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Beschreibung von Cod. Guelf. 798 Helmst. (geplant: Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil V: Cod. Guelf. 616 bis 927 Helmst., beschrieben von Bertram Lesser.)
Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil V: Cod. Guelf. 616 bis 927 Helmst., beschrieben von Bertram Lesser (in Vorbereitung).
Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Programms "Erschließung und Digitalisierung handschriftlicher und gedruckter Überlieferung"

De sepulturis decretales. Statuta conciliorum provincialium. Tabula astronomica

Papier — 26 Bl. — 21 x 15 cm — Norddeutschland — 1375–1425

Aus zwei Teilen zusammengesetzt: I 1r7v, II 8r26v. Lagen: VI–5 (7). VI (19). VI–5 (26). Lagenmitte an den Heftstellen mit je zwei nicht durchgehenden Pergamentfalzen als Heftverstärkung. Bleistiftfoliierung modern: 126. Neun der zehn fehlenden Bll. wurden leer entfernt; Textverlust liegt lediglich auf dem zwischen Bl. 19 und 20 fehlenden Bl. vor.

Spätgotischer Koperteinband, die drei erhaltenen Lagen sind ohne Verstärkung mit Langstichheftung direkt durch den aus einem Kalendarfragment (s. unten) bestehenden Umschlag geheftet. Die vermutlich vom hinteren Umschlag ausgehende Klappe fehlt ebenso wie der daran befestigte Knopf-Wickelverschluss, von dessen einstigem Vorhandensein nur noch das Befestigungsloch des Knopfes auf dem VD mit einer auf Bl. 1r befindlichen Rostspur der metallenen Öse zeugt. Auf dem VD ein Titelvermerk in Bastarda: Statuta provincialia.

Fragment: Einband. Halberstadt, Diözese. 13. Jh., 2. Hälfte. Pergament. 1 Bl. 31 × 21 cm. Schriftraum: 24 × 19 cm (beschnitten), zweispaltig (Spalten ca. 9,5 cm breit), 30–31 tintenliniierte Zeilen. Regelmäßige Textualis von einer Hand. Rubriziert (Hochfeste und astronomische Angaben sowie die KL-Ligaturen am Monatsbeginn). VDHD, VSHS Kalendarium. Fragment eines nichtliturgischen Kalendariums der Diözese Halberstadt ohne Festgrade, erhalten sind die Monate März bis Juni. Angegeben sind Goldene Zahl, Tagesbuchstaben und römische Tageszählung (rot) sowie rechts daneben die Zeitspannen der Nonen, Iden und Kalenden durch spaltenweise angeordnete rote litterae elongatae. Unter jeder Tagesspalte ist die Tages- und Nachtlänge in Stunden angegeben, u. a. gedruckt in PL 94, 1147C–1158B. Als Grundlage dient der Festkalender der Diözese Halberstadt, ergänzt durch zahlreiche, z. T. aus Martyrologien entnommene Festtage sowie durch Feste aus der Erzdiözese Magdeburg und ihrer Suffragane, insbesondere Merseburg (vgl. Grotefend 2, 59–63, 109–113 und 121–125), so dass eine lückenlose Festfolge entsteht. Folgende Feste sind für die Diözese Halberstadt charakteristisch: 7.3. ›Perpetue et Felicitatis martyrum‹, 27.3. ›Resurrectio domini‹, 4.5. Godehardi episcopi, 6.5. ›Iohannis ante portam latinam‹, 9.5. Adventus reliquiarum sancti Stephani, 26.6. ›Johannis et Pauli martyrum‹. Für die Erzdiözese Magdeburg (mit Merseburg) sind dagegen charakteristisch: 5.3. Foce martyris, 9.3. Quadraginta militum, 16.6. Aurei et Justini martyrum. Außerdem finden sich einige Feste, die in den unten gen. Vergleichshss. fehlen: 9.3. Rogati confessoris, 26.3. Gastuli martyris oder 29.4. Agabii et Secundini. Die vorliegende gemischte, z. T. aus Martyrologien angereicherte Form des Kalendars ist im Nordharzraum seit dem 11. Jh. noch mehrfach überliefert, vergl. wurden z. B. das für das Braunschweiger Kollegiatstift St. Blasius gefertigte Rituale Wolfenbüttel, NLA – StA, VII B Hs 167, 2r–11r (12. Jh., 1. Viertel, vgl. Kroos Bildhandschriften, 183 Nr. 2; Divina officia 290f. Nr. 57 [H. Härtel]), sowie aus dem Raum der Halberstädter Diözese das Semeca-Missale (Halberstadt, Domschatz, Inv.-Nr. 474, 5r–8v, 13. Jh., 2. Viertel, Halberstadt, 176), das Missale Cod. Guelf. 40 Helmst., 3va–6rb (um 1200); das dreibändige Brevier Cod. Guelf. 145.1 Helmst., 1v7r; 145.2 Helmst., 3r8v und 319 Helmst., 1r6v (um 1300) und die Psalterien Cod. Guelf. 479 Helmst., 2r7v (1220–1230); 1075 Helmst., VS–5v, und Helmstadt, Ehemalige Universitätsbibliothek, I Hs. 1, 3r8r (beide um 1200 aus dem Augustiner-Chorherrenstift Hamersleben).

