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Nonnen im Kloster Lüne an VS
undatiert
Antwort auf einen Dankesbrief — Reply to a thank-you letter of a guestKloster Lüne, Hs. 15, Lage 13, fol. 7r
Lateinisch und Niederdeutsch.
Die Absenderinnen danken VS für ihren Dankesbrief. Der Dank der Empfängerin ist zu groß, da sie während ihres Aufenthalts im Kloster Lüne kaum so viel Gutes bekommen habe, wie ihr zugestanden hätte und wie die Lüner Gemeinschaft gerne geben wollte. Doch die einfachen Verhältnisse im Kloster hätten angemessene Wohltaten verhindert. Der Brief der Empfängerin habe sie beschämt und erröten lassen.
The senders send infinite greetings to the nun VS, whom they thank for her visit and good deeds. The writers apologise that the ‘boors‘ of Lüne did not provide her with a warmer welcome, and suggest that they should have been more friendly and welcoming to her as a guest. However, they write that the convent’s limited means prevented them from showing her as much kindness as she deserved and as they would have liked to have shown her. They report that the thank-you letter which they received therefore shamed them and made the blood rush to their heads when they first read it.
1 Quot pluvie gutte quot empirei stelle quot gau
2 dia celi quot frondes ac flores paradysi et quot folia
3 et gramina ab exordio mundi protulit terra tot
4 vestre caritati dirigimus dulcia ac favorosa salu=
5 tamina
Preamantissima VSken tam multa ymmo
6
ina infinita in corde nostro sunt concepta ex vera et in
7 tima caritate negotia quod ignoramus quale ex
8 ordium narrationis sumere debeamus Vos quidem
9 de corde bono et mente pia tantas retulistis
1 Die Doppelformel ist Teil des biblischen Sprechgestus vgl z B Io 5,241 Amen amen dico vobis Vgl auch den Gebrauch der liturgischen Formel mit vere vere in Brief 141
2 Die nicht assimilierte Form des Nasals (in der Hs. statt membris) ist typisch für die norddeutschen Frauenklöster, vgl. das Kapitel zu lateinischen Schreibformen in Hascher-Burger/Lähnemann, Liturgie (2013), S. 144.