<Windig, frisch wetter.>
Jn die kirche, cum sorore & filiis, am heüttigen
BehtTage, da der hofprediger von den plagen Egyptj1,
ferner forthgefahren.
Der Freyherr von Roggendorf, hat seinen ab-
schiedt Nachmittags, genommen, uns ist forth,
wieder zu seinem herren, nach Wolfenbüttel zu.
Gott wolle ihn geleitten! undt bewahren!
Il m'a fort recommendè son frere, mon page. et cetera
Hò havuto deglj intrighj, per il viaggio dissegna-
to ne' paesj bassj, del Benjamino Gigelsberger,
ilquale hà cangiato affatto, la prima jntenzione. perge
Oberlender ist von Deßaw, wiederkommen
wegen der weinpfähle, undt anderer anbefohlenen
puncten.
Briefe von Herwaerden, vor Schwester Dorothea Bathilde[.]
Röder, hat mir diesen abendt, á Dieu
gesagt, in meynung, Morgen (gebe gott) zu
verraysen, nacher Ermßleben, a sa femme.
Jch schigke mitt nach Ballenstedt,
pferde, zum beschählen. Gott gebe, zu glügk!
Fallimentj, discreditj, vadan jn malhora!
dj quelle persone, che fanno tutto, contra
ragione! e non vogliono consigliarsj!
Donnerstag♃ den 2. May; 1650.
Songe; que feü Son Altesse Monseigneur mon Pere, m'auroit
extraordinairement tancè, & regardè á
travers, a cheval & a pièd, pour avoir
negligè, quelque occasion importante,
& empognè une autre, de neant!
Tobias Steffeck von Kolodey ist nacher Cöhten, Wolfgang Sutorius mit Rödern,
nacher Ermsleben, undt vollends, nach Ballenstedt,
mit meinen 4 Stuhten zum berößen. Gott
wolle allenthalben, glügk beschehren!
J'ay èscrit, á Plötzka, & á Ballenstedt.
Graf Kinßky, ist mit 30 pferden, wieder
hiedurch, hat müßen dißmahl Fehrgeldt
geben, aber baldt darnach, hierüben, einen
hasen, (in præsentia, meiner Söhne) aufgehetzt,
bey Zeptzigk, undt denselbigen (mit zu-
thun, unserer eigenen wjnde) <gefangen vndt> hinweg ge-
nommen, durch seine leütte, auf welcher
drey, mein Sohn Viktor Amadeus allein gestoßen,
undt, (par grande discretion,) ihnen, ihren
hasen, zwahr nicht auß schuldigkeit, gelaßen.
Sje haben die Soldaten libertet, in
transitu, vorgeschützet. Sed; olim
hoc fuit; nunc non!
hertzog von Altenburg schreibet an Mich,
undt bittet mich, zum leichbegeng-
nüß Seiner gemahlin, Sehligen gegen den 20. May,
den: 19. einzukommen, oder legatos, zu schigken.
Krosigk von Bösem, sol mir auf dißeyt,
undt die vettern, von Plötzkaw, auf
ienseyt der Sahle, vorgesteriges Tages,
zu nahe, gehetzt haben. Also werde ich
überall gepantzerfeget. et cetera
Risposta von Plötzkau en termes mediocres.
Georg Ehrenreich Freiherr von Roggendorf ist von seinem bruder, Wilhelm freiherr von Roggendorf
(welchen er d nach Staßfurth, begleittet
gehabt) wieder arriviret. perge
Anna JungJohannsen, (Schuemanns wittibe)
die Elltiste diehnerinn von Meiner herzlieb(st)en gemahlin
Liebden ihren leütten, ist heütte glügklich,
von hamburgk, vndt auß Hollstein,
anhero gekommen, darinnen Sie sich,
über iahr, undt Tag, endthalten, nach
dem Sie mit ihrem Bruder, Paul Ehling,
(welcher aldar gestorben) hinein gezogen.
Wiederumb a spasso, auf die lange breitte,
hindter dem pfaffenpusch, post peracta negocia
matutina!
Daß es zu Nürnbergk, zwar difficulteten gibt,
iedoch, zum Schluß, sich ansehen leßet, zumahl die
Schweden, anderstwo, einen Neẅen krieg erwarten.
Alß Chur Pfaltz die huldigung zu Altzey
persöhnlich, einnehmen wollen, ist ihme, (undter dem
degkmantel einer salve zu ehren) von der Spannischen
|| [[Handschrift: 14r]]
garnison, ein pferdt vor der kutzsche Todt,
undt nahe an sejnem leibe, durch die kutzschen
kugeln geschoßen worden. Jst eine schlechte
Ehrerbiehtung. Gott seye lob! der ihn bewahret
vndt beschirmet hat! der thue es noch ferner,
gnädiglich! undt väterlich! Amen! Amen! Amen!
Derer Frantzosen zu Oppenheim salve
sol im einzuge gedachtes Churfürsten, etwas
höflicher abgegangen sein.
Der Alte Oberst Pöblitz, (mein gewesener
Obristleütenampt im Böhmischen kriege) sol
auch zu Zürich, gestorben sein. Gott genade,
dem ehrlichen, frommen, wolqualificirten
undt hocherfahrnen Ritterßmann! Gehet
mir also, ein guter freündt, undt diehner,
nach dem andern, mergklich, abe. Ergo; Memento morj!
Bellegarde sol über sein, undt die Frantzösischen
Printzen, sich sehr stärcken, in Lottringen, Flandern,
Piccardie, Poictou, etcetera Die hertzogin von Lon-
gueville, sol sich Generalissima nennen, undt
den Visconte de Türenne, ihren General.
Sie will ihren herren, undt ihre Brüder
loß machen, hat viel geldt vom hertzog von
Lottringen, empfangen, undt wirbt volgk.
Jn Irrlandt spielet Cromwell, den Meister.
Jn Engellandt rüstet das neẅe Parlament, eine
Mächtige armada von 164 großen Schiffen
auß, wieder den König, undt Printz Ruprechten. et cetera
Sie haben nach Hamburgk, einen residenten abge-
schigkt, undt etzliche Schottische Edelleütte, de-
colliren laßen. hingegen gibts im lande
factiones, undt der König, feyret zu Breda
auch nicht.
Die unirten Provintzien, im Niederlande,
seindt uneinig, wegen der subscription der
alliance, mit Dennemargk, deren Sich,
mächtige Potentaten, opponiren. Es gibt
auch, bey der OostJndianischen Compagnie,
schaden, undt verlust, das Batavia ver-
lohren worden.
Die Königinn in Schweden, ist von ihrem
stargken Fieber, wieder restituiret,
undt man wirdt, von Schwedischer seitten,
so wol, dem Könige in Frangkreich, alß
dem Könige, in Engellandt, secours zuschigken.
Der König in Polen, hat die Moßkowitrische
bohtschafft2, (welche, die limites Mandatj, übertret-
ten haben solle) übel angesehen, undt verarrestiret.
Jn Dalmatiam, wendet sich, diesen Sommer,
der Türgken, größeste macht.
Jn Italia, hoffen die Spannier, Porto
Longone, undt Piombino, zu übermeistern.
hertzogk Ernst von Gohta, schreibet
an unß, inß gesampt, undt bittet
umb erscheinung durch Abordnung, gegen
den 21ten: dieses, zu Altemburgk; zu seiner
SchwiegerfrawMutter Sehligen leichbegeng-
nüß, da den Tag, eben zuvorn, die hertzoginn,
des hertzogs Gemahl Sehliger, auch wirdt
zur erde, bestattet werden.
Samstag♄ den 4ten: May; 1650.
In Oeconomysachen, viel wunders gehabt.
Ein landtkindt, Siebe, ist auß frembden landen,
ankommen, hat sein väterlich Erbguht, ange-
sprochen, undt viel klagens, geführet, weil
man solches, in seinem abwesen, undt Minderiäh-
rigkeitt, verkaufft, sub prætextu Onerum!
Man wirdt ihm aber, (ob Gott will) recht verschaffen.
Meine Freundliche herzlieb(st)e gemahlin, ist nachmittags, hinauß
gezogen, zu ihrer zigelScheüne, hat meine Söhne,
undt meine Schwester, mitgenommen. et cetera
Noch Samstag♄ den 4ten: May; 1650.
Es ist große klage gekommen, über Albrecht von
Bidersehe, welcher ein armes Mägdlein, (so
vor diesem, Jungfermagdt gewesen, alhier zu
hofe) vmb einer ganß willen, so Seine Saw,
(salvo honore:) gefreßen, undt noch eine
andere ganß, zum andern mahl, darüber
sich, das Mägdlein, beklaget undt beschwehret,
auch wechßelwortt darüber, mit seinem iungen,
gehabt, unmenschlich auf freyer offentlicher
Straße, gegen abendt am brunnen, alß
Sie waßer schöpfen wollen, mit prügeln, geschla-
gen, undt sehr übel tractjret, also: das Sie nicht
allein übel geschrien, sondern auch, wegen vieler
wunden, undt bluhtspeyens, in gefahr des lebens ist.
Gott erbarme sich ihrer! undt dempfe, sowol
diese, alß alle andere Mörderische consilia!
Sonntag☉ den 5. May: 1650.
Jn die kirche, conjunctim.
Extra: zu Mittage, Doctor Mechovium, die Rindtorfinn,
undt Tobias Steffeck von Kolodey gehabt.
Albrecht Bidersehe, ist herauf aufs Schloß gekommen,
als hette er seine sachen, gar wol außgerichtet?
vermeinet sich zu excusiren. Jch aber habe ihn laßen verstricken[.]
Nachmittags wieder in die kirche, cum sorore, filiis &
parte filiarum.
Mon valet de chambre; Louys Rober, est devenü
malade, pour avoir prins üne medecine trop
forte! Dieu le vueille benignement relever!
heütte zu abends, ist eine Mondfinsternüß.
Montag☽ den 6. May; 1650.
Mon fils Erdmann Gideon de bonne mémoire m'est presque perpetuellement
iour, & nuict, devant les yeux. Ie ne me puis
dèsfaire de ce soucy, qu'il ait estè malgou-
vernè ou empoisonnè, nj assèz assistè! Le
bon Dieu, me vueille consoler! & assister!
& nous pardonner benignement toutes nos faultes,
cachèes, & Manifestes! Peut estre, le suivray
ie, bien tost, ce cher, & doux enfant.
Ma femme a songe, qu'ün meütrier,
(avec la barbe & teste noire) füst venü
me massacrer de l'espèe, comme aussy mes
deux fils, en mon chasteau icy à Bernbourg.
