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Tagebuch des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg: Juni 1630


Überlieferung: LASA Dessau-Roßlau, Z 18 Abt. Bernburg, A 9b Nr. 14 Bd. VIII, fol. 175v-204v (vgl. Quellenbeschreibung).

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[Inhaltsverzeichnis]
01. Juni 1630
Bernburg
  • Abreise des anhaltischen Hauptmanns Dietrich von dem Werder
  • Verhinderung der kaiserlichen Beschlagnahmung des ehemaligen Stifts Nienburg (Saale) durch Fürst Ludwig
  • Rückkehr des Hofmarschalls Burkhard von Erlach aus den Harzämtern
  • Ausritt zum Dröbelschen Busch
  • Korrespondenz
  • Nachricht von der kaiserlichen Besetzung des säkularisierten Stifts Gernrode
02. Juni 1630
Bernburg → Nienburg
  • Beratungen in Nienburg (Saale)
03. Juni 1630
Nienburg → Ballenstedt → Halberstadt → Ballenstedt
  • Fahrt nach Ballenstedt und Halberstadt
  • Begrüßung durch die kaiserlichen Obristen Johann David Pecker und Francesco de Marazzani
  • Besuch bei dem kranken kaiserlichen Generalkommissar Henri Guyard de Saint-Julien
  • Abwesenheit des kaiserlichen Kommissars und Reichshofrats Dr. Hans Ulrich Hämmerle
  • Rückkehr nach Ballenstedt
04. Juni 1630
Ballenstedt → Nienburg
  • Erneute Beratungen in Nienburg (Saale)
  • Entsendung des Großalslebener Amtmanns Kaspar Pfau zu Dr. Hämmerle
05. Juni 1630
Bernburg
  • Erkrankung des Regierungspräsidenten Heinrich von Börstel
  • Besuch durch den Harzgeröder Amtshauptmann Kaspar Ernst von Knoch
  • Frühere Wunderzeichen in Gernrode und Riedern
  • Morgen letzte Predigt der Pfarrer in der Gernröder Stiftskirche
06. Juni 1630
Bernburg
  • Wahrnehmung wunderlicher Dinge durch Gemahlin Eleonora Sophia in der Nacht
  • Korrespondenz
  • Ausstattung des jungen Ernst Dietrich von Röder mit einem Degen
  • Anhörung der Predigt
  • Beratung mit Fürst Ludwig und Börstel
07. Juni 1630
Bernburg
  • Besuch durch Graf Otto V. von Schaumburg
  • Beratung mit Börstel
  • Rückkehr von Pfau
  • Administratives
08. Juni 1630
Bernburg
  • Korrespondenz
  • Nachricht von einer drohenden kaiserlichen Einziehung Plötzkaus
  • Inventur des väterlichen Nachlasses
  • Ungünstiger Verlauf der Reisevorbereitungen für Regensburg
  • Plötzliche Erkrankung von Knoch
09. Juni 1630
Bernburg
  • Beratungen mit den Fürsten Ludwig, August und Johann Kasimir wegen der bevorstehenden Regensburg-Reise
  • Abreise der Fürsten am Abend
10. Juni 1630
Bernburg → Sandersleben → Eisleben → Querfurt
  • Antritt der Reise nach Regensburg
  • Fahrt bis Querfurt
  • Begleitung durch Bruder Friedrich
  • Annahme und Vereidigung des ehemaligen väterlichen Bediensteten Paul Ludwig als Kammersekretär
11. Juni 1630
Querfurt → Buttstädt → Weimar
  • Weiterreise nach Weimar
  • Unterwegs Pferdetausch in Buttstädt
  • Empfang durch die Herzöge Wilhelm IV. und Albrecht von Sachsen-Weimar
12. Juni 1630
Weimar
  • Ruhetag in Weimar
  • Besuch der herzoglichen Reitschule
  • Spiel, Konversation und anderer Zeitvertreib
  • Betstunde mit den Herzögen am Nachmittag
  • Geldangelegenheit
13. Juni 1630
Weimar → Rudolstadt
  • Anhörung von Predigt und Gebet in der Schlosskirche
  • Gestriger Geisterspuck im Gemach der Herzogin Eleonora Dorothea von Sachsen-Weimar
  • Weiterfahrt nach Rudolstadt
  • Empfang durch Gräfin Anna Sophia von Schwarzburg-Rudolstadt
  • Ablehnung unangenehmer Aufträge
  • Erkrankung des fürstlichen Stallmeisters Johann von Axt
14. Juni 1630
Rudolstedt
  • Ruhetag in Rudolstadt
  • Korrespondenz
  • Gespräche mit der Gräfin, Graf Karl Günther von Schwarzburg-Rudolstadt und dem kaiserlichen Hauptmann Stadl
  • Spaziergang in den Gärten und Abschied am Abend
15. Juni 1630
Rudolstadt → Saalfeld → Gräfenthal → Judenbach → Neustadt bei Coburg
  • Weiterreise nach Neustadt bei Coburg
  • Bewirtung im Auftrag des Herzogs Johann Kasimir von Sachsen-Coburg
  • Unterwegs Trinken aus einer Quelle bei Tettau
16. Juni 1630
Neustadt bei Coburg → Coburg
  • Weiterfahrt nach Coburg
  • Empfang durch den Herzog von Sachsen-Coburg
  • Essen mit dem Herzog und dessen Gemahlin Margaretha
  • Besichtigung des herzoglichen Ball-, Schieß- und Zeughauses sowie der Drehstube am Nachmittag
  • Billardspiel
  • Kriegsnachrichten
  • Anlieferung von dreizehn Hirschen
  • Abschied am Abend
17. Juni 1630
Coburg → Bamberg
  • Weiterreise nach Bamberg
  • Ankunft von Bruder Ernst aus Italien
  • Ablehnung der Einladung des Bischofs Johann Georg von Bamberg
  • Kriegsnachrichten
  • Geplantes Treffen mit dem Bruder im Juli
18. Juni 1630
Bamberg → Forchheim → Baiersdorf → Erlangen → Nürnberg
  • Abschied von Bruder Ernst
  • Weiterfahrt nach Nürnberg
  • Große Hitze und Kollaps eines Pferdes
  • Ernennung des früheren Halberstädter Stiftshauptmannes Heinrich Julius von Wietersheim zum Interimshofmeister
  • Einzug in das Gasthaus "Ochsenfelder"
  • Besuch durch den Nürnberger Kaufmann und fürstlichen Handelsbevollmächtigten Hans Gering
  • Korrespondenz
19. Juni 1630
Nürnberg
  • Stadtführung für Bruder Friedrich durch den Nürnberger Patrizier Georg Paul Nützel
  • Geschenke durch Nützel und Bewirtung desselben
  • Besuch durch Hauptmann Bernhardin
  • Pferdekauf
  • Beschenkung von Nützel
  • Abendgäste
20. Juni 1630
Nürnberg → Neumarkt in der Oberpfalz → Deining
  • Weiterreise nach Deining
21. Juni 1630
Deining → Hemau → Etterzhausen
  • Weiterfahrt nach Etterzhausen
22. Juni 1630
Regensburg
  • Weiterreise nach Regensburg
  • Gespräche mit zahlreichen Adligen im kaiserlichen Vorzimmer
  • Unterkunft bei dem Steuereinnehmer Paul Sperrle
  • Anwesenheit der Kurfürsten Anselm Kasimir von Mainz, Ferdinand von Köln, Philipp Christoph von Trier und Maximilian I. von Bayern
23. Juni 1630
Regensburg
  • Ritt zum Kaiserhof
  • Audienz bei Kaiser Ferdinand II.
  • Erneuter Erhalt des goldenen Kämmererschlüssels
  • Gespräche mit den vier anwesenden Kurfürsten und dem Bischof Franz Wilhelm von Osnabrück
  • Erneuerte Bekanntschaft mit Graf Johann Ludwig von Nassau-Hadamar und anderen Adligen
  • Anmeldung zur Audienz bei Kaiserin Eleonora
  • Rangfolge der geistlichen und weltlichen Reichsfürsten
  • Kontaktaufnahme zum Geheimen Ratspräsidenten Fürst Johann Ulrich von Eggenberg
  • Gespräch mit dem kaiserlichen Hofkriegsrat Gerhard von Questenberg
  • Seltsame Begegnung mit Conte Giulio di Montauto im Vorzimmer
  • Nachricht von Schwester Anna Sophia aus Eger
  • Verbleib von Bruder Friedrich in Regensburg
24. Juni 1630
Regensburg
  • Hofaufenthalt
  • Besuch beim Fürsten von Eggenberg
  • Hessisch-kasselischer Reichshofratsagent Johann Friedrich Breithaupt und der kaiserliche Hauptmann Georg Christoph Holzinger als Mittagsgäste
  • Vier Hauptpunkte der gestrigen kaiserlichen Proposition zum Kurfürstentag
  • Korrespondenz
  • Bad in der Donau
25. Juni 1630
Regensburg
  • Kaiserpaar auf der Jagd
  • Ankunft des kaiserlich-ligistischen Generalleutnants Graf Johann von Tilly
  • Essensgäste
  • Besuch durch den Bischof von Osnabrück
  • Gespräch mit diesem über die Restitution der ehemaligen Klöster Nienburg (Saale) und Gernrode
  • Korrespondenz
26. Juni 1630
Regensburg
  • Nächtliche Klopfgeräusche und Erscheinung
  • Abschrift der vier Hauptpunkte aus der kaiserlichen Proposition für den Kurfürstentag
  • Audienz bei der Kaiserin
  • Besucher
  • Kriegsnachrichten
  • Audienz bei König Ferdinand III. von Böhmen und Ungarn
  • Besuch durch einen Mann mit sehr großen Körpersteinen
  • Trinken von Sauerbrunnenwasser
  • Geldgeschenke an Bedienstete
27. Juni 1630
Regensburg
  • Gebet und Bibellektüre
  • Einführung von Bruder Friedrich am kaiserlichen Hof
  • Rangkonflikt mit dem toskanischen Gesandten Niccolò Sacchetti
  • Begleitung der kaiserlichen Familie zur Domvesper
  • Audienz für Bruder Friedrich beim Kaiser
  • Gespräche mit dem Reichshofrat Johann von Hyen und verschiedenen Adligen im Vorzimmer
  • Vergebliche Anmeldung beim Bischof von Osnabrück
28. Juni 1630
Regensburg
  • Gespräch mit dem anhaltischen Agenten Johann Löw d. Ä.
  • Morgengebet
  • Mitteilung des Bischofs von Osnabrück
  • Beratung des Kurfürstenkollegiums
  • Weitere Offenheit des Rangkonflikts
  • Besuch durch den pfälzisch-hilpoltsteinischen Hofmeister Georg Christoph von Gleißenthal
  • Gespräche mit dem österreichischen Hofkammerpräsidenten Maximilian Breuner und dem Reichshofratspräsidenten Graf Wratislaus I. von Fürstenberg
  • Bad in der Donau am Nachmittag
  • Audienzgesuch beim kaiserlichen Fräuleinhofmeister Urban von Pötting für die jungen Erzherzoginnen Maria Anna und Cäcilia Renata von Österreich
  • Behandlung der anhaltischen Angelegenheiten im Reichshofrat
29. Juni 1630
Regensburg
  • Korrespondenz
  • Entsendung des Malers Christoph Rieck nach Wien
  • Gestrige Ankunft von Knoch aus Nürnberg
  • Gestriges Gespräch mit dem kaiserlichen Obersthofmeister Graf Leonhard Helfried von Meggau
  • Festliches Mittagessen der Kaiserfamilie mit den vier anwesenden Kurfürsten
  • Bericht durch Knoch
  • Dreiundfünfzigster Geburtstag des Kaisers
  • Besuch beim Bischof von Osnabrück
  • Löw als Abendgast
30. Juni 1630
Regensburg → Sankt Emmeram, Stift → Regensburg → Prüll, Kloster → Regensburg
  • Vergebliche Anmeldung beim Kurfürsten von Mainz
  • Spazierfahrt mit Bruder Friedrich um die Stadt
  • Beschenkung des Grafen von Meggau
  • Besichtigung des Benediktinerklosters Sankt Emmeram
  • Besuch des Regensburger Lustgartens von Herrn Hirn
  • Oberpfälzischer Exulant Andreas Wilhelm von Brandt und Narr Schilple als Mittagsgäste
  • Rundgang durch das Kartäuserkloster Prüll am Nachmittag
|| [[Handschrift: 175v]]

Dienstag den 1. Junij.


Dietrich Werder, ist wieder weggezogen.


heütte ist die Njemburgische sache, vorgenommen
worden. Es hat Freyberger, mitt etzlichen
knechten, auß befehl der Kayßerlichen commissa-
rien hemmerle vndt Pegkers, de facto
sich des orts bemächtigen wollen, so
ist eben herrvetter Fürst Ludwig zu
allem glück alda gewesen, hat ein
conservatorium, vndt mandatum de
non offendendo vorgeschützt, so Kay-
ser Ferdinandus 1. noch von sich gege-
ben lengst vor dem Paßawischen
vertrag, damitt seindt sie aufgehalten
worden, biß auf ferrneren bescheidt,
damitt sie das schloß oder kloster nicht
eingenommen, sondern im wirtzhause,
liegen blieben seindt <et cetera[.]> bi


Marschalck Erlach ist wiederkommen
von den hartzämptern, alda die huldigung || [[Handschrift: 176r]]
gar friedlich abgelaufen, Gott seye lob,
ehr, vndt danck dafür gesagt.


Jch bin Nachmittags, in den Dröbler pusch,
spatziren geritten.


Fürst Ludwig bittet mich naher Nienburg, auf
Morgen, des Morgends, gebe gott zu kommen.


Præsident bey mir


Schreiben von schwester Anne Sofie zu Ellefeldt den 27. May
datirt.


Diesen abendt, bekomme ich avis, daß die Kay-
serischen zu Gernroda eingefallen, mitt etzlichen
Nota Bene geistlichen dahin kommen, vndt das kloster
mitt gewalt eingenommen haben, ob es schon
ein standt des Reichs, ein freyes weltliches
stift, vndt vor dem Paßawischen vertrag
eingezogen, vndt kein Jesuiter ein standt
des Reichs werden kan. Jch habe noch
diesen abendt spähte hingeschickt, vndt laße
die documenta vorschützen, welche zu
manutenirung der sachen dienlich. Es
mag helfen was es kan. Also de facto zu pro-
cediren vndt vnerhört zu verdammen, stehet vbel.

|| [[Handschrift: 176v]]

Mittwoch den 2. Junij


Wir seindt allerseits zu Niemburg zu-
sammenkommen, alda es schwehre delibe-
rationes gegeben.

<Donnerstag den 3. Iunij>


Jch bin <erst nach Ballenstedt gefahren, darnach> mit dem <deßawischen> hofmeister Tobiaß
hübener naher halberstadt zum general
commissario, herren Saint Julian
verschickt worden, die <Monatlich> 400 begehrte
wispel auf das Marrazanische vndt
Pegkerische Regiment, seindt zu-
sammen 11 compagnien mitt dem Stabe
contribution abezuwenden, vndt
mich gegen dem herren hemmerle vndt
Obrist Pegker als subdelegirten
commissarien des herren von Metternichts
vndt bischofs von Osnabrücks, in den
geistlichen vber vbereilten commissions-
sachen mich zu beklagen.


Obrist Saint Iulian war kranck, schickte || [[Handschrift: 177r]]
die beyden Obersten, Pegker, vndt Marra-
zan zu mir, nach dem erst 4 officirer
bey mir gewesen, vndt mich zu gaste ge-
laden hatten ins Obrist Pegkers nahmen,
auf begehren, des herrn general commissarij.


Nach gehaltener gasterey, besuchte ich herrn
obristen Saint Iulian. Derselbe war gar kranck,
aber voller höflichkeitt, lie ließ endt-
lich, nach vielem contestiren, 200 wispel
fallen, begehrte aber zuletzt, in 5 Mona-
ten, iedern Monat, 200 wispel halb
rogken, halb gersten, so ich ad referendum
annahme, dann ich in 6 Monaten,
auf ieglichen 150 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: zu schließen, in
mandatis hatte. Nota Bene[:] diese 1000
wispel seindt ihm auch hernacher verwilliget
worden, zu erhaltung beyder Regimenter.


Die geistlichen sachen betreffend war hemmerle nicht
zur stelle. Pegker wollte die Kayßerliche
commission vndt befehlich vnß nicht sehen
laßen, noch vorzeigen, contra omnia juraa[.] || [[Handschrift: 177v]]
Saint Julian improbirts selber, daß er seine
ordinantz vorzuzeigen, bedencken
hette oder scheẅ trüge.


Gegen abendt wieder nach Ballenstedt.


Jch hatte zu halberstadt 4 vom adel mitt,
hübener, vizenhagen, ( den Jungen Stammer,
vndt Jungen Röder.

Freitag den 4. Junij.


Wieder nach Niemburg, alda wir
vnseere relation abgelegt, vndt
vielerley seria tractirt, auch in-
sonderheitt meine commissiones, in der
Niemburgischen sache, in der Gernrödischen,
in der Sanderßlebischen, etcetera die ich
am<beym> Kayser, an itzo zu Regenspurg
Gott gebe zu glück abzulegen.


Wir haben Caspar Pfawen zu herrn hemmerle, || [[Handschrift: 178r]]
geschicktt. Pater Stricerius, ist zu Gernroda
commissarius vndt reformator1.

Samstag den 5. Junij.


Der gute Mann, der Præsident, Heinrich Börstel ist am
stein gar kranck worden. Gott helfe ihm gnediglich
wiederumb auff.


häuptmann Knoche, ist bey mir gewesen, sich
zur rayse zu schicken, auch des geldes halben
richtigkeitt zu machen, mitt den hernvettern,
mitt denen ich in discrepantz stehe, car ils
m'offrent 4 mille au lieu de 5 mille promis au conseil.


Nota Bene das prodigium so sich zu Gernroda
zugetragen, als Mein herrvatter sehliger ist
beleüttet worden, daß nemlich die große glocke
zu Gernroda ist entzwey gesprungen,
an einer andern ist der kleppel herauß
gefallen, dergleichen auch zu Riedern geschehen.


Morgen, sollen die pfarrer, die letzte predigt,
zu Gernroda thun, in der schloßkirche. Der neẅe
Ambtmann daselbst, heist hildebrandt Freyberg,
so die Papisten eingesetzet haben.

|| [[Handschrift: 178v]]

<Jl a ouvert & serrè les portes & coffres en mon poile ceste nuict, comme ma femme croit.>


Escrit a Saint Iulien.


Ernst Dietrich Röder, habe ich wehrhaftig
gemachtt, <vndt ihme recommendation an graf hans moritz mittgeben[.]>


Predjgt gehöret.


Nach Njemburg geschrieben.


Schreiben von herrenvetter Fürst Augusto mitt 300 ThalernThlrn:
an stadt 600 ThalerThlr:


hinundter, in die stadt gefahren, zum Præsjdenten, in
sein hauß, alda Fürst Ludwig, auch ist von Plötzkau ankommen,
vndt wir haben raht aldar mitteinander gehalten.

