de :: en
Permalink: PURL

Suche


Beschreibung von Cod. Guelf. 710 Helmst. (geplant: Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil V: Cod. Guelf. 616 bis 927 Helmst., beschrieben von Bertram Lesser.)
Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil V: Cod. Guelf. 616 bis 927 Helmst., beschrieben von Bertram Lesser (in Vorbereitung).
Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Programms "Erschließung und Digitalisierung handschriftlicher und gedruckter Überlieferung"

Theologische Sammelhandschrift

Papier und Pergament — 240 Bl. — 20,5 x 14,5 cm — Nord- und Mitteldeutschland — 15. Jh., 1. Hälfte

Aus drei Teilen zusammengesetzt: I Ir139v, II 140r149v, III 150ra231v. Lagen: I–1 (ungez.). IX (18). 3 X (78). X+1 (99). 2 X (139). V (149). 4 VI (197). V (207). 2 VI (231). Bleistiftfoliierung modern: 1231, das vordere Vorsatzbl. ist ungez.

Spätgotischer Holzdeckelband, mit dunkelbraun gefärbtem Schafsleder überzogen. Streicheisenlinien. Einzelstempel Blüte, Vierblatt mit Zwischenblättern: EBDB s001493, s001824, s001881. Fabelwesen: EBDB s004638. Laubstab ohne Astgabel, Blattansatz links: EBDB s005661. Löwe steigend: EBDB s002835. Lilie, Mittelblatt sternförmig, unterer Abschluss lilienförmig: EBDB s002289. Rosette, ein Blattkranz, sechsblättrig: EBDB s007825. Sämtlich aus der Cluser Werkstatt "Lederschnitt" (EBDB w000235). Drei Doppelbünde, Rücken ebenfalls mit Stempeln verziert; Kapital am Schwanz mit rot gefärbten Lederstreifen umflochten. Eine Riemenschließe mit rechteckigem, durch randliche halbkreisförmige Ausschnitte verziertem Fensterlager; Schließenriemen und -haken verloren, nur noch das dreieckige Gegenblech mit Riemenrest auf dem HD erhalten. Auf dem VD Papierschild (3 × 2,5 cm.) mit der rubrizierten Bibliothekssignatur ›E 14‹.

Fragment: Spiegel. Prag. 1437. Pergament. 1 Bl. 21 × 25 cm. Die als Spiegelbl. dienende Urkunde ist zweigeteilt; die als HS dienende Hälfte ist kopfständig eingeklebt. Schriftraum: 8 × 22 cm, einspaltig, 13 Zeilen. Regelmäßige Kanzleibastarda von einer Hand. Keinerlei Buchschmuck. Auf dem HS eine kurze Notiz zum Inhalt zweier Bücher der Nikomachischen Ethik: septimus de continencia. octavus liber de amicicia. Schreibsprache: Frühneuhochdeutsch. VS, HS Sigismund, Römisch-Deutsches Reich, Kaiser: Urkunde (Prag, 26.2.1437). Wir Sigmund von gotes gnaden Romischer keyser zu allen zeiten merer des Reichs und zu Ungern, zu Behem etc. kunig bekennen … — … viertzehenhundert Jar vnd dornach in dem XXXVII Jare am Mitwochen nach sant Peters tag [26.2.1437] [vnser riche] des Ungrischen etc. im funnffczigisten des [Romi]schen Im XXVII des Behemischen im XVII vnd des Keyser[tumbs] [Im vierden Jare]. Ad mandatum domini Imperatoris. Marquardus Brisacher. Die Urkunde ist ungedruckt; der genaue Inhalt des Rechtsgeschäfts ist aufgrund des Textverlusts nicht mehr feststellbar, ebenso wenig der Begünstigte, von dem nur noch der Vorname Arnolt eindeutig lesbar ist. Der Aussteller der Urkunde, Marquard Brisacher († 1461), stammte aus dem Konstanzer Patriziat und ist seit 1428 als Registrator, später als Sekretär, ab 1435 als Protonotar in der Kanzlei Kaiser Sigismunds nachgewiesen, der ihn und seine Brüder 1431 adelte und ihnen ein Wappen verlieh. Er verblieb auch unter Albrecht II. und Friedrich III. bis mindestens 1443 in der Reichskanzlei und ist seit beginn 1447 wieder in Konstanz nachgewiesen, wo er 1447–1450 Mitglied des Kleinen Rates und 1451 Bürgermeister war; es folgten weitere Jahre erneut im kaiserlichen und später städtischen Dienst, meist als Diplomat. Vgl. zu ihm. P. F. Kramml, Kaiser Friedrich III. und die Reichsstadt Konstanz (1440–1493). Die Bodenseemetropole am Ausgang des Mittelalters, Sigmaringen 1985 (Konstanzer Geschichts- und Rechtsquellen 29), pass., bes. 294–303.

Herkunft: Die beiden Hauptteile der Hs. entstanden um 1415 bzw. um 1440 im säkularklerikalen bzw. (mindestens Teil III) universitären Umfeld und dürften dort nach Ausweis der Marginalien und Federproben auch längere Zeit benutzt worden sein. Angesichts fehlender Besitz- und Schreibervermerke ist eine genauere Lokalisierung nicht möglich. — Spätestens ab 1460 gelangten beide Faszikel auf unbekanntem Wege ins Benediktinerkloster Clus, wo sie mit den zwischengeschalteten leeren Bl. (Teil II) in der gegenwärtigen Form eingebunden und mit dem charakteristischen Signaturschild der Cluser Bibliothek gekennzeichnet wurden. — Am 3.2.1624 wurde der Codex mit der übrigen Konventsbibliothek in die Universitätsbibliothek Helmstedt überführt; 1644 in deren Handschriftenkatalog (Cod. Guelf. 27.2 Aug. 2°, 17r) ausführlich als Summa Raimundi cum commentario. Tractatulus de excommunicatione, suspensione et interdicto. Summula e tribus partibus essentialibus christianae religionis. Memoriale biblicum. Aristotelis Ethicorum libri cum commentario unter den Theologici MSSti in quarto beschrieben; im Handschriftenverzeichnis von 1797 (BA III, 52) unter Nr. 641 nachgewiesen.

Heinemann Nr. 774. — Ebert Nr. 60. — Lesser Clus, 220. — Lesser Johannes von Brakel, 83f. — Handschriftencensus Nr. 17138.

