Jo ho [...] forse per l'ultima volta colla
[...] Jddio ce ne guardj che sia l'ultima.a
Das korn stehet gar schön. Jch habe
Meiner gemahlin ein rogkenkorn-
halm, mittgebracht, welches eylff
meiner spannen, hoch gewesen.
Es hat sich heütte wie gestern
Zeitung heütte erfahren, daß Christian Juliußen
von heimb seine haußfraw, zu Burgk-
dreßwitz, einen Jungen Sohn bekommen.
Es seindt heütte alle sachen schwehr
worden. Röder, hat zu Quedlinburg,
wenig außgerichtett, & a estè
trompè, avec la laine, meschamment,
par des gens trompeurs. etcetera
Meine fuhre nach Braunschweig hat sich gar nicht
schicken wollen.
Mes serviteurs ont eu diverses reprimandes.
Jch habe heütte, vielerley diebereyen, alhier
auffm Schloß erfahren, keinen dieb aber betapt.
Sieben lerchen haben sie heütte geschoßen.
5 Groscheng. soll geben le boucher, vor ein kalbfell.
5 Groscheng. vor ein hammelfell.
1 Groscheng. 6 Pfennige (denarii)d. vor ein lambfell.
Antwortt von schwester Elenora Maria[.]
Zeitung daß die Magdeburger außgefallen,
vndt in der Sudenburg 2 compagnien
Crabahten, aufgeschlagen, welches
große verbitterung geben wirdt.
J'ay songè ceste nuict d'avoir
eu une fille, & cela a regret.
Nota Bene D'autres de mes serviteurs, & ma
soeur Sybille ont eu le mesme songe.
Jo hò saputo hoggi, d'un ch'una
granDama Christina C. P.b
et una di basso rilievo Anna
Christina la Turca havevano
|| [[Handschrift: 82r]]
li pelj della lor natura, ambedue lon-
ghissimj infino alle ginocchia, il che
jo non seppi altre volte, et questo
è verissimo, mà quasj incredibile.
Vitzenhagen ist wieder herkommen, mitt
schreiben von Sandersleben, vndt bericht,
das die Magdeburger nemlich der
gemeine pöbel daselbst, gewiß außge-
fallen, <wehren> vndt die Crabahten erschla-
gen hetten, welche in der Sudenburg
gelegen. hetten auch (alles wieder des
Magistrats willen, welcher gerne
auf die widerkunft der abgesan-
dten, so nach dem general zue ge-
schickt gewesen, gewartett hette)
noch darzu zwey schiffe mitt getrey-
dig, so den proviant nachm läger
zu, führen wollen, geplündertt.
Nachmittags ist er wieder weggezogen.
Ma femme, a estè fort indisposte
aujourd'huy, en attendant, impa-
ciemment, sa delivrance.
<Antony, hat gegen abendt, einen hasen, geschoßen.>
An Heinrich Börstel den præsidenten, in der
Weymarischen schuldtforde-
rungssache geschrieben, Jtem:
an Melchior Loyß wegen einlösung des silber-
geschirres, zu Leiptzig, etcetera[.]
Diesen abendt, ist Sebastian, abermals ver-
schicktt worden, nach korn, Gott
gebe zu glück.
Antony hat einen hasen geschoßen.
heütte haben wir das letzte viertel.
Madame demeure tousjours accrochèe.
Schwester Sybille ist nach Gernroda
gefahren zum herzog von Meckelburg[.]
Am heüttigen behttage, haben wir
predigt angehörett, vndt nochmalß, Gott
den Allmächtigen, vor einen gnedigen
regen angeruffen, damitt in endtstehung
deßelbigen, nicht eine Theẅrung vndt
hungersnoht erfolge.
Antony hat heütte, wieder, einen
hasen geschoßen.
J'ay derechef entamè, & continuè,
Nota Bene & escrit au grand desseing.
heütte haben wir erdbeeren gehabtt,
zum ersten mahl dieses Jahr.
Jch habe meinen kammerpagen Bartoldt
Lytsaw nachd verschickt,
Gott der Allmächtige, gebe ihm,
glück, heyl, vndt segen, & a moy,
bonne resolution, Amen.
Thomaß ist wiederkommen von Braunschweig <Dei gratia.>
hat 34 vndt 35 ThalerThlr vor 1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: rogken
bekommen. Das getraydig aber fellet
immerfortt, wegen der starcken zufuhr.
Antony hat wieder einen hasen
geschoßen, vndt eine wachtel gefangen.
Jch habe dem Jungen Röder, wachteln
zu fangen zu lernen, erlaübett.
Casparus ist kommen, berichtett, das
die Magdeburger im leztmahligen
außfall, nicht 2 cornetten, sondern
nur zwey Crabahten, 7 Mußcketirer
vndt einen Reformirten Fendrich er-
schlagen. hielten ihre Musterungen,
vndt müste numehr, der Magistrat,
mitt herr Omnis, vbereinstimmen.
Sie hetten die schjffe, angehalten,
welche nach der armeè zu,
sollten, darauf ein 800 wispel
getraydig gewesen, hetten am
vergangenen Montag gewaltig
auf den Obersten Pegker, mitt
stücken geschoßen.
Der friede zwischen Kayßerlicher Mayestät
Nota Bene vndt Könige in Dennemarck, wehre
gewiß richtig, Jtem: zwischen
Franckreich vndt Engellandt.
Zwischen dem General vndt König
in Schweden, als auch zwischen Polen
vndt Schweden, wehre<würde> auch
friede tractirt.
Der Kayser will Franckreich[,]
Staden vndt die Schweizer
angreiffen.
Nota Bene[:] die Schweizer hetten sich
von den Grawpüntnern sepa-
rirt.
Bethlen Gabor, hielte keinen gewißen
strich, wehre in Polen, zwar einge-
fallen, nun wehre er wieder in
Vngern.
Der Præsident Heinrich Börstel, hat mir auch wieder
geantwortett, wegen der Weymarischen sache[.]
hanß Ernst Börstel hat mir seine
dienst offeriren laßen. Jch habe es
angenommen, <doch certis conditionibus.>
heütte habe ich das heẅ, auß dem
garten, welches ich <vor ein par tagen> abzumayen, laßen,<befohlen,>
einführen laßen, weil es noch trucken,
gewesen.
Jch habe Hanß wolff Ernst Röder,
nach gernroda geschicktt, meine
schwester, freẅlein Sybille Eli-
sabeth, wiedrümb, abzuholen,
mitt kutschen vndt pferden.
Vnser herr Gott, hat vnß vnserer
bitte gewehret, vndt den landt-
früchten zum besten, einen gnedigen
regen, nachmittags gegen abendt,
wiewol <er> nicht starck gewesen,
bescheert. Wollen also hoffen, es
werde vnß Gott, mitt der besorg-
lichen Theẅrung, nicht heimsuchen.
Schreiben, von Son Altesse, vndt von Melchior Loyß, entpfangen.
Schwester Sybille, ist wiederkommen, von Gernroda,
vndt Quedljnburgk.
Jch habe schwester Sybille, nach Bernburg,
laßen führen, vndt hanß wolff Ernst Röder,
mittgeschicktt.
J'ay songè ceste nuict que quelqu'un
Nota Bene m'avoit a l'improviste couppè la gorge
en desgainant derriere moy son espeè,
& me semble que c'estoit un Crabahte,
Dieu garde, que mon page Lytsaw,
n'ait encourru semblable danger.
heütte habe ich im Cornelio Tacito
des Lipsij angefangen zu lesen.
La male fortune, & le mauvais genie,
ne cessent de me combattre & tourmenter.
<Dieu ayt pitiè de nous.>
Sebastian ist wiederkommen, vndt hat
C auß Meißen, wintergersten, so albe-
reitt reiff ist, mittgebrachtt.
Thomaß Benckendorf mon affidè serviteur, est
devenu malade.
Caspar Pfaw, hat mir zugeschrieben, es
würde der Magdeburgische tumult immer
größer, in dem sie sich mitt brennen vndt
starcken außfällen ganz feindtlich erweisen
theten, gestalt dann des Obersten Pegkers
sein schwager, hauptmann Paucker1, gestern
geblieben, welchen ich als einen tapferen
iungen Cavallier, vndt guten bekandten,
billich beklage, vndt bedawre, der herr
Pegker soll sehr vmb ihn bekümmert sejn,
vndt hat sich nach halberstadt erhoben.
Jhre Liebden der herr general haben itztge-
dachtem Obersten zugeschrieben, er sollte
proviant schaffen, Jhre Liebden wollten in
kurtzem etzliche Regimenter dahero schicken,
möchte also dieser örter, wo Gott
nicht ins spiel greifft, groß vnheyll
causiren. Der Oberste Pegker schlägt
eine gütliche composition vor, vndt es
Nota Bene scheinet, Mein herrvatter, werde sich
selber <darinnen,> jnterponiren. Gott gebe seinen
Segen, glück, vndt heyl, darzu, Amen.
Der Junge Stammer herman Kersten, ist
bey mir gewesen, will zu Meinem bru-
der Fürst Ernst verraysen, hat seinen
abschied von mir, in gar sehnlicher
vndt trawriger gestallt genommen,
Gott bewahre ihn vor vnglück.