Montag den 7. Junij.


Graf Otto von Schaumburg ist so sich an herrn vet-
ters, Fürst Ludwigs, hof aufhelt, ist herkommen.


Præsident, hat mich besucht, wiewol er noch sehr
vbel auff jst, vndt allerley mitt <mir> tractirt
von publicis vndt privatis, insonderheitt auch, von
meiner rayse nacher Regenspurg, darzu Gott der
Allmächtige, glück, vndt segen verleyhen wolle.


Caspar Pfaw, ist vom Saint Julian auch wiederkommen.


Jch habe den beampten vndt vndterthanen zu Gernroda || [[Handschrift: 179r]]
ihrer pflicht erinnern, vndt sie, sich nichts
abschrecken zu laßen, vermahnen lahn2.


Receu une fort courtoyse responce de Saint Iulien.


Darnach die trawrige zeitung durch Doctor Engelhardt
Nota Bene erfahren daß Plötzka auch sollte eingezogen werden.


Condolenzantworttschreiben von Graf Wilhelm Heinrich von Bentheim[,]
Jtem: vom Churfürsten Ferdinandt von Cölln,
Jtem: von den Pfalzgrafen Augusto<Johannes zu Zweybrück> vndt Johann
Friderichen <zu hilpoltnstain[,] auch vom Pfalzgrafen Augusto> bekommen,


Die Jnventur im gewölbe,<Meines sehligen>b herrnvatters, verlaßen-
schaft, habe ich durch abgeordnete commissarien, als
den præsidenten Heinrich Börstel[,] Marschalck Erlach, hofmeiste[r]n
Reüßen, vndt Secretarij Schwarzberger anfangen vndt
vornehmen laßen, <in Meinem, vndt meiner ältisten schwestern beysein, auch zweyer deputirten, von Plötzka vndt Cöhten.>


Condolentzschreiben, von herzog Jörgen vom Brigk, Jtem:
von Sebottendorf[,] Jtem: von beyden grafen von Waldeck,
Jtem: von graf friz von Solms, Jtem: vom la Faye,
Jtem: von der Marggräfin von Anspach.


Die Plötzkawjsche zeitung habe ich Fürst Augusto avisirt.

|| [[Handschrift: 179v]]


Es lest sich mitt Meiner rayse, nach Regenspurg
gar schweer an. Gleich wie mir neẅlich
auf der halberstadtischen rayse, ein rappe
von 47 ThalerThlr: vmbgefallen, Also, da ich vber-
morgen gebe gott soll wegziehen, ist schreibt nun
hauptmann Knoche her, das er seye gehlingen, an ei-
nem schenckel kranck worden.

Mittwoch den 9. Junij.


Die herrenvettern Fürst August[,] Fürst Ludwig[,] Fürst Iohann Casimir seindt
mitt gemahlinnen vndt ihren rähten anhero kommen,
haben mitt mir consultirt, vndt importan-
tissima am Kayßerlichen hof zu verrichten,
mir aufgetragen. Gott gebe mir
glück darzu. Die deliberationes
haben den gantzen tag gewehret.


Auf den abendt, seindt die herren von einander,
gezogen, nach genommenem abschiedt von mir.

Donnerstag den 10den. Junij.


Jn Gottes nahmen die rayse naher Regenspurg || [[Handschrift: 180r]]
vorgenommen, mit dem von Wieterßheim[,] <dem Canzler Doctor Müller>, Axten,
vndt iungen Röder <perge> (dieweil Knoche vndt
Eiche außengeblieben) in allem 28 personen, vndt
20 pferde starck.


Meilenm.
Von Bernburg nach Sanderßleben 2
Eißleben
Kalte küche draußen gehalten.
2
Querfurt, im stift Magdeburgk,
gehöret Graf Schlicken zue

2

             Summa

6 meilen.


Nota Bene[:] Vber obgedachte personen, ist
mein bruder Printz Friderich mitt-
gezogen, in meynung mich biß naher Weymar,
zu begleitten. perge


Jch habe zu Querfurdt, Paulum Ludowigen,
Meines <sehlig> gnedigen herzlieben herrenvatters kammersecreta-
rium, in præsentz meines bruders Fürst Friderichs,
ebenmeßig auch in meinem beysein, durch
herren Canzlern Doctor Gotfridt Müllern,
zu einem Cammersecretario beeydiget,
bepflichtet, vndt angenommen.

|| [[Handschrift: 180v]]

Freitag den 11. Junij.


Meilenm.
Von Querfurt, nach Budtstadt
ligt in Düringen im fürstenthumb
Weymar, alda drey stadtliche
viehemärckte im Jahr gehalten werden.
Jch habe ein pferdt, alda vertauscht,
vndt 10<3><13>c ThalerThlr: zugeben, einen rappen
vor einen fuchs.
Diese 3 meilen seindt sehr groß gewesen.
Zu Budtstadt habe ich gefüttert.
Es ligt volck alda, wie auch in den
nechsten dörfern, im Weymarischen,
5 compagnien zu fuß des Obristen Löbels, vndt
3 compagnien zu roß, vom Obristen Tertschky.
3
Von Budtstadt nach Weymar
Eine viertel meile von weymar,
haben mich zween geleitsleütte von
wegen des herzogs angenommen.
3


Zu Weymar haben mich herzog Wilhelm vndt
herzog Albrecht, gar<meine> vettern gar freundlich entpfangen.

|| [[Handschrift: 181r]]


Il s'est esmerveillè d'avoir ainsi quittè Gern-
rode etcetera puis que luy n'a pas voulu
quitter Blanckenhan aux Moguntins,
nj l'Abbesse de Quedlinburg ses <ma>d cloistres.

Samstag den 12. Iunij.


heütte bin ich auf Meines vettern, herzog
Wilhelms höfliches ersuchen, alhier zu Wey-
mar stille gelegen.


Des Morgends haben sie mir herzog Wilm vndt
herzog Albrecht pferde auf der reytschule vorge-
ritten, darundter herzog Wilm einen Ermelino
ritte, deßen höhe vndt stärgke gleichen
ich nie gesehen. Jst sehr wol gewandt,
ein braf soldatenpferdt, vndt ein wallache,
der von königen[,] Chur: vndt fürsten, ist be-
gehrt worden, also gar, daß der Churfürst
von Saxen 2000 ThalerThlr: hat darvor gebotten,
aber keiner hat ihn bekommen, dieweil
herzog hanß Ernst sehliger ihn hindterlaßen.
Darnach im ballhause gespielet. Nachmittags
auf wägelchen in die gärten vndt aufs pallemaille
spiel gefahren. Viel conversirt. et cetera

|| [[Handschrift: 181v]]


<Jn die behtstunde Nachmittags, mitt den vettern gegangen.>


Meiner freundlichen herzlieb(st)en gemahlin parafrenalgelder
sache, habe ich gantz richtig gemacht, ob Gott
will.


Die falcken zur hasen[-] vndt Endten[-], auch
Craenbeiße gesehen, seindt gar schön.


Jm pailmail spiel gespielt.

Sonntag den 13den. Junij.


Jn die predigt zu Weymar aufm schloß
gegangen. Es hat keine bilder in der
kirchen. Die predigt hat mir wolgefallen.
Aber das gebeht nicht allerdings, dieweil
sie wieder die Papisten, vndt Sacramen-
tirer gebehtet im fall sie vnß reformirten
damitt meinen, vndt sie ihre wiedersacher
genennet.


Gestern abendt hat sich in der herzogin gemach
der koboldt abermals, mitt allerley
schalckstücklein, verspühren laßen.


Nach der malzeitt, bin ich gen vndt genommenem
abschiedt bin ich gen Rudelstedt gefahren — — 4 [Meilen] || [[Handschrift: 182r]]
alda die frawMuhme anzusprechen, welche
mich auch gar freündtlich entpfangen.


Elle m'a voulu donner tout plein de commissions
odieuses que j'ay taschè de refuser.


Axt mein stallmeister ist kranck worden.

Montag den 14. Junij.


heütte bin ich auf Meiner freundlichen herzlieb(st)en frawen-
Muhm ersuchen zu Rudelstedt, in dem schönen
wolerbawetem hause still gelegen, vndt
habe mir laßen wol sein.


An Coburgs Liebden geschrieben, vndt daß ich
Morgen daselbst nicht anlangen köndte, mich
endtschuldiget, vndt wieder abgeschrieben.


Nach hause, an Meine freundliche herzlieb(st)e gemahlin,
an schwester Sybillen, an herrnvetter Fürst Ludwig vndt
den præsidenten geschrieben, insonderheitt auch,
von wegen bruder Fritzens, dieweil ich den-
selben so weitt mittnehme, vndt vmb der
pferde vndt wagen willen, auch der vnsicher-
heitt des weges, nicht füglich zü rücke laßen || [[Handschrift: 182v]]
kan.


Gegen abendt habe ich gar viel mitt graf
Carl Günther von Schwartzburg con-
versirt, ingleichen mitt der frawMuhme,
vndt mitt dem herren von Stadel, haüptmann
vndter den Kayserischen.


Wir seindt in den schönen gärten alhier
zu Rudelstadt, spatziren gegangen, <vndt gegen abendt vnsern abschiedt genommen.>

Dienstag den 15. Junij.


Meilenm.
Von Rudelstadt nach Salfeldt
Jst Altenburgisch. <Es hat sich mitt Axten, nach der aderlaße, gebeßert.>
1
Greventhal, schloß vndt flecken.
alda man gefüttert. Jst
auch Altenburgisch.
2
Da gehet der Thüringer waldt
an, vndt wehret biß gen Judenbach.
Jst Coburgisch, wie ingleichem

3
Neẅstedtle
alda vnß der herzog Johann
Casimir von Saxen Coburg, tractiren || [[Handschrift: 183r]]
laßen.
1


Jenseyt<hinder> Judenbach bey Tettaw (ist Marggrä-
fisch) haben wir von einem klaren hellen
brunnen getruncken, welcher mitt einem
dach bedeckt, vndt weitt vndt breitt,
berühmbt ist. Es pflegen manche, ihre
nahmen, drein zu schneiden, an das gerüste,
oder holtzwerck, vbern brunnen.


Wir haben heütte sehr bösen weg gehabt,
vndt zu Greventhal biß vbers gebirge
vorspann nehmen müßen.

Mittwoch den 16den Junij.


Meilenm.
Von Neẅstedtle nach Coburg
in dreyen stunden gefahren, alda mich
hertzog hanß Casimir von Saxen, ein
alter herr, von 66 in 67 iahren,
gar freündtlich entpfangen. Er ist numehr
fast der ältiste Regierende fürst in gantz
Deütschlandt vndter den regierenden herren.
2

|| [[Handschrift: 183v]]


Jch bin noch vormittags, hinkommen, vndt habe
zween malzeitten, alda gehalten, mitt ihm,
vndt seiner gemahl, auch mitt sejnen Jun-
ckern.


Er ist nachmittags mitt mir vndt se meinem
bruder herümb gegangen, hat mir sein
ballhauß, (welches das schöneste in
gantz Deütschlandt ist) gezeigett. Jtem:
seinen garten, Jtem: wo si das schjeß-
hauß, wo sie zum stahl schießen, Jtem:
sein zeüghauß, darinnen welche
Mörsel, vndt bey ein 30 stücklein
stunden, hüpsch ordentlich, disponirt,
Jtem: oben auf, seine rüstkammern,
bey ein 1000 schwarze küriß[,] 2000
pistolen, vndt gewehr v alß Muß-
keeten vndt picken, auf ein Regiment
zu fuß, auch Nota Bene Mußkeeten, welche ein
32 kugeln schießen, wann sie nur offt
gespannet werden, <etcetera[.]>

|| [[Handschrift: 184r]]


Er hat mir auch, seine drehestuben, sehen
laßen, darinnen sehr schöne vndt vber-
gewöhnliche kunststücke von gedreheten
elfenbeinernen bechern, vndterschiedlicher
gattung, vndt sehr künstlich formirt,
zu sehen. Vndter andern habe ich auch ein
pfefferkorn gesehen darein, ein 5000 kleine
meßingene becherlein, gehen, so klein daß man
sie kaum sehen kan.


Wir haben auch, jm billard gespielt. et cetera
mitt dem alten herren, welcher vnß
darinnen abgewunnen, auch sonsten,
noch treflich vegetus, vndt sehr wol zu fuß,
ist. Gott gebe es ihm zu gute.


Nota Bene[:] Il m'a assurè, que le Roy de Swede
estoit desja entrè avec son armèe en
Silesie, (quod vix credo.)


Sie haben ihm heütte 13 hirsche gebracht,
welche sie bey Neẅstedtle gefangen
haben.


Jch habe heütte auffn abendt abschiedt genommen.

|| [[Handschrift: 184v]]

Donnerstag den 17. Junij.


Meilenm
Von Coburg nach Bamberg
vndterwegens, gefüttert, <vndt durch>
Bambe<ein fruchtbahres landt, an korn, vndt an wein, kommen.>e
6


Bamberg ist eine schöne bischofliche schloß vndt
stadt, alda ich öfter gewesen, vndt ezliche
gedenckwürdigkeitten aufgezeichnett.


Der itzige bischof so alhier residirt, heist
herr Johann Geörg, bischof zu Bamberg,
Thumbprobst zu Würtzburgk, des ade-
lichen geschlechts, ein fuchs von dornheimb.


Coburg vndt Bamberg, liegen albereitt, im
lande zu Francken.


Nota Bene Mein Bruder Fürst Ernst, ist diesen
abendt alhier zu Bamberg zu großem
glück ohngefehr auß Jtalien zu vnß
kommen, mitt Schleinitzen.

|| [[Handschrift: 185r]]


Der bischof alhier hat Wolfsthalen
zu vnß geschickt, vnß sein hauß,
vndt Morgendes stillager anzupræ-
sentiren. Wir haben ihn zu gaste
gehabt, vndt endtschuldiget das stillager
wegen eylfertigkeitt nach Regenspurg[.]


Mein bruder sagt, bey letzter faction
wieder die Venediger seyen 2 mille Mann,
geblieben vndt 700 gefangen worden.


<Mon frere y a tres bien fait son devoir.>


<Zu ende des Iulij, wollen wir vnß mitteinander theilen.>

Freitag den 18. Junij.


heütte morgen, haben wir brüder, abschiedt
voneinander genommen, vndt Mein bruder Fürst
Ernst, ist fort geritten, auf der post, nacher Bernburg
dahin er verhoffet, mitt Gottes hülfe, Morgen gebe gott <an>zu-
kommen, nach dem er in sieben tagen auß Jtalien
nach gen Bamberg kommen, auß seinen quartiren
hinder Mantua.


Jch bin mitt bruder Frizen, vnsere rayse zu prosequj-
ren, fortgefahren, nach dem mich der Bischoff auß- || [[Handschrift: 185v]]
quittiren laßen, in der herberge.


Meilenm.
Von Bamberg mitt dem tage vmb 2 vhr,
gen Forchhaim
eine Bambergische stadt, vndt festung.

4
Bayersdorf, ein Marggräfischer
Margkflecken

1
Erlang
alda man gefüttertt.
1


Bey Zwischen Bayerßdorf vndt Erlang,
ist mir das beste, vndter den braunen
kutschpferden, den Wallachen, von Mattig-
keitt vndt großer hitze, darinnen es
sich vbertruncken gehabtt, vmbgefallen.


Die hitze ist etzliche tage hero, sehr groß
gewesen. Wirdt gewüntschet alhier,
in diesen weinlanden, ob es aber dem
korn werde zuträglich sein, steht zu erwarten.


Zu Erlang, habe ich den Rittmeister Wieterß-
heimb, zu einem interimshofmeister, auff
dieser rayse, <meinen hofdienern> vorstellen, laßen, <durchn Cantzler.>


Meilenm.
Nürenberg, die weittberühmbte stadt
beym Ochsenfelder, eingezogen.
3

|| [[Handschrift: 186r]]


Meine kutschenpferde seindt trefflich müde
gewesen, vndt wehre mir baldt auch ein
Rappe vor Nürnberg vmbgefallen.


Zu Nürnberg, habe ich laßen hanß Gehring zu
mir kommen.


An schwester Anne Sofie, nach Eger geschrieben,
wegen bruder Fritzens.


Vom la Faye wieder schreiben entpfangen.

Samstag den 19. Junij.


heütte, bin ich zu Nürnberg, still gelegen.


Die herren des Rahts, haben durch den
patritium Nützel, meinen bruder, Fürst
Fritzen, laßen herümber führen, vndt weisen,
was alhier denckwürdiges zu sehen.


Derselbe hat hernacher mir vndt Meinem
bruder wein vndt fische præsentirt. Jch
habe die antwortt, durch den cantzler, Doctor
Müller thun laßen, ihn zu gaste gehabt,
vndt vollgesoffen.


Nach der malzeitt hat er mir zur antret-
tenden Regierung glück gewüntschet,
vndt mir abermals einen schönen vergüldten
pocal, im nahmen Seiner herrschafft, præsentirt.

|| [[Handschrift: 186v]]


Mein bruder, ist wieder herümber ge-
führt worden.


Capitän Bernardin, welcher Meines sehligen
herrenvatters leütenambt, noch vor Jülich
gewesen, vber die leibguardy zu fuß,
hat mich angesprochen vndt besucht. Er
wollte gern einen vndterschleif im für-
stenthumb Anhalt haben.


Einen braunen wallachen, jn die kutsche,
an stadt des vmbgefallenen, vmb 60 ThalerThlr:
erkaufft, <vndt 1 ThalerThlr: trinckgeldt.>


<13> Schenckringe vmb 80 ThalerThlr: von denen, hat
ejnen schönen Türkiß, herr Nützel bekommen,
wegen des verehrten pocals.


Peter von heel, Doctor Heberer,f
Capitän Bernhardin,
Doctor Heberer,
Viereck ein Meckelburger vom adel,

seindt vnsre
abendtgäste
gewesen.

|| [[Handschrift: 187r]]

Sonntag den 20. Iunij.


Meilenm.
Von Nürnberg nach Neẅmarck
alda wir gefüttert, in der oberpfaltz.
5
Zu Teiningen, nachtlager 1
Vnsere pferde, seindt abermals,
sehr müde worden, in dem
bergichten, sandigem, <vnd> steinigem[,]
bösem wege, vndt haben kaum,
die kutsche, fortbringen können.

Montag den 21. Iunij.


Meilenm.
Zu Hemmaw, gefüttert
gehört dem Pfaltzgrafen von Neẅburg.
4
Ederitzhausen
vnser Nachtlager, <an der Nabe gelegen.>
2

Dienstag den 22. Junij.