I

Papier und Pergament — 140 Bl. — 20,5 x 14,5 cm — Nord- oder Mitteldeutschland — um 1415

Papier, in den ersten beiden Lagen die jeweils äußersten Doppelbl. (1r–v, 18r–19v und 38r–v) Pergament. Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Augen, Nase und weiteren Gesichtsmerkmalen, darüber einkonturiger Stern, Kontur der Nase unten offen: ≈ WZIS NL0360-PO-80388 (1416, weiterer Typ nicht nachweisbar). Hirsch, ganze Figur, um 90° gedreht, zweikonturiges Geweih (nicht nachweisbar). Agnus Dei ohne Beizeichen, um 90° gedreht, Kreuzfahne zweikonturig: WZIS CH0780-PO-86725 (1416). Schwan ohne Beizeichen, ganze Figur, Füße zweikonturig: WZIS DE4620-PO-42283 (1416), DE3315-GM23.C.VI._108 (um 1420, ein weiterer Typ nicht nachweisbar). Glocke ohne Beizeichen, Mündung sichtbar, mit zweifacher Bindedrahtüberschneidung, oben zweikonturiger, unten einkonturiger Reif: WZIS NL0360-PO-40377, NL0360-PO-40401 (beide 1414). Buchstabe A, darüber Kreuz mit kreisförmigen Enden (zwei Typen, nicht nachweisbar). Lagen: I–1 (ungez.). IX (18). 3 X (78). X+1 (99). 2 X (139). Lagenzählung auf dem Kopfsteg der ersten Rectoseite der Lagen, ab der vierten Lage durch Beschnitt verloren: primus sexternustertius sexternus (Bezeichnung ungeachtet der tatsächlichen Lagenstruktur). Schriftraum: 15,5–16 × 10–11 cm, meist einspaltig, 1r92v auch Zwei-Spalten-Klammerform, 97v99r, 134r137r und 138v zweispaltig (Spalten 4,5–5 cm breit), je nach Textsorte 29–47 Zeilen. Im Haupttext unregelmäßig wirkende jüngere gotische Kursive von einer Hand, im Kommentar erheblich kleiner als im Haupttext, die kommentierten Lemmata sind dort in schlichter Textualis als Auszeichnungsschrift gehalten. Die Federproben und Zitate auf dem Vorsatzbl. Irv wurden sowohl von anlegender Hand als auch von mehreren gleichzeitigen und späteren Händen in Bastarda und jüngerer gotischer Kursive nachgetragen. Mit Ausnahme der Bl. 29v–38r und 41v–58r rubriziert, rote Lombarden, z. T. zu sekundären Initialen vergrößert, mit Punktverdickungen.

Ir Probationes pennae. Von mehreren Händen zahlreiche Vermerke, beginnend oben mit dem Distichon Adde decem ternis mulierum menstrua cernis | Ad quinquaginta durat purgacio tanta (aus dem anonymen Kommentar zu Ps.-Albertus Magnus: De secretis mulierum, Druck u.a.: GW 726, 6v., vgl. L. Thorndike, Unde versus, in: Traditio 11 [1955], 163–193, hier 182). Es folgen eine Inhaltsangabe zum ersten Handschriftenteil: In isto volumine habentur septem sexterni utiles clero et necessarii, das Schriftzitat Gal 5,15 (mehrfach), eine Sequenzenzeile (AH 54 Nr. 120, Str. 10), lat. Einleitungsformeln und der Beginn einer Formel zur Taufwasserweihe (Sit fons vivus aqua regenerans unda purificans). Am unteren Rand der Seite schließlich rubriziert das Responsorium CAO 6979.

Iv Auctoritates diversae de extremo iudicio. Sieben von einer späteren Hand hinzugefügte Zitate: Hec Bernhardus: Ps.-Bernardus Claraevallensis: Meditationes piissimae 3,9 (PL 184, 491A–B). Ieronimus beatus hec: Sive comedam sive bibam sive aliud faciam semper insonare videtur auribus meis illa terribilis tuba 'Surgite mortui venite ad iudicium': Guilelmus Peraldus: Summa de virtutibus IV,2,4 de dono timoris. Ambrosius sanctus: Non sunt hominis bona que secum ferre non potest si sola misericordia comes est defunctorum: Bonaventura: Commentarius in evangelium Lucae 12,20,30 (Bonaventurae opera 7, 318). Anselmus: Anselmus Cantuariensis: Orationes et meditationes, meditatio 1,4 (Druck: Anselmi opera 3, 77 Z. 38–40). Sanctus Augustinus: Bernardinus Senensis: Quadragesimale de christiana religione, sermo 43,2,3 (S. Bernardini Senensis opera omnia, iussu et auctoritate P. M. Perantoni, Bd. 2: Quadragesimale de Christiana religione. Sermones XLI–LXVI, Florenz 1950, 41 Z. 25–28). Gregorius: Greg. M. moral. 6,30,48 (CC SL 143, 319 Z. 31–35). Ysiderus: Isid. sent. 3,58,5 (CC SL 111, 317 Z. 14f.). Am Schluss der Hinweis: Priora diligenter nota, darunter von einer weiteren Hand Is 34,10.

1r77v Adamus magister: Summula metrica ex Raimundi de Pennaforti 'Summa de casibus conscientiae' (cum commento).
(1rv) Prologus commenti. Omnem scienciam et omnem disciplinam sacra scriptura transcendit verum predicans et ad celestem vitam perducens … — … tytulus huius libri est 'Summa Raymundi metrica' que extracta est est a summa prosayca Raymundi vel intytulatur 'Summa pauperi' quia pauperes non valentes comparare summam prosaycam Raymundi comparant tamen presentem quia summa prosaica Raymundi est longa presens vero brevis.
(1v77v) Commentum. Iste liber cuius subiectum est ius canonicum a sanctis patribus institutum prima eius divisione dividitur in partem prohemialem et executivam … — … racio huius est quia illud quod David longo tempore ante nativitatem Christi prophetavit illud Paulus apostolus suis epistolis post eius incarnacionem ad laudem et ad gloriam dei omnipotentis predicavit. ›Et sic completur hec summa Raymundi deo gracias‹. Pro cuius complecione summus opifex omnium principalis actor ac in singulis bonis largifluus piusque director ipse deus gloriosus una cum sua matre gloriosa et cum toto agmine celesti in secula seculorum sit benedictus et cetera etc. (Colophons 22982). Eine fast identische Formel auch in Cod. Guelf. 568 Helmst., 177r. Vgl. zum Kommentar auch:Bloomfield 3616; Stegmüller RB 11622.
(1v77r) Textus (redactio II). Summula de summa Raymundi prodiit ista | Non ex subtili sed vili scribimus ista | Eloquio placet hec sociis quia magna studenda … — … Donec in adventum domini seriemque [!] Decembris | Profer in adventus Ysaye verba diebus | Post natale leges [!] Paulum sic fine quiesces [!]. Der Text gehört zur zweiten Redaktionsstufe (Beginn tract. I auf 2r: In summis festis ad missam dicitur una). Beim Kommentar handelt es sich nach Ausweis des Prologs und des eigentlichen Textbeginns, wie vielfach auch bei anderen Überlieferungsträgern, um eine modifizierte Fassung des gedruckten Kommentars. Zur Parallelüberlieferung mit wechselndem Text- und Kommentarbestand vgl. Cod. Guelf. 626 Helmst., 1r–127v, dort auch weitere Ausgaben und Literatur. Hier vergl. mit dem Druck: GW 213, aIIrCC IIIv. Zur Hs. vgl. auch: Valls Taberner, 77 (Hs. genannt); Vives Manuscritos, 427 Nr. 104 (diese Hs.); Robles, 12–53 Nr. 1, hier 14–34 Nr. 1.3 (31 Hs. genannt).

