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Beschreibung von Cod. Guelf. 735 Helmst. (geplant: Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil V: Cod. Guelf. 616 bis 927 Helmst., beschrieben von Bertram Lesser.)
Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil V: Cod. Guelf. 616 bis 927 Helmst., beschrieben von Bertram Lesser (in Vorbereitung).
Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Programms "Erschließung und Digitalisierung handschriftlicher und gedruckter Überlieferung"

Kalendarium. Psalterium cum canticis. Officium defunctorum

Pergament — I, 159 Bl. — 20 × 13 cm — Hildesheim, Diözese — 13. Jh., 2. Viertel

Lagen: III+1 (7). 19 IV (159). Bleistiftfoliierung modern: 1159, Vorsatzbl. ungez. Der Buchblock wurde im Zuge der gotischen Neubindung an Kopf- und Vorderschnitt z. T. erheblich beschnitten. Schriftraum: 16 × 10 cm, einspaltig, 20 Zeilen. Haupttext in regelmäßiger früher Textualis von zwei Händen, Hand 1: 1v–7r (Kalendar); Hand 2: 8r–159v (Haupttext); nachgetragene Antiphonen und Textgänzungen (7v, 159v u.ö. in marg.) von einer oder mehreren Händen des 14./15. Jh. in Bastarda und schlichter Textualis. Das einheitliche und in einer Werkstatt ausgeführte Bildprogramm des Psalters umfasste ursprünglich wohl zwei blattgroße Miniaturen als Hinterklebung des Hornplatteneinbandes, von denen nur noch eine als VS erhalten geblieben ist. Hinzu kommen zu Beginn der Gliederungspsalmen gemäß der formalen Drei- und der liturgischen Achtteilung nach dem Cursus romanus insgesamt zehn reich gegliederte ornamentale Ranken- und Spaltleisteninitialen in Deckfarbenmalerei. Die Gliederungsinitialen der formalen Dreiteilung vor Ps 1, 51 und 101 sind mit farbigem Buchstabenkörper auf Goldgrund (Rankeninitialen im Emailtyp), diejenigen der liturgischen Achtteilung vor Ps 26, 38, 52, 68, 80, 97 und 109 dagegen mit goldenem Buchstabenkörper auf Farbgrund (Spaltleisteninitialen im Goldschmiedetyp) ausgeführt. Die Initalen stehen in Kolorierung und Gestaltung dem erhaltenen Buchschmuck in Cod. Guelf. 733 Helmst. so nahe, dass von der gleichen Werkstatt auszugehen ist. In den oberen Rahmenleisten der Initialen sind jeweils noch die Einstichlöcher erkennbar, wo ursprünglich Seidenvela als Schutz der Buchmalerei angenäht waren. Im einzelnen sind erhalten: VS: Das beschnittene, noch 20 x 12,5 cm messende Bl. ist vollständig von einer Miniatur bedeckt, die als Hinterklebung des einstigen Hornplatteneinbandes diente. Sie ist der gleichen Werkstatt und zur gleichen Zeit wie die im Band selbst befindlichen Initialen enstanden. Für die Verwendung als Einbandhinterklebung sprechen die Gliederung des Blattes im sog. Bild-Rahmen-Typus mit einem hochrechteckigen, figürlich verzierten Mittelfeld, das von einem hier achtteiligen Rahmen aus sechs quadratischen (je drei oben und unten) und zwei seitlichen hochrechteckigen Einzelfeldern mit ornamentaler Füllung umgeben ist. Die Bildfelder sind von schmalen graubraunen Stegen getrennt, in welchen noch die Nagellöcher der verlorenen Befestigungsbänder für die Hornplatten erkennbar sind. Im zentralen Feld (ca. 12,5 x 5,5 cm), dessen Goldgrund von zwei roten (links und rechts) und einer blauen (oben) Rahmenleiste umgeben ist, steht auf einer den unteren Rahmen verdeckenden braunen dreibergartigen Bodenwelle frontal eine schlanke weibliche Gestalt mit leicht nach rechts gedrehtem Kopf in brauner Tunika und blauem, grün gefüttertem Maphorion. Sie ist durch einen außen goldenen und innen roten Nimbus, einen Palmwedel in der Linken und ein Buch mit Einbandbeschlägen in der verhüllten Rechten als (nicht näher bestimmbare) Märtyrerin ausgewiesen. Die umgebenden Rahmenfelder zeigen links und rechts auf hellpurpurnem, blauen und grünen Grund mit Weißlinienfiligran goldene, schwarz konturierte schlanke Ranken mit flächig wirkenden, kaum gelappten endständigen Palmetten und Knollenblättern, die aus rosettenartigen roten Blüten herauswachsen. In den beiden unteren quadratischen Eckfeldern befinden sich jeweils ein rotes (links) und blaues (rechts) Andreaskreuz mit konkav geschwungenen Armen und einem zentralen Rhombus; die Räume zwischen den Armen sind mit je vier goldenen Kugeln gefüllt. Im unteren Mittelfeld steht auf grünem Hintergrund eine goldene, blau gefüllte Raute, in deren Mitte sich eine rot-goldene vierpassartige Blüte befindet, zwischen deren Blättern sich vier goldene Palmettenranken nach außen erstrecken. Die drei oberen Rahmenfelder sind durch Beschnitt fragmentiert; im grün gerahmten Mittelfeld befinden sich auf Goldgrund zwei blau-rote einander zugewandte langhalsige Vögel, deren Hälse durch eine Manschette verbunden sind, sowie zwei blaue, in rote Palmetten auslaufende Ranken. In den oberen Eckfeldern steht vor hellpurpurnem (links) und grünem (rechts) Hintergrund je eine große Vierpassblüte mit ovalen, blau-roten Blättern, aus deren Zwischenräumen staubgefäßartige langgestielte knollige Dreiblätter sprießen. Die Gestaltung der mittleren Rahmenfelder oben und unten weist im Motiv gewisse Parallelen zum Hornplatteneinband des Komburger Psalters (Stuttgart, WLB, Cod. bibl. 2° 46, VD) auf, vgl. die Abb. in Stuttgarter Zimelien. Württembergische Landesbibliothek. Aus den Schätzen ihrer Handschriftensammlung, Stuttgart 1985, 94f. Nr. 40. Zu diesem Einbandtypus siehe insbesondere H. Engelhardt, Der Hornplatteneinband. Eine charakteristische Form der Einbandgestaltung illuminierter Psalterhandschriften des 13. Jahrhunderts. Mit einem Verzeichnis der Hornplatteneinbände, in: The Illuminated Psalter. Studies in the Content, Purpose and Placement of its Images, hrsg. von F. O. Büttner, Turnhout 2004, 441–456 und 585–585, hier 444 und 456 (Gliederungstyp II, ohne Kenntnis dieser Hs.). Zwei weitere Miniaturen aus einem verlorenen Hornplatteneinband finden sich auf VS und HS von Cod. Guelf. 522 Helmst. — 8r Rankeninitiale B zu Ps 1 über 14 Zeilen in einem seitlich rot, oben und unten hellpurpur gerahmten, 11 x 7,5 cm großen Feld auf Goldgrund (Emailtyp). Der blaue Buchstabenkörper ist gleichsam aus zwei verschlungenen unzialen D zusammengesetzt; die an den oberen, unteren und vorderen Scheitelpunkten der Bögen mit insgesamt vier verblassten Schnallen am Rahmen befestigt scheinen. Im Zentrum des oberen Bogens steht eine kleine rote, im Zentrum des unteren eine kleine blaue Vierpassblüte, aus der oben zwei blaue und zwei grüne, unten zwei rote und zwei grüne herzförmige, symmetrisch angeordnete Ranken hervorwachsen, die sich jeweils in rosettenartigen Blüten (waagerechte Ranken) und Herzblättern (senkrechte Ranken) treffen. Die Haste des Initiale endet oben und unten in einer umgeschlagenen Knolle, für die der sonst rechteckige Rahmen Aussparungen aufweist. — 27v Spaltleisteninitiale D zu Ps 26 über 10 Zeilen in einem links und unten grün, rechts und oben rot gerahmten, 8 x 6,5 cm großen Feld auf blauem, mit vegetabilem Weißlinienfiligran verzierten Hintergrund (Goldschmiedetyp). Der goldene Buchstabenkörper, der den Rahmen teilweise überdeckt, zeigt eine als Spaltleiste ausgeführte Haste, die oben und unten in einer gedrehten Knolle an langen Ausläufern endet, die bis auf den Seitensteg reichen. Am vorderen Scheitelpunkt des Bogens befindet sich ein schmaler Leistenspalt in Kopfstempelform. Im Zentrum der Initiale bildet eine verblasste, rosettenartige Blüte den Ausgangspunkt für zwei waagerecht angeordnete langstielige knollige Dreiblätter, die von zwei senkrechten Stengeln mit endständiger Knospe und je zwei seitlichen Halbpalmetten so überschnitten werden, dass ein griechisches Kreuz entsteht, welches den Hintergrund des Buchstabens in eine blau obere und eine pupurviolette untere Hälfte teilt. Zwischen den vier Kreuzarmen sprießen aus der Zentralblüte vier geschwungene Ranken mit je einem mittigen Knollenblatt, die in kaum gefingerten Palmetten enden, wobei Blattadern und Stauchungen mit sparsamer schwarzer Strichelung angedeutet sind. In den Zwischenräumen der Ranken befindet sich wiederum Weißlinienfiligran in Form von Dreipunkten und dünnen Ranken. — 39v Spaltleisteninitiale D zu Ps 38 