Donnerstag♃ den 1. Martij.
[Meilenm.] | |
Wolterßdorf | 4 |
Damme | 1 |
Lucke in Laußnitz <feine Stadt.>
Seindt alles, sehr große mejlen. |
2 |
Mein vnbekandt sein, wehre
mir zu Luckaw baldt vbel be-
kommen, dieweil die Bürgerschafft
zusammen gelauffen, vndt mich nicht allein nicht
|| [[Handschrift: 250r]]
einlaßen wollen, sondern auch sonsten nichts
gutes im sinne gehabt, dieweil Sie mich
vor den Kayßerischen herrn Carl hannibal
von Dona <den Reformirer1> gehalten. Allein es ist
durch die<der> Preüßischen herren von Dona
nahmen, wieder zu recht gebracht worden.
So war auch ein herr von Tschernhauß alda
so eine von Dona geehliget, derselbe
gab mir vmb der imaginirten Schwägerschaft
willen einen braunen klepper, vor den
Rappen, so mir hinckend worden, vndt es kam
mir wol, zu statten, <wiewol der Rappe sonsten
viel beßer, vndt mehr werth war.>
Meilenm. | |
Lüben auch eine Stadt, in Niederlaußnitz
alda der herr von Promnitz, landt<s>vogt<haüptmann.> residirt, <an itzo persönlich.> |
1 |
Biberßdorf zu Mittage | 2 |
Bösikaw, in der Margk, vber die Spree
zuvorn, <nur einen arm darvon.> |
3 |
Meilenm. | |
Vber die rechte Spree (welche sich in etz- liche arm zertheilet) vollends nach Francfurdt an der Oder alda ich mich vor einen herren von Fleckenstein außgegeben. |
4 |
Der Obrist leutnant Borgißdorf liegt alhier,
vndt inquirirt scharf, <wiewol er gegen
vns, gar cortesisch gewesen.>
Jn Gottes nahmen, nach Polen zu, als ein
Freyherr von Flegkenstein.
Meilenm. | |
Von Francfurt <vber
die Oderbrücke> vf Reppen
<gefüttert.> |
3 |
BieberTeich
Nachtlager, bey einem vom adel, einem von Selchaw. |
2½ <ezliche zehlen 1½> |
[Meilenm.] | |
Polen Grocho zu Mittage
bey einem von Seidlitz. |
2 |
Polen. Meseritzsch
Nachtlager. Jst eine Stadt in Polen. |
2 |
Polen. Das landt ist holtz[-] vndt Sandicht, wje in der
Marck.
Auf 1½ Meilenm: von Biberteich, gehet die Pollnische
gräntze an.
Zu Meseritzsch vber die Ober, ein waßer.
Meilenm. | |
Lubbin ein dorf <zu Mittage.> | 3 |
Pinnof ein Städtlein.
Nachtlager. |
3 |
Nota Bene[:] Ein ReichsthalerRthlr: gilt drey Poll-
nische gülden. Ein Pollnischer Gulden (florenus)f: jst 8 gute Groschengg: <oder 20 Bromberger,> <vndt<oder> 30 Pollnische groschen.>
Ein ducate macht 5½ Gulden (florenus)f: 6 gute Groschengg: ist
bey vns 1½ Groscheng: <die guten groschen,
gelten aber in Polen nichts.
auch die Goldtgulden (Goldflorin)goldtf. ganz nicht.>
Scribinsky ist ein Starosta oder landtvogt
zu Meseritzsch, vndt es gehört in die Posnische
Weywodschafft. Ein Weywod ist so viel
als ein krayßoberster. Sie halten sich
stadtlich vndt behalten ihre dignitet ad dies
vitæ. <Müßen aber vom adel vndter der Kron Pohlen geboren,
vndt keine außländer nicht sein.>
Meilenm. | |
Vollends nach Posen
nachdem wir in einem dorf gefüttert. |
6 |
Posen ist eine schöne große wolerbawte
volckreiche Stadt, an der Warte gelegen.
Es soll vber die 20 mille Juden alda haben, vndt
fünfmal so viel Christen. <Jst die haüptstadt in Klein<Groß> Polen.>
Vnsere kaufleütte, welche von Franc-
furt, mitt vns gezogen, haben vns quittirt.
Obrist leutnant Wingersky, ist herkommen.
Eine hüpsche Berenhautt, vmb 4 ReichsthalerRthlr:
vndt eine Sammete Madratze, vmb 6 ThalerThlr von
Juden gekaufft. <Noch zwey <Armenische,> bettdecken, iede vmb 5 ThalerThlr:>
Donnerstag♃ den 8. ⁄ 18. Martij.
Wir seindt heütte alhier still gelegen, vndt
præparatoria zur vorhabenden rayse nach Warschaw
gemachtt.
Eine landtkutzsche gedinget, vor alles, biß
dahin, vmb 20 ThalerThlr: Man darf weder
futter noch mahl geben.
Der Oberste Wingersky hat sich alles
gutes offerirt.
Escrit a Madame & a l'Empereur datè a demaina.
Polen ist gar ein ebenes flaches landt, hat gute
Nahrung, an kaufmanschafft, vihezuchten, fischereyen,
Saltz, <korn, Meht, wachs> vndt anderer Notturfft Menschliches lebens[.]
|| [[Handschrift: 252r]]
Es gibt auch gute pferde darinnen.
heütte erfahren, das der alhiesige pfarrer zu Posen,
durch practiken des bischofs, auf eine meile von
hier, nach dem er von Dantzigk glücklich biß dahin
wiederkommen, iämmerlich geprügelt, vndt darnach
todtgeschlagen worden seye. Der General des
kriegsvolcks so przimsky heist, im Posnischen Kreyß <commandjrende,>
ob er schon selber päbstisch ist, hat sich diesen
Mordt, also mißfallen laßen, das er ihn auf
itzigem landttage zu Warschaw zu klagen ge-
drawet, dieweil er wieder der Pollnischen
Stände privilegia, vndt vergönnetes liberum
exercitium ihrer Religion lieffe. Interim
werden doch die vncatolischen hin vndt wieder
in Pohlen zimlich bedrengett.
Zeitung das der König in Schweden will Schutzherr vber
Lyttawen werden, quod vix credo.
Jtem: das eine Moßkowitrische bohtschaft
zu Warschaw angelangett seye. Wirdt friede
oder krieg bringen, wiewol der friede auf-
gekündiget ist worden vom Großfürsten auß der
Moßkaw. Die Pohlen achten es wenig, wollen in
4 wochen zeitt 80 mille Mann ins feldt bringen.
Wiewol ich gerne fortgewoltt, so
habe ich doch, wegen des Obristen Wingersky
tergiversation, vndt das man mich al-
lenthalben, vor einen Schwedischen Gesandten
außgibt, der heimlich durchs landt ziehen,
vndt etwas erpractiziren wolle, oder vor
Gustavum volck werben, nicht fortgekondt.
Jch habe Eichen, an den Bischof, vndt Burg-
graven alhier geschicktt, vmb guten raht,
vndt erkundigung sicherheitt, vor den
Cosagken, vndt Masuren, anzuhalten.
Sie haben neẅlich 4 deützsche vndter
dem schein, als wenn es kundtschaffer
wehren, im wirtzhause gebunden, vorge-
bende sie wollten sie nach Warschow
dem König zuführen, vndt haben Sie,
in einem walde, Todtgeschlagen.
Sie seindt gar sehr grobe Barba-
rische leütte die Masawer oder Masuren,
|| [[Handschrift: 253r]]
(die Masaw, jst ein landt vor sich, darin-
nen Warschow ligt, ob es zwar mitt dem König-
reich Polen incorporirt ist) wollen alle Schlach-
titz oder edelleütte sein, wann sie nur einen
Sebel vndt pferdt haben. Achten wenig geseze.
L Schätzen einen Todtschlag gar gering. Jm
felde thun sie weniger angriffe, als in
den wirtzhaüsern, darinnen sie die
besten stellen haben wollen, vndt leichtlich
mitt einem krakeel anfangen, wann
man ihnen nicht platz machen, oder mitt
ihnen Brandtewein sauffen will, also
das wir vns wol vorzusehen haben, inson-
derheitt in deützschen zerschnittenen klei-
dern, welche Sie gar nicht leyden können.
Jch habe durch Vriel von Eichen die capitulations-
puncta aufsetzen laßen.
Allerley noch eingekaufft.
Der Medicus, welchen ich gestern gebrauchtt,
hat gesagt, es wehren 12000 Juden alhier.
Die Juden aber, wollen nur 500 haußwirtte
gestehen, wiewol sie sehr dicke in einander wohnen.
Meine büchsen, vndt gewehr probirt, vndt
rejn machen laßen.
Samuel Tscheplinius (Tscheplinsky) Philosophiæ
& Medecinæ Doctor, heist mein Medicus. Jst re-
formirter Religion, vndt hat zu Basel docto-
rirt. Jst auch viel zu heidelberg gewesen.
Es hat 90 Jesuiter alhier zu Posen. Sie
haben vorzeitten angefangen von hauß zu hause
auf die bücher zu inquiriren. Wie aber in
Preüßen, die händel mitt dem König in Schweden
angegangen, hat man sich eines aufstandes
besorget, vndt solche inquisition vndterwegens
gelaßen. An itzo halten die Päbster,
alle wochen, eine proceßion wieder den König
in Schweden, vndt die Juden wochentlich einen
fasttag wieder König in Schweden, vndt Churfürsten von
Saxen, dieweil der erste gantz kejne
Juden du leyden will, der ander aber
Sie zu Prag sehr dempfet, vndt vndter-
drückett.
Man spargirt alhier, es seye dem König in Franck-
reich, mitt gifft vergeben worden.
