Einleitung und Transkriptionsrichtlinien

Diese Edition der Kochrezeptsammlung Ha1-I des Cod. germ.1 der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg ist gemeinsam mit dem ZfDG-Beitrag 'Überlieferungsgeschichte als Graph. Zur Identifizierung und Darstellung von Überlieferungsnetzen handschriftlich tradierter Rezepte in Datenbanken' erschienen.

Weiterführende Informationen zur Handschrift und zur Überlieferung der Kochrezeptsammlung finden Sie dort, eine ausführliche Handschriftenbeschreibung des Cod. germ. 1 in Manuscripta Mediaevalia. Die Kochrezeptsammlung Ha1-I umfasst 32 Rezepte, die um 1463 vom Hauptschreiber der ersten kodikologischen Einheit der Handschrift in schwäbischer Schreibsprache eingetragen wurden. Die Bandbreite der Rezepte reicht von Fastenspeisen über Fleischspeisen, Soßen, Latwergen und Kirschwein bis zu Schaugerichten.

Transkribiert wurde der Text der fol. 65ra–69ra der Handschrift Hamburg, Staats- und Universitätsbibliothek, Cod. germ. 1. Die Blattangaben werden in der Edition in eckigen Klammern [fol. XY] wiedergegeben und sind mit Links zu den entsprechenden Abbildungen verlinkt. Zur besseren Lesbarkeit des edierten Textes wurden leichte Anpassungen in der Schreibung vorgenommen:1 Die Transkription ist bis auf wenige Ausnahmen buchstabentreu, lediglich <ſ> wird als <s> wiedergegeben und <i> und <j> wurden zu <i> vereinheitlicht. Diakritika wurden beibehalten. Die Abkürzungen wurden stillschweigend aufgelöst. Es wurde eine moderne Interpunktion eingefügt und die Groß- und Kleinschreibung dementsprechend angepasst. Nur Satzanfänge werden großgeschrieben. Die Getrennt- und Zusammenschreibung der Handschrift wurde beibehalten. Die römischen Zahlen werden durch die entsprechenden Unicodezeichen wiedergegeben (z. B. ⅳ). Offensichtliche grobe Fehler im Text (Auslassungen, Dopplungen) wurden nach Möglichkeit verbessert und in den Anmerkungen kommentiert. Ergänzungen stehen dabei in eckigen Klammern, Streichungen werden durch Anmerkungen markiert. In diesen finden sich auch Erläuterungen zu besonders seltenen Schreibweisen und Wörtern sowie zu groben Abweichungen des Wortlautes zur Parallelüberlieferung. Konjekturen stehen in eckigen Klammern.

Zur leichteren Vergleichbarkeit der Rezepte mit denen aus anderen Handschriften folgen jedem Rezept – kursiv gesetzt – ein neuhochdeutscher Titel, der nach Möglichkeit dem Medieval Plant Survey (MPS) entnommen wurde, eine Liste der Zutaten, sowie Hinweise auf parallele Textereignisse desselben Textes in potentia. Links führen zu den entsprechenden Transkriptionen im MPS beziehungsweise zu Handschriftendigitalisaten. Die dort verwendeten Textsiglen werden hier in Tabelle 4 aufgelöst. Um die Volltexte im MPS einsehen zu können, ist eine kostenlose Registrierung notwendig.

[Nr. 1] Eyger in der vasten on schmalcz

[fol. 65ra]

Nym gescheltten mandell vnd stoss den in einem moͤrsell vnd leg ein wenig wissbrott dar czů. Mach dar vss schiblun vnd in wendig2 vnd leg die in ein [pfannen vnd3 ] güss oͤll dar in, daz es warme. Oder mach dar vss sinwelle eẏger vnd schnid sie nach der lengin vnd werm4 es da mitten do der tutter litt. Vnd gibs mitt petterling vnd mitt essich.5

Eier in der Fastenzeit: Mandeln, Weißbrot, Öl, Petersilie, Essig.

Parallelüberlieferung: Bs1, Nr. 124 + Nr. 125; Wo3-I, Nr. 80/84;6 Wo4, Nr. 118.

[Nr. 2] Item fladen in der vasten

Nim allerley rogen von visch on barben rogen. Stos in in einem morsell mitt ein wenig wiss mells, daz es werd als ein struben teig, werme7 daz, gusse es vff fladenboden vnd bach es in einem offen.8

Fastenfladen: Fisch (Rogen; kein Barbenrogen), Weizenmehl, Fladenboden.

Parallelüberlieferung: B1, Nr. 2; (Bs1, Nr. 113);9 (W1, Nr. 45);10 (M10, Nr. 4);11 Wo3-I, Nr. 60/62.12

[Nr. 3] Krappffen in der vasten

Stos nusskern vnd figan vnd bewürcz es woll, vnd werm13 es in einer pffanen vnd erwell daz in alle. Vnd bewill das14 in schonen teig in krapffen wiss vnd bach daz in oll. Vnd gib das kaltt zů essend.

Fastenkrapfen mit Feigen und Nüssen: Nuss, Feige, Krapfenteig, Öl.

