mitt großer macht, wieder
das hauß Oesterreich, <daßelbige vndterzudrücken.>
Deus prædestinavit, quid cuique tribuendum.
Died et
Tempus demonstrabit, cuj bono, &
usuj, cuncta futura sint.
Meine winde haben einen hasen
gefangen, vndt Wolf Schüze hat
einen geschoßen.
Jch habe Thomaß mitt 100 Thalern
nach Quedlinburgk geschicktt, den
goldtschmidt abzuzahlen daselbst vor becher.
Jtem: den Jungen Röder, nach
Aschersleben, Gosa zu holen.
Meine winde haben <abermal> einen hasen
gefangen. Wolf hat einen geschoßen,
vndt ein Rebhun.
Nota Bene[:] J'ay songè la nuict que ma
femme avoit enfanteè deux fils
jumeaux, forts & robustes &
beaux comme feu mon Behringer,
mais le premier estoit encores le
plus vigoureux & sain, le second
|| [[Handschrift: 240r]]
estoit aussy en bon poinct, mais
avoit une blessure dans le nombril.
Cela nous auro
Non è sempre co'sensj l'anima addormentata
Anzi tant'è più desta, quanto men traviata,
Dalle fallacj forme,
Del senso all'hor ch'e'dorme.7
Die Pröbstinn von Quedlinburg hat mir ge-
schrieben in Ambtssachen. Jch habe ihr
wiederumb geantwortett.
Jch habe 2 pferde vor 66 Tahler,
vndt 2 vor Meine gemahlin vor
62 gekaufft, eytel Stuhten, von
Clauß dem Roßkamb, darumb ich
nach Padeborn gefahren.
Jch habe den Wölfen nachgetracht,
vndt in einem hüttlein ihnen aufgewartett,
habe deren zween gesehen gar nahe vorm
hause, aber dieweil es finster gewesen
keinen schießen können. perge
Schreiben vom herren von Dona. perge
Zeitung daß die Kayserischen das
ländlein Rügen verlaßen,
vndt alles darauf abgebrandt.
Als ich heütte zu Padeborn, war, habe
ich bey hanß Wolf Ernst Röder, ein-
gesprochen vndt sein gütlein besehen,
darzu ich ihm verholfen. Es ist ein
hauß vndt hof daselbst, vndt gehören
4 hufen laaßacker darzu, welche
ich ihm geschenckt, doch das er die schuldigen
pächte darvon abstatte, vndt erb-
zinsen etcetera[.] Die 5. hufe wirdt er
auch noch darzu bekommen, aber
vmb 300 Thaler bezahlen, hauß
vndt hoff bezahlet er auch mitt
300 Tahlern, iedoch in leydlichen
fristen. Seine haußfraw, habe ich
auch angesprochen.
Die zeitung ist also bewan<warhaftig> bewandt
wegen des Fridericj vndt seines Sohns,
|| [[Handschrift: 241r]]
Als der König, mitt seinem ältisten Sohn,
Friderico Henrico einem hochberühmbten
Tugendtsamen Fürsten, (welcher kurtz
zuvorn <am Neẅen Jahrstag> in sein 15. Jahr getretten, vndt
sehr große hofnung von sich gegeben), vndt
dreyen kammerherren, alß Hodieowa, Vil-
larnouil, vndt Berbisdorf, zwischen
Harlem vndt Amsterdam, auf dem
waßer gefahren, in meynung die reiche
angekommene schöne westJndianische
sachen zu besehen, vndt sich darinnen zu
recreiren, ist ein groß waßerfische
vber sie hin<wieder das kleine schiff darinnen der König war> gesehgelt, also das es schaden
bekommen vndt das waßer darein geloffen,
wie solches der König siecht, springt er
mitt einem schifknechtt heraußer, der
König ins waßer, der schifknecht ins große
schiff, vndt wirfft dem König ein sejl zue,
daran sich der König zu allem glück
gefaßet, vndt sich ins waßerschiff auff-
ziehen laßen, dergleichen that auch ein
|| [[Handschrift: 241v]]
lagkay vom König, so dadurch auch ins große
schiff salviret wardt, beynebens noch 3
personen. Der König ruft seinem sohn
dem printzen zu, er soll auch ins waßer
springen, aber er hats nicht gethan,
vndt das waßer, vndt auch die Nacht
seindt mitt gewalt eingefallen, das
man nicht hat sehen oder wißen können,
wie man hat retten sollen. Man hat
sie hören schreyen, aber nicht können