Herkunft: Nach Ausweis des Inhalts und der Wasserzeichendatierung entstanden die beiden Teile des schmalen Codex im letzten Viertel des 14. bzw. im ersten Viertel des 15. Jh. Die Schriftheimat kann magels weiterer Kriterien nur anhand des Inhalts und der Parallelüberlieferung ungefähr auf die Region des Erzstifts Magdeburg bis ins benachbarte Hildesheim und Halberstadt eingegrenzt werden; ebenso bleibt unklar, ob der Band im monastischen oder säkularklerikalen Umfeld entstanden ist. — Wann und über welche Vorbesitzer der Codex in die Universitätsbibliothek Helmstedt gelangte, ist unbekannt. Er ist dort erstmals eindeutig 1644 im Handschriftenkatalog (Cod. Guelf. 27.2 Aug. 2°, 26r) unter den Juridici MSSti in quarto als Statuta provincialia districtus Magdeburgensis beschrieben; im Handschriftenverzeichnis von 1797 (BA III, 52) unter Nr. 782 genannt.

Heinemann Nr. 894.

I

Papier — 7 Bl. — 21 × 15 cm — Magdeburg, Erzdiözese (?) — 15. Jh., 1. Viertel

Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Augen und Maul, darüber einkonturige Stange, darüber einkonturiger Stern (nicht nachweisbar). Lagen: VI–5 (7). Schriftraum: 15 × 11,5 cm, zweispaltig (Spalten 5,5 und 5 cm breit), Bl. 4v–5v einspaltig beschrieben, 29–30 Zeilen. Bastarda von einer Hand. 1ra3rb rubriziert, rote Lombarden.

1ra3rb De sepulturis decretales. ›De sepulturis‹. Die offenbar planvoll angelegte Abschrift enthält in wörtlichem Auszug X 3.28.1 – X 3.28.14 einschließlich der zugehörigen Rubriken. Edition: Friedberg 2, 548–554. – 3va4rb leer.