Parallelüberlieferung: B1, Nr. 1; Bs1, Nr. 114; Ka1, Nr. 77; M2-II, Nr. 64; M10, Nr. 5; (W1, Nr. 213);15 Wo3-I, Nr. 61/63;16 Wo4, Nr. 94. [Der Text von Ha1-I, Nr. 3 ist teilweise sinnlos (vnd werm es in einer pffanen vnd erwell daz in alle). Wahrscheinlich ist der Text eine korrumpierte Version der hier angegebenen Rezepte].

[Nr. 4] Gebratten milch

Nim gelich milch vnd [fol. 65rb] eyger vnd klopff die vast vnder ein ander. Tů dar in saffaran. Dar nach tů es in einen haffen vnd secz es in ein siedent wasser in ainen kessell, vnd daz daz wasser in den haffen nitt gang. Vnd lauss dar in sieden vncz es heiss dick werd. Dar nach schütt es vff eïn wiss tůch vnd bewind es dar in vnd beschwer, das daz wasser her vss gang. So wurtt es hertt als ein kess. Dar nach czerschnid es als du es gern häst vnd leg es vff einen rosch vnd sege wurcz dar vff vnd begüss mit schmalcz.

Milchmus oder gebratene Milch: Milch, Eier, Safran, Gewürz, Schmalz.

Parallelüberlieferung: B1, Nr. 20; (Ka1, Nr. 49);17 K2, Nr. 3; (M2-II, Nr. 46);18 M10, Nr. 8; Wo3-I, Nr. 64/66.19

[Nr. 5] Ain basteten

Nim ein hertten, woll gewollen teig vnd mach dar vss einen scherben. Vnd hacke iunge tuben oder iung hünr dar in vnd gůtten speck darin wurfflott vnd würcz. Vnd leg daz in den teig haffen vnd ein gůtt platt von teig mitt eygern gemacht dar vber vnd bach das in einem offen.

Pastete von Huhn oder Taube: Teig, Taube, Huhn, Speck, Gewürz, Eier

Parallelüberlieferung: B1, Nr. 39; Ka1, Nr. 1; M2-II, Nr. 1.

[Nr. 6] Ein figensulcz

Stoss ye ⅵ figan an ein [fol. 65va] spisslin vnd mach der selben spisslin als vil du wylltt. Vnd süd daz in einem kessell oder haffen vnd güss dar an wasser vnd win gelich. Vnd nim brot vnd leckkůchen geriben vnd daz in die briew an den figen vnd honig vnd essich. Vnd durch ein tůch geczogen vnd bewircz das woll vnd erwelle daz woll vnder ein ander. Vnd tů die figan in ein geschirr vnd güss die briew dar an. Vnd wann du daz woͮllest an richten so strowe erwellte winber daruff.

Feigensülze: Feige, Wasser, Wein, Brot, Lebzelten, Honig, Essig, Gewürz, Weintraube.

Parallelüberlieferung: B1, Nr. 16; Bs1, Nr. 116; Ka1, Nr. 70; Ka1, Nr. 71; Ka1, Nr. 72; M2-II, Nr. 62; N1, Nr. 3; Wo3-I, Nr. 67/69;20 Wo4, Nr. 95.

[Nr. 7] Ain gebratten rephein in der vasten

Du soltt hon zweÿ ergraben holcz in der form als ein rephoͤn. Nim visch vnd tu̇ die schieppelen vnd die grett da von. Vnd hack die visch gar klein czu einem bratten vnd würcz daz woll. Vnd truck das ge hackett in die hergraben hoͤlczer. Vnd süd es dar in so wirt da ein form als ein rephuͤn. Daz soltu den bratten vnd spicken mitt hechttbratten et cetera. [fol. 65vb]

Fisch, gebraten in Form eines Rebhuhnes: Fisch, Gewürz, Hechtbraten.

Parallelüberlieferung: B1; Nr. 3; Bs1, Nr. 110; M10, Nr. 1; W1, Nr. 2; Wo3-I, Nr. 57.21 Rezeptidee auch in: Ka1, Nr. 35; M2-II, Nr. 33; Wo4, Nr. 79.

[Nr. 8] Ein vastunbratten

Nim gross visch wellerley du willt vnd dů die grett vnd schieppellen da von. Zerhack die gar clein, rib ein brosem darvnder vnd bewurczes woll. Vnd tů es czůsamen mitt nassen messer in der form als ein bratten. Vnd leg es in ein pffannen vnd erwelle das woll. Darnach tů es an einen spiss vnd spicke es mitt hechttbratten. Vnd wenn es gebratten sẏ so gib es dar.

Braten in der Fastenzeit: Fisch, Brösel, Gewürz, Hechtbraten.

Parallelüberlieferung: ( B1, Nr. 4);22 Bs1, Nr. 111; M10, Nr. 2; (Mi1, Nr. 7);23 W1, Nr. 3; Wo3-I, Nr. 58/60.24

[Nr. 9] Ain mandelcziger in der vasten

Nim geschellten mandell vnd stoss in in einen moͤrsell vnd mach dick milch da von. Vnd sich daz durch ein tůch in ein pffannen. Rib ein wenig wiss brottes dar in vnd eïn wenig gůcz wins vnd lauss daz erwallen. Vnd wenn es erwalle, so czuch es vff ein svb, so sichett das wasser da von. Vnd schnid das lang vnd besteck daz mitt mandel kernen.