Der Burggraf alhier heist Stömmeet2, will
mir einen Polacken mittgeben, vmb sicherer fort-
kommung willen. perge
Jch habe noch allerley zeüg von Juden
eingekaufft, an raysebetten, Teppichen,
silbern löffel vndt becher, etcetera[.] Denn man
kan bey ihnen kriegen, was man bedarff. perge perge
vndt alles jn gutem kauf, auch neẅe sachen
so wol als allte. Nota Bene[:] die Juden dörfen
alhier im Königreich Polen handtwerge trejben,
vndt wirdt ihnen nicht so sehr zum wucher
vrsach gegeben, als sonst in andern landen.
Es ist noch immerfort eine grimmige kälte.
Meilenm. | |
Von Posen in gesellschafft, des Obersten Wingersky
biß nach Freschnja <Stadt.> in einem futter. |
6 |
[Meilenm.] | |
Compiel zu Mittage | 4½ |
Klitzschova Stadt | 1 |
Sleschina
wiewol es ezliche vor 8 Meilenm. rechnen. |
1½ |
Polen ist ein ebenes flaches landt, hat
schöne gehöltze vndt felder. Werden aber
nur einmal gepflüget, vndt vbel bestellet.
So seindt auch in den meisten dörfern
brandtstete, dann die Polen mitt dem
feẅer, gar vnvorsichtig vmbgehen, vndt
ist das landt sehr vbel gebawet. hat
böse losamenter, vndt wenjg zum besten.
[Meilenm.] | |
Weitter fort, vndt
die Masurische gräntze gesehen. |
1½ |
Es liegen etzliche große steine im felde,
daselbst soll ein ryse begraben liegen.
Wieder dieser Steine einen, haben
sich vnsere vorreütter müßen zum will-
komb in Masuren oder Mazow, wieder-
führen laßen. Soll des Königs kutzschern,
zum erstenmahl auch wiederfahren sein.
Das landt Mazuren sive Mazo-
via ist eine absonderliche provintz, (darinnen
Warschow die haüptStadt ist) wirdt aber in- || [[Handschrift: 255r]]
corporirt mitt Polen. Sie reden auch eine ab-
sonderliche sprache, vndt werden von den
benachtbarten Polen sehr diffamiret, als
wenn es die ärgsten, lösesten leütte, vndter
der Sonne wehren, bey denen kein treẅ[,]
kein glauben sein solle, ia da man den
Todtschlag vndt andere Sünden, weniger
als nichts achte, wiewol daßelbe auch
bißweilen zu geschehen pfleget, sjnte-
mahl viel perjuria, vndt homicidia,
im schwang gehen, vndterm schein der freyheitt.
Ein homicidium kan mitt 10 Pollnischen Gulden (florenus)f: gebüßet
werden, <wenn es ein edelmann begangen, vndt perpetrirt.>
Meilenm. | |
Burdofsky zu Mittage
vier meil von Sleschina. |
4 |
Klodawa
Nachtlager ein Städtlein, alda vns einer von den 6 Rappen in keller gefallen, iedoch (Gott lob) ohne schaden. |
3 |
Mittwoch☿ den 14. ⁄ 24. Mertz.
Meilenm. | |
Lobitzsch eine Stadt
Jst des Ertzbischofs von Gnesen residentz eine feine Stadt vndt Schloß. |
4 |
Nota Exorbitantz Vriel von Eichens so man
voran geschigkt, vndt er sjch vier
Stunden lang aufgehalten, pour exercer
ma pacience!
Meilenm. | |
Sochatzova Nachtlager
Es ist ein königlich schlößlein zu Sochatzova, so ich besehen, vndt gar schlecht befunden. |
3 |
Jndulgentzen contra Moscovitas.
Der itzige König in Polen, Sigismundus III.
ist 65 iahr alt, numehr zimlich schwach para-
lysj, hat 45 iahr an einander re-
giert, raro contingentj exemplo.
Donnerstag♃ den 15. ⁄ 25. Martij.
Meilenm | |
Bloigne
<zu Mittage.> <Nachtlager> |
4 |
Meilenm. | |
Woly zu nacht | 3 |
Meilenm. | |
Woly
ein dorf alda gefüttert, vndt Eichen wieder gesehen, auch seine relation, das der printz, Vladislaus Sigismundus gerne sähe daß ich vnbe- kandt bliebe, vernommen. Jch sollte nur meine kutzschpferde im dorf stehen laßen, vndt mitt drey kleppern vnvermerckt in War- schow, in des Printzen hause, einreitten, welches ich auch gethan, |
3 |
vndt von dannen, auf Warschow
geritten. <Darnach erst meine kutzschpferde hinein kommen laßen.> |
½ |
Jst <k>eine große Stadt, hat aber
große vorstädte, vndt ligt an dem
großen waßerstrom der
Weixel, welche noch eins so
breitt als die Elbe ist, vndt an
itzo noch zugefroren daß sie vberträgt.
Achatius von Creütz, jst zu mir kommen,
von wegen des Prjntzen, hat mich be-
suchtt, vndt allerley, vertraẅlich mitt
mir geredet. Vndter andern sagte er:
Es würde der printz general werden,
wieder den Moßkowiter. Man würde
17 millionen, darzu contribujren. Er
wollte das geldt, auf 50 mille Mann gewiß
haben, darundter 12 mille deützsche, sollten
in bestallung genommen werden.
Jn Polen gebe man freye contribution, so
baldt als die patenten außgegeben würden
Nota Bene von der zeitt an, wann schon nur ein
Mann, oder Quartiermeisterb auf dem Musterplatz
erschiene.
Nota Bene Jtem: so hette man freye quartier, jn
Polen, neben dem Monatlichen gage.
Nota Bene Jtem: Wann man an den feindt kähme,
würde doch iedem Regiment, auß dem
lande<Königrejch> sein vndterhalt verschaffet, <stationes
auß den provintzien oder woywodschaften.>
Nota Bene So bekähme man auch 3 Monatsoldt vorauß,
so baldt man gemustert würde.
Aber man gibt man nur eylf Pollnischen Gulden (florenus)f:
Monatlich auf einen knechtt, vndt
20 Pollnischen Gulden (florenus)f: auf einen Reütter, auch so
viel anrittgeldt, als gage, welches
itziger zeitt, wenig jst.
Man pflegt die Regimenter, selber
zu armiren.
Die Saporofsker Cosagken, sejndt
Tapfere Ritterßleütte, 40000 starck,
werden an die gräntze geschigkt die
jncursiones zu verwehren, der Reüßen.
Wir sollen auf den herbst erstljch,
auf den Musterplätzen sein, im winter
in garnisonen, zukünftigen frühling im felde,
wils Gott. Man pfleget oft in einem
Jahr, nur einmal gemustert zu werden.
Nota Bene[:] Jch muß gute quartiermeister haben,
so Pollnisch reden können, <auch Secretarien, etcetera etcetera etcetera[.]>
Jch bin hinauf aufs schloß gegangen, habe
mich in einem privat losament, aufgehalten,
eine gute weile, mitt Monsieur Creützen, biß
das der printz Vladislaus Sigismundus selber
zu mir hinein kommen, mich gar freundlich entpfangen,
vndt eine stunde lang, gar leühtsehlig mitt
mir gesprachtt, darnach hat er mich in
seine camere vndt anticamere geführet,
vndt allerley darinnen von gemälden sehen
laßen, auch von den<r> Sc Leiptziger schlacht,
Jtem: von der vor Prag, wie auch von dem
Moßcowitrischen wesen viel mitt mir
discurirt, auch das sie einen neẅen Deme-
trium aufgestellet hetten, den Moßcowitern,
damitt, ejne diversion zu machen, woferrne
Sie nicht gut thun wollten. Jtem: von vnse-
rer vorhabenden werbung. Sie hatten auch des
Königs in Schweden, vndt Fridericj vndt Seiner gemahlin
bildtnüße in dero anticameren, Jtem die belä-
gerung Schmolensko, die schlacht darinnen
|| [[Handschrift: 258r]]
die crucigerj geschlagen worden, vndt andere sachen
mehr. Offerirten sich gar freundlich gegen mir. Ge-
dachten auch, daß der König in Schweden, sollte dem
Moßkowiter nicht allein zuwerben, sondern
Nota Bene auch contributiones vndt quartier in Pommern
verstattet haben. Weil der Fürst Radzivil
kam, das Sc<vndt> Jhre Liebden numehr genueg, mitt mir
geredet, dimittirten sie mich sehr freundlich[.]
Das Schloß alhier zu Warschow, ist in die
vierung etwas langlecht gebawet. hat
zweene wanderungen vbereinander nur,
ohne auf des Königs stock drey wanderungen.
Die Polen seindt schlechte Archjtectj. Es
ist das schloß ganz nichts feste. Viel herren
fuhren vndt ritten hinein, vndt treiben an
itzo auf dem landttage oder Reichstage
einen großen pracht, mitt schönen
pferden, stadtlichen zeügen, hüpschen libereyen,
vndt menge der diener, wiewol Sie an
itzo noch meistentheilß benebens dem gantzen
hoff, vmb die verstorbene Königin trawren.
|| [[Handschrift: 258v]]
Der Printz satzte einmal ein wenig auff,
als es kalt wahr, vndt bahte mich vmb
verzeyhung, daß ihn fröhre. Jch wollte aber
nicht baldt meinen hut aufsezen, so ließe
er mich bleiben, dieweil ich sollte vn-
bekandt sein.
