Ma compaigne a songè ceste nuict
qu'un esprit ou demon luy estoit ap-
paru lequel luy auroit dit qu'elle
|| [[Handschrift: 51r]]
auroit un enfant mort, & que c'est
enfant ne seroit pas sauvè ains apparte-
noit a ce Demon, mais elle auroit dispu-
tè fort et ferme a l'encontre disant:
Non Dieu ne te le permettra jamais,
grand mesme il seroit mort, Dieu le
retirera a soy, & ie ne croy point,
a tes predictions.
Mir hat getraẅmett, es wehre
Monsieur Villarnou zu mir kommen nach
Deßaw, vndt hette sich anerbotten mein
hofmeister zu werden. Baldt darauff
hette ich eine rayse nach Malta vor-
genommen, ihn aber zurücka gelaßen.
Es seindt heütte schreiben von Braunschweig
ankommen, darinnen Windtrackens
sache noch nicht klar ist, vndt
sie mir nur 20 ThalerThlr vor einen
Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gersten biehten dörfen.
Jch habe heütte müßen, wieder meinen
willen permittiren, daß <vorm
amptt> ein jura-
mentum zweyer meiner vndterthanen,
geschehen ist, die da geschwohren, das
füchslein (so ich biß auf endtscheidung
der sache, in meinen stall ziehen
laßen,) wehre im 6. Jahre, wie
ich, vndt alle meine leütte, selber
erkennen, Noch haben 3 Blancken-
burger burger <vorm
amptt
Blanckenburg> geschworen, das pferdtlein
wehre 7 Jahr altt. Gott be-
hüte vnß a pœna perjurij, vndt
wickele vnß nicht in frembde sünde,
vmb Christi willen, Amen.
Thomaß Benckendorffer, ist fortt,
auf Leiptzig zu, Gott gebe ihm,
glück auf die rayse. Er jst erst
den Nachmittag, vmb 2 vhr, von
hinnen aufgebrochen, mitt meinem
Leiptziger Räpplein.
Es ist heütte ein vnbestendig, mitt
regen vndt schloßen vermengtes vnge-
witter vndt noch hjndterstelliges A-
prillenwetter gewesen.
J'ay fait apporter une taulpe vive
& luy ay fait arracher le coeur. Cela
portè <ou englouty
quj le
veut
essayer
selon Cornelius
Agrippa,> doibt estre bon pour l'intelligence
et memoire. Quand on mord le pied
droict d'une taulpe, ce pied est
bon pour les tettins des femmes, en
medecines. Mais celuy, quj l'a desmor-
du, ne doibt jamais recevoir la fievre
ceste annèe la. La bestiole meurt aussy
tost, qu'on la met au Soleil, et quand le
pied luy est desmordu elle meurt aussy, bien
tost apres. Quand on distille une taulpe
l'on en peut faire un unguent, pour faire
les poils noirs des chevaux blancs ou gris.
Jl est aysè de les prendre aux jardins et
prairies, quand on void, ou ils jettent et
relevent la terre, en fossoyant a l'encontre.
Samstag♄ den 2. May.
Jch bin hinauß spatziren geritten, haben
einen hasen vndt einen fuchs gefangen,
der fuchs aber war nichts nütze, die-
weill es außer der zeitt ist.
I'ay mangè ce mattin de la ruë,
(Ruta) pour dompter les appetits
trop importuns, charnels.
Jn die kirche.
Verzeichnüß waß an getra gewürtz
vngefehr, inn der fürstlichen Meckelburgischen
kindttaüffe zu harzgeroda, in küchen
vndt keller aufgegangen, 16. October 1628.
20 pfundt hutzucker.
8 pfundt Mandeln.
8 pfundt große Rosinen.
8 pfundt kleine rosinen.
12 pfundt pflaumen.
10 pfundt Reiß.
|| [[Handschrift: 53r]]
1 pfundt Jngwer,
1 pfundt pfeffer.
10 loht gestoßenen zimmett.
12 loht Mußkatenblumen.
8 loht Negelin.
3 loht Saffran
Waß an confectzucker ist aufgegangen,
kan man nicht eigentlich wißen, dann
es nicht gekaufft sondern mittgebrachtt
gewesen, Sie rechnen auf die schüßel ½ Pfund (libra)℔.
An wein ist aufgegangen, ein Ohm.
Nota Bene[:] das signum böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ stehet mir selten
vergebens an einem tage, dann mein
haüptroß der schöne fuchs, ist diesen
Nachmittag an den würmen gar kranck
worden.
Des hiesigen Ambtmanns Johann harschlebens
kinder1 seindt alle kranck wie auch
Seine fraw, vndt vrplözlich, vermeinen
es seye eine malignitet darbey.
Montag☽ den 4. May.
I'ay continuè ma medicine du beurre
avec le la ruë, ce quj est aussy un
excellent remede contre l'air veni-
meux & contre la peste, & purifie le
sang, dans l'homme, le preserve de
toute malignitè venimeuse, moyen-
nant la grace de Dieu Toutpuissant.
Jch habe heütte ein Thor angegeben,
wie daßelbige solle gemacht
werden, daß man gleich ins schloß
könne fahren, <ohne vmbweg.>
Ma medicine, n'a de rien servy
ces jours, ainsy l'ay ie licencièe.
J'ay espiè du Saatmeister es seyen
alhier im Ballenstedtischen, (nicht im
hoymischen, oder Radischlebischen) ein 20½
Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gersten Quedelburger maß albereitt außge-
säet, vndt würde noch ein ½ Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: auß
|| [[Handschrift: 54r]]
gesäet werden. An haber wehren
8 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: Bernburger maß außgeseet vndt
würden noch 2½ Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: außgeseet werden.
hinauß spatziren geritten, haben
2 hasen (einer hatte 3 iungen, der
ander aber hatte schon gesetzt) vndt
einen fuchs gefangen zwischen hoymb,
vndt Gaterschleben. I'ay perdu
une dent forte et maxillaire,
combien qu'elle estoit creuse,
si estoit elle tresferme, & me
faisoit grand mal en campaigne,
quand je la touchois avec les doigts.
Mittwoch☿ den 6. May.
Meiner kleinen wilden eine alhier
zu Ballenstedt hat gefohlt vndt ein
hengstfüllen geworfen. Gott behüte es.
La petit verole regne fort mainte-
nant icy, Dieu nous en garde, particu-
lierement ma compaigne laquelle ne l'a jamais
|| [[Handschrift: 54v]]
euë encores, & seroit maintenant
en son estat de grossesse tant plus dan-
gereux si elle le recevoit.
Jch habe Lorentz den schirrmeister, wieder
angenommen, welchen der Ambtmann
vndt Ambtschreiber abgeschaft hatten.