4v5v Bonifatius IX papa: Constitutio 'Honestis et humilibus' de interdicto pro oppido Burg (Rom, 1.9.1400). Bonifacius episcopus servus servorum dei ad futuram rei memoriam. Honestis et humilibus supplicum votis illis presertim que divini cultus aucmentum [!] et animarum salutem concernunt annuimus … Sane peticio pro parte dilectorum filiorum proconsulum consulum et communis opidi Borch Brandeborgensis diocesis nobis exhibita continebat … — … tenore presencium ex certa sciencia conservamus et presentis scripti patrocinio communimus. Nulli ergo omnino hominum … Si quis autem … Datum Rome apud sanctum Petrum kalendas Septembris pontificatus nostri anno undecimo. Diese Urkunde Bonifaz' IX. ist über den gesamten Pontifikat mit identischem oder nur wenig abweichendem Wortlaut für zahlreiche Städte überliefert. Ausgaben anderer Ausfertigungen: Urkundenbuch der Stadt Goslar und der in und bei Goslar belegenen geistlichen Stiftungen, Teil V: 1366–1400, bearbeitet von G. Bode und U. Hölscher, Halle/S. 1922 (Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete 45), 561f. Nr. 1107; Mecklenburgisches Urkundenbuch, hrsg. von dem Verein für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, Bd. XXIII: 1396–1399, Schwerin 1911, 463f. Nr. 13333 und 599f. Nr. 13472; Bd. XXIV: 1400, Schwerin 1913, 17f. Nr. 13590 (Regest). Literatur: Regesten der in Niedersachsen und Bremen überlieferten Papsturkunden 1198–1503, bearbeitet von B. Schwarz, Hannover 1993 (Quellen und Untersuchungen zur Geschichte Niedersachsens im Mittelalter 15 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen 37), 283 Nr. 1148, 286f. Nr. 1158 und 1162, 297 Nr. 1202 und 298f. Nr. 1209; Regesten der Urkunden und Aufzeichnungen im Domstiftsarchiv Brandenburg, Teil 1: 948–1487, bearb. von W. Schößler, Weimar 1998 (Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs 36), 383f. Nr. 573, 538f. Nr. P 34; – 6r7v leer.

II

Papier — 19 Bl. — 21 × 15 cm — Magdeburg, Erzdiözese — 14. Jh., 4. Viertel

Wasserzeichen: Zwei Kreise übereinander, darüber und dazwischen Stern: WZIS IT8355-PO-22848 (1381, ein weiterer Typ nicht nachweisbar). Lagen: VI (19). V–3 (26). Die Seiten 8r und 26v sind aufgrund längerer separater Aufbewahrung angeschmutzt und dunkel verfärbt. Schriftraum: 16–17 × 10–11 cm, einspaltig, je nach Hand 32–34 Zeilen. Bastarda und jüngere gotische Kursive von zwei Händen, Hand 1 (Bastarda): 8r25r; Hand 2 (jüngere gotische Kursive): 25v26v. 8r17r und 21r25r rubriziert, rote, vereinzelt auch braune Lombarden.

8r12v Burchardus III archiepiscopus Magdeburgensis (?): Statuta provincialis concilii Magdeburgensis incerto anno habiti. ›Incipit prologus statutorum provincialium de districtu Magdeburgensi‹. Borchardus dei gracia sancte Magdeburgensis ecclesie archiepiscopus universis prelatis totique clero eiusdem provincie sinceram in domino caritatem. Scriptum in canone quo dictum est: Seniores provincie tue congrega et eos interroga [D.20 c.3] … — … firmitatem per hoc ultimum statuta alia Magdeburgensis concilii si qua fuerint minime revocantes. Mit diesem Initium und Explicit sind zwei verschiedene Fassungen von Magdeburger Synodalstatuten überliefert: Die hier vorliegende längere Fassung mit Prolog und 23 Artikeln (die Gliederung der vorliegenden Hs. weicht geringfügig von den Drucken ab, worin auch die hier gebotenen Rubriken fehlen) wird ungeachtet des nicht passenden Ausstellers einer vermutlich 1266 abgehaltenen Provinzialsynode zugeordnet, während eine kürzere Fassung mit dem gleichen Prolog und nur neun Artikeln einer 1313 unter Erzbischof Burchardus III (s. unten) abgehaltenen Synode zugeordnet wird. Auf dem Kopfsteg das als Invokation dienene Schriftzitat Inicium sapiencie est timor domini [Ps 110,10]. Zur Parallelüberlieferung s. unten. Druck: Concilia Germaniae quae … J. F. Schannat magna ex parte primum collegit dein P. J. Hartzheim… plurimum auxit, continuavit …, tomus III.: Ab Anno M ad MCCXC, Köln 1760, 798–802 (23 Artikel der Synode von 1266); tomus IV.: Ab Anno MCCXC ad MCCCC, Köln 1761, 244–246 (Prolog und neun Artikel der Synode von 1313); Mansi 23, 1161A–1166D (23 Artikel der Synode von 1266); 25, 523A–526B (Prolog und neun Artikel der Synode von 1313, jeweils ND von Hartzheim). Literatur: C. J. von Hefele, Conciliengeschichte, Bd. 6, 2. verm. und verb. Aufl., besorgt von A. Knöpfler, Freiburg im Breisgau 1890, 99 und 563–566.