[Meilenm.]
Regensburg
frühe, al vndt nach hof, in Jhrer
Kayßerlichen Mayestät anticamera, ins
bischoffshoff, alda viel cavaglierj, || [[Handschrift: 187v]]
beysammen gewesen, die ich angesprochen,
alß Graff Bruno von Manßfeldt, die
grafen von Megkaw vndt Traut-
manßdorff, der graf von Schwarzen-
burg hofmarschalck, Graf Kysel
Obrist kammerherr, der fürst Aldobran-
dinj, der herzog von Guastala,
der iunge Fürst von Eggenberg, der
Obrist Montecuculj, Obrist Piccolominj,
Oberste Don Baltasar de Marradas,
Obrist Tiffenbach zu Neẅheüsel,
iunger Graf von Althejmb, der<n>
bischof von Regenspurg, <vom <geschlecht> einer von Döhring,> (ist ein fürst), den
Reichsmarschalck, ejnen von Pappenhejm,
den ChurSäxischen gesandten, ejnen von
Brandtstein, den herrn Kinsky, den
grafen Max von Wallenstein, den Mar-
chese Ajazzo, vndt noch viel andere mehr,
<insonderheitt auch den apt von KrembsMünster, hoffkammer Præsidenten.>
1

|| [[Handschrift: 188r]]


Mein wirtt, alhier, zu Regenspurg, heist
ein Sperrle, ist vngelter alhier.


Die drey geistlichen Churfürsten, vndt
der Churfürst von Bayern, seindt
noch zur zeitt, persönlichen alhier.

Mittwoch den 23ten. Junij.


heütte bin ich nach hoff geritten, alda die
drey geistlichen Churfürsten, vndt ein weltlicher,
als der von Bayern, beym Kayser, gewesen,
die proposition anzuhören.


Darnach habe ich bey Jhrer Kayßerlichen Mayestät
audientz gehabt, darinnen sie sich aller
gnade[,] freündtschafft, vndt billich-
meßiger bezeügung, gegen mir
vndt meinen hernvettern erbotten,
auch die sachen mitt den rähten, zu
communiciren, im Reichshofraht zu erledigen,
vndt nach billichkeitt zu befördern,
sich offeriret, gar gnedigst mich nach meiner
rayse gefraget, vndt aufzusezen, zweymal mir offerirt[.] || [[Handschrift: 188v]]
Mais ie ne l'ay pas fait, par respect.


Der güldene schlüßel3 ist mir auch wiederge-
geben worden. <Der beleyhung halber, waren Jhre Mayestät auch gar willig.>


Jch Es haben mich die 4 Churfürsten,
beym Kayser, auch angesprochen, vndt
mir die handt gebotten. So habe ich
auch, mitt dem bischoff von Osenbrück,
kundtschafft gemacht, Er ist ein graff, von
Wartemberg, auß Bayern. Er endt-
Nota Beneschuldiget sich gar hoch, wegen einziehung
Niemburgs, davon er nichts gewust,
legt auch die schuldt, auf den herren von
Metternich, mitt welchem, ich gleichsfalß,
darauß geredett, wiewol sich ein jeder
excusiren will. Der Bischoff aber,
sagt außdrücklich, er hette an den herren-
vatter sehliger, vndt an mich geschrieben,
(dieweil er nicht eigentlich wüste,
welcher vndter vns die Regierung gehabt) || [[Handschrift: 189r]]
vndt vns gewarnett, es möchten vnß, die
geistlichen gühter eingezogen werden, wir sollten
vnsere jura dargegen einbringen, wo wir
welche hetten. Mais nous n'avons pas receu
les lettres.


Mit Graf hanß Ludwig von Naßaw, bin
ich auch aufs neẅe wieder bekandt worden,
wie ingleichem mit vielen andern cavaglierj mehr.


Bey der Kayserinn, habe ich audientz, durch
den von Dietrichstain begehrt, werde Sie
vbermorgen gebe gott ein viertel, vor 10 vhren,
erlangen, dieweil heütte, die Kayserinn, jns
badt gehet, Morgen wils Gott, werden
Jhre Mayestät mitt dem Kayser hinauß aufs
Jagen, etcetera[.]


Der von Zollern, welcher beym Churfürsten
von Bayern ist, ist auch zum Fürsten
gemacht worden. Nota Bene[:] Les princes se-
culiers marchent devant l'Empereur & les
Ecclesiastiques apres, L'Empereur les accompagna
jusques aux degrèz, devant toutes les antichambres.

|| [[Handschrift: 189v]]


Jch habe gegen abendt, zum fürsten von Eggen-
berg, den von Wieterßhaim geschicktt, vndt
vmb ernennung einer stunde, gebehten,
Er hat sehr höflich antworten, zu meiner
visite sich offeriren, da er nicht
kranck wehre, vndt mir Morgenden
vormittag, 10 vhr, da mir es also beliebig,
ernennen laßen.


J'ay parlè aussy ce mattin, a Monsieur
de Questemberg, touchant ses promesses,
mais il a dit, que le General avoit ses
quintes, & qu'il le falloit laisser faire.


Jl Conte di Montauto, s'è lasciato hoggi
vedere nell' anticamera, et m'hà ri-
guardato da lontano, senza salutarmj,
io hò fatto il medesimo, non sò, se la
cosa anderà ancora più innanzi.


Schwester Anne Sofie, hat mir einen
bohten von Eger hergeschicktt, will auf
den Sontag oder Montag, wieder wegziehen.
Mais je retiens icy mon fere Fritz.

|| [[Handschrift: 190r]]

Donnerstag den 24. Iunij. stylo veteri Sankt Johannis.


heütte bin ich zu hoff, vndt hernachmals
beym fürsten von Eggenberg gewesen, wel-
chem ich die sachen, so ich Jhrer Kayserlichen Mayestät
vbergeben, höchlichen recommendirt, et poj
la mia cosa propria, <& poi il wieterßheim.>
Jhre Liebden waren sehr höflich, bedanckten sich
der zuentbottenen freundlichen grüße vndt offe-
rirten sich zu aller willfahrung, nach
billichkeitt, vndt müglichkeitt. Quant
a mes affaires propres, il me conseilla d'en
dresser un Memorial a Sa Majestè & la
prier, de me contenter d'ailleurs, puis
que le General ne l'avoit peu faire.
Wegen Wieterßhaim, sagten Jhre Liebden die-
weil er mir würcklich dienete, vndt
seinen perdon weg hette, wann ich wol mitt
ihm zu frieden wehre, wollten sie ihm vmb mei-
net willen, guts erzeigen, vndt alle beförderung
thun. Discurirten auch sonst gar familiariter mit mir. || [[Handschrift: 190v]]
Wegen der Gernrödischen, Niemburgischen[,]
Aßcanischen, vndt Sanderslebischen, auch
meiner lehenssache, sollten dieselbigen
im Reichshofraht <oder Reichscantzeley> erledigett, vndt
durch den Vicecantzler, den herrn
von Strahlendorff befördert werden,
inmaßen ich gestern beym herren
grafen von Fürstemberg, Reichs-
hofrahtspræsidenten auch gehabtt,
den Secretarium Paulum, welcher
sich erbotten, zu aller höflichen willfahrung.


Zue Mittage, hat<seindt> der heßische
agent <Breithaüpt>, vndt haüptmann
holtzinger, <so der religion ist> meine gäste gewesen.


Man sagt, die gesterige, in Jhrer Kayserlichen
Mayestät zimmer beschehene proposition,
den 4 Churfürsten, vndt dem Bran-
denburgischen abgesandten Gözen, beruhe, || [[Handschrift: 191r]]
auff 4 haüptpuncten, ohne die jnci-
dentia, alß 1. wie die bißhero
verliehene religionsconcession, (id
est: der Paßawische vertrag) zu er-
leüttern vndt zu restringiren, damitt
die iehnigen, so nicht Catohlisch, solche nicht
etwa mißbrauchten, vnrecht verstünden,
oder etwa, zu weitt extendirten?
2. Wie Jhre Mayestät vndt des Reichs-
feinden, mitt macht zu begegnen?
Vndt waß vor media vorhanden, solchem
vnheyl vorzubawen. 3. Dieweil
Jhre <Kayserliche> Mayestät numehr zimlich zu iahren
kommen, vndt der last der regierung dersel-
ben sehr schwehr fiele, ob man nicht Jhrer
Mayestät einen successorem wollte an die
seytte setzen, der Jhrer Mayestät die schwehre
bürde tragen hülfe, vndt ob die hern Chur-
fürsten König Ferdinand III. zum Römischen König
zu erwehlen, nicht beliebung tragen möchten. || [[Handschrift: 191v]]
4. Wie man die execution des Kayßerlichen
edicts, im gantzen Römischen Reich zu werck zu
richten. Etzliche sprechen auch, des Fri-
dericj sachen, würden auch vorgenommen
werden, daferrne er sich submittiren
wollte, vndt Jhrer Kayserlichen Mayestät er-
kandtnüß alles anheimb stellen.


Le prince d'Eggenberg, me disoit aussy que Sa
Majestè escriroit une lettre (ein handt-
brieflein) a mon frere <Ernest>, le remerciant
de s'estre si bien comportè, & signalè
contre les Venitiens.


Schreiben von hauß, von Fürst Augusto[,] von Fürst Ludwig[,] vom
præsidenten Heinrich Börstel das die Papisten immer weitter
vmb sich greiffen, auch nach Ballenstedt,
Plötzka, vndt Kelwigk, trachten, sich
auch ohne scheẅ verlautten laßen, der
Paßawische vertrag gehe vns nicht || [[Handschrift: 192r]]
an, vndt wir seyen darinnen, nicht begriffen.
Gott helfe vns, <durch seine gnade in Christo. et cetera>


Jch habe gegen abendt, in der Thonaw, ge-
badet, bey vnsers haußherrens, des Sperle
seinem lustgarten, außer der Stadt. et cetera


Schreiben, von Meiner gemahl auch entpfangen.

Freitag den 25sten: Junij.


Jhre Mayestät seindt hinauß aufs jagen,
<mitt der Kayserinn.>


Der General Tilly, jst ankommen.


Jch haben fürstenawern bey mir gehabtt, vndt
den Cantzler Doctor Müllern, Jtem: den alten, Doctor
Agricolam. <Sie haben mit mir malzeitt gehalten.>


Gegen abendt, ist der bischof von Osenbrück
(geborner graf von Wartemberg auß
Bayern) zu mir in mein losament kommen,
vndt hat mich besucht, nach dem er ein
par stunden zuvor, einen vom adel zu
mir geschickt vndt fragen laßen, ob mirs
gelegen wehre.

|| [[Handschrift: 192v]]


Er hat sich gar höflich gegen mir erbotten,
vndter andern auch mir ein schreiben sehen
laßen, welches er an mich vndt an Meinen
herrnvater sehliger abgehen laßen,
dieweil er nicht eigentlich gewust,
wer die regierung hette, vndt vnß
erinnert, wir möchten innerhalb 3
wochen, vnsere Notturfft einbringen,
gegen die Mönche, vndt bischof zu
Werden4, die vnß anklagten, vndt
dem orden das kloster zuerkenneten,
wollten auch beweisen, daß anno 1582
ein apt5 <(>vom geschlecht ( ein graff
von Manderscheidt) wehre alda apt,
vndt thumbprobst von Cölln gewesen.
Nun dieses schreiben müste der Apt
von Werden vndt die Mönche, beynebens
den beylagen <vndt producirten documenten der Mönche,> hinderhalten haben,
vndt vnß nicht præsentirt, wehren || [[Handschrift: 193r]]
auch von seiner com<des> bischofs commission,
resilirt, vndt hetten ihm den schimpf
angethan, daß sie sich an hemmerle den
er nicht kennete, vndt an Obrist Pegker
welchen er kaum in transitu gesehen,
als nichtig subdelegirte commissarien,
gehencktt, vndt von seiner commission resilirt
wehren, er wollte ihm den apt einen gu-
ten filß davor geben, denn sie hetten dest-
wegen kejne commission vom Kayser.
Er der bischoff, vndt herr hien, wehren
Kayßerliche commissarien, zwischen, der
Elbe vndt Weser, in selbigem gantzem
tractu, die justitiam des Religionfrie-
dens, vndt dje Reichsconstitutionen zu befördern.
Wollte mir gerne dienen, worinnen er nur
occasion wüste. Der Er hörte, es wehre ein
gut kloster, hette wol ein 7[000] in 8000 ThalerThlr:
iährlich einzukommen. Jch verneinet es nicht.
Der herzog von Braunschweig hette sich sonsten || [[Handschrift: 193v]]
der Kayßerlichen commission, (als Lochem wehre
eingezogen worden) gar nicht wiedersetzt
nur allein sich darüber beschwehrt,
daß man<die Mönche> de facto selber wehren zugefahren,
vndt hetten die klöster eingezogen,
als wann sie vber sich selbst, judices,
vndt zugleich, parteyen mjtt, sein
köndten, welches er der Bischoff selber,
nicht approbiren köndte. Il s'offroit fort
a mes services. perge Et ie m'offrois de le
revisiter. Mit Gernroda sagte er, da
hette es viel eine andere beschaffenheitt
mitt, vndt wir hetten kein recht darzu.
Wie ich aber, vnsere jura replicirte,
da sagte er, die köndten wir alle be-
halten, wann nur das capittel ersetzt
würde. Er wollte auch selber darzu
helfen, das wir es<alles> wieder bekähmen,
wann wir nur vnser Recht, beweysen köndten.


<A Madame[,] a Fürst August[,] Fürst Ludwig[,] an Heinrich Börstel geschrieben in summa ma depesche[.]>

|| [[Handschrift: 194r]]

Samstag den 26ten: Junij.

<Wir haben ein par tage vndt nacht hero viel klopfen hören.>

<Nota Bene das weiße Mensch, im hembde, so ich diese Nacht vmb 1 vhr an der wandt gesehen.>


gAnheüten dato hatt der herr Paul Sperl zue Regen-
spurg Meinem gnädigen Fürsten vndt herrn vnderthenig vber-
reichen laßen eine abschrift derer Puncten so vf itzigen
CollegialTage den 3. Julij Anno 1630 von der Römischen Kayserlichen
auch zue Vngarn, vndt Bohaimb Königlichen Mayestät proponirt,
vnndt tractirt werden sollen.    Alß
1. Daß Kayserliche im Reich publicirte Edict von Re-
stitution der Geistlichen Güter Collegiali imperiali
decreto zue Confirmiren, vndt per modum certum zur
execution zubringen.
2. Daß Decretum Ferdinandi Primi von der
Religionsfreyheitt den Mittelbaren ständen ertheilt
Collegiali Jmperiali Decreto wieder zue Cassiren.
3. Ferdinandum Ernestum König in Vngarn,
vnndt Böhmen zum Römischen König zue Elegiren.
4. Collegiali Jmperiali Decreto zubeschließen,
wie vnndt welcher gestallt, perpetuus miles im Reich
zue vnterhalten, vnndt bey den Reichß Ständen vnndt Stätten,
sein vndgehindert quartir haben könne vndt mögte,
Selbige zue execution aller ReichßCammer vrthell6
Jtem wieder den einfall deß Türcken, vnndt aller
außländigen feinde, zum Nohtfall zugebrauchen. perge


hDiese puncta habe ich von vnserm hauß-
wirtt Sperrel bekommen.


Jch bin heütte, nach hoff, geritten, vndt habe
bey der Kayserinn audientz gehabtt, welche
mich dann gar gnedigst gehöret, sich zu aller
meiner willfahrung, in meinen petitis, aner-
botten, vndt gar familjariter, mitt mir
conversirt, <auch condolirt, wegen absterben, Meines gnedigen herzlieben herren vatters Sehliger.>

|| [[Handschrift: 194v]]


Pfaltzgraf Ludwigs, sein Secretarius Pa-
ræus, ist mitt dem Brandenburgischen
agenten7, zu mir gekommen. Jl dit que le
Roy de Swede est entrè avec dix regi-
ments en Prüsse.


Gegen abendt vmb 6 vhr habe ich beym
König Ferdinando III. zu Vngern, vndt
Böhmen, audientz gehabt. Jhre Königliche
Würde, erklärten sich gar gnedig, offerir-
ten sich vor mich, vndt meine vettern, beym
Kayser zu jntercediren, damitt die
sachen so zu conservirung vnserer lande,
vndt fürstlichen Standes, gereicheten, möchten
befördert werden, vndt condolirten mitt
mir vber herrvatter sehliger. Redeten
auch familiariter mitt mir, von meiner
rayse vndt itzigen vbergewöhnlichen großen
hitze, auch hiesigen losamentern dieser
Stadt. Die Kayserinn sagte auch, es
wehre die 8 iahr vber, weil sie jn Deütsch-
landt sich aufhielte, keine solche hize gewesen || [[Handschrift: 195r]]
die da also innstendig continuirt hette, wiewol
sie in Jtalien größer, aber nicht so langwierig
wehre.


Es hat sich heütte, ein armer Mann,
in meinem hause, præsentirt, der hat mir,
einen langlechten stein, in oval, sehen laßen,
ein guter par quer finger, in der
mitten breitt, vndt sehr dick, auch
wol eines fingers lang, den man ihm,
auß dem leibe geschnitten, vndt alle
tage noch fast ihm abgehen steinlein eines
fingergliedes groß. Wir haben vnß, da-
rüber, verwundert, das der Mensch,
noch also leben kan.


Jch habe heütte sawerbrunn getruncken,
dieweil man ihn alhier, gar wol be-
kommen kan, vndt er fail getragen wirdt,
ein großer krug, von ein par<drey> maß, ohngefehr,
vmb einen gülden.


J'ay donnè 30 DalersDal: au chancelier Docteur Meusnier,
apres avoir donnè 30 florins (Gulden)f: d'or, a Monsieur de Wieterßheim,
desja a Nüremberg.

|| [[Handschrift: 195v]]

Sonntag den 27. Junij.


Jch habe heütte, in vnserm hause, die beht-
stunden angestellet, vndt Morgends ange-
fangen ein capittel verlesen laßen, auß
der bibell, vndt vor vndt nach derselben
lection gebehtet, <im eßsaal durch Paulum Secretarium[.]>


Vormittags bin ich mitt Meinem bruder,
fürst Friederichen nach hof geritten, vndt habe
ihn zum ersten mal, in der anticamera
jntroducirt vndt bekandt gemachtt.


Nota Bene Dieweil ich auch den Florentinischen abge-
sandten, in der anticamera gesehen,
alß habe ich erstlich, den Reichsmarschalckh[,]
darnach den Kayßerlichen hofmarschalck, endtlichen
den Obrist kammerherren Kysel (wie-
wol mich auch an den Obrist hofmeister,
grafen von Megkaw, verwiesen worden
bin) gefragt, dieweil ich numehr regie-
render herre wehre, vndt Meiner vettern
stelle zugleich auch mitt repræsentirte, || [[Handschrift: 196r]]
ob es Jhrer Kayserlichen Mayestät nicht gefallen
möchte, daß ich dem Florentinischen abgesandten
vorgienge, denn bey der Kayserlichen tafel,
zu zancken, vmb die præcedentz, würde
mir vbel anstehen, so wollte jch auch nicht
gern, andern Fürsten, einiges præjuditz
zuziehen, oder von ihnen eines vorwurfs
gewärtig sein. Es würde auch dem Kayser
rühmlicher sein, wann seine Reichsfürsten,
andern <außländischen> Fürsten vorgezogen würden, als
wann sie ihnen sollten nachgehen. Jedoch
wollte ich hierinnen Kayserlichen befehls
erwarten, vndt sonsten vor Meine person
Jhrer Mayestät nach dero commando mich gerne
vndter die füße legen, vndt nach
müglichkeitt, mitt aller submission,
mich demühtigen.