Darnach gieng ich mitt Creüzen, vndt mitt
meinen leütten auf den Marckt, besahe
die kramladen, vndt schöne Türckische, Per-
sianische vndt Jndianische decken, auch
pferdezeüge vndt andere wahren, so zu
kauf wahren. Jch kaufte zween Türckische
decken, ejne vmb 46 Gulden (florenus)f:[,] die andere vmb 33 Gulden (florenus)f.
Jtem ein stück cotton leinwandt 24 ellen,
vmb 20 55 Gulden (florenus)f: gar schön. Ein anders vmb den
halß vmb 20 Gulden (florenus)f:[,] ein gelbes Saphianleder,
vmb 3½ Gulden (florenus)f:[,] ein anders, vmb 4 Gulden (florenus)f: von Arme-
niern vndt Griechen, alles Pollnische gülden, den
ReichsthalerRthlr: zu 3 Gulden (florenus)f: gerechnett.
Als der Printz den Woywoden, vndt andern
muste audienz geben, wahre jhm leydt, daß ich also
alleine sein sollte, vndt schickte mir, die Leipziger
Schlacht in kupfer gestochen, auch andere capitu-
lationes vndt Artickelsbriefe, als des
Obersten Arnheimb, Weyer, <Denhofs> vnd anderer.
Jl disoit entre autres, que si je faysois
passer monstre a mes gens, aux frontie-
res de Silesie, qu'il nous faudroit mar-
cher par la Pouloigne vers Moscovie, plus de
200 lieuës. <Nota Bene[:]> Qu'a la Saint Michel, les troup-
pes devoyent estre ensemble, passer monstre,
& se retirer aux garnisons, l'hyver, a cau-
se du froid. Que une des grandes difficul-
tèz a nostre armèe seroit, que le cours des
rivieres, est contre nous, & qu'il faut amme-
ner les vivres, sur les charrettes. <Nota Bene[:] auf 10 Mann ein wagen sagt Creütz, & qu'il faut avoir
des bidets ou quelques Cosacques auprés de chasque compagnie pour fourrager,
Pourchasser leur aliment a eux mesmes, & a leurs maîtres. perge perge perge> Que les
Moscovites tenoyent plus de 600 lieuës de
pays, mais mal cultivè en plusieurs endroits.
Der itzige Pollnische Reichstag oder landttag,
ist vmb viererley puncten willen, außgeschrieben.
1. Dieweil der König, in erwegung seines
hohen alters, schwachheitt, vndt vnvermüg-
lichkeitt, seiner Söhne einen, gerne zum suc-
cessoren ernennet haben wollte.
2. Dieweil der König, nicht mehr subscribiren
kan, vmb seiner schwachheitt, vndt zitternden
glieder willen, begehret er die Stände möchten
einen andern darzu erwehlen, welcher die
subscriptiones, an seine Stadt, nohtwendig ver-
richten müste.
3. So begehret auch der König, an die Stende,
daß sie den vbrigen seinen Söhnen (deren noch
4 sein) möchten ihren auffenthalt, vndt fürstlichen
alimenta verschaffen.
4. Die fortsetzung des Moßcowitrischen
krieges, vndt Mittel darzu.
Es wirdt ins gemein darvor gehalten, der
letzte punct dörfte nur resolvirt werden,
|| [[Handschrift: 260r]]
dieweil der Moßcowiter, albereitt in armis ist,
vndt mitt gewaltt ansetzen, vndt die Kron Polen
attacquiren will. Die andern puncta aber dörften
vnerörtert bleiben, sintemal die Stende in Pohlen,
(als die Senatores Regnj, welches die Palatinj,
oder Woywoden, <Bischoffe> vndt Castellanj,<)> auch die Nuntij
terrestres sein)<auch die Nuntij terrarum
in ihrem Nebenraht, deren confirmation in allem genommen werden muß,> auf ihre freyheitten, gewaltig pochen,
vndt sich im geringsten nichts præjudizirliches gerne
zuziehen laßen wollen. Es wirdt in
Senatu publice votirt, vndt ie bißwejlen,
dem König selber zugeredett. Wann oft der
gantze Senatus etwas geschloßen,<gut gefunden,> darf
ein Nuncius terrestris (deren zween, auß
iederer[!] provintz, mitt im <neben>raht sein) sich allein
wiedersetzen, vndt alles vmbstoßen. Die
Pollnischen herren vndt vom adel haben ihre Ober-
vndt vndtergerichte, iagten vndt andere jura
vndt waß der edelmann glaübet, müß<en>
seine vndterthanen auch glaüben, es seye Päbstisch[,]
lutrisch, Reformirt, Schwenckfeldisch, Arria-
nisch, Photinianisch, Griechisch, Armenisch,
oder was es wolle, oder man zwinget sje oft mitt
prügeln darzu, vndt gibt dannenhero vielerley secten.
Der König in Schweden, soll an die Stende ge-
schrieben haben, die denomination seiner person,
zum successore begehrt, gro<vndt> interim eine
confoederation mitt der Kron, darneben jhnen
große sachen promittirt, alß nemlich:
Jhre freyheitten handtzuhaben, vndt zu
vermehren.
Dem Printzen Vladislao, die Moßcaw zu
recuperiren helfen, oder einen ewigen
frieden, mitt dem Moßcowiter aufzurichten.
Jngleichem, einen ewigen frieden, mitt
dem Türcken, vndt solche sachen mehr.
Es haben aber die Stände den brief nicht
eröfnen wollen, sondern zugesiegelt dem
Könige Sigismundo III. vberlifert, welcher den
brief erbrochen, vndt ihn die Stände auch le-
sen laßen. Jedoch soll es ezliche, durch an-
stiftung der heimlichen fautorum des
Königs Gustavj, zimlich alterirt ge-
macht haben. Die zejtt wirdts eröfnen. perge
Jch habe heütte, den König in Polen, Sigismundum
III: sehen auf dem Schloßplatz auß der Meße
tragen, mitt großer pomp, vielen Senatoren,
so vor ihm hergegangen, vndt andern Schlachtitz,
vndt edelleütten so aufgewartett. Jch wahr in
dem gesterigen vorgemach, des prjntzen, vndt
sahe daselbst, zum fenster hinauß. Il y a-
voit un vieil gentilhomme quj me conseilloit
d'oster le chappeau, & defermer la fenestre,
damitt es nicht so viel aufsehens gebe, & j'estois
resolu de le faire sans cela. Wjr haben
vber alle maßen schöne pferde im schloßplatz ge-
sehen, auch mitt stadtlichen zeügen. Jtem:
viel gefangene Tartarn, in ketten geschmie-
det, so allerley Schloßarbeitt, verrjchten
müßen. Sonsten reitten vndt fahren fast
alle Bernheütter durch das Schloß, wann
Sie wollen.
Jch habe des printzen kammerdiener, vndt Feldt-
scherer (welcher in großen gnaden beym Printzen ist,)
durch Creützens antrieb, müßen zu gaste bitten, <vndt
haben.>
Nachmittags hinauß gefahren nach Gißwoda
ein pallast so der König, auf ¼ meil weges
von hier, all'Italiana, bawen leßett,
hat feine gemächer. Jst aber noch nicht gar
außgebawet. Es hat sollen der verstorbenen
Königinn leibgeding sein. Es hat einen
schönen <lust>garten, vndt obstgarten darbey, <auch fischerey Vndt
Thierg> das
alte hauß, da der König zuvor gewohnet, jst
mitt schindeln bedecket, vndt sehr schlecht,
wie eines bawren hauß, gebawet,
das dorf gehört dem König zu. Jm pallast
siehet man auch seülen vndt pflastersteine
von schwartzem, vndt weißem Marmel liegen.
Jtem: portal von schwarzem vndt rohtem
Marmel aufgerichtet. Dieser Marmel,
wirdt bey Krakow gebrochen.
Jm rückwege, in der vorstadt vor
Warschow, bey des Königs reytstall
vorüber gefahren, welcher auch mitt schin-
deln bedecket, <vndt sehr schlecht anzusehen.>
Bey dem begräbnüß des Moßkowitrischen
Großfürsten Susky, so auch in der vorstadt
ligt, in einer runden cappelle grün gedecket,
seindt wir auch vorüber gepaßirt.
herr Melchior, des printzen kammerdiener, oder
Feldtscherer, hat auch mitt fahren müßen.
Nota Bene[:] der König hat darumb den platz
in vorgedachtem pallatio etwas enge machen
laßen, damitt die vnverschämbten Polen,
vndter dem schein der freyheit, nicht die li-
centz gebrauchten, selber hinein zu fahren,
vndt zu reytten, wie Sie alhier zu Warschow thun,
alle iungen, vndt Bernheütter, ihres gefallens.
En quelques choses, ils tiennent fort leur
reputation & grandeur, en Pouloigne, en d'au-
tres ils la negligent, comme <en l'un <aux> grands train<s>[,] bancquets[,]> aux edifjces, <&, mais
en l'autre> &<aux> jnsolen-
ces, quj se sont, par la canaille, a la cour, aux
estrangers, comme est arrivè mesmes, a mes gens,
neantmoins sans leur dommage Dieumercy, &
de ce qu'ils passent ainsy sans distinction, par la cour,
du Roy, sous ombre de libertè.
Jch habe vermeint den König in consessu
zu sehen. Es ist aber verblieben, dieweil man
privatim raht gehalten.
Der Obrist Wingersky hat sich gravirt
befunden, daß ich mich ihme nicht zu erkennen
geben wollen, diewejl er es, vom obrist leutnant Rosen,
vndt Güldenstern, gestern beym Trunck er-
fahren, wer ich wehre, vndt daß ich volck
offeriret, auch etzliche puncta capitulationis.
Des Güldensterns bruder, helt sich bey
dem König in Schweden auf, vndt sie
seindt Schweden. Der prjntz helt gar
viel Evangelische diener.
