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Brief 276

Lutgard Gronehagen im Kloster Lüne an eine Unterstützerin oder einen Unterstützer

undatiert

Dankesbrief — Thank-you letter

Kloster Lüne, Hs. 15, Lage 20, fol. 7v

Niederdeutsch.

Die Absenderin dankt dem Empfänger oder der Empfängerin für zahlreiche Wohltaten und die freundliche Antwort auf ihre Bitte um Unterstützung bei der Vergabe eines Lehens an ihren Verwandten Clawes (Nikolaus?). Sie kann nicht genug danken und verspricht, zur Schatzkammer der Dreifaltigkeit zu gehen, aus dem Maria den Balsam göttlicher Gnade geben möge. Diese Gnade soll Gesundheit an Leib und Seele erhalten und durch tugendsame Werke das ewige Leben erwirken.

Lutgard Gronehagen thanks her patron for the pleasing answer to her wish to grant her relative Klaus a benefice. The writer wants to go the treasury of the holy trinity and Mary as the mother of mercy, who will grant her the sweet balsam of divine grace and sweetness. She hopes that the recipient will be filled with this so that she may increase in virtuous works.

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[Lage 20, fol. 7v]

Lutgard Gronehagena

Jesumb Christum, den uthvletenden levendighen springhborne aller soticheyt, de an der annamen tyd syner hilgen bord de rivere syner avervlodighen mylden barmherticheyt heft ghevloten laten aver de ghantzen werlt, darvan hemmelrike unde ertrike synt honnichvletenden gheworden, vor enen annamen lefmodighen grod tovoren!

Alderleveste N, ik dancke juwer leve hochliken unde fruntliken vor de groten ghůde unde woldath an my bewiset, darane, dat gy myne ersten bede, de ik hebbe an juck sendendec wesen, so lefliken hebbe ghetwede unde my so froliken antwert to hebben ghesend, so ik hope, dat mynem leven vedderen Clawese1 dat leen werden scholle, das ik Gode unde juwer ghude nummer to vullen dancken kan, unde dat ock jeghen juw so nicht vorschulden kan, so gy wol egheden unde wol werd weren. Hirumme so wil ik ghan tho der wolrukenden trezekamer der Hilgen Drevaldicheyt, dar al ded schat der rikedaghe inne besloten is, dat is de eddele kusche junchvrowe Maria, de moder der barmherticheit, de us den vorgenomeden utspringbornee f Jesum Christum ghetelt heft; de mote juk van myner weghen mededelen den soten balsem der hemmelschen gnade unde soticheit, dar alle ere inaderen mede vorvullet weren in der honnichbenedyeden stunde, do se eren God unde eren heren unde den scipper aller creaturen vor sik lichghende sach an der erde2 in der staltnisse enes cleynen kyndes, dat gy dar so moten van vorvullet werden, dat gy krighen suntheyt unde salicheyt lyves unde der sele unde okinghe aller doghetsamigen werke, dar gy de vroude des ewighen levendes mede vorwerven moten.

Hirmede bevale ik juck dem leven Gode, de juw dor de ere synes aldersotesten namen Jesu vriste unde spare, sunt unde zalich to langhen tyden. Amen.


Kritischer Apparat

a als Überschrift

b I in mg.

c in der Hs. sekenkde

d folgt überschüssig de

e vtspring in mg., mit Verweiszeichen in der Zeile zwischen nomeden und borne

f folgt gestrichen der


Sachapparat

1 Der hier besprochene Vetter Clawes könnte Nikolaus Gronehagen d. J. sein, vgl. Witzendorff, Patriziergeschlechter (1952), S. 47.

2 Direkt übernommen aus der Birgitta-Vision, vgl. Andersen, Birgitta of Sweden (2014), S. 212-213. Maria redet in der Vision das Kind als Gott, Herr und Sohn an und sieht es vor sich auf der Erde (nicht Krippe) liegen.

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