Or, comme elle l'eust abordè, luy remonstrant
sa grande meschancetè, il auroit dit. Que vou-
lèz vous faire maintenant? ie me suis bien
revangè! Elle auroit reparty: Ouy vrayement,
|| [[Handschrift: 17r]]
tuèz moy, seülement aussy, meschant, &
pervers homme, que Vous estes! Jl sembloit a
Madame, que i'eüsse negligè, ce malheür
qui m'estoit imminent, avant le coup fait,
& que ie l'eüsse bien, ünefois chassè, cest
meürtrier les degrèz en bas, croyant que
c'estoit assèz, & qu'il ne reviendroit plüs,
Mais elle m'auroit tousiours admonnestèe
de prendre garde a moy, dont i'eusse ry,
& ne voulü daigner, ün tel cocquin
davantage, de le craindre. Il seroit donc
revenü, & nous auroit depeschè tous
trois, comme dist est, & ni elle <nj> personne dés
miens, l'auroit sceü empescher. Le petit
Charles, couchè a terre, auroit ünefois si
doucement, & pitoyablement, ouvert les
yeux, envers Madame, (qui l'auroit regar-
dèe d'ün œil Maternel), de<puis> seroit aussy
tréspassè, ce qui luy apporta, ainsy au som-
meil üne douleur & crevecoeur indicible &
la rendit á bon escient (par ceste forte imagi-
nation & frayeür) malade de teste, & par tout le corps.
|| [[Handschrift: 17v]]
Dieu Vueille benignement divertir! tous mau-
vais presages! signes! & avantüres! Ie
croy bien, que ces pensèes procedent, de la pri-
son d'Albert Bidersehe, mais ie n'espere pas, qu'ice-
luy ait le coeur si dèsnatürè, ains, il y en
a bien d'autres, devant lesquels i'ay <bien> a prendre
garde à moy, entr'autres, ün Conte, & ün
gentilhomme, N. N. Dieu vueille abbattre, &
confondre, toutes perversitez! & injüstices!
Albrecht Bidersees sache, ist heütte, in verhör
gezogen worden, da er dann zimblich schlecht
bestanden, undt sich fast schuldig geben müßen. perge
wiewol er seine sache, verkleistern wollen! et cetera
A spasso vormittages.
Meine Freundliche herzlieb(st)e Gemahlin, ist Nachmittags mit
der schwester Dorothea Bathilde spatziren gefahren, nacher
Palbergk. Meine Söhne seindt mitgeritten.
Jch habe mittlerweile, Bidersehens sache, noch
einmal laßen in verhör ziehen, undt andere
expedienda expediret.
Schreiben von hilpoltstain per Leiptzigk;
Die Leiptziger avisen confirmiren, dasiehnige, waß
vorgestern, von Erffurdt, angekommen. Item:
Das die Türgken in Caneâ, alle Christen ermordet,
auß beysorge einiger conspiration, So wehren Gil
de Haaß, undt die größeste kriegesMacht, nach den
Dardanellj zu, gegangen, ihr heyl zu versuchen,
undt eine wichtige impresa, vorzunehmen.
Die grentzhaüser, in Ungarn, würden wol versehen,
undt man Trawete dem Türgken nicht recht.
Zu Nürnberg, hoffet man, ein ende der tractaten,
wegen der restituendorum, wegen des Franckentha-
lischen temperaments aber, wolte sich noch kein schlüßel finden.
Bacharach, würde von Frantzosen, dem Churfürsten
Pfaltzgraven, restitujret.
Bellegarde, wehre gewiß über, und alle <darinnen> perdonirt.
Die coniunction der Ertzhertzoglichen völgker, mit den
Türennischen, auf 6000 Mann, gewiß, auch viel
geldt, munition undt dergleichen, bewilliget, so
lange, die Printzen in Frankreich gefangen säßen, undt
der krieg aldar, währen thete.
Stenay bleibet noch Neütral.
Die gefangenen Printzen, haben 3000 Gulden (florenus)f: den Armen,
verehret, (gegen Ostern,) vor Sie undt ihre sache zu bitten,
dergleichen, hat alsobaldt auch, Cardinal Mazzarinj
gethan, auch ebenmäßig, vor sich, undt seine sache,
die himmlische assistentz, zu erwerben.
Jm Königreich Valencia, sol sich viel volgks,
undt der Adel, wieder den König, in Spannien, rebelliret
haben, die Frantzosen aber, auß Catalonien, dorthin, im anzuge sein.
Der König in Portugall, hat so wol pfaltzgraf Ru-
prechten, alß den Englischen Parlamentischen Orlogs-
Schiffen, (so vor Lisbonna gegen einander liegen, undt
einander angreiffen wollen) andeütten laßen, nichts
feindtliches, wieder einander, in seinem lande vorzu-
nehmen, oder er würde den anfänger selber, vor einen feindt
halten, undt also tractiren, oder<gleichwol> hat er die Parlamen-
tische Ambassade, gar herrlich entpfangen.
Jn Engellandt, haben Sie wieder einen hohen iustitzien-
raht, angerichtet, wieder alle die iehnigen, so der Königlichen
faction, mit correspondentzen, wortten, oder wergken,
zugethan, criminaliter, zu verfahren. Cromwell
bleibet in Jrrlandt, unangesehen er etzliche mahl,
nacher Londen, citiret worden. Jn Schottlandt,
wirdt alles magnifice zugerichtet, undt außge-
rüstet, so wol den König, herrlich zu empfahen, als
die wiederspenstigen, Engelländer undt Schottlender
zu debelliren.
Die alliance des Königes in Dennemargk, mit den
herren Staaden, wirdt von der provintz Ütrecht, difficultiret,
undt disputiret, undt solche dissidia, werden von andern
Potentaten, heimlich foviret.
Die Königjnn in Schweden, ist nicht vollkömblich noch
restituirt gewesen, nur so weitt, daß Sie an stadt des
vorigen oft anstoßenden paroxysmj febrilis, (welcher
ofte 18 Stunden lang gewähret) an itzo neẅlichst
nur 7 in 8 stunden lang, solchen anstoß gehabt.
Gott schigke alles, zur gnedigen beßerung.
Der iunge König, zu Ungarn, undt Böhmen, sol auch
von seinem Fieber, vollkömblich (Gott lob, undt dangk!)
liberiret, undt restitujret sein.
Jn Italien, haben auf der See, die Spannischen
Schiffe, einen Frantzösischen Secretarium, von Rom,
nacher Porto Longone gehende, gefangen, welcher sehr
viel geheimnüße wißen, undt viel geheime
Schreiben, bey sich, gehabt haben solle; darüber die
Spannischen vermeinen, hindter viel verborgene händel zu kommen. [et cetera]
Daß Bellegarde sich ergeben, wirdt den uneinigkei-
ten zugemeßen, (welche die Commendanten, mit den
Soldaten, über der bezahlung, eingebrachten beütte,
undt dergleichen, gehabt), wie auch dem Mangel des
zu lange außenbleibenden entsatzes, undt verlaufung
der Soldaten, auß der garnison, zugeschrieben.
Saulmur aber, sol noch Printzisch sejn, undt die vom
Könige <dem Gouverneür3> angebottene 30000 Frangken, verachtet haben. Sie
die Printzischen, wollen die gefangenen Fürsten, liberiret, den Cardj-
nal Mazzarinj, gestrafft, Lottringen seinem hertzoge, undt Sedan
dem hertzoge von Bouillon, restituiret, auch alle schäden <undt digniteten>, ersetzet wißen.
Victualien von Ballenstedt alda 2 meiner Stuhten
alß die Trompters, undt die alte wachtel, eine
iedere zweymahl, von einem pawrenhengst,
berößet worden. Gott gebe zu glügklichem succeß!
undt das Sie mir wol gedeyen mögen. Sie sein
wieder mitt anhero kommen. perge
Dienstag♂ den 7. May; 1650.
Die Morgenkälte, so numehr, ein Tag, oder Achte
her, gewähret, continuiret annoch, mit ver-
wunderung, iedoch, hoffet man, durch Gottes
Segen, im Agkerbaw, undt weinwachß, ein
gut iahr, zu erleben. Gott verleyhe es gnediglich!
A spasso, in etwas nach dem Agkerbaw, undt
weinwachß, zu sehen. Gott wolle es, gesegenen!
Die Rähte4 seindt bey Mir gewesen, undt
haben referiret, das zwar, des iungen Wieterß-
heim, (welcher zu Paris, noch ist) seine beleyhung,
hette heütte Morgen, sollen vor sich gehen,
dieweil aber, die vollmacht (contra morem
& stylum) von der Mutter, gegeben, undt die un-
mündigen præteriret worden, Alß hat man
diesen actum, (nach bescheidtserholung) eingestellet,
biß beßere vollmachten, einkommen. et cetera Also,
wirdt Peltzigk, undt Krahe, beyde gevollmäch-
tigten, (re infecta) müßen wieder abziehen. et cetera
Risposta von Deßaw, so nicht viel tauget perge
Albrecht Bidersee, hat seinen vetter, Adam
Bidersehe, zum Bürgen mir vorstellen, undt
liberiret sein wollen. Dieweil aber, die-
ser Adam, difficulteten gemacht, undt
in Mordtsachen sich übel leßet Bürgens-
Stelle vertretten, (ein anders ist es in
Schuldtsachen) alß habe ich Albrechten,
noch im arrest behalten, undt ihn zur
Pacientz, ermahnen laßen.
Nach der Abendtmahlzeitt, seindt etzliche hamster
von den kleinen hunden, gewürgt worden, so
mein Sohn, Viktor Amadeus außgießen laßen, in den er ein
dutzent vor: undt nachmittags, auß meinen
AEgkern, heütte bekommen.
Zwey pacqueet von Zerbst, bekommen,
das erste, wegen der Ehegelder, so man unß
von Schwartzburgs seitten, außzahlen will,
hat mich contentiret, das andere in
Causa Ascaniensj, hat mich betrübet. perge
Patientia! Iddîo cjajutj!
Mittwoch☿ den 8ten: May; 1650.
Jn die wochenpredigt, conjunctim.
J'ay sceü dés choses rares de bon lieu,
d'ün thresora en la mayson deb item:
de Prince Auguste[.]5 Dieu me le face trouver!
& jouir; par sa misericorde! comme aussy
tout plein d'aultres!
Extra zu Mittage, die Rindtorfinn,
undt negromonte gehabt, apud mensam
nobilium.
Schwester Dorothea Bathilde ist nachmittags gen Plötzkaw,
Gott wolle Sie geleitten!
Eilender avis von Plötzkau ich möchte Morgen (gebe gott)
dorthin kommen vormittags auf eine conferentz,
1. wegen begehrter Zerbsterischer Ehe-
pacten, consenß. 2. wegen der compterey
Buraw. 3. In causa Ascaniensj; Milagij
gedangken. 4. wegen der Aldenburgischen ablegation.
Gott gebe heilsahme dienliche, gute Consila!
Avis: daß zu Caßel, die iunge Landtgrävin, am
27ten: Aprilis, mit einer iungen Tochter, genesen.
Gott gebe Jhrer Liebden darzu glügk! undt segen!