Jl semble que nos desseings iront a recu-
lons, ou seront fort dilayèz, a cause de l'opi-
niastretè des Polonnois, & de la varietè des o-
pinions entre les Estats, aussy de la jalousie qu'il
y a, entre Pere & fils, pour la succession au Royaulme.
Es wirdt spargirt, die Moßkowiter seyen albereitt in
Liflandt<Littawen> eingefallen, hetten Epßkow eingenommen, vndt 20 mille
Mann zu waßer naher Liflandt geschickt, sich mitt den Schwe- || [[Handschrift: 263r]]
dischen zu conjungiren. Jtem: es solle der König in
Schweden biß aufs haüpt geschlagen sein, quod vix
credo.
Vndter andern Pollnischen Stenden so sich der kriegs-
verfaßung wieder den Moßcowiter, starck wiedersetzen
ist der alte herr Sappia, gewesener Pollnjschen[!]
Feldtherr, welcher nicht allein, den Moßcowitrischen krieg,
stark wiederrahten, sondern auch sich offerirt,
selber legationsweyse, nach der Moßkow zu ziehen,
vndt den frieden befördern zu helfen.
So sagen auch ezliche Senatores Regnj, es seye des
Printzen, Vladislaj, als erwöhleten Großfürstens
selbst eigene sache. Von ihme solle der krieg ge-
führt werden auf seinen <eigenen> beüttel, wolle er das
Fürstenthumb Schmolensko erhalten. Sie seyen
nicht schuldig darzu zu contribujren. Le Roy
mesmes, (comme on dit) a autresfois empeschè ce Prince,
de de aller prendre possession de Moscovie a quoy il
estoit esleu legitimement, de peur, qu'il ne devinst
plus grand, que luy mesmes, sous ombre, qu'jl n'o-
seroit confier son fils, a ces Barbares, lesquels ne
desiroyent nullement le Roy de Pouloigne, ains son fils Ladislaus.
Jch bin zu fuß hinüber vber die Weißel
<(Vistula)> gegangen. Er ist vnsers ermeßens zweymal
so breitt als die Elbe bey vnß. Ein starcker
strom sonsten, so sellten zufreẅret, wie
die Thonaw, pflegt auch plötzlichen
aufzuthawen, vndt gar offt die brücke zu
Toren wegzureißen. Es hat vndterschiedliche
löcher drauf gegeben, heütte[,] gestern vndt vor-
gestern seindt leütte vndt pferde an vndter-
schiedlichen orten hinein gefallen. Nichts desto
minder hat vns der die curiositet angetrie-
ben hinüber, vndt wieder herüber zu gehen, mitt
einem wegweyser, wiewol es eben auf dem
wege nicht gar sicher gewesen, vndt das
eiß an etzlichen orten zimlich gekracht,
vndt riße gehabt. Es fiel auch ein pferdt
kurtz vor vnß hinein. Es ligt eine stad
kleine stadt vber dem vfer, die heißet
Scarschewa. Das eyß war einer handt
vndt zween finger dick, vndt giengen
doch noch lastwagen, vndt holtzschlitten nicht ohne
gefahr hinüber vndt herüber.
Jm rückwege die runde capelle, so mitt grün
angestrichenem kupfer bedecket, darinnen der Moß-
cowitrische Großfürst Susky begraben, besehen <et cetera[.]>
abc Es stehet vber der pforten des Königs wapen,
der weiße einköpfichte adler, mitt dem güldenen
vlüß vmbgeben, in stein gehawen. Darundter
diese wortt, mitt güldenen buchstaben:
IESU CHRISTI DEI FILIJ, REGIS RE-
GUM DEI EXERCITUUM GLORIÆ,
SIGISMUNDUS Tertius REX POLONIÆ
ET SUeCIÆ exercitu Moscovitico ad Clusinum
cæso, Moscoviæ metropolj deditione accepta, Smo-
lensko Reipublicae restituto, BASYLIO SZUISKJ
MAGNO DUCe MOSCHOVIÆ et fratre ejus
DEMETRIO militiæ Præfecto, captivis jure bellj re-
ceptis et in arce Costinensj sub custodia habitis
ibique vita functis, humanæ sortis memor, ossa illo-
rum huc deferrj, & ne se regnante etiam hostes
jniusteque sceptra parantes, justis sepulturaque care-
rent in hoc a se ad publicam Posteritatis memo-
riam, regnique suj NOMEN, extructo TROPHÆO de-
ponj iussit, anno a partu virginis M. DC. XX. Regnorum
nostrorum, Poloniæ 33[,] Sueciæ, 27. perge perge perge
Wir haben in die cappelle nicht hinein kommen
können. Man hat vns auch gesagt, es wehre
gar<n>tz nichts darinnen zu sehen. Sie hat ezliche
fenster, ein grünes dach, (wie vorgemeldt)
vndt ist weiß angestrichen, von steinen
gewölbet vndt aufgemawert in die runde.
Stehet in der vorstadt, nicht ferrne von vn-
serm losament des prinzen hof.
Von dannen in des Königs pferdestall
auch nahe bey vnserm losament. Jst gar
schlecht anzusehen, niedrig vndt mitt schindeln
gedecket, wie ein viehstall. Es stehen aber
gleichwol viel klepper, vndt kutzschenpferde
darinnen. Die besten raysjgen, des Königs,
vndt des Printzen, sollen anderstwo, auf etzliche
meilen weges, von hinnen stehen.
Jn des printzen garten, an vnserm losament,
auch mitten inne das lusthauß besehen. Es hat
mitten inne, ejn rundt sälichen, vndt etzliche schöne
gemälde, oder quadrj, von Blumenwercken.
Je n'ay point envie d'aller en campagne contre les
Moscovites, si le Prince n'y va en personne, car a
luy seul je me suis offert. perge & ne me peux laisser
|| [[Handschrift: 265r]]
commander d'un chacun.
Jch bin heütte hjnauf aufs schloß gegangen, vndt
habe den König in Pohlen Sigismundum III. recht gesehen,
in der anticamera, vndt wie er jst vorüber getra-
gen worden, in Senatum, da er sich dann, vndter
einen himmel gesetzet, vndt hernacher, die Sena-
tores Regnj auf ihre reyen, welches die Palatinj,
<vndt> <die Bischoffe vndt> die Castellanj sein. Es seindt vber 24 Woy-
woden oder Palatinj, vndt kan der geringste e-
delmann so in Pohlen geseßen, d zu dieser
dignitet gelangen. Wann sie sich niedergesetzt,
pflegen sie ihre hüte oder Mützen auch auf-
zusetzen. Die S andern herren, vndt edelleüte
aber, wer sie auch sein, müßen herümb stehen
mitt endtblößeten haüptern. Die beyden Groß-
marschälcke wann sie alles jn ordnung gebracht,
setzen sje sich auch, vndt seindt Senatores mitt.
klopfen oft mitt den langen weißen starcken
stäben so sie haben, silentium. Wann sjch
alles niedergesetzt, was Senatores seindt, so
tritt einer hervor, so die proposition thut, welches
auch heütte, durch ejnen Fiscal geschehen, hatte vndt wurde
|| [[Handschrift: 265v]]
darnach des Königs sached defendirt, durch einen
Procuratorem mitt vielen privilegiis vndt decreten
von ein par hundert iahren her, wieder einen andern e-
delmann, welcher dem König durch seinen procura<einem andern vom adel sollte von alters her>
ezliche gühter vorenthalten haben bona regia seu
Reipublicæ<So drüber verstorben, vndt sich mitt einem
billichmeßigen bescheid nit vergleichen laßen wollen
darumb numehr der König sich nicht allein des andern annahme Sondern auch seinen part dran
confisciren wollte> deßen Procurator starck mitt dem
andern ex jure disputirte, <baldt lateinisch baldt Pollnisch redte> vndt wollte recht
haben, biß das endtlich man ihres allzu-
langen zwar erst wol angefangenen zungen-
gedrösch vndt zierlichen reden, vberdrüßig
wardt, vndt der eine Marschalck3 ei den
einen wäscher baldt abgeschmiert hette,
also daß sie schweigen musten, dann ihre sache,
vber zween<drey> stunden, genugsam angehört wahre.
Wie wir nun vermeinten, es sollten darauf
die Senatores Regnj, nacheinander votiren,
hat der König die geheimsten zu sich geruffen,
vndt (weil die sache ihn <mitt> angangen) privatim
raht halten wollen, also das iedermann hinauß
gehen müßen, vndt wir auch hinauß gegangen.
Sonsten wirdt gar offt publice votirt.
Die Nuncij terrestrese<terrarum> oder landträhte halten
in einem andern gemach raht, sollen ihrer vber
200 sein, haben große gewaltt, vndt können offt
einen landttag zu nichte machen, Gestern sollen
sie viel zanckens, vndt disputirens vndter
sich gehabt, auch die Sebel vbereinander,
außgezogen haben. Der Fürst Radzivil
Christophorus ist auch vndter<bey> ihnen, wiewol er die
Senatoriam dignitatem wol meritirte,
der Religion halber aber, noch nicht füglich
darzu hat kommen können, <durch die Päbstler verhindert.>
Es ist kaum die helfte, der Senatorum alhier.
Nota Bene[:] Es hat viel Radzivil, einer4 war auch in
Senatu, aber der mächtigste, den ich meyne, ist
der Feldtherr in Lyttawen, vndt heist Christo-
phorus Radzivil vnser Religion, vndt vnß
verschwägert. Jch habe den Obersten
Mehden, vndt Obersten Rosen, auch angesprochen
cognito ed incognito. Der Obrist Graf Mehden,
hat mich immer seinen vetter geheißen.