Mandelziger: Mandel, Weißbrot, Wein.

Parallelüberlieferung: Bs1; Nr. 112; M10, Nr. 3; Wo3-I, Nr. 59/61;25 Wo4, Nr. 92.

[Nr. 10] Ein gutten kalbskoff

Schnid den vndern kyffer da von vnd sud in dann [fol. 66ra] gar woll. Dar nach brich die hirn schallen vff vnd tů gůtt wurcz dar in, vnd güss heiss schmalcz dar in, vnd bratt in vff einem rosch.

Kalbskopf: Kalb (Kopf), Gewürz, Schmalz.

Parallelüberlieferung: B1, Nr. 29; Bs1, Nr. 121; Ka1, Nr. 57; M2-II, Nr. 53; M10, Nr. 15; N1, Nr. 8; W1, Nr. 17; Wo3-I, Nr. 72/74.26

[Nr. 11] Ains kalbs arsdarm

Nim von einem kalb den arsdarm vnd mach in gar suber. Hack die lungen vnd speck vnd vasse daz alles in den darm vnd würcz daz woll. Vnd su̇d es vnd leg es dann vff einen rosch vnd lauss es wol bratten byss es drucknen.

Wurst, im Kalbsfettdarm: Kalb (Fettdarm), Lunge, Speck, Gewürz.

Parallelüberlieferung: Bs1, Nr. 19; Ka1, Nr. 27; M2-II, Nr. 27; W1, Nr. 11; Wo3-I, Nr. 79/81;27 Wo4, Nr. 84.

[Nr. 12] Zu einem fürhess

Nim lungen vnd leberen vnd wüsty28 von dem hasen. Zerschnid es würfelott. Tů es in den schweiss, süd es da mitt. Vnd tu ein wenig fleischbrieu dar in vnd essich vnd ein wenig honig vnd speck dar in, so hastů ein gůtt fürhess.

Fürhes, Hase: Hase (Lunge), Hase (Leber), Hase (Gekröse), Hase (Blut), Fleischbrühe, Essig, Honig, Speck.

Parallelüberlieferung online: ( B1, Nr. 35);29 Ka1, Nr. 14; M2-II, Nr. 14; M10, Nr. 18; N1, Nr. 5; W1, Nr. 154; Wo3-I, Nr. 74/76; Wo4, Nr. 82.

Auf diesem Text basierendes neues Rezept (für Hasenwurst): Bs1, Nr. 123.

[Nr. 13] Ain klobwurst30 von bockleber

Nim ein bockleber, hack die clein also roch vnd tů dar czů eȳger vnd wyss brott vnd wurcz daz well. Vnd bind daz in ein necz vnd brautt das et cetera. [fol. 66rb]

Klobwurst: Ziegenbok (Leber), Eier, Weißbrot, Gewürz, Netz.

Parallelüberlieferung: Ka1, Nr. 32; M2-II, Nr. 32; W1, Nr. 18; Wo3-I, Nr. 75/77.31

Rezeptidee auch in: B1, Nr. 33; Ka1, Nr. 60; M2-II, Nr. 56.

[Nr. 14] Geuillte iunge schwin

Nim ein iung sugschwin, briew es gar suber vnd nẏm sin lungen vnd hack die. Vnd schlach eyger in ein schmacz vnd hack die darvnder vnd würcz es woll. Fülle es woll damitt vnd süd es in einem kessell. Vnd darnach stoss es an einen spiss vnd bratt es. Vnd zuch im ein brattwurcz nach der lengin durch das mul. Vnd es dar nach wan es gebratten sÿ für.32

Spanferkel, gefüllt mit Leber: Ferkel, Ferkel (Lunge), Eier, Schmalz, Gewürz, Bratwurst.

Parallelüberlieferung: B1, Nr. 51.

[Nr. 15] Ein guͤtten Senff

Nim senff samen vnd mach den suber vnd dorr in gar woll. Vnd stoss in in einem moͤrsell gar clein vnd rid in durch ein enges tůch. Vnd stos czimettplůtt vnd tů daz vnder den senff. Vnd knid daz mitt honig vast vnder ein ander, recht als der wachs bertt.33 Vnd nim ein wenig vnd zerrib daz mitt win. Daz ist gůtt senff et cetera. [fol. 66va]

Senf: Senfsaat, Zimtblüte, Honig, Wein.

Parallelüberlieferung: Bs1, Nr. 12; Ka1, Nr. 99; M2-I, Nr. 12; M10, Nr. 6; (N1, Nr. 17),34 (W1, Nr. 213);35 W1, Nr. 254; Wo3-I, Nr. 62/64.36

[Nr. 16] Ein leberpffeffer

Nim ein leber vnd bratt die vnd schnid daz vsser da von. Vnd schnid die leber czu schnitten. Vnd waz dar ab geschnitten sÿ, daz stoss in einem moͤrsell. Tů raͤckinbrott dar czů vnd brieu vnd win vnd essich vnd erwelle das woll in einer pffannen. Daz wurtt ain gutt pffefer. Dar in gib die lebern czů essend.

Leberpfeffer: Leber, Roggenbrot, Brühe, Wein, Essig.