Es ist mir noch heütte, allerley von Plötzkaw, zu
Morgenden deliberandis, heütte abends spähte zukommen.
Hó saputo cose strane, e stravagantj, d'un figliolo6 del
Console Piede, che deve esser stato impiccato per mis-
fatti, ilquale essendo giovanetto dj 13 annj, seppe
già rendersj invisibile, e negromonte giovanetto anche
luy, tirandolj sopra il giubbone e corpo, un archi-
bugio caricato, l'altro, ridendo glj stette á canto,
(dove questo pensava vederlo innanzi di se) e
monte nero haveva tirato, in un fraschetto dj bosco,
(haselstaude)[.] Questo, hebbe paura, d'haverlo tirato,
l'altro sfidandolo gagliardamente, e credendo
che non glj nuocerebbe. Seppe anco rendersi im-
penetrabile, come dicono. <La suo gran madre7 era sospetta dj stregharie.> Seppe pigliar pescj,
de' più bellj, e migliorj, con la mano. Seppe far
parecchj scherzi, o furfanterie, <che vuol haver imparato, dal suo zio o cugino Diemen, Consolo a Güsten, qual vive ancora.> Si crede pero,
che cio si sia fatto per stregharia molte volte.
Seppe aprir le serrature, e fra le altre, usò a
questo particolare, una radice (Springwurtz)
Se havesse saputo prevalersj di questa, senza
peccato, per liberarsi d'ingiusta prigione, o per ser-
vir al prossimo; buono sarîa stato, mà per
servirsene male, e al rubbare, il fine (che si deve
considerare da per tutto,) non poteva essere che infelice!
Hò inteso molti altri segreti, e mysterij tremendi. &cetera &cetera &cetera
Donnerstag♃ den 9ten: May; 1650. Graphisch nicht darstellbares Symbol mit nicht ermittelter Bedeutung.[...]
Strano sogno, d'haver ghiacciuto nella città di
Brunswig, in una gran casa, essendo un buso
sopra il nostro letto. Il Duca Giulio Arrigo dj
Sassonia haveva fatto molte prattiche, sotto
vela d'amistade; in fine venne un fur-
fante dicera d'un gran ragazzo, qual
s'abbassò la notte, sopra questo buso
aperto dalla strada, e pensò rubare,
e farmj morire, con uno spiede (brahtspieß)
mà destandomj io, e tirando a me lo spiede,
e gridando, la mîa gente, sopravenne, e ti-
rammo abbasso il ragazzo con un piccolo
Medico, come nano, buon Dottor Francese,
<che haveva una veste verde> loquale cj persuase, molte bella cose, e che
havesse voluto liberare un prigioniero
della nostra fede, si che glj fidammo,
e lo preggammo alla Cena, mà dipoj mi fu
riferito che quel Dottore mi volesse auvelenare,
del che stupendomj, glj rilascaj donando un Ducato
per mancia a ciascheduno, per haverlj invitatj
alla cena, scusandomj, e lasciandolj andare, per
vergogna d'altri assistentj, e il Magistrato voleva
fargli prendere per metterlj in prigione, del che mi destai.
Nacher Plötzkaw, gezogen, mit Doctor Mechovio, aldar man
allerley deliberiret, in importantissimis: Ascanien-
sibus, et Servastanis, de Religione, vndt von Buraw. perge
Fürst Augustus, Fürst Iohann Casimir, undt Jch, wahren
im Raht, postea: Obristleütnant Knoche, Freybergk; Doctor
Mechovius, undt hofraht Jehna, so votireten.
Vetter Ernst Gottlieb, wohnete den consiliis bey.
Darnach, seindt etzliche schreiben, außgeferti-
get, theilß sachen resolviret, theilß in suspenso
gelaßen, undt biß auf eingeholete ferrnere
bedengken, verschoben worden.
Bey der Tafel saßen, wir drey Regierende
herren, darnach vetter Ernst Gottlieb, undt vetter
Jmmanuel, der Obristleütnant Knoche, Freybergk;
Doctor Mechovius, Zanthier, Stallmeister Pröegke,
Gebhardt Paris, von dem Werder, undt Tobias Steffegk
von Kolodey. Man trungke meßig, undt es gab aller-
ley gute discours.
Nach der mahlzeit, besuchte ich, die Fürstin, da dann,
Meine Schwester, Dorothea Bathilde auch wahr.
Postea wieder in raht. Postea zog Fürst Casimir, wieder
nacher Sanderßleben, undt ich, nacher Bernburgk.
Schreiben von Ballenstedt en termes assèz bons! Dieu nous benie!
Nota Bene J'ay remarquè a Plötzkau: 1. dès frayeurs Paniques.
2. dès infidelitèz. 3. Püsillanimitè, & 4. quelque
presage, de la Privation de nos biens.
1. le Prince Auguste & le Prince Casimir, avec les Conseillers
craignent, que nous perdrons la pretension,
les armoiriers, & les fiefs Imperiaulx, sür la Contè
d'Ascanie mesmes, propter Potentiam partis
adversæ. Item: que l'Electeur de Brandenbourg lors
qu'il aura l'Archevesche de Magdebourg nous traittera
comme ses vascaulx, nous fera contribüer
en ses Dietes nationnales, nonobstant nos
Contradictions, & nostre Privilege Imperial,
que quand les Eveschèz tomberont entre
les mains secülieres, qu'alors la protection
assistance, ou fief pretendü, ira á neant.
Item: qu'on nous donnera üne si soudaine
et si courte sentence, a la cour Imperiale,
en l'ün & en l'autre, que nous nous en
repentirons, nous opposans <a l'Empereur aux couronnes de France & de Swede, a tout l'Empire> à l'Electeur de
Brandenbourg düquel nous avons a attendre
grande assistance, tant en nos affaires par-
ticülieres, qu'en nos pübliques, & aux iournèes
Imperialles, & Provincialles, item: au Voysinage!
|| [[Handschrift: 23r]]
2. Il semble, que nostre Noblesse (i'entends les prin-
cipaulx) soit preoccüpèe non tant de crainte, que
de corrüption, pour adherer a ce puissant Prince
fomenter ses pretensions, & nous le faire craindre.
Mais cela j'èscris mal volontiers. Dieu Vueille
que nous ne perdions les meilleürs pappiers, & Actes,
& ie me suis estonnè de Voir en ceste consül-
tation, qu'on a annihilè le beau livre, auquel
le Chancellier Milagius a bravement deduit
nostre cause d'Ascanie, & que tout gisoit, in
meris terminis executivis, representans
cela, aux yeux presque de toute l'Eürope,
a la Diete de Münster, & d'Osnabrügk, &
maintenant nous faysans tort, a nous mesmes,
nous voulons recommencer le procèz vuidè!
3. Prince Auguste dist; qu'il falloit prendre Agken, pour
toute la pretension. Prince Iean Casimir; qu'il se con-
tenteroit d'üne mestairie! Aux affaires de la Religion
contre le Prince Iean ie vis aussy üne crainte extraordinaire
& qu'on alloit abbandonner de guet a pend, le
Zele de nos ancestres regardant plüs a la rayson
d'estat, & a la Puissance de l'autre party, qu'a la
conscience, a la veritè, & droictüre, & a la cause de Dieü!
|| [[Handschrift: 23v]]
4. Le 4me poinct; se trouve aysèment par
les trois premiers. Le bon Dieu vueille divertir
de nous, & de nostre ancienne Tresillüstre
Mayson, ces orages, quj nous menacent!
& nous peüvent jetter, á fonds! ruinans
ceste ancienne famille, qui a fleüry,
tant de siecles, & a estè grande, &
Puissante autresfois! En somme il n'y
avoit nülle consolation, nj auprès les Princes,
nj auprès leurs Conseillers sinon, qu'il falloit
vaincre, ces adversitèz, avec pacience
Chrestienne, & n'offencer personne!
ce qui en son lieu, á rayson, mais doibt estre
entendü en sorte, que la charitè ne se doibt
pas abbandonner elle mesme , (selon le proiect
de quelques Anabaptistes) nj se faire tort
volontiers, nj permettre aulcüne injüstice,
dont elle se devroit deffendre, avec le glaive,
que Dieu a mis en main, a chasque Magistrat
Süperieür. Ils ont aussy alleguè le grand
tort, qu'on faysoit au Conte de Barby, avec
|| [[Handschrift: 24r]]
Egeln, item: <premierement au Conte de Schwartzburgk avec honstein, puis> du Conte de Witgenstain, avec la contè
de Hohnstein, (a luy donnèe par l'Electeur pour 60000 Dalers
emprüntèz, en l'Ambassade de Münster, & pour 100000
de recompence, confirmè en la possession, & aux armoiries,
par l'Empereur mesmes, mais tout cela retractè,
si que le Conte genereux <& qui a si ütilement servy>, en est si indignè, qu'il
ne souhaitte plüs á vivre) & aultres choses, croyans
que le mesme nous arriveroit encores, & vou-
lans s'immaginer, qu'il seroit desja arrive, si
Milagius eüst insistè davantage, aux trop
fermes sollicitations de Münster? Mais tout
cela ne m'èsmeüt point, á quitter mes droicts,
& à laisser a la Posteritè mille reproches, de
ma Püsillanimitè. Ô Dieu aydes nous!
On a dit aussy: Que l'Electrice la bonne
Dame, auroit derechef (helas! pour la 3me fois)
avortèe! <Dieu la console! & reconforte!> Item: que Borgißdorf nostre adver-
saire seroit malade, iüsqu'a la mort.
<Dieu le vueille amender; & reduire a nostre faveür!>
Item: Que l'Electeur traittoit avec l'Administrateur
de Helle, pour avoir en possession actüelle le Pays
de Magdebourg, pour la somme de quelques tonnes d'or,
qu'en Hollande on avancera, pour y faire entrer
(avec grand gain), sür l'Elbe, & plüs avant, les blèds, de ces Pays.
|| [[Handschrift: 24v]]
Car de Moscovie, & de Prüsse, Pouloigne, & Livonie,
on craint qu'il n'y aura plüs de voytüre, a
cause d'üne crüelle guerre, qui est sür le tapis.
La flotte de Swede va sortir de ses ports.
Le Palatin Generalissime, partira bien tost de
Nürenberg, pour aborder l'armee de terre.
Les Hollandois pourront armer par mer,
avec Dennemarck, & par terre, avec Monsieur
l'Electeur de Brandenbourg, contra la Swede,
a cause que ceste couronne traitte mal, ceux
là, en leurs peages maritimes, & le coeur
bouillit, de vengeance encores, au Roy de Danemark
de l'affront passè, & celuy-cy, assavoir l'Electeur est
mal content, dès querelles, qu'on èsmeüt,
pour les frontieres, de Pomeranie. Mais d'autres
disent, que l'armement dès Swedois, vise contre
la Moscovie, quoy que d'autres soustiennent,
que la dite Moscovie, arme, contre Pouloigne!