Nachmittags habe ich den Teich hindter
dem Forwerck au fischen laßen, vndt
darinnen, 3 große karpen, 14 schock
vndt 27 kleine karpen, <auch
3 Streichkarpen,> zu sezlingen,
(welche ich in den großen Teich, den
ich neẅlich gefischt, setzen laßen) <vndt
16 maß
speisefische,>
heütte gefangen. habe aber hernacher
wegen tieffe des Teichs, vndt starcken
Regenwetters halben, aufhören müßen.
Zeitung: daß Prinz henrich von
Vranien, mitt 300 compagnien zu fuß,
vndt 70 compagnien zu Roß, die stadt
herzogenbusch berennet, vndt belägertt.
Jtem: daß der General Peter Hainz
mitt der Schiffarmada ans landt Flan-
dern ansetzen werde.
Jtem: daß die Spannischen hingegen,
eine solche machtt, zu waßer vndt
zu lande zusammen bringen, als
nie erhört worden. Wirdt derowegen,
vermuhtlich, stöße setzen.
Jtem: daß der frjede, zwischen dem Römischen,
vndt Türckischem Kayser, noch nicht richtig
seye, vndt mitt dem Persianer geschloßen.
Jtem: daß viel volcks, nach der Schlesien,
als auch nach Jtalien, vndt Preüßen zu,
vom Kayserischen volck marchire.
heütte ist von Quedlinburg zeitung
kommen, daß der Oberste Arnheimb,
vom König in Schweden gefangen seye,
vndt wehren ihme zwey Regimenter
ganz zertrennet vndt geschlagen worden,
die vbrigen wehren zum König in Schweden,
|| [[Handschrift: 55v]]
vbergefallen. Sed vix credo.
Jch habe heütte abermals fischen laßen,
einen großen karpen, vndt 6 schock
setzkarpen, (so in den großen Teich wie-
derumb kommen seindt) gefangen,
in dem vorwergksTeich.
Jch habe dem Richter von Reinstedt,
hanß Roth, ein füchslein, welches
letztmalß so sehr strittig gemacht ist
worden, abgekaufft, vndt 10 Tahler,
darvor gegeben.
Er hat mir gestanden, das ihme 3 wispel
gersten, Quedelinburger maß, 1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: haber
zum sahmkorn, von<Von> Meinem herrenvatter,
seyen vorgestreckt worden. Jtem:
ein 1½ Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gersten, Quedelinburger maß,
zu bestellung der kotsaßen höfe,
damitt man auß denselben,
das jnteresse der außständigen
contributionen nehmen könne.
I'ay censurè, mon Sebastian Jahns,
nouvel escrivain de mon baillage, a bon
escient a cause des poix, quj ne se trou-
vent sur mon grenier. Il en a estè fort
triste, jurant de ne desirer voir la
face de Dieu, s'il m'estoit jnfidelle,
mais qu'il n'avoit tousjours eu la
clèe au grenier l'hyver passè.
Nachmittags, haben wir abermals,
im ForwergksTeich, ein schock vndt 52
kleine karpen gefangen, habe sie aber,
wieder hinein werfen laßen, vndt
daß waßer wieder zulauffen. Ein
1½ maß speisefische waren auch
darinnen, dje habe ich verspeisen
laßen.
J'ay parlè au baillif de diverses choses
touchant le mesnage, etcetera et comme:
Non minor est virtus, quam quæ-
rere parta tuerj.2 perge
Freitag♀ den 8. May.
Nous avons receu la liste des vivres
despencèz (au baptesme de Harzgerode,
de mon beaufrere le Duc Jean Albert
de Mecklenburg) en tout:
<Victualjen>
1¼ ochsen,
2 kälber,
14½ hammel |
Nota Bene[:] weill so viel hammel
vndt wenig kälber aufgegangen, ist die vrsach daß man zu der zeitt, keine kälber noch lämmer, haben können. |
4 Spanferckel.
6 Seiten speck.
1 hirsch.
2 Rehe.
4 hasen.
7 Räphüner
3 Schock vogell.
3 kalkutische hüner.
8 Gänse.
64 hüner.
4 Schock eyer.
¾ Tonne butter. || [[Handschrift: 57r]]
1 weißen Holländischen kähse,
4 schock kühekäse.
1 schock gesaltzene hering.
30 karpen,
8½ schock karauschen.
20 hechte.
2 scheffel Saltz.
An Getreyde.
2½ Scheffel Semmeln.
13 scheffel rogkenbrodt.
<2> <wispel> 19 Schefel (Scheffel)schfl habern.
An Geträncke.
1 Ahme Reinischen wein.
2 faß Brüehan.
4 faß Bier.
Das confect<gewürtze,> ist vier blätter,
zurückc, ordentlich in diesem
buch, Sonntag☉ den 3. huius, auch aufgezeichnet worden.
Dieweil ich gestriges tages, die predigt
vmb der fischerey willen, aufgeschoben,
alß habe ich heütte, nichts zu versaümen,
predigen laßen, vndt eben auch, den
gewöhnlichen Monatlichen behttag,
gehalten.
Christian, mein sattelknecht, ist heütte,
wiederkommen, auß der Pfaltz,
saget wunder wie in der Oberpfaltz
mitt der Päbstischen Religion so starck
verfahren wirdt, vndt die leütte, mitt
gewalt gezwungen werden.
Zeitung von Quedlinburg daß der Franzoß
vix
credo vndt die holländer zusammen verei-
nigett <vor> Straßburg eingenommen.<gezogen.>
Jtem: daß herzogenpusch erobertt
seye.
Jch habe mitt Eberhardt heetfeldt
wegen der wolle gehandelt, vndt
bekomme ich vor einen schweeren steen
3 Thaler weniger 3 gute Groschengg.
Vne dent m'est derechef tombèe aujourd'huy,
avec la racine.
Nota Bene[:] Come jo chiacherava colla mia
consorte, ed essa diceva, che ande-
rebbe la settimana ventura a spasso,
(ciò intendeva nell'altro mondo) jo
cominciaj contra la mia usanza
fortemente a starnutire. Jddio
la guardj dj cattivo incontro, e noj
tuttj dj mala ventura, per sua grazia.
Schreiben von Bernburg vom Marschalck
vndt von schwester Sybille.
Erfahren, daß von einem brawen biß-
weilen eins, bißweilen zwey faß
covent gebrawet werden, vndt ha biers
nur 7 faß, an stadt 8 dieweil der
gerste, dieses Jahr so schlecht gerahten.
Pflugknechte vndt Mägde vndt das
gemeine gesinde[,] herrendienster vndt
dergleichen sollen nur covent bekommen.
Samstag♄ den 9. May.
herman Kersten Stammer, ist alhier
gewesen, verrayset zu meinem bruder
Fürst Ernst, von dem er mir auch ein schrei-
ben gebrachtt. Er bericht daß
der Obrist Arnheimb gewiß von Schweden
geschlagen seye. Jtem: daß Bethlen
Gabor im anzug gegen Polen seye.