12v15r Burchardus III archiepiscopus Magdeburgensis: Statuta provincialis concilii Magdeburgensis anno M CCC XXIII habiti. ›Prologus secundi provincialis concilii Magdeburgensis‹. Borchardus archiepiscopus dei gracia sancte Magdeburgensis ecclesie etc. Circumspecta iuris providencia congrua provisione disposuit … — … aut electionis statuimus districitius faciendam. Die Abschrift enthält zunächst den Prolog und den abweichend mittels Rubriken gegliederten Text der in den unten gen. Drucken gez. Kapitel I–VI (14r expl. … sibi dicunt debita ius sibi dicere non liceat sicut legitime prohibent sanxiones [!]). Es folgen fünf ungedruckte Zusatzstatuten: (14rv) ›De penis submittencium civitates … dominis alienis‹. Contigit interdum quod rectores seu maiores civitatis aut opidi alicuius contra dominos suos … ecclesiastico subiacebit interdicto. (14v) ›De penis recipientis submissionem civitatis opidi vel alicuius iuris‹. Insuper et hiis qui submissionem tam illicitam … non habeat in precedentibus sed in futuris. (14v15r) ›De penis capellanorum et scriptorum capiencium percuciencium … vel episcopum‹. Rursum si archiepiscopum vel episcopum nostre provincie capient percuciens … ad superiores ordines de cetero non ascendat. (15r) ›Examinatores tempore ordinacionis debent inhibere discedentes … ne ad examen accedant‹. Exigit iuris severitas quod propter … ad examinacionem nequaquam accedant. (15r) ›Episcopi tempore celebracionis ordinum … debent eos prohibere‹. Similem quoque inhibicionem per episcopos dum ordines celebraverent … districitius faciendam. Zur Parallelüberlieferung s. unten. Druck (ohne Zusatzstatuten): Concilia Germaniae … tomus IV (s. oben), 280–282; Mansi 25, 685B–688A (ND von Hartzheim). Literatur: Hefele Conciliengeschichte Bd. 6 (s. oben), 611.