Auf den abendt vmb 3 vhr, vor der vesper
werde ich bescheidt bekommen, vndt vmb
4 vhr, soll Mein bruder Fritz, audienz
haben.

|| [[Handschrift: 196v]]


Der Obrist kammerherr hat mir noch keinen
vollkommenen bescheidt können bringen, als ich
mitt Meinem bruder, vmb 3 vhr, nach hofe
geritten, vndt den Kayser, Kayserinn,
den König, vndt die Kayßerliche frawen,
zur vesper begleittet, welche in der Thumb-
kirchen ist gehalten worden. Der Kayser,
hat meinem bruder, gar gnedigste audientz
gegeben, vndt als Jhre Mayestät zur vesper
giengen, zu mir gesagt: Mein bruder
sähe mir ehnlicher, als bruder Ernsten,
man sähe es wol, daß er mein bruder
wehre. etcetera Jch vndt mein bruder,
seindt vor dem König hergegangen, vndt
haben im rückwege die hüte aufgesetzt,
darzu wir freundlich invitirt wurden vom Könige,
welcher vorm Kayser hergienge, vndt
auf der rechten seytte, Don Balthasar
de Marradas hetschirer haüptmann,
auff der lincken seytten, Graf Philips
von Solms, Trabanten haüptmann. || [[Handschrift: 197r]]
Jn der anticamera, haben wjr gesehen,
den Duca Doria, extraordinarij Spannischen
abgesandten, welcher eigentlich, dem Spannischen
Königlichen beylager, beywohnen soll, helt sich stadt-
lich, vndt seindt ihm neẅlich noch 70 mille kronen,
durch wechßel vbermacht worden, welche er
alhier spendiren soll, seines Königs reputation
zu erhalten.


herr hien, der nebencommissarius des bischofs
von Osenbrück, in der reformationssache8,
hat mich auch angesprochen, vndt sich zum höch-
sten endtschuldiget wegen der ihme anbefohlenen
commission et cetera Sich auch gewaltig, zu meinen
diensten offerirt.


Gegen abendt habe ich zum bischoff von Osen-
brück <einen vom adel> geschickt, er ist aber nicht einheimisch ge-
wesen, sonst hette ich ihn besucht.


Mitt graf hanß Ludwig von Naßaw,
habe ich allerley conversirt, wie auch mitt dem von Isemburg.


Nota Bene[:] Jch habe den Conte di Montauto, angesprochen,
wegen des briefes, so ich an ihn geschrieben, da hat er
sich zum höchsten endtschuldigett, daß er ihn nicht bekommen,
<Sonst wollte er mir wieder aufzuwarten nicht manquirt haben.>

|| [[Handschrift: 197v]]

Montag den 28. Junij.


Mitt dem agenten Löben so numehr an-
kommen, conversirt, von vnsern negociis.


Jns Morgengebeht.


Der Bischof von Osenbrück, hat zu mir
einen vom adel geschickt, vndt mir sagen
laßen, er köndte wegen des rahts, erst
Morgen gebe gott nachmittags meiner erwarten.


heütte, seindt die Churfürsten, zu raht gegangen.


Als wir heütte Morgen in der anticamera
aufgewartett, hat mir der Obrist hofmeister,
herr Graff von Megkaw angedeüttet,
Jhre Kayserliche Mayestät wollten wegen der
præcedentz, es noch zur zeitt, in suspenso
laßen, erst mitt den Churfürsten darauß
communiciren. Man köndte vndterdeßen,
durcheinander gehen vndt stehen, wie es biß-
hero braüchlich gewesen, sonderlich was
Junge herren, vndt nicht regierende herrn
seyen, vndt ich köndte es auch Meinem iüngern || [[Handschrift: 198r]]
bruder sagen, bevorab, wegen des huet-
aufsetzens, daß er nicht aufsetzen sollte,
sondern ich allein. <Wenn mir der Kayser wincken thete,> Wegen des Florentinischen
abgesandten, so köndte ich meine stelle
<zwar> nehmen, aber, nicht vbi vmb vermeydung
allerley vnordnungen willen, köndte ich
auf die andere seytte tretten, neben
die Kayserinn, oder neben den Kayser.


Jn der kirche da köndte ich mich auff
die Fürstenbanck setzen, dann Jhre Mayestät
die sähens gar gerne, daß ich nur offt, zur
vesper, vndt zu der Meße kähme, vndt
etwas darvon halten thete.


Es hat mich der von Gleißenthal, mein
alter bekandter, numehr hilpoltstai-
nischer hofmeister, besucht, am Kayßerlichen
hoffe, mir auffgewartett, vndt mitt
mir, malzeitt gehalten.


Mitt herren Preüner hofkammerpræsidenten,
habe ich auch geredet, der sagt, an itzo, hette
man wenig Mittel, alhier bey diese<m> kostbahrem
Stillager, mir zu gratificiren, oder zu helfen. Man müste
nur drauff dencken. Er offerirte sich zu aller willfahrung, || [[Handschrift: 198v]]
Jngleichem, habe ich in den Reichshofrahtssachen,
mitt herren grafen von Fürstemberg,
mich vndterredet, der erbotte sich auch,
zu aller ersprießlichen möglichen assistentz.


Nachmittags gegen 4 vhren, habe
ich mich mitt bruder Fritzen, vndt vnsern
Junckern, jm kalten waßer, der Thonaw,
gebadet.


Jch habe hern Pettinger, Obristen hofmeister,
der Kayßerlichen frawen, oder princeßinnen,
angesprochen, mir eine complimentaudientz,
bey ihnen zu wege zu bringen, So ist mir von
jhme, zur antwort worden, die Kayserinn
wollte es nicht mehr haben, das sie sollten
audientz geben, dieweil Sie keine selbst
eigene Frawen wehren, biß sie Männer
kriegten, ob es schon vor diesem, geschehen wehre,
iedoch wollte er sichs erkundigen, vndt mir
bescheidt wieder sagen.


heütte ist meine sache im Reichshofraht deli-
berirt, vndt ad referendum gegeben worden.

|| [[Handschrift: 199r]]

Dienstag den 29ten: Junij,


<Escrit a Madame du 28.>


An die hernvettern ein handtschreiben abgehen
laßen, wegen der executionssache, vndt Bischofs von
Osenbrück.


Jch habe Christof Riegken, nach Wien geschickt,
(wiewol er etwas vnpaß ist,) mir etwas alda
hindterlaßenes bagage abzuholen.


haüptmann Knoche, jst herkommen, noch gestern,
zu abends, <in einem tage von Nürnberg,> vndt hat mir schreiben mittgebracht
von Meiner gemahl, von den herrenvettern,
vndt von Præsidenten.


Nota Bene[:] Hier le Comte de Megkaw, me disoit aussy,
ich hette numehr, ansehliche lande, vndt leütte, würde
numehr, mich nicht leichtlich in bestallung ejnlaßen,
oder derselben bedörfen, sondern zu hauß bleiben.
C'est a dir<Vndt>j Jhre Kayserliche Mayestät, köndten numehr schwehr-
lich zu gelde gelangen. C'est a dire: Vous
n'aurèz rien, de vostre pension. Ie le trouve
un peu contraire, en mon endroict, & faux.
Dieu vueille gouverner au bien, les coeurs des
personnes, quj me peuvent nuire ou servir.

|| [[Handschrift: 199v]]


heütte zu Mittage haben Jhre Kayßerliche Mayestät,
mitt der Kayserinn, dem König, vndt den
dreyen weltlichen<geistlichen> Churfürsten, wie auch mitt
dem Churfürsten von Bayern, vndt seiner gemahl,
alß auch den Kayßerlichen frawen, vndt offentlich
taffel gehalten in der Ritterstuben, auch
eine stadtliche musica darbey gehabtt,
stadtliche schaweßen mitt springbrunnen[,]
herrliche aufwartung, vndt ist alles,
Kayserlich bestellet gewesen. <Jhre Mayestät haben wegen großer hitze, nicht aufgesetzett.>


haüptmann Knoche, hat mir seine relation gethan.


heütte ist des Kaysers geburtstag, daran,
Seine Mayestät, 53 iahr alt worden.
Gott gebe es derselben zu gute.


Nachmittags, vmb halbweg 5 vhr, bin ich zu
dem bischoff von Osenbrück in sein losament
zusambt meinem bruder gefahren, da er
sich dann, sehr höflich erzeigett, auch
sehr vertraẅlich, in dem er mir den
Kayßerlichen befehlich vom 18. Aprill <vorgezeigett>, die einziehung
der geistlichen gühter, so vorm<nachm> Paßawischen vertrag || [[Handschrift: 200r]]
eingenommen worden <wehren>, betreffende, alß auch
der Purschfeldischen <Benedictiner> Münche, ihr petitum
an den Kayser, ihnen solche klöster, als:
Jlsemburg in der grafschaft Stolberg9, München-
Neẅburg, im fürstentum Anhaltt, vndt eines zu Lünen-
burg, einzureümen, dieweil sie nachm Paßawischen
vertrag wehren eingezogen, vndt sie es nicht
vermöchten, die<en> difficulteten so da movirt
vndt eingeschoben würden, zu abzuhelfen,
wo sie nicht einen solchen schuz vndt hohen
advocaten, wie Jhre Kayßerliche Mayestät wehren,
hetten.


Er sagte auch, es wehren heütte noch zween Mön-
che bey ihm gewesen, welche die einreümung
des klosters MönchenNeẅburg begehrt hetten.
Er hette ihnen geantwortett, Sie köndten ia wol
ein par Monat warten, biß man vnß
recht gehört hette, damitt man im modo proceden-
dj nicht verstieße, vndt die justitiam nicht remorirte.


Wegen Gernroda, da hielte er darvor, es köndte
die separation vnserer jurium, von den Stifts-
sachen gar wol vorgenommen werden.


<Der Agent Löben ist abends mein gast gewesen.>

|| [[Handschrift: 200v]]

Mittwoch den 30. Junij.


heütte habe ich Wieterßheimb zu dem
Churfürsten von Mentz geschickt, vndt ihn
besuchen wollen, so ist er im raht gewesen.


Bin hinauß spatziren gefahren, vmb die
stadt, <mitt Meinem brudern.>


J'ay fait presenter par Thomas Benckendorf un
pocal, environ prés de 40 DalersDal: au Comte de Megkaw.


Wir seindt hinauß nach Sankt Emeran ge-
fahren in<se>lbiges kloster zu sehen. Es ist eine
feine kirche, darinnen, Sankt Emeran, patron
dieses klosters in einem silbernen sargk,
mitt edelgesteinen versetzt, begraben
ligt. Man kriegt ihn aber nicht zu sehen.
Deßgleichen auch Sankt Wolfgang in einem zinner-
nen sargk, Jtem: Sankt Dionisius in einem silber-
nen sargk. Nota Bene[:] zu Saint Denis bey Paris 2
französische meilen darvon habe ich auch diesen
Sankt Dyonisium gesehen. Es produciren aber || [[Handschrift: 201r]]
diese Benedictiner Münche zu Sankt Emeran
eine geschriebene Tafel (so an der Mawer
in der kirche henget) darinnen der pabst Leo
IX. diesen streitt decidirt, vndt
diesen Mönchen zu Regenspurg den cörper
zuerkennet. <Sit fides! penes Pontificem.>


Theodo ein herzog in Bayern10 hat diese
kirche erstlich gestiftet, darnach hat sie
Carolus Magnus, erweittert, vndt mitt
intraden verbeßert, endtlichen zum dritten
mal, Kayser Arnolphus, welcher auch alda
begraben ligt.


Die reliquien dieser kirchen, so vnß gezeiget,
worden, seindt schawwürdig, alß: Erstlich
ein tabernakel von holz mitt lauterm
golde vberzogen, vndt mit alten edelgesteinen
<als Schmaragden, Saphiren, vndt dergleichen>
versetzt, auch einem schönen Jaspis vndter andern,
so groß als ein buch in octavo. Darnach
ein schön geschrieben Evangelium buch in folio,
daran zwey brüder gleiche schrift geschrieben, || [[Handschrift: 201v]]
vnwißendt einer des andern. Außwendig
aber, auf einer seytte ist es sehr schön mitt
goldt vberzogen, vndt mitt mancherley
großen edelgesteinen, (insonderheitt
<einem schönen großen Rubinenkorn,>
<auch ezlichen> Schmaragden vndt Saphiren) versetzt.


Ein hüpsch crucifix kreütz, mitt golde vber-
zogen, darinnen fünferley holz vom
creüz Christi (wie sies außgeben) zu sehen,
Jtem: ein stück vom schweißtuch, ejn
stück von der spina crucis, vom haar
Sankt Johannis, Jtem: vom haar beat<issim>æ virginis,
auch edelgsteine darbey. Jtem: eine schöne
monstrantz von golde, Jtem: zwey Marien-
bilder <von silber> darinnen reliquien von vnser lieben
frawen sein sollen. Sancti Wolfgangj
bischofsstab von elfenbein, welches
abgeschabt gut vors fieber sein soll.
Jtem: sein bischofshut, des Sancti Wolfgangj,
vndt sein rogk, Jtem: ein schöner || [[Handschrift: 202r]]
mitt erhabenen bildern, gezierter gantz
silberner (iedoch nicht gar langer) sargk
etwas vergüldet, darinnen des Dionysij,
Wolfgangj vndt Emeranj, reliquiæ
sein sollen. Wir haben diesen sargk
aber nur außwendig gesehen.


Jtem: ezliche schöne bischofshüte, mit perlen
vndt golde gestückt, auch einer darin-
nen sehr viel Türkiße etcetera[.]


Jtem: eine silberne jnful oder bischofsstab
des izigen Apts zu Sankt Emmeran. Er soll
gar ein alter prælat sein, vndt nicht
viel vndter die leütte kommen.


Jtem: die zwey reliquiæ in ebenholz gar
schön gefaßet, der legionum von
Thebe.


Sancti Dyonis<ij> bildt von silber, etwan eines
<kurzen> arms lang, wie er seinen kopf in
der handt trägt, als er zu Paris geköpft
worden.

|| [[Handschrift: 202v]]


Jtem: der Ritter Sankt Geörge, <in silber[.]>


Jtem: des Sancti Emmeranj bildt wie des
Dionysij, auch etwas mitt golde geziert.


Jtem: die schale darauß Sanctus Wolfgangus
gegeßen, Es wirdt dran gezweifelt,
dieweil es so gar eine leichte mate-
ria <ist>, ob es auß einem kürbiß, oder auß
fladerholtz gehawen.


Jtem: Noch zwey schöne bücher im schranck stehende,
auch mitt silber, vndt edelgesteinen
geziert.


Jtem: die sjlberne monstrantz, so sie itzundt
gebrauchen, Jst auch viel vergüldet
daran.


Jtem: Noch einen schönen altar in der kirchen,
mitt rohtem Marmel gezierett,
vndt vndterschiedliche begräbnüße,
der prælaten vndt anderer, etcetera[.]

|| [[Handschrift: 203r]]


Von dannen seindt wir bey der Neẅen
kirche vorüber gefahren, welche izundt ge-
bawet wirdt, daran stehen schöne große
rohte Marmelseülen an dem portal.


Endtlich in des hirns, seinen kleinen
lustgarten, darinnen er fein waßer-
werck vndt springbrunnen hat.


Brandt einer vom adel, vndt
Schilple seindt vnsere gäste zu Mittage
gewesen.


Schilple ist so ein stocknarr, bey großen herrn
wol dran, kan gewaltig ex tempore
auf alle sachen wol reymen, vndt ist sehr
ingenioß, mitt einfällen, wejß darneben
auch wol, waß er thun soll, vndt offendirt
njemandt. Er hat solche stärcke, jn zäh-
nen, das er damjtt, zween meiner pagen,
in zimblicher größe aufheben können, auch
den größesten kerll, es<r> seye so starck, vndt
so schweer, als er wolle.

|| [[Handschrift: 203v]]


Nachmittags bin ich mitt meinem bruder,
vndt den Junckern, hinauß nachm Briel
gefahren, ligt außer der Stadt, Jst
ein Cartheüser kloster, gar hüpsch
gebawett, Es hat 16 Ordensbrüder
alda, sie haben einen priorem, führen
sonsten ein strenges leben, eßen ne<i>e
kein fleisch, dörfen nicht allemal
mitteinander reden, werden oft gezüchti-
gett fast alle wochen einmal, mitt
streichen vbern rücken, wenn sie das geringste
vbertretten. Sie haben hüpsche
saubere zellen, schöne, saubere,
kreützgänge, kleine gärtlein,
auch einen hüpschen großen lustgarten,
in deßen mitte, ein lusthäußlein,
schönes prospects, hat sonsten auch,
feine schattichte bedeckte gänge,
vndt einen baumgarten darneben. || [[Handschrift: 204r]]
Jm kloster, haben sie vnß auch, herzogs
Wilhelms von Bayern, seine losamenter
gewiesen, vndt hin vndt wieder aller-
ley schöne gemälde, insonderheitt in izt-
gedachtem Bayrischen losament, eine wol-
gemahlte collation. Man darf in diesem
losament, dieweil es eigentlich nur
ein anhang des klosters, vndt nicht im
kloster selbst ist, fleisch eßen. Die Car-
theüser aber dörfens nirgends thun.
Jn der Sacristey haben wir allerley
reliquien gesehen, meistentheilß in
silber eingefast, auch schöne Caseln.


Es ligt sehr lustig dieses kloster, es hat
herumb vndt darneben, fischereyen,
holtzung, eben landt, kornwachs, berg
vndt thal nicht weitt, weinwachs,
holtzungen, vndt ein schönes landt, auch
wiesewachs, vndt was diese patres selbst || [[Handschrift: 204v]]
begehren möchten. Der eine pater, hatte
auch eine dreßelbanck vber seiner
zelle, vndt exercitij causa, vndt
einen ofen darinnen, auch ein hüpsch
gärtlein, neben sejner zelle. Sie
haben auch stallung in dem kloster, vor
jhre pferde. Jn der kirchen, hat es
sehr schöne gemälde bevorab im Chor,
gewaltige quadrj. perge


Textapparat
a "contra jura omnia" im Original korrigiert in "contra omnia jura".
b Gestrichenes im Original verwischt.
c Gestrichenes im Original verwischt.
d Im Original verwischt.
e Gestrichenes im Original verwischt.
f Im Original verwischt.
g Schreiberwechsel zu unbekannt.
h Schreiberwechsel zu Christian II.
i Im Original verwischt.
j Gestrichenes im Original verwischt.

