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Beschreibung von Cod. Guelf. 87.10 Aug. 12° (Heinemann-Nr. 3851)
Otto v. Heinemann: Die Augusteischen Handschriften 5. Cod. Guelf. 34.1 Aug. 4° — 117 Aug. 4° und Anhang: Handschriften in Sammelbänden. Frankfurt/M.: Klostermann, 1966 (Nachdruck d. Ausg. 1903). S. 177178

Hochdeutsches Gebetbüchlein.

Pergam. — 201 Bll. — 9,5 × 7 cm — 15. Jahrh.

Mit rothen Ueberschriften und einer Anzahl (20) die ganze Seite füllender, ungemein zart und schön ausgeführter Bilder, denen gegenüber die entsprechenden Seiten mit den Anfängen der Gebete durchweg mit in Gold und Farben ausgeführten Initialen sowie mit reizvollen Randleisten geschmückt sind. f. 1′, Abnahme Christi vom Kreuz, f. 10′, Christus am Kreuz, f. 19, Christus betend am Oelberge. f. 37, der Evangelist Johannes auf Pathmos, schreibend, in anmuthiger Landschaft: rechts von dem Beschauer zu des Evangelisten Füssen ein Teufelchen, das das am Boden stehende Tintenfass mit einer langen Stange umzustossen sucht. In der Luft ein Adler, der einen anderen Vogel tödtet. f. 42′, Maria thronend unter gothischem Dach, vor ihr knieend die h. Katharina im Purpurkleide, an dem zerbrochenen Rade zu ihren Füssen kenntlich. f. 45′, Hinrichtung der h. Barbara: oben in einer Gewitterwolke der Teufel in Gestalt eines schwarzen Thiers. f. 48′, Martyrium des h. Sebastian. f. 50′, die Apostel Philippus und Jacobus sitzend mit ihren Marterwerkzeugen: über jedem von ihnen ein Engel. f. 52′, eine Almosen spendende Frau von ihrem Schutzengel gekrönt, während der zu ihren Füssen sitzende rothe Teufel seine Krallen nach ihr ausstreckt. f. 55′, Auffindung des h. Kreuzes durch die Kaiserin Helena und dessen Erprobung durch Auferweckung eines Todten. f. 58′, Messe des h. Gregorius. f. 64′, Huldigung der unter einem Baldachin mit dem Christkind thronenden Maria durch musicierende Engel. f. 85′, die h. Ursula mit ihren Jungfrauen und dem Papste Cyriacus, wie sie auf dem Rheine von den Heiden überfallen und getödtet werden, eines der reizendsten Bilder des Büchleins. (Dieses Bild hat von Alters her gefehlt, wurde aber nach einer für den Verein der Architekten veranstalteten Ausstellung der Herzogl. Bibliothek am 8. Juni 1852 in einem Briefe mit dem Poststempel Preussisch-Minden ohne jegliche Zuschrift wieder zugestellt.) f. 92, das Fegefeuer. f. 101′, Abendmahl, f. 105′, Auferstehung Christi, f. 123′, David betend auf den Knien in reicher Landschaft, f. 148′, die Trinität unter einem Prachtzelte, auf dessen oberem Gesimse in goldener Kapitalschrift steht: BENEDICTA · SIT · SAC̅TA · TRINITAS . f. 173′, Krönung der Maria (besonders schön), f. 200, der Tod auf einem Kirchhofe mit gerungenen Händen. — Die reichen Randleisten f. 158, und 165′ lassen vermuthen, dass diesen Blättern gegenüber gleichfalls je ein Bild fehlt. — Nach Waagen sollen die Bilder am Niederrhein gemalt, also niederdeutschen Ursprungs sein. Damit stimmt aber der durchweg oberdeutsche Text nicht, der vielmehr auf Oberdeutschland (Elsass oder Baden) als die Gegend hinweist, wo das Büchlein entstanden ist.

Schwarzer Lederband mit Goldschnitt.


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