15r19r Burchardus III archiepiscopus Magdeburgensis: Statuta provincialis concilii Magdeburgensis Hallae anno M CCC XX habiti. ›Prologus provincialis concilii in Hallis celebrati‹. Borchardus dei gracia archiepiscopus sancte Magdeburgensis ecclesie etc. Consulta canonum et legum pericia super ecclesiarum rebus et libertatibus conservandis rebusque earum non alienandis … — … cum ecclesiis sit onerosa merito est reprobanda iuxta canonum sanxiones. Die Abschrift enthält den Prolog und den mittels Rubriken gegliederten Text der im unten gen. Druck gez. Kapitel I–VI; allerdings sind zwischen Kapitel IV und V sieben Zusatzstatuten eingeschoben: (17r18v) ›De clericis excommunicatis prophanis et irregularibus‹. Contigit aliquociens quod nonnulli clerici vinculo excommunicacionis asstricti … probanda coram executore in loco ubi proponitur probacio eius fiat. Das erste und die letzten sechs dieser Statuten finden sich als Teil der Beschlüsse des Magdeburger Provinzialkonzils von 1370, und zwar als cap. XXXVI, cap. X.r–u und cap. XVII, wo sie explizit als aus den Hallenser Statuten übernommen gekennzeichnet sind. Lediglich das zweite Zusatzstatut (17v, ohne Rubrik: Si canonico aut monacho an alteri ecclesie ministro vel rectori parrochialis ecclesie … pro irrogatis iniuriis et offensis) fehlt und ist ungedruckt. Es ist daher zu vermuten, dass der in dieser Hs. ebenso wie in der Parallelüberlieferung vorliegende Textbestand die ursprüngliche Fassung besser repräsentiert als die von Hartzheim gedruckte kürzere Fassung. Zur Parallelüberlieferung s. unten. Druck: Concilia Germaniae … tomus IV (s. oben), 274–276 (ohne Zusatzstatuten), 425 (Zusatzstatut 1, am Schluss gekürzt), 416f. (Zusatzstatuten 3–6) und 420 (Zusatzstatut 7); Urkundenbuch der Stadt Halle, ihrer Stifter und Klöster, Bd. 2: 1301–1350, mit Register zu Teil 1 und Teil 2, bearb. von A. Bierbach, Magdeburg 1939 (Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und des Freistaates Anhalt ), 122f. Nr. 573 (Teildruck von Hartzheim). Literatur: Hefele Conciliengeschichte Bd. 6 (s. oben), 607.

19rv Otto archiepiscopus Magdeburgensis: Statuta provincialis concilii Magdeburgensis Calvis anno M CCC XLIV habiti (partim, in fine mutilus). Otto dei gracia sancte Magdeburgensis ecclesie archiepiscopus universo clero eiusdem civitatis dioecesis et provincie salutem in domino sempiternam. Cum per illud statutum quod dominus archiepiscopus Borchardus pie memorie predecessor noster … — … nec consiliis suis interfuerint nisi forte tractatum habuerint cum eis de procuranda satisfactione quam … (Text bricht ab). Der Schluss des Textes fehlt aufgrund von Blattverlust. Zur Parallelüberlieferung s. unten. Druck: Concilia Germaniae … tomus IV (s. oben), 345f. (am Schluss erheblich abweichend); Mansi 26, 13E–16B (ND von Hartzheim); C. Sagittarius, Historiae archiepiscopatus Magdeburgensis Liber V, in: Allgemeines historisches Magazin mit Beyhülfe einiger Gelehrten errichtet von D. F. E. Boysen, Drittes Stück, Halle/S. 1768, 3–164, Statutentext 116–118 cap. XIV.2, hier bis 117 (Text entspricht der Hs.). Literatur: Concilia Germaniae … tomus IV (s. oben), 522 (Zusammenfassung);

