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Beschreibung von Cod. Guelf. 84.7 Aug. 2° (Heinemann-Nr. 2873)
Otto v. Heinemann: Die Augusteischen Handschriften 4. Cod. Guelf. 77.4 Aug. 2° — 34 Aug. 4°. Frankfurt/M.: Klostermann, 1966 (Nachdruck d. Ausg. 1900). S. 8081

Le liure des demandes et Responses en amours et autrement. Et des uenditions a tous propres.

Pergam. — 90 Bll. mit alter rother Bezifferung, wozu noch ein Vorsatzblatt mit Titel und ein hinteres Schmutzblatt kommen. — 27 × 19 cm — 15. Jahrh.

Jenes zeigt in einer schwarz und goldenen Umrahmung ein zierlich ausgeführtes Bild in burgundischem Geschmack, ein Zimmer darstellend, in dem die beiden Personen des Dialoges, ein vornehmer Mann, hinter dem ein Page steht, und eine vornehme Dame, ihr Wechselgespräch führen. f. 1 eine grössere Initiale in Farben ausgeführt (S). Darunter in rother Schrift: Ce sont demandes moult honnestes faittes par vne demoiselle a vn gentil cheualier lequel lui en donne les Responses a pluisieur et diuers propres.

Holzdeckel mit schwarzem gepressten Leder überzogen: ursprünglich zwei Schliesser von denen einer abgerissen. Auf dem hinteren Schmutzblatt ein französisches satyrisches Gedicht mit der Ueberschrift: Couronnee a lescolle de Rhetoricque a la principaude de Michiel de Lattre. ao. 1532.

Herkunft: Auf der Vorderseite des dritten Vorsatzblattes findet sich folgende Inscription: Sam Anthony Martiny Teneramondani hospitis in deaurato capite Gandain. 1571. Auf dem vorhergehenden: Francois de Massom. Auf dem inneren Vorderdeckel steht: 1571 | Souuent y pense | Zuut peene.

Der Dialog der Demoiselle und des Edelmanns geht bis f. 77. Dann folgen (f. 77′–84) Venditions, d. h. 47 Strophen, die fast alle mit den Worten beginnen: Je vous vens.“Je vous vens. — f. 84′–87: Pour paindre salle chambre ou galerie. (Eine Anzahl von Sinnsprüchen, an die Wand zu malen, theils Thieren, theils Menschen in den Mund gelegt.) — f. 87′–89′: Trois balades. — f. 89′–90: Cy sensieut de tous les iours de lan. (Sprüche auf die 7 Wochentage.) — f. 90′: Deux rondels. Schlussschrift in Roth: fyn du liure | a Rome lan m. ccc. iiii. Dieses Colophon bezeichnet indes schwerlich das Jahr, in der die Handschrift geschrieben ist, sondern nur das Jahr ihrer muthmasslichen Vorlage. Die ganze Handschrift trägt so bestimmt in der Sprache wie in der Schrift den Charakter des 15. Jahrhunderts, dass sie diesem zweifellos angehört, und ist in Schrift und Ausschmückung so französisch, dass sie nicht in Rom geschrieben sein wird.


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