über 10 Zeilen in einem seitlich blau, oben und unten rot gerahmten, 8 x 6,5 cm großen Feld auf hellgrünem, mit vegetabilem Weißlinienfiligran verzierten Hintergrund (Goldschmiedetyp). Der goldene Buchstabenkörper ist als unziale Minuskel mit einer nach links gerichteten, über den Rahmen auf den Seitensteg reichenden Oberlänge mit endständigem palmettenartigem Blatt ausgeführt. Er wird von drei Schnallen zusammengehalten, die zugleich den Ansatz für die komplexen spiralig gedrehten Ranken bilden, die das Binnenfeld der Initiale vor einen blauen und hellpurpurnen Hintergrund füllen. Wie zuvor enden die Ranken in kaum strukturierten Palmetten und Knollenblättern. Im Raum zwischen den unteren Rankenenden und dem Buchstabenkörper sitzt ein taubenartig stilisierter, hell gefärbter Vogel mit ausgebreiteten Flügeln. — 50v Rankeninitiale Q zu Ps 51 über 10 Zeilen auf seitlich rot, oben und unten hellpurpur gerahmtem Farb- und Goldgrund (Emailtyp, 7,5 x 6 cm), wobei nur die Zwickel zwischen Rahmen und Buchstabenkörper hellgrün gefüllt und mit Weißlinienfiligran versehen sind. Der kreisrunde Buchstabenkörper ist in nach innen aufgehelltem Hellpurpur gehalten und zeigt im Binnenfeld auf Goldgrund zwei runde Ranken (oben rot, unten blau), aus deren nach oben bzw. unten geöffneten Enden jeweils zentral eine hellrote (oben) und hellblaue (unten) Palmette hervorwachsen, die seitlich von je zwei kleineren weißen Fächerblättern und zwei grünen Halbpalmetten begleitet werden, deren lang ausgezogene Spitzen sich an den seitlichen Scheitelpunkten des Buchstabenkörpers in zwei kleinen Knollenblättern vereinigen. Am unteren Rand des Buchstabens erstreckt sich aus einer kleinen Schnalle nach links eine kurze dünne Cauda bis auf den Rahmen, in die sich ein langgestreckter geflügelter zweifüßiger Drache (Lindwurm) mit rückwärts gewandtem Kopf verbeißt. Sein bis auf eine goldene Halsmanschette blass gefärbter, elegant geschwungener Körper reicht über den Seiten- bis auf den Fußsteg, wo der Schweif in einer Halbpalmette ausläuft. — 51r Spaltleisteninitiale D zu Ps 52 über 10 Zeilen in einem seitlich grün, oben und unten rot gerahmten, 8 x 6 cm großen Feld auf blauem, mit vegetabilem Weißlinienfiligran verzierten Hintergrund (Goldschmiedetyp). Der goldene Buchstabenkörper, der den Rahmen teilweise überdeckt, zeigt eine als Spaltleiste ausgeführte Haste, die oben und unten in einer gedrehten Knolle an langen Ausläufern endet, die bis auf den Seitensteg reichen. Am vorderen Scheitelpunkt des Bogens befindet sich ein schmaler Leistenspalt in Kopfstempelform. Aus den Schnittpunkten des oberen und unteren Bogens mit der Haste entrollt sich ins Binnenfeld jeweils oben und unten eine spiralige Ranke, die an den Ästen und Enden mit kaum gefinderten Halbpalmetten besetzt ist; die Ranken werden im Zentrum der Initiale von einer verblassten, rosettenartigen Blüte zusammengehalten. Die Hintergründe der Ranken sind oben hellgrün, unten blau und seitlich violettpurpurn gefüllt und mit Weißlinienfiligran in Form von Dreipunkten und dünnen Ranken versehen. — 62v Ranken- und Figureninitiale S zu Ps 68 über 10 Zeilen in einem doppelt gerahmten, 8 x 6,5 cm großen Feld; der äußere Rahmen besteht aus zwei blauen (oben und unten) und zwei roten (links und rechts), der innere aus vier grünen Leisten auf violettpurpurnem, mit Dreipunkten und vegetabilem Weißlinienfiligran verzierten Hintergrund (Goldschmiedetyp). Der goldene Buchstabenkörper zweigeteilt: Der untere Bogen besteht aus einer kreisförmig gedrehten Ranke mit wenigen Seitenästen, die rechts und links in gefingerte Halbpalmetten, mittig oben und unten jedoch in ein Dreiblatt auslaufen. Ein Rankenast überschneidet als Ansatz des Buchstabens den linken Rahmen, ein anderer erstreckt sich schräg nach rechts oben. Auf der Ranke sitzt nach seitlich links ausgerichtet ein geflügelter zweifüßiger Drache (Lindwurm), der sich mit rückwärts gewandtem Kopf in den schrägrechten oberen Rankenast verbeißt und auf diese Weise den oberen Bogen der Initiale formt. — 77r Spaltleisteninitiale E zu Ps 80 über 9 Zeilen in einem seitlich rot, oben und unten grün gerahmten, 7 x 6,5 cm großen Feld auf Farbgrund – in den oberen Zwickeln violettpurpur, im oberen Binnenfeld blau, unten umgekehrt –, verziert mit Weißlinienfiligran in Dreipunkt- und Rankenmustern (Goldschmiedetyp). Der goldene Buchstabenkörper in Unzialform ist als klassische Spaltleisteninitiale gehalten; im Querbalken mit schwarzer, im senkrechten, den Rahmen überschneidenden Bogenscheitel mit grüner Spaltfüllung. Aus einer zentral den Querbalken umfassenden ovalen rötlichen Manschette wächst je eine goldene Spiralranke mit zwei Ästen in jeden Teil des Binnenfeldes; jede Ranke ist ihrerseits am Buchstabenbogen mit einer Schnalle befestigt. Die drei Äste enden jeweils in einer Knolle, einem kleeblattartigen Dreiblatt und einer Halbpalmette. — 90v Spaltleisteninitiale C zu Ps 97 über 9 Zeilen in einem seitlich grün, oben und unten rot gerahmten, 8 x 6 cm großen Feld auf blauem, mit vegetabilem Weißlinienfiligran verzierten Hintergrund (Goldschmiedetyp). Der goldene Buchstabenkörper in Unzialform ist als Spaltleisteninitiale mit schwarzen Spaltfüllungen gehalten, im senkrechten, den Rahmen überschneidenden Bogenscheitel befindet sich ein Leistenspalt in Kopfstempelform. Das Binnenfeld ist violettpurpurn mit weißen Dreipunktmustern gefüllt – mit Ausnahme des Zentrums, worin sich eine aus vier leicht konkav geschwungen Rankenästen gebildete Raute befindet, deren Ecken mit Rosetten belegt sind. Inmitten dieser hellgrün gefüllten Raute befindet sich ein goldenes Vierblatt, aus dem sich kreuzförmig vier geschwungene Ranken mit Halbpalmetten an den Enden ins Binnenfeld erstrecken. — 92v Rankeninitiale D zu Ps 101 über 10 Zeilen auf seitlich rot, oben und unten grün gerahmtem Goldgrund (Emailtyp, 7,5 x 5,5 cm). Der unziale Buchstabenkörper ist in nach innen aufgehelltem Hellpurpur gehalten; die schmale Haste endet oben und unten in je einem über den Rahmen bis auf den Seitensteg reichenden Ausläufer mit eingerollter Palmette am Ende. Im Binnenfeld gehen von einem zentralen hellrosa Punkt waagerecht nach links und rechts zwei hellpurpurne stielartige Ranken aus, deren Enden sich in zwei Zweige gabeln, die jeweils mit einer grünen Halbpalmette enden; in den Achseln der Gabelungen steht mittig je ein rotes ovales Blatt. In die Senkrechte nach oben und unten erstrecken sich vom Zentralpunkt zwei große blaue, rot gefüllte Palmetten, begleitet von je zwei seitlich ansetzenden, kurzen geschweiften roten Stielen mit Halbpalmetten. — 109v Rankeninitiale D zu Ps 109 über 4 Zeilen auf rahmenlosem, schwarz konturiertem hellpurpurnen Farbgrund (4 x 4 cm, Goldschmiedetyp). Der nach Art der sonst verwendeten sekundären Fleuronnéelombarden gestaltete goldene Buchstabenkörper ist wie diese rot konturiert und weist außer zwei diesmal im Rahmen bleibenden Hastenausläufern mit Blättern keine Strukturen auf. Aus dem Buchstabenkörper wachsen zwei kurze, spiralig gedrehte Ranken mit glatt konturierten Blättern ins blau gefüllte Binnenfeld. — Am Beginn der einzelnen Psalmen goldene, dünn rot konturierte Fleuronnéelombarden in vielfältigen Unzialformen über 3 Zeilen, Ober- und Unterlängen bzw. Caudae sind erheblich verlängert, z. T. spatelförmig verbreitert. Als silhouettenhafte Konturbegleitung findet sich noch wenig vom Buchstaben gelöstes, blaues Palmettenfleuronnée mit z. T. fibrillenartigen Ausläufern. Es dient als Kontrast zu den roten Konturen, die z. T. ihrerseits zu geschwungenen Ranken verlängert sein können. In den Binnenfeldern befinden sich gleichfalls blaue geometrische Zierelemente aus Linienbündeln, Stäben und volutenartigen Motiven sowie gestielte, umgeknickte Halbpalmetten. Die meisten Lombarden werden außerdem von blauen Punkten begleitet, die teils als Kerne in die Palmetten gesetzt sind, teils auch als freie Begleitung der Buchstaben vorkommen. Die KŁ-Ligaturen im Kalendar sind auf die gleiche Art ausgeführt. Der Text ist durchgängig rubriziert und mit roten Satzmajuskeln in Unzialis versehen.