& que l'Angleterre & l'Espaigne assistera aussy,
les Hollandois, contre la Swede, &cetera D'aultres
le mient, s'immaginans que l'Angleterre attacquera
la France, nommèment la Rochelle, pour le grand gain
dü sel, & pour se vanger, dü Roy de France! Scopæ
dissolutæ! On parle aussy, d'üne guerre, de Iuilliers, contre Saxe.
Freitag♀ den 10ten: May; 1650.
Gute zeitung das, Er Beniamin, forthgezogen. Gott
geleitte ihn, hin undt her! sicher, undt mit gesegne-
ter expedition, durch seine heiligen Engel! undt laße
es ihm, ein gut Omen sein, daß seine haußfraw,
(welche ihm, eine Mäc[htig]e remora gewesen)
des Morgends, vor s[ein]em abraysen, eines
iungen Sohns, genese[n,] den Gott erhalten! undt
benedeyen wo[lle]!
I'ay rèscrit [à] Ballenstedt, de bon ancre. Dieu
me vueille ottr[o]yer, heüreüx süccéz!
Gestern, wurde auch avisirt, daß der Churfürst von
Brandenburg albereitt, den General Königsmargk,
undt 7 Obersten, in bestallung, auch 20 Tonnen
goldes, in deposito zu Amsterdam, hette, einen
guten krieg zu führen, vielleicht sowol wieder
gestern gedachte, alß heu wieder ChurSaxen,
wegen der Jülischen lande, weil sich der Churfürst
undt Chur:Printz, gefährlicher bedrawlicher, undt
Nachdengklicher reden, solten haben vernehmen laßen.
C'est ün grand cas, de la mauvayse affection
dès principaux de nostre Noblesse lesquels osent
dire ouvertement qu'ils ne sont obligèz, ni veülent
nous assister, aux dèspens, de la pretension d'Ascanie!
Vier holtzflößer, seindt abermalß ankommen auf der
Sahle, pour Madame; zum bawen.
Obristleütnant Knoche; disoit aussy hier, Que feü nôtre
Grand Pere, auroit voulü prendre fort peü de chose
de petites moitièz des dismes, &cetera ce qui m'est presque
inimaginable, d'ün coe[ur] si grand, & genereux!
Jch habe der Schuemänn[in] (welche die Ellteste diehnerinn,
in unserer familie, bey Meiner freundlichen [herzlieb(st)en] Gemahlin gewesen, undt auß
hollstein, anhero gerayset) zuge[s]prochen, in der AltFrawen losament.
Ie ne l'ay trouvèe, gueres changèe.
Die Schafe alhier zu Bernburgk, denen Wartemßleben,
Kersten, undt Wolfgang Sutorius, die wolle abnehmen laßen,
wahren gestern undt heütte, bey der Schäferey:
16 Alte Bögke, 358 Alte Schafe, 109 Alte hämmel,
91 zibbeniährige, 85 hammeliährige, 138 zibbenlämmer, 144 <hammellämmer> perge
thun zusammen: 941 haüpter. Gott gesegene! undt vermehre Sie mir!
<2 hasen, Meine Söhne gehetzt.>
In Publicis, & Oeconomicis; habe ich laboriret.
Mein page, Freyherr von Roggendorf, ist sehr krangk,
Gott beßere es, mit ihm!
A spasso; in paßlichem wetter.
Avisen, von Erffurdt: das die Spannische Flotta, von Napolj,
stargk 40 Schiffe, 14 galleren, 46 Bargken, mit 10000 Mann,
außlauffen, Sollen Engelländische Schiffe, bey sich, auch eine
große impresa vor: haben. Die Frantzosen haben
Porto Longone, undt Piombino, mit volgk; undt munition verstärgkt.
Der Pabst, ist übel zufrieden, daß man zu Napolj, auf
alle Geistlichen gühter, auflagen gesetzt.
Zu Genua; ist große Armuht, undt hungerßnoht. Es
wirdt aber, remediiret, mit Allmosen, undt andern anstalten.
Der König in Spannien, hat dem Großhertzoge zu Flo-
rentz, das Fürstenthumb Pontremolj, vor 500 mille Livres tournois₶ ver-
kaufft, undt den Genuesern, die 200000 so Sie vor diesem,
darumb gegeben, wieder assignirt.
Es continuirt, daß die Türgken, alle Christen, in Canea
niedergehawen, auß verdacht, einer conspiration, oder die
Vivres, zu erspahren, hetten hingegen vor Candia, in einem
Außfall, in 200 Mann, verlohren, worüber 3 venezianische
hauptleütte, Todt blieben, undt General Sperreütter,
mit einem Pfeil, in lincken Arm, verwundet worden.
Es haben auch, die Duynkercker Schiffe, 3 Türckische Schiffe,
mit Proviant, nach Candia, gehende, weggenommen.
Die Kayserliche Mayestät, zusampt dem Könige in Ungarn, undt
iungen Printzen, haben bey dem Bischoffe zu Wien, ein pancqueet
gehalten, welches 10000 Gulden (florenus)f: sol gekostet haben, vndt
seindt 100 Eimer, Roht: undt weißer wein, dem gemeinen
volgk, darbey geschengkt worden. Die Ungarischen
Gräntzheüser, werden verstärgkt.
Moßkowitrische Gesandten8, seindt noch zu Warschow
im arrest, biß ihr abgeschigkter Currier wiederkömpt.
General Chmielinsky droẅet den Pohlen, abermalß, mit krieg.
Wil mit seinen Cosagken 1. die Griechischen Uniten abrogiret
haben. 2. das alle Pollnischen herren, in Reüßen, Griechisches glaubens, diener
|| [[Handschrift: 26v]]
halten sollen. 3. die Pollnischen herren daselbst, sollen ihre
hofhaltungen, mindern, an volgk, undt diehnern, auch
keine Pollnische Soldaten, auf etzliche meilen, an ihre
frontieren einlogiren.
König in Dennemargk, ist uneins, mit seinem Reichß-
hofmeister, undt es gibt factiones daselbst. Jm
Sunde, gehen die holländischen Schiffe, zollfrey durch.
Zu hamburgk ist ein Königlich Engellischer undt ein
Parlamentischer Gesandter, werden beyde wol gehalten.
Dennemargk, ChurBrandenburg vndt andere Fürstliche
auch Gräfliche Gesandten, wollen wieder neẅe Trac-
taten, zu Hamburgk; zulegen. Die Königlich Engellischen
sollen viel geldt, undt großen zulauf haben.
Bellegarde ist gewiß über. Mit den Schweitzern,
hat sich der König in Franckreich, verglichen, wegen
ihrer bezahlung, die Princeßinnen, von Condè, undt
Conty9, seindt außgerißen, Oberster Penß10 ist mit
seinem regiment zu der Printzen partey übergangen,
weil er gehöret, daß ihn der Düc d'Espernon, (auf Königlichen
befehlich) gefangen nehmen sollen. Die Spannischen
sollen gewillet sein, Arras zu belägern Saulmur
ist auch über, auf Königlichen pardon.
Mit der Königin, in Schweden, hat sichs gebeßert, undt
die Cröhnung, sol im Iulio, vor sich gehen. Es hat miß-
verstände gegeben, zwischen Schweden, undt Moßkaw, von
|| [[Handschrift: 27r]]
wegen etzliches getreydigs, so die Schweden zu Pleßkaw,
einkauffen sollen, darüber ein Tumult, undt aufruhr
endtstanden, die Rädelsführer aber, eingezogen worden.
Jn Irrlandt hat Cromwell die vornehme Statt Kilkhenny
erobert. Man vermeinet, es habe sich der König, zu Breda,
mit den Schotten, verglichen. Ein Schwedischer gesandter, ist
auch, bey dem Könige. Die Regenten zu Londen, confisciren
alle Königlichen jntraden. Die Königlichen haben zu Londen,
eine conspiration vorgehabt, so aber entdegkt worden
vom neẅen Parlament. Jst aber nicht gäntzlich sopiret,
dieweil in die 80000 Menschen, darundter interessiret.
Darüber tyrannisiren die neẅen Regenten, grawsam-
lich, undt gehen etwas desperate, vertreiben viel Tau-
sendt personen, Frawen, undt iungfrawen, denen allen
die gühter confisciret werden.
Die Schotten rüsten sich, ihren König, zu bewillkommen,
undt die Engelländer, zu bekriegen. Cromwell hingegen,
wirdt auß Irrlandt avociret, wieder die Schotten.
Chur Pfaltz, wirdt<will> sich keines weges, vor evacuation
Franckenthal, der Oberpfaltz verzeyhen. Dörfte
einen neẅen krieg, causiren. Dann auf solchen fall,
würde Chur Bayern seinen regreß, an das ländlein
Ob der Enß, nehmen. Theils meinen doch, der König in
Spannien, werde geldt vor Frangkenthal, nehmen.
Pfaltzgraf Philips des Churfürsten Pfaltzgraven herr bruder,
nimbt zweene Regimenter bey dem Hertzog von Lottringen, ahn. et cetera
Albrecht von Bidersehe, ist gegen abendt, seines arrests,
erlaßen worden 1. weil er seinen Fehler, agnoscirt, undt de-
preciret. 2. Weil heütte, der 9te Tag, verlauffen,
undt die gefahr, mit dem weibesbildt, sich geendert. 3.
weil er zum Artzlohn, sich verstanden, undt jnß künftige,
beßerung promittiret. Kömbt also noch, gnedig, darvon!
wirdt sichs verhoffentlich, laßen eine warnung sein. perge
Mit Erlachs Schützen, welchen er doch nicht zu
halten befugt, undt ihm nur, (undter dem Schein, der
convoy) connivendo eine zeitlang, nachgesehen worden,
hats auch händel gegeben, Sintemahl derselbige
lose händel angefangen, mit bürgern, undt ist
außgerißen, nach deme man ihm, nachgetrachtet.
Non oportet; ut Nobilitas, sit Licentia peccandj!
Sonntag☉ den 12ten: May; 1650.
Jn die kirche, conjunctim.
Nachmittags, ist nicht geprediget worden, weil
der Caplan, diesen vormittag, krangk worden. perge
Extra zu Mittage, gehabt, die Rindtorfinn,
Doctor Mechovium, undt Tobias Steffeck von Kolodey.
Avis: daß vetter Iohann Casimir, schon vorüber,
wieder nach Deßaw. Jtem: daß der Pohle,
undt Moßkowiter, wollen wieder Schweden
krieg führen. Spannien undt Frangkreich
wollen sich, miteinander vergleichen, undt in
|| [[Handschrift: 28r]]
Germaniam, gehen. Frangkenthal, ist mit
4000 Mann, berennet. Königsmargk wirbt,
undt gibt auf 1 pferdt, 120 ReichsthalerRthlr:[,] welches ein
seltzames ansehen hatt. perge Diese avisen, kommen
von Sanderßleben perge <durch den CammerRaht, Berndt Gesen. et cetera>
Montag☽ den 13den: May: 1650.
