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Beschreibung von Cod. Guelf. 30.5 Aug. 2° (Heinemann-Nr. 2303)
Otto v. Heinemann: Die Augusteischen Handschriften 2. Cod. Guelf. 11.11 Aug. 2° — 32.6 Aug. 2°. Frankfurt/M.: Klostermann, 1966 (Nachdruck d. Ausg. 1895). S. 313315

De sanctitate meritorum et gloria miraculorum beati Karoli magni

Perg. — 139 Bll. Die drei letzten Blätter sind ausgeschnitten. — 32 × 22,5 cm — 13. Jahrh.

Von zwei Händen, von denen die erste Bl. 1–64, die andere Bl. 65′–139′ schrieb. Bis Bl. 64 und von Bl. 128′ an mit rothen Ueberschriften und Initialen, von Bl. 65′–128 mit rothen Ueberschriften und abwechselnd rothen und blauen Initialen

Der ursprüngliche Einband, der, den Bünden nach zu urtheilen, aus starken Holzdeckeln bestanden haben muss, ist verloren. Gegenwärtig dient ein Pergamentdoppelblatt eines Lectionars des 14. Jahrhunderts als Hüllc, auf dem die Notiz sich findet, dass der Codex für 16 Reichsthaler vom Herzog August für seine Bibliothek erworben wurde.

Herkunft: Die Handschrift besteht aus zwei Theilen; der erste, Bl. 1–64, stammt aus dem Pantoleonskloster in Köln, wie aus der zweimal vom Stifter eigenhändig eingetragenen Widmung hervorgeht, nämlich auf dem sonst leeren Vorsatzblatt: Liber Wiedekindi chori episcopi sancti Jereonis in Colon(ia) und darunter von derselben Hand, aber später geschrieben: Quem legavit ecclesie Beati Pantaleonis pro remedio anime sue,und auf Bl. 1 am oberen Rande: Ego Wiedekindus canonicus et chori episcopus Sancti Gereonis hunc librum legavi ecclesie Sancti Pantaleonis pro remedio anime mee. Und zum dritten Male ist dieser Theil am Ende auf Bl. 64′ von gleichzeitiger Hand mit rother Tinte als Liber sancti Pantaleonis in Colonia bezeichnet. Hiernach kann es zweifelhaft sein, ob der zweite Theil der Handschrift, Bl. 65–139, schon zur Zeit, als Widekind seine Schenkung machte, mit dem ersten verbunden gewesen ist. Dagegen spricht auch die theilweise starke Bräunung von Bl. 65, welche für längere Zeit die selbständige Existenz dieses zweiten Theiles bezeugt. Da er indessen in der Grosse genau, in der Anlage der Schriftkolumnen so ziemlich mit dem ersten übereinstimmt, so ist es wahrscheinlich, dass er ebenfalls im Pantaleonskloster geschrieben und nur einige Zeit später dem ersten angefügt wurde.

f. 1–64. De sanctitate meritorum et gloria miraculorum beati Karoli magni, Ad honorem et laudem nominis dei. Drei Bücher. Vgl. AA. SS. Boll. Jan. 28. II, 875 ss., wo der Prologus und das Kapitelverzeichniss abgedruckt ist, und ebenso berichtet über eine Wiener Handschrift Pe. Lambecius, Commentariorum de aug. caes. bibliotheca Vindob. l. II, 329 ss.; s. auch Wattenbach, Geschichtsquellen II5, 378. — Bl. 55 am unteren Bande eine Nota de quatuor gladiis famosis von etwas späterer Hand.

f. 65′–128. Jacobi (de Vitriaco) Acconensis episcopi Historia iherosolimitana, s. orientalis l. I. II. Bl. 116′ am unteren Rande eine Nota von etwas späterer Hand: Fragmina uerborum titinillus colligit horum etc. Eine Notiz von alter Hand Bl. 128′ sagt: deest de secundo libro, et tertius liber totus deest, worauf wohl Potthasts Angabe S. 383 beruht, dass das Ende des zweiten und das dritte Buch fehlten. Mit der Ausgabe des Franc. Moschus (Duaci 1597) verglichen, enthält die Handschrift jedoch Buch I und II vollständig.

f. 128′–133. Oliverii scholastici Coloniensis Historia de ortu Iherusalem et ejus variis eventibus als liber prodromus seiner Historia regum terrae sanctae P. I. Praefatio: „Omnibus sancte et indiuidue trinitatis cultoribus“ und am Ende derselben: Huius prefaciuncule subsequentem narrationem inuenies plenarie in libro hystorie magistri Oliueri primo (!) scolastici coloniensis postmodum cardinalis effecti, qui suam hystoriam de ortu iherusalem et eius uariis euentibus a tempore Abrae usque ad captionem Damiate et eius restitutionem sub Soldano Kemel, factam temporibus Friderici imperatoris, texendo perstringit. Omnibus sancte et indiuidue trinitatis cultoribus Ende: Godefridus dux cum multitudine signatorum Iherosolimam profectus ciuitatem sanctam a Sarracenis multo tempore detentam expugnauit. Nur in dieser Wolfenbütteler Handschrift bekannt; vgl. Zarncke, Ueber Olivers Historia Damiatina und das sogenannte dritte Buch der Historia orientalis des Jacob von Vitry, Berichte des königl. sächs. Ges. d. W. 1875, S. 144. Dann, nach leergelassener halber Seite: Altissimus super unamquamque gentem posuit custodem etc. die ersten 16 Zeilen des Abdrucks der Historia regum Oliverii bei Eccard, Corpus hist. II, 1355. Vgl. jetzt auch Hoogeweg, Die Schriften des Oliverus. Tübingen 1894, S. LVI f.

f. 134 Roth: Incipiunt nomina pontificum iherosolimitane urbis, qui post transmigrationem Babylonis curam rerum gerendarum administrabant sub veteri testamento usque ad passionem Domini. Woran sich die Listen der nach Christi Himmelfahrt aufgekommenen Bischöfe und der Patriarchen von Jerusalem anschliessen.

f. 135′. Roth: Brevis conpilatio excidii Jerusalem post passionem Domini. „Quid putabas Iudea futurum“. Quid putabas Iudea futurum

f. 136. Einige Federproben von derselben alten Hand, zweimal den Anfang von no. 7 versuchend.

f. 136′–139′. Roth: Isti sunt episcopi sub Romano pontifice, qui non sunt in alteri provincia constituti, videlicet Hostiensis, Portuensis, Albanensis, Prenestinus etc.


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