Der ursprüngliche Hornplatteneinband ist mit Ausnahme einer der beiden als Hinterklebung dienenden Miniaturen (s. oben) verloren. Er wurde im 15. Jh. durch einen gotischen Holzdeckelband mit einem Überzug aus braungefärbtem Schafsleder (Fleischseite außen) ersetzt. Überzug an den Kanten erheblich beschädigt, in den Gelenken und am Rücken fast völlig fehlend, zahlreiche Perforationen und Abriebstellen. Streicheisenlinien. Einzelstempel Löwe schreitend: EBDB s002894. Granatapfel mit Hüllblättern: EBDB s004829. Rosette, ein Blattkranz, fünfblättrig: EBDB s006216. Rosette, drei Blattkränze, fünfblättrig: EBDB s006474. Sämtlich der in Braunschweig angesiedelten Werkstatt mit dem Notnamen "Kleinfigurenmeister" (EBDB w000213) zugeschrieben. Vier Doppelbünde. Zwei Langriemenschließen, Schließenriemen unten mit Ausnahme des Gegenblechs auf dem HD mit einem Riemenrest verloren. 2 x 2 umgreifende Eckbeschläge aus Messing, vorn unten ebenfalls verloren. Auf dem Unterschnitt sind Reste einer Schnittverzierung erkennbar, wie sie für Hornplatteneinbände charakteristisch war, vgl. Engelhart Der Hornplatteneinband (s. oben), 443f. mit Abb. 462 und 463.