77v78v De VII vitiis capitalibus. Nota secundum Augustinum: Peccatum mortale est spreto bono incommutabili rebus commutabilibus adherere [Thom. Aquin. in IV sent. 49,1,3] … — … per resurrexionem de lecto sed et pigrescit hoc facere etc. ›Hec de peccatis mortalibus quando sunt mortalia et quando venialia etc.‹ Die Namen der sieben Hauptsünden sind im Fließtext durch rubrizierte Textualis hervorgehoben. Unter der Schlussrubrik der Vermerk (Guilelmus Durantis: Rationale divinorum officiorum 6,72,8): Zelus domus tue comedit me id est amor vehemens ecclesie fuit causa quare passus sum etc. Mit leicht abweichendem Incipit und identischem Explicit in Cod. Guelf. 407 Helmst., 207v–208r; Frankfurt/M., StUB, Ms. Praed. 138, 221r–222v (Frankfurt 1, 320); Jena, ULB, Ms. El. q. 11, 210rb–211rb (Jena 1, 251f.); Kiel, UB, Cod. ms. Bord. 44, 94v–95v. Ungedruckt, vgl. Bloomfield 4505.

79r93r Guillelmus de Montibus: 'Poeniteas cito' sive summa metrica de modo confitendi (cum commento).
(79rv) Prologus commenti. Verba vite eterne habes [Io 6,69]. Verba ista sunt beati Petri cum domino conferentis et licet de Christo sunt dicta principaliter tamen pro aliquali sacre scripture recommendacione possunt ad presens applicari … — … hec est vita eterna ut cognoscat te solum verum deum et quem misisti Ihesum Christum [Io 17,3] cui laus et gloria in secula seculorum Amen. ›Sequitur textus‹.
(80r92v) Textus. Peniteas cito peccator cum sit miserator | Judex et sunt hec quinque tenenda tibi … — … Ignis purificans mors egritudo ruborque | Et pene gravitas et conswetudo ruine. Der letzte Vers fehlt.
(80r93r) Commentum. Circa inicium huius libri sciendum quod est sciencia practica quia finaliter ordinatur ad operari et ideo non sufficit ut presens sciencia acquiratur sed requiritur ut secundum precepta eius vivatur … — … diem sabbati sanctifices cetera patent in hiis metris: 'Unum crede deum nec iures vana per ipsum' que patent alibi etc. ›Et sic est finis deo laus una cum matre sua‹. Wie in den übrigen Überlieferungsträgern steht auch hier der Kommentar (mit Ausnahme des Prologs und des Textbeginns), der im 15. und 16. Jh. mehrfach gedruckten Fassung sehr nahe, hier vergl. mit dem Frühdruck VD16 P 3837, a Ivc IIIIv). An zwei Stellen (80r und 82r) finden sich zusätzliche Interlinearglossen, die nur zu den Textzeilen 1–4 ausgeführt sind. Zur Parallelüberlieferung mit wechselndem Text- und Kommentarbestand vgl. bei Cod. Guelf. 665 Helmst., 1r–52r, dort auch weitere Ausgaben und Literatur.

93v97v Tractatus de interdicto ecclesiastico. ›Tractatulus de excommunicacione suspensione et interdicto‹. Quia ignorancia alieni probabilis regulariter quem excusat non autem iuris … — … quod sciat quid facere et non facere debeat et se in hoc sic exhibeat sicut omnipotenti deo sancte et individue sacrificare et paternam suam hereditatem finaliter possidere affectat qui cum benedicta matre sua virgine Maria sit benedictus in secula seculorum. Amen et sic est finis. ›Nullus ex inflatu sciencie conscribenti detrahat sed si quis melius senciens aliqua per errorem vel eciam ignoranciam minus bene conscripta seu saniori doctrinae contraria invenitur. Illa benigno animo suppleat et a deo data sibi sciencia ulteriori ipsi creatori suo humiliter graciarum agat actiones etc.‹ Auch in Cod. Guelf. 431 Helmst., 18rava, 19ravb (verbunden, korrekte Reihenfolge: 19va–b, 19ra–b, 18ra–va); Berlin, SBBPK, Ms. Magdeb. 29, 192ra–195rb (Berlin 4,1, 106); Berlin, SBBPK, Ms. theol. lat. qu. 354, 235r–239r (Berlin 1,2, 195); Greifswald, Geistliches Ministerium, o.S. (Birgitta), 167v–172v; Hannover, LKA, S 6 Nr. 54, 92v–95v (Hannover SB, 149); Kiel, UB, Cod. ms. Bord. 33, 321v–323v; Marburg, UB, Mscr. 75, 243r–246r (Marburg, 226). Ungedruckt.

97va99rb Tabula psalmorum. 1. Beatus vir qui non. 2. Quare fremuerunt. 3. Domine quid multiplicati … — … 147. Lauda Iherusalem. 148 Laudate dominum de celis. 149 Cantate domino. 150 Laudate dominum. Listet die Initien aller 150 Psalmen auf; außerdem die Anfänge der 22 Abschnitte von Ps 118. Vgl. ähnlich, aber zusätzlich mit den Initien der Cantica VT et NT in Cod. Guelf. 728 Helmst., 359va–360vb.

99rb De verbis nota. Zwei Worterklärungen: Fucare id est fuco se ornare. Fuco id est colore quodam quo mulieres se ornant. Istud verbum vide de consecracione distinctione V 'Fucare' [De cons. D.5 c.38]. Weitgehend wörtlich übernommen aus dem Vocabularius Ex quo: 'Fucare' (Druck: Vocabularius Ex quo, Bd. 3, 1093 Nr. F532 mit identischer Allegation). Folgt: Themele grece pulpitum latine. Inde Themelici et dicuntur histriones et can[ta]tores quia olim in cena super pulpitum cantabant et spectaculum sui corporis prebebant. De hac dictione vide de consecracione distinctione V 'Nullus' [De cons. D.5 c.35]. Entnommen aus: Glossa ordinaria in Decretum Gratiani, ad De cons. D.5 c.35, hier nach dem Druck: Decreti huius plenissimum argumentum …, Paris 1511, CCCCLVIIIva.

99v De sacra theologia nota. Modus procedendi in sacra theologia est duplex scilicet instructionis et supplicacionis et cum hoc laudacionis … — … Nota quod primo debet audiri confessio deinde iniungatur penitencia et tunc fiet absolucio ut glossa in Clementina 'Dudum' de sepulturis [Clem. 3.7.2] super 'Audire'. Behandelt knapp den vierfachen Schriftsinn und die Gliederung der biblischen Bücher in 8 viae introductoriae; der letzte Satz ist nach Angabe der Allegation ein weitgehend wörtliches Zitat aus Johannes Andreae: Glossa ordinaria in Constitutiones Clementinas, ad Clem. 3.7.2 (Druck u.a.: GW 4905, Bd. 2, FF II rb). Der gesamte Text ist in dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.