sehen. Jst noch ein böser Nebel darzu
eingefallen vndt hat alles noch finste-
rer gemachtt, das der gute printz,
vndt 3 kammerherrn, vndt 2 schiffer
vndt noch 4 frembde raysende per-
sonen, also 10 mitteinander ertruncken
seindt. Der gute König hat also
müßen darvon ziehen, vndt seinen
liebsten sohn <so>, jämmerlich zurückf
laßen, vndt keinen von den seinigen
gerettet, als einen lackayen,
|| [[Handschrift: 242r]]
Jhre Majestät haben sich sehr kläglich verhalten,
wie solches wol zu erachten. Der schiff-
gesell hat Jhre Majestät in ein dorff geführt,
vndt in der großen kälte, so weitt ge-
bracht, in das nechste dorf, so sie erreichen
können, da haben die guten leütte Jhre Majestät
außgethan, vndt in ein bett gelegt, vndt
seindt wieder außgezogen vndt den printzen
gesuchtt, da haben sie gegen Morgen das
schiff gefunden vndt oben bey dem Mastbawm
gesehen, als sie das schiff in die höhe gebracht,
das der prinz denselben hat vmbfaßett,
in seine arme vndt ist todt gewesen,
der andern hat man keinen gefunden,
als vber ein par tage Hodiova vndt
Berbistorff, lange hernach erst Villarnou.
Also kam der König den 9. ⁄ 19. Januarij
mitt trawren wieder in den haagen,
vndt brachte seinen todten lieben Sohn
mitt, nach deme er den 7. ⁄ 17. Januar das
große vnglück gehabtt. Der König
vndt Königinn, sollen sich höchlich vndt heftig
|| [[Handschrift: 242v]]
betrübett, aber dennoch in den gnedigen
willen Gottes gedultig ergeben haben.
Dieses seindt meistentheilß die verba
formalia frawen Julianæ gräffin
zu Solmß, welche sie Meiner gemahl
kläglich zuschreiben thut. Gott tröste
alle trawrigen, vndt helfe den elenden,
vndt behüte die seinigen, vor allem
vnheyll gnediglich.
Nota Bene[:] Mein Gnediger herzlieber herrvatter hat
mir vorlängst gesagett, Jhre Gnaden
hetten ein sonderbahres auge ge-
worfen, auf vorgedachten Printzen
sehliger, vndt Sie wüsten, vndt hielten
gäntzlich darvor, er würde noch et-
was großes vndt sonderbahres außrichten.
Aber Gott hat viel ein anders mitt
ihme versehen. Homo proponit,
Deus disponit.8 perge
Predigt angehöret. Vn porc enfermè dans
l'Egljse nous a troublè au presche.
Le Baillif m'a confessè<dit:>, das herrvatter
sollte v den vndterthanen, 78 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gersten,
vndt 17 Schefel (Scheffel)schfl hafer vorstrecken, vndt
vor vber dje erschüttung deßelbigen,
nach der erndte, von iedem wispel 2
Thaler, an stadt der vfmaße annehmen.
Daß gienge wol hin. perge
Escrit a Christoph Burggraf Vnd Herr Zu Dohna datè le 27me.
Plusieurs choses me sont allèes a rebours,
invita Minerva9. Les effects talonnent
ordinairement la cause.
Der hertzog von Mecklenburgk, wirdt
mitt Meiner schwester seiner gemahlin,
künfftigen Mittwoch, wils Gott,
nachmittags anhero kommen, also das
wir heütte seiner vergebends gewartett.
Reim so auf die Jesuiter in Franckreich
gemacht worden, als sie die freyheitt,
von Henrico IV. oder Magno bekommen,
des Königs herz, von Nostre Dame
zu Paris, nacher La Flesche zu trans-
feriren. Quaestio: Gallorum.
Di nous un peu secte revesche,
Veux tu flattant ce Roy vainqueur,
Mettre son coeur dedans la Flesche?
Ou bien la Flesche dans son cœur.
Responsio: Iesuitarum.
Nostre fer fait si peu de bresche,
Au chef de ce Grand Roy vainqueur,
Que ce n'est rien d'avoir la Flesche,
Si nous n'avons aussi le cœur.10
<Nota Bene[:] denn in
dem kopf,
hatten sie
ihm nur
einen zahn
außgestoßen:
c'estoit peu
de bresche, pour eux.>
J'ay tirè des oyseaux, l'apres
disnèe, a la mestairie.