Fragment: Vorsatz. 13. Jh., 1. Viertel. Pergament. 1 Bl. 20 × 12,5 cm. Aus dem gleichen Codex stammten, soweit sich dies anhand der erhaltenen Falze erkennen lässt, zwei weitere, heute verlorene Bl., die als hinteres Vorsatzbl. und als Hinterspiegel gedient haben. Schriftraum: 18 × 10 cm (beschnitten), einspaltig, 26 tintenliniierte Zeilen erhalten. Regelmäßige Carolino-Gothica von einer Hand. Über jeder Zeile linienlose Neumennotation. Rubriziert, rote Satzmajuskeln und Lombarden, letztere z. T. mit blauen Konturbegleitstrichen Ir–v Graduale (Proprium de tempore, pars aestivalis). (Text setzt ein) … Venite adoremus Deum et procidamus … — … Mandavit dominus benedictio[nem] (Text bricht ab). Enthält folgende Gesänge zur Messe: (Ir) ›Sabbato‹ XVII post pentecosten den Introitus CANTUS g01227, die jeweils nur anzitierten Gradualresponsorien CANTUS g00707, g00709 und g00713 mit ›Versiculus‹ g00713a und das ›Offertorium‹ CANTUS g00717. Folgt ›Dominica octavadecima‹ mit: Introitus CANTUS g01229 mit ›Versiculus‹ g01229c, das Gradualresponsorium CANTUS g00777 mit ›Versiculus‹ g00777a. Anschließend (Ir–v) ›Dominica XVIIII‹ mit: Introitus CANTUS g01233 mit ›Versiculus‹ g01233a, das ›Graduale‹ CANTUS g00713 und das ›Offertorium‹ CANTUS g01235 und der Schluss der Communio CANTUS g01236. Anschließend (Iv) ›Dominica vicesima‹ mit: Introitus CANTUS g01237 mit ›Versiculus‹ g01237a, das ›Graduale‹ CANTUS g01127 mit ›Versiculus‹ g01127a, das ›Offertorium‹ CANTUS g01239 und die ›Communio ‹ CANTUS g01240. Folgt unmittelbar ›Dominica XXII‹ mit: Introitus CANTUS g01247 ›Graduale‹ CANTUS g00114 mit den Versikeln CANTUS g00114a und g00114b.