100r111r Thomas de Hibernia: De tribus punctis religionis christianae. ›Incipit summula de tribus punctis essencialibus christiane religionis que sic describitur‹. Religio munda … [Iac 1,27]. Volens religionem aliquam intrare et eam observare tria debet considerare. Primo: Que et qualis sit religio in se … — … debet remittere penitentes ad penitenciarios in matrice ecclesia residentes in quo debet esse maior discrecio etc. ›Deus sit benedictus una cum matre in seculorum secula etc.‹ Der Text ist am Schluss gegenüber den Drucken um die ausführliche Schlussformel gekürzt. Edition: GW M46955, 1r20r, hier bis 19v (vergl.) und M46956; Statuten des ersten Prager Provincial-Concils v. 11. u. 12. November 1349. Im Anhang: Tractatus de tribus punctis essentialibus Christianae religionis von Thomas de Hybernia aus dem Jahre 1316 … hrsg. von B. Dudík, Brünn 1872, 83–113. Literatur: Bloomfield 5134; Stegmüller RB 8129.1; Glorieux Faculté, 372 Nr. 448b.

111r119r Alexander de Villa Dei: Summarium biblicum cum glossa interlineari. (111r119r) Textus. Sex prohibet peccant Abel Enoch archa fit intrant | Egreditur dormit variantur turris it Abraham … — … Pugna due cantant plagas fialas meretricis | Flebunt ad cenam surgunt sponsam venio iam.Et in hoc est finis metri capitulorum utriusque testamenti‹. (111r119r) Glossa. 'Sex' Sex opera dierum 1. 'Prohibet' Regnum Ade et Eve 2. 'Peccant' Adam et Eva 3. 'Abel' occiditur 4. 'Enoch' transfertur 5. 'Archa fit' Noe 6. 'Intrant' archam Noe 7 … — … 'Ad cenam' beati qui vocati sunt 19. 'Surgunt' ad iudicium 20. 'Sponsam' ornatam viro suo 21. 'Venio iam' ad remuneracionem 22. Kommentierung des Textes nur durch Einzelworte oder kurze Wortgruppen, darunter die rubrizierte Zählung der Kapitel. Parallelüberlieferung mit abweichender Glossierung auch in Cod. Guelf. 294 Helmst., 84r97v; 355 Helmst., 1r–10r; 542 Helmst., 152r161r; 59.9 Aug. 2°, 42v–54v; 25.1 Extrav., 493v–498r. Ein Fragment (Blattverlust) in Cod. Guelf. 557 Helmst., 1r–2v. Der Text wurde in Cod. Guelf. 280 Helmst. und 375 Helmst. als Hilfsmittel zur Zählung bzw. Kennzeichnung der biblischen Bücher und ihrer Kapitel benutzt. Drucke: GW 4271, 4274, 4275; VD16 B 2584, A3v–A8v (abweichender Kommentar); Deutsche Bibelübersetzungen des Mittelalters, hrsg. von H. Reinitzer, Bern u. a. 1991 (Vestigia bibliae 9/10), 385–399 (397f. Teildruck Genesis, abweichender Kommentar); RETM A2350-10/5–15 (Liste der Drucke). Literatur: Stegmüller RB 1182,1; Walther I 17610; CALMA 1, 177f. Nr. 10; 2VL 11, 59–61.

119rv De poenitentia nota. Sciendum quod graves penitencie in canonibus invenimur expresse et sicut invenimur ita sunt imponende … — … est de inesse vel de contingenti sed de puro esse vel necessario. Der gesamte Text ist in dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.

120r De rege sapientissimo nota. Dicitur sapientissimus rex qui populum regit sapienter rem publicam utiliter seipsum innocenter. Primo debet regere populum sapienter … — … noluit eam bibere postquam suis militibus non potuit eam communicare etc. Der gesamte Text ist in dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.

120v De rebus novissimis nota. Memorare novissima tua [Sir 7,40]. Primo debemus memorie commendare primordia nostra scilicet nativitatem ubi tria sunt reatus status et ortus … — … alia est quia affectionum varietas ipsam sepe impellit. ›Sequitur aliud‹. Der gesamte Text ist in dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.

120v121v Sermo de solitudine. ›Homo solutarius [!] aut deus est aut bestia‹. Ecce quam bonum et quam iocundum [Ps 132,1]. Super quo dicit Augustinus: Iste velut dulcis sonus et suavis melodia toti orbi notissimus et ut tuba spiritus sancti divisos corpore congregavit in unum [Petr. Lomb. psalm 132,1] … — … sexto habitabunt in unum quantum ad eandem passionem etc. Der gesamte Text ist in dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.

121v122r Notae historicae de aetate mundi. Anni ab Adam usque ad diluvium fuerunt duo milia ducenti quadraginta duo. A diluvio usque ad Abraham nongenti et 40 anni … — … Anno domini millesimo ducentesimo sexagesimo quarto apparuit stella cornuta in mense Julii. Der erste Teil des Textes besteht aus einem weit verbreiteten Text über die sechs Weltalter (vgl. Thorndike/Kibre, 6.7), der zweite umfasst kurze Ereignisnotizen vom Beginn der Predigt Johannes des Täufers im Jahre 30 bis zum Beginn der Regierung Karls d. Gr. 747 (wie häufig mit fehlerhaftem Datum). Den Schluss bildet eine Reihe historischer Nachrichten aus dem böhmisch-ungarischen Raum aus dem Zeitraum 1226–1264, beides sehr ähnlich in Cod. Guelf. 1007 Helmst., 63v64v, vgl. dazu den Abdruck bei W. Wattenbach, Über eine bisher unbenutzte Handschrift Österreichischer Annalen, in: NA 7 (1882), 135–142, hier 138 (nach 1007 Helmst.).

122r129r Tabula evangeliorum et epistularum per circulum anni de tempore et de sanctis. Dominica prima in adventu. Epistula: Scientes quia hora est Romanos XIII. Ewangelium: Cum appropinquasset Ihesus Mathei XXI. Dominica secunda. Epistula: Quecumque Romanos XV. Ewangelium: Erunt signa in sole Luce XXII … — … Katherine. Epistula: Qui gloriatur II Corinthios X. Ewangelium: SImile est regnum celorum thesauro Mathei XIII. ›Et sic est finis lectionum epistolarum et ewangeliorum per anni circulum legendarum et legendorum. Deo gracias‹. Eine Liste der in der Messe benutzten Evangelien- und Epistellesungen zu Sonn- und Wochentagen (122r127r) und zu Heiligenfesten (127r129r) im Jahreskreis. Unter letzteren fallen (128r) Translacio Dominici (24.5.) und (128v) Dominici confessoris (5.8.) aus der Reihe der sonst weit verbreiteten Feste und könnten auf die Benutzung eines dominikanischen Missales hindeuten.