Zeitung daß in den Spannischen Niederlanden,
niemandt anders sagen oder sprechen darff,
als das die holländer den kürzern
gezogen, vndt von den Spannischen zur
See geschlagen worden seyen, die
|| [[Handschrift: 244r]]
vberbliebenen aber hetten Englisch zinn
in Engellandt gekaufft, vndt die leütte
vberredet es wehre silber, die es
von ferrne angesehen, vndt darvon im
ganzen lande ein geschrey gemachtt,
als wehre die silberflotte gewonnen,
das sich doch anders verhalten sollte.
Ezliche Spannische einfältige leütte
glaübten dieses, andere aber, sonderlich
die der schade betrifft, vberhören es,
so wollen es auch die Spannischen
Soldaten gar nicht glaüben, daß die
holländer zinn vor silber entpfangen,
dieweil sie die salven vom groben
geschüz mehr als zu viel gehörett,
vnd als die flotten ankommen, in holland
vndt Seelandt, mitt Peter Heyntz
vndt auch dieweil sie deßwegen
kein geldt kriegen, vndt armsehlig le-
ben müßen, ia viel sollen müßen bette-
len gehen, <vndt fangen etzliche an zu mutiniren.>
heütte ist mein Schwager, der hertzogk
von Mecklenburgk, mitt seiner gemahlin
vndt zweyen Töchtern, in allem 18 personen,
vndt 15 pferde starck, anhero kommen,
des nachmittags. Jst gar guter gesell-
schafft, vndt annehmlicher conversation,
gewesen. Er hat auch mein Forwergk
besichtigett, vndt hat treffliche lust
zur haußhaltung.
Thylo von Vitzenhagen, vndt Curdt von
Bayern, haben auch helfen, beynebens
den beyden Rödern mir aufwarten.
Er hatte von vom adeln, Otto Preen,
vndt Peter Sterlin, bey sich.
Donnerstag♃ den 26. Februarij.
heütte haben wir mitteinander,
predigt angehörett.
Darnach mein gebeẅde, auf dem
Thurm besichtigett.
Nach dem eßen, ist mein schwager mitt
seinem comitat wieder weggezogen,
nacher hatzgeroda[!].
Curdt von Bayerns, seine Mutter, ist
herkommen, eine geborne Börstelinn.
Mes gens ont eu des bonnes reprimandes
pour avoir tous quasj estè yvres.
Der Ambtmann harschleben ist wieder-
kommen von Bernburg, mitt schreiben
von herrvattern, vndt Verdugo, auch mitt
bericht, das der præsident habe in
herrvatters nahmen 100 wispel gersten, <ieden zu 16 Thaler>
vndt 50 wispel haber, <zu 9 Thaler> alles Bern-
burgisch maß, eingekaufft, den vndterthanen
im ampt Ballenstedt vorzustrecken,
sie sollen aber, die 13 ledige höfe auch
bestellen, mögen etwa, 4 hufen zu einem
hoffe gerechnett 50 hufen landes seyn,
so an izo vnbestellt vndt wüste liegen.
Meine freundliche herzlieb(st)e gemahlin hat mitt meinem
consens, abermals ein gut erhandelt, von
der witköppin zu Quedlinburgk, vber
das vorige so sie zu Padeborn, von
Schimmelmann erhalten. Beyde güter
liegen zu Padeborn <zu>. Schimmelmanns seinem,
gehören 10 hufen landes, zu Wittkops
aber gehören 5 hufen. Bey beyden
gütern ist hauß vndt hof. Schimmelmanns
oder Clauß Nagels gut, ist Meiner
gemahlin auf 3 mille Thaler zu stehen
kommen, iedoch auf leydliche termin zu
bezahlen. Witkops sejnes aber,
wirdt nur auf 500 Thaler
angeschlagen. Ratio: dann es seindt
4 hufen laßackers darundter, hinge-
gen, wirdt die 5. hufe zu 300 ThalerThlr
vndt hauß vndt hof, zu 200 ThalerThlr
angeschlagen. Es müßen aber iährlich
die steẅren, pächte, Geldtzinsen, etcetera
|| [[Handschrift: 246r]]
wie auch, die darauf haftenden schulden
darvon abgetragen werden, welches
alles, auf richtigem, ordentlichem vergleich,
beruhen thut.
Die fraw von Bayern, hat beynebens
Vizenhagen, vndt ihrem sohn Curdt von
Bayern, auch ihrer Tochter, wie auch dem
alten Röder, dem Timotheo heetfeldt,
vndt Ambtmann harschleben, mitt vnß,
ge Taffel gehalten.