Kommentar
1 Hier: Gegenreformator.
2 Hier: lassen.
3 Bei seiner Ernennung zum kaiserlichen Ehrenkämmerer im Jahr 1629 hatte Christian II. den goldenen Kammerherrenschlüssel erhalten.
4 Irrtum Christians II.: Das Kloster Werden an der Ruhr war kein Bistum, sondern eine Reichsabtei des Benedektinerordens.
5 Person nicht ermittelt.
6 Hier: Urteile.
7 Person nicht ermittelt.
8 Hier: Vollstreckung des kaiserlichen Restitutionsedikts von 1629.
9 Irrtum Christians II.: Ilsenburg gehörte zur Grafschaft Wernigerode, die seit 1429 durch die Grafen von Stolberg regiert wurde.
10 Irrtum Christians II.: Da die Benediktinerabtei erst um 739 gegründet wurde, ist hier vermutlich Herzog Odilo von Bayern gemeint.
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Agent
(diplomatischer) Geschäftsträger
approbiren
billigen
ausquittiren
hinausgeleiten
ausquittiren
jemanden freihalten, jemandes Verpflegung bestreiten
Ballhaus
für das Ballspiel errichtetes Gebäude
Beilager
Beischlaf (als Vollzugsakt der Ehe), Hochzeit, Feierlichkeit anlässlich der Vermählung
Beiße
Beize
Beleihung
Belehnung
Capitän
Hauptmann (Kommandeur einer Kompanie bei Infanterie- und Dragonereinheiten)
Collation
Mahlzeit (außerhalb des Mittagessens)
Collegialtag
Versammlung eines Reichstagskollegiums
Commission
Auftrag, Bevollmächtigung
Complimentaudienz
Höflichkeitsaudienz
confirmiren
bestätigen
contestiren
bezeugen
contestiren
eine Auseinandersetzung in Gang bringen
continuiren
(an)dauern
continuiren
fortfahren, fortsetzen
continuiren
weiter berichtet werden
decidiren
bestimmen, entscheiden
deliberiren
überlegen, beratschlagen
Difficultet
Schwierigkeit
Discrepanz
Meinungsverschiedenheit, Misshelligkeit
disponiren
(jemanden zu etwas) bewegen
disponiren
anordnen, einrichten
Dresselbank
Drechselbank
ein
ungefähr
einheimisch
zu Hause
eligiren
wählen, auswählen
excusiren
entschuldigen
Faction
Aufruhr, Meuterei, Empörung
Faction
(politische) Partei
Faction
(politische) Entzweiung
Filß
Verweis
Fuchs
Pferd mit bräunlichem, rötlichem oder gelblichem Fell, das dem eines Rotfuchses ähnelt
gähling
plötzlich, unversehens
gratificiren
sich gefällig erweisen, einem Wunsch entsprechen
Handbrief
Handschreiben
Ha(r)tschier
berittene Leibgarde
improbiren
missbilligen, tadeln
Inful
Mitra, die in der Regel ein Bischof oder (ein dazu vom Papst privilegierter) Abt trägt
Intraden
Einkünfte
invitiren
einladen
Johannistag
Gedenktag für Sankt Johannes den Täufer (24. Juni)
Knecht
Landsknecht, Soldat
kostbar
kostspielig
Küriss
Harnisch (Panzerrüstung) der schweren Reiterei
Lection
Verlesung, Vorlesen
Losament
Unterkunft, Wohnraum
lustig
vergnüglich, anmutig, ergötzlich, von angenehmer Erscheinung
lustig
(etwas) begehrend, verlangend, gierig (auf), geneigt (zu)
lustig
rührig, munter
manquiren
fehlen, mangeln
Manutenirung
Bewahrung, Erhaltung, Handhabung
Maß
Raummaß, Hohlmaß
moviren
bewegen, sich regen
moviren
anreizen, anregen, verursachen
moviren
(emotional) bewegen, rühren
moviren
verändern
offendiren
beleidigen, kränken
Ordinanz
Befehl, Anordnung
Paille-Maille
croquet-ähnliches Ballspiel, bei dem auf einer langen befestigten Bahn ein Holzball durch einen hölzernen Schläger mit möglichst wenig Schlägen durch einen am Bahnende befestigten Metallreifen zu bewegen ist
Paraphernalgeld
Vermögen, das die Ehefrau neben dem Heiratsgut in die Ehe mitbringt, was jedoch ihr Eigentum bleibt und von ihrem Mann verwaltet wird
Präcedenz
Vortritt, Vorrang
präsentiren
schenken, als Geschenk geben
präsentiren
beschenken
produciren
vorführen, vorlegen, vorweisen
proponiren
vortragen
proponiren
vorstellen
proponiren
vorschlagen
proponiren
beantragen
prosequiren
etwas verfolgen, vorantreiben
Prospect
Aussicht
Relation
Bericht
remoriren
verzögern, zurückhalten, aufhalten
resiliren
annullieren, aufheben, zurücktreten
Sacramentirer
lutherische Bezeichnung für eine Person, welche die wahre und wesentliche Gegenwart des Leibes und Blutes Christi beim Abendmahl bestreitet
Schauessen
Essen, das zur Zierde aufgetragen wird
Schießhaus
Gebäude für das festliche Scheiben- oder Vogelschießen
spendiren
ausgeben, aufwenden
Stahl
Armbrust
Stillager
Feldlager
Stillager
Ruhezeit
Stillager
Untätigkeit
Stocknarr
Berufsnarr
Stücklein
Narrenstreich, Schelmenstück, spitzbübische und betrügerische Kniffe
Stücklein
kleines Geschütz
subdelegiren
einen Unterbevollmächtigten ernennen
Submission
Unterwerfung, Demütigung
submittiren
unterwerfen
Thum(b)kirche
Domkirche
Thum(b)propst
Dompropst (Vorsteher und Vertreter eines Domkapitels nach außen)
tractiren
(ver)handeln
tractiren
bewirten
tractiren
misshandeln
tractiren
behandeln
ungefähr
zufällig
Ungelder
Einnehmer von Getränkesteuern
Unterschleif
Aufnahme, Beherbergung, Unterschlupf
Unterschleif
Täuschung, Betrug, Unterschlagung
verehren
schenken
verehren
beschenken
Volk
Truppen
wehrhaftig machen
in einer Zeremonie den Degen überreichen
Wispel
Raum- und Getreidemaß
Zeitung
Nachricht
Johann Georg Agricola

geb. 1558
gest. 1633
Anm.: Sohn des Amberger Arztes Dr. Georg Agricola (1530-1575); ab 1582 Studium in Heidelberg (1585 Bacc.); 1588-1593 Medizinstudium in Wittenberg; 1594-1614 und 1621-1629 Stadtarzt in Amberg; seit 1629 praktischer Arzt in Regensburg.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Lorenzo Ajazza

geb. ca. 1590
gest. 1634
Anm.: Piemontesischer Adliger aus Vercelli; seit 1629 kaiserlicher Kämmerer; 1631/32 kaiserlicher Obristleutnant; danach lothringisch-spanischer Obrist.

Weiterführende Informationen in der GND
Aldobrandino Aldobrandini

geb. 1593
gest. 1634
Anm.: Sohn des Gian Francesco Aldobrandini (1545-1601), ab 1597 erster Principe di Sarsina e Meldola; seit 1612 Großprior des Malteserordens in Rom; 1616-1619 Kommandeur der maltesischen Flotte; 1622/23 Admiral der päpstlichen Galeeren; ab 1623 in kaiserlichen Kriegsdiensten, zuletzt als Obrist (1631); seit 1628 kaiserlicher Kämmerer; vgl. Robert Laurentius Dauber: Johanniter-Malteser-Ritter unter kaiserlichen Fahnen 1523-1918, Gnas 2007, S. 106f.
Graf Michael Johann von Althan(n)

geb. 1607
gest. 1646
Anm.: Sohn des Michael Adolf von Althan(n) (1574-1636); 1610 Erhebung in den Grafenstand; ab 1624 kaiserlicher Kämmerer; kaiserlicher Obrist; seit 1644 Oberstjägermeister; vgl. Franz Karl Wißgrill: Schauplatz des landsässigen niederösterreichischen Adels, Bd. 1, Wien 1794, S. 85.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Friedrich von Anhalt-Bernburg-Harzgerode

geb. 1613
gest. 1670
Anm.: Sohn des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Bruder Christians II.; 1630-1635 gemeinsam mit Christian II. regierender Fürst von Anhalt-Bernburg; 1634/35 schwedischer Obrist; ab 1635 alleinregierender Fürst von Anhalt-Bernburg-Harzgerode; hessisch-kasselischer Generalmajor (1637-1641) und Obrist (1640/41); seit 1660 Senior des Hauses Anhalt; ab 1623 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Stetsgrünende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Anna Sophia von Anhalt-Bernburg

geb. 1604
gest. 1640
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Schwester Christians II.; ab 1617 Angehörige der Noble Académie des Loyales; seit 1620 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Holdselige").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg

geb. 1568
gest. 1630
Anm.: Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) und Vater Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1582 Reise nach Konstantinopel; 1591/92 Führer eines Expeditionskorps für König Heinrich von Navarra; 1592 Übertritt zum reformierten Glauben; 1592/93 Befehl über die protestantischen Truppen im Krieg um das Bistum Straßburg; 1595-1620 oberpfälzischer Statthalter in Amberg und zunehmend Leiter der pfälzischen Politik; ab 1606 regierender Fürst von Anhalt-Bernburg; 1610 Unionsgeneral im klevisch-jülischen Krieg; seit 1618 Senior des Hauses Anhalt; 1619/20 Kommandierender der pfälzisch-böhmischen Truppen gegen Kaiser Ferdinand II. (1578-1637); nach kaiserlicher Ächtung Flucht nach Schweden (1621) und Flensburg (1622-1624); 1624 Aufhebung der Reichsacht; ab 1619 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Sehnliche").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg

geb. 1599
gest. 1656
Anm.: Sohn des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); seit 1622 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Unveränderliche"); Kurzbiographie im Rahmen dieser Edition unter http://www.tagebuch-christian-ii-anhalt.de/index.php?article_id=15.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Eleonora Sophia von Anhalt-Bernburg
Geburtsname: Herzogin Eleonora Sophia von Schleswig-Holstein-Sonderburg

geb. 1603
gest. 1675
Anm.: Tochter des Herzogs Johann von Schleswig-Holstein-Sonderburg (1545-1622); 1625-1656 Ehe mit ihrem Cousin Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit 1628 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Künstliche").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Ernst von Anhalt-Bernburg

geb. 1608
gest. 1632
Anm.: Sohn des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Bruder Christians II.; 1626/27 Gesandtschaften nach Wien und Dresden; 1628-1631 kaiserlicher Obrist; ab 1630 gemeinsam mit Christian II. regierender Fürst von Anhalt-Bernburg; seit 1631 kursächsischer Obrist, als welcher er in der Schlacht bei Lützen tödlich verwundet wurde; seit 1621 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Wohlbewahrte").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Louise Amalia von Anhalt-Bernburg

geb. 1606
gest. 1635
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Schwester Christians II.; seit 1617 Angehörige der Noble Académie des Loyales; ab 1620 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Sanftmütige").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürstin Sibylla Elisabeth von Anhalt-Bernburg

geb. 1602
gest. 1648
Anm.: Tochter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Schwester Christians II.; ab 1617 Angehörige der Noble Académie des Loyales; seit 1620 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Tröstende").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürstin Agnes von Anhalt-Dessau
Geburtsname: Landgräfin Agnes von Hessen-Kassel

geb. 1606
gest. 1650
Anm.: Tochter des Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel (1572-1632); ab 1623 Ehe mit Fürst Johann Kasimir von Anhalt-Dessau (1596-1660); seit 1623 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Eiferige").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Johann Kasimir von Anhalt-Dessau

geb. 1596
gest. 1660
Anm.: Sohn des Fürsten Johann Georg I. von Anhalt-Dessau (1567-1618) und Cousin Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1618-1643 gemeinsam mit seinem Bruder Georg Aribert (1606-1643) regierender, danach alleinregierender Fürst von Anhalt-Dessau; seit 1617 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Durchdringende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen

geb. 1579
gest. 1650
Anm.: Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) und Onkel Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1600 Aufnahme in die Florentiner Accademia della Crusca ("L'Acceso"); seit 1606 regierender Fürst von Anhalt-Köthen; 1631-1635 schwedischer Statthalter des Erzstifts Magdeburg und des Hochstifts Halberstadt; 1617 Mitbegründer und bis zu seinem Tod erstes Oberhaupt der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Nährende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Sophia von Anhalt-Köthen
Geburtsname: Gräfin Sophia zur Lippe

geb. 1599
gest. 1654
Anm.: Tochter des Grafen Simon VI. zur Lippe (1554-1613); 1626-1650 Ehe mit Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650); ab 1628 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Emsige"); seit 1629 Angehörige der Noble Académie des Loyales.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst August von Anhalt-Plötzkau

geb. 1575
gest. 1653
Anm.: Sohn des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586) und Onkel Christians II. von Anhalt-Bernburg; Verzicht bei der Landesteilung von 1603/06 für eine finanzielle Abfindung von 300.000 Talern auf ein eigenens Teilfürstentum; ab 1611 Regent im Amt Plötzkau unter Bernburger Landeshoheit; 1621-1642 zugleich vormundschaftlicher Regent für seinen Neffen, Fürst Johann VI. von Anhalt-Zerbst (1621-1667); seit 1630 Senior des Hauses Anhalt; ab 1621 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Sieghafte").

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Fürstin Sibylla von Anhalt-Plötzkau
Geburtsname: Gräfin Sibylla zu Solms-Laubach

geb. 1590
gest. 1659
Anm.: Tochter des Grafen Johann Georg zu Solms-Laubach (1547-1600); 1618-1653 Ehe mit Fürst August von Anhalt-Plötzkau (1575-1653); ab 1621 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Gläubige"); seit 1622 Angehörige der Noble Académie des Loyales.

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Johann von Axt

gest. 1634
Anm.: Schlesischer Adliger; 1630-1632 Stallmeister des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Marchese Giulio Barbolani di Montauto
Conte Giulio di Montauto

geb. ca. 1585
gest. 1641
Anm.: Sohn des Bartolomeo Barbolani di Montauto (gest. 1599); ab 1618 toskanischer Admiral gegen die Barbareskenkorsaren; seit 1620 kaiserlicher Hofkriegsrat und Kämmerer; 1621-1623 und ab 1635 Festungskommandant von Livorno; seit 1630 Conte di Montauto; 1635 Erhebung in den Markgrafenstand.

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Herzogin bzw. Kurfürstin Elisabeth (Renata) von Bayern
Geburtsname: Herzogin Elisabeth (Renata) von Lothringen

geb. 1574
gest. 1635
Anm.: Tochter des Herzogs Karl III. von Lothringen und Bar (1543-1608); seit 1595 Ehe mit Herzog bzw. Kurfürst Maximilian I. von Bayern (1573-1651).

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Herzog Ferdinand (2) von Bayern
Erzbischof und Kurfürst Ferdinand von Köln
Bischof Ferdinand von Lüttich
Bischof Ferdinand von Hildesheim
Bischof Ferdinand von Münster
Bischof Ferdinand von Paderborn

geb. 1577
gest. 1650
Anm.: Sohn des Herzogs Wilhelm V. von Bayern (1548-1626); ab 1612 Erzbischof und Kurfürst von Köln sowie Bischof von Lüttich, Hildesheim und Münster; seit 1618 auch Bischof von Paderborn.

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Kurfürstin Maria Anna von Bayern
Geburtsname: Erzherzogin Maria Anna von Österreich

geb. 1610
gest. 1665
Anm.: Tochter des späteren Kaisers Ferdinand II. (1578-1637); 1635-1651 Ehe mit Kurfürst Maximilian I. von Bayern (1573-1651).

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Kurfürst Maximilian I. von Bayern
Herzog Maximilian I. von Bayern

geb. 1573
gest. 1651
Anm.: Sohn des Herzogs Wilhelm V. von Bayern (1548-1626); ab 1597 regierender Herzog von Bayern; Oberhaupt der 1609 gegründeten Katholischen Liga; 1623 Verleihung der (ehemals Pfälzer) Kurwürde durch Kaiser Ferdinand II. (1578-1637), endgültig bestätigt im Westfälischen Frieden; seit 1600 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Herzog Odilo von Bayern

geb. vor 700
gest. 748
Anm.: Sohn des alamannischen Herzogs Gottfried (gest. 709) aus dem Haus der Agilolfinger; seit 736 regierender Herzog von Bayern.

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Herzog Theodo I. von Bayern

geb. vor 630
gest. 680
Anm.: Angehöriger der Dynastie der Agilolfinger; seit ca. 640 regierender Herzog von Bayern.

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Herzog Wilhelm V. von Bayern

geb. 1548
gest. 1626
Anm.: Sohn des Herzogs Albrecht V. von Bayern (1528-1579); 1579-1597 regierender Herzog von Bayern (Abdankung zugunsten seines ältesten Sohnes Maximilian I.); seit 1585 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Thomas Benckendorf

gest. vor 1665
Anm.: Sohn des Prof. Martin Benckendorf (1545-1621) in Frankfurt/Oder; 1623 Studium in Frankfurt/Oder; 1627/28 Kammer- und Küchenschreiber, seit 1628 Kammerschreiber und Kammerdiener sowie 1635-1647 Geheimsekretär des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; 1637-1646 zudem Amtmann von Bernburg; ab 1647 kurbrandenburgischer Gerichtsverwalter in Wittstock (noch 1649).
Graf Wilhelm Heinrich von Bentheim-Steinfurt

geb. 1584
gest. 1632
Anm.: Sohn des Grafen Arnold IV. von Bentheim, Steinfurt und Tecklenburg (1554-1606); ab 1604 Domherr in Straßburg; 1606-1610 gemeinsam mit seinem älteren Bruder Arnold Jobst (1580-1643) regierender Graf von Bentheim und Steinfurt; seit 1610 alleiniger Regent der Grafschaft Steinfurt; ab 1617 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Kräftige").

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Beringer

Anm.: Mönch; Schreiber und Miniaturmaler an der Hofschule des westfränkischen Königs und Kaisers Karl II. (823-877); um 870 zusammen mit Liuthard Verfasser des Codex Aureus von Sankt Emmeram.
N. N. Bernhardin (1)

Anm.: 1609/10 Leutnant der Leibgarde zu Fuß des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); um 1630 Hautpmann.
Heinrich (1) von Börstel

geb. 1581
gest. 1647
Anm.: Sohn des Bernburger Oberhauptmanns Curt von Börstel (1549-1618); Erbherr auf Güsten, Plötzkau und Ilberstedt; ab 1623 Regierungspräsident sowie Amtshauptmann und Kammerrat in Bernburg; 1639 Rücktritt, danach Tätigkeit als unbestallter fürstlicher Berater; seit 1623 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Eilende").

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Markgräfin Sophia von Brandenburg-Ansbach
Geburtsname: Gräfin Sophia zu Solms-Laubach

geb. 1594
gest. 1651
Anm.: Tochter des Grafen Johann Georg I. zu Solms-Laubach (1547–1600); 1612-1625 Ehe mit Markgraf Joachim Ernst von Brandenburg-Ansbach (1583-1625); 1625-1639 vormundschaftliche Regentin der Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach für ihre Söhne Friedrich (1616-1634) bzw. Albrecht (1620-1667); seit 1630 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Ernsthaftige").

