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Beschreibung von Cod. Guelf. 509 Helmst. (Heinemann-Nr. 556)
Otto von Heinemann: Die Helmstedter Handschriften. Bd. 2: Cod. Guelf. 501 bis 1000 Helmst. (1886) S. 56

Pergam. 23½ x 16 cm cm. 132 Bll. (Bl. 36 in der Zählung
übersprungen), zweispaltig. 15. Jahrh. (1424). Mit rothen Capitelüber-
schriften und abwechselnd blauen und rothen Initialen. Hie und da,
namentlich beim Beginn der einzelnen Stücke grössere im Geschmack
der Zeit verzierte Anfangsbuchstaben.

Ebd.: Brauner gepresster Lederband mit Schliessern: der Rücken erneuert. Sowohl die
erste Seite des früher angeklebten Blattes 1 wie auch das in derselben Weise verwandte
letzte Blatt (134) enthält Bruchstücke von Pergamenthandschriften des 13. Jahrhunderts
ohne Bedeutung.

Prov. u. Gesch.: f. 2 steht auf dem unteren Rande von einer Hand des 17. Jahrhunderts:
Hic liber inuentus inter libros R. D. Henrici Heikings Senioris, scriptus 1424, ut notatum
post meditationes Domini Guigonis. Später war der Band Eigenthum des Lud-
geriklosters vor Helmstedt und ward mit den übrigen Büchern desselben bei Aufhebung
des Klosters i. J. 1803 durch den Herzog Karl Wilhelm Ferdinand der Universitätsbibliothek
zu Helmstedt übergeben, wie die auf dem vorderen Innerdeckel eingeklebte gedruckte
Notiz bezeugt. Als Schreiber dieses Codex vermuthet 0. A. Spitzen (les Hollan-
dismes de l’imitation de Jésus-Christ) Gobelinus a Kempis, einen der Begründer des
oben genannten Klosters „in monte s. Ieronimi“.

Enthält:
1) f. 1'–20. (Thome Cempensis) de imitatione Christi liber I, premisso
indice capitulorum. Schlussschrift: Explicit libellus de imitatione
Christi. Dies ist also der Titel, den der Schreiber nach den Anfangsworten
der Überschrift des ersten Capitels (De imitatione Christi et
contemptu omnium vanitatum mundi. Capitulum primum) dem ganzen
Buche gegeben hat, und von diesem, dem sogenannten ersten Buche
ist dann derselbe Titel auf das ganze, aus den bekannten vier Büchern
zu einer Einheit zusammengestellte Werk übertragen worden. Ein Facsi-
mile von f. 2 bei Hirsche prolegomena II. No. I. a.
2) f. 21–45'. Devotus libellus de paupertate, humilitate et patientia. Ist das
unter dem Titel: „De tribus tabernaculis“ bekannte, allgemein dem
Thomas von Kempen zugeschriebene Werk. Opp. ed. Sommalius II.
524–550. Vergl. Hirsche 1. c. II. 328, 418 und 421.
3) f. 46'–71'. Guigonis quinti prioris Carthusiensis meditationes. Schluss
schrift: Expliciunt meditaciones domini Guigonis, anno Domini
m°. cccc°. xxiiij, circa festum palmarum, scriptum in monte sancti
leronimi (doctoris eximii). Letzteres, bei Hulsbergen 2½ Meile von
Zwolle gelegen, war ein zur Windheimer Congregatim gehöriges Kloster,
dessen F. Busch in seinem Chronic. Windeshemense öfter gedenkt.
Vergl. Hirsche 1. c. I. 91 ff. und 99 ff.
4) f. 73–85. Davidis fratris speculum monachorum. Der Verfasser ist der
unter dem Namen „Bruder David von Augsburg“ († 1271) bekannte
Lehrer des Franciscaner Berthold. Vergl. Pfeiffer, deutsche Mystiker
des 14. Jahrh. I. Abgedruckt ist die Schrift, welche auch unter anderen
Titeln vorkommt (Formula noviciorum. — De exterioris hominis reformatione
u. s. iv.) in der bibliotheca maxima patrum etc. XXV.
p. 869 sqq.
5) f. 86–120. Soliloquium auctore Gerlaco Petri († 1411). Öfters gedruckt,
z. B. Cöln 1616, neuerdings herausgegeben von J. Stange, Cöln, bei
J. M. Heberle.
6) f. 122–131'. Breviloquium auctore Gerlaco Petri. Herausgegeben von Moll
in Kist und Moll, Kerkhistorisch Archief, Amsterdam. Bd. II.


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