<Nebel des Morgens.>
A spasso, nach dem der Nebel, sich verzogen,
vndt nach abgelegten sacris, undt Oeconomicis!
Alß meine Söhne, nachmittags, hinauß
nach Palbergk, gezogen, mit meinen Töchtern,
ist Secretarius Paulus Ludwig, herauf zu mir
kommen, allerley vorzutragen, so zu expediren. perge
Nel giardino; con Madama, spasseggiando due volte.
Jn den Leiptziger avisen, werden die Erfurdter alle,
confirmiret, undt wenig importantzen addiret.
Dienstag♂ den 14den: May; 1650.
Jn den gesterigen ordinarien stunde (v̈ber die Erffurter) dieses:
Daß die Türgken, nicht promiscue allen Christen
in Canea die hälse gebrochen hetten, Sondern nur al-
lein, denen iehnigen, welche einer conspiration
wieder Sie, sich Theilhaftig gemacht. Item: daß
die Türgken, vor der Stadt Candia, abgezogen wehren,
|| [[Handschrift: 28v]]
weil Sie einen stargken secours, vermergkt,
inmaßen die Venezianer, viel deützsche undt
welsche völgker, dorthin, undt in Dalmatiam,
geschickt haben.
Zu Genua, wehre eine mächtige Theẅrung, wie
auch sonsten, hin: undt wieder, ia auch in der Moßkaw,
darüber der gemeine Mann schwürig.
Die Moßkowitrischen gesandte, zu Warschow,
lieget noch im arrest, hat zwar vom Könige
in Polen, wegen grober wortt, perdon erlanget,
iedoch, wirdt er nicht relaxiret, biß der
Currirer vom Großen Czaar, wiederkömpt.
Der Parlamentische Engellendische gesandte, hat
zu Hamburg, solenniter audientz gehabt.
Der convent zu hamburg Königs in Dennemark
auch anderer Chur: undt Fürstlicher Legaten,
wirdt renoviret in wichtigen anschlägen.
Interim werden dissidia disseminiret
in Dennemargk, inter Regem: & Proceres.
Die Staden, seindt auch malcontent alda
unangesehen man Sie durch den Sundt, frey
passiren leßet.
Königin in Schweden, ist fast restitujret,
|| [[Handschrift: 29r]]
gedenket, an den Crönungs: undt erfolgenden
ReichßTag.
Zu Breda, stehen die Tractaten wol zwischen
dem Könige in Engellandt, undt den Schotten.
Diese armiren gewaltig, ihrem Könige zu dienst
wie auch viel Engelländer. hingegen stärgkt
sich die Neẅe Regierung, auch mächtig zu lande
undt zu waßer, inmaßen ihr gesandter, in Por-
tugall wol entpfangen worden, undt ihre
armèe noch bey Lisabona gegen Printz
Ruprechten lieget. Dieses [a]ber seine völgker
verlauffen sich, auß mangel geldes, etcetera
General Cromwell wil sein absolutes Comman-
do, oder Dictatur in Irrlandt ungerne mißen.
Dennoch sol er, mit 20000 Independenten,
sampt dem General Fairfax wieder Schottlandt,
anmarchiren. Die Schotten freẅen sich,
auf gute Engelländische beütten. perge
Visconte de Türenne, tra[w]et den Span-
nischen, nicht recht, undt sie ihm wieder nicht,
dahero gehet es, mit gesuchter assistentz etwaß
lawlicht zu. Nach eroberung Bellegarde, undt
anderer minderer plätze, hat sich Rex Galliæ, wieder nach Paris,
|| [[Handschrift: 29v]]
begeben, die Hertzogin von Longueville, hat sich
von Stenay; wieder retiriret.
König in Spannien, ist etwaß unpaß,
rüstet gewaltig, zu waßer, undt zu lande.
Franckendahl, sol umb eine Summa
geldeß, vom Reich, redimiret werden.
Chur Pfaltz, wil sonst nicht acquiesciren.
Das vorgeschlagene æquivalens, mit Hailbrunn
wil nicht angehen, weil es die Türennischen
Frantzosen verlaßen. Ehrenbreitstein,
wil der Kayser, nicht confirmiren.
Hagenaw undt Landaw, werden proponiret.
Frangkreich vermeint, vilipendirt zu sein.
Chur Meintz, undt der Schwedische Generalissimus,
kommen zu Kitzingen, zusammen.
Kayserliche Mayestät fahren stargk forth,
im Königreich Böhmen, undt in dero Erb-
landen, mit der scharfen reformation.
Die Eptißinn von hervorden, ist zu
Caßel ankommen, aldar die iunge
Landtgrävin, einer iungen Tochter genesen.
Der Churfürst von Trier, wirdt besprochen, von
seinen landtstenden, wegen 200 mille ReichsthalerRthlr: contribution,
welche er zu viel, solle eingenommen haben. hat
aber schwehrlich lußt, etwaß wiederzugeben. perge
Mein CammerJungker Abraham von Rindtorff,
hat heütte morgen, mit zuziehung Wolfgangj
Sutorij; undt hanß Baltzer Oberlenderß,
die wolle, dem Matz Vrlob, zuwägen laßen.
Es haben sich, 50 Steine, 7 Pfund (libra)℔ befunden.
An Sägcken, deren 5 gehen ab: 1 Stein, vndt 13 Pfund (libra)℔[.]
Bleiben noch: 48 Steine; 16 pfundt. Des Schäfers
sein Theil, seindt 9½ Stein, 5 pfundt, bleiben
Mir noch: 39 Steine. Matz Vrlob, darff
mir 2 ReichsthalerRthlr: vor einen Stein offeriren, da
doch neẅlichst, Frembde leütte, 2 ReichsthalerRthlr: undt
einen orth, gebotten. Keiner will den anfang,
zum kauff machen, da es doch endtlich sein muß!
Wolfgang hat auf Weyhenachten: 40 ReichsthalerRthlr:
undt an itzo, auf Ostern 30 ReichsthalerRthlr:
auf diese wintterwolle aufgenommen, dörfte
also, (nach Matz Urlobs, anschlag) nicht
viel mehr, im rest verbleiben. perge Jedoch
wirdt es der kauff, außweysen, was rahtsam?
Schwester Freẅlein Dorothea Bathilde ist von Plötzkau wieder
anhero kommen.
A spasso con Madama in gartten, Sie
die schwester zu begegnen, undt mit Carolo
Ursino, in die Mühle, undt zur Fischerey!
Postea: die krangken besucht im Schloße
1. Maria Kindinn. 2. Meinen page Rog-
gendorff et cetera
Mittwoch☿ den 15den: May; 1650.
Jn die wochenpredigt, conjunctim.
Extra: zu Mittage, den hofprediger Theopoldum,
neben der Rindtorfinn gehabt. perge
Nachmittags, bin ich hinauß, nacher Zeptzigk
geritten, den neẅangefangenen baw, aldar
zu besichtigen. Jst nur, ein schlechter anfang.
Postea: con Madama, in den gartten.
Die leüttlin, fangen wieder ahn, zu krongken. et cetera
Gott bewahre, vor mehreren anfallenden seüchen!
Es kommen undterschiedliche arme leütte anhero,
auß Böhmen, undt andern Erblanden des Kaysers,
wie auch auß den Reüßischen herrschaften
so Böhmische lehen seindt, die beklagen sich,
|| [[Handschrift: 31r]]
über gewaltt, undt verfolgung, umb der Evan-
gelischen lehre willen, sie mag ihnen nun luttrisch:
oder reformirt heißen. perge
Auf den abendt, nach der mahlzeitt, ist Meine freundliche
herzlieb(st)e gemahlin, wiederumb außspatziret, mit Schwester
Dorothea Bathilde vndt etzlichen, von unsern kleinen!
Donnerstag♃ den 16den: May; 1650.
Oeconomica zu bestellen gehabt. Item:
conferenze, mit Negromonte. perge
Aviso; ch'una fanciulla è qui, laquale hà veduto,
in Lipsia una cosa strana, cioè: un lume, in una casa,
e una donna bianca la notte, laqual visione hebbe
ancora una Cuoca nella medesima casa, d'un
buon huomo assai povero. Quella dunque bianca
moglie, venendo spesso ad inquietarli dormendo
la cuoca, con la fanciulla in un letto, finalmente
per consiglio de' più savy e intendentj di tal affare,
la cuoca domandè la donna bianca, Sei tu un
buono spirito,? lodi ciascun buon spirito il suo Signore,
e sommo Dîo. Lo spirito, rispose: Si, io sono, un buon spiri-
to e lodo Iddîo ancora. La cuoca soggiunse: E bene?
che desiderio hai tù adunque da me? Lo spirito replicò!
|| [[Handschrift: 31v]]
Ch'io possa ottenere da voi, la metà della
grazia, che Dio vi dona. Ella la cuoca
rispose: Io ve lo desidero volentierj dal
sommo Dîo, s'egli ve lo volesse partecipare.
Lo spirito se n'andò, (come parue) contento,
dopò havere, per innanzi lunghamente
sospirato, e dato dase saggio, di gran tormento,
ed angustie. Se n'andò dunque, e tosto
saltarono d'un canto di muro, pezzi d'oro
e d'argento, in gran quantità. La cuoca
lo scuoprì al suo Padrone, ilquale le
ne diede una buona porzione. Co'l resto
fabricò un bel pallazzo, e vive ricchissimo,
lieto, e contento! Mà non diede niente,
di quel gran Thesoro, alla povera fanciulla!
(secondo ch'ella ne favella).
Questa fanciulla hà dipoi, scuoperto
qualche parte d'un piccolo thesoro, a Güsten
appresso un pozzo, mà di poco relievo, secondo
ch'ella dice! e che'l Principe Luigj, le hà concesso!
Qui, ella vede lumi similj, nelle case dic
|| [[Handschrift: 32r]]
e did mà, nella prima, hà ancora veduto,
l'apparizione d'una Donna bianca, e mettendo un
fascio di paglia, in terra, nel'luogo, dove il lume
e la Donna apparirono spesso (secondo il consiglio,
d'intendentj) la Donna apparendo si pose a sedere
insulla paglia, il che tenendosi per buon segno,
e le prime dimande e risposte (gia consegnate)
del buono spirito, e lode di Dîo, essendo ben con-
venute, all'ultima la fanciulla si spaventò,
e non seppe ripigliarsj, per dire il resto. Così, la
spirito se n'ando con sospiri e lamentj grandi,
ed ella fù tosto dapoi cacciata da cattivi
huominj, di quella casa mal fabricata e non
fornita, e si burlarono delle sue chiachere!
Mà la fanciulla povera e nuda, vive ancora
qui, ed io sò, dove ella stà? Ella dice saviamen-
te; Che tutte le investighazionj del Mondo
non truova ranno niente; se Iddîo, non lor
da la <sua> grazia, e santa benedizzione che nissu-
no sa truovar talj thesorj, senza un dono sin-
golare, e celeste influenze e benignita al tempo suo!
