Jn die kirche vndt predigt hern Andreæ
Winsij, welcher Meines bruders Fürst Ernsts
hof: vndt feldtpredigers Leüthnerj vices,
in deßen abwesen, soll ersetzen.
Neẅe Jahr außgetheilet, vber 150 ThalerThlr:
Thilo von Vitzenhagen 12 ducaten, avec 2 porcs gras.
Vriel von Eichen 12 ducaten, avec 2 porcs gras.
Paulus Ludwig 6 ducaten.
Sigmund Deuerlin 6<5> ducaten.
Jungfraw Lytsawinn 8 Goldgulden (Goldflorin)☉f:
Rindorff, einen Rosenobell.
Caspar Pjschel 8 Goldgulden (Goldflorin)☉f: oder 10 ReichsthalerRthlr: jst eben einß.
Mein page Vitzenhagen, 3 Goldgulden (Goldflorin)☉f:
Jnß hauß, (zu erfüllung der 50 ThalerThlr:) 9 ThalerThlr:
dem Schnejder: | 10 ThalerThlr: | <1 ThalerThlr: den Türnern,> | |
Pastel | 1 ThalerThlr: | <2 ThalerThlr: den schülern.> | |
dem lackayen, | 2 ThalerThlr: | <5 ThalerThlr: dem capellan, vor 1 aymer wein.> | |
Aennjchen | 3 ThalerThlr: | ||
Dorothee | 5 ThalerThlr: | ||
Armen, hin vndt wieder | 6 ThalerThlr: |
<Carl henrich von> Nostitz auß Schlesien, habe ich
heütte zum pagen angenommen, vndt mir
aufwarten laßen, nach dem er bey
seinem vettern, dem Stallmeister Axt,
eine weile gewesen, vndt auf ihn gewartett. perge
Nachmjttags, wjeder jn die Predigt, des capellans.
Jn der Nachtt, vor Mitternacht, avis
von herrvettern Fürst Ludwigs raht, Johann Christoff
von Bawyr, zum Neuen Jahr, das der Feldt-
Marschalck Pappenheimb vorige nacht, mitt
7 in 8 mille Mann, vielen wagen, vndt Neün
stücken, zu der Aßeburgk vndt Remlingen
liegett, das also die vermuhtung zu
machen, er endtweder auf Horenburgk
oder Heßen dam gehen werde, vndt sein
heyl an ihnen zu halberstadt versuchen, dar-
nach Magdeburgk endtsetzen werde, wo
ferrn ihm solches sein jntent nicht durch wie- || [[Handschrift: 198r]]
derstandt gebrochen werden sollte, als Bawyr
vermuhtet. hat michs wollen berichten,
weil ich der gefahr nahe, etcetera etcetera etcetera[.]
Avis von Ballenstedt vnd Gernroda, heütte
vmb den Mittag, daß albereitt 8 mille Mann,
Kayserisch volck bey horenburg ankommen,
vndt gegen halberstadt vndt der örter streifen
sollen, dannenhero daselbst großer schregken,
vmb Goßlar herümb, soll auch Kayßerliches
volck angelanget sejn.
Schwester Louysa Ameley, vndt schwester Anna Sophia
seindt auf Cöhten, Plötzka, im willens von
dannen auf Cöhten zuzuziehen.
Ejn hauffen packeet vndt schreiben, in
publicis von Plötzka vndt Bernburgk.
Estrange songe ce mattin, environ les 4 heures,
que comme j'eusse voulu aller de la porte de ma
chambre par la <longue> gallerie a la chambre de Madame,
j'eusse veu devant la porte de ma chambre a dix
|| [[Handschrift: 198v]]
pas loing, un petit enfant, en chemise, (mitt
einem westerhembdlein) & encores que ceste
vision m'eust un peu retenu au commencement,
si est ce que voyant tousjours cest enfant de
bout, j'eusse poursuivy resoluëment
mon chemin. Mais approchant de l'enfant,
(comme il falloit necessairement, car l
pour passer outre vers Madame, car la galle-
rie est fort estroitte) il fust fuy, & courru
tousjours devant moy en sa chemise. Je
fusse courru apres, & courrant viste, il
seroit aussy courru plus viste, courrant
lentement il auroit fait le mesme, en gardant
tousjours, une certaine petite distance, ou
jntervalle devant moy, jusques auprés
de la porte de la chambre de Madame ou il seroit
disparu, & j'eusse passè outre poursuivant
mon chemin, & contant ceste vision a ma
femme. Je croy que ce songe denote
la mortalitè d'un fils ou enfant, que
|| [[Handschrift: 199r]]
Dieu paraventure, nous vouldra donner. Sa
volontè soit faite. Le meilleur est, que ma
femme a changè de logis, & s'est logèe au poile
dessous moy, & non plus en celuy là, vis a vis,
Nota Bene Mais ie crains qu'elle y logera l'enfant,
Nota Bene lequel y devra mourir. Peut estre que je
le doibs suivre. Et bien soit, au nom de Dieu.
On ne peut mieux braver la Fortune
que de vouloir, ce qu'elle veut!
Avis von Stollbergk von Christoff Ziegenhorn,
dem Müntzmeister, mitt Nachricht an Eichen, daß sich nu-
mehr die Nürnberger, auf Churfürstlich Sächßische interces-
sionales der Manßfeldischen kupfer wegen, resolvirt
haben sollen, Nemblichen das Sie auf condition wann
der liebe friede wieder sich in etwas ereignen
werde, vor den CentnerC: kupfer mitt den Silbern 20 Gulden (florenus)f:
endtlichen geben wollten, welches noch in weittem
felde stehet, dahero ich vor meine anforderung
anders nichts, als kupfer erlangen möchtte,
derwegen erbeüht sich Ziegenhorn, zu meinen diensten,
daß auf solchen fall, wenn ich die kupfer annehmen wollte,
|| [[Handschrift: 199v]]
So wollte er Sie auf seiner Seigerhütten,
Saygern, vndt so viel jhm in den schwartzkupfern
gahr kupfer, vndt Silber geljffert, daßelbe
wieder vollkömblichen außantwortten,
vndt mehr nicht, alß 5 Gulden (florenus)f: Seigerkosten
zu nehmen. Die kupfer, wann Sie zu
kaufmannswahre gemacht, vermeinet er, ich Sie
köndte zu Hamburgk, Leiptzigk, oder
Braunschweig verhandeln laßen, die Silber
aber erbeüht er sich vndterthenig, die
Marck vmb 10 Gulden (florenus)f: wie Sie die herren
grafen zu Manßfeldt, in ihrer Müntze
zahlen laßen, anzunehmen. Mais il me
semble, qu'il parle pour son jnterest.
Eichen habe ich nach Güntersperga geschickt,
wegen bevorstehender durchzüge vndt gefahr abzuwenden.
Den Amptmann, nach Walhausen, das
vbrige getreydig vollendt abzuführen, so jch
alda erkaüfft habe.
Madame a escrit au Roy de Swede, voyant que les
Ducs de Weymar se mocquent d'elle, l'abbandonans
en ses justes pretensions, contre leur promesse.
hazgeroda[!].
Mittwoch☿ den 4ten. Januarij. Behttag.
Gesteriger a<A>vis von Daniel Müller, das der
Graf von Manßfeldt, vndt herr von Vyrmundt,
von dem vorgewesenen accord, gantz wieder abge-
laßen zu Magdeburg, dieweil Sie vom Pappenheimi-
schen endtsatz, windt bekommen, Marquis de Ha-
milton alß er das erfahren, hat vorgestern
8 tage, den Obersten Pöblitz naher halberstadt
gesandt, die Stadt ermahnet sich bestendig
vndt wol zu halten, er wollte, do sie at-
tacquirt würde, sie gewiß endtsetzen,
seindt auch zu dem ende, in die 700 Dragoners
vndterm commando hern Obrist leutnants Weberßen hinein
gelegt, auch die Neẅstadt vndt angelegene
Closter abzubrechen angefangen worden, die
Bürgerschafft ist resolut sich zu wehren, vndt
haben die viertelßmeister alle dem hern Obersten
Pöblitz angelobt, das jhrige zu thun. Aber diese<gestrige>
Nacht, ist der Obrist Pöblitz, so wol Oberhaüptmann
Bawyr, weggerayset, den endtsatz, da er nöhtig,
zu befördern. Obrist Dreschka ligt zu Ermsleben.
<general> Pappenheim ist vorgestern abends zu Schöningen angelanget.
|| [[Handschrift: 200v]]
Deme folget sein volck von Wolfenbüttel,
haben bey der Fehrmühlen eine brücke vber
die Ogker geschlagen, scheinet Sie dörften
djßmal halberstadt noch vorbey, vndt
recta auf Magdeburgk zugehen. Vndterdeßen,
fordert herr general Banner die seinen,
nicht minder auch zusammen vf Egelen,
gemustert, vndt vngemustert, deme seindt
zu fortbringung der artillerie die 300
pferde auß den Aemptern, hjn vndt wieder,
zusammen gebrachtt. Dörften einander,
baldt rencontriren, vndt dieser lande
Nota Bene gedeyen, oder verderben, in kurtzem,
Nota Bene nach Gottes willen, schleünig befördern. perge
Matz Bidersehe bey mir gewesen. Sagt es
gelte der haber zu Bernburg 1 ThalerThlr:[,] die gerste
19 Groscheng:[,] rogken: 18 Groscheng: zu höchstedt, der haber
20 Groscheng:[,] die gerste auch so viel. Sejndt zu Bernburg
an der gerste 8 Schefel (Scheffel)schfl: zulauff. Zu Zerbst
machen 1½ Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gersten, einen höchstedter Wispel (Raum- und Getreidemaß)w:
|| [[Handschrift: 201r]]
vndt gilt zu Zerbst 1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gerste 32 ThalerThlr: Das
getreydig schlegt numehr, wieder männig-
lichs vermuhten ab.
Am neẅlichsten freytag, seindt 226
wagen vndt karren zu Bernburg durchgefahren,
nacher Leyptzigk. Wirdt zoll getragen haben.
Nota Bene[:] Intercession vor Bidersehe, wegen erlittenen
Brandtschadens, auf ehjstem außschoßtage.