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Kurfürst Georg Wilhelm von Brandenburg
Herzog Georg Wilhelm in Preußen

geb. 1595
gest. 1640
Anm.: Sohn des Kurfürsten Johann Sigismund von Brandenburg (1572-1619); 1614-1619 Statthalter in Jülich-Kleve; ab 1619 Kurfürst von Brandenburg; seit 1637 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Aufrichtende").

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Graf Christoph Karl von Brandenstein

geb. 1593
gest. 1640
Anm.: Sohn des Esaias von Brandenstein (1567-1623); ab 1613 sächsisch-altenburgischer Hof- und Justizrat; seit 1627 kaiserlicher Kämmerer; bis 1632 kursächsischer Berg- und Kammerrat; 1630 kurfürstlicher Gesandter in Wien und auf dem Regensburger Kurfürstentag; 1632 kursächsischer Obrist; 1632-1635 schwedischer Obrist; 1633 schwedischer Reichsschatzmeister und Mitglied des Consilium formatum (Heilbronner Bund); nach dem Prager Frieden gegen den Willen des sächsischen Kurfürsten weiterhin in schwedischen Diensten, deshalb 1637 auf einer Reise nach Wien Verhaftung und lebenslange Gefangenschaft in Dresden; 1629 Erhebung in den Grafenstand.

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Andreas Wilhelm von Brandt

gest. nach 1644
Anm.: Sohn des oberpfälzischen Adligen Hans Christoph von Brandt (gest. 1622); 1629 Emigration nach Regensburg; ca. 1633/34 in schwedischen Kriegsdiensten; nach der Schlacht von Nördlingen kurzzeitig in kurbayerischer Kriegsgefangenschaft.

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Herzog Christian (d. Ä.) von Braunschweig-Lüneburg
Administrator Christian von Minden

geb. 1566
gest. 1633
Anm.: Sohn des Herzogs Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg (1535-1592); 1599-1625 Administrator des Hochstifts Minden; ab 1611 regierender Herzog von Braunschweig-Lüneburg; seit 1617 auch Regent des Fürstentums Grubenhagen.

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Johann Friedrich Breithaupt

geb. ca. 1590
Anm.: Geboren in Eisenach; um 1615 Studium in Jena; Bildungsreise nach Italien und Malta; seit 1628 hessisch-kasselischer, spätestens 1631 auch kurbrandenburgischer und sächsisch-altenburgischer Reichshofratsagent.

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Maximilian Breuner

geb. 1592
gest. 1635
Anm.: Sohn des Jakob Breuner (1566-1606); seit 1619 kaiserlicher Kämmerer; innerösterreichischer Hofkammerpräsident und Geheimer Rat; 1630-1633 Präsident der österreichischen Hofkammer.

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Graf bzw. Fürst Maximilian von Dietrichstein

geb. 1596
gest. 1655
Anm.: Sohn des Grafen Sigmund von Dietrichstein (1560-1602); ab 1614 erzherzoglicher Kämmerer in Graz; 1622-1637 Obersthofmeister der Kaiserin Eleonora (1598-1655); seit 1651 kaiserlicher Obersthofmeister sowie Mitglied und Präsident des Geheimen Rates; 1629 Erhebung in den Fürstenstand; ab 1634 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Dionysius Heiliger
Bischof Dionysius von Paris

Anm.: Frühchristlicher Märtyrer und um 250 erster Bischof von Paris.

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Carlo I Doria del Carretto
Duca Carlo I di Tursi
Principe Carlo I di Avella

geb. 1576
gest. 1649
Anm.: Sohn des Giovanni Andrea Doria di Melfi, Principe di Melfi (1539–1606); ab 1593 spanischer Galeerenkommandant; seit 1594 Marchese und ab 1601/09 Duca di Tursi; seit 1607 Principe di Avella; genuesischer Admiral (1625) und General (1626); ab 1629 spanischer General; 1630 außerordentlicher spanischer Botschafter in Wien und auf dem Regensburger Kurfürstentag; seit 1634 Präsident des Consejo Supremo de Italia und Generalissimus der spanischen Streitkräfte in Italien.

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Fürst Johann Anton von Eggenberg
Herzog Johann Anton von Krumau
Graf Johann Anton von Gradisca

geb. 1610
gest. 1649
Anm.: Sohn des Fürsten Johann Ulrich von Eggenberg (1568-1634); ab 1629 kaiserlicher Kämmerer; seit 1635 Landeshauptmann von Krain, bald darauf auch Mitglied des innerösterreichischen Geheimen Rates; 1638 kaiserlicher Gesandter in Rom; 1647 Belehnung mit der reichsunmittelbaren gefürsteten Grafschaft Gradisca; ab 1644 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Johann Ulrich von Eggenberg
Herzog Johann Ulrich von Krumau

geb. 1568
gest. 1634
Anm.: Sohn des Protestanten Seifried von Eggenberg (1526-1594); 1597 Mundschenk am Grazer Hof, dort Freundschaft mit dem jungen Erzherzog Ferdinand II. von (Inner-)Österreich (1578-1637); ab 1598 erzherzoglicher Kämmerer; um 1600 Konversion zum katholischen Glauben; seit 1602 Landeshauptmann von Krain; ab 1603 Geheimer Rat und Präsident der Hofkammer von Innerösterreich; 1615-1619 erzherzoglicher Obersthofmeister und Präsident des innerösterreichischen Geheimen Rates; 1619-1625 kaiserlicher Obersthofmeister und seit 1619 Präsident des Wiener Geheimen Rates; ab 1621 Landeshauptmann der Steiermark; Erhebung in den Freiherren- (1598) und Fürstenstand (1623); seit 1628 Herzog von Krumau; ab 1620 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Uriel von Eichen
Uriel von der Eich

geb. 1597
gest. ca. 1649/50
Anm.: Sohn des Bernburger Freigutsbesitzers Heinrich von Eichen (gest. vor 1613); bis 1631 Besitzer eines Freigutes in der Altstadt zu Bernburg; ab 1632 anhaltisch-bernburgischer Rat und Amtshauptmann von Harzgerode; später auch gräflich-stolbergischer Rat; 1641 und 1646 stolbergischer Kriegskommissar.

Weiterführende Informationen in der GND
Emmeram Heiliger
Bischof Emmeram von Regensburg

gest. ca. 685
Anm.: Märtyrer und erster Bischof von Regensburg.

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Matthias Engelhardt d. Ä.

Anm.: Sohn von Laurentius Engelhardt, Beisitzer im Großen Rat der Stadt Straßburg; Dr. med.; seit 1627 Leibarzt des Fürsten Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650) und vor 1638 auch des Fürsten Georg Aribert von Anhalt-Dessau (1606-1643); daneben noch 1640 Stadtarzt in Köthen; um 1650 vermutlich Arzt in Aschersleben.
Burkhard (1) von Erlach

geb. 1566
gest. 1640
Anm.: Sohn des Burkhard von Erlach (gest. 1566); ab 1610 Herr auf Altenburg (bei Bernburg); seit 1580 Erziehung am Dessauer Hof gemeinsam mit Prinz Christian d. Ä. von Anhalt (1568-1630), den er anschließend auf seiner Kavalierstour durch Italien, Frankreich, England und Holland begleitete; 1591/92 Teilnahme an dessen Expeditionskorps für König Heinrich IV. von Frankreich (1553-1610); kurpfälzischer Kammerherr, Gesandter und Landrichter der Oberpfalz; anhaltisch-bernburgischer Stallmeister, Hofmeister (ca. 1622/23) und Hofmarschall (seit 1624); ab 1622 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Gesunde").

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Abraham de la Faye

gest. 1636
Anm.: Sohn des Genfer Philosophen und Theologen Antoine de la Faye (1540-1615); um 1613 Sprachmeister der Herzöge Johann Ernst I. (1594-1626), Friedrich (1596-1622), Wilhelm IV. (1598-1662), Albrecht (1599-1644), Ernst (1601-1675), Friedrich Wilhelm (1603-1619) und Bernhard von Sachsen-Weimar (1604-1639) in Jena; um 1620 Präzeptor der Töchter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) in Amberg; um 1622 Hofmeister der Kinder des Markgrafen Christian von Brandenburg-Bayreuth (1581-1655) in Kulmbach (Plassenburg); später Lektor für Französisch am Gymnasium Casimirianum in Coburg und an der Universität Wittenberg; 1629 Französischlehrer der Fürstin Eleonora Sophia von Anhalt-Bernburg (1603-1675); Verfasser einer französischen Grammatik.

Weiterführende Informationen in der GND
Hildebrand Freyberg

Anm.: 1630/31 auf Grund des Restitutionsedikts von 1629 eingesetzter kaiserlicher Amtmann für das Stift Gernrode.
Fuchs von Bimbach und Dornheim, Familie

Anm.: Fränkisches Adelsgeschlecht.

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Johann Georg Fuchs von Dornheim
Bischof Johann Georg von Bamberg

geb. 1586
gest. 1633
Anm.: Sohn des Hans Fuchs von Dornheim (1549-1598); Domherr in Würzburg und Bamberg; ab 1619 Domdekan in Bamberg; seit 1623 Bischof von Bamberg; ab 1629 Dompropst in Würzburg; seit 1629 auch kaiserlicher Kommissar für die Vollstreckung des Restitutionsedikts im Fränkischen Reichskreis; 1632/33 nach der Eroberung Bambergs durch die Schweden Exil in Kärnten und Österreich.

Weiterführende Informationen in der GND, NDB
Graf Wratislaus I. von Fürstenberg

geb. 1584
gest. 1631
Anm.: Sohn des kaiserlichen Oberststallmeisters Graf Albrecht von Fürstenberg (1557-1599); zunächst in spanischen Kriegsdiensten, zuletzt als Obrist; ab 1618 kaiserlicher Kämmerer; 1618-1623 kaiserlicher Obrist; 1619/20 Gesandter des Kaisers in Paris, Madrid und Brüssel; seit 1623 Reichshofratspräsident; spätestens ab 1627 Geheimer Rat; seit 1617 Ordensritter vom Goldenen Vlies; vgl. Oswald von Gschließer: Der Reichshofrat. Bedeutung und Verfassung, Schicksal und Besetzung einer obersten Reichsbehörde von 1559 bis 1806, Wien 1942, S. 213f.

Weiterführende Informationen in der GND
Philipp Fürstenhauer

Anm.: Leutnant (1619) und Generalzeugwärter (1620) der böhmischen Konföderierten; danach Kapitänleutnant (1621/22) und Hauptmann (1622/31) in Nürnbergischen Diensten.
Georg Heiliger

Anm.: Christlicher Märtyrer.

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Hans Gering

gest. 1632
Anm.: Nürnberger Kaufmann und seit Beginn der 1620er Jahre Beauftragter der Fürsten von Anhalt für Geld- und Handelsangelegenheiten.
Georg Christoph von Gleißenthal

geb. 1589
gest. 1650
Anm.: Sohn des oberpfälzischen Adligen Christoph von Gleißenthal (gest. 1626); kurfürstlicher Truchsess und Hofrat in Heidelberg; kurpfälzischer Abgesandter nach Frankreich und England; 1625-1633 pfalzgräflicher Rat und Hofmeister in Hilpoltstein; 1636/37 Gesandter des Pfalzgrafen Johann Friedrich von Pfalz-Hilpoltstein (1587-1644) auf dem Regensburger Kurfürstentag; vgl. Andreas Steiner: Fides Catholica [...], Regensburg 1650, fol. E4r-F3v.

Weiterführende Informationen in der GND
Sigismund von Götze

geb. 1578
gest. 1650
Anm.: Sohn des Friedrich von Götze (1540-1595); Page am Wolfenbütteler Hof; ab 1595 Studium in Frankfurt/Oder, Leipzig, Jena und Straßburg; 1603-1606 Hofmeister des reformierten Grafen Wolrad von Waldeck (1588-1640) auf dessen Kavalierstour durch die Schweiz und Frankreich; 1607-1627 kurbrandenburgischer Rat; 1613/14 auch kurfürstlicher Kommissar im Herzogtum Jülich; 1630-1637 und seit 1640 brandenburgischer Kanzler (1637-1640 abgesetzt); zudem Amtshauptmann von Gramzow; ab 1648 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Würdigste").

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Ferrante II Gonzaga
Duca Ferrante di Guastalla
Principe Ferrante di Molfetta
Conte Ferrante II di Guastalla
Duca Ferrante di Amalfi

geb. 1563
gest. 1630
Anm.: Sohn des Cesare I Gonzaga, Conte di Guastalla (1530-1575); ab 1575 Principe di Molfetta; 1575-1621 Conte und seit 1621 Duca di Guastalla; ab 1584 Duca di Amalfi; seit 1627 Prätendent auf das Herzogtum Mantua; ab 1599 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND
Graf Henri Guyard de Saint-Julien

geb. 1590
gest. 1642
Anm.: Sohn des Pierre Guyard de Saint-Julien (gest. 1623); 1609-1612 Privatsekretär von Kaiser Rudolf II. (1552-1612); ab 1615 Geheimsekretär derr kaiserlichen Hofkanzlei; seit 1618 in kaiserlichen Kriegsdiensten als Hauptmann (1620), Obristwachtmeister (1623), Obristleutnant (1625), Obrist (1627-1630) und Generalkommissar (1629/30); ab 1628 kaiserlicher Kämmerer; seit 1637 Hofkriegsrat; Erhebung in den Freiherren- (1628) und Grafenstand (1638).

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Hans Ulrich Hämmerle

gest. 1636/37
Anm.: Sohn des Ritters Hans Baptist Hämmerle; Dr. jur.; ab 1596 Agent und Rat des Kardinals Erzherzog Andreas von Österreich (1558-1600); danach oberösterreichischer Kammerpräsident; ca. 1619-1622 Geheimer Rat und Hofkanzler des Tiroler Regenten Erzherzog Leopold von Österreich (1586-1632); 1627-1629 kaiserlicher Kommissar in der Oberpfalz; seit 1630 Reichshofrat; vgl. Oswald von Gschließer: Der Reichshofrat. Bedeutung und Verfassung, Schicksal und Besetzung einer obersten Reichsbehörde von 1559 bis 1806, Wien 1942, S. 225f.
Johann Jakob Heber

gest. 1634
Anm.: Sohn des kurpfälzischen Oberungelders und Neumarkter Bürgermeisters Johann Heber (gest. 1633); Studium in Altdorf (1609 Lic. jur., dann Promotion zum Dr. jur.); um 1618 oberpfälzischer Kirchenratssekretär zu Amberg; ca. 1621-1625 Rat in Amberg; seit 1626 Advokat in Nürnberg; zuletzt Professor in Altdorf.

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Peter von Heyl

gest. 1632
Anm.: Erbherr auf Windischeschenbach; um 1588/1613 kurpfälzischer Rat in Amberg; ca. 1618-1620 oberpfälzischer Regimentsrat; nach 1621 in Nürnberg.
N. N. Hirn

Anm.: Um 1630 Besitzer eines Lustgartens in Regensburg.
Fürst Johann von Hohenzollern-Sigmaringen
Graf Johann von Hohenzollern-Sigmaringen

geb. 1578
gest. 1638
Anm.: Sohn des Grafen Karl von Hohenzollern-Sigmaringen (1547-1606); ab 1606 regierender Graf von Hohenzollern in Sigmaringen; seit 1614 Geheimer Rat und Kämmerer des Herzogs Maximilian I. von Bayern (1573-1651); ab 1618 bayerischer Obersthofmeister und Oberstkämmerer; später auch Präsident des Geheimen Rats; 1623 Erhebung in den Fürstenstand.

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Georg Christoph Holzinger

Anm.: Sohn des Linzer Bürgers Christoph Holzinger; kaiserlicher Fähnrich (1605) und Hauptmann (1630); 1605 Nobilitierung.
Tobias (2) Hübner

geb. 1578
gest. 1636
Anm.: Sohn des anhaltisch-dessauischen Kanzlers Tobias Hübner (d. Ä.); Erbherr auf Storkau; 1608-1610 Hofmeister des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt-Dessau (1592-1615); 1610-1613 Hofmann des Markgrafen Joachim Ernst von Brandenburg-Ansbach (1583-1625); noch 1614 Rat des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); nach 1614 Geheimer Rat und Hofmeister in Dessau; nach 1618 Kammer- und Justizienrat des Fürsten Johann Kasimir von Anhalt-Dessau (1596-1660); ab 1620 immer wieder Angehöriger des Engeren Ausschusses der anhaltischen Landstände; seit 1619 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Nutzbare").

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Johann von Hyen
Johann von Hien

gest. 1630
Anm.: Möglicherweise Kölner Patrizier; Lic. jur.; seit 1626 Reichshofrat; 1629/30 kaiserlicher Kommissar für die Exekution des Restitutionsedikts zwischen Rhein und Elbe; 1630 Erschießung durch niederländische Soldaten; vgl. Oswald von Gschließer: Der Reichshofrat. Bedeutung und Verfassung, Schicksal und Besetzung einer obersten Reichsbehörde von 1559 bis 1806, Wien 1942, S. 218f.
Graf Philipp Ernst von Isenburg-Büdingen

geb. 1595
gest. 1635
Anm.: Sohn des Grafen Wolfgang Ernst von Isenburg-Büdingen (1560-1633); seit 1628 regierender Graf von Isenburg-Büdingen in Büdingen.

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Jesus Christus
Jesus von Nazareth

Anm.: Biblische Figur.

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Johannes der Evangelist Heiliger

Anm.: Apostel und Evangelist.

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Kaiser (Heiliges Römisches Reich) Arnulf
König Arnulf des Ostfrankenreichs
König Arnulf von Lothringen
Markgraf Arnulf von Karantanien und Pannonien

geb. ca. 850
gest. 899
Anm.: Außerehelicher Sohn des ostfränkischen Königs Karlmann in Bayern und Italien (gest. 880); ab ca. 876 Markgraf von Karantanien und Pannonien; seit 887 König des Ostfrankenreichs; 887-895 König von Lothringen; ab 896 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches.

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Kaiser (Heiliges Römisches Reich) Ferdinand I.
König Ferdinand I. von Böhmen
König Ferdinand I. von Ungarn
Erzherzog Ferdinand I. von Österreich

geb. 1503
gest. 1564
Anm.: Sohn des Herzogs Philipp I. von Burgund (1478–1506), ab 1504 König von Kastilien und León; seit 1521 regierender Erzherzog von Österreich; ab 1526 König von Böhmen und Ungarn; seit 1558 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches; ab 1516 Ordensritter vom Goldenen Vlies; seit 1522 Ritter des Hosenbandordens.

