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Nonne im Kloster Lüne an eine Verwandte
undatiert
Bitte um Besuch — Request for a visit of the conventKloster Lüne, Hs. 15, Lage 14, fol. 15r
Niederdeutsch.
Die Absenderinnen teilen der Empfängerin mit, dass es ihnen allen gut gehe; gleiches hofften sie von ihr. Sie hätten sich lange nicht gesehen, doch nun habe Gott gefügt, dass ihre Verwandte mit ihren Brüdern und der Schwester Anna in Lüneburg sei. Darüber seien sie froh, doch es schmerze sehr, dass die Verwandte mit ihren Kindern so allein und die Empfängerin so weit weg sei. Darum bitten sie die Empfängerin noch vor Aschermittwoch um einen Besuch. Anna sei inzwischen sehr gewachsen; deshalb glaubten sie, sie könne bei der Empfängerin leben. Gott werde das Mädchen sicher nicht verlassen und auch der Empfängerin viel Gutes tun. Text scheint abzubrechen.
Some nuns of Lüne, possibly siblings, write to a relative in Lüneburg. They report that they are all well and hope that the same is true of their relative. They write that they had not been able to see their relatives for a very long time, but they have heard that, by God’s grace, their mother has come there with their younger brothers and their sister Anna (see Letter 174). They write that they are very glad of this visit, but they regret that their relative is so alone with her children and that the recipient is so far away. They thus ask them to come and visit the convent before Ash Wednesday. They write that their sister Anna has grown a lot and is now as tall as their mother; therefore, they thought that their mother should send her to live with the relative, the recipient. They promise that God will not abandon the girl and that He will also do much good for the recipient, quoting from Psalm 33.10 and John 15.5. The text seems to end abruptly, apparently without any greetings.
1 Jesum Christum
vnsen alderleuesten brudegham de de vmme
2 vnser leue willen heft to sik ghe namen de mynsch
3 liken naturen dar he inne vochten heft dre vnde drut
4 tich iar
vppe dat he den armen
vor larnen mynschen
5 mochte ver losen vnde wedder bringhen tho der vroude des
6 ewighen leuendes den scriue we juk vor eynen lefliken
7 fruntliken vnde annamen grod to voren
Alder leueste N
8 we dot juwer leue to wetende dat we vana der gnade des
9 alweldighen leuen Godes sunt vnde wol to reke synt. vnde
10 des suluen gheliken synt we ok begherende van juw to weten
11 de wente we hebbet langhe tyd wydeb ghescheden wesen van ander
12 doch so heft dat de mylde barmhertighe God
vnse alder
13 leueste brudegham de de nummede vnghetrostet led.
14 nu alzo ghe schicket dat vnse leue Mome ghekomen
15 is to Luneborch myd vnsen leuen broderen vnde myd vn
16 ser leuen suster des we hoge vrouwet synt in God den heren
17 doch en is vns dar nicht vele mede beholpen na dem
18 male dat we se dar allene wetet myd den klenen kyn
19 deren. vnde dat gy us noch so rechte verne synt dat is us
20 en grod we in vnsem herten. wan we dat ouer denket so en
21 konne we us van tranen nicht entholden. vnde kond ock
22 vse herte nicht to vrede gheuen so langhe dat we juwe
23 lefliken jeghen wardicheyt hir ok so na by us wetet. vnde
24 so mach unse vroude hundert woruen groter werden wen se nu is.