Einlagerung 2 compagnien Dreschkawischen zu Danckeroda
Jch habe Vitzenhagen hingeschicktt, selb 4te. auß
des haüptmanns raht.
hanß Ziegler soll vber vorm Jahr, erlegte
50 ThalerThlr: strafe (davon vns nichts berechnett)
als ein Steinalter verarmter Mann 30 ThalerThlr:
vor seine Tochter1 so zur hure worden, strafe
geben, welches vnchristlich. Jch habe die schleünige
execution inhibirt, die landesverweisung, der
Policey[-] vndt landesordnung gemeß, dem eydam2
vndt der Tochter, (als welche beyde schuldig wegen
vnzeittiger fleischlichen vermischung, nicht aber der
vatter) oder 20 ThalerThlr: strafe, zwischen hjer, vndt
Faßnachten, dictirt. Vndt ob ich wol 30 ThalerThlr:
|| [[Handschrift: 201v]]
nehmen können, habe ich doch des alten,
flehentliche vorbitt, vndt außgestandene
wiederwertigkejtt, etwas gelten
laßen. Die 50 ThalerThlr: hat er <dem hauptmann> erleget, <als>
<ihm> an vieh, vndt korn, durch schleünige exe-
cution wegen erborgtes getreydig, vor
die gewerckschafft, so er nicht stracks
bezahlen könnnen vndt<das seinige endtzogen worden, <vndt>> destwegen <er> sich et-
was beschwehrt gemachtt, darumb ihm die
50 ThalerThlr: straffe, angekündiget worden. Jch
Nota Bene finde sie aber nicht in der Rechnung.
Solche geschwinde hülfproceß machen die
leütte sehr stutzig, vndt seindt Ty-
rannisch, ia vnchristlich.
Eilender avis vom præsidenten daß sich general Banner
mitt seiner gantzen armada ienseitt der
Sahle retirirt. Caspar Pfaw ist an ihn geschicktt
worden vnsertwegen sich mitt ihme der Quartiera
vndt proviandt halben, zu vergleichen, auch die
müglichste verschonung der vndterthanen zu negociiren.
|| [[Handschrift: 202r]]
Dißeyt der Sahle werden numehr 9 Anhaltische
Aempter abbandonirt, der gantze Zerbster
antheil ebenmeßig, insonderheitt die stadt Zerbst,
stehett in höchster gefahr. Zwischen der Saale
vndt Elbe, seindt nur 3 Aempter, die werden
dergestaltt auch baldt fertig gemachtt, doch
wirdt Gott alles zum besten schicken. Die
vrsach dieser geschwinden retraitte ist schwehr
zu penetriren. Jch kan mitt Meiner freundlichen
herzlieb(st)en gemahlin so eilends nirgend wohin ver-
rücken. Scheinet als seye es also von Gott
Nota Bene versehen, kan auch meinen vndterthanen,
zum besten gereichen. Vndt habe gegen die
Nota Bene Schwedischen officirer, auf allen fall gute endtschul-
digung, in dem ich dergleichen retirada nicht so
baldt vermuhten, noch so schleünig aufbrechen
können. General Banner hat Fürst Augusto gerahten,
sich von Plötzkaw weg, vber die Sahle zu
begeben. Mir wehre es vorträglich, daß sich Fürst Augustus
aufs Schloß zu Bernburg logirte, damitt man
es nicht mitt garnison belegte.
Jch habe einen Rappen, durch Bidersehens
addresse vmb 24 ThalerThlr: gekaufft.
Avis von halberstadt, daß Bawyr
weggezogen, dieweil er nach Cöhten, zur
FrawMuhme gefordert worden, Jngleichem
der Obrist Pöblitz, mitt dem gantzen Hammelthonischen
hofstadt vndt allen Engelländern, seye gantz eylig
aufgebrochen vndt vnvermuhtend habe ein großes
schrecken, bey der gantzen Bürgerschaft, vervr-
sachett. herzog Wilm von Weymar, soll mitt
4[000] in 5000 Mann starck gegen halberstadt,
im anzuge sein. Obrist leutnant Woberßnaw ist
<ligt> noch in halberstadt. general Pannier hat ihn zur
defension vermahnet, will ihn nicht verlaßen
mitt dem endtsatz. Die Fünnen vndt
Schweden, sollen auch schon vf Egeln zu, mar-
chiren, dem general Feldtmarschalck Pappenheim
entgegen zu ziehen. Obrister Kagg kähme
auch nach halberstadt. Die brücke so
die Pappenheimischen bey Wolfenbüttel i<a>n
|| [[Handschrift: 203r]]
der Fehrmühle vber die Ocker gemachtt,
seye abgefloßen, vndt sollen ezliche berichten,
der Graf von Pappenheim weiche wieder
zurückeb. Der Landgraf von heßen soll Göttingen
blocquirt haben, es wollen auch ezliche das
in Böhmen, ein treffen vorgangen, wobey der
Churfürst von Saxen eingebüßet, vndt sich
auf Prage retirirt, wie dann das Schnei-
dewindische vndt andere Regimenter,
dahin zum secours ziehen sollen. König in
Schweden, soll haben Cölln am Rhein, ein-
genommen. henrich holtzhausen, hat die-
ses alles von halberstadt geschrieben,
vom gesterigem dato.
Avis von Quedlinburg[:] Großer schrecken alda.
Flehen aufs schloß. Jedoch seye die gefahr
nicht so groß. Es hette sich nur eine Kayßerliche
trouppe von 200 pferden, zu Schöningen sehen
laßen, a denen hetten 1000 Schwedische Tragoner
nachgesetztt. Obrist Todt kähme schon an mitt 5
Schwedischen Regimentern, wehre schon vber die Elbe,
vndt kähmen noch 2 Regimenter ihme nach.
|| [[Handschrift: 203v]]
Eine sonderliche armèe würde commandirt
werden, den Weserstrom zu verwahren. Spitz-
nase hats berichtett, auß Schulenburgs
relation.
Noch von Quedlinburg vom Cantzler: das
der hertzog von Lünenburg, vndt der hertzog
von Weymar, mitt Pappenheim geschlagen,
ihn zertrennet, vndt wehre dieses das
vbrige volck, damitt er davon kommen,
mitt welchen er gern in Magdeburg wollte,
es seindt ihm aber 5 Regimenter, neben
den Tragonern, entgegen geschicktt.
Avis von Oscherßleben de dato den 2. Ianuarij
das vorgestern abendt vmb 2 vhr der von
Pappenheim mitt ezlichen 1000 Mann ankommen
zu helmstadt, müßen auß den Schöningischen
Aemptern proviandtirett werden.
Schwedischen zögen ihnen entgegen, dörfte
heütte oder gestern, ejn treffen geben. perge
Matz Bidersehe ist hier gewesen, thut hernvetter Fürst Ludwig
gute dienste im Ampt Warmbstorf, hat neẅlich mitt
3 pferden 18 Mußcketirer, welche mausen wollen,
geschlagen. Commandirt sonsten vber 20 pferde.
Avis vom Jungen Stammer, das das neẅgeworbene
volck so herr general Banner vor Magdeburg erfodert[!],
wieder zurückc kähme, inmaßen er dann selber
eine zimliche starcke trouppe von Ermßleben
vff Riedern ziehen sehen, welche berichtet haben
sollen, weil der Feldmarschalck Pappenheimb
wieder zurückd marchiret, das Mecklenburgische
volck auch albereitt bey Schönebeck an der
Elbe zum General Pannier gestoßen, das sie
ordre, wieder zurücke in ihre quartier zu
ziehen.
Mitt hauptmann Knochen allerley conversirt. Wir
haben aber die verhawung des holtzes,
welche der præsident vorgeschlagen, nicht gut
befunden, wegen allerely inconvenientien,
insonderheitt aber, wegen deßen daß es große sus-
piciones causiren möchte, vndt nichts helfen.
Mittwoch☿ den 4. Januarij. böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ
Am heüttigen behttage, predigt angehörett,
der Text war: Ψ auß dem 50. Ψaλm:
Opfere Gott Danck, vndt bezahle dem höchsten,
deine gelübde3, etcetera etcetera etcetera[.]
Vitzenhagen ist von Tanckeroda wiederkommen,
alda vndt zu Neẅdorf die Dreßkawischen
compagnien gelegen, haben sich zimlich wol ge-
halten, <iedoch etwas von pferden <mitt> weggenommen.>
Caspar Pfaw vom general Banner wjederkommen: 1. will
Banner proviant haben auf seine armèe vf
ezliche 5 oder 6 tage. 2. Die verpflegung der
krancken, jm Fürstenthumb Anhaltt. et cetera
Schwester Sybilla Elisabeth m'a fort rudoyè, a table, a
disner, a cause du Presjdent, <sans
rayson.>
Schwester Anna Sophia ist von Plözka wiederkommen.
Sigmund Deuerlin hat vndterwegens mitt vmbwerfen,
vndt aufm kopf stehen, jn ejner lehmgruben,
groß vnglück gehabtt.
Fürst Augustus will aufs Schloß zu Bernburg ziehen.
Pappenheim will Magdeburg proviandtiren.
Banner, wjll jn 5 tagen, 20 mille Mann zusammen bringen.
herzog von Meckelburg hat an mich geschrieben, zum Neu Jahrs
wuntzsch.
Amptmann ist noch mitt dem Wallhausischen getreydig
sicher ankommen Gott lob, wieder vnser vermuhten.
hinauß spatziren geritten, an den
Mägdesprungk, alda heütte Morgen frühe,
ein kärrner, welcher fische von Nachterstedt,
zu meiner hofstadt anführen sollen, mitt
wagen vndt pferden hinundter gestürtzet,
sehr verwundett, vndt fast, den halß
gebrochen, diewejl es gar glatt, vndt
fjnster gewesen.
L Ne de burlas, ne de veras,
Con gran Sennor, partas peras.4
Mitt großen herren ists nicht rahtsam,
kirschen oder Birren zu eßen, oder ihnen
davon mittzutheilen. Ratio: dann sje nehmen
gern das beste stück darvon, vndt werfen andern,
den Stiel an kopff, <zur dancksagung. perge>
Avis von Sonderßhausen, wie gestern herzog
Wilhelm von Weymar, mitt vielem volck, auf
selbige herrschafft zu marchirt, vndt wie man
außgibt, seinen marsch auf Magdeburg zu, neh-
men soll, derwegen albereitt vor 2 tagen vndter dem
Obristen V̈ßler, ein Regiment zu roß, Jn der grafschaft
Schwarzburg Sondershausener linjen ankommen, vndt biß
dato verharret, thun den armen leütten
großen vberdrang.