Parallelüberlieferung: B1, Nr. 19, Ka1, Nr. 5; M2-II, Nr. 5.

[Nr. 17] Geuiltt krebs

Süd gross krebs vnd [nim]37 die schalen obner her ab also gancz [dauon]38 . Vnd nẏm das inwenig her uss vnd wurff daz boͤss davon. Vnd39 hack das vnder ein ander vff ein subern brett vnd schlach gebachen eyger dar in. Vnd würcz daz woll vnd fülle die schalen da mitt. Vnd tů ye zwo uber ein ander vnd stoss die an ein spysslin vnd rösch die woll.

Gefüllte Krebse: Krebs, Eier.

Parallelüberlieferung: B1, Nr. 8; Ka1, Nr. 11; M2-II, Nr. 11.

[Nr. 18] Ein pffeffer an krebs

Nim krebs vnd su̇d die [fol. 66vb] vnd schell die, daz die hülsam bloss siend. Dar nim grünen krebs czu den ougen. Tů da von waz vnreines dar in ist. Vnd stoss sie in einem morsell vnd strich die durch ein tůch oder durch ein sibb mit win oder mitt essich. Wurcz das woll vnd erwölle daz woll, so ist es ein pffeffer.

Krebspfeffer: Krebs, Wein, Essig, Gewürz.

Parallelüberlieferung: Ka1, Nr. 12; M2-II, Nr. 12.

[Nr. 19] Crometvogel40 gemachett

Nim kronettvogel, die suber bereitt sind. Wan sie gewerdett sind, so sol man den magen wyder dar in stossen vnd die vogell in einer fleischbrieu erwoͤllen. Vnd dar nach roͤschen in schmalcz. Vnd nim eins kalbs oder eines schaff lebern, die gesotten sÿ. Vnd stoss die in einem moͤrsell vnd wissbrott dar czů als vil der leber ist. Guss denn daran win oder essich vnd schlach es durch ein tůch. Bewürcz das woll vnd ferwe daz mitt safferatt. Vnd erwölle daz woll in einer pffannen vnd leg die voge dar in. [fol. 67ra]

Wacholderdrossel: Wacholderdrossel, Wacholderdrossel (Magen), Fleischbrühe, Schmalz, Kalb (Leber), Schaf (Leber), Weißbrot, Wein, Essig, Gewürz, Safran.

Parallelüberlieferung: Ka1, Nr. 18; M2-II, Nr. 18.Rezeptidee auch in: B1, Nr. 34; B1, Nr. 53. [alle Rezepte gehen möglicherweise auf dieselbe fremdsprachige Vorlage zurück]

[Nr. 20] Ein sass

Nim gebett41 brott tů das in win in ein pfannen vnd dar nach honig. Vnd tů daz vnder ein ander vnd laus es ston, das es warm wird. Vnd stoss weckalltter mitt ein wenig wins. Dar nach trib daz brott mitt honig vnd mitt weckallter durch ein tůch. Bewürcz es vnd tů essich dar an vnd lauss es sieden.

Soße: Brot (getoastet), Wein, Honig, Wacholder, Gewürz.

Keine Parallelüberlieferung im MPS.

[Nr. 21] Wiltu kirschen lattwergen machen et cetera,

so nim schwarcz kyrschen vnd sud die, das tu sie durch strichest durch ein syb oder ein tůch. Vnd lauss es dan gesten vff ein subern brett vnd schnid es dann wie du willtt.

Kirschlatwerge: Kirschen (schwarz).

Keine Parallelüberlieferung im MPS.

[Nr. 22] Kirsch win

Willtu kirsch win machen, so nim ein michel teill schwarczer kirschen vnd sud die in einem kessell daz sich die kernen all da von ledigen. Dar nach schutt sie in einen dicken [fol. 67rb] czwilchin sack vnd heiss es vast vsstrucken als den winber mester. Dar nach guss daz kirssen safftt in ein faͤsslin vnd guss gůtten win dar an. Dar nach vermach den spontten gar woll. Vnd mach ein ror vnd einen holder vnd stoss daz inden sponntten vnd mach ein schussell vff daz ror vnd lauss es dar in verborgen. Der win ist krancken lutten gůtt.

Kirschwein: Kirschen (schwarz), Wein.

Parallelüberlieferung: Wo3-I, Nr. 149/151,42 ›Patzauer Pelzbuch‹, Nr. 44.43

[Nr. 23] Kütten lattwergen

Willtu küttinn lattwergen machen, so nim kütten vnd leg sie in einen kessell vnd güss wasser dar an vnd lauss sie gar woll sieden. Dar nach nim sie heruss vnd schnẏd die kernen vnd büczen da von. Nim die küttenen vnd stoss sie in einem moͤrsell stein. Dar nach strich es durch ein syb oder durch ein tůch. Dar nach tů die ku̇ttenen vnden in den kessell vnd tů hong [fol. 67va] dar an vnd lauss sie dar in gar woll sieden. Vnd ruͤr es woll dick mitt einem grosen loͤffell oder mitt einem rür schitt vnd vast daz sü nit an brinn. Vnd wenn sü brinend wel werden vnd sich von dem loͤffel schellett so hautt sie sin genůg. Vnd wann sie also gesotten ist so tuͤ dann würcz dar in vnd ruͤr es woll vnder ein ander. Vnd tů es dann herab vnd schlach es dann vff ein brett. Dar nach schnid es, et cetera.