Caspar Pfau hatte mir auch zugeschrieben, es
sollte der Oberste Pappenheimb, mitt
13 Regimentern, vor Hertzogenpusch,
rücken, dieselbige festung, zu endtsetzen.
<Antony hat 3 wachteln gefangen.>
Es verwundert sich männiglich, das numehr
ein 4 tage her, nach dem donnerstäglichem
kleinen Tropfregen, auch dazumal, sich
der himmel immerzu gewaltig vberzogen,
man auch immerdar vermeinet, nu wirdts
regenen, inmaßen es auch zuweilen gedon-
nert vndt geblitzt, es hat sich aber alle-
zeitt verzogen. Man attribuirts ezlichen
vnholden, vndt wettermacherinnen, inmaßen,
mein Ambtmann eine am wege gefunden,
welche baldt gen himmel, baldt auf die erde
|| [[Handschrift: 86v]]
gesehen, vndt gar seltzame gesticulationes
gemachtt. Wer will es aber beweisen?
Gott wolle dem Teüffel vndt allen
landtstraffen, zur mitt seiner Allmachtt
zuvor kommen, vndt durch seine Barm-
herzigkeitt, das vnheyl, steẅren vndt wehren.
Vndt daß am seltzamsten ist, so hat es zu
Hartzgeroda geregenett, vndt kan doch al-
hier nicht regnen, biß es Gottes wille ist. Bey
Bernburg, vmb Sanderschleben vndt anderer
ortten herümb hat es auch geregnett, Alhier
aber allein vberzeücht sichs immerzu. Toutes-
fois ie suis d'opinion, <sans
superstition
toutesfois,> quand nous aurons
priè Dieu la 3me. fois solennellement en
l'eglise, qu'alors, Dieu nous exaucera,
& fera pleuvoir maugrè tous les Diables.
I'escris cecy, ce Dimanche au matin.
I'ay apprins aujourd'huy, quand on
bat les sorciers jusqu'au sang, que
leur charme s'esvanouit, ne pouvans
rien effectuer.
Wir seindt abermals in die kirche gegangen,
|| [[Handschrift: 87r]]
vndt haben in diesem trüben Regenwetter, da
es doch nicht regnen will, vmb beschehrung, ei-
nes gnedigen Regens, Gott angeruffen. Es
ist das erdreich härter, als wenn es gefroren
hätte.
Jch habe heütte mitt Christoph Maler picket gespie-
let daßelbige spiel welches ingenioß ist,
wieder zu lernen, wiewol ich es in etzlichen
Jahren vndterlaßen, vndt sonsten von Natur,
gar vngerne mitt karten spiele, ia eine
rechte antipathiam dargegen habe et cetera auch
gar nichtf
Zeitung von Bernburg daß haüptmann Paucker2,
zwar an dem schoß3 nicht gestorben, sondern
mitt der Mußckete, auf den kopff zu
tode geschlagen worden, so grimmig ist das
Magdeburgische pöbelvolck.
Thomaß ist diesen abendt, mitt 12 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w:
rocken weggeschickt worden, nach Braunschweig[.]
Gott gebe nur daß man ihn durchlaße,
dieweil die Kayserischen, das Braunschweigische
volck auch fast vor feinde halten wollen.
Gott, der vber alle wetter, herrschett
vndt regierett, hat gnade gegeben, das
es diese Nacht gar schön geregnett hatt,
Jhm sey lob[,] ehr vndt danck davor ge-
sagt in alle ewigkeitt. Er wolle
vnß ferrner die lieben feldtfrüchte
gedeyen laßen, vndt vnß mitt
seinem gnadenreichen segen, in allerley
ampt vndt beruff vollkömlich vberschütten,
vndt vnß vor unheyl, mildiglich, behüten,
vndt vätterlich bewahren, durch Christum, Amen.
Meine schwester freẅlein Sybille ist
von Bernburg wiederkommen.
Son Altesse m'a fait dire par elle:
1. Que je luy estois un cher fils, et
qu'elle me verroit volontiers souvent
a l'entour d'elle, (Dieu vueille que
ce soit a bon escient) pensant de me
dire quelquesfois beaucoup de choses
quand je suis auprès de Son Altesse qu'elle
oublie puis apres. Nota Bene
2. Qu'elle a la gouste au bras & a
la main droicte. Dieu la reguerisse.
3. Que Son Altesse a envoyè Schwarzberger
vers le Colonel Pecker, luy monstrer
l'original d'une transaction, que Son Altesse
entreprend avec les Magdeburgeois,
les dehortant de leurs violances, &
les conseillant de rendre les 800
wispel de blèd prins aux Imperialistes,
Le dit Colonel plaignant encores la
mort de son beaufrere Paucker4, auroit
respondu fort froidement, sur ce sujet, &
s'en estoit comme mocquè. Schwarz-
berger l'auroit rapportè a Son Altesse (car
il avoit le sceau avec soy, pour consumer
le dit escrit, en presence du dit Colonel
Pecker pour eviter les soupçons de pratti-
que) & Son Altesse en estant en peine, auroit
commandè de le mettre auprés des Actes.
Puis apres le Colonel Pecker estant en bon
humeur, auroit demandè pardon a Son Altesse
de ceste sienne follie, par Caspar Pfaw,
|| [[Handschrift: 88v]]
et auroit exhortè Son Altesse a continuer
ceste capitulation. et cetera Pour cest
effect y seroyent envoyèz a Magdeburg
Jean Ernest, de Börstel, & le dit
Caspar Pfaw, de la part de Son Altesse[.]
Que le Magdeburgeois estoyent
comme des gens insensèz quj cer-
chent leur ruine crians tousjours
Schelmes Cesariens, & Papistes
schelmes. perge ont aussy tuè un moine
quj vouloit sortir de la ville.
On ne respecte plus nul passe-
port pour y aller & venir.
4. Que l'Empereur a defendu
au Duc Iean Christian de Lig-
niz resident a Brigh l'exercice
de la religion reformèe en son
pays, & qu'il a obey promptement.
5. Que Son Altesse revoquoit encores en
doubte la paix avec Dennemarck.
6. Que le Roy de Swede estoit
Nota Bene amerement animè contre ceux
de nostre Religion ayant chassè
tous les ministres reformèz de son
armèe sous peine du bourreau, & ce
a l'instigation du vieux Conte
de la Tour ennemy des orthodoxes.
C'est un estrange changement, car
ce Roy a autresfois aymè les Reformèz.
7. Que le Colonel Altringer, & Seigneur
de Metternich avec un Docteur,
seroyent les Commissaires, pour re-
former, & reprendre les biens Eccle-
siastiques en la haute Saxe.
Mais que Gernrode, & Nienburg,
Nota Bene n'avoyent aucun danger, estans
refomèz devant la paix de Passaw
ce qu'on a sceu depuis peu de temps.
8. Que mon frere le Prince Ernst estoit
a Lindaw, & que les Imperialistes
avec grande fortune se seroyent
saisy des passages si importants
des Grisons sans coup ferir, les
Suisses estans de leur costè.
Et que mon frere marchoit vers
Jtalie.
Zeitung daß sich der friede, mitt den Religions-
verwandten, in Franckreich, zerschlagen.
Daß aber, zwischen Franckreich, vndt Engel-
landt, gewiß friede geschloßen. <Zeitung das zu hörnalß, da die Evangelischen
zu Wien, vor diesem ihr exercitium
<Religionjs> gehabtt, das neẅe schloß daselbst,
gar ein<sehr> gesuncken ohne apparente vrsach.>
Es hat mich Christian Julius von Heimb,
zu einem Sohn zu gevattern gebehten.
herrvatter hat im willens, heütte vber
14 tage anhero zu kommen.
Meine schwester freẅlein Sybille ist
hinüber nach harzgeroda gefahren, zu meiner
schwester der hertzoginn von Meckelmburg.
Jch habe heütte an Meinem gartten, eine
wellerwandt, welche 45 Ruhten lang
ist (eine ruhte macht 8 hiesige ellen) zu mitt
heyde z belegen, vndt eine irrdine haube
drüber machen laßen, ist verdingt vmb
5 ThalerThlr. 15 gute Groschengg. iede ruhte, nemlich, vmb
3 Groscheng. sonsten, wenn ein stück weller-
wandt gantz neẅ müste gemacht
werden, so gebe man, von der ruhten,
14 gute Groschengg. in die länge vndt breitte, zu machen.
Schreiben von herrnvettern Fürst Augusto, wegen Au-
gustj von Heimb, vndt die rancores, wegen
der neẅen imposten, betreffende. Dieses
schreiben hat mir August von heimb zugeschickt
durch seinen alten Ambtmann5 von Ermßleben,
den ich vor mich kommen laßen.
Es hat sich heütte vndt gestern vberzogen wie
vormals, vndt in der nachbarschaft geregnett
alhier aber nicht. Der gesterige Morgenregen
hat dem außgedörretem harten erdreich, <gar> wenig
|| [[Handschrift: 90v]]
geholfen, vndt <auf> an vielen, ia den allermeisten
äckern gar nichts.