Avis von Bernburg, daß albereitt, 1500 Mann
Pappenheimische in Magdeburgk ankommen,
hetten die festung proviantirett. Der vbrige
secours folgete auch hernach.
Jtem: vom Præsidenten daß general Banner, den punct wegen
einnehmung der krancken vndt verschaffung pro-
viants, innstendig sollicitirt. Man wolle sich
resolviren, das man 13 mille Pfund (libra)℔: brodt auf 8 tage
lang, täglichen nacher Calbe zu lifern, ihm verwil-
ligen werde, doch auff abkürtzung an der con-
tribution. Die krancken betreffend wolle
|| [[Handschrift: 206r]]
man nicht gern auß dem Fürstenthumb ein Spit-
al machen, dieweil ihrer <weitt> vber die Tausendt sein[.]
Man könne die Stadt Agken vorschlagen, endtlich aber
zu einlegung der helfte im Wörlitzer winckel
sich offeriren. Es liefe sonst wieder die könig-
liche zusage, daß man sich der kürzung proviandts
an der contribution verweigert, den Rosemburgischen
festungsbaw dem Fürstenthumb aufzuwaltzen
sich vndterstehett, in puncto des auffbotts die Stif-
tischen mitt den Anhaltischen impliciren,
die 9 Anhaltischen Aempter dißeyt der Sahle
gelegen abbandonirt, von den vbrigen aber, den
vndterhalt auf gantze armèe nebst 1000 Schan-
tzengräber, vndt eventualiter quartier zur
retirade suchett, vndt dadurch vndter dem prætext,
der noht die aufgerichtete pacta schwächett,
welche postulata bastant sein, das fürstenthumb
vollends zu ruiniren, welches auch alles wirdt
dictatorie gesuchtt, da doch in dergleichen fällen,
man billich durch abschickung, vorschläge vndt
tractaten, das iehnige so die vnumbgengliche Noht
erfordert, zu sollicitiren. perge
<20 Malder groß vndt klein holtz zur hofstadt.>
Zweymal in die kirche.
Avis von Bernburg das gester gestern abends
spaht, vnderm licht, beym præsidenten ein Capi-
tain von dem Rosischen Regiment, neben etz-
lichen Tragonern sich angemeldett, vndt be-
richtett, wie das er befehlichet, vor
berührt Regiment zu Bernburgk quartier
zu machen, wie dann das volck noch den abendt
würde angelangen. Ob ihm nun wol der
Præsident darauf angedeüttet, es gebührte
sich schrifftliche ordinantz vorzuzueigen,
gestalt sich dann auch herr general Banner gar
neẅlich dahin erbohten, so hat er doch vorgewandt,
das diese ordre auf dem freyen felde im marchiren
vom hern general gemachtt, vndt würde was
schrifftliches hernach kommen. Derowegen haben
die Rähte zu verhütung anderer confusion
alßbaldt verordnett, das mitt zuziehung er-
meldtes capitains, die quartier auffm
|| [[Handschrift: 207r]]
Rahthause, so gut man es in der eyl vndt
bey Nächtlicher weile machen können, außgetheilet,
Baldt hernach hat sich der Obrist leütenamptt5
mitt einem schrejben vom general Banner an mich lauttende<haltende>
angeben, doch solch schreiben anfangs nicht von
handen stellen wollen, mitt bericht, er wehre
befehlicht, mir daßelbe zu eigenen handen
vndterthenig zu vberlifern, endtlich sich anderst
bedachtt, vndt daßelbe von sich gestellet,
welches die rähte erbrochen, vndt mir abschrift
davon zugeschicktt, das original aber zu
nohtwendiger vorweysung aldar behalten.
Dieweil nun vor allen dingen vonnöhten, daß so
lange diese einquartirung wehret, gute ordre
gestellet werde, So ist im nahmen Fürsts Augustj,
der Amtmann Milagius an general Bannern geschicktt,
dißfalß die Notturfft zu sollicjtiren.
Meine abgefaßte andtwordt soll auch
vollnzogen darauf erfolgen. Es lauffen
albereitt viel vnordnungen vor, denen zu
remediiren, <verhoffentlich in kurtzem sein soll.>
Des general Banners schreiben lauttet also:
Durchlaüchtiger hochgeborner Fürst, Euer Fürstlichen Gnaden seindt
meine vndterthänig gehorsame dienste ieder-
zeitt zuvor, Gnädiger herr.
Euer Fürstlichen Gnaden kan ich hiermitt demühtig nicht verhalten,
wie das ich vor rahtsam befunden, weil numehr
der feindt Jenseits der Sahle hin vndt wieder
streiffet, vndt grassiret, etliche Tragoner,
zu versicherung des Paßes, vber die Sahle,
nach Bernburgk zu legen. Demnach ich aber,
solches ohne Euer Fürstlichen Gnaden vorwißen nicht thun sollen,
Alß habe deroselben jch solches zuvor zu wißen
machen wollen, der vndterthänigesn hofnung,
Euer Fürstlichen Gnaden werden in gnaden damitt wohl zu
frieden sein, weil solches nicht weniger zu con-
servirung dero stadt vndt landt, alß des
allgemeinen Evangelischen wesens bestem
gereichett.
Euer fürstlichen gnaden befehl ich hiermitt in die gnädige
protection Gottes, vndt dero mich zu stehten
fürstlichen gnaden. Datum Calbe den 5. Ianuar <1632.>
Euer fürstlichen Gnaden
vndterthäniger gehorsamer diener,
Johann Baner.
Eine hechtleber gesehen, davon ein gantzes
eßen vber der Tafel gestern abendt gemacht
worden. War zwey spannen lang, vndt
mehr als drey finger breitt.
Avis von Caspar Pfau daß Pappenheim general Feldtmarschalk
mitt etzlichem volck vndt wagen, jn Magdeburg an-
kommen, vndt daß diese lande in großer gefahr stehen.
Meine andtwortt an general Bannern:
Von Gottes gnaden Christian, Fürst zu An-
haltt, graff zu Aßcanien, herr zu Bernburg vnd Zerbst,
vnsern günstigen gruß vndt wolgeneigten willen
zuvor, wolgeborner besonders lieber. Was der herr
wegen besetzung vnserer residentzstadt Bernburg
an vnß gelangen laßen, solches ist vns von vnsern
hinterlaßenen præsident vndt Rähten zugefertigett,
Pergen ihm darauf nichtt<in andtwortt> nichtt, daß weil es vor
dißmahl die kriegesnoht also erfordert, wir
es vnsers theilß gerne geschehen laßen,
Allein ersuchen wir den herrn hiermitt gün-
stig, er wolle die anzahl der Soldaten, vndt
darzu gehörende Officirer, so in Bernburg gelegt,
|| [[Handschrift: 208v]]
determiniren vnd was einem iedwedern zum vnter-
halt zu geben, vndter seiner handt vndterschrifft,
ordiniren, in specie aber ordnen, daß allein
vf die effective verhandene nicht aber
die absenten der vndterhalt gereichett, im
vbrigen aber, der mitt der Königlichen Würden
zu Schweden, getroffenem<n> alliantz gemeß gele-
bett werden möge, zweiffeln dabey gantz
nicht, gestalt wir auch darümb bitten,
wann die kriegesnoht, (wie wir zu Gott
hoffen) cessiren wirdt, daß also dann die
garnison auß vnserer residentzstadt,
wieder abgeführet, inmittelst aber,
gute ordre vndt Regiment gehalten
werden möge, Solches seindt wir
gegen dem herrn mitt günstigen geneigten
willen, zu erwiedern, erböhtig. Datum
Hartzgeroda, den 7. Januarij, Anno 1632.
Deß herren,
gutwilliger freündt,
Christian Fürst zu Anhaltt et cetera
manu propria.
hatzgeroda[!] Jm schlitten gefahren, vndt Vriel von Eichen vmbge-
worffen.
Avis, von hauptmann Knochen, wie das daß Weymarische
volck 3 mille Mann starck an itzo vmb Artern
herümb lieget, erwarten ordinantz, wohin sie
jhren marsch nehmen sollen.
40 Malder Stammholtz, haben sie ange-
führt, zur hoffstadt, <in 13 karren, vndt 3 wagen.>
Avis, das daß Weymarische volck etwa zwey
meilen von hinnen liege, zu Bergen,<Vftrungen> vndt Walhausen,
alda etzliche trouppen, vom V̈ßlerischem Regiment,
albereitt sollen ankommen sein.
On a chantè les trois Rois a la mode ancienne.
(Nota Bene Caput unum Prudentiæ, ex Politicis, Iusti Lipsij6:
Non facile quid ex antiquo movere, vel si id
fiat, ut paullatim. Naturam Princeps imitetur,
quæ omnia paullatim peragit. Sic semina jn
arbores crescunt, occulte & nullo sensu. Extre-
ma inter se discrepantia, ordinibus inter se aptis,
conjungit.)
An Præsidenten vndt Christoph Maler geschrieben, <nach Bernburg[.]>
Jn die kirche, vndt predigt hern Andreæ Winsij.
Escrit au Baillif de Ballenstedt. perge
Sigmund Deuerlin jst von Eißleben 4 Meilenm. wiederkommen, mitt andt-
wortt von Doctor Talliger. Djlatorische andtwortt, wegen
des bahren geldes, oder kupffers.
Responce du Baillif de Ballenstedt dilatoire & negative.
Schreiben von Fürst Augusto de dato Bernburg den 7. Ianuarij,
Es seye general Banner mitt seiner vndterhabenden
armèe zu roß vndt fuß vber die Sahle gezogen,
den ortt vf ienseytt verlaßen, im Rosenburgischem
vndt daherümb nichts mehr zum besten, das der
last des krieges vf mein Ampt Bernburg vndt
Niemburgk, vngeachtett Cöhten vndt Deßa mitt
Proviandt das ihrige thun, gewaltzet werden will,
wie dann das Rosische Regiment vorgestern,
(id est: den 5. Ianuarij) in der Stadt Bernburgk
die Schneidewindische vndt Treßkawische Re-
gimenter nebst anderer Regimenter
bagage gestern in meinen Amptsdörffern,
|| [[Handschrift: 210r]]
einquartieret sejn. Fürst Augustus hat an herrn general Banner
abgeschicktt[,] geschrieben vndt erinnert, was meine,
vndt Meiner vndterthanen Notturfft erfordert,
erbiehten sich auch noch ihr eüßerstes zu thun,
vndt nicht das geringste zu vndterlaßen, so zu
meinem besten dienett, Allein weil alles
mitt der kriegesnoht endtschuldigett, nechst
Gott aber (wie Fürst August meinet) alle hofnung vf
des vetters herzog Wilhelms Liebden secours gestellet wirdt,
alß bittet er mich vmb nachricht, wo er anzu-
treffen, zu Sangerhausen, oder Wallhausen etcetera
damitt vnsere consilia, vndt der lande
bestes darnach möchten dirigirt werden.
