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Beschreibung von Cod. Guelf. 13 Weiss. (Heinemann-Nr. 4097)
Butzmann, Hans: Die Weissenburger Handschriften. Frankfurt/M.: Klostermann, 1964. (Kataloge der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel: Neue Reihe, Bd. 10) S. 113115.
co-funded by the European Union under the Seventh Framework Programme (CIP-ICT-PSP.2009.2.3)

Hieronymus Pauluskommentare und Kommentar zum Hebräerbrief

Pergament — 119 Bl. — 35 × 24 cm — Weissenburg — IX. Jh., 1. H.

Zweispaltig. Schriftraum: 27 × 20 cm. 32 Zeilen. Karolingische Minuskel, ausgiebig, locker. Beide Handschriften zeigen den Duktus einer Schule. Doch vgl. Einleitung S. 58 (ADALLANDUS-Gruppe); siehe auch Weiss. 10, 14, 17, 18, 24, 81. Beischriften oft mit Federstrichen umrahmt wie kleine Schildchen.

Registerzungen aus rotem Leder am Anfang der einzelnen Texte.

Herkunft: Ursprünglich zwei Handschriften A und B. 1v oben alter Signaturbuchstabe.E. 1r Codex monasterii sancti Petri in Wissenburg ordinis sancti Benedicti. 58r unten dasselbe von derselben Hand (XV. Jh.) 99v von jüngerer Hand Liber sanctorum Petri et Pauli in Wissenburg. Diese Hand schrieb auch das Inhaltsverzeichnis 1r Sequentia continentur in isto libro / Jheronimus super epistolam Pauli ad Ephesios / Idem super cpistolam Pauli ad Titum / Idem super epistolam Pauli ad Philemonem / Idem super epistolam Pauli ad Hebreos. Hinter der letzten dieser Zeilen von jüngerer Hand mentiris. In der Mitte dieses Blattes REGN. — Wiener Liste 2°31.

Heinemann 4097. — P. Lehmann Mitt. a. Hss. 4, S. 77. — A. Souter, The earliest latin commentaries on the epistles of St. Paul, Oxford 1927, S. 104. — E. Lesne, Les livres, „Scriptoria" et bibliothèques du commencement du VIIIe à la fin du Xle siècle, Lille 1938, S. 707.

A

Pergament

Lagen: Quaternionen, darunter zwei reduzierte Quinternionen Lagensignaturen (nur A): ivi, rot, zwischen gewellten Strichen. Zitate in roter Unzialis, auch durch Randzeichen, zwei gewellte Striche oder y-förmiges Zeichen mit Punkt hervorgehoben, jedoch nur in A. Unter den wenigen Initialen von A noch kurvig unterteilte Leerbuchstaben, jedoch nur teilweise und nur rot gefüllt. Daneben schlichte, schmale, rote Umrißmajuskeln (Größe etwa 6 cm). Einige Überschriften in ornamentierter Majuskel (eckiges C) in gemischten braunen und roten Buchstaben.

1r ohne Text.

1v Hieronymus: Commentarii in epistulam ad Ephesios. Explanatio sancti Hieronymi presbyteri in epistula Pauli apostoli ad Ephesios. PL 26, 439–554.

62r Hieronymus: Commentarii in epistulam ad Titum. In epistula ad Titum explanatio Hieronymi presbiteri. PL 26, 555—600.

88v Hieronymus: Commentarii in epistulam ad Philemonem. Explanatio Hironimi presbyteri in epistula ad Phylimonem. PL 26, 599–618. Der Text des Tituskommentars endet trichterförmig 98va oben.

98vb und 99r leer.

99v ohne Text.

B

Pergament

Lagen: Zwei Quaternionen und eine Binio; schärfere und exaktere Blindliniierung als bei A. letztere [B] mit eigener älterer Blattzählung 1–20. Die beiden Initialen von B: ein mit scharfem Zickzackband gefülltes J (8 cm) und ein gerades Kapitalis-M (4 cm) auf Blatt 100r.

100r Commentarii in Epistulam ad Hebraeos. Tractatus in Epistula ab Hebraeos. Prologus. Inprimis dicendum est, quur apostolus in hac epistula non servaverit morem suum. Multifarie … prophetis. Ac si dicat: per multos inquit prophetas et diverso modo maioribus nostris locutus est deus … — … hic maxime ostendit, quod in Roma hanc epistolam scripsit. Gratia cum omnibus vobis amen. Idem gratia fidei vel baptismi penitentiaeque et perseverantiae. Ein Verzeichnis der Klosterbibliothek Muri führt an: Jheronimus super epistolam ad Hebreos et in ipso libro exposicio Bede super VII epistolas et super actus apostolorum et super apocalipsin. MBK 1, S. 211. Z. 29 ff. Es gibt also einen Hebräerbriefkommentar, der auch in anderem Zusammenhang als dem vorliegenden (der eine schnell-fertige Zuweisung an den Verfasser des Hauptteiles der Handschrift verständlich macht) als Werk des Hieronymus angesehen wurde. Diese Zuschreibung wurde bereits von einem alten Leser des Codex negiert, s. o. 1r mentiris. Der Prolog ist verschiedenen Kommentaren des Hebräerbriefes vorangesetzt und findet sich unter dem Namen des Hrabanus Maurus (PL 112, 711), des Florus von Lyon (PL 119, 411), des Lanfranc (PL 150, 375), des hl. Bruno (PL 153, 487) und des Petrus Lombardus (PL 192, 399).

119r b leer.

119v Federproben. In karolingischer Urkundenschrift: Zwei Zeilen, die zweite Zeile ähnlich Kanzlei Ludwigs des Deutschen.


Abgekürzt zitierte Literatur

Heinemann O. von Heinemann, Die Helmstedter Handschriften, Bd. 1–3, Wolfenbüttel 1884–1888, ND Frankfurt/M. 1963–1965 (Kataloge der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel. Die alte Reihe 1–3)
MBK Mittelalterliche Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz, Bd. 1–4/3, München 1918–2009
PL Patrologiae cursus completus. Series Latina, Bd. 1–221, hrsg. von J. P. Migne, Paris 1844–1865
Wiener Liste Liste der von H. J. Blum im Jahre 1673 der Wiener Hofbibliothek angebotenen Handschriften meist Weissenburger Herkunft, in: T. Gottlieb, Die Weissenburger Handschriften in Wolfenbüttel, Wien 1910 (Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse 163,6)

Korrekturen, Ergänzungen:
  • Lizenzangaben korrigiert (schassan, 2020-04-17)
  • Manuscripta Mediaevalia Objektnummer hinzugefügt (schassan, 2019-08-20)
  • Normdaten ergänzt bzw. korrigiert. (schassan, 2015-09-07)

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