20r Otto archiepiscopus Magdeburgensis: Statuta provincialis concilii Magdeburgensis anno M CCC XXXVI (?) habiti (ultima pars tantum). (Text setzt ein) … predecessorum nostrorum statuta quilibet executor processit ab alio legitime iuxta formam statutorum … — … ab ingressu ecclesie se noverit incurrisse. Datum Magdeburch in concilio provinciali Anno domini Mo CCCo XXX die concepcionis beati Johannis Baptiste. Der Beginn des ungedruckten Textes fehlt aufgrund von Blattverlust; die hier vorliegende Datierung ist unvollständig (in der Parallelüberlieferung ist 1336 angegeben), dazu Marginalie des Schreibers neben der Datumszeile: nescio quando. Ein Magdeburger Provinzialkonzil ist außerhalb der nachfolgend gen. hs. Überlieferung allerdings weder zu 1330 noch zu 1336 bekannt oder nachgewiesen. Alle hier gebotenen Magdeburger Synodalstuten in identischer Abfolge auch in Berlin, SBBPK, Ms. theol. lat. fol. 252, 216ra–225ra; Berlin, SBBPK, Ms. theol. lat. fol. 572, 201vb–210va; Berlin, SBBPK, Ms. theol. lat. qu. 285, 81r–98r (Berlin 13,2,2, 589f. Nr. 637, 926f. Nr. 831 und 664f. Nr. 684); Hannover, GWLB, Ms. I 176a, 58r–70r (Hannover NLB 2, 36f.); Hildesheim, DB, Hs. 665, 95ra–104ra (Hildesheim 1, 90). Vgl. zu den Magdeburger Statuten insgesamt: P. Wiegand, Diözesansynoden und bischöfliche Statutengesetzgebung im Bistum Kammin. Zur Entwicklung des partikulären Kirchenrechts im spätmittelalterlichen Deutschland, Köln, Weimar, Wien 1998 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Pommern 5/32), 328–331, bes. 330.20v leer.

21r25r Theodoricus episcopus Brandenburgensis: Statuta provincialis concilii Brandenburgensis anno M CCC LXXX habiti. ›Statuta synodalia Brandenburgensis dyocesis‹. Tidericus dei gracia Brandenburgensis ecclesie episcopus universo clero nostre civitatis et diocesis salutem et noticiam subscriptorum. Quoniam clericos et religiosos oportet per decenciam habitus extrinseci intrinsecam ostendere morum honestatem vobis districte mandamus … — … infra duos menses proximos sub predicta pena aut alias arbitrio nostro reservata vobis conscribentes procuretis etc. Unter dem Text von Schreiberhand ein nicht mehr deutbarer, vielleicht aus der Vorlage übernommener Zusatz: Multum in Proylitz Pauli de Lane. Die Gliederung weicht von den gen. Drucken ab. Auch in Berlin, SBBPK, Ms. theol. lat. fol. 252, 206ra–209va; Berlin, SBBPK, Ms. theol. lat. fol. 572, 210r–213v (Katalog wie oben). Druck: P. W. Gercken, Ausführliche Stifts-Historie von Brandenburg. Nebst einem Codice Diplomatico aus dem Brandenburgischen Stifts-Archiv, Braunschweig, Wolfenbüttel 1766, 612628 Nr. CXXIX, hier bis 625 (nach der Berliner Hs. lat. fol. 252, z. T. abweichend, letztes Statut fehlt); Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellenschriften für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, hrsg. von A. F. Riedel, Haupttheil 1: Geschichte der geistlichen Stiftungen, der adlichen Familien, so wie der Städte und Burgen der Mark Brandenburg, Bd. 8, Berlin 1847, 324–330 Nr. 328, hier bis 329 cap. 21 (ND von Gercken); R. Heydler, Materialien zur Geschichte des Bischofs Stephan von Brandenburg, aus Handschriften gesammelt, in: Programm der Ritter-Akademie Brandenburg 10 (Ostern 1865 – Ostern 1866), Brandenburg 1866, 343, hier 19 Anm. 27 (Abdruck des letzten, in den beiden älteren Ausgaben fehlenden Statuts). Literatur: Concilia Germaniae …, tomus IV (s. oben), 522 (Zusammenfassung); G. Abb, G. Wentz, Das Bistum Brandenburg, Bd. 1, Berlin, Leipzig 1929 (Germania sacra 1: Die Bistümer der Kirchenprovinz Magdeburg 1), 40f.; Wiegand Diözesansynoden (s. oben), 331f. P. Riedel, Mit Mitra und Statuten. Bischöfliches Handeln in der spätmittelalterlichen Diözese Brandenburg, Berlin 2018 (Studien zur brandenburgischen und vergleichenden Landesgeschichte 19), 91–118 (bes. ab 110, ohne Kenntnis dieser Hs.).