Avis, herzog Wilhelm liege in der Grafschaft Manßfeldt,
habe kaum 3 mille Mann beysammen, also das
es seine hülfe, darauf sich die paßionirten
leütte so hoch verlaßen, ein zerbrochener Rohr-
stab Egypti vielleicht sein möchte. 7 Jamais
ces choses m'ont pleu, ainçois m'ont estè
a contrecoeur. Menge dich nicht vndter die aufrüh-
rischen8, sonst wirstu mitt ihnen auffgerieben.
hartzgeroda.
Montag☽ den 9. Januarij. böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ
Montag☽ den 9. Januarij. böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ
Avis das 5 Regimenter Weymarisch volck
bey Artern gelegen, deren alß heüte zu abendt
ein Regiment bey häringen, ein Regiment
in Auleben, vndt die vbrigen 3 Regimenter
im Ambt Sangerhausen quartier nehmen sollen.
Avis von Gernroda, daß die Kayserischen
Magdeburg nur mitt wenjgem volck besetzt,
vndt anderm vorrath, so wol auch stücken
endtblößet, verlaßen, auch ihren zug wieder
dem vorigen gemeß, gerichtett. So soll
auch der Schwedische Nachzugk, njcht
weitt von Wolmerstedt, albereitt einen
glücklichen succeß gehabtt haben, auch die
Currirer starck nach dem Landtgrafen,
destwegen gehen.
J'ay fait tirer, & prendre des petits oyseaux.
Avis von Bernburg daß vorgestern abendt bey ljecht,
der Oberste leütnant Stück eine ordonantz vorgezeigt
vom general Banner vndterschrjeben, daß er befehlicht
|| [[Handschrift: 211r]]
mitt seinem Regiment so 9 compagnien vndt vber
1200 Mann starck, auch in Bernburgk zu rücken,
welches auch so baldt darauf geschehen. Fürst Augustus hat
darauff gestern Morgen, an den general geschrieben,
vndt gebehten, aufs wenigste das Rosische
Regiment auß Bernburg abzufordern, auch
meine Amptsdörfer, (welche zu sehr vberlegett)
zu befreyen, oder doch jhnen mjlterung wieder-
fahren zu laßen. Der general will den
volligen vndterhalt auf seine armèe an Proviandt,
vndt fütterung auß dem Fürstenthumb haben, die
iehnigen so bißhero des Commissariats, sich angemaßett
entziehen sich deßelben in itziger Noht, haben
Fürst Augusto eine designation aller Reüterey vndt
fußvolcks nebst den Regimentsquartiermeistern
zugeschicktt, vmb eine außtheilung der quartier
vndt vndterhalt zu machen, Fürst Augustus aber hat sich endt-
schuldigett das solches den kriegscommissariis
vndt nicht ihme zustünde, köndten auch eine solche
last dem Fürstenthumb nicht aufbawen laßen, jnterim
aber vorschläge gethan, wie der confusion in etwas zu reme- || [[Handschrift: 211v]]
diiren.
Avis von Deßaw von Christoph von Krosigk vom 7. Ianuarij[:] Es seye
General Todt zu Wittemberg ankommen mitt 9 mille Mann,
wie auch der Schwedische Cantzler Ochßenstern,
mitt 5 mille Mann zu Torgaw. Würden auf halle zu
marchiren.
Avis von Erxleben, das die besatzung
gantz auß Magdeburgk gezogen vndt hetten
alles, was noch darinnen gewesen, angestecktt,
vndt was sie mitt weg brjngen können,
mittgenommen.
J'ay fait querir de l'avoyne de Güntersperge,
hier, & aujourd'huy.
Je me desespere quelquesfois voyant l'avancement
de tant d'autres Princes, & qu'il faut que
je perde ainsy mes jeunes ans, desja 12 ans
en çà, ne faisant rien que tout contre mon
grè, & mesmes tout ce que je regarde et
entreprens m'est a contrecoeur, pouvant bien
jurer que depuis onze adouze[!] ans en çà, ie
n'ay pas eu une heure de joye. C'est un
grand cas que la main de Dieu m'afflige si long temps.
Avis von Vftrungen, daß die Weymarische
armèe, theils vmb Sondershausen, theils in der
güldenen awe liege. heütte dinstags würden
sie aufbrechen, halb vbern hartz, halb vf San-
gerhausen zu, jhren marsch nehmen. Die armèe
soll 8 mille Mann starck sein.
Avis von Quedlinburg vndt Ascherßleben, daß
Nota Bene die Kayserischen alla disperata gespielt,
Nota Bene Magdeburg an dreyen orten, mitt pulfer
Nota Bene gesprengt, vndt sich auf helmstadt
Nota Bene salvirt.
Avis von Groß Alßleben, das vorgestern das
Kayßerliche fußvolck hinter dem Brandeßle-
bischen holtze marschiret ist, vndt nach Wolfen-
büttel wieder zu. Die Reütterey jst noch zu
rücke. Auß Magdeburg soll alles herauß sein,
die haüser so noch gestanden, alle abgebrandt,
vndt sollen etzliche Thor gesprenget haben,
vndt die stücke (so sie nicht mitt fort bringen
können[)] deßelbigen gleichen, auch etliche in die
|| [[Handschrift: 212v]]
Elbe gesencktt. Sie sollen wo sie hinkommen sein,
mitt den leütten so vbel vmbgegangen, daß nicht
außzusprechen. Das Junge Mannsvolck, so sie an-
getroffen, haben sich müßen vndterhalten laßen,
oder haben sie niedergemachtt. Was sie haben
an weibesvolck angetroffen, geschwächt vndt
allen muhtwillen, mitt ihnen getrieben, die
pastorn deßelben gleichen, gebunden vndt außge-
zogen mitt weggenommen. Der Pfarrer zu
Wanßleben soll 300 ducaten zur Rantzion
geben. Sie haben Halberstadt heftig ge-
dreẅet, wann sie den raub darvon gebracht,
vndt wieder kommen können. Die Reüterey
will zu hadtmerschleben durch selbigen paß, wie
ein Junge außgesagt, der es hat sollen
außkundtschaften, den man gefangen, vndt
nach halberstadt gebrachtt.
Anderer avis, nach diesem von Großen Als-
leben, daß sie alle mitt sampt der Reüterey,
nach helmstadt gezogen. Auß Schöningen
vndt selben gerichten, muß ihnen proviandt
|| [[Handschrift: 213r]]
vndt contribution verschafft werden. Jn Braun-
schweig sollen 5 mille Mann ankommen sejn, also das
Sie schwehrlich die geraubte beütte in Wolfen-
büttel bringen werden, sondern bezahlen
müßen, was sie geborget haben. Den wall
zu Magdeburgk sollen sie alle zu nichte gemacht
haben, vndt haben schlechte ehre eingelegett. perge Zu
Egeln we
Avis von Bernburg das die Kayserischen
Magdeburgk gewiß verlaßen, die brügke an-
gezündett, die Thore zersprengett, vndt 3 com-
pagnien Crabahten, welche ienseytt der Elbe
auf fütterung außgewesen, im stich gelaßen sein
sollen, das Schneidewindische Regiment
ist gestern Morgends vmb 3 vhr, von Bernburgk
aufgebrochen vndt auf Calbe gezogen, vmb 7 vhr
das Rosjsche Regiment gleichsfalß, welches
auf Egeln zu, marchiret, aldar sich die Reüterey
samlen soll, vermuhtlich wirdt general Banner,
mitt herzog Wjlhelm sich coniungiren, vndt den Pappen-
heim verfolgen, hertzog Wilhelm wirdt numehr
außer zweifel seinen zug vber oder vndter dem
|| [[Handschrift: 213v]]
Hartz nehmen, dahero die Aembter hatzgeroda[!]
vndt Ballenstedt, sich in acht zu nehmen. Wir
können Gott nicht genugsam dancken, das durch
verlaßung der festung Magdeburgk diese lande
von der endtlichen ruin errettet worden, wo ferrn
solches nicht geschehen, hette vnser Fürstenthumb
allein, die könjgliche armèe vnterhalten müßen,
weil in dem Stiftischen, nichts mehr zum besten.
Vom General Todt, haben sje noch kejne
ferrnere gewißheitt, so baldt als sje ejn-
kömbt, wirdt man mirs zu wißen thun. et cetera
Avis, das der König in Franckreich,
mitt 20 mille Mann zu Straßburg, durchgezogen,
nach der Pfaltz zu, <vndt auch dem Wirtemberger landt.>
Nochmahliger avis von Gernroda, das die Kayße-
rischen schon gesterjges tages, zu roß vndt fuß,
zu helmstadt ankommen, werden sonder zweifel,
heütiges tages, nicht weitt von Wolfenbüttel sein,
wiewol der general Baner jhnen folgett,
das v̈brige was in Magdeburg brennen können,
ist angezündett, die wälle abgestochen, die Thore
vndt thejls Stücke zersprenget, vndt das v̈brige herauß
|| [[Handschrift: 214r]]
genommen. perge perge perge
Sigmundt ist von Quedlinburg wiederkommen.
Jch habe heütte alhier zu hartzgeroda
ein brawen anfangen laßen, au nom de ma femme,
Gott gebe vjel glück darzu. Es sollen die
vndterthanen darzu angehalten werden, von den
dorfschafften, bier abzuholen. Sonst holen sie
es mitt vnkosten, von Quedlinburg vndt anderer
orten ab, stellen jhre pferde bey itziger
vnsicherheitt in gefahr, bringen das geldt,
auß dem lande, vberheben sich der mühe
vndt gefahr, daß sie mir, bey itziger jhrer
armuht, das getreydig, nicht auß dem
lande führen dörfen, vndt haben das bjer,
vor der Thür. So wirdt auch die Tranck-
steẅer dadurch vermehret, vndt wjr
haben guten Nutzen darvon verhoffentlich.