Vitzenhagen ist darnach verraysett,
wie auch heetfeldt.
Paß von heimb, nach halberstadt.
1 wispel 8 Scheffelschffl gersten.
auf 2 karn.
Zeitung das zu Amsterdamb, die Bohtsgesellen,
so mitt General Peter Heintz,
auß Westindien kommen seindt, sich nicht
haben wollen, mitt dem 24. theil, (so
auf eine million sich belauffen soll) abfinden
laßen, sondern seindt bereitt gewesen, daß
WestJndianische hauß daselbsten zu stürmen,
|| [[Handschrift: 246v]]
vndt daß silber vndt goldt preiß
zu machen, wo sie nicht wehren, von
der besatzung vbermannet, mitt ge-
Nota Bene Nota Benewalt abgetrieben, vndt die redels-
Nota Beneführer, auß ihnen, gefangen worden.
So leichte seindt die irrdischen
schätze, großen veränderungen
vndterworffen. Non minor est
virtus, quam quærere,
parta tuerj.11
Es hat die Aeptißinn, von Qued-
linburg, ihre kutschen, vndt pferde anhero
geschicktt. <Nota Bene[:] Als ich gegen abendt, spatziren
gegangen, hat eine Schaffmutter
zwey lämmer geworfen gehabtt,
<vndterm berge.>>
Meine freundliche herzlieb(st)e gemahlin, ist
nach Quedlinburgk gefahren, da-
selbst zu communiciren.
Bayerns Mutter ist verraysett,
nach hause zu, gen Odeleben.
J'ay tirè des oyseaux a la
mestairie.
Schreiben von Melchior Loyß[.] Jst lohröel zu Leipzigk.
id est, vana spes.
Schreiben von herrvattern vom 26. vndt 27. huius,
1. Er sey mitt Fürst Ludwigen gantz eini
einig, die Stadische obligation nicht auß
handen zu laßen, vndt den transport so
ich Graf Moritzen vberschickt, zu revociren,
auch den gebott so die herren Staden gethan,
gantz außzuschlagen, denn doch zu besorgen,
das wann wir die original obligation
sambt der vollmacht, auß handen geben,
daß wir weder heller noch pfennig von
der sache erlangen, vndt man vnser noch darzu
spotten wirdt, gestallt dann vns, vndt vnserm
fürstlichen hause, nicht wenig verkleinerlich,
daß (wie des herren von Dona, auch der
grävin von Solms, wittiben schreiben, lautett,)
die herren Staden dje gratification allein
in favorem des graffen, nicht aber vnsers
fürste<lichen>nthumbs<hauses,> gethan, vndt mir nichts wolten
abfolgen laßen, es wehre dann sache, das es
dem Grafen zum besten kähme, vndt daß sie
solche gratification anderer gestallt nicht verwilligett
|| [[Handschrift: 247v]]
welches dann vngerechte, vnbilliche, vndt
vnserm hause præjudicirliche händel seyen.
Gesezt auch, daß der Graf die gelder
außstellete wie er doch schwerlich thun,
vndt nicht allein ferrnere intercession
vndt vorbitt gebrauchen, sondern wann er
die obligation erlangt, sich auf der
herren Staden verbott steiffen wirdt,
So ist es vns nicht allein spöttlich, daß gegen
außstellung einer obligation vber
34375 Gulden (florenus)f. wir nur 8000 Gulden (florenus)f. darzu in
vier Jahren zu erlegen, nehmen sollten,
Sondern wann dieselbe Summa vndter
die jnteressenten getheilet, würde
es zumahl schmahle bißen geben, vndt
hetten wir vns gleichwol auf den
nohtfall, bey andern Recurß vndt
zuflucht zu suchen, dadurch gleichsamb
vnwürdig gemachtt. Ergo, soll ich
den außgefertigten transport,
wieder abfordern, vndt an den grafen,
alß auch herren von Dona schreiben, vndt
auch der grävin von Solms durch meine
|| [[Handschrift: 248r]]
gemahlin andtwortten laßen. perge Die acta
Nota Bene will herrvatter behalten, etcetera
will mir doch gleichwol den dritten
theil seiner portion die er bekommen
wirdt, seinem versprechen nach, mir
vberlaßen (id est nihil)[.]
2. den 27. hujus sey Bruder Ernst, mitt
gutem contento vom General wiederankommen.