<Antony hat einen hasen, vndt Turteltaube geschoßen.>
Es hat sich heütte ein klein wenig
zum Regen angelaßen, aber hat
sich baldt wieder verzogen. Nulla
vis fortunæ!6
Meine schwester, freẅlein Sybille Elisabeth,
ist von Hartzgeroda, wiederkommen.
Es hat diesen abendt, spaht gar fein ge-
regnett, aber nicht lange. Jedoch
haben wir vor solchen anfang, Gott
dem Allmächtigen billich, gedancktt.
Sebastian habe ich nach halle, zu ge-
schickt, <Quedlinburger maß> 6 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: haber, vndt 1½
Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: rogken einzukauffen, Dieu
le garde de malheur, avec mes
gens & chevaux. Er kan 21 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w:<Schefel (Scheffel)schfl>
<rocken,> hallenser maß, vndt 30 Schefel (Scheffel)schfl, hafern, hallenser maß
in gutem ebenem wege, gar wol
|| [[Handschrift: 91r]]
auff einen wagen laden. Nun thun
zwey Schefel (Scheffel)schfl hallenser maß, fast drey, Quedlinburger maß,
mangelt etwa eine geschpe daran. Er
hat 5 wagen bey sich.
Antony hat eine wachtel gebracht.
<Mein kleines Rehe, so biß hieher hüpsch aufgezogen
worden, ist mir gestorben.>
Donnerstag♃ den 11. Junij.
Jn die kirche, vndt dieweil es auch
diese nacht geregnett, habe ich eine
dancksagung thun laßen.
Der Oberste Pegker, hat eine wacht
zu Roß, von 12 pferden, an die Quedelinburger
wartte gelegt, damitt niemandt
dahin ohne paß durchzulaßen.
Der Erzbube Hacke <von harzgeroda,> das der
Redelsführer, vndter den Rebel-
lischen pawern, vndt hartzschützen
ist vor ein drey tagen, gestorben,<von Crabahten erschla[g]>
ob er schon vnlengst seiner Mutter,
in 7 iahren, nicht vor ihn zu sorgen,
ansagen laßen, von den Crabahten, erschlagen
|| [[Handschrift: 91v]]
worden, vndt mitt hacken, dieweil
sie ihn nicht erschießen können. Das
ist der lohn, welchen der Teüffel
seinen knechten gibt, zum beweiß,
das er ein lügener von anfang ist,
denn dieser hacke sich ihm ergeben
haben soll, vndt hingegen h soll ihm
der Teüffel (Gott behüte vnß) zu-
gesagt haben, ihn vor allem vnfall,
innerhalb 7 Jahren, zu beschützen.
Meine wagen, seindt von Braun-
schweig, mitt Caspar Mußcketirern,
wieder voran kommen. Thomaß
vndt Christian, seindt mitt dem
gelde zurück geblieben.
Junge Röder, nach Güntersperge.
Vitzenhagen, ist herkommen, sagt,
das das pferde außspannen abermals
vor<an>gehett, vndt haben gestern zu bey
Ermßleben 4 Reütter, zwey pferde
außgespannett.
Thomaß ist diesen abendt, auch noch
(Gott lob) von Braunschweig wiederkommen, hat
aldar 11 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 30 hallenser vndt ¼ Braunschweiger maß,
verkaufft, vndt davor, 400 Thaler,
weniger 7 Groscheng. entpfangen, (den Wispel (Raum- und Getreidemaß)w:
zu 34 ThalerThlr gerechnett, vndt ver-
kaufft bey Valentin Adrian.)
Vndter diesen 400 Thalern, seindt
mir ein doppelter Rosenobel, 12 ein-
fache Rosenobel, 80 Goldtgulden (Goldflorin)goldtf. ieden zu 30 Groscheng.
geliffert worden.
Jch bin hinauß spatziren geritten.
Vitzenhagen ist wieder verraysett.
Jch habe heütte ein Rindt (war ein
Bullochße,) wiegen laßen, hat 314
Pfund (libra)℔. gewogen, es waren, 22 Pfund (libra)℔. Cal-
daunen darundter.
Nach dem meine freundliche herzlieb(st)e gemahlin,
ihre wehen von 12 vhren vmb Mitter-
nacht an, bekommen, ist sie endtlich,
vermittelst Göttlicher hülfe, gnade
vndt Barmherzigkeitt (vmb
drey vhr <des
morgends> gerade) eines wolge-
stallten iungen Söhnleins, genesen,
der Allmächtige gütige Gott,
seye davor gelobett vndt ge-
preiset. Er wolle Mutter,
vndt kindt stärcken, vndt zu
seines heiligen nahmens ehre, erhalten,
auch dem lieben kinde, die heilige
Tauffe wiederfahren laßen,
vndt es der ewigen sehlig-
keitt theilhaftig machen, als ein
erbe derselbigen, vndt sonsten geben
waß ihme an leib, vndt seel, sehliglich
nützlich vndt gut ist, durch Jesum Christum
Amen, Amen, Amen. <Es hat ein fell7,
|| [[Handschrift: 93r]]
vber das angesicht mittgebrachtt. Nota Bene>
Jch habe Hans Wolf ernst Röder, nach
Bernburg[,] Plötzka, vndt Sanderß-
leben geschickt, v mitt avisation-
schrejben, dahin.
Noch mehr avisation[-], oder notification-
schreiben abgehen laßen, vber vorgemeldte,
(an herrvattern, an Fürst Augustum, an die
fraw Muhme nach Sanderßleben)
an meine sämptliche schwestern,
an Bruder Ernst, an herrvetter Fürst Lud-
wigen, an vetter Casimirn, an herzog
Wilhelm von Weymar, an Marg-
graf Christian, an die Aeptißinn
vndt ein anders an die pröbstinn
zu Quedlinburg, an die wittib
zu häringen, an die FrawMuhme
nach Rudelstatt, an Graf Arnoldt
Jost von Bentheimb, an Pfaltzgraf
Johann Friederichen, an die w herzog
Iulius von Wirtemberg vndt seine gemahlin[,]
an herzog Joachim ernst vndt ein anders an fräulein elenora von hollstein.
Jch habe den armen im hospital,
ein aymerichtfäßlein biers, vndt
einen scheffel brodtkorn verehren
laßen, auf meiner herzlieb(st)en gemahlin
anhalten, vndt Gott ferrner zu
dancken.
Ambtschreiber ist von halle
wiederkommen, hat 100 Schefel (Scheffel)schfl
haber hallenser maß, vndt 24 Schefel (Scheffel)schfl
rocken, hallenser maß, mittgebracht.
Ainsy ce jourd'huy, est heureux,
Dieumercy, en toutes ses parties.
heütte seindt von Ermßleben, noch
4 lebendige wachteln hergebracht
worden, haben wir also numehr
deren 15 oder eine Mandel.
Gleich wie es heütte Morgen,
vndt fast den ganzen tag gar
schön hell wetter gewesen, so
|| [[Handschrift: 94r]]
hat es gegen abendt vmb 5 vhr, <gewehet,>
gedonnert[,] geblitzt, vndt hernacher einen
fruchtbahren regen geleget, <aber greẅlich darnach gehagelt, wie zimliche kiselsteine.>
Nota Bene[:] das fell, oder helmlein so
mein Söhnlein heütte Morgen, mitt
auf die welt gebrachtt, ist ihm
vber den kopf, vber die ärmlein,
vndt vber den leib, biß an die
hertzgrube gegangen. Da haben
sie es von ihm reißen müßen, damitt
es nicht darundter erstickte.
Es ist aber fleißig zusammen aufge-
hebt worden. Es sollen viel
arcana, großes glücks darhinter
stecken. et cetera
Diesen abendt, hat es vngewöhnliche
starcke schawerschläge <theilß wie Mußketenkugeln, groß,> gethan, vndt
allenthalben durchgeregnett, also daß
Meine herzlieb(st)e gemahlin, als eine kindtbetterinn
von 12 stunden ohngefehr, hat mitt lebens
gefahr, auß ihrem gemach, in ein anders
|| [[Handschrift: 94v]]
vber den kreützgang, weichen müßen, dieweil
ihreg sechswochenkammer, ganz voll gereg-
nett gewesen. Das kindt hat gleichs-
falß zeitlich wandern, vndt sich auch
dahin, vbertragen laßen müßen.
Schreiben vom Præsidenten Heinrich Börstel
wegen der Weymarischen sache
entpfangen.
I'ay asprement tancè le
baillif, a cause d'avoir si
mal fourny, & pourveu
au toict de la mayson.
Plusieurs de mes pappiers, se sont gastè.
Notification schreiben an den Obristen Pegker
abgehen laßen.
Gratulationantwortt, von Meckelburg,
vndt Quedlinburg.