Jtem: daß die Staden Stoltzenaw
eingenommen. Jtem: daß der Churfürst
von Saxen, vndt Ertzhertzog Leopoldt, sich
mitt gewallt, der Meckelburgischen sachen
annehmen. Jtem: daß der Churfürst von Saxen
abgesandten an Kayßerlichen hof geschickt,
einmal vor alle mal zu protestiren
wieder daß ergangene Kayßerliche
religionsedict. Jtem: daß der
Türck auch im anzug seye <vndt
der
Kayßerliche
Orator
verwachett>. Jtem:
daß der Franzoß in Burgundt sich
starck rüste, wieder die Kayserischen[.]
|| [[Handschrift: 59r]]
Jtem: daß der krieg zwischen denen
von der Religion in Franckreich vndt
dem König gestillet, auch offenbar
worden soll seyn, daß die hugenotten von
Spannien geldt genommen, ihren
Rocheller krieg, zu f vollführen. Jtem:
hertzog Berndt von Weymar, soll den
<Obristen> Merode erstochen haben, wie man sagtt.
Jtem: daß der general herzog von Frid-
landt, vndt der Tilly beysammen
sein, vndt in großen ängsten, wegen
so vieler feinde, die sie auf den
halß haben. Jtem: daß die Kayße-
rischen gerne mitt Dennemarck
friede machten vndt ihme alles wieder-
geben, wann er nur wollte. Jtem:
daß die Polen ihre macht mitt dem
Schweden conjungiren, Jtem: daß
Landgraf Wilhelm von heßen an den
Kayßerlichen hof wegen des edicts verraysett.
Thomaß Benckendorf ist von Leipzig
wiederkommen, mitt bericht vndter an-
dern, daß ein Steen wolle aldar
vor 4 Gulden (florenus)f. 6 Groscheng. verkauft worden, hat
auch wol 4 Thaler gegolten.
Jtem: schreiben von Melchior Loys, von Fürst Ludwig etcetera[.]
Kundtschafft das alhier zu:
Ballenstedt aufm kornbodem[!], nur
2 scheffel erbßen,
3 Schefel (Scheffel)schfl gersten,
1 wispel rogken, liegen thutt.
Kein weitzen.
Zu heimb:
6 wispel gerste,
20 wispel haber,
keine erbßen,
kein rogken,
kein weitzen,
Zu Radischleben,
3½ wispel rogken,
an haber, gerste, erbßen
nichts. weizen wirdt alda
|| [[Handschrift: 60r]]
nicht gesäet.
Dieses alles, ist der Rechnung, sehr
vngleich.
Meine winde haben ejnen hasen gefangen.
Auff der Schäferey alhier zu Ballen-
stedt, befinden sich 1082 allerley
schaffe, an erstlingen, Jährlingen, Schaf-
müttern, oder zibben vndt lämmern, ohne
der knechte vieh.
Predigt angehörett.
Nachmittags hinauß spatziren gegangen,
vndt mein füchslein auf eine kleine
wilde springen laßen, <Gott gebe zu glück. perge>
La sage femme a eu du mal a la main,
avec laquelle elle devroit le plus
travailler, & mia moglie rissente talj
stranj movimentj nel corpo,
q ch'io temo qualche portento,
Jddio ce ne guardj. <D'autres
choses nous resistent aussy.>
Montag☽ den 11. May.
Jch habe heütte eine aufgedörrete Miltz
von einem iungen pferdlein bekommen,
das mir Röder zu wege gebracht. So baldt
als ein füllen iung wirdt, findet man
ihm die Miltz auf der zungen sjtzen. Die-
selbe muß man ihm also baldt, ehe es auf
die erde kömbt mitt 2 fingern herab streiffen,
es thut dem füllchen nicht weh, wenn manns
recht machtt, es blutet auch nicht. Darnach
dörret man die Miltz auf, in der Sonne
oder in einem backoffen, vndt reservirt
sie zum gebrauch, nemlich vors fjeber, vndt
auch pferde muhtig zu machen. Solche
pferde (denen die miltz genommen,) sollen
wol lauffen vndt einen starcken athem
bekommen, aber vbel schwimmen können.
Thomaß, ist heütte nach Bernburg, vndt Cöhten,
mitt meinen kutschpferden, etzliche sachen abzuholen,
als auch Christof Mahlern.
Mitt Meiner gemahlin hinauß spatziren
gegangen, peut estre la derniere fois.
heütte, habe ich nachrichtung von Padeborn,
daß hacke der Erzbube von hatzgeroda[!], der
die andern pawren Rebellisch machtt, zwey-
mal alda gewesen, vndt ezliche außlän-
dische wagen geplündert haben soll. Il
doibt avoir accordè avec le Diable pour 7
ans, qu'il n'aura point de mal a son avis.
Je ne l'ay pas voulu faire prendre, afin
de n'irriter ces canailles, de paysans,
rebelles lesquels sont bien forts, & aussy
d'autant qu'ils n'ont point fait de
mal encores a mes sujets nj a mes
gens et cetera ains seulement aux soldats.
J'ay cassè le postillon de mon carosse
a cause de ses pourmenades, <& negligence.>
J'ay fait deffendre, que l'on ne de-
voit plus aller aux lieux suspects,
de la petite verole.
Mon garçon d'escuire, Simon le Mos-
covite que i'estime fort, a cause de sa dili-
gence, est devenu malade.
I'ay envoyè le vieux Frideric a Zerbst.
I'ay usè la cure des œfs envinaigrèz
a mon Alezan quj va l'amble, <pour la toux.>
Diesen Morgen ist der Junge Röder
kranck worden.
Schwester Sybille hat an Meine ge-
mahlin geschrieben, sie köndte nicht
herkommen, wie sehr es auch meine
herzlieb(st)e gemahlin begehret, <dieweil
sie die
medecin
so wol verstehett,> in jtzigem jhrem
zustandt vndt sich darüber recht bekümmert.
Der alte Röder ist mitt etzlichen meiner
pferde hinauß hetzen geritten.
Zwey frawen, als die pfarrerin
von Heimb, vndt die Schäfferinn,
darauf sich meine gemahlin,
nechst Gott, fast am meisten ver-
laßen, vndt vermeinett heütte, durch
Gottes <gnadenreichen> segen, mitt dem neẅen licht
|| [[Handschrift: 62r]]
endtbunden zu werden, können wegen
ihrer krancken kinder3 auch nicht kommen.
Gott wirdt helfen, durch Jesum Christum Amen.
Jch habe ein schreiben, von herrn Christoph Burggraf vnd Herr zu Dohna
entpfangen, das meine brieffe <ihme> langsam,
Nota Bene vndt offen zuzukommen pflegen, <vom 29. Martij[.]>
Zeitung das Capo Verde in Africa eine
bequehme st anfurtt, zur OstJndianischen
schiffart von den holländern erobert seye.