Avis: Qu'on a dü tout exterminè, & banny
de l'Academie de Helmstadt, l'horrible Doctrine
de l'übiquitè de la chair hümaine, de Iesüs Christ.
Et quoy qu'il y ait long temps, qu'au Düchè
de Brunswig, on ait abhorrè, ceste grossiere
Doctrine de Flaccius Illyricus, Iacobus Andreæ,
& d'aultres, (de ubiquitate, & omnipræsentia
Corporis Christj) si est ce, qu'aulcüns Theo-
logiens, dü voysinage, commençoyent a
la redresser, & a la remettre insensiblement.
Mais le Düc Augüste l'a severement bannie,
n'a gueres, &cetera a la persuasion, dü Docteur Calixtus,
lequel nos Saxons & Misniens taschent a
refüter, & a l'exclürre de la confession
d'Augsbourg, & de leurs congregations.
Mais, si Dieü, luy concede la vie & vigueür,
il va se deffendre, & a s'opposer bravement.
Die le vueille fortifier! & conserver!
Avis: Que le bon vieillard Wendelinus a
derechef eü, en son grand aage, ün fils que
Dieu vueille benir! & conserver! item: le vieil
Splitthut, (septuagenaires ou plüs tous deux) attend
|| [[Handschrift: 33r]]
l'accouchement de sa femme. Dieu vueille! que
ces cas inüsitèz, nous signifient le repeüplement
de nos terres desolèes, & ün <re>verdissant bon estat!
Item: ün avis malaggreable, Que le Capitaine
Iean Ernest de Börstel, a Hoym, a fait baptizer
ün enfant, sans aulcüns Comperes, pretendant,
qu'il auroit ainsy fait par cy devant, & que
le ministre Splitthuet, s'estoit declarè, de le
vouloir imiter. Mais cela est contre l'ordre
de l'Eglise! & pourroit scandalizer, le peüple!
Con Madama, nel giardino la sera!
Oberlender ist mit den weinpfählen wiederkommen!
Freitag♀ den 17den: May; 1650.
<Èsclairs frequents hier au soir.>
J'ay essayè ce mattin, avec mon fils Viktor Amadeus & Philipp Güder
& Gebhard Loyß Nota Bene dès choses, ésmerveilleables en campagne.
Dieu nous y vueille ottroyer, sa Sainte benediction!
& nous faire jouir, les fruicts, de nos longues attentes!
Hier, on m'avertit aussy; Qu'il falloit bien
prendre garde, quand ün phantosme apparoissoit,
& faysoit signe, de le suivre, qu'on le devroit
suivre, (apres les question süsdit, dü bon Esprit, &
dü Los dü Seigneür) avec hardiesse, & priant Dieu
en soy mesme, attajndre le chemin infaillible d'ün thresor,
mais il se faut bien garder, de ne parler point; en le suivant!
Il sogno del mîa hijo[!] maggiore è da notare
hierj, che sognava d'haver truovato nel
paese di Lutzemburgo, in un agro nero,
una bella macchia bianca, la significa-
zione del che, l'indovimo (mi pare) mà non
l'oso scriverlo qui, ancora. Iddîo, lo felicitì!
Con Madama, nel giardino; avantj Cena.
Je suis encores, fort en peine, en angoisse, &
en tourmens, a cause dés pertes irrepara-
bles en terre, que j'ay faites, de feü mon
tant aymè, bon fils, & dès prodromes, quj
ont precedè son füneste decèz, n'ayant
peü, nj voulü comprendre; les grands signes,
& avertissemens, que le Souverain Pere
Eternel, & Misericordieux, me monstra si evi-
demment, pour divertir ce coup regrettable,
& douleüreux! A parler hümainement,
on l'eüst saulvè, si on eüst suivry, les in-
fluences celestes, plüs difficilles alors, á
comprendre & prattiquer, qu'a les entendre
maintenant, apres ün si grand coup
souffert, avec perte, & crevecoeur immense.
|| [[Handschrift: 34r]]
Ô Dieu! ayes pitiè de moy! ô Dieu! consoles moy!
& ne me pünis désormais plüs, en ton ire enflammèe!
Misericorde! Misericorde! Ressouviens toy, de tes
graces infinies, & non, de nos pechèz enormes,!
Va nous, au devant, avec tes bontèz gratuites;
& soys nostre Pere gracieux, nostre Saulveür &
Redempteür. Recoy ô Dieu!, tant des Victimes,
que la mort de tant de mes fils, t'a offertes,
& ne soys plüs courrouce, contre moy, ta pauvre,
& tousjours affligèe Creatüre! Rends moy les con-
solations, de ton Saint Esprit, avec la liesse perdüe,
<aydes moy! par le seul merit, de ton fils Iesu Christ, nostre Saulveur,>
& conduy moy paternellement, avec douceür,
& benignitè, non avec l'aspretè de tes chastie-
mens! Gardes moy, de desespoir! & me soys
Pere bening! propice! & debonnaire! Conten-
tes toy donc Seigneür! de la <triste> mort de six de
mes fils, si gentilles, & Nobles Creatüres!
voire tous bons natürels, crèez a ton image,
& regeneréz par ton Saint esprit, par l'esprit d'a-
doption, qui est l'arrhe, de l'heritage celeste!
Ne m'oste plüs ces pauvres enfans, en la moitiè de
leurs iours! Destruis, & confonds, tous leurs ennemis, & les miens!
Ainsy soit il! A toy; soit honneür; & gloire aux siecles dés siecles! Amen!
Ce soir, on a fait, ün coup d'essay! Dieu le
vueille benir! & fortüner! si la Fortüne ne nous
est devenüe Marastre?
Samstag♄ den 18den: May; 1650.
<2 hasen, von der hatz.>
On n'a pas encores obtenü la Fortüne, que
la bontè Divine semble nous vouloir encores monstrer,
point donner!
Ein iunger Schlegel, <Hans Heinrich> ist anhero, von Briesach,
kommen, welcher mir vom verstorbenen General
Erlach, vielerley erzehlet. et cetera <undt deßen fortun et cetera>
Ô Dieu! pourquoy laisses tü, tüer, tous mes
bons serviteürs, de nostre mayson!
Car il a estè, üne de mes creatüres, & tres affectionnè. perge
On croyt secrettement; qu'il a estè aussy bien
empoisonnè, par les machinations dü Cardinal Mazza-
rinj; que le Düc Bernhard de Weymar, par celles
dü Cardinal Richelieu; autresfois. Dieu vueille
resister á telles menèes! Non Deus es; volens jniquitatem!11
Voyla donc mes bons amis par terre: le Baron
de Dhona, Gouverneür d'Orange, le Colonel Pöblitz;
ce bon Erlach, Spanheimius, & plüsieurs autres. perge
Memento mori! Vive; memor lethj!12
Sonntag☉ den 19den: May; 1650.
Risposta von Zerbst, en bons termes, dü Prince Iean & de Wendelin perge
Jn die kirche vormittags conjunctim.
Extra zu Mittage, den CammerRaht, Doctor Mechovium,
gehabt.
Gute post von Ballenstedt. perge
Ceste nuict, Sathan s'est derechef oppose a mes
desseings. Ün dès 4 a estè chassè par deux chiens
noirs <avec des yeux flamboyans>, avec grande espouvante! Cependant le doigt
de Dieu, vaincra le bras de l'Esprit dès tenebres,
par sa bontè, & ToutePuissance! Ainsy soit il!
Nachmittags, wieder in die kirche, conjunctim;
außer, daß Schwester Dorothea Bathilde gestern, undt heütte, wieder
sehr krangk, Matt, undt Schwach worden.
Gott erbarme sich ihrer! undt restituire sie
mildvätterlich, undt erbarme sich unser aller!
Montag☽ den 20ten: May; 1650.
<1 hasen, so meine winde von sich selber gehetzt.>
In Oeconomicis travagliiret, undt den pfarrer
von Palbergk, bey Mir gehabt, Bartolomeum Fridericj!
auch mit ihme conversiret, undt in einer Schuldtsache, geholfen.
Die avisen von Leiptzigk geben: daß zu Nürnberg, daß
Franckenthalische temperament die meisten händel
mache, numehr beruhet es, auf Benfelden! Sonst fordert
|| [[Handschrift: 35v]]
Spannien, 19 Tonnen goldes, von den Ständen, so er
dem Kayser vorgeschoßen, alßdann, wil er, Fran-
ckendahl restitujren.
Chur Meintz, Chur Pfaltz, undt der Schwedische Generalissimus,
seindt zu Kitzingen, derentwegen versamlet
gewesen. perge Etzliche hoffen zwar einen gütlichen
außgang, andere aber besorgen, einen neẅen
krieg, undt wollen Franckenthal, par force at-
tacquiren.
Zu Prag, wirdt, stargk fortificiret, undt eine Real
Festung, zugerichtet, auch der Mutter Gottes, eine
hohe Seüle gemacht, ein götzenbilde, wie zu München.
Der Froßt, sol daselbst, in den weinbergen,
großen schaden gethan haben.
Jn Frangkreich, stärgket sich Vicomte de Türenne,
sehr, mit Spannischen völgkern, gleichwol suchet
er auch einen <guten> accord, bey dem Könige, welcher
ihm 600000 Gulden (florenus)f: bahr anbeütt, undt andere
vortheilhaftige conditiones. Die FrawMutter
des Printzen de Condè, hat im Parlament zu Paris,
angehalten, ihren Sohn loß zu laßen oder da er
reus Maiestatis seye, ihn zu bestraffen.
Diese künheit, hat dem Düc d'Orleans, sehr mißfallen.
Der Ertzhertzogk, leßet seine völgker, gegen Frangk-
reich zu, marchiren, dörfte eine wichtige impresa vorhaben.
Hollandt undt Zeelandt, werden uneins wegen der commercien.
Jn hollandt, ist der Admiral, Witte Wittens, in arrest genommen
worden, weil derselbe ohne befehl auß Brasilien, abge-
schifft, undt etzliche Monat, in Engellandt, verharret.
König sol zu Breda, mit den Schotten, verglichen sein.
Montroß, gehet auß selbigen Norderquartieren, mit
vielen Königlichen, auf den Leßle, welcher den Schot-
tischen landtStänden, bediehnet ist. Cromwell spielet
den Meister in Irrlandt, hat die vornehmsten Seehaven
inne, vndt einen importanten platz, Saint Thomaß ge-
nandt, also eingenommen, das alß er stürmen wollen,
undt den belägerten der muth endtfallen die officirer
hingegen sich standthaft erwiesen, endlich die garnison,
(auß forchtt des außenbleibenden endtsatzes) die
officirer genommen, undt dem Cromwell überlifert,
welcher den Obersten Hammon, item: seinen Obristleütnant
den ObristWachtmeister, 8 capitains, 1 quartier-
meister, undt einen Geistlichen, in angesicht der armèe
harquebuziren, den Geistlichen aber aufhengken laßen.