<heütte ist der lengste tag <Nota Bene
Solstitium
æstivum,
vndt eine
Sonnenfinsternüß
welche
wir
aber nicht
sehen. et cetera
Saturn♄ wirdt
heütte directus, Nota Bene> 16 stunden lang.>
Meine herzlieb(st)e gemahlin, hat sich
ihrem gestrigen zustande nach, in
einem andern schlimmen bette
darinn sie sich behelfen müßenn,
|| [[Handschrift: 95r]]
vndt gestriger Nachtsvnruhe, mitt ihrem
kinde wiewol schwach, iedoch noch zimlich
wol auff gewesen. befunden. Der
Allmächtige getreẅe Gott, (welcher
nach seinem wolgefallen, allezeitt glück,
mitt vnglück vermengett, vnß dadurch,
zur eytel erkändtnüß der eytel-
keitt des Menschlichen lebens, zu
bewegen, vndt das ewige, rechte,
himlische vatterlandt zu suchen)
wolle sich gnediglich, vber Mutter
vndt kindt, erbarmen, sie stärcken,
vndt vor allem ferrnerem vnfall,
behüten vndt bewahren, vmb Christi
willen, vndt durch ihn, Amen.
Es seindt wegen großen gewäßers, viel
fische in meinem Teich zu Padeborn auffs
landt geworfen worden.
Es ist mir großer schade im korn geschehen,
vom gestrigen schawerschlag vndt hagelwetter.
heütte habe ich mich, mit Meiner freundlichen herzlieb(st)en ge-
mahlin raht, re endtschloßen, die kindttaüffe
Meines lieben, von Gott bescheerten iungen Söhnleins,
in Gottes nahmen, vermittelst seiner hülfe
vndt segens, vber 14 tage, geliebts Gott
vortgehen zu laßen, vndt solches, nach be-
schaffenheitt iziger laüffte, fein eingezogen,
vndt<iedoch> ehrlich. Die Gefattern, sollten sein,
auch vermittelst Göttlicher verleyhung:
<1.>g 1. Die ChurPfältzische wittibe, so an izo zum
Berlin ist. <1.>
<2.>h 2. Die Churfürstin von Brandenburg. <2.>
<3.>i 3.<4.>j Marggraf Christian, von Brandenburg. <5.>
<4.>k 4.<5.>l Die herzogin von husem, wittibe von <6.>
holstein, geborne auß königlichem stamm.
<Dennemarck>
<5.>m 5.<6.>n Der hertzog von holstein zu Gottorf residirendt. <7.>
<6.>o 6.<8.>p herrvetter Fürst Augustus. <9.>
<7.>q 7.r hertzog Julius von Wirtemberg. <10.>
<8.>s 8.<7.>t Bruder Ernst Die Fraw Muhme, von
Sanderßleben. <8.>
9.u Die Aeptißin von Quedlinburg <4.>
10.v Die Pröbstinn von Quedlinburg. <12.>
11.w Bruder Ernst. <13.>
12.x Freẅlein Magdalena von Bentheimb. <14.>
<15.> 13.y Adrian Arendt Stammer. 14.z Lignitz. <11.>
|| [[Handschrift: 96r]]
<<3.> 15. Erzbischof von Bremen.>
Nota Bene[:] diese gevattern seindt nicht recht nach
der ordnung gesezt, sondern nur nach der anzahl.
Der Allmächtige beschehre dem lieben kinde
die heilige Tauffe, vndt das bad der widergeburtt
zur erbschafft des ewigen lebens.
Zue gaste sollen kommen zwey freẅlein
von Sandersleben, vndt 3 Meiner schwestern.
<fürst Augustj seine gemahlin.>
Jtem: Augustus von heimb, die Stammerin,
et plusieurs gentilshommes, Dieu aydant.
Iean vndt andere haben mir itzt erst
erzehlett, das der gestrige schawerschlag
von hinnen auf Padeborn, vndt von dannen
biß auf Radischleben hin, seinen strich ge-
nommen habe, Es seye, der weitzen,
der rocken, haber vndt gerste, alles
waß nur ein wenig geschoßet, alles
nidergeschlagen vndt verschwemmet
worden, sonderlich seye, vmb Padeborn
herümb, der größeste schade geschehen,
vndt ein Jämmerliches weheklagen der
armen leütte. Die<as> dörre erdreich hat
zwar das waßer wider verschlucktt
|| [[Handschrift: 96v]]
welches auch zum theil von sich selbsten
verloffen, es soll aber ein grawsames
gewäßer (bevorab vmb Padeborn herumb)
gewesen, vndt eine wolckenbrust
gefallen sein, wie dann noch an vielen
ortten kniestieff die schloßen vber
einander in den gruben liegen sollen.
Vndt darüber sich noch mehr zu ver-
wundern, so hat es an eines theilß
ortten, das getreydicht auß der erden
heraußer gerißen. Das ist alles
gestern <zu> abendt<s>, vndt di vollends diese
nacht geschehen, eben an Meines söhnleins
geburtstage, quod pro malo omine acci-
pio. Gott behüte vnß vor Theẅrung,
krieg, exilio, vndt sterbenslaüfften,
gnediglich vmb Christi willen.
Es sollen gar viel Regimenter albereitt
vor Magdeburg liegen, vndt nieder-
hawen, waß sie antreffen. Wir be-
fahren vnß, vor streiffereyen, wo die
Bude nicht das beste thutt.
Wir haben heütte, Gott dem Allmächtigen,
inniglich gedanckt, vor seinen bescheerten
<gestrigen> ehesegen. Mais le baillif, est demeurè de-
hors, en despit de moy.
Taubeneyer groß sagt mir der Diaconus,
hette der hagel geworfen in Ballenstedt,
gestern abendt, als bey Menschen gedencken
kaum gesehen worden. Es hat hin vndt wieder,
groß weheklagen vervrsachett.
Vriel von Eichen, ist herkommen, vndt nach
dem eßen wieder weggezogen, nach harzgeroda.
Gratulationantwortt voller freẅden,
von herrvattern, Fürst Augusto, vndt der
frawMuhme von Sandersleben durch Rödern.
Vitzenhagen ist anhero kommen, auf mein
erfordern[.]
heütte habe ich befunden, das mein söhnlein
(Gott gebe es ihm zu guhte) eine ganze
hirnschale hatt, vndt daß ihm die
sutura capitis <oder öffnung des haüpts,>, quer vber gehett, <oben> vber
die<er> stirn, nicht der länge nach, wie
sonsten gemeiniglich pflegt zu geschehen.
Brieff von Casparo Pfawen, das er
mitt hanß Ernst Börstel, nomine herr-
vatters, in Magdeburg gewesen bey 3
tage lang, zu versuchen, ob die endtstandene
mißverstände, zwischen den Kayserischen
vndt ihnen, möchten beygelegt werden
vndt in güte componirt, Jnsonderheitt, zur
restitution, des angehaltenen provjant-
korns. Sie die Magdeburger hetten sich
zimlicher maßen darzu disponiren laßen,
aber hetten pari passu die aufhebung
der blocquirung begehrt, worzu der
herr Oberste Pegker nicht verstehen wollen,
ohne sonderbahren befehl des hern generals.
Es würden auch noch ohne das, 5 compagnien Croaten,
6 compagnien deütsche Reütter, vndt noch
700 Mann zu fuß an itzo dahin geführt,
die in die stadt wehren sehr muhtig,
vndt möchte in endtstehung gühtlicher
handlung viel vnheyl darauß erfolgen.
Der General, würde in kurtzem, auf Wien
verraysen, des Königs ratification
|| [[Handschrift: 98r]]
vber den zu Lübeck geschloßenen frieden,
würde noch erwartett, vndt sähe fast
einer ruptur ähnlich, sintemal Morgan
in einnehmung vieler örter in holstein
fortfehrett, vndt soll den Obersten Frencken,
gefangen haben.
Vitzenhagen ist wieder herkommen.
Jch bin diesen abendt spähte hinauß
nach Padeborn geritten, den großen
Jammer vndt weheklagen der leütte
daselbst mitt anzuschawen, wegen des
verdorbenen getreydichts durch schawer-
schlag vorgestern. Jch war in Kersten
Kops behausung, da lag der hagel
wol ein drey ellen hoch vbereinander <in größe Mußkeetenkugeln>,
noch diesen abendt von vorgestern her,
vndt hatte hin vndt wieder großen schaden
an den gebeẅden gethan, ganze wände
vndt mawern weggerißen, auch an Meiner
|| [[Handschrift: 98v]]
gemahlin hoffe, vndt sonsten treflichen
schaden gethan, also das von 16 hufen
landes die wir haben, davon wir
auch nur 4 hufen brach liegen laßen,
nur 44 Morgen, mitt gerstenacker
vnß geblieben, das v die vbrige gerste
ist alle mitteinander vmbkommen, vom
hagel zerschlagen, vndt vom waßer
verschwemmet vndt verfault worden,
also das mans auch, dem vieh nicht
geben kan. Vom haber seindt 45 Morgen
<vnß> verderbt worden, das vbrige ist noch
geblieben. Waß das vor ein vnsäg-
licher verlust ist, ohne die eingerißenen
gebeẅde, können die haußhälter
leichtlich verstehen. Röder hat
auch auf seinem gut, großen schaden ge-
litten, wüntschet (auß vngedultt)
das er es nie gesehen hette. Matz
Simon ein reicher pawer alda schätzet
seinen schaden auf 2 mille Thaler. Es ist
|| [[Handschrift: 99r]]
auch viel viech ertruncken von schweinen[,]
kälbern, schaffen, etcetera auch viel leütte
wegen der gehlingen angekommenen waßer-
flutt in leibs[-] vndt lebensgefahr gewesen,
vndter andern auch vnsers hofmeisters
fraw, wehre ertruncken wann sie sich
nicht angehalten hette an einem pferdes-
schweiff. Vnser kohl, wicken, lin-
sen, Erbßen, ist auch rein vmbkommen.