Jtem: das hertzogenpusch gewiß belägertt.
Nota Bene Magdeburg, vermeinett man, solle auch
belägert werden, dieweil die buben
auf der gaße das angeschlagene Kayßerliche
edict herundter gerißen, vndt dem
kerll so es wieder angeschlagen, alle
exemplar genommen. Es sollen albe-
reitt ein 9 Regjmenter, dortt herumb
liegen, doch weiß man nicht eigentlich quo fine.
Meine winde haben zwey hasen (Rammeler)
gefangen, als meine pferde heütte draußen, gewesen.
Augustus von Heimb, jst mitt Vitzenhagen,
anhero kommen, von Ermßleben, mich zu besuchen.
Jch habe den öbersten Teich, auch fischen
laßen, vndt darinnen, 8 große stück karpen,
vndt bey ein 13 schock kleine setzkarpen,
(welche ich in den vorwergksteich habe
setzen laßen,) vndt ein 80m 80 maß
speisefisch gefangen. Darnach habe ich
weitter, nicht fischen laßen wollen.
Der von heimb, jst hernach, wieder
nach Ermßleben gezogen, gegen abendt. perge
Thomaß ist mitt Christof Malern
glücklich ankommen.
Nota Bene[:] Jl y a 8 jours que le Colonel Pecker,
a fait avertir Monsieur de Heimb, de
prendre garde a sa ville d'Ermsle-
ben, car les paysans la vouloyent
piller & surprendre.
An den herrn von Dohna wieder geschrieben sous l'addresse
de Juncker hanß Wilmßen von Elbing.
Ce soir allant dormir, et ayant
donnè le bon soir a ma femme, elle souspira
griefuement & retint a grand peine
les larmes, s'imaginant, que nous ne
coucherions plus ensemble.
Mittwoch☿ den 13. May.
heütte vormittags haben wir ein seltza-
mes zeichen am himmel gesehen vberm
schloß alhier, nemlich einen schwarzlechten
doch gefärbten Regenbogen, die länge
vbern himmel gehen, vndt einen andern
weißen bogen, die breitte herüber
gehen, also das sie recht kreütz-
weyse vber einander gestanden,
vndt ein großes kreütz gemachtt,
bey anderthalb stunden lang. Das eine
ist anfangs ganz feẅerrot gewesen,
vndt das ander blaw, darnach haben
Sie die farben wie obgedacht verändert
vndt der weiße ist eher vergangen als der an- || [[Handschrift: 63v]]
dere, die bedeüttung ist Gott bekandt.
J'ay causè avec Christoffle le peintre
de plusieurs choses.
Jch habe heütte mitt einem neẅen
beccajo, ex Comitatu Mansfeldiensj,
welcher sich anhero sezen will handeln
laßen, das er mir ein pfundt kalb-
fleisch vmb 1 groschen, das haüpt,
gelünge, vndt kröß, etcetera ied zusammen,
vmb 8 gute Groschengg. <oder
iedes
absonderlich
vmb
2½ gute Groschengg.> laßen soll, da man
sonst an itzo, alhier, muß 15 Pfennige (denarii)d.
vmb das Pfund (libra)℔. kalbflejsch, geben. Jtem:
la chair de porc will er mir laßen
vmb 18 Pfennige (denarii)d. das pfundt, hammelfleisch
das pfundt vmb 14 Pfennige (denarii)d. wo ich nicht
den accißpfennig geben muß, sonst
15 Pfennige (denarii)d. das pfundt Rindtfleisch, vmb
13 Pfennige (denarii)d. wann es sehr gut, wann
es aber gering ist, vmb 11 oder 12 Pfennige (denarii)d.
Donnerstag♃ den 14. May.
heütte ist himmelsfarthstag, an welchem
wir predigt gehörett.
Nachmittags, haben wir ich den Jungen
Röder, nach harzgeroda mitt meinem
großen fohlen wildefohlen geschickt,
damitt es die Bürgemeister[!] daselbst,
in die struhte, schlagen laßen.
Andere habe ich nach Quedlinburg geschickt.
Mejne schwester, die hertzogjnn von Mecklen-
burg, hat an Mejne gemahlin, geschrieben,
vndt sie besucht. Jch habe jhr, wieder,
geantwortett im nahmen Madame.
J'ay acheptè d'u<n> peintre Matthieu Görike
a Halberstadt, tout plein de badineries,
pour orner, le cabinet de Madame.
Jch habe Thomaß Benckendorff, mitt
dem Ambtschreiber diesen abendt,
naher Hall abgefertigett, mir etwas
getraydig einzukauffen, Gott gebe zu glück.
Freitag♀ den 15. May.
heütte leßet Iean zu heimb pflantzen
außstecken zu kohl. Jch habe 40
Morgen dazu deputirt.
Abermals schreiben von schwester Eleonora Maria
vndt Jhre Liebden wieder geantwortett
naher hartzgeroda. Elle craint,
d'avoir mauvayses nouvelles, touchant
la restitution de la Duchè de Mecklenburg et cetera
dont ils desesperent.
Jch habe heütte dem klejnen fuchs
einen anstrich machen laßen. Er
Nota Bene jst componirt, von Bolo Armeno,
popolien, Attich, hundsfett,
kambschmaltz, id est, daß man einem
pferde vndterm kamp außnimbtt,
wacholderöel[.]
heütte ist der alte Görigke Spill
von 94 iahren, aufm berge vorm schloß,
|| [[Handschrift: 65r]]
gewesen, da ich ihm dann zugesprochen,
Er hatte eine schuldtforderung, vndt
muß in diesem seinem hohen alter
fast bettelen, da er doch in seiner Jugendt
gute tage gehabtt.
Jch habe heütte meine karpen
auß dem Röhrkasten, in den
neẅen fischhalter sezen laßen. Deo Gratiasratias.d[.]
Der alte Superintendens Reinhar-
dus hat mich besuchtt, nach dem er die
kirchenvisitationes im ampt verrichtett.
Samstag♄ den 16. May.
Jch bin hinauß gegen hoymb hetzen
geritten, vndt habe einen hasen,
vndt einen fuchs gefangen.
Der Oberste Pegker vndt seine
fraw seindt mir vndterwegens
begegnett, da habe ich abschiedt
von ihr genommen, weil sie ver-
raysett, nach Oesterreich zu.
Jean hat heütte zu heimb, lein gesäet
in einen Morgen. <Zu hejmb, waren jm vorrath:
20 wispel hafer,
1 w: gersten,
½ w: rogken,
¼ w: rübesaat.>
Jch habe an Curt von Beyern touchant le Colonel
Pegker, geschrieben, ee et cetera[.]
Jch habe heütte befohlen, man sollte
wiederumb hammel außsetzen, zur
hofhaltung; bey ein 200 iedoch,
nicht alle, auf einmal, damitt
Sie zu bedüngung der äcker, noch
eine weile, djenlich sein können.