25v26v Tabula astronomica. Anno domini Mo CCCo LXXXIo F litera dominicalis. XIIII aureus numerus. IX ebdomade V dies. Conversione sancti Pauli hora XXIII. Mathie apostoli hora XII … — … Feria tercia post omnium sanctorum hora XIX. Barbare vero hora VIII. Die knappe almanachartige Darstellung umfasst für die Jahre 1381–1393 jeweils die Angaben der Sonntagsbuchstaben, der Goldenen Zahl, des Intervalls vom 25.12. bis zum Sonntag Invocavit (in Wochen und Tagen) sowie pro Monat eine Tages- und Stundenangabe, bei der nicht näher spezifiziert ist, ob es sich um die lunisolare Konjunktion oder Opposition, d. h. um Voll- oder Neumond, handelt. Unter dem Text sind tabellarisch die zwölf Tierkreiszeichen den Monaten zugeordnet (Aquarius / JanuariusCapricornis / December).


Abgekürzt zitierte Literatur

Berlin 13,2,2 V. Rose, Die Handschriften-Verzeichnisse der Königlichen Bibliotheken zu Berlin, Bd. 13: Verzeichniss der lateinischen Handschriften, Bd. 2: Die Handschriften der kurfürstlichen Bibliothek und der kurfürstlichen Lande, 2. Abteilung, Berlin 1903
Divina officia Divina officia. Liturgie und Frömmigkeit im Mittelalter, Konzeption von Ausstellung und Katalog P. Carmassi, Wiesbaden 2004 (Ausstellungskataloge der Herzog-August-Bibliothek 83)
Friedberg E. Friedberg, Corpus iuris canonici, 2 Bde., Leipzig 1879 und 1881
Grotefend H. Grotefend, Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit, Bd. 1: Glossar und Tafeln, Bd. 2, Abteilung 1: Kalender der Diözesen Deutschlands, der Schweiz und Skandinaviens; Abteilung 2: Ordenskalender, Heiligenverzeichnis, Nachträge zum Glossar, Hannover 1891–1898, ND Aalen 1984
Halberstadt Katalog der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Handschriften in Halberstadt. Verzeichnis der Bestände der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Domschatz zu Halberstadt, und des Historischen Archivs der Stadt Halberstadt, bearbeitet von P. Carmassi, Wiesbaden 2018
Hannover NLB 2 Handschriften der Niedersächsischen Landesbibliothek Hannover, Bd. 2: Ms I 176a – Ms Noviss. 64, beschrieben von H. Härtel und F. Ekowski, Wiesbaden 1982 (Mittelalterliche Handschriften in Niedersachsen 6)
Heinemann O. von Heinemann, Die Helmstedter Handschriften, Bd. 1–3, Wolfenbüttel 1884–1888, ND Frankfurt/M. 1963–1965 (Kataloge der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel. Die alte Reihe 1–3)
Hildesheim 1 Handschriften der Dombibliothek zu Hildesheim, Bd. 1: Hs 124a–Hs 698, beschrieben von M. Stähli, H. Härtel und R. Giermann, Wiesbaden 1991 (Mittelalterliche Handschriften in Niedersachsen 8)
Kroos Bildhandschriften R. Kroos, Drei niedersächsische Bildhandschriften des 13. Jahrhunderts in Wien, Göttingen 1964 (Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen. Philologisch-historische Klasse, Dritte Folge 56)
Mansi G. M. Mansi, Sacrorum conciliorum nova et amplissima collectio …, Bd. 1–53, Florenz 1759–1927, ND Graz 1960–1962
PL Patrologiae cursus completus. Series Latina, Bd. 1–221, hrsg. von J. P. Migne, Paris 1844–1865
WZIS Wasserzeichen-Informationssystem. Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart (http://www.wasserzeichen-online.de/wzis/index.php)

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der mittelalterlichen Helmstedter Handschriften Teil IV.
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