Herkunft: Der Codex wurde nach Ausweis der paläographischen Merkmale und des Buchschmucks um 1220–1230 geschrieben; das im Kalendar und in der Litanei noch fehlende Fest der 1235 kanonisierten Elisabeth von Thüringen bildet einen terminus ante quem. Die Entstehung in der Diözese Hildesheim ist aufgrund der charakteristischen Litanei und des Totenoffiziums gesichert; eine genauere Lokalisierung der Schriftheimat ist bislang nicht möglich. — Zu welchem Zeitpunkt und über welche Vorbesitzerin der Codex ins Augustiner-Chorfrauenstift Steterburg gelangte, ist nicht mehr nachweisbar. Im Steterburger Inventar von 1572 sind mehrere Psalterien genannt, darunter Ein alter Psalteriúm [!] Schwarz (Kruse Stiftsbibliotheken, 250 Nr. 54, 257f., Hs. genannt), bei dem es sich um den vorliegenden Band handeln könnte. — Am 18.3.1572 wurde er mit den übrigen Steterburger Codices in die Wolfenbütteler Hofbibliothek überführt, ein entsprechender Vermerk ist auf Bl. 1r angebracht: Auss Stetterburgk den 18 Martii anno 72 Einkommen. 1588 von Eberhard Eggelinck unter den Pergamenthandschriften der Hofbibliothek (NLA – StA Wolfenbüttel, 1 Alt 22, 83, 22r–35v, hier 33r) als Psalterium vff Pergamein geschrieben in 4° und bretern gebunden (mehrere gleichlautende Einträge) verzeichnet; im 1614 angefertigten Gesamtkatalog von Liborius Otho ist er unter den meist mit identischen Einträgen summarisch erfassten Psalterien nicht eindeutig identifizierbar. 1618 aus Wolfenbüttel in die Universitätsbibliothek Helmstedt überführt, 1644 in deren Handschriftenkatalog (Cod. Guelf. 27.2 Aug. 2°, 19v) unter den Theologici MSStiin quarto unter dem Sammeleintrag Sechs und zwanzig Psalteria Latina pro Choro, vf pergamen subsumiert; im Handschriftenverzeichnis von 1797 (BA III, 51) unter Nr. 731 aufgeführt.