Schmolensko gehört nicht dem Printzen eigen-
thümblich zu. Er ist nur Administrator darüber,
|| [[Handschrift: 266v]]
vndt wir haben den Woywoden von Schmolenskou
auch in Senatu sitzen sehen. Si<e>verien aber
gehört dem Prinzen eigenthümblich zu.
Der Printz hat eine große authoritet in
Polen, wegen seiner glücklichen Thaten,
<so er> wieder den Türcken, vndt Moßcowiter,
außgerichtett, also daß die sagen, wann er
selber sollte zu felde ziehen, würde
die gantze Pollnische nobilitet, auch mitt
aufsitzen.
Nachmittags, jst die Weißel fast gantz
aufgethawet, vndt sollen vber die 17
personen auch etzliche pferde, heütte diesen tag
ertruncken sein. Dem Obersten Mehden,
seindt vorgestern 4 schöne pferde ersoffen,
also daß es nicht ohne gefahr heütte Morgen
vber die Weixel zu gehen gewesen.
Sie jst auch schon vor 14 tagen, <ein 3 mejlen> oberhalb
offen gewesen.
Nota Bene Es jst ein Gesandter5 (wie die Polen sagen) vom
Gustavo hen alhier ankommen, mitt privat- || [[Handschrift: 267r]]
schreiben, vndt allg auch schreiben an die Kron,
oder Rempublicam ad tentandam illorum fidem. Es
seye ihnen<m> aber, keine audientz ertheilet,
werde auch nicht geschehen. So würden auch, sejne
Briefe, nicht acceptiret werden. Allejn
etzliche privatschreiben, wehren angenommen worden,
das wüste man wol, comme me disoit, le fils du
Woywoda Weyer. Von Micheljs an, noch auf
drey Jahr <lang> soll der Stillstandt, mitt<zwischen> dem König
in Schweden, vndt Pohlen, noch währen. Der Moß-
cowische krieg, soll gewiß vor sich gehen, vndt
Sie wollen defensive kriegen die Polen, denn er
der feindt, albereitt auf den littawischen
gräntzen, mitt hülfe des Schweden, soll eingefal-
len sein. Wann schon der Printz nicht fort-
zeüchtt, so wollen doch die Schweden Pohlen,
ihre Soldaten, dem feinde entgegen schigken,
dann Sie stehen noch in discrepantz mitt dem Prjntzen,
weil er mehr volck will haben, als Sie
ihm geben wollen, vndt er nicht gerne schimpff,
vndt disreputation wollte einlegen, wann er
selber sollte ins feldt zjehen.
Jch habe an Meine freundliche herzlieb(st)e gemahlin geschrieben,
Gott gebe Jhre Liebden, vndt allen den vnserigen, ejnen
frölichen tagk, <vndt laße vns gute zeitung von ihnen hören.>
Ce soir a soupper, tout est allè en desordre selon le
style ordinajre de mes gens, pour me tourmenter
a tous repas, par les moindres choses, auxquelles il
me faut songer, comme si je ne pouvois avoir
meilleur discours, de plus haut alloy.
heütte habe ichs erfahren, daß Achatius von
Creütz, der Reformirten religion zugethan seye,
Jtem: der Melchior des Prjntzen Feldtscherer, so
neẅlich, mitt vns gegeßen.
Nota Bene[:] Wann ein Außländer in Polen stirbt, so
fellet alle seine bahrschaft dem sambt den
mobilien vndt v<g> gantzer verlaßenschaft dem König
anheimb.
Ein Persianisch bundt leinwandt auf ein bette
oder Tisch zu decken gekauft, vmb 8 Pollnische gülden,
durch Sigmund Deuerlin[.]
Die pferde seindt an itzo sehr theẅer. Zu ende des
landttags aber, wenn die kerbhölzer den Pollnischen herren vor-
gezeigt werden, was die verpancketirt haben, müßen
Sie alles wolfail verkauffen.
Die Senatores sein diese: <so itzt alhier sein:>
der Ertzbischoff von Gnesen, Wenzyck
Bischof von Wilna, Wojna,
Bischof von Plotzke, Lubinsky,
Bischof von Posen, Lubinsky6 <seindt 2 Brüder.>
Bischoff Przemisky, Firle,
Bischof Lutzky, grogchowsky
Bischof Chelminsky Zadzik Cancellarius.
Bischof chelmsky Koniecpolsky, des generals bruder.
Woywoda Welinsky Sapia großfeldtherr in Lyttawen,
Woywoda Sendomirsky Koniecpolsky Feldherr in Polen.
Woywoda Lenczicky Radziaafsky,
Wojewoda Bresky Royaffsky Sczawinsky,
Wojewoda Mycislawsky Kyska,
Wojewoda chelminsky Weier,
Wojewoda Podolsky Kasanowsky
Wojewoda Lubelsky Tarlo
Wojewoda Brachawsky potocky
Wojewoda Derbsky Dänhoff, ein Curländer,
vndercantzler Samoysky,
Pollnischer ReichsMarschalck Opalinsky,
Littawischer ReichsMarschalck
Also hat mir Sie der Printz, heütte aufgezeichnet
geben laßen, <durch Creützen.>
Nota Bene[:] Es æmuliren mitteinander vmb die dignitet
des generalats wieder den Moßcowiter:
1. der Fürst Radzivil, <Feldtherr in Lyttawen.>
2. der Alte 85iährige Sapia, Feldtherr<Woywoda> in Lyttawen.
3. der Konietzpolsky Feldtherr in Polen,
4. der Woywoda von Schmolensko.
Damitt nun keiner dem andern vorgreiffe, haben
sie einmühtig, so wol die Senatores, als
Nuncij terrarum auf den Printzen geschloßen.
Alleine der printz will es nicht acceptiren,
noch sich darzu dringen, es seye dann, sache, das
man ihm satisfaction gebe, wegen der begehrten
anzahl des deützschen volcks, vndt der geldt-
mittel, damitt er keinen schimpf noch spott
einlege, vndt seine erlangte hochrühmbliche
gute reputation verschertze. heütte oder
Morgen, sollen sje ejnig darumb werden.
Zeitung das ein treffen, an der Schlesischen gräntze
zwischen dem Kayserischen, vndt ChurSäxischen volck, solle
vorgangen sein, darinnen der herr Schafgotzsch geblieben,
ob es gewiß, wirdt die confirmation geben.
Quelqu'un me dit aujourd'huy, Que le Prince Vladislaus
n'estoit point fiancè nj moins espouseroit la fille7 de l'Empereur
d'autant qu'il croyoit qu'elle luy estoit trop proche pa-
rente et que cela luy apporteroit du malheur. Il
doibt aussy (en soy mesme) fort abhorrer les secondes
nopces du Roy son Pere, estant un jnceste, quoy que le
Pape l'ait dispensè.
Es ist mein angenommener herrvetter, Graff
Otto von der Mehden8, benebens dem Obersten Wingers-
ky zu mir gekommen, vndt haben mich besuchtt, auch
angezeigt, das dennoch noch des Gustavj abge-
sandter9 in Senatu<heütte bey den Nuntijs terrarum> audientz gehabt, vndt vmb
Nota Bene eine confoederation, auch vmb die succession in
Nota Bene der Kron Pohlen, angehalten, <Jtem: vmb außschaffung der
Iesuwiter.>
Jch habe eine Calesche vmb 70 Pollnische Gulden (florenus)f: von einem Polacken,
vndt von dem Obersten von der Mehden, zween Pollnische
Wallachen, vmb hundert Reichsthaler, <benebens den zeügen> gekaufft.
Gott gebe mir glück darzu.
Le Prince Radzivil, desire, que je le vienne voir
ainsy inconnu, comme aussy le Mareschal de la cour,
mais d'autant, que je n'ayme pas les festins, princj-
palement en ceste sayson, ou je commence a me preparer
a la Sainte Cene, s'il plaist a Dieu, & que je n'ay eu audience
auprés du Roy encores, il me faudra surseoir mes volontèz.
Warzow.
heütte habe ich erfahren, das herr Abraham
von Dona, in neẅligkeitt, gar plötzlich gestorben,
vndt daß herr Achatius, gar wünderlich
werde, welches mir leydt jst, dann ich sie beyde,
gar wol gekandt.
Nota Bene J'ay songè que Madame seroit accouchèe
Nota Bene d'un fils, quj seroit mort comme les autres,
Nota Bene nonobstant toutes nos peines, prieres, & reme-
des pour<que> nous eussions employè pour le conserver.
Dieu nous garde de mauvayses nouvelles.
Die Weißel ist vollends gar aufgegangen.
Es haben sich gestern noch verweigene buben gefunden
welche ob sie schon gesehen, das die W das eiß
an vielen orten aufgethawet, dennoch seindt
Sie vber die Weißel gegangen, vndt theilß
in lebensgefahr kommen vndt ertruncken.
Türckische seiffe, das stück vmb ½ Gulden (florenus)f: von Arme-
niern einkaüffen laßen, Jtem: ezliche stügker
schöne lejnwandt jedes vmb 2 ReichsthalerRthlr:
Medecin gebrauchtt.
Ein schön neẅ Caleschenzeüg vmb 5 ReichsthalerRthlr:
auf 2 pferde erkaufft. Man kan vmb 20
ThalerThlr: einen ganzen sponneẅen schönen kutz-
schenzeüg auf die 6 pferde bekommen, da man
wol bey vns ein 60 ReichsthalerRthlr: muß davor geben.
Jch habe den Obristen Wingersky durch Axten,
besuchen, vndt ansprechen laßen. Er hat gar hono-
rifice geantwortett, sich bedanckt, vndt <mir> in
allem satisfaction gegeben, auch mich in etzlichen
sachen, vmb assistentz vndt beförderung bi gebehten.