Es gibt trefflich viel kefer an
izo im felde, vndt in den gärten, in
Nota Bene solcher menge daß sie an etzlichen örtern
recht auß dem agker gepflüget worden.
Sonntag☉ den 17den. May.
Jn die predigtt.
Nachmittags hinauß spatziren
gegangen.
Schreiben antwortt, von Bayern,
et grandes protestations & excuses,
Nota Bene[:] Faussetè du Colonel Pecker auquel
je me fiois trop.
Schreiben von Bernburg daß schwester
Sybille heütte ankommen wirdt.
Jch bin hinauß hetzen geritten, ie-
doch, weil a<l>bereitt, das getraydicht
so schön im felde stehett, habe ich nie-
mandt laßen hineyn reitten,
sondern darneben, wir haben
aber nichts gefangen.
Thomaß Benckendorff ist mitt dem
Ambtschreiber, von Halle wie-
derkommen, haben mitt sich gebracht,
|| [[Handschrift: 66v]]
wie folgett:
38 scheffel hällisch maß, zu
24 gute Groschengg.
9 Schefel (Scheffel)schfl, zu 23 gute Groschengg.
80 Schefel (Scheffel)schfl: zu 1 Thaler,
8 Schefel (Scheffel)schfl, pour Madame zu 1 ThalerThlr.
3 wispel haber pour Madame den
Schefel (Scheffel)schfl zu 9 gute Groschengg.
Nota Bene I'ay rompu la separation, <ce jour.>
Als ich heütte hinauß hetzen <geritten>,
habe ich nichts antreffen können, sjnte-
mahl wir v sehr viel korns
durchsucht, da <ich> doch gewust, daß hasen
geseßen. Vne chouette nous
a volè autour de la teste, cela
me signifie ordinairement, mauvayse
rencontre. Soit dit pourtant
sans superstition. Puis apres,
i'ay rencontrè une brebis, laquelle
tomboit plus de 20 fois au mal
|| [[Handschrift: 67r]]
caduc. Ie n'avois veu cela auparavant,
de ma vie. Par fois, le malheur est
Medecin, par fois aussy, il nous desespere.
perge
Meine schwester freẅlein Sybille
Elisabeth, ist gegen abendt anhero kommen,
hat den von Weesenbeck, vndt
Jungfraw Schenckin von adelichen
bey sich gehabtt.
Nota Bene[:] 16 scheffel hällisches maß
machen hiesiges maßes 22¾ Schefel (Scheffel)schfl.
mangeln also dran ⁵/₄ hiesiges, oder
Quedelburger maßes, das nicht 16 hällische
scheffel ejnen hiesigen wispel machen.
Werden also die 127 scheffel
rogken, welche von halle mittgebr vndt
denselbigen dorfschafften, als Deütsch-
thal, vndt Beichlitz, anhero gefüh-
ret worden sejn, machen an hjesigem
maße: 7 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 14 scheffel, wol gemeßen.
<Dann> 1 hällischer scheffel, macht 1½ hiesige Schefel (Scheffel)schfl,
weniger ¹/₁₂ eines scheffels. etcetera
Wesembeck, ejner vom adel zu Bernburg,
v zu walde wohnhaftig, ist heütte, wieder
dahin verraysett, mitt herrvatters kutsche.
Schwester Sybille, habe ich nach hartz-
geroda, führen laßen.
heütte bin ich in erfahrung kommen,
das die harzschützen, sollten Vriel
von Eichen erschoßen haben Falsum, vndt die
straßen, sehr vnsicher machen.
Mein zelterlein das Räpplein hat
verschlagen, weil es der Ambtschreiber
Sebastian Jahr<n>s nach halle geritten, darü-
ber ich sehr endtrüstett bin.
Jch bin hinauß hetzen geritten, habe
einen hasen gefangen, <Noch 2
haben die
winde
lauffen
laßen.> <beym Schierberge.>
Wesembecks Großvatter bruder, ist, der
berühmbtte Jurisconsultus Mattheus
Wesembecius gewesen. Sein vatter
hieß Petrus. Jst hofrichter vndt raht zu
|| [[Handschrift: 68r]]
Coburg gewesen. Sie seindt Nobiles, auß
Brabandt, von alters her, haben aber durch
inundationes ihre gühter theilß verlohren, seindt
auch sonsten zum theil drümb kommen. haben auch
vmb der Religion willen, das ihrige verlaßen,
vndt ihre adelsbrieffe von Kayser Maximiliano
renoviren laßen. Die armuth, hat Matthæum
Wesenbecium dahin gebrachtt, das er studiren
hat müßen, vndt Professor zu Wittemberg
werden, wiewol es ihme zu ruhm seines
studierens vbergewöhnlich wol gelungen.
Paß von heimb nach Werningeroda
20 Schefel (Scheffel)schfl rogken.
20 Schefel (Scheffel)schfl gersten.
Nota: der Schefel (Scheffel)schfl rogken, soll 28 Tahler,
allda gelten.
heütte habe ich in gegenwart des
Ambtschreibers, das hallische korn
<laßen> vmbgemeßen, haben hat nach hiesigem
maß 7 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 13 hjmpen, der Ambtschreiber
sagt 7 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 8 Schefel (Scheffel)schfl.[,] Thomaß, 7 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 14 Schefel (Scheffel)schfl[.]
<Jch habe es gesehen meßen, 1 Schefel (Scheffel)schfl: thut alhier 3 himpen
weniger ⅓ eines vierts.>
Ma femme m'a couppè de la teste
une poignèe quasj de cheveux gris,
& i'en avois il y a dix ans desja,
cela vient de chagrin & de maladies
mais aussy, mon poil se change
souvent.
Mittwoch☿ den 20. May.
Wir haben heütte ein vrtheil von
den Schöppen zu Magdeburgk,
bekommen, das ich mein Reinstedtisch
füchslein, welches ich vom Richter
daselbst erkaufft, mitt recht be-
halten mag, vndt das der kläger
von Blanckenburg, welcher zweiffelß
ohne fälschlich hat schweren laßen,
zur vngebühr das pferdt anspreche,
vndt seine klage nicht gebührlichen
dargethan, welches mich dann sehr
erfreẅett, daß ich mein gewißen numehr
|| [[Handschrift: 69r]]
befreyet habe, vndt kein scrupel in
diesem punct mich mehr remorirt,
davor ich Gott von herzen dancke.
Der Ambtmann, jst von Bernburg, wiederkommen.
Jch bin in dem schönen wetter hinauß, spazi-
ren gegangen wie gewöhnlichen vndt habe
nach meinen äckern, wie das liebe getray-
dich stehett, gesehen.
Dem alten Görike, von Heimb, so, 94
jahr Alt, recht ertheilett.