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Kaiser (Heiliges Römisches Reich) Ferdinand II.
König Ferdinand II. von Böhmen
König Ferdinand II. von Ungarn
Erzherzog Ferdinand II. von Österreich

geb. 1578
gest. 1637
Anm.: Sohn des Erzherzogs Karl II. von (Inner-)Österreich (1540-1590); ab 1590 regierender Erzherzog der innerösterreichischen Erblande (bis 1596 unter Vormundschaft); 1617-1627 König von Böhmen; 1618-1625 König von Ungarn; seit 1619 regierender Erzherzog von Österreich und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches; ab 1596 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Kaiser (Heiliges Römisches Reich) Ferdinand III.
König Ferdinand III. von Böhmen
König Ferdinand III. von Ungarn
Erzherzog Ferdinand III. (Ernst) von Österreich

geb. 1608
gest. 1657
Anm.: Sohn des späteren Kaisers Ferdinand II. (1578-1637); ab 1626 König von Ungarn; seit 1627 König von Böhmen; im Dezember 1636 Wahl zum römisch-deutschen König; ab 1637 regierender Erzherzog von Österreich und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches; seit 1625 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Kaiser (Heiliges Römisches Reich) Karl I. (der Große)
König Karl I. (der Große) der Franken
König Karl I. (der Große) der Langobarden
Herzog Karl I. (der Große) von Bayern

geb. 747
gest. 814
Anm.: Sohn des fränkischen Königs Pippin III. (714-768); ab 768 König des Frankenreichs; 774-781 und 810-812 König der Langobarden; seit 788 Herzog von Bayern.

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Kaiserin (Heiliges Römisches Reich) Eleonora
Königin Eleonora von Böhmen
Königin Eleonora von Ungarn
Erzherzogin Eleonora von Österreich
Geburtsname: Eleonora Gonzaga

geb. 1598
gest. 1655
Anm.: Tochter des Vincenzo I Gonzaga, Duca di Mantova e Monferrato (1562-1612); 1622-1637 Ehe mit Kaiser Ferdinand II. (1578-1637).

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Kaiserin (Heiliges Römisches Reich) Maria Anna
Königin Maria Anna von Böhmen
Königin Maria Anna von Ungarn
Erzherzogin Maria Anna von Österreich
Geburtsname: Infantin Maria Anna von Spanien

geb. 1606
gest. 1646
Anm.: Tochter des Königs Philipp III. von Spanien (1578-1621); seit 1631 Ehe mit Kaiser Ferdinand III. (1608-1657).

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Hanns Jakob Khiesel von Kaltenbrunn
Graf Hanns Jakob von Gottschee

geb. 1565
gest. 1638
Anm.: Sohn des Johann Khiesel von Kaltenbrunn (1530-1591); um 1601 Konversion zum katholischen Glauben; Kämmerer und Hofkriegsrat des Erzherzogs Ferdinand II. von (Inner-)Österreich (1578-1637); 1616-1619 kaiserlicher Oberststallmeister; seit 1620 Oberstkämmerer; 1622 Erhebung in den Grafenstand.

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Graf (Johann) Octavian Kinsky von Wchinitz und Tettau
Graf (Jan) Oktavián Kinský z Vchynic a Tetova

geb. 1604
gest. 1679
Anm.: Sohn des Wenzel Kinsky von Wchinitz und Tettau (1572-1626); ab 1622 kaiserlicher Kämmerer; später Obersthofmeister und seit 1647 Obersthofkanzler des Königreiches Böhmen; 1676 Erhebung in den Grafenstand.

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Kaspar Ernst von Knoch(e)

geb. 1582
gest. 1641
Anm.: Sohn des Kaspar von Knoch (gest. 1588/89); Erbherr auf Trinum; 1597-1602 Hofmann des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); 1606-1632 Amtshauptmann von Harzgerode und Güntersberge; 1632-1636 schwedischer Rat und Amtshauptmann der halberstädtischen Ämter Oschersleben und Schlanstedt; ab 1636 Angehöriger des engeren Ständeausschusses im Fürstentum Anhalt; seit 1639 anhaltisch-dessauischer Geheimer Rat und Hofmarschall sowie Amtshauptmann von Sandersleben und Freckleben; ab 1620 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Ausbreitende").

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Christoph Lelmius

geb. ca. 1582
gest. 1664
Anm.: Geboren in Ilberstedt; seit 1606 Studium in Heidelberg; Schulrektor (ca. 1614-1621), Diakon (1621-1632) und Pfarrer (1632-1661) in Gernrode; vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 334.
Liuthard

Anm.: Geistlicher im Kloster Senones; Schreiber und Miniaturmaler an der Hofschule des westfränkischen Königs und Kaisers Karl II. (823-877); um 870 zusammen mit Beringer Verfasser des Codex Aureus von Sankt Emmeram.

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Hans Christoph Löbl von Greinburg

geb. 1587
gest. 1638
Anm.: Sohn des Hans Bernhard Löbl von Greinburg (gest. 1609); ab 1619 kaiserlicher Kämmerer; kaiserlicher Obrist (1619) und Generalwachtmeister (1626); seit 1629 Obrist der Stadtguardia und Stadtkommandant von Wien; ab 1637 Hofkriegsrat.

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Johann Löw d. Ä.

geb. 1575
gest. 1649
Anm.: Geboren in Eisenach; Hofadvokat und 1604-1645 anhaltischer Agent beim Reichshofrat in Wien; Tätigkeit in derselben Funktion für weitere lutherische und reformierte Reichsfürsten und -grafen (u. a. Braunschweig und Lüneburg, Pfalz-Sulzbach, Hanau-Münzenberg bzw. -Lichtenberg, Hohenlohe-Neuenstein, Castell, Bentheim-Tecklenburg, Nassau-Dillenburg, Erzstift Bremen) sowie für den König von Dänemark; 1614 Nobilitierung.
Paul Ludwig

geb. 1603
gest. 1684
Anm.: Sohn des Bernburger Diakons Christoph Ludwig (1567-1636); bis 1630 geheimer Kammersekretär des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); ab 1630 Kammersekretär, seit 1633 zudem Pfennigmeister, spätestens 1636 Lehens- und Gerichtssekretär, spätestens 1642 Kanzlei- und Lehenssekretär, danach bis 1651 Justiz- und Hofrat des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Manderscheid, Familie
Grafen von Manderscheid

Anm.: Rheinisches Reichsgrafengeschlecht.

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Graf Bruno von Mansfeld-Vorderort

geb. 1576
gest. 1644
Anm.: Sohn des Grafen Bruno von Mansfeld-Vorderort (1545-1615); um 1600 Konversion zum katholischen Glauben; ab 1603 kaiserlicher Kriegsrat; seit 1607 Kämmerer des Erzherzogs Matthias von Österreich (1557-1619); 1615-1619 kaiserlicher Trabantenhauptmann; 1620-1637 Oberststallmeister und Oberstjägermeister von Kaiser Ferdinand II. (1578-1637); ab 1637 kaiserlicher Kämmerer.

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Francesco de Marazzani

Anm.: Italienischer Adliger aus Piacenza; 1628-1631 kaiserlicher Obrist.
Maria Heilige

Anm.: Mutter von Jesus Christus, weshalb sie als "Muttergottes" bzw. "Gottesgebärerin" verehrt wird.

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Graf Baltasar de Marradas y Vicque

geb. 1560
gest. 1638
Anm.: Spanischer Adliger aus Valencia; Teilnahme am Langen Türkenkrieg; kaiserlicher Obrist (1605), Generalfeldwachtmeister (1619), Generaloberst der Kavallerie (1622), Feldmarschall (1626), Hartschierhauptmann (vor 1627) und Generalleutnant (1627); ab 1606 Kämmerer des Erzherzogs Ferdinand II. von (Inner-)Österreich (1578-1637); seit 1625 Militär- und Zivilverwalter des Königreiches Böhmen; ab 1635 kaiserlicher Kämmerer; seit 1637 Geheimer Rat; 1621 Erhebung in den Grafenstand; vgl. Robert Laurentius Dauber: Johanniter-Malteser-Ritter unter kaiserlichen Fahnen 1523-1918, Gnas 2007, S. 88-90.

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Graf Leonhard Helfried von Meggau

geb. 1577
gest. 1644
Anm.: Sohn des Ferdinand Helfried von Meggau (gest. 1585); ab 1600 niederösterreichischer Regimentsrat; 1612-1619 Oberstkämmerer und 1617-1619 Obersthofmeister von Kaiser Matthias (1557-1619); seit 1619 kaiserlicher Kämmerer; 1621–1626 Statthalter von Niederösterreich; 1626-1637 Obersthofmeister von Kaiser Ferdinand II. (1578-1637); ab 1637 Geheimer Rat; 1619 Erhebung in den Grafenstand; seit 1622 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Johann Reinhard von Metternich

geb. 1604
gest. 1637
Anm.: Sohn des Johann Dietrich von Metternich (1553-1625); Domherr in Mainz, Trier, Bamberg, Würzburg, Magdeburg und Münster; Dompropst von Mainz; kurmainzischer Geheimer Rat und Hofratspräsident; kaiserlicher Rat; 1629/30 Kommissar für die Exekution des Restitutionsedikts im Obersächsischen Reichskreis; 1630-1632 Generalvikar und Statthalter des Erzherzogs Leopold Wilhelm von Österreich (1614-1662) im Bistum Halberstadt und Erzbistum Magdeburg.

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Conte Ernesto Montecuccoli

geb. 1582
gest. 1633
Anm.: Sohn des Conte Alfonso Montecuccoli (1546-1607); ab 1602 in kaiserlichen Kriegsdiensten, zunächst als Hauptmann der Leibgarde des Erzherzogs Ferdinand II. von (Inner-)Österreich (1578-1637), dann als Obristleutnant, Obrist (1620-1622 und seit 1626), Generalfeldwachtmeister (1630) und Feldzeugmeister (1632); ab 1619 kaiserlicher Kämmerer.

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Gottfried Müller

geb. 1577
gest. 1654
Anm.: Sohn des Ascherslebener Bürgermeisters und Syndikus Dr. jur. Andreas Müller (1547-1610); Studium in Helmstedt (1593), Jena (1596) und Wittenberg (1599); Dr. utr. jur.; ab 1616 anhaltisch-dessauischer Rat und Kanzler; seit 1641 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Aufweckende").
Johannes Nablas
Abt Johannes von Sankt Emmeram

geb. 1560
gest. 1639
Anm.: Geboren im elsässischen Niederlauterbach; 1582 Eintritt in das Regensburger Benediktinerkloster Sankt Emmeram; 1586 Priesterweihe; danach Ökonom des Klosters Sankt Emmeram: 1595-1628 Abt des landsässigen Benediktinerklosters Metten/Niederbayern; seit 1623 Abt des reichsunmittelbaren Stifts Sankt Emmeram.

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Graf bzw. Fürst Johann Ludwig von Nassau-Hadamar

geb. 1590
gest. 1653
Anm.: Sohn des Grafen Johann VI. von Nassau-Dillenburg (1536-1606); 1607-1650 regierender Graf und ab 1650 erster Fürst von Nassau-Hadamar; 1629 Konversion zum katholischen Glauben; seit 1629 kaiserlicher Kämmerer; ab 1636 Reichshofrat; seit 1643 Geheimer Rat von Kaiser Ferdinand III. (1608-1657); 1643-1649 kaiserlicher Primargesandter für die Verhandlungen mit Frankreich beim Westfälischen Friedenskongress; ab 1614 Ritter des Hosenbandordens; seit 1629 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Erklärende"); ab 1647 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Graf bzw. Fürst Johann Moritz von Nassau-Siegen

geb. 1604
gest. 1679
Anm.: Sohn des Grafen Johann VII. von Nassau-Siegen (1561-1623); ab 1621 in niederländischen Kriegsdiensten, zuletzt als Obrist (1629), Generalleutnant (1644) und Feldmarschall (1668); 1636-1644 Gouverneur, Kapitän und Ober-Admiral von Niederländisch-Brasilien; seit 1647 kurbrandenburgischer Statthalter von Kleve, Mark und Ravensberg; 1652 Erhebung in den Fürstenstand; 1674-1676 Gouverneur von Utrecht; ab 1674 regierender Fürst von Nassau-Siegen.

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Georg Paul Nützel

geb. 1574
gest. 1643
Anm.: Sohn des Nürnberger Ratsherrn und Vordersten Losungers Joachim Nützel (1532-1603); ab 1619 Alter Genannter des Rats, seit 1620 jüngerer Bürgermeister und ab 1633 älterer Bürgermeister der Reichsstadt Nürnberg; vgl. Peter Fleischmann: Rat und Patriziat in Nürnberg. Die Herrschaft der Ratsgeschlechter vom 13. bis zum 18. Jahrhundert, Bd. 2, Nürnberg 2008, S. 748.
Österreich, Haus (Erzhaus)
Herzöge bzw. Erzherzöge von Österreich
Könige von Böhmen
Könige von Ungarn

Anm.: Österreichische Linie der Habsburger.

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Graf Maximilian von Pappenheim
Landgraf Maximilian von Stühlingen

geb. 1580
gest. 1639
Anm.: Sohn des Konrad von Pappenheim (1534-1603); ab 1605 regierender Landgraf von Stühlingen; seit 1635 als Senior des Hauses Pappenheim und Reichserbmarschall, welches Amt er bereits 1607-1619 mehrmals stellvertretend für die Grafen Alexander (1530-1612), Philipp (1542-1619) und Veit Hippolyt (gest. 1621) sowie ab 1630 in Vertretung für Graf Wolf Christoph von Pappenheim (1567-1635) ausgeübt hatte; Sympathisant der Schweden; 1628 Erhebung in den Grafenstand.

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Papst Leo IX.
Bischof Bruno von Toul
Graf Bruno von Egisheim-Dagsburg

geb. 1002
gest. 1054
Anm.: Sohn des Grafen Hugo VI. im Nordgau und von Egisheim; 1026-1049 Bischof von Toul; seit 1049 Papst.

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N. N. Paraeus

Anm.: Um 1630 Agent und Sekretär des Pfalzgrafen Ludwig Philipp von Pfalz-Simmern (1602-1655).
Johann David Pecker von der Ehr

gest. 1659
Anm.: Sohn des Ritters Johann Wilhelm Pecker; kaiserlicher Hauptmann (1621), Obrist (1629) und Generalwachtmeister (1634); 1630 Aufnahme in den niederösterreichischen Ritterstand; 1632 Erhebung in den Freiherrenstand.
Pfalzgraf Johann Friedrich von Pfalz-Hilpoltstein

geb. 1587
gest. 1644
Anm.: Sohn des Pfalzgrafen Philipp Ludwig von Pfalz-Neuburg (1547-1614); seit 1614 Herrschaft über Pfalz-Hilpoltstein unter der Landeshoheit seines ältesten Bruders Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg (1578-1653).

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Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg
Herzog Wolfgang Wilhelm von Jülich und Berg

geb. 1578
gest. 1653
Anm.: Sohn des Pfalzgrafen Philipp Ludwig von Neuburg (1547-1614); 1613 Konversion zum katholischen Glauben; ab 1614 regierender Landesfürst von Pfalz-Neuburg sowie Herzog von Jülich und Berg; seit 1615 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Pfalzgraf Ludwig Philipp von Pfalz-Simmern

geb. 1602
gest. 1655
Anm.: Sohn des Kurfürsten Friedrich IV. von der Pfalz (1574-1610); ab 1611 regierender Landesfürst von Pfalz-Simmern, Pfalz-Lautern und Sponheim (bis 1620 unter Vormundschaft); 1632-1649 Vormund des Kurfürsten Karl Ludwig von der Pfalz (1617-1680); 1633/34 Administrator der schwedisch besetzten Kurpfalz; seit 1624 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Gefährliche").

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Pfalzgraf August von Pfalz-Sulzbach

geb. 1582
gest. 1632
Anm.: Sohn des Pfalzgrafen Philipp Ludwig von Pfalz-Neuburg (1547-1614); seit 1614 Herrschaft über Pfalz-Sulzbach unter der Landeshoheit seines ältesten Bruders Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg (1578-1653).

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Pfalzgraf Johann II. von Pfalz-Zweibrücken

geb. 1584
gest. 1635
Anm.: Sohn des Pfalzgrafen Johann I. von Pfalz-Zweibrücken (1550-1604); seit 1604 regierender Landesfürst von Pfalz-Zweibrücken; 1610-1614 Administrator der Kurpfalz; 1620/21 Statthalter der Kurpfalz.

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Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz
König Friedrich I. von Böhmen

geb. 1596
gest. 1632
Anm.: Sohn des Kurfürsten Friedrich IV. von der Pfalz (1574-1610); 1610-1623 Kurfürst von der Pfalz (bis 1614 unter Vormundschaft); 1619/20 ebenso König von Böhmen ("Winterkönig"); ab 1620 Exil in den Vereinigten Niederlanden; 1623 Übertragung der pfälzischen Kurwürde auf Herzog Maximilian I. von Bayern (1573-1651) durch Kaiser Ferdinand II. (1578-1637); seit 1612 Ritter des Hosenbandordens.

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Kaspar Pfau

geb. 1596
gest. 1658
Anm.: Sohn des Kaspar Pfau (gest. 1604); nach 1622 Bediensteter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); ab 1626 Amtmann von Großalsleben (noch 1638); seit 1630 anhaltischer Gesamtrat; ab 1638 auch Landrentmeister, zugleich auch Amtmann von Gernrode; um 1640 Obereinnehmer; um 1641/42 Landrechnungsrat; seit 1645 Hofrat des Fürsten Friedrich von Anhalt-Bernburg-Harzgerode (1613-1670); ab 1644 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Anhaltende").
Conte bzw. Principe Ottavio Piccolomini d'Aragona
Duca Ottavio d' Amalfi

geb. 1599
gest. 1656
Anm.: Sohn des toskanischen Adligen Silvio Piccolomini (1543-1609); ab 1618 abwechselnd in kaiserlichen und spanischen Kriegsdiensten als Obrist (1627), Generalfeldwachtmeister (1632), General der Kavallerie (1633), Feldmarschall (1634) und Generalleutnant (1648); seit 1622 kaiserlicher Kämmerer; ab 1639 Hartschierhauptmann von Kaiser Ferdinand III. (1608-1657); 1648-1650 Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee; Erhebung in den Grafen- (1638) und Fürstenstand (1653); seit 1639 Duca d'Amalfi; ab 1641 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Zwingende"); seit 1644 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Graf Urban von Pötting

geb. 1567
gest. 1648
Anm.: Sohn des Sebastian von Pötting (1542-1592); ab ca. 1602 erzherzoglicher Kämmerer in Graz; 1611-1614 Präsident des innerösterreichischen Hofkriegsrats; 1629-1637 Hofmeister der Erzherzoginnen Maria Anna (1610-1665) und Cäcilia Renata von Österreich (1611-1644); seit 1638 kaiserlicher Kämmerer; Erhebung in den Freiherren- (1605) und Grafenstand (1637).
Königin Cäcilia Renata von Polen
Großfürstin Cäcilia Renata von Litauen
Geburtsname: Erzherzogin Cäcilia Renata von Österreich

geb. 1611
gest. 1644
Anm.: Tochter des späteren Kaisers Ferdinand II. (1578-1637); seit 1637 Ehe mit König Władysław IV. von Polen (1595-1648).

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Hugo Preutaeus
Abt Hugo von Werden

geb. ca. 1584
gest. 1646
Anm.: Um 1602 Eintritt in das Benediktinerkloster Werden an der Ruhr; um 1607 Priesterweihe; seit 1614 Abt des reichsunmittelbaren Klosters Werden und von dessen Helmstedter Schwesterkloster St. Ludgeri; 1629/30 kaiserlicher Kommissar für die Vollstreckung des Restitutionsedikts im Niedersächsischen Reichskreis.

