Bernward-Psalter
Alte Signatur: MünsterNordrhein-Westfälisches Staatsarchiv, Depositum Graf von Landsberg-Velen, , Msc. 1 — Pergament — 138 Bl. — 25,2-25,5 × 21,1-21,7 cm — Hildesheim, St. Michael (OSB) — 1014-1022
Lagen: IV-1 (10). 3 IV (34). IV-1 (41). 4 IV (73). IV-1 (80). 6 IV (128). I (130). IV-2 (136). III-1 (141). modern. Schriftraum: 21,5-22 × 15,5 cm Karolingische Minuskel. Der Hauptteil (fol. 5r-37v, Z. 17; 38r-73r; 74r-128v; 131r-139v) von der Hand des Schreibers Guntbald Ergänzungen von fünf Schreibern des 11. Jh. und drei Schreibern des 12. Jh. (vgl. 2012, 36f.). Große Schmuckinitialen aus Gold- und Silbertinte. Silbertusche vielfach oxidiert und vielfach grünlich schwarz verfärbt. Ursprünglich vermutlich drei große Initialen zu den Psalmen 1, 51 und 101 fehlen heute.
Der ursprüngliche romanische Einband des 11. Jh. ist verloren. Im Jahre 1615 ließ der Abt Johannes VI. Jacke von St. Michael (1614-1668) den Codex in einen Renaissanceeinband binden, dessen Holzdeckel mit alaungegerbtem weißem Schweinsleder mit Rollen- und Plattenstempelverzierung überzogen waren. Gleichartig gestaltete Einbände ließ der Abt auch für die Hss. Hildesheim, Domschatz, Nr. 33 und Nr. 61 anfertigen, vgl.
, 76 und 148. Der gegenwärtige Einband wurde 1936 in der Buchbinderei Dürselen in Münster/Westf. angefertigt und ist einem gotischen Einband nachempfunden. Er besteht aus Pappdeckeln mit hellbraunem Lederbezug, verziert mit rautenförmigen Streicheisenlinien. Die Kanten sind angefast, die Deckel werden von zwei Riemenschließen mit Stiftlagern in Vogelkopfform zusammengehalten.Herkunft: Zwischen 1014 und 1022 vom Schreiber Guntbald geschrieben. — In der Bibliothek des Benediktinerklosters St. Michaelis in Hildesheim. Dann im Besitz von Dietrich Otto Freiherr von Korff gen. Schmising (1651-1727), Domherr in Münster und Hildesheim. Im 19. Jh. im Gesamtarchiv des Hauses Landsberg-Velen. — 2007 mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder und der Ernst von Siemens Kunststiftung für die Herzog August Bibliothek erworben.
H. Schmidt-Glintzer und M. E. Müller, Der Bernward-Psalter, Wiesbaden 2012. — M. E. Müller, Der Bernward-Psalter im Wandel der Zeiten. Eine Studie zu Austattung und Funktion, Wiesbaden 2013 (Wolfenbütteler Mittelalter-Studien 23).
4r-4v Oratio ante Psalterium praesulis Bernwardi. Suscipere digneris domine deus omnipotens hos psalmos consecratos. … — … ad vitam eternam. Amen. Literatur: 448.
4r-v oratio. omnipotens sempiterne deus rex regum et dominus dominatium creator omnium universorum quae in caelis sunt. … — … miserere mei. Miserere mei deus archangelorum. Exaudi me deus angelorum, custodi me per orationes patriarcharum per merita pro prophetarum per suffragia apostolorum.
5r-110v Psalterium Gallicanum non feriatum. Textbeginn bei Ps. 2,8b.
111v-122v Cantica.
(111v-119r) Cantica veteris et novi testamenti. 21g und 21h.
(119r-120r) Te deum. 650.
(120r-121v) Symbolum Athanasianum. 167.
(121v-122v) Oratio dominica.
(122r-v) Gloria in excelsis deo.
125r-128v Allerheiligen-Litanei.
131r-136v Officium in die sancto paschae.
137r-139v Officium de sancta Trinitate.
140r-140v Psalmenvorrede. Mariengebete. Explicit psalterium sancti Bevuadi episcopi. Finito libro sit laus et gloria christo. Qui scripsit scripta sua dextera sit benedicta.
141r Reliquien- und Schatzverzeichnis. Edition: , Ein Buch als Reliquie - Apekte der Bernward- und der Reliquienverehrung im sog. Bernward-Psalter, in: Wolfenbütteler Beiträge 15 (2009), 45-101. Vgl. dazu: Literatur: , Riebertus. Ein Hildesheimer Domkanoniker des 12. Jahrhunderts und seine Spuren im sog. Bernward-Psalter, in: Archiv für Diplomatik, Schriftgeschichte, Siegel- und Wappenkunde 62 (2016), 137-159.
Abgekürzt zitierte Literatur
Beschreibung erstellt durch Monika E. Müller im Rahmen des Projekts "Der Bernwardpsalter und die Bibliothek von St. Michael in Hildesheim" (2008–2013). TEI-P5 konforme Kodierung vorgenommen von Jonathan Schimpf im Rahmen der Fami-Ausbildung an der HAB (2017–2020).