Je me suis mis au lict avec ma femme
hier au soir, mais l'esprit de chastetè
& de continence me poussant une-
fois, je suis ressorty du lict, pour ne
l'inquieter, & dompter mes appetits
tout ensemble, & me suis mis
coucher seul, comme je feray d'ores
en avant, s'il plaist a Dieu, jusques
au sortir de ses couches. perge
<Meine winde haben zwey Rammeler gefangen.>
Auiourd'huy la continence
s'est rompuë, derechef, par la fragilitè
humaine. Cela arrive quand la
chair ne veut escouter l'esprit.
Dieu nous pardonne nos infirmitèz
& nous regenere par son Saint Esprit,
en la vive foy actuelle, de nostre
Seigneur & Redempteur, Jésus Christ,
Amen.
heütte hat sich der Soldat
Bläse hetzer, ein Schlachter,
Fischmeister, Baumsetzer,
vogelsteller, vndt koch, durch
Ieans addresse eingestellett.
Gott gebe mirs zu glück dazu.
Schwester Sybille ist von harz-
geroda, wiederkommen.
Nota Bene[:] die Ballenstedtische schaffabrechnung,
|| [[Handschrift: 70r]]
ist also gestellett:
Michaelis 1628
blieben
419 haüpter, Tragende
Schaffe,
darvon
14 der schäffer zu seinem
4ten. theil, gegen
40 haüpter, so vor
Michaelis außgesetzt,
vndt 2 haüpter die der
pförtner vndt futterschneider bekommen.
16 schaff den windter gestorben.
3 die Crabahten genommen.
Bleibt,
vorrath Walpurgis 1629
384 haüpter worundter 354
Melck, so sich in Summa gefunden.
Michaelis 1628
12 alter hammel seindt vor weyhenachten
zu meiner küche außgesezet.
Rest Walpurgis 1629 nichts.
Michaelis 1628
58 zeitthammel, darvon
11 gleichfalß nebenst obigen
12 haüptern, vor die küche,
außgesetztt.
8 der Schäffer zu seinem
4ten. theill gegen 23 so
den windter zur hofstadt
kommen.
5 gestorben.
Bleiben Walpurgis, 1629
34 dreyiährige hammel so
sich in der zehlung funden.
Michaelis 1628
46 Erstlingshammel seindt numehr
zweyiährig darvon 3 gestorben.
Bleiben Walpurgis 1629
43 zweyiährige hammel.
Auf Michaelis, 1628 waren
halbiehrige hammel, darvon
7 gestorben, bleiben:
Walpurgis 1629
143 iährige hammel.
Auf Michaelis, 1628
158 halbiährige zibben, darvon
2 gestorben, bleiben
Walpurgis 1629 bleiben
156 zibben Jährling, hierzu
148 hammel lämmer,
161 zibben lemmer,
Summa 1069 stück.
Des pourceaux il y a a Heimb: | 48 |
A Ballenstedt | 109 |
heütte hat mir Wolf Schütze, ein lebendi-
ges iunges Rehe gebrachtt, <welches ich auffziehen laße.>
Es ist mir heütte vom Johanne Trivio,
ein arcanum arcanorum an-
præsentirt worden. Ie l'ay dilayè.
Zu Wolfenbüttel gilt der rogke, 35 ThalerThlr:
Zu Goßlar aber 33 inn 34 ThalerThlr[,]
die gerste 22 biß 24 ThalerThlr.
Donnerstag♃ den 21. May.
Predigt angehörett.
An hans von hof geschrieben, vndt
das Reinstedter füchslein, dem
herzog von Mecklenburg v verehrt
vndt geschicktt, dieweil er einen
klepper zu sejner vorhabenden
rayse, nach Cassel von mir begehrt.
Freitag♀ den 22. May.
Jch habe den Ambtschreiber nach
Halle vndt auf dieselbigen dörfer
|| [[Handschrift: 72r]]
geschicktt. perge
Bin hinauß hetzen geritten, <habe
einen hasen nur fangen, vndt außsuchen
können.>
hans von hof hat mir starck wieder-
rahten dem arcano arcanorum
nicht zu trawen, oder den landesbetrie-
gern, daß viel verständige herren,
mitt dergleichen sachen angelauffen
wehren.
heütte ist die antwortt wegen
des viehes anhero kommen, von
Freybergern.
Curdt von Bayern, ist herkommen,
avec protestations, touchant l'affaire
du Colonel Pecker.
Schreiben von Adolf Börstel qu'il s'en va
en Limousin, <& luy ay rescrit.>
Zeitung daß der König in Schweden mitt Moß-
kowitrischen völckern, will in Preüßen
vndt Pommern einfallen, auch das Torn
erobertt seye, eine vornehme Stadt,
|| [[Handschrift: 72v]]
vndt paß in Preüßen, will auch
Straelsundt besezen.
Jtem: das die Spannische silber-
flotte 14 millionen reich wol
vberkommen vndt in Spannien an-
gelangett.
Jtem: das hertzogenpusch zwar
starck belägert seye, sich aber
zur gegenwehr gewaltig
rüste, vndt mitt außfällen, den
Stadischen schaden thue.
Jtem: das Bethlen Gabor mitt
Türcken vndt Tartarn in
Polen eingefallen.
Jtem: das der friede zwischen Engel-
landt, vndt Franckreich gemacht
vndt die Reformirten Religions-
verwandten darvon außgeschloßen,
Jtem: das die Kayserlichen Commissarij
zu exequirung des edicts albereitt
außgeschicktt.
Jtem: das die Spannische Infantin,
des Kaysers Sohnes brautt, baldt
heraußer werde kommen, das Bey-
lager, zu halten.
<I'ay passè le premier a pied & a cheval par la nouvelle porte, quj est faite maintenant, & ma seur Sybille
l'a passèe en carosse.>
Samstag♄ den 23. May.
Schreiben von Casparo Pfawen, das
Nota Bene der friede zwischen Kayßerlicher Mayestät
vndt König in Dennemarck, durch
des herren Generals Liebden gewiß
geschloßen, vndt die verfaßeten
puncta an itzo, vom Kayser,
ratificirt werden, darumb
dann der herr general ehistes ta-
ges dero marche durchs Braunschweiger
landt ins Reich nehmen wjrdt.
Jtem: Bethlen Gabor sey mitt dem Obristen Farensbeck
gewiß in Polen eingefallen, eine diversion zu
machen, damitt der Schwede sein intent
|| [[Handschrift: 73v]]
desto baß fortsetzen möge.
Der alte Ludwig von der Aßeburg,
hat mjr Antoniußen Guttferth,
zum weydemann, recommendirtt.
Jch habe denselben, auf einen versuch,
angenommen.
Wolf Schütze hat heütte, ejn Rehe
gebrachtt.