Der bluhtradt in Engellandt, sol auch sehr tyrannisiren,
undt viel leütte veriagen. Fairfax, undt Cromwell
gehen auch, wieder die Schotten. Vor Lisbonna ist Printz
|| [[Handschrift: 36v]]
Ruprecht, in nicht geringer gefahr, wegen der Englischen.
So attacquiren Sie auch, alle Frantzösische Schiffe,
undt machen sie preiß, schießen sie in brandt, undt
ruiniren einander, wie sie können.
Jn Dennemargk spinnen sich auch kleine factiones
ahn, in Schweden rüstet man sich, auf einen ReichsTag
undt Cröhnung der Königinn.
Jn Polen armirt man auch, undt trawet den
Moßkowitern, undt Cosagken, nicht allzuwohl.
Zu Venedig, armirt man stargk, zu
waßer, undt zu lande. General La Riva
hat abermahl ein exploict verrichtet, in
deme er nicht weitt, von Thessalonica (Sa-
lonichj) etzliche fußvölgker außsetzen, streiffen,
plündern, brennen, undt gewaltige beütten,
machen laßen. Jn Candia, ist, päbstlicher,
undt Maltheser succurß, ankommen.
Der Türgkische Tschiausch, ist mit contento
von Wien abgerayset.
Spannien, continuiret seine stargke
werbungen, inn undt außerhalb Deützschlands,
Kayserliche Mayestät aber in den Erblanden, die reformationes.
Die Iesuiter offeriren abermal 2 Tonnen goldes, zu Venedig, einzukommen.
Dienstag♂ den 21. May; 1650.
<2 hasen, von der hatz.>
A spasso, hinauß geritten mit Meinem Sohn, Viktor Amadeus
undt gehetzt. <Carl Ursinus aber ist cum sororculis auf der Sahle gefahren.>
Hà fallito ancora, sta notte, il dissegno. Pacienza!
Mit Madame, in garten hora antemeridiana. perge
Nachmittags, in zimlicher hitze, hat man mehr ge-
schlafen, alß expeditiones vornehmen können. perge
Addresse von Zerbst, in der Schwartzburgischen Ehe-
gelder sache, welche hofraht Iehna, bestellen soll.
L'apparence est belle, mais ie crains, que le
Prince Auguste me jouera un mauvais tour, en cest affaire!
retenant ma portion, a soy, au lieu des deniers
pretendüs, de Hollande! Mais le bon Dieu, pour-
voira! Il est bon, de prevoir non seulement les
inconveniens, mais aussy, d'y remedier! si on a
le pouvoir, & les moyens, de le faire?
Schwester Freẅlein Dorothea Bathilde habe ich besucht. Sie ist
noch schwach, undt Matt, vermuhtlich, hat sie ein
Fieber. Gott wolle es zur gedeylichen beßerung schigken!
Extra zu abends, Doctor Brandt (numehr nicht ordi-
narium alhier, sondern zu Cöhten, bestalten leib: undt
StadtMedicum) gehabt, bey den Jungkern, weil er die
Pacienten vfm Schloße, sonderlich Schwester Dorothea Bathilde[,] Jungfer E-
leonora von Dütten, undt andere besucht. perge
Zu abends, mit Meiner herzlieb(st)en gemahlin, wieder in gartten.
Mittwoch☿ den 22ten: May; 1650.
<Regen.>
<2 Rehe[,] 2 hasen[.]>
Mein Cammerpage, Geörg Ehrenreich, Freyherr
von Roggendorff, gehet wieder auß: Jst fælj-
citer Gott lob, restitujret, nach dem ihm
vom Doctor Brandt, (seinem elenden gebrauch nach)
daß leben schon abgesprochen gewesen, aber
vom Feldtscherer, hanß Wentzel Rohte,
der gute Mensch, mit allem fleiß, curiret
worden, an lunge, leber, Miltz, etcetera
Gott gebe fernere <succedirende> continuation!
Ach! das ich meinen Sehligen, frommen Sohn, Erdmann Gideon
auch von ihme, hette curiren laßen! perge Ach! Ach!
Nos gens ont derechef fait ün essay, ceste nuict,
mais sans succèz!
Dat Deus, omne bonum; sed non per cornua Taurum.
Avis: daß Meiner gemahlin Schwester, die hertzo-
ginn von Wirtembergk schon zu Plötzkaw
seye, undt anhero kommen solle.
2 Rehe seindt von Deßaw, undt 2 hasen
von Ballenstedt ankommen, Jtem: 2 lächße von Deßaw
durch den Oberlender, vor mein geldt.
Der gewesene Kayserliche Commissarius zu halberstadt,
itziger zeitt, Churfürstlich Brandeburgischer Stadthalter daselbst,
hat an Meine freundliche herzlieb(st)e gemahlin, eine dilatorische
antworth, in causa Ascaniensj, zwar
sonst mit höflichem erbiehten, abgefaßet,
heütte eingeschickt, da ihm doch Jhre Liebden
all zuvor den 13. Martij geschrieben,
Jedoch leßet er außwendig, den Tittul,
grävin zu Aßcanien, außen, undt inn-
wendig das wortt: durchleüchtige.
Canstein, Marschalck von Schöningen,
soll dergleichen, gegen Fürst Johann Casimir
gethan, vndt den anfang dermitt, von hal-
berstadt auß, gemacht haben. Jst viel, das
sich diehner, undt Officirer, eines solchen unterfangen.
Zur kirchen, conjunctim, vor Mittages, da Er
Theopoldus, die Veritatem Ascensionis, wol außgeleget. perge
Nachmittags, wieder in die kirche, da dann der caplan
Ionius, nach seiner abermahligen außgestandenen
leibesSchwachheitt, zum ersten mahl, wieder geprediget.
Meine beyden Söhne, wahren mitt mir in der predigt. perge
Avis: daß hertzogk Augustj von hollstein, ge-
mahlin, (welche seiner vorigen Gemahlin, leibliche
Schwester gewesen) auch numehr Todt seye. Er
sol sich sehr grähmen, undt bekümmern, undt
auch sehr krangk sein. Gott bekehre, alle
irrenden, in dieser zeitligkeitt! undt gebe
gnadenraum, zur buße! undt Sehligkeitt!
Nach 4 uhren, ist Christian heinrich von
Börstel, zu mir gekommen, mir aufzuwartten.
Baldt aber darnach, kahm post, daß die hertzoginn
sich hette, an dem hohen FestTage, noch heütte
aufhalten laßen.
Meine Söhne, seindt diesen Morgen, der hertzoginn
von Wirtembergk; Frawen Annæ Sabinæ Liebden
Meiner freundlichen herzlieb(st)en gemahlin, leibliche Schwester, (so eilf iahr
Ellter, alß Sie ist) entgegen geritten, haben sie ange-
nommen, undt ein[be]gleittet. Sie hat 2 Fraẅlein,
bey sich, einen hofmeister, eine Hofmeisterinn.
Keine Jungfern, keine pagen, sondern 3 lackayen,
einen Trompter, undt ist in allem, 14 personen,
undt 8 pferde stargk. Jm platz haben wir sie
willkommen geheißen, undt hinauf in ihr zimmer, be-
gleittet, darnach, hat man Tafel gehalten.
Nach der mahlzeitt, habe ich mit dem von Adel, so bey
mir<jhr> ist geredet. Er ist ein Frantzose, Monsieur dü
May, genandt; welcher sehr wol peregriniret, in
vielen fremden ländern, gewesen, sonderlich in Spannien,
Portugall, Brasilien, Italien, Schweden, etcetera
hat seine raysen, nützlich angewendet. perge Jch habe
in die vier stunden lang, mit ihm conversiret. perge
Er hat den Tittul, vom Könige in Frangkreich, Conseiller
dü Roy, vndt tregt auch, den Ritterorden, von Saint Michel.
Jst lange, bey dem hertzogk Roderich gewesen, dieser
hertzoginn von Wirtembergk, elltistem Sohn. perge
Samstag♄ den 25ten: May; 1650.
Ernst Dieterich Röder, ist heütte frühe, (verschriebener
maßen,) erschienen.
Jch habe viel verworrene händel gehabt, wegen
ungehorsambs der undterthanen, vorm berge, undt
opposition meinen Decreten, sonderlich in Schwartzenbergers sache!
Meine Gemahlin, ist Nachmittags, mit jhrer Fraw
Schwester, der hertzoginn zu Wirtembergk; hinauß
nach Palbergk, alleine spatziren gefahren, haben nur,
einen pagen, undt einen lackayen, mittfolgen laßen!
Jnndeßen, hat meine Schwester Freẅlein Dorothea Bathildis,
wie auch meine Söhne, die frembden Freẅlein, mit diß-
curßen entretenirt. et cetera <welche ich auch gesprochen.>
Post coenam: pourmenades, & reditus mulierum e Palberga. perge
J'ay perdü üne piece d'or, hors de mon cabinet,
& armoir serrè, & ainsy par deux serrüres. Il
y airoit le pourtrait de l'Empereur Rudolphe
à cheval, & la ville de Hildeßheim, l'eavoit
fait monnoyer. Le gros Börstel, me l'avoit
dèsboursè de la part, de la vieille Fertzigkin
il y a quelque temps, & auiourd'huy ie le
perdis malheüreüsement. Il pesoit près de
dix Dücats, mais l'or en estoit blanchastre.
Ie trouve ceste avantüre, non accoustümèe!
Sonntag☉ den 26ten: May; 1650.
Jn die kirche vormittagß, conjunctim, et cetera vndt auch
mit den frembden Fürstlichen personen. et cetera
Extra zu Mittage: Christian heinrich, von Börstel,
Doctor Mechovius, die Rindtorfinn, die Krosigkinn von
Erxleben, undt ihr iüngster Sohn, undt Tochter,
Schwartzenberger, ohne die frembden.
<2 Carpen[,] 1½ ßo: krebße. 1 Rehebogk.>
<1 lachß, von 18 Pfund (libra)℔[,] 2 hasen filij mej gehezt.>
heütte, ist die hertzoginn frühe wieder verrayset.
Gott gebe Jhrer Liebden glügk! Sie gedengken in hollstejn.
Meine gemahlin gibt ihr das geleidte, biß nach Odeleben.
Meine Söhne aber, biß an die gräntze. Gott geleitte Sie!
ie recommence derechef, á craindre ün grand malheür,
ne pouvant plüs, comme ie vouldrois, & le desirerois,
commander á mes passions. Le combat est grand,
& la victoire petite, car ie süccombe ordinajrement.
Ô Mon Dieu: mon Pere, ayes pitiè de moy! Fay
moy la grace, de vaincre! assistes moy, dès dons
efficacieux, de ton Saint Esprit, & fay, que i'en
ressente les vifs mouvemens, & que ma Pietè,
ne soit point hypocrisie, ni feintise, nj imagination!