Es wirdt auch der Bürgerschafft alhier nichts
endtzogen, sintemahl Sie doch keine gersten,
bey itzigem Mißwachs, noch Mittel zum
Brawen haben.
Zeitung das der König in Schweden, fast die
gantze Vnderpfaltz vndt Mannheimb einge-
nommen, Francfurt vndt heydelberg berennet
habe. J'ay envoyè a Eisleben une lettre
avec un chevrueil a Docteur Tallinger, par Sigmund Deuerlin[.]
Zeitung das der Monte di Soma (Vesuvius Mons)
bey Neapolj sich aufgethan, feẅer[,] rauch vndt
asche außwirfft, mitt schrecken[,] <furcht> vndt
flucht der angräntzenden Jnnwohner.
Jtem: das die haüptstadt Mexico jn West-
Nota BeneJndien, durch waßer vndtergangen,
Nota Bene vndt auf 20 millionen schaden geschehen.
Jtem: das der Türck mitt dem Persjaner
friede tractire.
Jtem: der König in Franckreich marchire nach
dem Elsaß, Schwaben, vndt Pfaltz zu.
Cölln hat Spannien zum Schutzherrn angenommen,
wie auch ezliche geistliche gethan. Trjer aber,
hat accordirt mitt Franckreich vndt Schweden.
Jtem: das der Altringer in Böhmen geschlagen
seye.
Das König in Franckreich werde zu dem König in
Schweden kommen, sich vndtereinander zu besprachen.
Staden wollen keinen trefues eingehen,
sondern mitt Schweden, vndt Franckreich, den Span-
nier dempfen.
Stoffel nach Staßfurt geschickt einen
holtzhandel zu treffen, Gott gebe zu glück,
vndt segne vnser vornehmen.
Avis vom Braitenstein, das weymarische
trouppen aldar durchziehen.
Avjs von Gernroda, der hertzog von Weymar,
werde heütte, vber den hartz, zjehen. Jch habe
ihm entgegen geschickt, vndt geschrieben.
Jean d'Axt mon Escuyer, a estè a Schjela. Jl y a
23 abgewehnte cochons vor 5 tagen. Auparavant
hette man Sie verspejsen können, Thilo von Vitzenhagens bericht
nach, welches aber dazumal negljgirt worden.
Martin Schmidt nous a voulu persuader que ce rapport
estoit autrement, & cependant cela est vray.
<14 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 7 Schefel (Scheffel)schfl: 2 Viertel (Hohlmaß)v: rogken>
<35 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 19 Schefel (Scheffel)schfl: gersten>
<dem küchenschreiber.>
<Nota Bene[:] 28 Schefel (Scheffel)schfl: gehen auf 1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w:>
Donnerstag♃ den 12ten: Januarij.
Jn die kirche, da der pfarrer von Güntersberga
vom verzehrenden feẅer des herren9, eine
gute predjgt gethan. Dieu nous garde de feu. perge
heütte kommen 10 compagnien Reütter sampt dem
Stabe, von herzog Wilhelms von Weymar seinem
volcke (auß seiner ordinantz) hjeher
nach harzgeroda. Jst ein plump stücke.
Der general 4tiermeister hanß von Braunschweig
begehret auf 6 squadronen pferde, ohne
den fürstlichen stab, auß dem Amt harzgeroda:
haber auf 1 squadron 220 Schefel (Scheffel)schfl: thun 12 schock Schefel (Scheffel)schfl:
haußbacken brodt, iedes zu 3 Pfund (libra)℔ thun — 1500 leib <brodt.>
Bier — — — — — — — — 24 faß.
Fleisch — — — — — 6 oder 7 gute Rinder
Nottürftig heẅ vf etzliche fuder.
Ein squadron, mag 400 pferde vndt drüber,
starck sein.
Theilß volck nemlich 15 compagnien Reütter,
sollen im Stollbergischen amt hayn, quartieren.
Die Jnfantery gehet vnderm harz hinweg
auf Manßfeldt zu.
Endtlich nach vielem disputiren, hat man den
general quartiermeister, dahin behandelt,
das er 4 compagnien ins Ampt, den stab
aber, vndt des hertzogs <50> pferde, hieher
quartiert, die vbrigen in die benachtbar-
ten dörfer: alß nehmlich also:
Den Stab vber 100 pferde sich belauffende,
hieher nach harzgeroda, vndt des hertzogs
train vber 50 pferde.
compagnie Reütter | ||
Schiela | 1 | |
Tanckeroda | 2 | <Jst halb Aßeburgisch.> |
Neẅdorf | 1 | |
Königeroda, ist Rammelburgisch | 3 | |
Wolmerschwenda
Panßfelde |
1
1 |
Seindt
Aßeburgisch. |
Zu letzt, ist es dahin vermittelt worden,
das Oberster V̈ßler, alleine hergekommen,
mitt seinem stabe, die vbrigen compagnien haben
sich auf die dörfer gelegt. herzog von Weymar,
hat seinen marsch auf Manßfeldt zu genommen.
Der Oberste V̈ßler jst mein gast gewesen,
diesen abendt benebens Rittmeister
Zanthier, einem Rindorff, vndt einem
Quartiermeister. Er commandirt, dje
gantze Weymarische Reüterey. Diß jst
der V̈ßler, welchen ich zu Prag, rantzionirt,
bin aber ehrlich wieder von jhme bezahlt worden.
<Es haben etzliche Reütter, dje beine entzwey gebrochen,
wegen des glatteyses, aufm hartz.>
Freitag♀ den 13den: Ianuarij. böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ
Dieweil der herzog von Weimar sampt seiner
Reütterey, vndt fußvolck, will das rende-
vous, vmb Ballenstedt herümb halten,
alß ist der Oberste V̈ßler, mjtt sejnen vndter-
habenden Reüttern, auff Ballenstedt zu, marchirt,
wiewol er sich zu guter ordre, vndt müglichster ver-
schonung erbohten. hat sich auch sonsten gegen mir,
|| [[Handschrift: 217r]]
gar höflich bezejgett, vndt einen großen respect
auf meine person gehabt. Würde auch hieher, nicht
kommen sein, wann die expreße ordinantz des her-
tzogs Wilhelms von Weymar, nicht da gewesen
wehre. (je ne scay, sj c'est par rancune des deniers
pretendus avec rayson de ma femme) Sonst hetten
sie endtweder vndter dem hartz, durch die graf-
schafft Manßfeldt, oder oberhalb deßelben,
durch die Stollbergischen Aembter vndt dörfer,
wol ziehen können, vndt eben meine Aembter,
also njcht berühren. Oder da sie (wie ich erachte)
hetten ie auf Wolfenbüttel zu, gehen wollen,
hetten sie gar nicht daher gedörft, sondern
von Sangerhausen auf Goßlar zu, <ihren> marsch
nehmen können.
Jch bjn hinauß gerjtten, vf das rendevous,
vndt habe vor vf dem rendevous des hertzogs
compagnien 9 (dann dje 10de. jst bey ihm heütte zu
Ermßleben) besehen, führen inn fahnen oder cornetten
Gustav Adolff[,] darnach V̈ßlers sejne 1 cornetten, vndt
des Obristen Corville, seine Regiment. Sollen 23
compagnien machen. V̈ßler commandirt Sje zusammen.
Gestern hat sich auch ein Reütter zu tode
gefallen, vndt etzliche die beine gebrochen. Da
ist das sprichwortt wahr worden: Der
Teüfel führe einen vber den hartz. perge
Wer ihnen aber guts gönnet wirdt
sprechen: Gott behüte sie vor vnglück.
Fürst August schreibt die Weymarischen begehren
mehr, als ihnen gebührt, inmaßen Sie an den
Amptmann zu Sandersleben begehrt haben:
2500 Pfund (libra)℔: brodt[,] 1 gantze hose butter,
2500 maß bier, 24 hüner, 4 Schockßo: eyer,
1200 Pfund (libra)℔: fleisch, an lebendigem Rindt:[,] kalb:
vndt Schafvieh.
15 Malter hafer, oder an deßen stadt, ander ge-
treydig.
Solches solle man heütte vnfehlbar nach Erms-
leben lifern, oder vngelegenheitt gewärtig sejn.
Dergleichen anzahl proviandt ist auch den Aembtern
Fregkleben, Warmbstorf, vndt dje Stadt
Ascherßleben angemuhtet. Auß den 3 Aemptern
|| [[Handschrift: 218r]]
wirdt zwar das begehrte Bier, vndt brodt,
vollkömblich, an den vbrigen victualien aber,
kaum der dritte theil gelifert. Fürst August räht mir,
ich solle hauptmann caspar ernst Knoch oder Caspar Pfau an den herzog Wilhelm von Weymar
abschjcken, vndt accordiren, aufs leidlichste,
als müglich.
<Axt vndt Sigmund Deuerlin nach Ballenstedt von dannen auf Staßfurt en
nombre de Dios.>
J'ay sceu, que par erreur, ou par malice,
la compagnie quj devoit loger a Wolmerschwende,
a estè logèe a Günterspergue. Les Raitres
en ont estè mesmes, fort mal contents,
a cause de l'embrasure, & ruyne des
maysons jllecq.
Avis von Gernroda, das die einquartierungen
in mejnen Aemptern Ballenstedt, vndt Gernroda,
noch leidlich gefallen, in dem in Ballenstedt nur
die iehnigen Stabspersonen, (welche in hatzgeroda[!]
gelegen,) logirt, vndt darbey das Corvillische
Regiment, 5 compagnien starck, (welche sich gar wol
gehalten) zu Gernrode vndt Rieder, einquartiret,
diesen Morgen früh aber jhre marsche auf Ditfurt,
daselbst das rendevous, gerichtett. etcetera etcetera
Jn die Predigt von der hochzeitt zu Cana in Galilæa.10
Aujs von Caspar Pfau daß zwar der herzog von Weymar,
sejnen rendevous zwischen Ditfurt, vndt Qued-
linburg gehalten, darnach aber die jnfanterie
in Quedlinburg gelegt, die cavallerie aber, wieder
in ihre vorige quartier ziehen, vndt also in
meine Aembter Ballenstedt, vndt Gernroda,
sich abermals <noch gestern abendt> eintheilen müßen. Vndt weil die
armen leütte gestern sich ihres vorrahts entblößet,
ist nicht geringer mangel, vndt daher große noht,
bey jhnen, der liebe Gott helfe ihnen gnediglich.