Die armen leütte welche nichts zuzu-
setzen haben, schreyen vndt weheklagen,
noch ärger als die Reichen, dieweil
sie an gebeẅden vndt viech[,] vieh, vndt
sonderlich am getraydicht so großen
schaden gelitten. <Gott erbarme sich der armen leütte,> das ist der finger
Gottes. Ohne seinen segen, ist alle
vnsere mühe vndt arbeitt verlohren.
Cependant ce m'est une secrete admonition
Nota Bene et bonne reprimande, ou correction, pour
ne plus souhaitter telle avanture du tonner-
re, et gresle, comme ie fis plus d'une fois en
colere a ce bien, & mes maledictions sont dangereuses.
Also ist immerzu glück mitt vnglück ver-
mengett, kein<e> freẅde ohne laidt, keine
süßigkeitt ohne bitterkeitt. An einem tag
haben wir eine große freẅde vndt
großes glück, des Morgends, vndt am
abendt ein großes g vnglück vndt herze-
leydt gehabt nemlich den 13. Junij, Gott
wolle die threnen aller betrübten ab-
wischen vndt vnß das vnserige erhalten,
damitt ein ieder zu bleiben habe.
J'ay fait desfence qu'on n'en de-
voit rien dire a Madame durant
ses couches.
An Fürst Ludwig[,] an Heinrich Börstel vndt Caspar ernst Knoch geschrieben.
Antwortt <gar höflich.> vndt gratulation vom Obristen Pegker.
Abermals nach Padeborn gefahren, mitt
meiner schwester, den iämmerlichen zustandt
alda zu besehen, vndt zwey äcker im
flachen felde nach Radischleben zue,
|| [[Handschrift: 100r]]
alda eine wolckenbrust soll gefallen
sein, vndt sich das waßer zertheilet
haben. Sonst da sich das waßer
durch Gottes gnade, nicht in zwey
ströme zertheilet hette, vndt von-
einander gefloßen wehre, so würde
zu befahren gewest sein, es hette
das ganze dorf Padeborn, vber einen
hauffen vberschwemmet vndt zu
nichte gemachtt.
heütte habe ich recht erfahren,
waß Meiner gemahlin an getraydig
zu ihrem Padebörnischen guht gehörig vor
schade beschehen.
1. An rogken, <(zu 5 ThalerThlr den Morgen gerechnett,
thut 132½ Thaler.)>
26½ Morgen, in vndterschiedenen
stücken.
2. An gersten: <(zu 4 ThalerThlr, den Morgen gerechnett, thut: 502 ThalerThlr)>
4 hufen, 5½ Morgen, Jm winter[-]
vndt Sommerfelde.
|| [[Handschrift: 100v]]
3. An haber, <(zu 3 ThalerThlr den morgen angeschlagen, thut 111 Thaler.)>
1 huffe, 7 Morgen, in vndterschied-
lichen feldern.
4. An Erbßen: <(zu 6 ThalerThlr den Morgen wie
den weitzen angeschlagen
thut: 57 Thaler.)>
9½ Morgen, in vndterschiedenen
stücken.
5. An linsen, <(Nota Bene[:] diese seindt sehr schön vndt
mehr als 42 ThalerThlr, <zu 6 TalerTal: gerechnett,>, werth.)>
7 Morgen in zwey feldern.
6. An kohl: <(den Morgenm. kohl: zu 2 ThalerThlr: thut 8 Tahler.)> 4 Morgen in einem stücke.
Thut zusammen 7 große huffen,
weniger ½ Morgen, an allerley
feldtfrüchten, daran vnß der schade
beschehen, zugeschweigen waß
an den wänden, garten, vndt
gebeẅden, verderbett worden.
<Jch schätze es zusammen auf 1200 ThalerThlr.>
Der Pfarrer zu Padeborn, schätzet
seinen schaden auf 300 Thaler,
andere das ihrige auch sehr hoch, <also das
<zusammen> der gemeine ihr schade <ohne Meiner herzlieb(st)en gemahlin schade,> auf 4500 ThalerThlr gerechnett
wirdt. Nota Bene>
Nota Bene[:] Auf dem kirchhofe ist man heütte
eines viereckichten lochs inne worden,
da soll der donner hinein geschlagen
haben. Man hat es heütte nicht
außgründen können. Man saget
der donnerkeil schlage 9 klafter
ein, in die erde, vndt alle Jahr gebe
er sich einen klafter empor wieder
in die höhe, biß man ihn innerhalb
9 iahren, wieder finde. Jch habe die
anordnung gethan, daß man darnach
graben sollte, <Man hat aber müßen aufhören,
weil man aufs waßer kommen vndt nichts
gefunden.>
Jch habe heütte befohlen, man sollte den
vogt Petern abschaffen, weil er so vbel
achtung auf die pferde gibtt, vndt diesel-
bigen verwarlosen leßett.
Gratulation antwortt von häringen.
Wesembeck, ist von Bernburg herkommen,
mitt herrvatters seiner kutsche, schwester
Sybille Elisabeth abzuholen.
heütte frühe, ist schwester Sybille Elisabeth,
welche vnß treflich tröstlich, vndt Meiner
herzlieb(st)en gemahlin nützlich gewesen, wieder nach
Bernburg verraysett.
Jch habe hanß wolff Rödern (welcher
sonsten gar betrübt ist, vmb seines er-
littenen großen schadens, zu Padeborn
willen) mitt gevatterbrieffen nach
Plötzkaw vndt Sandersleben geschicktt.
Jtem: Thylo von Vitzenhagen, mitt
dergleichen, nach Quedljnburg.
Jch bin hinauß geritten, habe aber
nichts gefangen.
heütte hat mein neẅgebornes Söhnlein,
zu eßen angefangen, dieweil es
(Gott seye es gedanckt) so starck
albereitt wirdt, das es sich mitt
der Ammen Milch, welche doch deren
zu genüge hatt, gar nicht will gar
ersettigen laßen. Gott gebe es ihm zu gute.
Curdt von Bayern, ist herkommen.
Antwortt durch meinen abgesandten
Vitzenhagen von Quedlinburg entpfangen,
gar freündtlich, von der Aeptißinn, vndt
Pröbstinn, so wol auch schrifftlich.
Der Pfarrer Sutorius, ist bey mir
gewesen, hat mir erzehlett, daß Mein
kindt im <planeten> Saturno (malum signum)
vndt im krebß, (quj etiam est retro-
gradus) gebohren, Man hette sich aber
nicht an die astra sondern an Gott
den herren zu halten, wie er dann
destwegen, eine sehr schöne trostreiche
predigt gethan, vndt gratulirt darneben,
<Umbilicus ist diese Nacht, dem kinde abgefallen[.]>
Die Gevatterbrieffe seindt heütte volln-
zogen worden, alß nehmlich:
1. An Churfürstin Pfaltzgräfin.
2. An Churfürstin von Brandenburg.
|| [[Handschrift: 102v]]
3. An den Ertzbischoff von Bremen.
4. An die Aeptißinn von Quedlinburg.
5. Marggraf Christian von Brandenburg
6. Die hertzogin von husem.
7. Der hertzog von hollstein zu Gottorf
residirend, ist sonsten der regirende herzog
von hollstein.
8. Die Fürstliche fraw Muhme, zu Sandersleben.
9. herrvetter Fürst Augustus.
10. hertzog Iulius von Wirtemberg.
11. herzog Jörg Rudolff von der Lignitz.
12. Die Pröbstinn, zu Quedlinburg.
13. Fürst Ernst, mein bruder.
14. Freẅlein Magdalena zu Bentheim.
15. Jl buon vecchio Stammer.
1. Vor die Churfürstin Pfalzgräfin vndt sich selber,
4. stünde, die äeptißinn.
2. Vor Chur Brandenburg vndt sich selber, stünde
8. Madame de Sandersleben.
aa3. Vor Erzbischof von Bremen & soy mesme,
9. stünde Fürst Augustus. || [[Handschrift: 103r]]
<Vor> 5. Marggraf Christian von Brandenburg
15. & soy mesme, le bon vieillard.
<Vor> 6. die hertzogin von husem, stünde
Fraw Muhme von Plötzka.
12. Vor die Pröbstin, schwester Louysa,
14. Vor freẅlein Magdalenen, von Bentheim,
freẅlein Susanna.
7. Vor den hertzog von Gottorf,
10. vndt hertzog Iulius, August von hejmb,
11. Pab Vorn hertzog, von der Lignitz
Levin han, <oder Krahe>, <oder Sybert von heim.>
12<3>. Vor bruder Ernst, Pröecke,
<oder ein ander.>
Jch habe heütte:
Vitzenhagen, Rjndorff, Eichen, Raht, zween
Bidersehe, Travelmann, den Jungen
von hejmb, Kjßleben, beschrieben.
Jch habe auch Augustum von heimb beschrieben.