129v133r Tabula dierum coniunctionum solis et lunae ab anno MCCCCXVI usque ad annum MCCCCXXXI. Anno domini Millesimo CCCCo XVIo aureus numerus est 11 'ed' sunt littere dominicales in anno bissextili 9 sunt ebdomade 4 dies pro intervallo. Alleluia deponitur altera die Valentini [15.2.1416] … — … 12. Vigilia Purificacionis Marie [1.2.1431] . Hora 18 minuta 31. 13. Dominico die ante Perpetue virginis [4.3.1431] . Hora 7 minuta 15. Die Übersicht beinhaltet eine tabellarische Aufstellung der jeweils 12 bzw. 13 Tage in den Jahren 1416–1431, an denen Sonne und Mond in Konjunktion stehen, und gibt dazu jeweils die astronomischen Koordinaten an. In einem einleitenden Satz sind für jedes Jahr Goldene Zahl, Sonntagsbuchstabe, Schaltjahr, Intervall und das Datum der depositio Alleluiae (Samstag vor Septuagesimae, von dem an bis zum Ostersonntag das Alleluia in Messe und Stundengebet nicht mehr gesungen wurde, vgl. Grotefend 1, 5) vermerkt.

133v De missa nota. ›Nota‹. Sacerdos qui sine mortalibus est et in bono proposito si non celebrat cum possit et habeat copiam celebrandi … — … et gracia animas in purgatorio degentes patrocinio et venia. ›Hec est Auctoritas venerabilis presbiteri Bede etc.‹ Text vollständig rubriziert, Schlussrubrik in sorgfältig ausgeführten litterae elongatae. Pseudepigraph, unter dieser Autorenangabe häufig überliefert, vgl. Augsburg, UB, Cod. II.1.8° 31, 78v (Augsburg UB 1,4, 246); Berlin, SBBPK, Ms. theol. lat. qu. 292, 116v (Berlin 13,2,2, 953); Düsseldorf, ULB, Ms. B 147, 14r; Düsseldorf, ULB, Ms. B 185, 167r (Düsseldorf 2, 180 und 307); Kiel, UB, Cod. ms. Bord. 21, 126ra; Kiel, UB, Cod. ms. Bord. 36, 54ra.

133v De proprietatibus presbyterorum episcoporumque nota ex libro de missarum mysteriis Innocentii III papae deprompta. Nomen episcopi plus sonat oneris quam honoris. Episcopus grece superintendens interpretatur … — … degradandos deponere crisma conficere vestes et vasa consecrare. Die sechs Auszüge enthalten lib. I,7 (komplett, Abschn. 1 und 2), lib. I,9 (teilweise, Abschn. 3 und 4) und lib. I,10 (teilweise, Abschn. 5 und 6). Druck: PL 217, 763C–916A, hier 777D–778A, 779C–D und 780D–718A. Zu Parallelüberlieferung, weiteren Ausgaben und Literatur vgl. Cod. Guelf. 719 Helmst., 1ra–77va.

134ra137rb 'Glossarium Abstractum'. Abstractum ghevremt gevrygen ensachtet afghetegen. Accidens to val tho gane eyn gheschicht des wezendes schin … — … Zelus amor sponse. Item zelus amor zelus invidia zelus ira vocatur. ›Et sic est finis‹. Der Text des Glossars ist an mehreren Stellen durch begrifflich verwandte Lemmata und komplexe theologische Fachausdrücke und -formulierungen erweitert, vgl. (134rb): Causa efficiens eyn werkende zake. Causa materialis eyn naturelike magelikheit. Causa formalis eyn to stellende sake. Causa finalis eyn ut dane sake vnde eyn endeghe sake. 134r auf dem Kopfsteg von anlegender Hand als glossenartiger Zusatz zum einleitenden Majuskelbuchstaben ›A‹: Aman interpretatur iniquitas [Hier Ep. 22,21]. Eine darüber befindliche Überschrift auf dem Kopfsteg ist durch Beschnitt des Buchblocks bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Mit ähnlichen Erweiterungen auch in Cod. Guelf. 459 Helmst., 138va142ra; abweichend im handschriftlichen Teil des Mischbandes 125.9 Quod., 1r–7r; Fragmente in Cod. Guelf. 550 Helmst., 116v; 96 Weiss., 137v (mit analogen Erweiterungen beim Lemma 'causa' wie hier). Teilweise auch in Hannover, StB, Ms. Mag. 2, 10v–11v (Hannover SB, 27). Druck (u.a.): Vocabularius Latino-Silesiacus (XIV. XV. sec.), in: Altdeutsche Neujahrsblätter für 1874. Mittel- und niederdeutsche Dialektproben, hrsg. von A. Birlinger und W. Crecelius, Wiesbaden 1874, Sp. 53–74 (Abdruck), 105–110 (Apparat); W. Stammler, Mittelniederdeutsches Lesebuch, Hamburg 1921, 47–49 und 138 (nach der Hs. aus Hannover). Die in 2VL 1, 21, angekündigte kritische Ausgabe des Textes ist bislang nicht erschienen. Literatur: Grubmüller, 49–52; 2VL 1, 20–22; V. Honemann, Zur Überlieferung des 'Abstractum-Glossars', in: Lingua Germanica. Studien zur deutschen Philologie. Jochen Splett zum 60. Geburtstag, hrsg. von E. Schmitsdorf, N. Hartl und B. Meurer, Münster/Westf. u.a. 1998, 117–127 (ohne Kenntnis dieser Hs.).

137rb Notae diversae. Enthält folgende Abschnitte:
(137rb) De coloribus. Color bissinus: wyt var. Color coccineus: ghele var a cocco flore. Color iacinctus hemelvar id est blaw var … Floretum: locus ubi multi flores crescunt. Florarium: Floretum idem. Flos campi: Flos amoris id est marienroseken. Weitgehend wörtlich entnommen aus den entsprechenden Lemmata des Vocabularius Ex quo. Druck: Vocabularius Ex quo 1, 555 Nr. C 611.1–4; 2, 1050f. Nr. F 327–332 und 1054–1056 Nr. F 351, 352 und F 357. Direkt darunter:
(137rb) De VII clavibus sapientiae. Claves: Interrogare humiliter. Audire diligenter. Credere fideliter. Sperare utiliter et fortiter. Intelligere sapienter. Diligere ardenter. Oft und variant überliefert, vgl. Cod. Guelf. 656 Helmst., 1r.

137v Benedictiones ad introducendum mulierem in ecclesiam. Nota mulier purganda post partum stat foris ecclesiam extra et ante ianuam ecclesie et accedat sacerdos cum aspersorio et aspergat eam et astantes dicens: Asperges me domine … — … In nomine patris et filii et spiritua sancti. Vade et amplius noli peccare. Der Ritus ist ausführlich geschildert, vgl. dazu. Franz Benediktionen 2, 213–240, bes. 224–229.