Jch bin heütte auf den abendt, nach
der Anhaltischen wiese zu, zu
fuße gegangen, vndt wieder her,
die große lattikenwurzeln so alda
stehen, kennen zu lernen, dieweil
solche gut vor den wurm der pferde
seyn, es sey der aufwerfende,
oder der reißende wurm.
Vitzenhagen ist auf den abendt herkommen.
Der Ambtschreiber ist von halle,
wiederkommen hat nur 32 scheffel
ieden vmb 1 ThalerThlr, erhandeln können,
dieweil das getrayde aufgeschlagen.
Sonntag☉ den 24. May. Pfingsten.
Jn die predigt, zweymal.
Es seindt drey gradus der sünde in den
Heiligen Geist, welche sünde nimmermehr soll
vergeben werden. Der 1. gradus ist,
Wann man die einmal erkandte vndt
Nota Bene bekandte warheitt, wieder sein gewißen
verlaügnett. Der 2. gradus, wann man
dieselbe verfolget, verlästert, <schmähett,> vndt mitt
Nota Bene der that anfeindet. Der 3. gradus
Nota Bene Wann man darinnen verharret, et cetera
dann Gott solchen leütten keine buße
verleyhett, vndt leßet sie in verdam-
liche Jrrthumb fallen. Gott behüte vnß
gnediglich davor, durch Jesum Christum Amen.
Nota Bene[:] der 3. gradus wirdt nicht eigentlich
determinirt, wie lange man darinnen
verharrenf denn es heist, heütte so ihr
seine stimme hörett so verstocket eẅere
herzen nicht4. <Ergo cave a peccatis contra
conscientiam[.]>
<Ezliche machen
4 gradus peccatj in Spiritum Sanctum:
1. Abnegatio,
agnitæ Veritatis.
2.
Blasphemia, &
S<C>alumniatio.
3. Persecutio.
4. Perseverantia jn
lapsu.>
Ma femme a fait ce matin <allant au presche> une dangereuse
cheute, Dieu la garde d'autre malheur,
|| [[Handschrift: 74v]]
benignement par sa grace.
Montag☽ den 25. May. PfingstMontag.
Bayern ist wieder verraysett.
Wir haben heütte wiederumb predigt
angehörett, vndt vber der Taffel schöne
discours des Winsij.
Trois bons tours de mesnage de Iohann Zaunschleiffer[:]
1. Er nimbt in der erndte von ieglicher
breite ein halb schock vermenget
daßelbige vndtereinander vndt leßet
davon die probe dreschen, so
kan ihn die probe nicht triegen.
2. Er leßt die Tröscher <an> ein kerb-
holtz schneiden, waß ihr lohn ist,
vndt siehet in der kornrechnung
hernacher, ob es mitteinander vberein
stimmett. 3. Er gehet bißweilen
auf den kornbodem[!], wann sichs
der Ambtschreiber am wenigsten
versiehet, vndt leßet das getrayde
vmbmeßen. et cetera
Schreiben von herrvattern. Son Altesse s'en-
quiert de l'estat de ma compaigne.
Dienstag♂ den 26. May.
Vitzenhagen ist wieder verraysett.
Jch habe nach der scheibe geschoßen,
welches ich noch nicht gethan, seidthero ich
alhier zu Ballenstedt residjre, vndt habe
alßbaldt den ersten schuß, ins schwartze
getroffen.
Mittwoch☿ den 27. May.
Thomaß mitt dem sattelknecht ver-
schickt, nach Braunschweig und Wolfenbüttel[.] Gott gebe glück
zu ihrer handlung.
Madame hat heütte außgerechnett,
wüntschet neben vnß allen, das doch der
Allmächtige Gott baldt kommen, vndt Jhre Liebden
ihrer beschwehrlichen bürde endtbinden
möge, durch Christum, Amen.
Röder hat <1 CentnerC.> fische mittgebracht vom hartze,
<nemlich, 102 karpen, 10 karauschen, vmb 7 ThalerThlr vom Raht
zu harzgeroda[.]>
Jch habe die fische besehen, vndt in helder
setzen laßen.
Zeitung von Magdeburg daß der Franzoß,
Pfalzgraf Friederichen, will wieder
in sein erblandt, einsetzen.
Jtem: das die stadt Magdeburgk
noch blocquiret seye, hoffen gegen
der erndte entsatz von andern städten.
Jtem: das die Stadischen vor hertzogen-
pusch, zimlich geklopft worden vndt
in einem anfall, bey 2000 Mann
verlohren, dieweil die verrähter,
connestabel, so mitt ihnen correspondirt,
vom Grobendonck gouverneur ent-
deckt, vndt ob sie wol das geschütz
zu hoch gericht, daß es vber die Stadischen
hingehen sollen, hat er deren eines sie
anzulocken zu hoch gehen laßen, mitt den
andern vbrigen stücken aber sie der-
maßen entpfangen, das sie bey 2 mille
Mann eingebüßet. Er der
|| [[Handschrift: 76r]]
Spannische gouverneur, der alte Gro-
bendonck, hat auch gebehten, der Prinz
von Vranien möchte doch seine haußfraw
hinauß paßiren laßen, Es ist ihm aber
abgeschlagen worden, vndt sie darüber
gestorben. Sie die Staden sollen
6000 Mann beysammen haben, vndt
eine armèe nach der Pfaltz zu, schicken
wollen, sed vix credo, dieses lezte, so
lange als sie sich vor Herzogenpusch
engagirt befinden.
Jtem: der König in Schweden, soll auch
Torn, nach deme er 7 stürme davor
verlohren, im 8. sturm, erobertt vndt
eingenommen, auch alle Soldaten darin-
nen, haben, niederhawen laßen.
Mitt Bethlens vndt Farensbecks einfall,
in Pohlen continuiret sichs auch noch,
wie sie aber entpfangen worden, das
weiß man noch nicht eigentlich.
Ma femme a eu grande apprehension,
touchant son accouchement. Car quand
un enfant est nè au descroissement
de la Lune, on dit que la mere, &<ou> l'en-
fant vient amourir. Mais i'ay
consolè ma compaigne avec des exem-
ples contraires. Et justement hier,
a 9 heures au soir la Lune est
devenue plaine. Au contraire
mes deux enfans, que Dieu m'a-
voit donnè & ostè, ont estè nè au
croissant de la Lune, & neantmoins,
sont morts tous deux.
Jch habe in dem Bello Vbiquistico, fleißig
gelesen.
Diesen Nachmittag, als ich in meiner stube
gestanden, vndt mitt Sebastian dem Ambt-
schreiber geredett, da ist ein 5 oder 6 schritt
von mir, in meinem cabinet, welches
eben offen gestanden, recht vber dem
ortt, da ich zu sitzen pflege, ein großes
|| [[Handschrift: 77r]]
starckes langes stück saltz kalck von
oben herundter gefallen, würde mir
da ich allein gewesen wehre, vndt an
selbigem ortt, meiner gewohnheitt nach
gelesen oder geschrieben hette, gewißlich
endtweder den scheitel zerbrochen, oder
ein loch in den kopf, gemacht haben,
wo mich Gott, nicht sonderlich behütet
hette, deme seye es allezeitt gedanckt,
in ewigkeitt, durch Christum, Amen.