Durch solche vnvermuhtende zurückkunfft, ist den
leütten großer schade geschehen, welcher nicht leicht-
lich zu ersetzen sejn wirdt. Das volck ist auch
gar schwührig, wegen so vieler vnordnung,
vndt irresolutionen. Pappenhejm soll albereitt
im Fürstenthumb Grubenhagen sich befinden.
Nochmahliger avis von Caspar Pfau daß kein vfbruch
heütte erfolge. Es liegen 400 pferde in Gernroda[,]
die vndterthanen außgetretten, wollen 1 compagnie
in Ballenstedt legen, wo nicht 1½ Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: futter
|| [[Handschrift: 219r]]
dahin geschickt von Ballenstedt werden. Die dörfer
im Amt Ballenstedt seindt auch wieder belegt, außer
Reinstedt alda nichts mehr vorhanden. Das
Weymarische fußvolck hat im durchmarschiren
zu Padeborn, auß lauter muhtwillen, ge-
plündert, zerschlagen, vnd großen schaden gethan.
Avis das Mein alter Christof Mahler
alle vier von sich streckt zu Bernburg, vndt
todtkranck worden. Gott wolle ihn erhalten,
nach seinem vätterlichem willen. perge
Schreiben von Güstrow, von Meiner Schwester,
das ihr einiges ljebes Söhnlein, gegen dem Neẅen
Jahr, gestorben. Soll gar ejn schön kindt gewesen sejn.
Jn 16 wochen haben sie eine Tochter, vndt einen
Sohn verlohren. Das noch vbrige Töchterlein,
soll nicht gar starck sein. Der hertzog hanß
soll auch gar sehr betrübt sein. C'est un grand
cas, que jamais, au pays de Mecklenburg,
mag soeur jusques icy, n'a sceu devenir
enceincte, mais bien en son exil. Peut
estre qu'il y a des sorcelleries & enchantemens
de mauvayses gens, &cetera &cetera &cetera[.] Dieu y pourvoyra
|| [[Handschrift: 219v]]
par sa grace, Toutepuissance & Sainte benediction.
Nachmittags wieder in die kirche.
Faict estriller deux pages, Vitzenhagen & Schlegel
a la cuysine.
Avis von Sigmundt Deẅerlin, wje das Sie
von 7ben: Reüttern, angesprengt worden, vndt
mich baldt vmb wagen vndt pferde gebrachtt.
Wehren gestern abendt, von Staßfurt wieder-
kommen, hetten aber heütte vmb der
großen vnsicherheitt willen, von Ballenstedt
auß, nicht fortgekondt, wollten nicht gern,
einen fehler, vndt vnverantwortliche
faute begehen. Jch habe die gebühr darauf
verfügett, vndt Sje warnen laßen, sich
vorzusehen, perge Berndt von Wartemslep<b>en
zu Staßfurtt, hat mitt mir, auf 12 Sechtzigk reiß-
holtz, nach Staßfurtischem bundt contrahirt, jedes
Sechtzigk, (ein Sechtzig macht 60 schock) mitt 12
ThalerThlr: zu bezahlen. Nun seindt auf dißmal wegen
mangel an fuhre, nur 102 schock, mitt großer
gefahr, abgeliffert worden, Bey ehister nochmahligen[!]
holtzablifferung, will Wartemsleben, 96 ThalerThlr: völlig er-
legen, hernachmalß, nach vndt nach, den vbrigen dritten
theil, an ho<Sa>ltz, vndt wein. | 12
12 24 12 144 |
144 | 3
48 |
48
2 96 |
Rest 48
an ho<Sa>ltz Vndt wein. |
Auf anschläge gedacht wie die Staßfurter fuhre zu be-
fördern, durch eine bittfuhre, in betrachtung daß ich
neẅlicher zeitt, von Güntersperge, mein pacht-
getreydig a mitt Meinen pferden abholen laßen,
da ich es doch nicht zu thun schuldig gewesen.
Jm schwitzbadt gebadet.
heütte haben sie zur hofstadt 37 Malder
angeführet. Vergangene woche 56 Malder.
Alle tage sollen 10 Malder, in der küche, in den
andern öfen, auch 10 Malder, vndt drüber ver-
brandt werden, auch 27 feẅer gehalten, bey
alhiesiger hoffstadt.
Avis von Fürst Augusto das die Cöthnische zusammen-
kunfft, von den Cöthnischen räthen divertirt worden.
Avis von Ballenstedt, das heütte Morgen,
die Weymarjschen trouppen, naher halberstadt,
auffgebrochen, naher Werningeroda vndt Goßlar.
Die Reütter haben sich sonsten gar wol gehalten.
Sigmund Deuerlin will in dieser Nacht abermals mitt der
holtzfuhre nacher Staßfurt, fortt, Gott geleytte
ihn durch Seine heiligen engel im hin[-] vndt herwege, Amen. et cetera
Avis von Caspar Pfau von Gernroda vom gesterigem
dato, das er Caspar Pfaw, meinet wegen
zu Quedelinburg gewesen, vndt die deslogirung
des Weymarischen volcks, auß meinen Aemptern,
gesuchtt, da sich dann der Obrist Vßler,
sehr hoch excusirt, das er an dieser ferr-
neren vndt noch extendirter einlagerung in
meine Aembter, gantz vnschuldig, ia er
hette dafür gebehten, weill es aber der
hertzog von Weymar also geordnett,
hette er es nicht endern können, hat sonst
helfen befördern, das der aufbruch heütte
<gestern> frühe erfolgett, vndt das die bagage (wie
anfangs darvor gehalten) nicht etzliche tage,
zurückh geblieben. General Banner ist
auch gestern, zu Quedlinburg bey hertzog Wilhelm
gewesen, sich aber alda nicht lang aufgehalten,
Sie vermeinen zwar den von Pappenheimb noch
zu ereilen, welches ich aber vor vnmüglich halte,
(dieweil er albereitt gestern 4 meilen von
hammeln logirt) es müsten ihm dann andere
|| [[Handschrift: 221r]]
obstacula zustoßen. Nota Bene[:] diese einquartie-
rung, hat wegen mangel der fourrage, meine
vndterthanen dermaßen ruinirt, das ihrer
vielen die lebensmittel abgehen, ist auch vnmüg-
lich daß sie ferrner etwas contribuiren oder ab-
reichen können, gestalt solches gestern an Fürst Augustum
geschrieben worden. Gott gebe vnß Mittel,
vnß dieses schadens, reichlich, zu erholen, vndt
zu ergetzen, <auch den groll zu bezahlen.>
Jch bin hinauß an die lange wiese (alda Sie an
jtzo holtz hawen,) geritten.
heiliger von Sangerhausen, offerirt sich, mir mjtt
700 ReichsthalerRthlr: auf abschlag, meiner anforderung, an die
handt zu gehen, vndt eine obligation von hauptmann Knochen
auß handen zu stellen, denn er hette solche, vor 2
iahren, von den Schwendörfern, an Stadt bahrer
zahlung, angenommen, so Knochens söhne in Pariß
verzehret. Jch habe es refusirt.
Gar freundliche Neu Jahrs schreiben von Chur Sachsen[,] Chur
Brandenburg[,] Markgraf Christian vnd andern.
Klagschreiben vom herzog von Mecklenburg wegen tödtlichen
hintritts seines einigen lieben Söhnleins.
Schreiben von Bruder Friz vom 6. Xbris[.]
Schreiben von herrn christoph von Dona, von Oranges.
Zeitung das der König in Schweden, die neutralitet
dem Churfürsten von Bayern abgeschlagen.
<Jtem:> Das Franckreich sich der geistlichen Churfürsten
annehme, vndt ihr Schutzherr sein wolle,
auch destwegen mitt Rege Sueciæ in discre-
pantz gerahten. perge
Das general Feldtmarschall Pappenheim, des Fürsten-
thumbs Grubenhagen sich bemächtigen
wolle, <mitt hülffe des Cöllnischen volcks.>
Das der krieg in Italien auch fortgehe.
Das Churfürst von Saxen, zu Leiptzigk seye.
Vndt vom Römischen Kayser ernstlich durch
Herzog Iulius Heinrich von Sachsen Lauenburg abgemahnet worden, von
seinem vorhaben abzustehen, vndt Christen-
bluht nicht zu vergießen, vrsach zu geben.
Das Pfalzgraf Friedrich Churfurst mitt einer armèe im an-
zuge, vndt den Tittul ejnes Böhmischen
Königs, nicht mehr führen wolle.
Daß herzog von Fridlandt <auf> etliche 70 mille Mann patenten außge-
geben, vndt 300 million zum vndterhalt solcher armèe
begehre.
Jtem: das der Monte di Soma, bey Napolj
starcke feẅerflammen außwerfe mitt
großer gefahr der benachtbarten, ia der
Stadt Neapolj selber, welche auch,
ein grawsames erdbeben, neẅlich auß-
gestanden
heütte seindt 9 karren holtz auß dem
Ballenstedter forste gekommen, haben 5 Malder
bawmholtz geführt.
<Fait tout plein de desseings, quj iront (comme i'apprehends,)
en arriere, ou a reculons.>
Avis von hauptmann Knochen, daß sich der Mordt vndt
Todtschlag gestern in meiner vnmittelbahren terri-
torial gerechtigkeitt zugetragen. Jch habe es
laßen gegen die Stollbergischen tecte anden durch den haüptmann,
gleichsam als wüste ich nichts darvon, vndt
abstrafung<abfolgung des Thäters zur bestraffung> auch satisfaction begehrt. et cetera
Der Mordt hat sich beym Ambtenberge zugetragen.
Meines iüngsten Bruders epitaphium vndt
begräbnüß besehen, <in der kirche.>
Hauptmann Knoche ist bey mir gewesen. perge perge
Sigmund Deuerlin ist von Staßfurt wiederkommen, vndt
hat 80 ThalerThlr: mjttgebrachtt, auf die 10 sechtzig
bundtholtz, so der von Wartemßleben bekommen,
soll davon 3 sechtzjg, 12 Schockßo: abgelifert, worden sein
numehr auf zwey raysen, auf 13 wagen[.]
Donnerstag♃ den 19den: Januarij.
