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Ko-Adjutor Berthold von Landsberg in Rotenburg an Priorin und Konvent im Kloster Lüne
3. Februar 1470
Einsetzung eines neuen Propstes — Election of the provostKloster Lüne, Hs. 15, Lage 6, fol. 17r
Niederdeutsch.
Germania Benedictina 6, S. 381-382; Drögereit, Art. Johann III. (1974); Mittendorf ‚Prälatenkrieg‘ (1843); Klosterbuch, hg. von Dolle/Knochenhauer (2012), Bd 3, S. 938-947; UB Lüne, 366, 589; Nolte ‚Quellen und Studien‘ (1932), S. 108; Die Propstwahlordnung, hg. von Trettin (in Druckvorbereitung); Stenzig, Netzwerke (in Druckvorbereitung); Einleitung, Kapitel 2.2.3.; Einleitung, Kapitel 2.3.1..
Berthold von Landsberg legt Einspruch dagegen ein, dass der Konvent nach dem Tod von Propst Dietrich Schaper eigenmächtig einen neuen Propst, Nikolaus Graurock, gewählt hat. Er habe aber mit Herzog Otto von Braunschweig-Lüneburg beschlossen, über diesen Fehler hinwegzusehen, wenn der Konvent nun ihrem Rat folge und den Propst von Walsrode, Otto Vulle, zum neuen Propst ernenne. Dieser sei von ihm und dem Herzog bereits zum Propst von Lüne bestellt worden. Sollte seinem Wunsch nicht freiwillig entsprochen werden, droht er eine Visitation an.
Following the death of the former Provost Dietrich Schaper, Berthold von Landsberg, co-adjutor Bishop of Verden writing on behalf of Bishop Johann III von Asel during the latter’s illness, complains that the convent has independently chosen Nikolaus Graurock as Provost and has therefore gone too far in its right to freely elect its provost. The convent’s statute for the election of a Provost written around 1500 sets this process out in detail. The prelates and all available members of Lüneburg town council were supposed to attend the election and nominate candidates for the provostship; however, the statute makes it clear, with reference to the rights granted to the convent by various papal bulls, that the election of the Provost was a matter for the nuns alone. On behalf of the Bishop and Duke Otto of Braunschweig-Lüneburg, Berthold recommends the appointment of Otto Vulle, currently Provost of Walsrode. If the convent chooses to follow their recommendation, he writes that he and the Duke will turn a blind eye to its error; however, if this does not happen voluntarily, the bishop threatens the convent with a visitation.
1 Bartold van Landesberg vorstender
2 des sthia
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3 vnße gunst vnde guden willen
4 myt vormoghe alles guden tho voren
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131 junchvrowen in Gode prioren vnde
132 gantzen sammelinghe closters
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135
Littera decani ecclesie Verden
a hier gestrichen sthi
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d über dem i von ift ein Kringel mit unklarer Bedeutung
e hier gestrichen Vullen proueste
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1 Berthold von Landsberg, Ko-Adjutor des Bistums Verden und Vertreter des kranken Bischofs Johannes III. von Asel.
2 Den praktischen Ablauf des Verfahrens beschreibt die um 1500 verfasste Propstwahlordnung des Klosters Lüne, Lüne, Klosterarchiv, Hs. 25, Die Propstwahlordnung, hg. von Trettin (in Druckvorbereitung), genau: Vorgesehen ist laut dieser die Anwesenheit der Prälaten und der verfügbaren Ratsherren der Stadt Lüneburg, die dem Konvent Vorschläge für den neuen Propst unterbreiten können; die Wahl obliegt aber, unter Bezugnahme auf die päpstlich verbrieften Rechte, allein den Nonnen, Lüne, Klosterarchiv, Hs. 25, 1v-2v.
3 Rotenburg (Wümme) bei Hannover, der Sitz der Bischöfe von Verden.
4 3. Februar 1470.