137v Tabula constitutionem paparum de missarum solemniis. Notandum quod Sixtus papa constituit decantari 'Sanctus sanctus sanctus' ad missam. Clemens papa constituit in canone 'Te igitur' … — … Sergius papa constituit Agnus dei a populo et clero decantari. Innocentius papa constituit Pacem in populo post consecracionem. Die Liste umfasst die liturgischen Modifikationen, die von insgesamt neun Päpsten der frühen Kirche im Ablauf der Messe vorgenommen wurden. Die Exzerpte stammen ursprünglich aus dem "Liber pontificalis" (s. unten), wurde aber schon früh separat zusammengestellt, vgl. z. B. Città del Vaticano, BAV, Reg. lat. 73, 62v–63v ("De ordine missae qualiter et a quibus statutus sit", Bibliothecae Apostolicae Vaticanae Codices manu scripti recensiti … ser. VI: Codices Reginenses latini, Tom. 1: Cod. 1–250 recensuit A. Wilmart, Romae 1937, 166). Druck (nach einer Hs. aus Città di Castello, Bischöfliches Diözesanarchiv): G. Muzi, Memorie ecclesiastiche e civili di Città di Castello. Con dissertazione preliminare sull'antichità ed antiche denominazioni di detta città, Bd. 1, Città di Castello 1842, 125–158, hier 156 § XIX. – 138r leer.

138v De verbis variis nota. Cristatus id est galeatus. Chananei dicuntur quia sunt nati de Cham … Geneaticus qui iudicat de vita et morte et moribus puerorum iuxta constellacionem qui vulgo mathematicus dicitur. Genitaliacus idem. Genidicus idem cum premissis. Enthält insgesamt 36 Worterklärungen, die meisten wiederum entnommen aus den entsprechenden Lemmata des Vocabularius Ex quo, aber auch aus anderen Quellen. – 139r leer.

139v De voluntate dei nota ex libro de missarum mysteriis Innocentii III papae deprompta. Non sufficit voluntas ubi adest facultas … — … in maiestate sua etc. Salomon: Quicumque ficte dominum querunt nunquam invenire mereantur. Mit Ausnahme des letzten Satzes weitgehend wörtlich entnommen aus lib. VI,24. Druck: PL 217, 763C–916A, hier 903C–904A.

139v Auctoritates de mulieribus vitandis. Favus distillans labia meretricis et nitidius oleo guttus eius [Prv 5,3] … — … Mulier pulchra et fatua quasi stercus in via conculcatur [Sir 9,10]. Die fortlaufend geschriebene Sammlung enthält im Anschluss an Prv 5,3–8 weitere 18 meist pseudepigraphe patristische Zitate misogynen Inhalts, darunter das bekannte Stück Frequens feminarum usus mentem mollificat sensum ebetat et sapientem esse non patitur, Augustinus (= Petr. Lomb. psalm. 57,8; Cassian. Conl. 3,19,16); Gregorius (Greg. M. Moral. 21,2) u. a.

II

Papier — 10 Bl. — 20,5 × 14,5 cm — um 1450

Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Augen und Nasenlöchern, darüber einkonturige Stange, darüber Stern: WZMA AT4000-426_66 (um 1457–1460)

140r149v Ein leer gebliebener Quinternio, beim Binden zwischen die beiden Teile geheftet. Auf Bl. 149v befindet sich lediglich ein kurzer, nachträglich (vermutlich bereits in Clus) hinzugefügter Titelvermerk für Teil III: Aristotilis novem libri Ethicorum.

III

Papier — 82 Bl. — 20,5 × 14,5 cm — Krakau, Universität (?) / Leipzig, Universität (?) — um 1440

Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Augen und Nasenlöchern, darüber einkonturige Stange, darüber Stern: WZIS DE2730-PO-76334 (1438), NL8370-PO-76687, NL8370-PO-76688 (beide 1435), DE3285-PO-76203 (1440, ein weiterer Typ nicht nachweisbar). Zwei Schlüssel, gekreuzt, zweikonturiger Schaft, runder Griff: WZIS AT8300-PO-120890 (1437), NL0360-PO-120872 (1433). Zwei Schlüssel, gekreuzt, zweikonturiger Schaft, eckiger Griff: WZIS DE3315-GM23.C.VI._180 (um 1440). Lagen: 4 VI (197). V (207). 2 VI (231). Schriftraum: 17–18 × 11–12 cm, zweispaltig (150ra–vb zwei durchgehende Spalten, jeweils ca. 5 cm breit), sonst Text und Kommentar in Zwei-Spalten-Klammerform angeordnet, im Text max. 16 Zeilen (mit erheblichem Abstand für Interlinearglossen), im Kommentar bis 62 Zeilen. Unregelmäßig wirkende jüngere gotische Kursive von einer Hand, im Kommentar erheblich kleiner als im Haupttext, die kommentierten Lemmata sind dort in schlichter Textualis als Auszeichnungsschrift gehalten. Keine Rubrizierung; am Beginn der einzelnen Kapitel des Textes vom Schreiber eingefügte Lombarden in tintenfarbiger Umrisszeichnung, meist unverziert (150ra mit Sigle i n r i im Binnenfeld) oder mit Punktverdickungen, einige auch als Fleuronnéelombarden mit Büscheln oder Ähren aus gekernten Knospen im Binnenfeld bzw. (so u. a. am Beginn der einzelnen Bücher) als historisierte Fleuronnéelombarden mit Gesichtern bzw. Masken im Binnenfeld.