Schönemann, 75 Nr. 5.1. — Heinemann Nr. 799. — Kroos Bildhandschriften, 98, 120–122, 134, 165f., 168, 180 und 188 Nr. 22. — Kunst und Kultur im Weserraum, 537 Nr. 220. — Sommer Deckenbild, 145. — Kroos Bildstickereien, 54, 57. — Kroos Beiträge, 128. — O. Mazal, Buchkunst der Romanik, Graz 1978 (Buchkunst im Wandel der Zeiten 2), 199.W. Fitzgerald, Ocelli nominum. Names and shelf marks of famous/familiar manuscripts, Toronto 1992 (Subsidia mediaevalia 19), 115 ("Steterburg Psalter"). — Die illuminierten lateinischen Handschriften deutscher Provenienz der Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz 1200–1350, beschrieben von P. Väth, Teil 1: Text, Wiesbaden 2001, 112 Nr. 83. — Wolter-von dem Knesebeck Elisabethpsalter, 64, 67, 337, 363, 366f. — W. Achilles, Monatsbildzyklen in Hildesheimer Prachthandschriften des 13. Jahrhunderts, Hildesheim 2003 (Quellen und Dokumentationen zur Stadtgeschichte Hildesheims 14), 64.Rosenkränze und Seelengärten, 245–248 Nr. IV.4 (B. Braun-Niehr). — Kruse Stiftsbibliotheken, 127f. mit Abb. 30, 134, 272 mit Farbabb. 6, 419.

1r mit Ausnahme des oben zitierten Einkunftsvermerks leer.

1v–7r Kalendarium. Nichtliturgisches Kalendar der Diözese Hildesheim ohne Festgrade (vergl. Grotefend 2, 18–23); angegeben sind Goldene Zahl, Sonntagsbuchstaben, römische Tageszählung (rot), daneben in Rot die Zeitspannen der Nonen, Iden und Kalenden durch spaltenweise übereinandergestellte litterae elongatae. Den Monaten sind jeweils die Merkverse zu den dies aegyptiaci (Druck: Grotefend 1, 36; vgl. Schaller/Könsgen 7597; Walther I 9771; Thorndike/Kibre 651.13.) vorangestellt; die dies aegyptiaci sind im Kalendar selbst durch ein rotes, durchgestrichenes ›Đ‹ gekennzeichnet. Über jeder Tagesspalte ist außerdem die traditionelle Monatslänge in Sonnen- und Mondtagen (in Rot) angegeben. Folgende diözesentypische Feste sind zu nennen: 22.1. Epiphanii confessoris, 15.3. ›Cyriaci et sociorum eius‹ (sonst. 16.3.), 23.4. ›Georgii martyris‹, 4.5. ›Translatio Godehardi episcopi‹, 5.5. ›Nativitas Godehardi episcopi‹, 31.5. ›Cancianorum martyrum‹, 5.8. Oswaldi regis, 16.8. ›Translacio sancti Berwardi‹, 22.9. ›Mauricii et sociorum eius‹, 27.9. ›Cosme et Damiani‹, 15.10. Speciose virginis, 20.11. ›Berwardi episcopi‹, 8.12. Adventus reliquiarum sancte Marie in Hildeneshem. Bemerkenswert: 23.1. Emerentiane virginis (nur in älteren Hildesheimer Kalendaren, in Halberstadt durchgehend), 31.1. Concordii martyris (in den Martyrologien zum 1.1.), 13.2. Castoris presbyteri, 18.3. ›Primus dies saeculi‹, 27.3. Resurrectio domini, 25.4. ›Ultimum pascha‹, 27.4. ›Noe arham intravit‹, 15.5. ›Primum pentecostes‹, 25.5. ›Estas oritur‹, 13.6. ›Ultimum pentecostes‹, 7.7. Willibaldi confessoris (nur in älteren Hildesheimer und Halberstädter Kalendaren), 12.8. Eupli martyris (nur in älteren Hildesheimer und Halberstädter Kalendaren). 1v zum 29.1. von einer Hand des 14. Jh. nachgetragen: Sancti Matie apostoli [!] episcopi in Hildensem (der Gedenktag des Bischofs Matthias von Jerusalem ist entgegen der Formulierung sonst in Hildesheim nicht nachgewiesen). Vgl. zu den biblischen Gedächtnistagen ausführlich F. Piper, Die Kalendarien und Martyrologien der Angelsachsen so wie das Martyrologium und der Computus der Herrad von Landsperg nebst Annalen der Jahre 1859 und 1860, Berlin 1862, 3–21. Das gesamte Kalendar mit Ausnahme der Gedenktage des AT ist erfasst bei Kroos Bildhandschriften, 208–315 Nr. 22.

7v Tabula. Eine zweispaltige Liste mit Psalmeninitien und -nummern, vermutlich zum liturgischen Gebrauch, im 14. oder 15. Jh. nachgetragen.