Quittenlatwerge: Quitten, Honig, Gewürz.

Parallelüberlieferung: ( W4, Nr. 158).

[Nr. 24] Kirss win

Willtu machen ein gutten kirss win, so lauss die kirssen czittig werden vnd brich sie ab vnd tů die styll da von. Vnd tritt denn die ber woll vnder ein ander, als man dann win tritt. Vnd [fülle das] in ein vass vnd ru̇r es dick vnd mitt einem holcz, bis es verger. So lauss es dann ston ein nachtt vnd einen tag, so vallett die heff czů boden. Vnd wann du das safftt hast [fol. 67vb] ein vierteil eins aimers, so nim einen eimer des besten allten wins, den du gehaben macht, den tů vnder daz safftt. Vnd ruͤr es vnder ein ander ye by der wyll. Vnd nim ein ynün44 honigs, daz da woll geschuntett45 sẏ, vnd lauss es erkallten vnd misch es vnder den win vnd vnder das safftt vnd ruͤr es vnder einander. So würt er me geren vnd laus also lygen vnd tů wurcz dar in als her nach geschriben statt, die soltu clein zerstossen. Nim ein pffund ymber, ⅰ libra muscaten, ⅰ libra beriskernen vnd tů daz in ein linis secklin, das czu dem spontten in müg. Ouch sol man den sack neczen mitt dem kirsch win. Vnd henck sie dar nach indaz vass vnd wenn der win starck genůg sÿ, so nim die würcz wyder her vss also, et cetera.

Kirschwein: Kirschen, Wein, Honig, Ingwer, Muskat, Kardamom.

Keine Parallelüberlieferung im MPS.

[Nr. 25] Schlechen kumpost

Willtu machen ein gůten schlechen kumpost, so nim [fol. 68ra] süssen win vnd hong vnder ein ander. Aber du solt den win sunder verschumen vnd den honig ouch sunder verschumen. Vnd den ab den für dain46 vnd denn dar in tain47 gestossen wurcz,48 alls hie geschriben stoͤnd: negilin, czimerrorlin, ymber. Vnd rür daz woll vnder ein ander inder brieu. Vnd wann die brieu also kaltt württ, so leg dar in frisch schlechen, die woll er lesen vnd von den stÿllen erbrochen syend. Dar in mag man legen küttenn oder nesplen, mitt negilin vnd zimerrorlin woll gestockt, et cetera.

Eingelegte Schlehen, Quitten und Mispen: Wein, Honig, Nelken, Zimt, Ingwer, Schlehen, Quitten, Mispeln.

Keine Parallelüberlieferung im MPS.

[Nr. 26] Vil eẏger czu einem eyge

Willtu machen trissig oder vierczig eyger czu einem eyg, so nim zwo plausen, daz die ein kleiner sÿ dann die ander, vnd schwenck die gar schoͤn mitt wasser. Vnd nim dann die eẏger vnd sch[fol. 68rb] lach sie vff vnd scheid da daz wiss besunder czu samen vnd die totter och besunder czu samen. Vnd nim denn die totter vnd rür sie woll vnder ein ander vnd güss die in die cleinen blasen vnd daz sie vol von den doͤttern werd vnd verbind sie woll mit einem vaden. Vnd wurff daz den in einen haffen mit heissen wasser vnd lauss es woll sieden daz es hoͤrtt wurtt. Vnd laus es dann kallt werden vnd schell dann die blasen von den tottern. Vnd nim dann die grossen plausen vnd schnid ein loch dar in, das der gancz dotter wol dar in mu̇g gen vnd tů den totter dar in vnd verneige das loch eben wider czu samen. Vnd lauss nit me dann ein klein loch dar in gon, dar in ein trechter ror mu̇g. Vnd dar nach klopff daz wiss gar woll vnd schütt es dann durch einen trechter in die plausen, daz sie vol wird. Vnd [fol. 68va] verbind sie dann wol mit einem vaden vnd leg sie dann in ein haffen mit heissem wasser vnd lauss daz woll sieden so lang, biss daz wiss hertt ist worden ob dem totter. Vnd lauss daz dar nach kaltt werden vnd schell denn die blausen da von vnd gib es zu essen.

Riesenei aus 30 oder 40 Eiern: Eier.

Parallelüberlieferung online: Bs1, Nr. 260; Bs2, Nr. 51; H2-I, Nr. 62; (H2-II, Nr. 37 [Fragment, nur Rezeptanfang]); Wo3-I, Nr. 8.49

Rezeptidee auch in: M10, Nr. 56; N 2, Nr. 15; Sb 2, Nr. 13; W 4, Nr. 58; Wo5, Nr. 20; Salzburg, Universitätsbibliothek, Cod. M III 3, fol. 321va.50 [alle im Wortlaut voneinander unabhängig]

[Nr. 27] Ein wilttprett von rindfleisch

Willtu machen ein gůt willtprett von rintfleisch, so nim mager rintfleisch vnd hack es clein. Vnd vach schweiss von einem kalb tů den in win vnd secz es vff kolen vnd ruͤr es biss es sieden wurtt vnd guͤss es vff das gehackett fleisch, so ge wint es die gestalltt als willpprett. Hack dar vnder eyger vnd geriben brott vnd saig es wol ab vnd mach denn ballen dar vss als ein fust. Süd das in einer fleischbrieu vnd schnid es dann clein als daz willpprett. Vnd mach ein gůtten pffeffer dar an mitt gu̇tten würczen vnd leg das willppret dar in et cetera [fol. 68vb].