Zeitung das der Tilly Bamberg, wieder eingenommen,
2 mille Mann darinnen erlegt, vndt den Gustavus
Horn den Schwedischen FeldtMarschalck geschlagen.
Achaz von Creytzen hat mir einen schriftlichen schein, jm nahmen
des Printzen aufgerichtett. Das soll eine be-
stallung sein, vndt keine bestallung. Jd est:
auf gute sperantz, vndt wenn der feldtzug vor
sich gehett, daß der Printz zu felde zeücht, so soll
jch ihme, 2 Regimenter zu fuß, vndt 2 zu pferde zuführen
interim mich patzientiren. Dann an itzo, der Prjntz nit
fortwill, dieweil ihm die Respublica Poloniae nicht so viel
|| [[Handschrift: 270v]]
volck will halten, als er bedarf, wie-
wol Sie ihn sehr gebehten, selber mitt fort-
zuzjehen.
Des König Gustavj sein gesandter10, oder viel
mehr Seines gesandten (welcher zu Riga
zurückf geblieben, vndt dem wetter
nicht getrawet) sein Secretarius hat
zwar, bey den Nuntjjs audientz gehabt,
da er gebehten, jm nahmen sejnes princj-
paln, welcher creditif vom König in Schweden
hatt, es möchten die Polen, den König in Schweden
zu ihrem König annehmen, confoederation mitt
ihm machen, vndt sich versichern, daß er ihnen ihre privi-
legia wollte confirmiren vndt vermehren. perge
auch den frieden wollte helfen mitt allen ihren
feinden befördern. perge Darauf hat der
Marschalck geantwortett: Ob wir wol
nicht schuldig wehren, dir audientz zu geben,
sondern viel mehr was anders sehen zu
laßen, insonderheitt da wir deines herren
oder seines vorfahrn exempel folgen wollten,
|| [[Handschrift: 271r]]
welcher vnsere vnd vnsers Königs, gesandten, vbel
tractirt, sie gespißet, geköpft, <die
briefe
vor den
kopff
nageln
laßen,> vmbgebracht, etcetera[.]
Jedoch damitt du vndt dein herr wißen sollet,
das wir so Barbarisch nicht sein, sondern jura
gentium beßer wißen zu observiren, so haben
wir dich zwar hören wollen. Dein principal
hette sich auch destwegen nicht förchten dör-
fen, zu vns <zu> kommen, Alleine laß vns mitt
solchen vndt dergleichen anmuhtungen, so wol in
genere als in spetie verschonet, sonst dörfte
es dir vbel gelingen, dann wir deinem<an>
h vnserm König nicht meineydig noch treẅloß
werden wollen. etcetera Darauf hat der
Fürst Radzivil angefangen zu reden, vndt ge-
behten, man wollte ihn fragen, an wen er doch,
spetial schreiben hette, dieweil etzliche dest-
wegen wollten zur vngebühr, in vnrechtmeßigen
verdacht gezogen werden. Welches auch der Mar-
schalck gethan, darauf der Secretarius11 alle
schreiben producirt, vndt vberlifert. Es jst aber
des Radzivils halben, nichts vnrechtes vorgegangen,
<Er ist auch vngühtlich destwegen beschuldiget worden.>
Achaz von creytzen[:] que le Prince estoit fort pauvre. Que
tous le servoyent en esperance, & pour neant,
jusqu'a ce, qu'il devinst Roy, alors
il pouvoit desployer les liberalitèz don-
nant a l'un 50 mille florins (Gulden)f: de revenu a l'autre,
10 ou 12; ou 20 mille florins (Gulden)f: a la fois. Que je devois
faire le mesme. Qu'il me pouvoit puis
apres, recompenser liberalement, me donnant
une pension ordinaire annuelle, ou quelque
chose de semblable. Nota Bene Achaz von creytzens vertröstung, auf das
lejbregjment, quj serojt une charge continuelle. perge
Mais je ne desire pas, de demeurer Colonel
toute ma vie, <toutefois pour mes enfans.>
Le Prince a 12 ou 13 baillages, (Staroßteyen)12 la plus-
part vers Lithvanie & de revenu annuel 150 mille ThalerThlr:
Nota Bene[:] le Prince encline a la religion mais secrettement[.]
Il abhorre la messe & les ceremonies Romaines.
Dort tous les mattins jusqu'a 11 heures fort
souvent, feignant d'estre malade afin de n'o- || [[Handschrift: 272r]]
ser aller a la messe. La soeur du Roy, quj habi-
toit en ceste mayson icy, & estoit Evangelique
le cherissoit plus qu'aucun de ses parents, &
l'a instituè heritier par testament de tout
son bien. Achaz von Creytzen m'a dit tout cela, sub rosa.
Le Roy tient 200 chevaux, & trabants de garde,
Allemands. Le Prince est ennemy des Iesuites.
Zeitung das der Pabst, vndt die Venediger in einander
kommen, vmb eines præcedentzstritts willen, so
ihr gesandter, mitt dem Præfecto urbis, zu
Rom angefangen, vndt seinen dienern, wegen
nicht genugsam angethaner ehre, bastonaden
geben laßen. Soll derowegen einen krieg geben.
Der Oberste Wingersky, hat mitt mir
alleine gegeßen, vndt eine pacientenmalzeitt
halten müßen, venant vers le temps du disner.
Er will mir Strantz, sejnen Schwager, zum
Obrist leutnant zuweysen.
Naperschky Achaz von creytzens seinen Juncker, habe ich
angenommen, dieweil er Pollnisch vndt deützsch
redet. Il ne boit, nj paillarde, nj iure, nj joue
point, est seulement un peu glorieux, <mais fidele.>
Nota Bene Die interimsbestallung habe ich in optima
Nota Bene forma vom Printzen Vladislao bekommen.
Nota Bene Gott gebe mir glück darzu.
<Colonel> Wengersky m'a dit, qu'un mousquet, avec les <bandoulieres>
<ou> fourniments, couste 2 DalersDal: & 3 picques ferrèes,
un DalerDal:[,] un harnois, 3 DalersDal: ce sont seulement
des lames <sjmples de fer> entzelenbleche etcetera etcetera etcetera[.]
Achaz von creytzen m'a dit: Jch sollte mich ia mitt officirern
nicht vertieffen, Jch müste ihnen sonsten wart-
geldt geben. Jch bekähme wol officjrer, aber
müste mich, nur nicht, zu zeitlich, damjtt vber-
laden. Gegen den wjnter, dörften erst die
bestallungen heraußer kommen.
Jch habe heütte keine audientz beym König
bekommen können, dieweil heütte erstlich
das conclusum soll gemacht werden,
also daß mich der Printz nicht angeben
wollen. Die Polen, wollen commissarien
mitt 3 mille heyducken, 3 mille husaren, vndt 3 mille Co-
sacken, auch 1 mille deützsche Reütter, an die
Moscowitrische gräntze schicken, damitt
|| [[Handschrift: 273r]]
wenn man zu keiner composition gelangen
köndte, dennoch das volck die incursiones
verhindern sollte. Damitt werden Sie aber
wenig außrichten.
heütte haben die Polen alles wieder retractirt,
zerrjßen, vndt vmbgestoßen, was Sie zuvor
beschloßen. Es scheinet, als dörfte der Printz,
doch noch wol fortziehen, vndt daß man ihn
möchte zum successore eligiren, auch den
andern <3> printzen, der Königin intraden, so
sich auf 5 Tonnen goldes, erstrecken sollen,
zu jhrem vndterhalt, assigniren. Jch
habe fast diesen gantzen tag, abermals
so wol als gestern, müßen vergeblich
(in meinem losament) auf die audientz des
Königs warten, dann heütte vndt gestern, biß in
die nacht raht gehalten, vndt sehr gezanckt
wirdt, in præsentz, des Könjgs, vnd des Printzen.
Der Printz will 50 Tonnen goldes haben zum
Moßkowischen kriege. Sie biehten 20 Tonnen goldes.
Es soll der Schwedische deputirte13 zimlich kahl
sein si<vo>rgestee<r>n abgefertiget worden, in dem er
nicht allein, (wie obgemeldt) ejnen stadtlichen
verweiß bekommen, sondern auch im heimgehen,
von den iungen, vndt lackayen, auch heyducken,
vndt anderm lumpengesjndeln zimlich mitt
stößen tractirt worden, biß i<a>n sein losament,
zur confe hineyn.
J'ay envoyè Vriel von Eichen, avec une lettre, au Prince Radziwiłł
puis qu'il a desirè par le Comte de Mehden14 ma presence,
Jl m'a respondu fort courtoysement, & s'est
offert a me complaire en toutes mes jntentions. perge
Die audientz protrahirt sich wiederumb, biß nach-
mittags, da hat mich der Prjntz erstlich laßen zu
Wg
sich kommen, sehr freündtlich, vndt cortesisch, sich gegen
mjr erzeiget, nicht aufsetzen wollen, ich sezte denn
auch auff, vndt gar viel von kriegssachen, abermal
mitt mir discurirt, auch von andern discurßen.
hat mir auch, eine schrifftliche jnterimsbestallung
außfertigen laßen, versiegelt vndt vndter-
schrieben, id est: vertröstung vndt speranz in futurum.