8r–150v Psalterium feriatum secundum cursum romanum cum ordinario officii ad usum dioecesis Hildeshemensis. Der Psalmentext war zunächst als Psalterium non feriatum angelegt, dessen Gliederung sowohl der formalen Drei- als auch der liturgischen Achtteilung nach dem Cursus romanus folgte. Im späten 14. oder 15. Jh. wurde, vielleicht schon in Steterburg, ein Teil des Ordinarium officii nach Hildesheimer Gebrauch auf den Kopf- und Fußstegen der betreffenden Bl. ergänzt (die Invitatorien, die Hymnenversikel sowie die Laudes- und Magnificatantiphonen fehlen) und der Text somit in ein unvollständiges Psalterium feriatum nach dem Cursus romanus umgewandelt. Im einzelnen sind enthalten:
(8r–27v) Psalmi in dominicis diebus ad matutinas et ad primam. Enthält Ps 1–20 (Matutin) und 21–25 (Prim) mit den nur anzitierten Antiphonen und Versikeln zur Matutin (CAO 4875, 8138, 1742, 8178.1, CANTUS 206011 und CAO 8061).
(27v–39v) Psalmi in feria II ad matutinas. Enthält Ps 26–37 mit den nur anzitierten Antiphonen und Versikeln zur Matutin (CAO 2404, 1290, 3300, 4580, 2801, 4643 und 8026).
(39v–51r) Psalmi in feria III ad matutinas. Enthält Ps 38–51 mit den nur anzitierten Antiphonen und Versikeln zur Matutin (CAO 5294, CANTUS 201504, CAO 2673, 1278, 1533, 2168 und 8091).
(51r–62v) Psalmi in feria IV ad matutinas. Enthält Ps 52–67 mit den nur anzitierten Antiphonen und Versikeln zur Matutin (CAO 1549, 4568, 3533, 2089, 1196, 3230 und 8011).
(62v–76v) Psalmi in feria V ad matutinas. Enthält Ps 68–79 mit den nur anzitierten Antiphonen und Versikeln zur Matutin (CAO 2330, 2681, 3620, 2709, 5203, 4394 und 8079).
(76v–90r) Psalmi in feria VI ad matutinas. Enthält Ps 80–96 mit den nur anzitierten Antiphonen und Versikeln zur Matutin (CAO 2814, 5219, 1733, 2911, 1721, 1764 und 7961).
(90r–105v) Psalmi in feria VII ad matutinas. Enthält Ps 97–108 mit den nur anzitierten Antiphonen und Versikeln zur Matutin (CAO 4511, 3508, 1825, 1682, 5471, 1874 und 8025).
(105v–108r) ›Dominicis diebus ad vesperas‹. Enthält Ps 109–113 mit den (teilweise durch Beschnitt fragmentierten) Antiphonen und Versikeln zur Vesper (CAO 4853, 2865, 3251, 4971, 5092, 2427 und 8018.2).
(108r–109r) Psalmi in feria II ad vesperas (pars I). Enthält Ps 114–116 mit den ersten drei Vesperantiphonen (CAO 3319 und 1944, 3586).
(109r–118v) Psalmi ad horas parvas. Enthält Ps 117 und 118 für die kleinen Horen (109v ist der im laufenden TText ausgelassene Vers Ps 117,11 auf dem Kopfsteg nachgetragen) ohne weitere Zusätze.
(118v–119r) Psalmi in feria II ad vesperas (pars II). Enthält Ps 119 und 120 mit den Vesperantiphonen (CAO 1824 und 1536).
(119r–120v) Psalmi in feria III ad vesperas. Enthält Ps 121–125 mit den zugehörigen Vesperantiphonen (CAO 3229, 4473, 1279, 1735 und 2839).
(120v–122r) Psalmi in feria IV ad vesperas. Enthält Ps 126–130 mit den zugehörigen Vesperantiphonen (CAO 3885, 1587, 1732, 2116 und 4990).
(122r–125v) Psalmi in feria V ad vesperas. Enthält Ps 131–136 mit den ersten beiden zugehörigen Vesperantiphonen (CAO 2713 und 2988), ab Bl. 123v fehlen die hingefügten Antiphonen völlig.
(125v–129v) Psalmi in feria VI ad vesperas. Enthält Ps 137–142; die zugehörigen Vesperantiphonen sind nicht mehr nachgetragen.
(129v–133r) Psalmi in feria VII ad vesperas. Enthält Ps 143–147; die zugehörigen Vesperantiphonen sind nicht mehr nachgetragen.
(133r–134v) Psalmi in omnibus diebus ad laudes. Enthält Ps 148–150; die beiden letzten Psalmen jeweils mit der fehlerhaften Rubrik ›Cantica‹.
(134v–135r) ›Canticum [Isaiae]‹.Stegmüller RB 21g1.
(135r–v) ›Canticum [Ezechiae]‹.Stegmüller RB 21g2.
(135v–136v) ›Canticum [Annae]‹.Stegmüller RB 21g3.
(136v–137v) ›Canticum [Moysi] primi [in marg.]Stegmüller RB 21g4.
(137v–139r) ›Canticum [Habacuc]‹.Stegmüller RB 21g5.
(139r–142r) ›Canticum [Moysi II]‹. Stegmüller RB 21g6.
(142v–143r) Te deum. ›Canticum‹. Zum Text vgl. CPL 650.
(143r–144r) ›Canticum [trium puerorum]‹.Stegmüller RB 21g7.
(144r–v) ›Canticum Zacharie‹. Stegmüller RB 21h1.
(144v–145r) ›Canticum sancte Marie‹. Stegmüller RB 21h2.
(145r) ›Canticum Symeonis‹. Stegmüller RB 21h3.
(145v–147r) Symbolum Athanasianum. ›Fides‹. Druck (zuletzt): Denzinger, 45–47 Nr. 75–76. Literatur: CPG 2295; CPL 167; CPPM 38.
(147r–150v) Litania cum rogationibus precibusque minoribus secundum usum diocesis Hildeshemensis. ›Letania‹. Die Namen der angerufenen Heiligen sind zweispaltig angeordnet. Die Litanei weicht vom (erheblich jüngeren) gedruckten Hildesheimer Brevier (GW 5362, FF IIIIrb–Vvb) ab, ist aber aufgrund der letzten drei angerufenen Bekenner (148rb–va) Sancte Godeharde, Sancte Epiphani und Sancte Berenwarde eindeutig lokalisierbar, vgl. dazu auch Wolter-von dem Knesebeck Elisabethpsalter, 67 und 363 (dort fast alle angerufenen Heiligen abgedruckt). Die Rogationes sind z. T. anders angeordnet und im Gegensatz zum Druck nicht vollständig vorhanden; die ›Preces‹ weichen bis auf das einleitende Standardstück (Ego dixi domine miserere mei …) völlig ab, vorhanden sind die Orationen CC Corp. orat. 85, 1243 (modifiziert), 3830, 752a (longa), 2404b, 3129 und 4064.