Wildbret aus Rindfleisch: Rind (Fleisch), Kalb (Blut), Wein, Eier, Brot, Fleischbrühe, Pfeffer (Soße), Gewürz.

Parallelüberlieferung online: B6, Nr. 7 ; H3, Nr. 1 ; Sb2, Nr. 4 .

[Nr. 28] Von gebachem

Willtu machen ein gůts bachen von drȳerleÿ blettern, das ein gel, das ander grün, das dryt wiss, so nim eyger vnd tů daz wiss besunder vnd die tottern besunder. So soltu petterling klein hacken vnd eÿger dar vnder riben: vast clein den petterling riben, e er vnder die eyger sull komen. Vnd nim dann ein pffannen vnd schütt den petterling dar in vnd mach ein grün platt dar vss. Vnd mach den von den dottern ein gelw blatt vnd tů es och heruss. Vnd klopff dann das wiss vnd mach dar vss ein wissplatt. Vnd tů denn die drü pletter vff ein ander vnd das grün soll damitten sin. Vnd schnid es dann wie du wilt als schaff zegelett51 vnd stoss es an ein spisslin. Vnd mach dann ein taiglin von eyger vnd von wasser vnd mach in gelw. Vnd züch die spisslin durch den teig vnd bach es in einer [fol. 69ra] pffannen. Vnd zuch dann das spysslin dar vss vnd schnid es dann nach der lengi von ein ander vnd leg es dann in ein schussell vnd wurff czucker dar vff.

Pfannkuchen, dreierlei: Eier, Petersilie, Wasser, Safran, Zucker.

Parallelüberlieferung online: Bs1, Nr. 262; Bs2, Nr. 52; Bs2, Nr. 61; H1, Nr. 63; Sb2, Nr. 25; Wo3-I, Nr. 18.52

[Nr. 29] Von einem visch

Willtu machen von einem visch dryerley essen vnd daz der visch denoch gancz belib, so nim einen hecht vnd beschlach in damitten53 mit einem nassen tůch vnd leg in vff einen rosch vnd lauss in bratten. Vnd begüss daz dick mit win vnd salcz in vor woll, e er vff den rosch kum. Vnd begu̇ss daz vorderteil den kopff woll mit heissem schmalcz vnd besege es mitt mell. Vnd daz hinder teil wu̇rtt von im selber gebratten.

Hecht auf dreierlei Art: Hecht, Wein, Salz, Schmalz, Mehl.

Parallelüberlieferung online: A1, Nr. 17; Sb2, Nr. 19; Mi1, Nr. 6.

Rezeptidee auch in: B1, Nr. 70; Br1, Nr. 19; Bs1, Nr. 257; Bs1, Nr. 279; Ko1, Nr. 5.2; W4, Nr. 59.

[Nr. 30] Von gesalczen fleisch

Item willtu gesalczen fleisch das dürr ist suͤssz machen, so secz es czů dem für in einen haffen vnd süd es vnd wurff dar an ain hand vol salcz vnd [fol. 69rb] laus daz ettwe lang sieden. Vnd tů dann die selben brieu dar ab vnd tů ein ander wasser dar an Vnd lauss es sieden biss es sie genůg hab.

Fleisch, eingesalzenes zubereiten: Fleisch (eingesalzenes), Wasser.

Keine Parallelüberlieferung im MPS.

[Nr. 31] Von einem bratten

Willtu einen bratten machen der halb gesotten sy vnd halb gebratten, so stoss in an einen spiss vnd schlache vmb den halben bratten ein lini tůch vnd stich ettwen menig loch dar durch. Vnd beschlach den daz selb tůch mitt heissem wasser biss es genůg hab, so ist es sust vor selb gebratten.

Braten, halb gesotten, halb gebraten: Braten, Wasser.

Keine Parallelüberlieferung im MPS.

[Nr. 32] Item lattwerge von Merrettich

Willtu ein lattwergin von merrettich machen, so schnid den gar dün vnd tů den in einen nu̇wen haffen. Versper den woll mit holcz vnd stu̇rcz den vber ein haffen mit wasser, der da vast siede. Vnd stoss es dann in einem [fol. 69va] morsell stein wol vnd strich es durch ein důch oder durch ein pffannen. Vnd tů daz in einen kessell vnd hong dar an vnd lauss es woll sieden vnd rür daz woll als ein ander lattwergin, biss es dick genůg werd et cetera.

Meerrettichlatwerge: Meerrettich, Honig.

Keine Parallelüberlieferung im MPS.