Vom Printzen zum Könige, welcher lahm an füßen,
itzo jst, sjtzt auf einem Stuel, vndt hat mich zu sich
sitzen laßen, vndt gar oft den hut vor mir abge-
zogen. Er hat gar fleißig, nach den deützschen
Fürsten gefragt, meine offerta sehr wol aufge-
nommen, vndt ich bin vber ¾ stunden lang, bey
ihm geseßen. Darnach, wie dem König die flüße so
sehr fielen, vermeinete ich, es wehre zeitt, weg-
zugehen, (nach dem ich den König etlich mal gefragt
ob ich ihn zu lange aufhielte,) vndt stunde auf, hette
aber länger warten sollen, biß die vesper
angegangen wehre. Da endtschuldiget sich der
König, das er nicht aufstehen köndte, vndt erzeiget
sich sehr leühtsehlig gegen mir, fragte auch gar
fleißig, nach dem Gustavo, vndt seinen Thaten.
Als ich hinauß war, gieng baldt die vesper
an, vndt es ließe sich ejne trefliche schöne
musica, des Königes vndt des prinzen vber
1½ stunden lang, in der anticamera hören,
darinnen ich so lange verharrete, vndt mitt etzlichen
wackeren Pollnischen herren bekandt wurde,
welche Sich gar sehr höflich, gegen mir erzeigten.
Von dannen, wieder zum Prjntzen, welcher einen
sehr leühtsehligen treẅhertzigen abschiedt von mir
nahm, vndt meine rayse hieher, nochmalß gar
hoch, æstimiren thete.
Außm Schloß, mitt dem Grafen von der Mehden15,
vndt Creützen, auch meinen leütten, zum Fürsten
Christof Radzivil, welcher mir ver-
schwägert, der Reformirten Religion
zugethan, ein mächtiger Fürst in Littawen
ist. Jch habe incognito mitt ihm eßen
müßen, auch ihm vndt ezlichen Pohlen, auch
andern herren, die oberstelle gelaßen, als
ein Baron von Fleckenstain. Es ist gar
ejn wackerer, sjttsamer, vndt discreter herr,
hat gute kunde, mjtt Meinem hernvatter, vndt
hernvettern gehabt, vndt ist in Deützschlandt gar
wol bekandt. Er hat sich ( mir in meiner inten-
tion zu helfen sehr offerirt. Es war ein königlicher
Secretarius auch bey diesem bancquet, derselbe
offerirte sich gar höflich, sagte, er sähe auß
meinem gesichte, wol, daß ich hernvaters sehligem Sohn
wehre, als dem ich so gar ähnlich sähe, er
|| [[Handschrift: 275r]]
hette auch ein güldenes bildtnüß von herrvatter
Sehligem[.] Rühmete, wie er zu Amberg, vndt an-
derstwo wehre so wol tractirt worden, etcetera[.]
Darnach fieng er an zu reden von der Pollnischen
libertet, wie der König sich nicht verheyrathen
dörffte, ohne ihren, der Stende consens vndt
willen, wie er keinen Edelmann dörfte
creiren, ohne ihren willen, wie er kein conclusum
dörffte machen, wo nicht die majora darbey
wehren, wie ein Nuntius, terrarum, köndte
einen Reichstag durch seine opposition zu nichte
machen, wie der König auch nicht köndte einen
Reichstag außschreiben, noch vmb einen tag ver-
längern, (jnmaßen dieser auf 3 tage prolongirt
worden) noch jrgendt ejnen krieg anfangen, noch en-
digen, auch im kriege wieder der erbgeneraln
consens ichtwas vornehmen, ohne ihr wißen vndt
willen. Ja es hette der König fast drümb gebehten,
daß seine 4 Jüngeren Söhne, einer Bischof zu Cracaw,
die<ein> andern bischof zu Breslaw, zwey andere der
verstorbenen Königin intraden, bekommen hetten. et cetera
Prjnz Vladislaus, hette nun ganze Provintzien innen.
|| [[Handschrift: 275v]]
Der König hette auch neẅlich drümb bitten müßen,
das da er kranck gewesen, die Senatores vndt
Jnternuncij, wollten zu frieden sejn, daß er sich
auß dem Raht tragen ließe, vndt Sein
Ampt, nicht verrichten köndte. In summa, die frey-
heitt der Edelleütte in Polen, striche er gewaltig
herauß. Sagte auch zu letzt, er kö hette mehr
macht, als der König, denn er köndte einen edel-
mann machen, wenn er wollte (id est: si uxorem
duceret) vndt dörfte darümb niemandt fragen,
das köndte aber der König nicht thun, er
müste erst die Stände drümb ersuchen. etcetera
<König dörfte auch keine landtgühter kaufen. et cetera>
Die Mußkowjter verachtete er gar sehr, sagte:
Die Polen hetten wol eher, mjtt 4 mille ihrer
40 mille geschlagen, bedörften wenig deützsch volck
darzu. Der Moßkowiter ihre deützschen würden
nur vndter ihr volck vndtergemenget, vndt
köndten solcher gestaltt nichts außrichten.
Der Fürst Radzivil, hette 2 mille dörfer, ein
groß landt, auch Tartern, vndt Mahumetaner
vndter sich. Der Schwede hette ihm auf eine mjl-
lion schaden gethan. Er Gustavus hette contra
|| [[Handschrift: 276r]]
Nota Bene pacta conventa, & inducias,<stantibus induciis,>, die Stadt Riga in
Liflandt vndt sein Fürstenthumb sbirza einge-
nommen, welches er ihm aber wiedergeben. Diß bekräf-
tiget herr Radzivil auch. Nota Bene[:] Fürst Radzivil
ist Feldtherr jn Lyttawen, hat viel krieg wieder
den König in Schweden geführt, auch ihn oft geschlagen.
Jn Deützschlandt (dit il) ist er gut Schwedisch aber
in Liflandt nicht, der Fürst Radzivil. Der Schwe-
dische portalettere16 vom Rüssel (einem landesver-
wiesenen Frantzosen) wehre mitt diesem bescheidt
abgefertiget worden, das wo er mehr
mitt solchen treẅlosen anmuhtungen aufge-
zogen kähme, so sollte er gehenckt werden
wie vor diesem den Pollnischen geschehen, da sie
gehenckt, gespißt, ihnen die briefe vor dje
köpfe genagelt worden, in Schweden, etcetera etcetera[.]
Der Fürst Radzivjl, speiset alle tage alhier,
vber tausendt personen, vndt hat hier
herümb auch gühter, kan in sejnem lande,
biß in Littawen raysen. Nota Bene Nota Bene Nota Bene[:] König sagt:
Der prinz Vladislaw köndte wol exercituj interesse,
Nota Bene sed non præesse. Duces perpetuj non permittunt.
|| [[Handschrift: 276v]]
Sonst werden Sie ihm wol alle ehre vndt cour-
toysie anthun, als eines Königes Sohn, vndt de
Republica optime meritum <dem die noblesse sehr anhänget>, auch weil man ohne
ihn, die tractaten in der Moßkow, nicht wirdt
verrichten können. Jn bellis, contra Turcam[!], &
Moscovitas, hat er sjch tapfer gehalten.
Des Radzivils Sohn, ist itzt in Belgio.
J'ay communiquè mes desseings, avec le Prince
Radzivil. Jl s'est offert, de m'y vouloir
plus ayder, que nul autre, si la guerre
va en avant. Mais devant la derniere
journèe, quj se doibt faire au mois de Septembre
on n'aura point, d'asseurèe resolution.
Le Prince Radzivil peut mettre ensemble en bref
10 mille hommes.
Von heütte seindt die Schwedischen briefe des
Secretarij17, (in beysein seiner selbst mitt zittern)
auf dem Marckt offentlich verbrandt, vndt
mitt Trommeten außgeblasen worden, vor des Obersten
Wingersky seinem losament. Viel leütte
haben geruffen man sollte den Secretarium nur auch
mitt hineyn werfen, andere, es wehre schade,
das der Gustavus nicht selber da wehre,
vndt wüntzschten daß Gott wollte das er auch
mitt in das feẅer springen vndt verbrennen
müste. Die briefe seindt in einer schachtel
gelegen, welche man auch noch im feẅer zer-
schlagen, daß die funcken auf die krahmbudem[!]
heüffig heraußer gesprungen, vndt fast ge-
fahr einer Feẅersbrunst vervrsacht hetten.
Nota Bene Viel Polen haben auch gesagt, dieses feẅer
bedeüttet vns ein größer feẅer, so wir so
baldt nicht leschen werden können, Gustavus
wirdt vns diesen schimpf wol gedencken,
vndt nicht vngerochen laßen. Der Secretarius ist
wieder in seinen arrest gegangen.
Es hat mir heütte Morgen, der Printz Vladislaus
durch Monsieur Creützen, ein zimer schöner schwarzer
Moßkowitrischen[!] zobeln, so auß Schmolensko ge-
kommen, præsentiren laßen. Ein zimer ist
20 stügke, ein stück seindt 2 zobeln thun
40 an der zahl, iedes stück wirdt wolfail
auf 200 Pollnische Gulden (florenus)f: geschätzet, thete 4 mille Gulden (florenus)f:
Der Printz aber soll Sie vmb 3000 Gulden (florenus)f: ange-
nommen haben. Jst ein schön præsent gewesen.
Jch habe mein lebetag so schöne zobeln nicht
gesehen.
Cotwitz ist zu mir kommen, hat im nahmen
seines Obersten Wingersky abschiedt von
mir genommen, vndt endtschuldigett, daß wir
nicht können mitteinander raysen.
Creützen habe ich mein bildtnüß von
golde, mitt edelgesteinen versezt, verehrt.
Es ist mir mitt Fürst Radziviln gar
wunderlich vndt hinderlich gegangen, das ich
wieder meinen willen habe fortziehen,
müßen, vndt nicht länger in des Prinzen hofe blejben
können.