Ô mon Saulveür! soys moy, propice! fay; que
ta grace sübvienne, a mes infirmitèz detestèes!
Mein Sohn Victor Amadis, hat zweene schöne
Carpen <zu 17 Pfund (libra)℔>, undt 1½ ßo: krebße, wie auch einen
großen Barmen, in dem kunstgraben, gefangen.
Ainsy, il paroist; (cela advenant si rare-
ment) comme ces gens lá, ces artisans, nous
trompent, lors que nous ne sommes pas pre-
sens, á telles, & semblables prinses! Er
ist ohngefehr dahin gegangen, undt kawm eine
¼ stunde, darundten gewesen.
J'ay estè tourmentè de la malice & in-
solence, de mauvais serviteürs, inconstans &
pervers, rèstifs a servir. Cela accroist mes tribülations.
Schreiben von Caßel doppelt entpfangen.
Die Leiptziger avisen, bringen mitt:
Das wegen Frangkenthal, noch keine
...onf resolution gefast wehre ab
aula Cæsaris. Zu Kitzingen, wehre die
Schwedisch gefaste, undt mit Chur Meintz,
undt Chur Pfaltz, communicirte resolution
noch gar geheim.
Jn Frangkreich armirte man stargk
wieder die Spannischen, undt wieder die Printzen,
hingegen thut der Ertzhertzogk ihnen, große
hülfe, auf befehl des Königes in Spannien.
Ein groß Frantzösisches Schiff, la Rayne
Amiral genandt, von 1000 lasten,
vndt <mit> 600 Mann, besetzt, haben die Spannischen
übel beschädiget, in marj Mediterraneo,
undt bestritten, iedoch nicht überwältiget. perge
Jm Königreich Napolj, gibt es noch em-
pörungen, undt confiscationes. Don de Capua
hat mit Lucio d'Aquino, differentzien gehabt,
da ist dieser zugefahren, und hat iehnem,
einen klepper auffgefangen, deme er Nasen,
|| [[Handschrift: 41r]]
undt ohren, sampt dem Schwantz abgehawen,
undt wieder lauffen laßen, welches der Capua so
hoch empfunden, daß er iehnen überfallen mit
gewehrter handt, ihm die augen außstechen, auch
Nase undt ohren abschneiden, hernacher aber,
ihn in einen bagkofen werfen, undt brennen laßen.
Jn Steyermargk, sol der Kayser, völgker
zusammen führen.
Jn Polen, ist alles mit den Cosagken, ver-
glichen, undt es hat das ansehen, zu einem
Feldtzuge, wieder den Moßkowiter.
Zu Breda, sol der Engellische König, mit
den Schotten, in geheim verglichen sein, Montroß
thut großen progreß gegen Engellandt, ist
absolute Königisch, David Leßle, aber Königisch
und Schottischparlamentisch, andere seindt
Cromwellisch, undt Englisch parlamentarisch iedoch
wenig derselben. Man paßet dem Könige,
mit Schiffen, an frontieren auf, ihn zu fangen,
undt (wo sie es können) wie seinen herrn vatter,
ihn zu tractiren, quod Deus avertat!
König in Spannien, wil Portugal attacquiren,
undt seine Tochter, dem Printzen in Portugal geben.
Ein Primas13, (ist noch über den Bürgemeister)
zu Rakonitz in Böhmen, sol nach gehaltenem
stattlichem gastmahl vom Teüfel in
seiner Cammer gewaltig sein geängstiget
worden, hat auch lange gegen ihm sich
gewehret, biß er ihn endlich außm bette
durch ein enge fenster geholet, undt
greẅlich gezerret, undt getödtet.
Jst schregklich anzuhören! Gott
leitte doch die Sünder, zur Buße!
Die Churfürstin, zu Brandeburg sol sehr
krangk sein. Den Oberkämmerer Borgß-
dorf, hat der Schlag getroffen. Gott beßere ihn!
Die kindttaüffe zu Caßel, ist den 22ten:
diß, wol abgegangen.
Dienstag♂ den 28ten: May; 1650.
<2 lächße.>
Jo hò parlato a un Ebreo, di cose, dj momento!
Iddîo, le voglia far succedere! benignamente
e che non sîamo ingannatj, da furbj; e furfantj!
A spasso; hin: undt wieder, in Oeconomicis, zuzusehen.
Der ungehorsam der underthanen, vorm berge,
continuiret annoch, wegen Schwartzenbergers gerechtigkej[t.]
Weg zu lande nach hamburgk, von Bernburgk,
nach Staßfurth |
meilen:
2 |
Nota Bene per Schwerin zu gehen
muß man von hinnen, |
meilen. |
Oschkersleben | 4 | auf Zerbst | 5 |
Odeleben | 1 | Borch | 5 |
helmstadt | 2 | Jerichaw | 4 |
Fuchsfeldt | 4 | Sandaw | 4 |
Wittingen | 4 | Werben | 1 |
V̈ltzen | 4 | Perlebergk | 3 |
Lüneburgk | 5 | Neẅstadt | 5 |
Dollenspöecker | 3 | Schwerin | 4 |
(v̈ber die Elbe
ist die fehre) |
Rehne
Lübegk |
4
4 |
|
hamburgk | 4 | Arnßböeck | 2 |
Plöene | 10 | Plöene | 3 |
Summa |
43 Meilenm. |
Summa |
44 Meilenm. |
Alia Via:
von Bernburgk nacher Odeleben.
von Odeleben, auf Ültzen.
von dannen, auf Lawenburgk.
von Lawenburgk, auf Müllen.
von Müllen, auf Plöene.
Auf Schöninghen, Wolffenbüttel, Zelle, ist es vmb!
I'avois ün songe èstrange, ce mattin lequel
ie devois èscrire. C'est: qu'estant dedans
üne Eglise, fort attentif, ün pourceau
entrea, & mangea ün autre porceau,
iüsques aux os, & a l'èspine dü dos,
lequel estoit plüs foible, que l'autre,
& ne se pouvoit assèz deffendre. Et bien
qu'il criast, & avoit la teste entiere
encores, si est ce, que l'autre le mangea
tousiours, & qu'il n'en mourrüst pour-
tant point. Cela m'estoit abominable
a voir; & il y eut d'autres circomstances,
que i'ay oublièes, mais aussy ie m'ès-
veillay avec effroy!
Es kommen böse geschrey von Deßaw
ein, alß sollte die Fürstin daselbst, in
kindeßnöhten, gestorben sein. Gott gebe
das wir etwaß erfreẅlicheres darvon
undt von andern dingen, hören! undt er-
fahren mögen!
Jn die kirche, cum sorore & liberis.
Neẅlichst am Montage, hats gewaltiget ge-
donnert undt geblitzt, zu halle, dergleichen
sol auch damalß zu Odeleben, (alß meine
gemahlin, mit dero Frawen Schwester Liebden
dahin gefahren, undt darüber Forchtt, undt
schregken außgestanden) geschehen sein, undt
gewaltig gewittert haben. <2 Männer, undt 3 Pferde auff dem Felde erschlagen, auch eine Scheüne angestegkt haben.> Jst wunder,
das wirs alhier, nicht empfunden. perge
Ein Trawriges klageschreiben, ist mir
diesen Nachmittag, von Deßaw, zukommen,
vom gesterigen dato, von Meimem vetter, Fürst Iohann Casimir
wie <vor>gesterige nacht, umb 1 vhr, die Fraw-
Muhme daselbst, Fraw Agnes, geborne Landt-
grävinn zu Heßen, (nach deme Sie, von einem
weiblichen affectu, unverhofft überfallen
worden) Sehliglich verblichen, vndt so wol ihren
herren, undt gemahl, alß kinder, undt anver-
wandten, in große Trawrigkeitt, undt mittleyden,
gesetzet. Es wirdt auch ein bericht, von ihrem abschiedt
auß dieser weltt, beygeleget. Gott tröste alle affligirten!
|| [[Handschrift: 43v]]
Sie hat sich sonst Christlich, zum Tode geschigkt,
undt vorbereittet auch gar schön valediciret,
Jst wol eine hèroina, vndt hochweyse,
mit vielen herrlichen Tugenden begabte
Fürstin gewesen, undt werth, zu betrawren!
Gott ersetze väterlich! auch diesen riß!
Donnerstag♃ den 30ten: May; 1650.
<4 hasen von der hatz.>
Meine Söhne, seindt hinauß hetzen geritten.
Nacher Deßaw, an Fürst Iohann Casimir condolendo geantwortett.
Den Großen Kersten, habe ich durch daß
Consistorium, umb seines Gotteslästerlichen
Scheltens, undt Fluchens willen, auch das
er so seüft, weib, undt kindt, auch Schwieger-
Mutter, zu nichte schläget, hart vornehmen
laßen, Er hat zwar anfangs, alles
impudenter negiret, iedoch, ist er endtlich
durch sein eigenes weib, undt Nachtbaren
convincirt worden, also: das er alles gestehen
|| [[Handschrift: 44r]]
müßen. Das consistorium hat ihm darauf,
vmb seines beharrlichen Frevels willen, den
zorn Gottes, undt die excommunication,
(mit Meiner bewilligung) angekündiget,
auch daß er sich der kirche, undt communion
enthalten sollte, biß auf weitteren bescheidt,
undt biß man würgkliche beßerung seines
lebens, siehet vndt verspühret. Interim;
habe ich, den Schengken, undt Brawern
verbiehten laßen, ihme keinen Tropfen
Bjer mehr abfolgen zu laßen. Er mag
sich mit covent, oder waßer, eine zeitlang
zu seiner correction behelffen. Der hof
alhier, auf der Fürstlichen residentz, nebst
ankündigung meiner ungnade, ist ihm auch
verbotten, undt er über das alles noch,
mit der kirchenbuße, bedroẅet perge Gott
gebe! das er, undt andere Muhtwillige Sünder,
gebeßert, undt bekehret werden. Er hette
sonsten wol, ein gut gemühte, wann er sich nur,
des leidigen Trungks, (welcher ihn also wahn-
witzig machet) endthalten möchte? Gott wolle
ihm darzu gnade geben! undt ihn zur buße, leitten!
Freitag♀ den 31. May; 1650.
Georg Reichardt ist bey mir gewesen, allerley zu referiren.
Item: Hans Eckardt[,] Wolfgang Sutorius[,] Andreas Hetzler ut und andere Oeconomj!
Avis: qu'a Güsten, la contagion commence
á se glisser! Dieu nous vueille garantier!
Sono andato, nel bagno, co'miej figliuolj!
Christof Wilhelm Schlegel, hat sich, in transitu
bey mir, præsentiret. Kömbt von Goßlar. et cetera
Avis: daß Fürst Hans, nacher Dreßden gezogen,
mit seiner gemahlin, undt comitat. perge