Beda Venerabilis, In Marci evangelium expositio
Weißenburg, Benediktinerkloster — um 825
Provenienz: 1r Signaturenbuchstabe .E. (14. Jh.) des Benediktinerklosters Weißenburg. 2°14.
Pergament — 115 Bl. — 31,5 × 24,5 cm
Lagen: 4 IV-1 (31). V (41). IV (49). V (59). IV (68). IV+1 (77). IV (85). V (95). 2 IV (111). II (115). Neuere Tintenfoliierung. Schriftraum: 25 × 18,5 cm, zweispaltig, 30 Zeilen. Karolingische Minuskel von mehreren Händen: Hand des Evangeliar-Meisters (vgl. 61 Weiss., 42r–59v, 112vb, 113a, 113v–114v; , 42–50) und Schreiber der Waldmann-Gruppe (vgl. , 46–50). Weitere Handschriften mit der Hand des Evangeliar-Meisters: 20 Weiss., 68r–95v, 282v–284v, 28 Weiss., 24r–45v und 37 Weiss., 1r–14v; , 46–50, 200). Zugehörig zur Waldman Schule: 62 Weiss., 63 Weiss., 10.11 Aug. 4° und 46 Weiss., 4 Weiss., 20 Weiss., 37 Weiss. Incipits in schwarzer und roter Capitalis Rustika. Hervorgehobene Bibelstellen in schwarzer und roter Unzialis oder Minuskel, die schwarzen Zeilen gelb überstrichen (vgl. 46 Weiss.).
Roter Ledereinband (Nigerziegenleder; Neubindung 1984).
INHALT
1r–114v : In Marci evangelium expositio ( 92, 131–302).
AUSSTATTUNG
2 Initialen.Initialen: Zu den Textanfängen jeweils eine Initiale. 1r (6,5 cm) ein unkolorierter Hohlbuchstabe. Der Stamm vertikal durch eine Mittellinie geteilt. Auf dieser nach unten weisende Dreiecks- bzw. Herzverzierungen. Das obere Stammende mit einseitiger Hornverzierung, nach unten mit einfach gestufter Blüte und fadenförmigem Ausläufer. An dessen Ende ein Tierkopf mit ausgestreckter Zunge, tropfenförmigem Auge und Mähnenansatz. 3r (4 cm) Federinitiale mit ausgespartem Schlangenmotiv. Auf 58r eine farbig hinterlegte Initialmajuskel.
Farbe: Die beiden Initialen auf 1r und 3r ohne Farbauftrag. Die Initialmajuskel auf 58r orange/gelb hinterlegt.
STIL UND EINORDNUNG
19 Weiss. ist aufgrund der von , 46–50 nachgewiesenen Hand Waldmanns (s.o.) sicher dem Weißenburger Skriptorium zuzuschreiben. Die I-Initiale mit dem Schlangenmotiv (3r) begegnet identisch in 4 Weiss., 11v und 49 Weiss., 11v. Die Initiale auf 1r zeigt keine solche Entsprechung. Sehr wohl finden sich im Weißenburger Skriptorium aber die nach unten weisenden dreiecksförmigen Verzierungen (67 Weiss., 88r, 2. Jahrzehnt 9. Jh.), ein äußerst ähnlicher Tierkopf mit herausgestreckter Zunge findet sich in 3 Weiss. (92v) und der mit Mähnenansatz ausgeführte Tierkopf liegt ebenfalls in 61 Weiss. vor (2r, hier das Tier mit Schnabel)., Nr. 4103 (Heinemann Nr.). — , 129. — , 129. — , 19. — , Bd. 1,1.2, 824. — , 7373. — , 92, 95. — , 360, 363f.
Abgekürzt zitierte Literatur
Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der illuminierten Handschriften der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel Teil I (6.–11. Jh.).