Meilenm. | |
Nach genommenem abschiedt von Achatio von Creützen,
vndt dem frühestück, auch vergebenen wartens auf des Radziwiłłs erklärung, biß des Prinzen leütte die losa- menter angefangen zu beschlagen, bin ich nach- mittags in einem bösen Regenwetter vndt schlimmen wege gefahren, biß nach Bloigne ezliche rechnen es nur vor vierdtehalb. |
4 |
Des Printzen lackay ein balbierer,
ist an stadt eines dolmetschers, so lange
wir in Polen sein, mitt geritten, auf be-
fehl seines herren. Ehe ich wegfuhr,
brachten mir Radziwiłłs leütte, weder kalt,
noch warme antwortt. Jch habe einen
reittenden von Bloigne auß an ihn abgefertigett,
vndt vmb categorische resolution gebehten.
Es scheinet aber, das man sich an itzo des
deützschen volcks endtbrechen wollen, vndt
daßelbe wenig achte, biß die Polen werden
schläge gekriegt haben.
Der Oberste Rose hat mich heütte auch besucht.
Sagt, der Moßkowiter seye 100 mille Mann stargk, vndt
habe 14 mille deützsche in seiner armèe.
Meilenm. | |
Von Bloigne nach Sa<o>chotzova
alda eben Marckt gewesen, an deme die Pollnischen Schlachtitz oder vom adel, sich weydlich pflegen herümber zu schmeißen. |
4 |
Das Dominicaner kloster alda besehen.
Der abgefertigte Cosagke ist mitt einem
Nota Bene antworttschreiben, vom Fürsten Radzivil wieder-
kommen, <non a mon contentement.>
Meilenm. | |
Von Sochatzova nach Lobitzsch
Stadt vndt Schloß, zum Mittagesabstandt. |
3 |
Zweymal vber die Warte, vber zwey
sehr schlimme Pollnische brücken, gefahren. |
|
Von Lobitzsch nach Cluno Nachtlager
alda wir Steinsaltz liegen sehen im wirtzhause, zwey große quader- stücke, so nicht ferrne von Crakow, ge- brochen wirdt, vndt auß der erde gehawen. Es ist gut Salz zum salzen, vndt Sie laßen, das vieh daran lecken, zu Soll ihnen gar gesundt sein. |
3 |
Donnerstag♃ den 29. Martij. ⁄ 8. Aprill. Grün donnerstag.
Nota Bene heütte Morgen hat mir zu Cluno getraẅmett,
Nota Bene ich wehre in die Stadt Moßkaw kommen, iedoch
Nota Bene wieder meinen willen, mitt ezlichen<wenig> volck, vndt
hette müßen in des Großfürsten Pallast kommen,
da hette man mich geführt, in einen runden Thurm
darinnen wehre der Großfürst in einer
runden zimlich Tunckelen kammer alleine ge-
standen ein feiner ansehlicher Mayestetischen[!]
herr mitt einem langen Talar, von vielem
goldt vndt edelgesteinen schimmernde, ge-
standen bekleidett. Derselbe hette mich erst-
lich gar ernsthaftig angesehen, vndt darnach
mich gefragt, Ob ich ihn wollte vor den größ-
sesten Monarchen auf erden halten <vndt erkennen>, vndt mich
in seinen schutz ergeben, So wollte er mich vor<zu>
ejnem großen herren in seinem Reich vndt nechst
ihm zum größesten machen, ich sollte aber der
Schwedischen alliantz renunciiren, vndt den Prinzen
von Polen quittiren, Jch dachte ich wehre in seiner
gewaltt, müste wol gute wortt geben, darzu
hatte ich in Seiner anticamera viel ketteneysen
|| [[Handschrift: 279v]]
gesehen vor denen ich mich forchte, vndt
vor einer vbelen Barbarischen tractation.
Renunciirte derowegen aller andern alliantz,
vndt schutze, vndt sagte (gleichsam gezwungen
gute wort zu geben) Jch hielte vndt erkennete
den Großfürsten vor den grösten monarchen
auf erden, vndt vor Meinen Schuzherren, etcetera[.]
Darauf sahe er mich gar freündtlich an,
sprach mir leühtsehlig zu, vndt versprach,
wie er mich so wol tractiren, vndt
als einen Römischen Reichsfürsten, auß
einem vhralten Stamm des deützschen
landes endtsproßen, lieben vndt ehren wollte,
damitt man auch sehen sollte, daß sie keine
solche Barbarn wehren, wie man Sie außschrie.
Vndt als man von renunciation der Schwedischen
allianz redete, sagte er: Jch sollte leyse
reden, damitt es König Gustavus, welcher auf
Nota Bene dem dach des runden Thurns[!] vber vnserer
kammer des Großfürsten, (darinnen ein fenster
oben in der mitten war) spatziren gienge
nicht hören möchte. Nach dem er mich nach gehaltenem
|| [[Handschrift: 280r]]
gespräch wieder dimittirt, vndt viel vornehme herren
vndt edelleütte mir in der anticamera ansehliche
ehrerbiehtung angethan, kam ich mitt ezlichen deützschen
Nota Bene officirern, (welche mich auch zur audienz gebrachtt)
wieder hinauß, vndt als wir durch den großen
Rittersaal (dem Trawm nach) giengen, sahe ich vber
die 100 Mann, in weißen röcklejn, vndt
<roten> haüblein (meines behalts) wie Polen, erbärmlich
in die eysenketten, so ich zuvor gesehen, geschmiedet,
vndt wurde gesagt, Sie würden in böse ge-
fängnüß geführet werden. Baldt darnach
erwachte ich so wahr es ein Trawm, ob er
mir gutes oder Böses bedeütten mag.
Jacta est alea.18 Eatur tandem quo
genij robur, incitamenta virtutis, & inj-
micorum adversitas me vocant, Deo
duce comitante Fortuna.
Meilenm. | |
Von Cluno nach Strykow ein Städtlein | 2 |
Segrzie zu Mittage | 2 |
Lintomirsku
auch ein Städtlein vnser Nachtlager, alda drey herren zu gebiehten, ein<zwey> Evangelische vndt ein Catolischer. Es hat viererley glauben alda, || [[Handschrift: 280v]] Evangelische, Catoljsch Römische, Arrianer, vndt Juden. |
3 |
Vor Litomirsku, durch ejn tief waßer gemust,
das oben in die kuzsche vndt Calesche neyn gegangen.
Vndterwegens viel holz, (kivernbaẅme) vndt
sandt, auch etwas heyde. Sonst haben wir
heütte vor: vndt nachmittags viel pflüge im
felde gesehen, Sie pflügen mitt ochsen (welche
geschwinder gehen, als vnsere ochsen)
vndt haben kleine pflüge. Ackern das
feldt zimlich vberhin. Jhre pflüge haben
zwar flugscharen, aber keine räder
vorn, wie die vnserigen.
J'ay expliquè ceste apres disnèe mon
songe d'Eger, croyant que la grande mon-
taigne quj se mit au devant de moy, comme
ie voulus sortir de Bernburg & me contraignit,
de rebrousser vers le chasteau, signifiera le
Roy de Swede, lequel m'empeschera la levèe,
& mes desseings, encores que j'eusse surmontè
les vents contraires quj seront les petits Messieurs
|| [[Handschrift: 281r]]
lesquels voudroyent, mais ne me scauroyent empescher,
bien causer des difficultèz etcetera[.] <Le songe de ce matin
merite un autre discours.>
Meilenm. | |
Nach Satku zu Mittage
bey einem Schottländer eingekehrt. |
3 |
Szieradza Städtlein
<auch> bey einem Schotten, vnser Nachtlager. Zuvor durch etzlich waßer, vndt böse Pollnische brücken gemust, kurtz vor der Stadt. |
3 |
heütte haben wir wieder pflüge mitt rädern
gesehen wie bey vns, vndt wenig feyertag,
an diesem Stillen freytage.
Auch an theilß orten Sandt vndt holtz vndterwegens.
An Prinz Vladislaum geschrieben, vor die zobeln gedanckt.
Szieradza gehöret dem König zu. Bey diesem Städtlein
seindt die Tartarn vorzeitten geschlagen worden, als Sie
den starcken einfall in die Schlesie gethan.
Der wirtt alhier <Thomas Hamilton> jst des Marquis de Hamilton auß
Schottlandt sein cousin germain, hat offt bey ihm in einem
Bette geschlafen. Jst sehr fro gewesen, das wir Refor-
mirter Religion zugethan, denn er alleine alhier der Reli-
gion ist, vndt vielen anfechtungen vndterworfen, auch sein weib Päbstisch ist.
Meilenm. | |
Von Szieradza nach Zaravia
zu Mittage. Jst ein wirtzhauß, so mitten im walde ligt, vndt zimlich gefährlich alda zu bleiben, bevorab vber Nachtt. |
4 |
Der waldt ist meistentheilß von kivern-
baẅmen, Tannen, Fichten, vndt Bircken.
Wir haben Bjrckenwaßer, alda gesamlett,
vndt getruncken.
Wir haben auch bienstöcke hin vndt wieder auf den
baẅmen gesehen. honig vndt wachs, ist der
Polen größesten commercien eines, vndt vom
honig wirdt viel Meht gemachtt.
[Meilenm.] | |
Von Zaravia nach Grabova Nachtlager
diß ist ein Städtlein so auch dem König in Polen zugehöret, eben wie die vorigen auf Pollnische manier schlecht gebawett. Soll vnser letztes quartier in Polen sein. |
3 |
Die heütigen sieben meilen, seindt nicht
groß gewesen. Wir haben fast allezeitt
im walde raysen müßen, auch vor Grabova,
vber ein par böse Pollnische brücken gemust.
Man sagt alhier herzog von Fridlandt habe Polacken geworben,
die sollen die straßen in Schlesien sehr vnsicher machen.