Jn die predigt, des pfarrers von Neẅdorff.
Gebhardt Schencke, jst herkommen, vndt hat
mir den fahlen, (so wol als nähermals den
Lignitzer,) auch abgeschwatzt, da ich ihn ihm
doch erst auf Faßnachten, gegen bahre be-
zahlung, der 450 ThalerThlr: hette sollen abfolgen
laßen. Dieweil er ihn aber, dem Könjg in
Schweden, præsentiren wjll, alß habe ichs
dem König in Schweden zu ehren gethan, wiewol<wiewol ich>
gäntzlich davor halte, er dörfte mitt, hasup spielen,
vndt mich nicht bezahlen, welches mir, njcht allejn,
ein schade, sondern auch ein schimpf wehre. habe
mich also selber gutwjllig, vmb zween gute pferde,
gebrachtt, wiewol ich selber sehr darwieder gewesen,
|| [[Handschrift: 223r]]
vndt mich durch meinen Stallmeister Axt, vornehm-
lich darzu bereden laßen.
Avis von Bernburgk, daß die Kayßerischen
auch Wolfenbüttel verlaßen haben sollen.
Avis von Caspar Pfau das das Treßkawische
Regiment wieder zurücki kömbt. Jch
habe an den Obersten nach Werningeroda
geschrieben, vndt vmb verschonung, meiner
hartzämpter, angehalten.
Avis auß der Grafschaft Schwarzburg, daß der König
in Schweden zu Erfurdt ankommen, gestern der
Churfürst von Sachßen zu ihm gestoßen,
vndt herzog Wilhelmß von Weymar,
auch alda erwarten.
Jch habe heütte alhjer zu hartzgeroda im
helder vorm Schloße fischen laßen, vndt an
einem zentner 164 Carpen gefangen, auch
etzliche wenig pärsche vndt Carauschen, dann
eine große menge kleine Satzcarauschen habe ich
|| [[Handschrift: 223v]]
wieder laßen hineyn werfen.
Nota Bene Nota Bene[:] Es seindt vber die 12 mille ThalerThlr: liquidirt
worden, so mir in neẅligkeitt, so wol
durch general Banners vndt der Schwedischen einquar-
tirung zu Bernburg als auch durch den Weymarischen
durchzug an den hartzämptern, vor schade
geschehen.
Fürst Augustus bittet mich, nach Deßaw, auf eine
zusammenkunfft, gegen den 23sten. hujus ein-
zukommen, vndt persöhnlich. Jch habe aber
ambigue geantwortett, nachdem sich
Meiner freundlichen herzlieb(st)en gemahlin, jtziger zustandt ver-
ändern würde. perge
Dieweil die Treßkawischen wieder
zurückj marchiren, habe ich Vriel von Eichen
nach Güntersperge geschicktt.
Es ist eine antwortt vom Grafen <Christoff> von Stoll-
bergk, an hauptmann Knochen wieder kommen, wegen des
|| [[Handschrift: 224r]]
gräntzenstritts vndt Mordthat, zwar gar
höflich gegen Mejner Person, aber doch vermeinen
sie befugt zu sein, aldort ihre gerechtigkeitt
zu erhalten, da sie<wir> doch von vielen Jahren hero,
die actus Territoriales, vnsers thejls
alda exercirt, wiewol die grafen, hauptmann Knochen
schuldt geben, er habe vor 24 jahren, densel-
ben grentzstritt erreget, vndt angefangen.
Diesen vormittag vmb ¼ auf zehen vhr,
hat der Allmächtige gühtige Gott, Meine freundliche
herzlieb(st)e gemahlin ihrer biß daher getragenen
weiblichen bürden, in gnaden endtbunden,
vndt vns beyderseits mitt einem iungen
Sohn erfreẅet, er erhalte ihn gnediglich
vndt segne beydes Mutter vndt kindt,
bestendiglich zu seinen ehren, vndt
ihrer wolfahrt. Diese Niederkunfft ist
zimlich plötzlich geschehen. Dem kindt
ist die Nabelschnur dreymal vmb den halß
gewickelt gewesen, vndt hette ihn baldt
ersticktt. Gott wolle es gnediglich erhalten.
|| [[Handschrift: 224v]]
Es hat mitt Meiner herzlieb(st)en gemahlin zimlich
hart gehalten. Von Sechs vhren an, hat sie an-
gefangen zu kroncken, aber die allerheftig-
sten rechten geburtwehe haben gewehret
von eine gute stunde lang. Vndt das
kindt ist Jhrer Liebden zimlich sawer geworden.
Avis an Fürst Augustum[,] Fürst Ludwigen[,] Fürst Iohann Casimir[,] Jtem:
an die Aeptißinn vndt Pröbstinn von Quedlinburgk[,]
an die wittwe zu häringen, an die FrawMuhme
zu Rudelstadt, hertzogk vndt hertzogjnn zu
Mecklenburg[.]
Gevatterbriefe, an herzog Christian von hollstein,
frawMuhme von Plötzka, Marschalck
Erlach, vndt Peter von Sebottendorf perge
Vne femme a dit que ma compaigne
auroit encores une fils & une fille.
Vne autre a dit que ma femme
auroit encores trois enfans, deux
fils, & une fille entre deux. Ce sont
des predictions; non necessaires. perge perge perge
Christoph von Krosigk hat Dietrich Werders assignation auf 8200 ThalerThlr:
wißen zu setzen, darzu auch vnsere kammern, contrj-
buiren sollen zu den werbegeldern. Mais alors,
quand on doibt donner aux Princes, il n'y a rien.
Das hejst schwäger vndt freünde befördern.
Jnterjm soll niemandt von durchzugskosten
melden, es seye dann sach, das man erst
Werdern contentirt habe. Wo bleibt
dann dje arme Stadt, vndt Ampt Bernburg,
mitt ihrem flehentlichen bitten, vndt ljqujdatjonen.
Alles soll nur gehen, nach passionen, vndt affecten.
Avis das der König in Schweden mitt 2
Regimentern auf Bernburg oder derer orten, im
anzuge seye, ordre wegen Magdeburgk vndt
derer örter zu stellen. Der König ist
nur eine Nacht, bey der Königinn, ver-
harret.
Schrejben nach Bernburg vndt von Bernburg jn al-
lerley verworrenen händeln. perge Jnsonderheitt, wegen
Dietrich Werder sejner werbung vndt begehrten 8200 ThalerThlr:
Rittmeister Friese vom Treßkawischen Regiment
ist gestern zum Braitenstein gelegen. perge perge perge
Will heütte wieder aufbrechen. Jch
habe ihm zugeschrieben, auch vmb restituirung
der vorspann pferde, vndt vmb haltung
guter ordre.
Nach Deßaw, Köhten, Plötzka,
Schöningen, Quedelinburg[,] häringen, Rudelstadt,
<vnd in> Meckelnburg vnseren beschehrten ehesegen
notificirt, sonsten nirgends, damitt
ich etwa (wann abermals, wie vorhin,
die freẅde in leydt vnd Trawren sollte
verwandelt werden) nicht wieder so
an mancherley orten mejne straffe,
vndt klagebriefe müße verkündjgen,
vndt aller welt <selbst> wißlich machen. perge
Der herr thue was ihm gefellet, vndt
laße das kindt zu seinen ehren leben. perge perge
Jn die kirche vndt predigt Leonardj
Sutorij, das Te Deum Laudamus gesungen, deüzsch,
vndt danckgesagt, vor Meiner freundlichen herzlieb(st)en gemah-
lin, glückliche niederkunfft.
Avis auß dem Amt Ballenstedt, das die
Treßkawischen, daßelbe die quehre vndt
die länge verderben vndt ruiniren. haben
kein anritt<geldt> bekommen. Schlagen vndt ruinjren
die leütte. Vndt wirdt ihnen aller muht-
willen verstattet. Achten keiner salva-
guardien.
Jch habe es durch Heinrich Börstel an Fürst Augustum zu ferrnerer
klage gelangen laßen. Gegen abendt aber
ist ein beweglich abbittschreiben, vom Obersten
Treßkaw ankommen, darinnen er hoch
gebehten, jhme nichts zu imputiren, wo
sejne Officirer, oder Soldaten, sich verstoßen
hetten. Diß hat mich bewogen an den
Præsidenten zu schreiben, mitt der particular-
klage, jnne zu halten.
Briefe von Bernburg vndt avis, das herrvetter,
Fürst Ludwjg, zu halberstadt, wieder angelanget.
Jtem: das er der Præsident, dje c<h>olica vndt fieber
bekommen, wolle sjch, doch von consiliis nicht gern
absentiren, bevorab in gegenwertiger noht,
welche den Bernburgischen antheil betrifft. Præsident
verhofft, die andern werden mittleyden
mitt vns haben, vndt vnß zum respirament
verhelfen. Zwar die Werderischen werbe-
gelder werden vns incommodiren, er Heinrich Börstel
verhoft aber es dahin zu bringen, das die
andern anthejl allein, ohne mein zuthun,
dieselben aufbringen, vndt ihre durchzugs-
kosten biß nach der erndte suspendiren,
müßen. Der anforderung halben, deren
ich mich zur contribution verweigert, da will
sich der præsident nicht vergreiffen, stellet es
dahin daß ich vmb stundung biß nach der erndte
anzuhalten, vndt meinen itzigen zustandt
anzuziehen, sonsten müste ich Factum parentis
|| [[Handschrift: 227r]]
eben so wol præstiren. Meine exceptio-
nes gülten nicht. perge Es wehren nicht allein per-
sonalia. perge
König jn Schweden, ziehe mitt 5 Regimentern heraußer,
dörften auf Pappenheim zugehen. Franckreich
nimpt sich der Catolischen Fürsten eyferjg an,
beschwehrt sich vber die occupation Wirtzburg
vndt Meintz als ihrer alliantz zu wieder,
endtlich hat er per legatum promittiren laßen,
Nota Bene die Catholischen Chur[-] vndt Fürsten, sollten sich Regi
Nota Bene Suecjæ submittiren, demselben, zu versicherung,
Nota Bene ihre festungen einreümen, contribution geben,
ihre Liga cassiren, so sollte ihnen dagegen,
der König ihre lande restituiren. Es sollen
auch die Catolischen vertröstung gethan haben
die festung Magdeburg vnd den ganzen Weser-
strom zu quittiren. Man hofft, durch vndter-
handlung Franckreichs, mitt den Catolischen Chur-
fürsten, einen frieden zu schließen, Jst albereitt,
Nota Bene ein anstandt auf ezliche tage gemacht, dörfte
aber von beyden Königen dem haus Oesterreich desto härter
|| [[Handschrift: 227v]]
gelten.