150ra231v Arthurinus Parisiensis: Expositio X librorum Ethicae Aristotelis cum textu eiusdem abbreviato.
(150rava) Prologus. Ex quo noticia presens continetur sub philosophia morali ideo primo videndum est quid sit philosophia moralis … — … politica est subiectum in libris politicorum. Sequitur 'Onmis ars'. Der Prolog weicht von der unten gen. Parallelüberlieferung ab.
(150va231r) Commentum. 'Omnis ars'. Iste liber dividitur in decem partes principales decem libris Ethicorum Aristotelis correspondentes et in prima parte determinatur de felicitate et hoc in generali et dividitur in partem prohemialem et executivam … — … aliquam transmutacionem que sapientibus et bene operantibus datur post hanc vitam quam nobis prestare dignetur ille quem semel vidisse est omnia didicisse qui eternaliter est benedictus Amen. Beinhaltet expositio ad lib. I (150va161v), ad lib. II (162r171r), ad lib. III (171r180v), ad lib. IV (180v191v), ad lib. V (191v201r), ad lib. VI (201r205v), ad lib. VII (205v210v), ad lib. VIII (210v217v), ad lib. IX (217v225r) und ad lib. X (225r231r).
(151r231v) Textus ('Summa Ethicae abbreviata'). Omnis ars et omnis doctrina similiter autem actus et electio bonum quidem appetere videntur et ideo bene annunciaverunt bonum … — … deo ergo amantissimus eundem autem et conveniens esse felicissimum quare sic erit sapiens maxime felix. ›Et sic est finis‹. Beinhaltet lib. I (151r162v), lib. II (162v171r), lib. III (171r183v), lib. IV (183v193r), lib. V (193r200v), lib. VI (200v204v), lib. VII (204v209v), lib. VIII (209v220r), lib. IX (220r226r) und lib. X (226r231v). Anders als der nicht immer synchron geschriebene Kommentar ist der Text durch Überschriften und Marginalien von anderer Hand in Bücher geteilt. Text und Kommentar sind geschlossen bislang nur noch aus der Hs. Kraków, Biblioteka Jagiellońska, cod. 642, 108r–141v (dort auch die Zuschreibung an den Verf., vgl. Krakau 4, 384f.; M. Markowski, S. Włodek, Repertorium commentariorum medii aevi in Aristotelem Latinorum, qui in Bibliotheca Iagellonica Cracoviae asservantur, Wrocław u.a. 1974, 25f.). Die gekürzte Textfassung der Ethica Nicomachea, die in Wortlaut und Gliederung z. T. erheblich von der recensio recognita abweicht, endet mit lib. 10,11 und ist allein bzw. mit abweichender Interlinearglossierung außerdem in Kraków, Biblioteka Jagiellońska, cod. 512, 123r–163v (Krakau 3, 170; Markowski, Włodek Repertorium [s. oben], 17), und in Leipzig, UB, Ms 1599, 163ra–197r, überliefert (vergl., dazu M. Markowski, Repertorium commentariorum medii aevi in Aristotelem Latinorum, qui in Bibliotheca Universitatis Lipsiensis asservantur, Kraków 2012, 252). – Die recensio recognita Grossetestes vollständig in Cod. Guelf. 593 Helmst., 1r47r; Buch I–V mit abweichendem Kommentar auch in Cod. Guelf. 366 Helmst., 70ra136va; eine am Beginn durch Blattverlust fragmentierte Abschrift in Cod. Guelf. 488 Helmst., 1ra20ra. Andere Fassungen in Cod. Guelf. 577 Helmst., 148r–151v (Ethica nova); 87.3 Aug. 2°, 1r–84v (Übersetzung von Leonardo Bruni). Auszüge ("Auctoritates") siehe in Cod. Guelf. 567 Helmst., 170r–173r; 698 Helmst., 182vb–185ra; 727 Helmst., 202ra–203va; 38.18 Aug. 2°, 192vb; 44.25 Aug. 2°, 288vb–291va; 17.21 Aug. 4°, 132ra–134rb; 18.31 Aug. 4°, 288v–293v; 101.3 Extrav., 63va–65va; 96 Weiss., 25v–29r; 131 Gud. lat., 124rb–125vb. Edition der originalen Grosseteste-Übersetzung: Aristoteles Latinus XXVI/1-3,4, 375–588. Literatur: B. Sère, Penser l'amitié au Moyen Âge. Étude historique des commentaires sur les livres VIII et IX de l'Éthique à Nicomaque (XIIIe–XVe siècle), Turnhout 2007 (Bibliothèque d'histoire culturelle du Moyen Âge 4), 50, 64, 285, 380 und 403 Nr. 17. In den einschlägigen Repertorien zur Überlieferung des Aristoteles latinus (Markowski u.a.) ist diese Abschrift nicht berücksichtigt.