Jch habe den Ambtmann, vmb einen Orts-
tahler gestrafft, dieweil er dem Burgk-
frieden zu wieder, muhtwilliglich am vergan-
genen Sontage, auß der kirche geblieben.
Der Ambtschreiber ist auch darumb
gestrafft worden, Jtem: jhrer drey,
auß dem Stalle, wiewol deren
einer, als der kutscher, vmb einen
schreckenberger, vndt die iungen, ein ieder
vmb 3 gute Groschengg. gestrafft worden.
Meine freundliche herzlieb(st)e gemahlin ist diese Nacht
gar sehr am haüpt kranck gewesen
hat gestern angefangen <etwas> irre zu reden,
vndt heütte noch mehr, Gott erbarme
sich vber ihr. Sie hat treffliche hitze
innerlich vndt eüßerlich, die dempfe
steigen ihr gewaltig ins haüpt, sie
kan gar nicht schlafen, <bißweilen vergehet ihr das gehör,> vndt hat vber-
gewöhnliche mattigkeitt. Gott wolle
ihr doch zu recht helfen.
Groß Lytsaw ist (Gott lob) wie-
derkommen, sicher vndt glücklich mitt
einem schreiben vom General[.]
Christian Gebhardt<Friderich> von Heimb,
Daniel von Rindorf erbgeseßen zu Großalßleben
Georg von Bidersehe erbgeseßen zu Jlverstedt.
Matthieß von Bidersee zu Jlwerstedt erbsaß
Wilhelm von Raht, zu großen Wilcknitz.
Gotfridt Travelmann, Stallmeister zu Cöhten
Christoff Albrecht von Vitzenhagen Erbsaßen
zu Sandersleben.
Vriel von Eiche zu Bernburg erbeseßen.
henrich Julius von Gißleben,
Also heißen die beschriebenen landtiunckern.
Jtem: Adrian Arent Stammer,
Augustus von heimb,
Sybert von Heimb.
Der alte Friedrich, ist mitt 6 faßen
Zerbster Bier, vndt einem schreiben vom
Wendelino an mich wiederkommen,
hat vor ein faß 8 Thaler müßen
geben, dieweil alles, so vfschlägt,
vndt theẅer wirdt, 4 faß habe ich
bezahlen laßen, 2 faß, habe ich von
der wittib aufs zukünftige herrenbrawen
genommen.
Zeitung daß die Königin in Engellandt,
in lebensgefahr ist, dieweil ein Englischer
prinz8 zu ihr kommen sie zu besuchen,
vndt einen großen Engelländischen docken
bey sich gehabt. Als nun die Königin
etwas fortgetretten, vndt den printzen
freündtlich entpfangen, auch ein kleines
hündlein bey sich gehabt, da hat
der große hundt den kleinen an-
gefallen, der kleine aber hat sich
vndter der Königin rock salviren
wollen, So hat ihm der große nachge-
trachtett, vndt die Königin vber einen
hauffen gestoßen, darüber die Königin
kranck worden, baldt niederkommen,
vndt eines iungen Sohnes genesen,
welcher nach entpfangener Tauffe
gestorben, vndt die frawMutter,
todtkranck hindterlaßen, darüber
ein großes schrecken am königlichen hoff endt- || [[Handschrift: 105r]]
standen.
Der König in Franckreich hat eine stadt
der Reformirten <Privas genandt> vberwältigett, darin-
nen alles waß Männlich, in der furie
niderhawen laßen, waß nicht erschlagen,
ohne alle gnade sampt den predicanten
aufhencken laßen, soll auch das wei-
besvolck, alles preiß gegeben haben
den Soldaten. Jtzt ligt er vor Nismes,
Gott tröste alle betrübten, vndt
wende alles vnheyl gnediglich ab. perge
Ob schon der friede zwischen König in Dänemark vndt
dem herren General, geschloßen, so wollen
doch ezliche noch darvor halten, es werde
eine änderung geben, vndt sich zerschlagen.
Vor hertzogenpusch schickt der Kayser
14 Regimenter.
hanß Ernst Börstel, ist herkommen, hat
mir seine dienste, anpræsentirt.
Marschalck Erlach ist auch auß dem
lande zu Meckelburg wiederkommen,
nach Bernburg.
Es hat heütte gegen abendt abermals gewittert
vndt gedonnertt.
hanß wolf Röder ist wiederkommen, <von
Plötzka vndt Sandersleben.>
Schreiben von Bernburg allerhandt
entpfangen, vndter andern auch, daß
der General, sich habe vber das
Nota Bene hertzogthumb Meckelnburg, beley-
hen laßen, bey Kayserlicher Mayestät durch
herren Maximilian von Wallnstein.
An schwester Sybillen geschrieben,
durch hanß Ernst Börstel, welcher
wieder verraysett vndt nach
Bernburg gezogen ist.
Es hat sich heütte etwas mitt Mei-
ner freundlichen herzlieb(st)en gemahlin gebeßertt,
in dem Jre Liebden etwas haben ange-
fangen, wieder zu schlafen, Gott
seye es gedancktt, der verhelfe
|| [[Handschrift: 106r]]
Jhrer Liebden ferrner, zu dero vorigen kräften,
vndt leibesgesundtheitt.
<Lettre & citation de Son Altesse vers Endorf, & ma responce.>
Gestern hat Antony einen hasen geschoßen.
Antwort von Adrian Arendt
Stammer, welcher die gevatterschaft,
mitt vndterthenigem danck, zu großen
ehren angenommen.
heütte ist der 9. tag <dies criticus>, an deme es,
Meiner herzlieb(st)en gemahlin, Gott seye es ge-
dancktt, noch zimlich wol gehett,
der hele<f>e ferrner mitt gnaden.
Ci sono adesso tantj pidocchi in questa
casa, ch'e'pare, esser una delle
piaghe, d'Egytto, ed è una cosa
abominevole, ed a mè, stranissima.
Zeitung das abermals, ezliche officirer, vor Mag-
deburg, geblieben seyen.
<Vitzenhagen ist herkommen. Bayern weggezogen.>
Schreiben von Fürst Augusto, vndt furrier-
zettel auf 26 personen, 24 pferde.
Jch bin ins vorholtz, nach Endorff ge-
ritten, herrvattern anzusprechen.
Es ziehen 30000 Mann, Bayerisch, vndt
Kayserisch volck nach Hertzogenpusch,
daßelbe zu endtsetzen, Jtem: etzliche
vor Magdeburg. Es soll auch an der
Weser ein treffen vorgangen sein.
Bad Son Altesse nahm abschiedt von mir, dieweil
Jhre Gnaden mitt 30 personen vndt 25
pferden, in den Sawerbrunnen, nach
Wildungen verraysen, darundter
meine 4 schwestern, Sybilla Elisabeth[,] Anna Sophia[,] Louise Amalia[,]
Agnes Magdalena beynebens bruder Fritzen,
sich auch befinden. Jtem: der Mar-
schalck Erlach, vndt des præsidenten
fraw, etcetera[.]
herrvatter sagte, er wehre gern nach
Ballenstedt kommen, aber der beschwehr-
liche Apfelberg hette ihn daran ver-
hindertt perge Seine Gnaden wehren nicht
allein mitt dem podagra vndt stein,
Nota Bene sondern auch mitt dem asthma offt
Nota Bene geplagett, besorgten, daßelbige
Nota Bene möchte ihr einmal das licht außblasen.
Gott verhüete es nach seinem Göttlichen
willen vndt wolgefallen.
Seine Gnaden hetten herrvetter Fürst Augustum
zum Directore, mittlerweyle ver-
mochtt, ich sollte aber vndterdeßen
landesvatter sein, vndt alle Mon-
tage herrvattern schreiben, damitt
Seine Gnaden zeitung von mir, vndt Meiner
gemahlin, bekähmen. Es sollte die
Weymarische sache, nicht bey mir
stecken bleiben, sondern insistirt vndt
permutationsweyse zu Quedlinburg
|| [[Handschrift: 107v]]
oder sonsten gesucht werden.
Der Magdeburgische handel gefället Son Altesse
gar nicht, vndt dörfte noch wol eine
belägerung abgeben.
Bruder Ernst hette herrvattern von
Chiavenna auß geschrieben.
Wegen der Padebörnischen hagel-
schäden, sollten dieselben nicht zu hoch,
sondern recht liquidirt werden, so
würde man sich darnach richten,
inmaßen daßelbe, dem Ambtmann,
schon wehre anbefohlen worden, vndt
würde man sich zwar nicht aller-
dings der contribution endtbrechen
oder eximiren können.
Es wehre zwar, der friede zwischen
Kayßerlicher Mayestät, vndt Dennemarck,
geschloßen, aber nicht ratificirt. Möchte
wol etwaß and anders darauß
endtstehen.
Der Marschalck sagt, sein schwager
<der Obrist> hatzfeldt wehre in großem ansehen
beym General, commandirt in hindter-
Pommern vndt köndte es Monatlich,
auf 10 mille Gulden (florenus)f. bringen.
<Einen reyher, hat wolff geschoßen, welcher auf dem obern Teich zu großem glück geseßen.>
Schreiben von hanß Ernst Börstel daß
er sich einstellen will, gebe gott[.]