Bibliographische Angaben

  • Frühneuhochdeutsches Wörterbuch. Hg. von der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. [online]
  • Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Digitalisierte Fassung im Wörterbuchnetz des Trier Center for Digital Humanities, Version 01/21. [online]
  • Mittelhochdeutsches Handwörterbuch von Matthias Lexer. Digitalisierte Fassung im Wörterbuchnetz des Trier Center for Digital Humanities, Version 01/21. [online]
  • Johann Andreas Schmeller / Georg Carl Fromann: Bayerisches Wörterbuch. Hg. von Historische Commission bei der Königlichen Academie der Wissenschaft. 2., mit des Verfassers Nachträgen vermehrte Ausgabe. 2 Bände. München 1872–1877. Bd. 2. URN: urn:nbn:de:bvb:12-bsb00005027-8 [Nachweis im GVK]
  • CoReMA – Cooking Recipes of the Middle Ages. Corpus – Analysis – Visualisation. Hg. von Helmut Werner Klug. 2020. [online]
  • Medieval Plant Survey. MPS – Repostitory. Hg. von Helmut Werner Klug / Roman Weinberger. [online]
  • Mansucripta Mediaevalia. Hg. von Staatsbibliothek zu Berlin / Bildarchiv Foto Marburg / Bayerische Staatsbibliothek München. 2022. [online]
  • Marco Heiles (2018): Das Wunderbare in der deutschsprachigen Rezeptliteratur des 15. Jahrhunderts. In: Das Wunderbare. Dimensionen eines Phänomens in Kunst und Kultur. Hg. von Stefanie Kreuzer / Uwe Durst. (Tagung, Saarbrücken, 23.–25.07.2015) Paderborn 2018, S. 233–250. DOI: 10.17613/8nde-s846 [Nachweis im GVK]
  • Gerhard Eis: Gottfrieds Pelzbuch. Studien zur Reichweite und Dauer der Wirkung des mittelhochdeutschen Fachschrifttums. Brünn u. a. 1944. [online] [Nachweis im GVK]
  • Andrea Hofmeister-Winter: Gesamt-Inhaltsverzeichnis aller handschriftlich überlieferten hoch- und niederdeutschen Kochrezeptsammlungen von 1350 bis ca. 1500. Unveröffentlichtes Manuskript vom 10.08.2013.
  • Marianne Honold: Studie zur Funktionsgeschichte der spätmittelalterlichen deutschsprachigen Kochrezepthandschriften. Würzburg 2005. [Nachweis im GVK]