Abgekürzt zitierte Literatur

AH Analecta hymnica medii aevi, hrsg. von G. M. Dreves und C. Blume, Bd. 1–55, Leipzig 1886–1922, Registerbd. 1–3, hrsg. von M. Lütolf, Bern u. a. 1978
Anselmi opera S. Anselmi Cantuariensis Archiepiscopi Opera omnia ad fidem codicum recensuit F. S. Schmitt, Vol. 1–6, Edinburgh 1946–1961
Aristoteles Latinus Aristoteles Latinus, hrsg. von L. Minio-Paluello, C. Steel, G. Lacombe und G. Verbeke, Bruges, Leiden, Turnhout 1939– (Corpus philosophorum Medii Aevi I, 1–)
Augsburg UB 1,4 Lateinische mittelalterliche Handschriften in Octavo der Universitätsbibliothek Augsburg: Die Signaturengruppen Cod. I.2.8° und Cod. II.1.8°, bearbeitet von H. Hilg, Wiesbaden 2014 (Die Handschriften der Universitätsbibliothek Augsburg 1. Die lateinischen Handschriften 4)
Berlin 1,2 Die theologischen lateinischen Handschriften in Quarto der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin, Bd. 2: Ms. theol. lat. qu. 267–378, beschrieben von G. Achten, Wiesbaden 1984 (Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz. Kataloge der Handschriftenabteilung, Reihe 1: Handschriften 1,2)
Berlin 4,1 Die Manuscripta Magdeburgica der Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Bd. 1: Ms. Magdeb. 1–75, beschrieben von U. Winter, Wiesbaden 2001 (Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz. Kataloge der Handschriftenabteilung, Reihe 1: Handschriften, 4,1)
Berlin 13,2,2 V. Rose, Die Handschriften-Verzeichnisse der Königlichen Bibliotheken zu Berlin, Bd. 13: Verzeichniss der lateinischen Handschriften, Bd. 2: Die Handschriften der kurfürstlichen Bibliothek und der kurfürstlichen Lande, 2. Abteilung, Berlin 1903
Bloomfield M. W. Bloomfield, Incipits of Latin Works on the Virtues and Vices 1100–1500 A.D., Cambridge/Mass. 1979 (Publications of the Medieval Academy of America 88)
Bonaventurae opera Doctoris Seraphici S. Bonaventurae S. R. E. Episcopi Cardinalis opera omnia … edita studio et cura P. P. Collegii a S. Bonaventura …, Bd. 1–10, Ad Claras Aquas (Quaracchi) 1898–1901
CALMA C.A.L.M.A. Compendium auctorum latinorum medii aevi, hrsg. von M. Lapidge u.a., Bd. 1–, Firenze 1999–
CAO R.-J. Hesbert, Corpus antiphonalium officii, Bd. 1–6, Rom 1963–1979 (Rerum ecclesiasticarum documenta. Series maior 7–12)
CC SL Corpus Christianorum. Series Latina, Bd. 1–, Turnhout 1954–
Colophons Colophons de manuscrits occidentaux des origines au XVIe siècle, Bd. 1–6, ed. par les Bénédictins du Bouveret, Fribourg/Schweiz 1965–1982 (Spicilegii Friburgensis Subsidia 2–7)
Düsseldorf 2 Die mittelalterlichen Handschriften der Signaturgruppe B in der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf, Teil 2: Ms. B 101a bis B 214, beschrieben von A. Mazurek und J. Ott, hrsg. von I. Siebert und G. Dreis, Wiesbaden 2011 (Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf. Kataloge der Handschriftenabteilung 2)
EBDB Einbanddatenbank (http://www.hist-einband.de/, besonders die Sammlung Wolfenbüttel)
Ebert F. A. Ebert, Bibliothecae Guelferbytanae Codices Graeci et Latini Classici, Leipzig 1827 (Zur Handschriftenkunde 2)
Frankfurt 1 Die Handschriften des Dominikanerklosters und des Leonhardstifts in Frankfurt am Main, beschrieben von G. Powitz, Frankfurt/M. 1968 (Kataloge der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main 2 = Die Handschriften der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main 1)
Franz Benediktionen A. Franz, Die kirchlichen Benediktionen im Mittelalter, 2 Bde., Freiburg/Br. 1909, ND Graz 1960
Franz Benediktionen A. Franz, Die kirchlichen Benediktionen im Mittelalter, 2 Bde., Freiburg/Br. 1909, ND Graz 1960
Glorieux Faculté P. Glorieux, La Faculté des Arts et ses maîtres au XIIIe siècle, Paris 1971 (Études de philosophie médiévale 59)
Grotefend H. Grotefend, Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit, Bd. 1: Glossar und Tafeln, Bd. 2, Abteilung 1: Kalender der Diözesen Deutschlands, der Schweiz und Skandinaviens; Abteilung 2: Ordenskalender, Heiligenverzeichnis, Nachträge zum Glossar, Hannover 1891–1898, ND Aalen 1984
Grubmüller K. Grubmüller, Vocabularius Ex quo: Untersuchungen zu lateinisch-deutschen Vokabularen des Spätmittelalters, München 1967 (MTU 17)
GW Gesamtkatalog der Wiegendrucke, Bd. 1–, Leipzig 1925–1938, Stuttgart 1978–
Handschriftencensus Handschriftencensus. Eine Bestandsaufnahme der handschriftlichen Überlieferung deutschsprachiger Texte des Mittelalters. Online-Datenbank: https://handschriftencensus.de/
Hannover SB U. Kühne, Handschriften in Hannover: Stadtbibliothek, Stadtarchiv, Niedersächsisches Hauptstaatsarchiv, Landeskirchliches Archiv, Wiesbaden 1991 (Mittelalterliche Handschriften in Niedersachsen. Kurzkatalog 1)
Heinemann O. von Heinemann, Die Helmstedter Handschriften, Bd. 1–3, Wolfenbüttel 1884–1888, ND Frankfurt/M. 1963–1965 (Kataloge der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel. Die alte Reihe 1–3)
Jena 1 Die mittelalterlichen lateinischen Handschriften der Electoralis-Gruppe, beschrieben von B. Tönnies, Wiesbaden 2002 (Die Handschriften der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena 1)
Krakau Catalogus codicum manuscriptorum medii aevi Latinorum qui in Bibliotheca Jagellonica Cracoviae asservantur, Bd. 1–, comp. Z. Włodek et M. Kowalczyk, Wratislaviae u. a., 1980–
Lesser Clus B. Lesser, Die Benediktiner von Clus und ihre Bücher. Exemplarische Analyse und Rekonstruktion der Konventsbibliothek, in: Zentrum oder Peripherie? Kulturtransfer in Hildesheim und im Raum Niedersachsen (12.–15. Jahrhundert), hrsg. von M. E. Müller und J. Reiche, Wiesbaden 2017 (Wolfenbütteler Mittelalter-Studien 32), 165–228
Lesser Johannes von Brakel B. Lesser, Johannes von Brakel – Buchbinder und Schreiber im Benediktinerkloster Clus, in: Wolfenbütteler Notizen zur Buchgeschichte 38 (2014), 77–122
Marburg Die mittelalterlichen Handschriften der Universitätsbibliothek Marburg, beschrieben von S. Heyne, Wiesbaden 2002
Markowski M. Markowski, Repertorium commentariorum medii aevi in Aristotelem Latinorum qui in bibliothecis Saxoniae Inferioris asservantur, Kraków 2007 (Corpus philosophorum medii aevi)
NA Neues Archiv der Gesellschaft für Ältere Deutsche Geschichtskunde zur Beförderung einer Gesamtausgabe der Quellenschriften deutscher Geschichten des Mittelalters 1 (1876) – 50 (1935)
PL Patrologiae cursus completus. Series Latina, Bd. 1–221, hrsg. von J. P. Migne, Paris 1844–1865
RETM Repertorium edierter Texte des Mittelalters aus dem Bereich der Philosophie und angrenzender Gebiete, 2. Aufl., hrsg. von R. Schönberger u. a., Bd. 1–4, Berlin 2011
Robles L. Robles, Escritores dominicos de la corona de Aragón (siglos XIII–XV), in: Repertorio de historia de las ciencias eclesiásticas en España, Bd. 3: Siglos XIII–XVI, Salamanca 1971 (Instituto de historia de la teologia española. Corpus scriptorum sacrorum Hispaniae. Estudios 2), 11–178
Stegmüller RB F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, Bd. 1–11, Madrid 1950–1980
Thorndike/Kibre L. Thorndike, P. Kibre, A catalogue of incipits of mediaeval scientific writings in latin, revisited and augmented edition, London 21963 (Mediaeval Academy of America publication 29)
Valls Taberner F. Valls Taberner, La "Summula pauperum" de Adam de Aldersbach, in: Spanische Forschungen der Görres-Gesellschaft, Reihe 1: Gesammelte Aufsätze zur Kulturgeschichte Spaniens 7 (1938), 69–83
VD16 Verzeichnis der im deutschen Sprachbereich erschienenen Drucke des XVI. Jahrhunderts, Online-Ressource: http://gateway-bayern.bib-bvb.de/aleph-cgi/bvb_suche?sid=VD16
Vives Manuscritos J. Vives, Manuscritos hispánicos en bibliotecas extranjeras: Biblioteca de Wolfenbüttel, in: Hispania sacra 3 (1950), 421–430
2VL Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, Bd. 1–12, hrsg. von K. Ruh u. a., 2., völlig neu bearbeitete Aufl., Berlin, New York 1978–2005, Ergänzungsbde.: Deutscher Humanismus 1480–1520. Verfasserlexikon, Bd. 1–3, hrsg. von F. J. Worstbrock, Berlin, New York 2005–2015
Vocabularius Ex quo Vocabularius Ex quo. Überlieferungsgeschichtliche Ausgabe, Bd. 1–6, gemeinsam mit K. Grubmüller hrsg. von B. Schnell u. a., Tübingen 1988–2001 (Texte und Textgeschichte 22–27)
Walther I H. Walther, Initia carminum ac versuum medii aevi posterioris Latinorum, Göttingen 1959 (Carmina medii aevi posterioris Latina 1)
WZIS Wasserzeichen-Informationssystem. Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart (http://www.wasserzeichen-online.de/wzis/index.php)
WZMA Wasserzeichen des Mittelalters (WZMA). Kommission für Schrift- und Buchwesen des Mittelalters der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien (http://www.ksbm.oeaw.ac.at/wz/wzma.php)

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der mittelalterlichen Helmstedter Handschriften Teil IV.
  • Weitere Literaturnachweise im OPAC suchen.
  • Weitere Literaturnachweise suchen (ehem. Handschriftendokumentation)
Dieses Dokument steht unter einer Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz (CC BY-SA). Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel (Copyright Information)