Es haben die Ballenstedter, ihren schaden,
vom schawerschlag, auf 6074 ThalerThlr:
geschätzett, vndt liquidirett.
Zeitung daß die päße, alle mitteinander,
ohne schwertstreich, in den Grawpün-
ten erobert worden, vndt Mein bruder
ist zu Clavenna.
Jtem: daß die Crabahten, vor Magdeburg,
mitt den sebeln das korn abhawen,
vndt großen schaden thun.
Jtem: daß der Frantzoß sich starck außrüstett
et cetera[.]
Schreiben diesen Morgen, vom præsidenten Heinrich Börstel
daß 4 compagnien vndter Budewel<igs>s welche
bißhero in Meckelburg gelegen izo im marchiren
naher Düringen seyen, vndt heütte morgen
2 derselben bey Frosa vndt Nachterstedt
anlangen würden, die vbrigen beyde aber
vber die Deßawer brücke ziehen.
Di Gestriges abends hat der herr general
wegen durchzugs etzlicher compagnien zu Roß
vndt fuß, eine notification an herrvattern
insinuirt, darinnen sich der herr
General das prædicat hertzog
zu Meckelburg noch nicht gegeben,
vngeachtett die beleyhung, schon für
3 wochen ergangen.
Jch habe meinen fuchs getummelt.
Schwester Anna Sofia ist von
harzgeroda herüber kommen, vndt
wieder hinüber gefahren, nach der malzeitt.
Einen halbgewachsenen hasen bekommen.
Wir haben den lezten finalbrief, an in
der Weymarischen vffkündigungssache, an
die D landtschaft Directores, vndt Obersteẅer-
einnehmer abgehen laßen. Gott helfe zu
glück, vndt vnserer wolfahrtt.
Antony einen hasen gebracht.
Jch habe heütte nach dem silbergeschirr
zu Bernburg, geschicktt. et cetera Dieu les
conduyse.
Bin spatziren gegangen, remuemesnage gemachtt.
haüptmann Knoche, ist zu mir kommen, vndt
hat mir allerhandt gute einschläge ge-
geben wegen anstellung des kindttaüffens.
Nota Bene J'ay eu avis, que l'Archevesque de Bremen
est devenu t insensè, & i'ay eu envie,
de retracter la place de compere que je
luy avois deferèe, mais d'autant que
les lettres sont desja en voye, & qu'une
imbecillitè humaine ou fragilitè en ce
temps calamiteux peut survenir, <& se changer derechef,> ie n'ay rien
|| [[Handschrift: 109v]]
voulu changer.
Es hat heütte, nach langer<langwieriger> dürre,
ein wenig geregnett, denn sejdthero
der große schawerschlag schaden gethan,
hat es nicht geregnett.
Der Aeptißinn furrierzettel vf
ein 37 personen, vndt 31 pferde
bekommen.
Donnerstag♃ den 25. Junij.
Röder jst mitt dem furrierzett Sil-
bergeschirr von Bernburg ankommen, Gott lob[.]
Vizenhagen nach Ermßleben.
Furrierzettel nach<von> Sanderßleben,
ankommen vff 22 personen,
vndt 15 pferde.
Predigt angehörtt, heütte Morgen.
Jch habe noch allerhandt anstellungen
wegen des Ge gebe gott bevorstehenden kindt-
taüffen gemachtt.
An die Aeptißin abermals geschrieben,
vndt dieselbe freundlich invitirt.
Nota Bene Am dinstage<Mittwoch> soll abermals ein wolcken-
bruch zu Padeborn gefallen sein, vndt hette das
gewäßer schaden gethan, vndt sich in das
dorff ergoßen, wo nicht die pawren
zu sturmb geleüttet, vndt einander geholfen,
das daß waßer abgeleittet worden. <Die schweine in den ställen haben schwimmen müßen,>
Gott wolle vnß doch nicht ferrner nach vn-
serm verdienst straffen.
L'archier a tirè deux lievres.
<1.> Jch bin aufs iagen haseniagen hinauß
gezogen, haben 5 hasen gefangen, <thun <mitt den andern 9 hasen.>>
Wolf Schütze hat <2.> 1 hirsch gebrachtt.
Jm vbrigen wildpret vorraht, haben
<3.> wir noch: 21 wachteln[.]
<4.> Einen reyger.
<5.> Ein schock kernbeißer.
<6.> Jtem: 16 wilde endten, vndt zame, vnderejnander.
<7.> Noch 3 Rehe von harzgeroda vndt 1 hasen.
heütte bekommen.
Bayern, jst ankommen, von Odeleben.
Meine freundliche herzlieb(st)e gemahlin, habe ich heütte
zu fuß, auß dem kleinen gewölbten
gemach, wieder in ihr voriges rechtes
losament, vber den kreützgang ge-
führett, dieweil numehr daß dach
fertig ist. Gott gebe Jhrer Liebden
ferrner stärcke, krafft, vndt
gedeyen, vndt segne dero außgang,
vndt eingang, <durch Christum Jesum, Amen.>
Schreiben, vom La Fay, Jtem: zeitung von Leiptzig,
etcetera[.]
Haüptmann Knoche, jst heütte frühe her-
kommen, vndt haben allerley angeordnett.
<Börstel[,]> Rindorf, Bidersehe9, Eichen, seindt auch
ankommen, Jtem: Travelmann[,] Wesembeck
et cetera[.]
I'ay fait peser un bœuf a pesè 282 livres℔[,]
la vache 217 livres℔, le suif des deux 60 livres℔.
Nota Bene Zeitung daß der general herzog von Frid-
landt im marchiren nacher Staßfurt seye.
Schreiben von vetter Casjmirn, Jtem:
von Fürst Ludwigen, Jtem: von bruder Ernsten vom
Comer See.
Jch habe hanß Ernst Börstel mitt
2 vom adel, vndt noch 3 pferden
der äeptißinn entgegen geschickt
sie an der gränze anzunehmen.
Fürst Augusto habe ich Fizenhagen ebener
maßen entgegen geschickt.
Der Fürstin von Sandersleben, Eichen,
gleichsfallß mitt 2 vom adeln,
vndt 3 Reüttern.
Es seindt durch Knochen als Ober-
Marschalck denen vom adeln,
als vorschneidern, Trucksäßen,
vndt trinckenträgern, zettelein
außgetheilt worden, damitt ein
ieder weiß waß er vor ein
ampt verwalten soll.
Schilljng hat mich zur hochzeitt gebehten.
herrvetter Fürst Augustus ist mitt
seiner gemahlin, vmb 3 vhr ankommen.
Vitzenhagen hat ihn im felde an
der gräntze angenommen. Jch habe
ihn im platz entpfangen, vndt ins
losament begleitett, perorando: etcetera
Die FrawMuhme von Sandersleben, ist
mitt 29 personen, 23 pferden,
vmb 5 vhr ankommen, vndt hat in
ihrem train, auch freẅlein Anne
Marie gehabtt. Eiche hat sie
im felde angenommen.
hanß Ernst Börstel, war zwart der
äeptißinn entgegen geschicktt,
dieweil sie aber heütte außen
geblieben, vndt sich mitt vnpaß-
ligkeitt endtschuldigett, hat er
vnverrichteter sachen, müßen wie-
der vmbkehren.
Zeitung daß der general Morgen, gebe gott,
vber 8 tage, wirdt alhier sein.
zu Staßfurt anlangen.
heütte frühe hat die Aeptißinn
von Quedlinburg, an mich geschrieben,
sich zum höchsten, wegen ihres außen-
bleibens (dieweil sie mitt leibes-
schwachheitt befallen) endtschuldigett,
vndt schwester Louysen ihre stelle
aufgetragen, welche ich auf freẅlein
Anne Marie transferirt, die præsent
seindt auch mittkommen.
Vetter Casimir, hat mir noch diesen
Morgen einen neunpfündigen frischen
lachs geschicktt.
Augustus von heimb, ist ankommen.
Nach deme man gefrühestückt, ist hernach- || [[Handschrift: 112v]]
malß, vmb 1 vhr<na> vmb 2 vhr, mein kindt
im nahmen Gottes, alhier, aufm Saal ge-
taufft worden, die vndt Jochem Ernst,
nach Großherrvatter, sehliger genennett.
herrvetter Fürst Augustus, als öberster
Gevatter hat es im nahmen des Erzbischofs
von Bremen, auß der Tauffe gehoben.
Darauf seindt gefolgett, die Fraw-
Muhme von Sandersleben, als Chur Pfäl-
tzischer wittib, abgeordnete, Jtem:
die frawMuhme von Plötzkaw, alß
Churfürstin von Brandenburg stellevertretterin,
auch vor die hertzogin von husem stehende,
<Jtem: freẅlein Anna Maria vor die
Aeptißinn zu Quedlinburg,> Jtem: Adrian Arendt Stammer, vor Marg-
graf Christian, Gebhardt Friderich von Krosigk
vor den herzog von hollstein Gottorff,
Jtem: Augustus
von heimb, vor den hertzog Julius, von
Wirtemberg, Jtem: Stallmeis freẅlein
Susanna Margrithe vor die Pröbstjnn,
zu Quedlinburg.
|| [[Handschrift: 113r]]
Jtem: s<B> Stallmeister Pröeck, vor bruder
Ernsten, Jtem: freẅlein Eva Catherina, vor
freẅlein Magdalenen von Bentheimb, A-
drian Arendt Stammer, auch vor sich selber et cetera[.]