150v–159v Officium defunctorum. (Text setzt ein) … Pietate tua quesumus domine nostrorum solve vincula … — … quam semper optaverunt piis supplicationibus consequantur. Per dominum nostrum. Deo gratias. Amen. Enhält zunächst (150v–155r) das komplette Offizium, allerdings mit den Lectiones minores entsprechend dem gedruckten Brevier mit einer vom Hildesheimer Usus abweichenden, aber u.a. auch in Magdeburg vorliegenden und darüber hinaus weit verbreiteten Responsorienreihe (Ottosen 124f.: 14–72–24, 32–57–68, 28–40–38, auch in dem fragmentarischen Totenoffizium in Cod. Guelf. 733 Helmst., 144r–145v). Es schließen sich fünf Collectae an, die mit einer Ausnahme auch im Brevierdruck (GW 5362, JJ VIIva – KK IIIvb) enthalten sind, nämlich CC Corp. orat. 4846, 1903, 2205, 1139 und 2684b. (155r–159v) folgen die neun Lectiones maiores; lectio I–VII stimmen mit dem Brevierdruck überein, lectio VIII besteht aus des Lesungen Nr. VIII und IX des Drucks und lectio IX enthält Iob 7,1–8 (Qilitia [!] est vita hominis super terram … oculi tui in me et non subsistam, vgl. Ottosen, 60f.: kombiniert die Schlusslesung der Gruppen 1b und 1c). Die Responsorienreihe entspricht dem Hildesheimer Usus (Ottosen, 195: 79–82–83, 1–58–47, 76–18–38), allerdings sind hier die Responsorien Nr. 47 und 76 der Lesungen VI und VII vertauscht.


Abgekürzt zitierte Literatur

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CPG Clavis patrum Graecorum, Bd. 1–6, hrsg. von M. Geerard und J. Noret, Turnhout 1974–2003 (Corpus Christianorum. Series Graeca)
CPL Clavis patrum Latinorum, hrsg. von E. Dekkers, Steenbrugge u.a. 31995 (Corpus Christianorum. Series Latina)
CPPM Clavis patristica pseudepigraphorum medii aevi, hrsg. von I. Machielsen, Turnhout 1990– (Corpus Christianorum. Series Latina)
Denzinger H. Denzinger, Kompendium der Glaubensbekenntnisse und kirchlichen Lehrentscheidungen (= Enchiridion symbolorum definitionum et declarationum de rebus fidei et morum), verbessert, erweitert, ins Deutsche übertragen und unter Mitarbeit von H. Hoping hrsg. von P. Hünermann, 45. Aufl., Freiburg/Br., Basel, Wien 2017
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Wolter-von dem Knesebeck Elisabethpsalter H. Wolter-von dem Knesebeck, Der Elisabethpsalter in Cividale del Friuli. Buchmalerei für den Thüringer Landgrafenhof zu Beginn des 13. Jahrhunderts, Berlin 2001 (Denkmäler deutscher Kunst)

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der mittelalterlichen Helmstedter Handschriften Teil IV.
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