Ce n'est par merveille que l'hazard peut
tant sur nous, puis que nous vivons
par hazard.5
Zeitung daß des Kaysers Sohn Ferdinandus
tertius, die Erbhuldigung in Oester-
reich soll entpfangen.
Daß herzogenpusch mitt 3 lägern be-
drengt werde.
Daß viel leütte in Pommern hungers sterben.
Daß Meckelburg vndt ezliche städte in
den friede mitt Dennemargk nicht begriffen
|| [[Handschrift: 77v]]
seyn. etcetera
Schreiben von Graf Wilhelm henrich
von Bentheimb, meinem vettern ent-
pfangen, darinnen er mich auf Graf
Friederich Ludolff sehligem sein begräb-
nüß nach Alpen bittet, Soll den
2<3>. Junij, begangen werden. et cetera
Junge Röder hat heütte auf dem
Teich eine wilde endte geschoßen.
Wir seindt in die kirche gegangen.
Mein Trompter, welchen ich vor ver-
lohren gab, wegen des wurms,
vndt muste ihn der schmiedt zu sich
nehmen, war auch so mager das man
ihm alle Rippen im leibe zehlen kondte,
der hat wieder aller Menschen
gedancken, gefohlt, vndt ein hüpsch
füllen bekommen. Es jst aber er-
truncken im graben.
Jedermann wüntschett dem durstigen
erdreich einen gnedigen regen, in iziger
dürren zeitt.
Jean hat heütte einen großen kar-
pen hergeschickt so 6 Pfund (libra)℔: hiesiges
schweren gewichts gewogen, hat
noch andere, 25<4> stück mittgeschicktt.
Er hat gestern 60 karpen, in dem
waßergraben zu hoymb gefangen,
die ihm zu großen schaden, biß auf
<die> 25 obengedacht, seindt abgestanden.
Es ist alles, mitt mir, heütte, den
krebsgang gegangen, sonderlich mitt
bestellung der kornfuhre, welche fast
hat müßen zurückeg gehen et cetera vndt mir
dadurch kein geringer nachtheil zu-
gezogen worden.
Der Junge Stammer ist von Bernburg ankommen,
mitt bericht, das mein bruder Fürst Ernst,
Nota Bene im lande zu Wirtenberg logire, vndt daß
|| [[Handschrift: 78v]]
Sich der friede mitt Dennemarck,
vndt also die tractation zu Lübeck,
zerschlagen, dieweil das landt zu Meck-
lenburgk nicht hat sollen in die
handlung mittejngeschloßen werden,
so wenig als ezliche städte, welche
der Kayser straffen will. etcetera
Freitag♀ den 29. May.
Jch habe es erfahren, daß herrvatter
eine rayse nach Wildungen, in den
sawerbrunnen vor hatt, mitt 25
personen, vndt 18 pferden.
Es seindt mir heütte wiederumb, etzliche
von den karpen abgestanden.
Jch bin hinauß spatziren geritten, nach
der Anhaltischen wiese zue, habe
auch forellen vndt krebse fischen
laßen.
Der Ambtmann hat zu mir
|| [[Handschrift: 79r]]
außdrücklich gesagt, das daß Quedlinburger
vndt hiesige maß<gewicht> einerley wehre,
auch 110 Pfund (libra)℔. hielte, vndt nur ofte
vmb 1 Pfund (libra)℔. voneinander differirte,
b es köndte auch vmb 2 Pfennige (denarii)d. auf des
rahts wage zu Quedlinburg gewogen
werden, wenn einen ie die fleischer
alda mitt dem gewicht betriegen
wollten. et cetera Bin ich also in meiner
küchenrechnung eine zeitlang hero,
vbel zu maße kommen. Oculus Do-
minj saginat equum.6
Jn dieser dürren zeitt, wachßen
viel kefer, raupen, vndt aller-
ley vngezifer, wirdt dem
Obst, vndt feldt früchten großen
schaden thun, wo Gott der herr,
nicht einen gnedigen regen bescherett,
der sie dempfett, vndt das dur-
stige erdtreich wiederumb erqujckett.
I'ay fait delivrer le prisonnier, mes-
sager quj estoit allè a Dessa, au
lieu d'aller a Magdeburg.
Jch habe es heütte erfahren, das der
herr Bartoldt, ein berühmbter
predicant auß der Pfaltz, zu
Cöhten, plözlich innerhalb 10 tagen
am stein gestorben seye, wiewol
er niemals zuvorn, schmertzen
daran entpfunden. Vive, memor
lethj.7
Es seindt heütte in der grawsamen
hitze 18 große karpen abgestanden,
vorgestern, 14 darundter zwey große,
gestern 2 darundter 1 großer,
Jst mir also großer schade geschehen.
Mein neẅer fischmeister
Bläse hetzer, hat heütte
2 schöne forellen vndt ezliche
|| [[Handschrift: 80r]]
speisefische in der Selcke gefangen,
zum anfang.
J'ay asprement tancè l'escrivain
de cuisine, puis l'ay reprins a mercy.
Jn dem großen obern Teich stehen
noch heütte 105 karpen, vber diese,
seindt die tage vber 34 abgestanden,
wie ich heütte abends, vom Müller
<selbst> erfahren, als ich dahin spazirt.
Samstag♄ den 30. May.
Jean hat sich beklagt, wie es ihn in
seiner haußhaltungs verwaltung zu
Heimb so vnglücksehlig ergienge in
deme ihm die wiesel, so viel hüner
todt gebißen. Es heist: Jn sudore
vultus, comedes panem tuum.8
Heütte ist wieder ein großer karpe abge-
standen, in der großen hitze. <Ie l'ay donnè
au meusnier.>
Nachmittags, seindt abermal 3 karpen
abgestanden.
Antony, der neẅe weidmann,
oder Schütze, hat heütte zum ersten
mal, drey lerchen geschoßen, vndt in
die küche gebrachtt.
Sonntag☉ den 31. May.
Thomaß ist wiederkommen, <wie auch
Sebastian.>
Predigt angehörett, vndt vor
einen gnedigen regen, bitten laßen.
Der schütz Antony hat einen hasen
geschoßen.
I'ay estè heureux aujourd'huy
ayant perdu une belle perlè<e> de
l'ordre Holsacien, que j'avois
aussy perdu par cy devant &
l'ay neantmoins tousjours retrouvèe.
Es hat sich zum erbehtenen Regen, ange-
laßen, ist hat sich aber wieder verzogen,
<vndt vffgeklähret.>