Der Sermon, dabey der text: die ein-
sazung der heiligen Tauffe, (gehet hin in alle welt
vndt lehret alle völcker10, etcetera) gewesen,
hat etwa, eine halbe stunde gewehrett,
vndt ist der nuz derselbigen, zjmlich dabey
außgeführet worden. herr Winsius hat sie
gehalten. Gott lob, vndt danck,
daß dieser Christliche actus, so wol voll-
bracht worden. Er wolle ferrner, sein
werck segnen vndt vollführen.
Nach verrichtetem Christlichem werck,
ist die vberantwortung, der gewöhnlichen
anwesenden præsent, in der Sechswochen-
kammer, gebührlichen geschehen, vndt durch die
hanß Ernst von Börstel die dancksagung
geschehen. gethan worden.
Wie man zu gevattern gestanden, oder viel
|| [[Handschrift: 113v]]
mehr daß kindt herümber gegeben, (dann
sonsten bey der Gevatterschaft die Manns-
personen auf einer, vndt die Dames
auf der andern seytte gestanden, das kindt
ist aber von herrvetter Fürst Augusto zur
tauffe gehalten, hernach ordentlich, jedes
stande nach, herümber gegeben, vndt endtlich
von der öbersten Gevatterin als nehmlich
der FrawMuhme zu Sandersleben,
in die sechswochenkammer, getragen worden)
also ist man hernacher zur Taffel ge-
tretten, vndt hat mitt beliebung des
herrnvettern Fürst Augustj die oberstelle
dem Erzbischoff von Bremen, vber die
Churfürstinnen, gegeben werden müßen.
Die Taffel ist mitt schönen schaweßen
geziert gewesen, vndt auf iedern
gang 12 silber, vndt 4 nachschiebeßen
thun zusammen 16 angerichtet worden.
Man hat der gevattern gesundtheitten,
herümber gehen laßen, vndt ad hilarita- || [[Handschrift: 114r]]
tem usque getruncken.
Nachmalß getantzt, vndt herrvetter Fürst August
mitt fackeln einmal vorgetanzt, mir
auch, da mir dann herrvetter die
ehre gethan, mir selber mitt fackeln,
vorzutanzen, ob ich schon sehr davor ge-
behten, vndt protestirt, es auch hernach-
malß compensirt.
Vor den Thoren haben vndt jm kreütz-
gange, auch vor den haüptgemächern, seindt
Trabanten, Junckern, vndt vffwärtter,
bestellt gewesen.
Die musica, jst auch im saal bestellt
gewesen, hat auch bey der Taüffe
aufgewartett, vndt die psalmen helfen
intoniren.
Als herrvetters, Fürst Augustj, vndt bruder
Ernsts, gesundtheitten, herümber gegangen,
habe ich den Trompter blasen laßen.
Der Pfarrer, hat auch müßen vorm Tisch
behten.
Junckern seindt Trucksäße, vndt Trinckenträger gewe- || [[Handschrift: 114v]]
sen.
herrvetter Fürst Augustus, sambt seiner
gemahlin, vndt beyden kl meinen
kleinen schwestern <vndt comitat> (deren die ältiste
Sofia Margaretha, mein kindt
<gestern> zur tauffe getragen) seindt nach ge-
nommenem abschiedt, verraysett.
Die FrawMuhme von Sandersleben
mitt ihren drey freẅlein ingleichem.
Jtem: ezliche von den beschriebenen
Junckern, vndt Trucksäßen.
haüptmann Knoch als Ober Marschalck
ist auch weggezogen.
Augustus von heimb, hat noch mitt mir,
zu Mittage Taffel gehalten, da
ich ihn dann, als ejnen abgesandten
noch tractirt, vndt hernacher ziehen laßen.
Au baptesmè<e> ont estè tuè, 3 moutons,
2 brebis, & 3 veaux, les moutons ont pesè
113 livres℔:[,] les brebis 46 livres℔[,] les veaux; 133½ livres℔.
Es seindt mir heütte 40 Mußcketi-
rer in Padeborn eingefallen, alß auch
die Tragoner ihnen großen schaden thun,
Jch habe hingeschickt, vndt alle vnordnung
abgestellett.
Schreiben von Casparo, das er<s> mitt Magde-
burgk noch sehr gefährlich stehett. Dann obschon
der general anfangs zur composition geneigt,
so ist er doch wegen abbrennung des dorfs
Crakaw, vndt plünderung des klosters Berge,
sehr alterirt, gestalt dann etzliche compag-
nien dahin marchiren thun. Außer diesem
zwar, hat sich der general, wegen verscho-
nung djeser lande wol resolvirt, vndt
möchte sein heraußzug, sich in etwas ver-
weilen, wo nicht gar zurück gehen. Gleich-
wol, sejndt die in holstein, gelegene Regi-
menter abgeführt. Friede sey gemacht
mitt der Kron Dennemarck. <Altringer werde baldt heraußer kommen.> König in
Schweden, liege zu felde, wieder den
feldtmarschalck Arnheimb, vndt Jungen Polnischen König11.
Mes gens on tuè de trop 80 livres℔: sont 3 moutons
et un veau de 44½ livres℔.
Zu Lejptzig, gilt:
an itzo: |
Amber, 1 lot, 14 TahlerTahl:
ziebeht: 1 loht 7 ThalerThlr: Muscum 1 loht 7 ThalerThlr: |
Zu Radischleben seindt abermahl Trago-
ner diesen abendt, Jtem: 40 Mußcketirer
zu Reinstedt. Jch habe Bayern
hingeschickt. etcetera <confusion zu fliehen.>
Antworttschreiben von Berlin,
von beyden Churfürstinnen, vndt auch
von der hertzogjnn, von Braunschweig.
heütte seindt vollends, die landtJun-
ckern, weggezogen.
Nota: Jch habe gestern, Augustus von
heimb, gevollmächtigett, daß er
meine <Gevatters>stelle vertretten, vndt auf
seines bruders, Christians Iulij,
angestelleten Morgenden kindttaüfen,
an meiner stadt, præsentiren sollte.
heütte habe ich eine ein 7 reiffe
artschocken in meinem garten gefunden,
vndt herrvettern Fürst Augusto zugeschicktt, dieweil
es so zeitlich im Jahr eine selzamkeitt ist.
Es seindt diesen nachmittag eilf
Tragoner in Padeborn eingefallen,
haben die leütte gezwungen ihnen zu
eßen zu geben, vndt korn abzumeyen
vor die pferde, haben auch auf die
Nota Bene Religion gescholten, vndt in die kirche
geschoßen, daß die schifer herundter
gefallen. Jch habe es alsobaldt,
dem Obersten Pegker, zugeschrieben.
Sonsten habe ich auch, an Fürst August[,] an Fürst Ludwig[,] an
Bruder Ernst, an vetter Casimirn, an den Præsi-
denten, etcetera geschrieben.
Der Pröbstinn, habe ich ihr silbergeschirr
wieder zugeschicktt, durch Thomaß, vndt
Lytsawen convoyirt.
heütte habe ichs Meiner gemahlin gesagt
wegen des Padebornischen schadens. Sie hat sich
|| [[Handschrift: 116v]]
erst hefftig darüber commovirt,
hernach aber gar fein in Gotteß
willen ergeben.
Der alte Röder ist diesen abendt
spähte selber von Padeborn wieder-
kommen, mitt bericht, daß sich ein
klein Mirackel alda zugetragen,
in dem, dem iehnige einem, so nach
der kirche geschoßen, ein funcke
zu zeitlich inß zündtpulfer kommen,
als er anblasen wollen, vndt hat
zweyen seiner cameraden gar nahe
vber den kopf hinweg geschoßen, auch
<alßbaldt> verredet er wollte sein lebetage
nicht mehr nach einer kirche schießen.
Er hat aber gleichwol mitt diesem
allzuniedrigen schuß die mawer,
vndt ezliche seiner gesellen, das schifer-
dach getroffen. Sie haben sjch
doch endtlich, in der güte, abweysen
laßen, bien qu'un Crabahte, a parlè de moy,
avec irrespect.
Zeitung daß der weittberühmbte General
Nota Bene zur See Peter heinß, in einem schiff-
streitt wieder die Duynkercker
geblieben, die seinigen aber, hetten doch
noch den sieg erhalten, izt im Iunio.
Jch habe an die Aeptißin geschrieben.
Jhre Liebden haben mir wieder geant-
wortett, gar freündtlich, vndt sich er-
klähret, jhro meinen kleinen, fleißig be-
fohlen sein zu laßen. etcetera
Zeitung daß die belägerung von Magdeburg,
noch ihren fortgang, gewinnen werde,
dieweil sie das dorff Krakaw, in
brandt gesteckt, vndt die Kayserischen
darauß geschlagen haben, in einem auß-
fall den sie auß Magdeburg gethan,
seindt aber hernachmalß, von den Cra-
bahten vmbringet, vndt nidergehawen
worden.
Der krieg, wieder die Venediger soll
auch angehen.