Missale, premissis Calendario et benedizione salis et aque. — In dem Calendario hat eine etwas spätere Hand zum 28. Juni bemerkt: anno lxvto (1465) obiit mater mea. —
Pergam. — 280 bezifferte Bll. nebst 4 nicht bezifferten, die den voraufgehenden Calender enthalten. — 25,5 × 19 cm — 14–15. Jahrhundert
zweispaltig. Mit zahlreichen Initialen in Roth und Blau sowie mit rothen Ueberschriften. Hie und da (wie f. 10′. 120 u. a. a. O.) grössere Initialen in Gold und Farben. f. 1, Randleiste ebenso, das ganze Blatt umschliessend. Zwischen f. 119 und 120 ist vor Beginn des Canon missae das gebräuchliche Bild (Christus am Kreuz zwischen Maria und Johannes) ausgeschnitten.
Ursprünglich sehr prächtig. Holzdeckel mit rothem Sammt überzogen, auf dem noch die Spuren eines früheren Schmuckes von Edelmetall (wahrscheinlich von Silber) deutlich zu erkennen sind. Von den zwei Schliessern ist nur noch einer vorhanden.
Herkunft: Nach einer Bemerkung von Prauns in dem alten Augusteischen Cataloge stammt dieser Codex ex bibliotheca Budensi, er ut aber nicht in Italien sondern augenscheinlich in Deutschland (Osterreich?) geschrieben. f. 1 über der unteren Randleiste befindet sich ein Wappen (silberner Schild mit schwarzem Diagonalbalken von r. nach l., darüber Helm mit offenem Fluge, auf dessen Flügeln sich der schwarze Diagonalbalken wiederholt. Dieses Wappen ist aber augenscheinlich erst später hineingemalt worden, würde also der Annahme, dass der Codex ursprünglich zu der Corviniana gehört habe, nicht widersprechen.
Auf dem letzten unbezifferten Blatt eine Benedictio vini.