1 Eine hyperdiplomatische Transkription der Kochrezepte in TEI-XML wird in der CoReMA-Datenbank veröffentlicht werden.
2 Teilsatz unverständlich. Hier fehlen offenbar Prädikat und Objekt. Wahrscheinlich sollen in die Scheiben aus Mandelteig inwendig gelb gefärbte Kugeln eingehüllt werden, sodass aus der marzipanähnlichen Masse Eierimitate entstehen. Hinweise von Ylva Schwinghamer und Andrea Hofmeister per Mail vom 29.07.2020.
3 Konjektur nach Bs1, Nr. 124.
4 Mögliche Konjektur nach Bs1, Nr. 124: färbs.
5 Der Wortlaut des Rezepts ist so entstellt, dass einige Zubereitungsschritte nicht mehr nachvollzogen werden können. In den Rezepten der Parallelüberlieferung wird das Innere der falschen Eier gefärbt, damit es einem Dotter gleicht.
6 Die erste Nummer gibt die Zählung nach Honold 2005, die zweite die Zählung nach Hofmeister-Winter 2013 an. Wolfenbüttel, Herzog August Bibl., Cod. 78.1 Aug. 8° , fol. 39r–39v.
7 Mögliche Konjektur nach Bs1, Nr. 113: färb.
8 In der Parallelüberlieferung gehören zu diesem Rezept zwei weitere vorangehende Zubereitungsschritte, in denen Mandeln gehackt und mit Saffran gefärbt, sowie Weintrauben aufgekocht werden.
9 Dem auch in Ha1-I überliefertem Text gehen hier noch weitere Anleitungsschritte voraus.
10 Dem auch in Ha1-I überliefertem Text gehen hier noch weitere Anleitungsschritte voraus.
11 Dem auch in Ha1-I überliefertem Text gehen hier noch weitere Anleitungsschritte voraus.
12 Dem auch in Ha1-I überliefertem Text gehen hier noch weitere Anleitungsschritte voraus. Vgl. Wolfenbüttel, Herzog August Bibl., Cod. 78.1 Aug. 8° , fol. 35v.
13 Wortlaut in Bs1, Nr. 114: … vnd färb es vnd / leg es jn ain pfannen, vnd geuss öll / daran vnd erwelle es.
14 In der Handschrift wiederholt: das daz. Ähnlich auch Wo4, Nr. 94.
15 Dieser Text besteht aus dem Rezeptanfang eines Rezeptes für Fastenkrapfen (Parallele zu Ha1-I, Nr. 3) und dem Schluss eines Rezeptes für Senf (Parallele zu Ha1-I, Nr. 15). Diese Kompilation ist offenbar durch einen Abschreibfehler, möglicherweise beim Blättern, entstanden.
16 Wolfenbüttel, Herzog August Bibl., Cod. 78.1 Aug. 8° , fol. 35v–36r.
17 Stark bearbeitete Fassung.
18 Stark bearbeitete Fassung.
19 Wolfenbüttel, Herzog August Bibl., Cod. 78.1 Aug. 8° , fol. 36v.
20 Wolfenbüttel, Herzog August Bibl., Cod. 78.1 Aug. 8° , fol. 37r.
21 Wolfenbüttel, Herzog August Bibl., Cod. 78.1 Aug. 8° , fol. 34v.
22 In diesem Rezept wird die Fischmasse nicht in Form eines Rebhuhnes, sondern in die eines Brotes oder von Strauben gebracht.
23 Dieses Rezept weist einen zusätzlichen Rezeptschritt auf, in dem die Fischmasse in ein Tuch eingeschlagen wird.
24 Wolfenbüttel, Herzog August Bibl., Cod. 78.1 Aug. 8° , fol. 35r.
25 Wolfenbüttel, Herzog August Bibl., Cod. 78.1 Aug. 8° , fol. 35r.
26 Wolfenbüttel, Herzog August Bibl., Cod. 78.1 Aug. 8° , fol. 38r.
27 Wolfenbüttel, Herzog August Bibl., Cod. 78.1 Aug. 8° , fol. 39r.
28 Die Lesung ist unsicher, möglich wären auch wüsti, wüstn. Die Parallelüberlieferung hat: die wüste B1; die würst Bs1, Wo3-I; wüst Ka1; die westin M2. Das Wort bedeutet Gekröse. Vgl. Schmeller / Fromann 1877, Sp. 1044.
29 Text bearbeitet und entstellt (swancze statt schweiss).
30 Lesung unsicher, möglich sind klob wurst und klos wurst. Die Bezeichnungen eines sehr ähnlichen Gerichts als klob wurst, kleb wurst oder clapworst spricht für erstere Lesart. Vgl. B1, Nr. 33; Ka1, Nr. 60; M2-II, Nr. 56.
31 Wolfenbüttel, Herzog August Bibl., Cod. 78.1 Aug. 8° , fol. 38v.
32 In diesem Satz fehlt offensichtlich ein Verb.
33 Mhd. bern = kneten. Vgl. Lexer. Hinweis von Andrea Hofmeister per Mail vom 29.07.2020.
34 Hier Teil einer zweiteiligen Kompilation.
35 Dieser Text besteht aus dem Rezeptanfang eines Rezeptes für Fastenkrapfen (Parallele zu Ha1-I, Nr. 3) und dem Schluss eines Rezeptes für Senf (Parallele zu Ha1-I, Nr. 15). Diese Kompilation ist offenbar durch einen Abschreibefehler, möglicherweise beim Blättern, entstanden.
36 Wolfenbüttel, Herzog August Bibl., Cod. 78.1 Aug. 8° , fol. 36r.
37 Konjektur nach M2-II, Nr. 11.
38 Konjektur nach M2-II, Nr. 11.
39 In der Handschrift folgen die gestrichenen Worte: schlach gebachen eyger di.
40 In der Hs.: Cronret vogel. Verschreibung von krometvogel, s. v. kranewitvogel im Lexer.
41 Frnhd. bäen = toasten, rösten. Vgl. Frühneuhocheutsches Wörterbuch. Hinweis von Andrea Hofmeister per Mail vom 29.07.2020.
42 Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek, Cod. Guelf. 78.1 Aug. 8° , fol. 53r.
43 Patzauer Pelzbuch, Nr. 44: Eis 1944, S. 157. Dort nach Prag, Nationalbibl., Cod. XVI.E.32 und Prag, Nationalmuseum, Cod. XI E 16 .
44 Wahrscheinlich Kopierfehler. Gemeint ist wohl das Hohlmaß ›Urne‹, lat. urna, mhd. urn, ürn, üren, iren, irm. Vgl. Deutsches Wörterbuch (Abschnitt A des Lemmas). Hinweis von Andrea Hofmeister per Mail vom 29.07.2020.
45 Verschreibung von geschumet. Hinweise von Ylva Schwinghamer und Andrea Hofmeister per Mail vom 29.07.2020.
46 dain = dialektale Form von frnhd. tun. Vgl. Lexer mit Beleg für tain. Hier: ›vom Feuer nehmen‹. Hinweis von Andrea Hofmeister per Mail vom 29.07.2020.
47 Wahrscheinlich Verschreibung von clain. Hinweis von Andrea Hofmeister per Mail vom 29.07.2020.
48 Satzbau und Bedeutung unklar.
49 Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek, Cod. Guelf. 78.1 Aug. 8° , fol. 19r–19v.
50 Vgl. Heiles 2018, S. 241.
51 schaff zegelet, wohl zerschriebene Form von schachzagel (Bs2, Nr. 52; Bs2, Nr. 61; H1, Nr. 63), nhd. Schachbrett(muster). Sb2, Nr. 25 hat ebenfalls schaffzaglot, Bs1 schaffczag, Wo3-I schaffczaglat.
52 Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek, Cod. Guelf. 78.1 Aug. 8° , fol. 23v.
53 Dies auf dem Innensteg ergänzt. Die Position der Einfügung wurde mit einem Zeichen ˄ markiert.
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