Der Marschalck ist diesen abendt, anhero
gekommen.
heütte habe jch in Gottes nahmen, vmb 9 vhr, das
fürstliche kjndttäufen, laßen vor sich gehen, meines
lieben kin söhnleins, im frawenzjmmer, fein
stille vndt eingezogen. Die Gevattern wahren,
hertzog Christian von hollstein, Mar Meine
frawMuhme, die Fürstin von Plötzkaw,
der Marschalck Erlach, vndt mein
alter gewesener hofmeister, Peter von
Sebottendorff. herzog Christians stelle
wardt vertretten, durch den Mar-
schalck vndt vor sjch selber stunde er
auch. hauptmann Knoche stundt vor Sebottendorf,
vor die Fürstin zu Plötzkaw aber,
stunde Schwester Sybille. Der Text
|| [[Handschrift: 228r]]
zur Taufpredigt wahr: Micha 7. Jch will
des herren zorn tragen, dann ich habe wieder
ihn gesündiget11, etcetera biß den spruch durchauß,
da sichs endet, das ich meine lust, an
sejner gnade sähe12. Magister Conradus Rein-
hardus Superintendens hat sie gehalten,
vndt das kindt getaüfft, welches ich:
Erdmann Gideon, nennen laßen,
Gott seye gedanckt vor seine gabe,
vndt verleyhe ihm ferrner seinen mildt-
reichen segen, zu zeitlicher vndt ewiger wolfahrt.
Vor der predigt, wardt der Sechste psalm13,
nach der predigt aber, der<auß> dem 42. Ψalm,
die 3 letzten verß14, (Alle dejne waßerwogen15)
gesungen. Schwester Anne Sofie, trug das
kjndt zur Tauffe. <(Le ministre oublioit le nom
de Erdmann deux fois, mais ie l'en
ressouvins tout haut.[)]>
Nota Bene Zeitung das des Churfürsten von Saxen volck, auß
Prag herauß, geschlagen seye.
Jch habe laßen allerley commissiones außfertigen[.]
Schreiben von herzog Wilhelm von Weymar, vndt von Rudelstadt.
Den alten Knochen nach Eißleben geschickt.
Den Jungen Knoche wieder laßen nach horen-
burgk ziehen.
Avis von Wien, das das indult
wegen der Reichslehen, albereitt erlanget
jst, auf 6 Monat gewesen, noch vor der
Schlacht, wiewol die briefe intercipirt
worden.
Jch habe Einsiedeln, vndt Axten, in einer
schwehren ehrenrührigen sache, mitteinander
verglichen vndt vertragen, in gegenwartt
des Marschalcks, Vitzenhagens vndt Stammers,
wiewol mitt harter mühe.
Am Montag, 36 Malder grün holtz von
der langen wiese, vndt 16 Malder Tröge
holtz auß dem hatzgeröder[!] forst.
Donnerstag♃ den 26. Ianuarij.
Der Marschalck, mein Gevatter, ist wieder
fortt, nach Bernburgk. <Wir in die kirche
des pfarrers von Schiela.>
Mon enfant est derechef devenu malade
ceste nuict (par un accident de la nourrice)
encores qu'il estoit sain & robuste. Ie
ne scay, si Dieu voudra qu'il meure aussy,
comme les autres, ou s'il le nous voudra
une fois conserver, par sa grace.
Avis von Bernburg das die zusammenkunfft,
von zu Deßaw, wol abgelauffen, meinen
vndterthanen, (Gott lob, auf meine jnter-
cessjon) ein gutes respirament wjederfahren,
in dem laut vbergebener abrechnung, ohne die
Aembter Gernroda vndt Großen Alsleben, in
diesem Monat Ianuario, mehrenthejlß, 11752
ThalerThlr: 22 Groscheng: 9 Pfennige (denarii)d: liquidirt worden, jn diesem
Bernburgischen antheil, welche auf die Schwedische vndt Weyma-
rische armèe gegangen, vndt weil man zu
keinen bahren zahlungsmitteln gelangen können,
|| [[Handschrift: 229v]]
alß hat man folgender gestaltt, nicht ohne
große contradiction transigiret also: das an
stadt sothaner einlagerungsproviandt, vndt
durchzugskosten, die Stadt vndt der berg zu
Bernburgk mitt der contribution im
Monath Januario, Februario, Martio,
vndt Aprilj, die Aempter aber gedachten
antheilß biß auf den Iulium dieses
Jahrs exclusive, gäntzlich vbersehen,
vndt verschonett, vndt zwischen angeregten
kosten, so wol was die Aempter, Gern-
roda vndt Groß Alsleben, so ihre specificationes
nicht eingeschicktt, zu liquidiren haben
möchten, vndt itztgedachter contribution
eine richtige compensation angestellet,
inmittelst aber, so wol der Stadt, alß den
Aembtern vergönnet werden soll, die
contribution von den Bürgeren vndt
vndterthanen, nach müglichkeitt einzufodern[!],
vndt an gehörige ortt zu befriedigung
|| [[Handschrift: 230r]]
der particularpersonen, so an solcher liqui-
dation interessirt, zu verwenden, Jedoch
dieweil die von dem Werder nebst ihren
vndterthanen, wie auch die dorfschaften Peüßen
vndt Altenburg nebst etlichen vom Adel,
deßelben Ampts nichts sonderliches ge-
litten, so hat man sich mitt denselben ab-
sonderlich zu berechnen, vndt nach vorgange-
ner abrechnung vndt befriedigung Sie,
damitt sie andern Aemptern gleich con-
tribuiren, anzuhalten, Signatum den 25. Ianuarij
1632. | Augustus
fürst zu Anhallt. |
Johann
Casimir, <fürst zu Anhaltt.> |
<Amtmann> Milagius, vndt hans Panse avisjren mirs.
Jtem: publica, als das danckfest pro
liberatione dieser lande, klagen
<vndt bitte vmb schleünige remediirung>
an Fürst Ludwig wegen ruptur der allianz
in vielen puncten, Jtem: daß die Werderische
werbegelder, nicht sollen auß diesem antheil
genommen werden, <Sondern auß dem Deßauischen vndt Cöthnischen:>
Briefe nach Leiptzigk geschickt, an
herzog Christian von hollstein, an Peter von Se-
bottendorf, beyde meine Gevattern.
Jtem: an herrn christoph von Dohna[,] an Adolf Börstel in Frankreich correspondentz-
schreiben.
Auch an Fürst Augustum vndt Heinrich Börstel geschrieben.
hinauß spatziren geritten.
Die fuhre nach Staßfurt, bestellett. et cetera
Vorgestern war Paulj bekehrung<stag>, davon
diese verß:
Clara dies Paulj, bona tempora denotat annj,
Sj fuerint ventj, designat prœlia gentj,
Sj fuerint nebulæ, pereunt animalia quæque,
Si nix sj pluvia, designat tempora cara.
Diese seindt aber gewißer, treffen auch
vnzweifelich ein:
Clara dies Paulj, non est sine lumine Phœbj,
Si fuerint ventj, tecto succurre cadentj.
Sj fuerint nebulæ, tum Sol non splendet ubique
Sj nix aut pluvia, quid stulte, moraris in illa?
P Caspar Pfaw, bey mir gewesen, vndt mir al-
lerley, von Fürst Ludwig referirt.
J'ay ieusnè aujourd'huy, a cause de quelques jn-
commoditèz au corps. Car la diete est ma
Medecine.
Zweymal predjgt gehört. <Rude prescheur,
Andreas Winß sans consideration.>
hauptmann Knochen vndt seinen Sohn zu Fürst Ludwig abgefertigett,
nach dem Sie vns beyde mahl zur kirchen aufge-
wartett, vndt mittgegangen, benebens Stammern,
Fitzenhagen, Axt, vndt Rödern, Einsjedel vndt
Eiche sejndt noch, zu Bernburgk.
Schreiben, auß hollstein, durch Jeßen.
Neu Jahrs gratulationes, perge
L'enfant n'est pas bien, a cause du laict,
quj manque a la Nourrice. Tous nos enfants,
ont estè quasj tuèz par les nourrices.
Fürst Augusto wjeder geantwortett, auf sejn schreiben,
vndt die receß, vollnzogen.
hinauß spatziren geritten.
Fait fouetter le page Rindtorf quj s'estoit ter-
riblement enyvrè hier, & s'en fuy,
croyant qu'on ne l'osast faire. Luy
ay fait donner 40 coups, & defendu de
me servir ou venir en<devant> la face, jusqu'a
ce que je le commande, <ou permette.>
Bürgemeister[!] Rotwang, bey mir gehabtt. Il se
plaint, de l'jnesgalitè des voytures, entre les
riches & pauvres, & que tant se veulent af-
franchir, Item de l'accißconte, que j'en
doibs entierement participer pour moy, ce quj
n'est point vray, encores que les pauvres sujets
le vissent volontiers, si cela estoit pour moy,
Jtem: qu'on fait tant de prejudices au Senat
auquel on n'a pas encores co envoyè la con-
firmation de ses Privileges; Jtem pour la brasserie,
|| [[Handschrift: 232r]]
etcetera[.]
Fait de nouveaux desseings, Dieu vueille,
qu'ils n'aillent comme de coustume a reculons.
Jn etzliche galläpfel gesehen, vndt befunden, das in
den meisten seindt Maden, gelegen. Spinnen bedeütten
pestilentz, fliegen krieg, Maden, Theẅrung. Jedoch so
muß man keinen aberglauben nicht drauß machen.
Gott behüte vnß, vor ferrnerer Theẅrung, vndt
Mißwachs. Jm Ianuario vndt<oder> Februario pflegt man
solche äpfel eichäpfel aufzubrechen, vndt darauß,
wie vorgemeldt (dem wahn nach) zu judjciren. perge
Neu Jahres gratulationes, gar sehr treẅhertzigk, von
hertzog Johansen von Zweybrück, vndt vom hertzogk in
Pommern.
Gar viel avisen, welche aber sehr wiedereinander
lauffen, baldt Kayßerlich baldt Schwedisch bekommen.