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Gerhard von Questenberg

geb. 1586
gest. 1646
Anm.: Sohn des Gerhard von Questenberg (ca. 1540-1587); ab 1604 Schreiber in der Wiener Abteilung der Reichshofkanzlei; seit 1607 Konzipist beim Hofkriegsrat; ab 1626 Hofkriegsrat; seit 1633 kaiserlicher Kämmerer; 1643 diplomatische Mission nach Siebenbürgen; 1646 Geheimer Rat und Hofkriegsratsvizepräsident; 1627 Erhebung in den Freiherrenstand.

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Christoph Rieck(e)

geb. ca. 1573
gest. 1640
Anm.: Geboren in Schwäbisch Gmünd; 1614 Bekanntschaft mit dem Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg, dem er vor allem auf dessen Reisen diente, u. a. 1622/23 als Kammerdiener und 1633 als Kammermeister; um 1630 Bernburger Hofmaler; später Maler der Fruchtbringenden Gesellschaft.
Ernst Dietrich von Röder

geb. ca. 1612
gest. 1686
Anm.: Sohn des Harzgeröder Adligen Wolf Dietrich von Röder (gest. 1627); Erbherr auf Ermsleben; bis 1630 Edelknabe und Kammerjunge des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); ca. 1632-1635 Hofjunker und ab 1636 Kammerjunker des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit 1634 zudem fürstlicher Kriegskommissar in den Ämtern Güntersberge und Harzgerode; bis 1650 fürstlich-bernburgischer Kriegskommissar; ab 1650 fürstlich-bernburgischer Kammerjunker von Haus aus; ab 1655 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Diensthafte").
Hans Kaspar von Röder

geb. ca. 1610
gest. 1632
Anm.: Sohn des Harzgeröder Adligen Wolf Dietrich von Röder (gest. 1627); 1628-1630 Hofjunker des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; zuletzt schwedischer Korporal.
Hans Rueß von Hopfenbach

gest. nach 1642
Anm.: Vermutlich Exulant aus dem Krainer Ritterstand; 1629-1631 Hofmeister des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit 1629 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Adeliche").
Niccolò Sacchetti
Bischof Niccolò von Volterra

geb. 1584
gest. 1650
Anm.: Florentiner Patrizier; toskanischer Resident in Venedig (1618-1627) und am Kaiserhof (1627-1634); 1630 Gesandter der Toskana auf dem Regensburger Kurfürstentag; seit 1634 Bischof von Volterra.
Herzog Johann Kasimir von Sachsen-Coburg

geb. 1564
gest. 1633
Anm.: Sohn des ernestinischen Herzogs Johann Friedrich II. von Sachsen (1529-1595); 1572-1596 gemeinsam mit seinem Bruder Johann Ernst (1566-1638) regierender (bis 1586 unter Vormundschaft), seit 1596 alleinregierender Herzog von Sachsen-Coburg.

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Herzogin Margaretha von Sachsen-Coburg
Geburtsname: Herzogin Margaretha von Braunschweig-Lüneburg

geb. 1573
gest. 1643
Anm.: Tochter des Herzogs Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg (1535-1592); 1599-1633 Ehe mit Herzog Johann Kasimir von Sachsen-Coburg (1564-1633).

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Herzog Albrecht von Sachsen-Eisenach
Herzog Albrecht von Sachsen-Weimar

geb. 1599
gest. 1644
Anm.: Sohn des Herzogs Johann von Sachsen-Weimar (1570-1605); 1620-1640 gemeinsam mit seinen Brüdern regierender Herzog von Sachsen-Weimar; ab 1640 alleinregierender Herzog von Sachsen-Eisenach; seit 1619 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Unansehnliche").

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Herzogin Dorothea Sophia von Sachsen-Weimar
Äbtissin Dorothea Sophia von Quedlinburg

geb. 1587
gest. 1645
Anm.: Tochter des Herzogs Friedrich Wilhelm I. von Sachsen-Weimar (1562-1602); ab 1618 Äbtissin des reichsunmittelbaren Stifts Quedlinburg; seit 1624 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Gottselige").

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Herzogin Eleonora Dorothea von Sachsen-Weimar
Geburtsname: Fürstin Eleonora Dorothea von Anhalt-Dessau

geb. 1602
gest. 1664
Anm.: Tochter des Fürsten Johann Georg I. von Anhalt-Dessau (1567-1618) und Cousine Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1625-1662 Ehe mit Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar (1598-1662); seit 1619 Gründungsmitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Demütige").

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Herzog Johann Ernst I. von Sachsen-Weimar

geb. 1594
gest. 1626
Anm.: Sohn des Herzogs Johann von Sachsen-Weimar (1570-1605); 1605-1620 regierender Herzog von Sachsen-Weimar (bis 1615 unter Vormundschaft); 1620 Obrist der böhmischen Konföderierten; später in niederländischen Kriegsdiensten; dänischer Obrist (1625/26) und Generalleutnant der Kavallerie (1626); 1617 Gründungsmitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Käumling").

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Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar

geb. 1598
gest. 1662
Anm.: Sohn des Herzogs Johann von Sachsen-Weimar (1570-1605); 1620-1640 gemeinsam mit seinen Brüdern regierender, ab 1640 alleinregierender Herzog von Sachsen-Weimar; Obrist unter Graf Peter Ernst II. von Mansfeld-Vorderort (1620-1622) und Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach (1622); 1623 General unter Herzog Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel (1599-1626); 1623/24 kaiserlicher Gefangener; 1631-1635 schwedischer Militärgouverneur von Thüringen und Statthalter von Erfurt; 1632-1635 schwedischer Generalleutnant; 1617 Gründungsmitglied und seit 1651 zweites Oberhaupt der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Schmackhafte").

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Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen

geb. 1585
gest. 1656
Anm.: Sohn des Kurfürsten Christian I. von Sachsen (1560-1591); seit 1611 Kurfürst von Sachsen.

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Graf Otto V. von Schaumburg
Graf Otto V. von Holstein-Pinneberg

geb. 1614
gest. 1640
Anm.: Sohn des Grafen Georg Hermann von Schaumburg (1577-1616); ab 1635 regierender Graf von Schaumburg und Holstein-Pinneberg (bis 1637 unter Vormundschaft); seit 1629 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Werte").

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N. N. Schilple

Anm.: Um 1630 Berufsnarr in Regensburg.
Hans Georg Haubold von Schleinitz

geb. 1599
gest. 1666
Anm.: Sohn des Haubold von Schleinitz (gest. 1632) auf Kospoda; Erbherr auf Kospoda; 1619-1622 in kursächsischen Kriegsdiensten; 1625 dänischer Korporal; danach Leutnant unter Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar (1604-1639); 1628-1630 kaiserlicher Leutnant; danach kursächsischer Rittmeister unter Fürst Ernst von Anhalt-Bernburg (1631/32), Obristwachtmeister (1632), Obristleutnant (1632) und Obrist (1634-1646); ab 1647 kursächsischer Amtshauptmann in Weida, Arnshaugk und Ziegenrück; Kriegsrat, Kammerherr und Obrist des Kurfüsten Johann Georg II. von Sachsen (1613-1680); seit 1662 auch Hofmarschall des Herzogs Moritz von Sachsen-Zeitz (1619-1681); ab 1629 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Öffnende"); vgl. Philipp Saltzmann: Miles Christianus Oder Der Geistliche Obriste [...], Zeitz 1666.

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Herzog Georg III. von Schlesien-Brieg-Liegnitz
Herzog Georg III. von Schlesien-Brieg

geb. 1611
gest. 1664
Anm.: Sohn des Herzogs Johann Christian von Schlesien-Brieg (1591-1639); 1635-1639 Statthalter im Herzogtum Schlesien-Brieg; 1639-1653 gemeinsam mit seinen Brüdern Ludwig (1616-1663) und Christian (1618-1672) regierender, ab 1653 alleiniger Herzog von Schlesien-Brieg; seit 1663 auch Herzog von Schlesien-Liegnitz; ab 1639 Oberlandeshauptmann von Schlesien; seit 1648 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Unfehlbare").

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Graf Heinrich Schlick von Passaun
Graf Jindřich Šlik z Pasounu

geb. ca. 1580
gest. 1650
Anm.: Sohn des Grafen Georg Ernst Schlick (gest. 1612); ab 1598 in Kriegsdiensten verschiedener Herren; 1619/20 Obrist in der mährischen Ständearmee; kaiserlicher Obrist (1621-1631), Feldzeugmeister (1626) und Feldmarschall (1627-1630); 1622 Konversion zum katholischen Glauben; seit 1629 kaiserlicher Kämmerer; 1632-1649 Geheimer Rat und Hofkriegsratspräsident; 1628-1631 Inhaber der Herrschaft Querfurt; seit 1644 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Georg Friedrich Schwartzenberger

geb. 1591
gest. 1640
Anm.: Sohn des Speyrer Reichskammergerichtsadvokaten Melchior Liborius Schwartzenberger; 1619-1632 anhaltisch-bernburgischer Gerichts- und Lehenssekretär; seit 1632 Hof- und Regierungsrat des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Gräfin Anna Sophia von Schwarzburg-Rudolstadt
Geburtsname: Fürstin Anna Sophia von Anhalt

geb. 1584
gest. 1652
Anm.: Tochter des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586); 1613-1630 Ehe mit Graf Karl Günther von Schwarzburg-Rudolstadt (1576-1630); anschließend Witwensitz in Kranichfeld; seit 1619 Gründungsmitglied und Oberhaupt der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Getreue").

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Graf Karl Günther von Schwarzburg-Rudolstadt

geb. 1576
gest. 1630
Anm.: Sohn des Grafen Albrecht VII. von Schwarzburg-Rudolstadt (1537-1605); zunächst Regent der gesamten Grafschaft Schwarzburg-Rudolstadt (1605-1612), danach im Rudolstädter Teil (1612-1630); seit 1619 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Vermehrende").

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Graf Georg Ludwig von Schwarzenberg

geb. 1586
gest. 1646
Anm.: Sohn des Grafen Christoph von Schwarzenberg (1550-1596); 1599 Erhebung in den Grafenstand; ab 1606 erzherzoglicher Kämmerer in Graz; danach wiederholt Missionen als habsburgischer und kaiserlicher Diplomat; 1627-1631 Obersthofmarschall von Kaiser Ferdinand II. (1578-1637); seit 1631 Grenzobrist an der slawonischen Militärgrenze (Warasdin); 1636-1638 kaiserlicher Kroatenobrist; ab 1627 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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König Gustav II. Adolf von Schweden

geb. 1594
gest. 1632
Anm.: Sohn des Königs Karl IX. von Schweden (1550-1611); ab 1611 König von Schweden; seit 1627 Ritter des Hosenbandordens.

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Peter von Sebottendorf

gest. 1632
Anm.: Sohn des Karl von Sebottendorf(?) auf Kunern/Schlesien; ab 1603 Prinzenhofmeister und Rat in Dessau; 1608-1610 Reisebegleiter der Prinzen Johann Kasimir (1596-1660) Friedrich Moritz von Anhalt-Dessau (1600-1610) sowie Christian d. J. von Anhalt-Bernburg nach Genf und Lyon; seit 1614 Hofmeister der Herzogin Sophia Elisabeth von Schlesien-Liegnitz-Wohlau (1589-1622); danach Hofmeister und Rat des Herzogs Johann Christian von Schlesien-Brieg (1591-1639), dessen Söhne er um 1631 auf die Akademie in Saumur begleitete; ab 1622 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Wohlgemute").

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Philipp Christoph von Sötern
Erzbischof und Kurfürst Philipp Christoph von Trier
Bischof Philipp Christoph von Speyer

geb. 1567
gest. 1652
Anm.: Sohn des Georg Wilhelm von Sötern (gest. 1593); ab 1610 Bischof von Speyer; seit 1623 Erzbischof und Kurfürst von Trier; 1635-1645 erst spanischer, dann kaiserlicher Gefangener wegen seines Bündnisvertrages mit Frankreich (1632).

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Graf Philipp zu Solms-Lich

geb. 1569
gest. 1631
Anm.: Sohn des Grafen Ernst I. zu Solms-Lich (1527-1590); Teilnahme am Langen Türkenkrieg; Konversion zum katholischen Glauben; seit 1619 kaiserlicher Kämmerer, Obrist und Trabantenhauptmann.
Graf Friedrich zu Solms-Rödelheim

geb. 1574
gest. 1635
Anm.: Sohn des Grafen Johann Georg I. zu Solms-Laubach (1547-1600); 1600 und 1602 niederländischer Obrist; ab 1607 regierender Graf zu Solms-Rödelheim; 1609 pfälzisch-neuburgischer Obrist; 1610 Gouverneur von Düren im Herzogthum Jülich; 1615 Obrist der Stadt Braunschweig; 1620/21 Obrist der Protestantischen Union; seit 1621 kaiserlicher Kämmerer; ab 1627 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Wertgeachte").

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König Philipp IV. von Spanien
König Philipp III. von Portugal
König Philipp III. von Neapel-Sizilien
König Philipp III. von Sardinien

geb. 1605
gest. 1665
Anm.: Sohn des Königs Philipp III. von Spanien (1578-1621); ab 1621 König von Spanien, Portugal (bis 1640), Neapel-Sizilien und Sardinien; seit 1613 Ritter und ab 1621 Großmeister des Ordens vom Goldenen Vlies.

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Paul Sperrle
Paul Sperl
Paul Sperrel

Anm.: Um 1630 Bürger, Gastwirt und Steuereinnehmer in Regensburg.
N. N. von Stadl (5)

Anm.: Um 1630 kaiserlicher Hauptmann.
Hermann Christian (von) Stammer

geb. 1603
gest. 1636
Anm.: Sohn des Arndt (von) Stammer (gest. 1611) auf Ballenstedt; 1622/23 Kammerjunker des Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg; Kammerjunker (1623-1625) und Stallmeister (ab 1629) des Prinzen Ernst von Anhalt-Bernburg (1608-1632); seit 1635 Hof- und Stallmeister des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; ab 1627 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Erweckende"); vgl. Daniel Sachse: Christliche LeichPredigt/ Uber Den Tödtlichen Abgang Deß weyland WohlEdlen [...] Herman Christian Stammers/ [...], Zerbst 1636, Bl. Eiij r-Fiv r.

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Peter Heinrich von Stralendorff

geb. 1580
gest. 1637
Anm.: Sohn des Leopold von Stralendorff (gest. 1623); ab 1605 Reichshofrat; seit 1620 Reichshofratsvizepräsident; später Geheimer Rat; ab 1627 auch Reichsvizekanzler (1623-1627 bereits kommissarisch) und kaiserlicher Kämmerer; 1625 Erhebung in den Freiherrenstand.

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Martin Stricker

geb. ca. 1577
gest. 1649
Anm.: Geboren in Lübeck; Konversion zum katholischen Glauben; ab 1597 Studium der Philosophie am päpstlichen Seminar in Braunsberg; später Studium am Collegium Germanicum in Rom; danach Spiritual im Oldenkloster der Benediktiner in Buxtehude; seit 1611 Missionar im norddeutschen Raum; ab 1612 Kanoniker an der Kirche vom Heiligen Kreuz in Hildesheim; 1622-1626 Probst des Nonnenklosters St. Agnes in Magdeburg; spätestens 1626 Promotion zum Dr. theol.; 1626-1632 Probst des Klosters Unserer Lieben Frau in Magdeburg; seit 1627 Apostolischer Missionar für das Erzbistum Bremen und das Bistum Lübeck.

Weiterführende Informationen in der GND
Jean T'Serclaes de Tilly
Graf Johann von Tilly

geb. 1559
gest. 1632
Anm.: Sohn des Martin T'Serclaes de Tilly (gest. 1597); zunächst in spanischen und lothringischen Kriegsdiensten; kaiserlicher Obristleutnant (1600), Generalfeldwachtmeister (1601), Obrist (1602), Feldzeugmeister (1602-1604) und Feldmarschall (1605) in Ungarn; ab 1610 Generalleutnant der Katholischen Liga; seit 1630 auch kaiserlicher Generalleutnant; 1622 Erhebung in den Grafenstand.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Graf Rudolf von Teuffenbach
Graf Rudolf von Tieffenbach

geb. 1582
gest. 1653
Anm.: Sohn des Christoph von Teuffenbach (gest. 1598); kaiserlicher Fähnrich (1600), Hauptmann (1601), Obrist (1604), Kreisobrist jenseits der Donau und der Bergstädte (1613), Generalfeldwachtmeister (1619), Obristzeugmeister (1622), Feldzeugmeister (1627) und Feldmarschall (1631); 1608 und 1611 Obrist der mährischen Stände; ab 1619 kaiserlicher Kämmerer; 1623 Konversion zum katholischen Glauben; ab 1626 Oberstland- und Hauszeugmeister; seit 1630 Geheimer Rat; 1624 Erhebung in den Grafenstand; seit 1639 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Graf Albrecht von Törring
Bischof Albrecht IV. von Regensburg

geb. 1574
gest. 1649
Anm.: Sohn des Adam von Törring (1527-1580); ab 1594 Domherr in Regensburg und Salzburg; seit 1613 Bischof von Regensburg; 1630 Erhebung in den Grafenstand.

Weiterführende Informationen in der GND
Graf Maximilian von Trauttmansdorff

geb. 1584
gest. 1650
Anm.: Sohn des Johann Friedrich von Trauttmansdorff (1542-1614); als Jugendlicher Konversion zum katholischen Glauben; Teilnahme am Langen Türkenkrieg; 1609-1618 Reichshofrat; ab 1619 kaiserlicher Kämmerer; spätestens seit 1627 Geheimer Rat; ab 1635 Obersthofmeister von König bzw. Kaiser Ferdinand III. (1608-1657); wenig später auch Präsident des Geheimen Rates; mehrfach wichtige diplomatische Missionen, u. a. als Unterhändler des Nikolsburger (1622), Prager (1635) und Westfälischen Friedens (1645-1647); 1623 Erhebung in den Grafenstand; seit 1634 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

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Graf Adam Erdmann Trzka von Leipa
Graf Adam Erdman Trčka z Lípy

geb. 1599
gest. 1634
Anm.: Sohn des Johann Rudolf Trzka von Leipa (1557-1634); seit 1623 kaiserlicher Kämmerer; Volontär (1626), Obrist (1630) und Feldmarschallleutnant (1632) unter Albrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein, Herzog von Friedland (1583-1634); 1627 Konversion zum katholischen Glauben; 1634 Ermordung als Vertrauter von Wallenstein; 1628 Erhebung in den Grafenstand.

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N. N. von Vieregg

gest. nach 1630
Anm.: Angehöriger des mecklenburgischen Adelsgeschlechts.
Thilo von Vitzenhagen

gest. 1632
Anm.: Vermutlich Sohn des Wolfgang von Vitzenhagen (gest. 1612/13) auf Benndorf; Erbherr auf Benndorf und Ermsleben; zunächst Hofmeister der verwitweten Fürstin Dorothea von Anhalt-Dessau (1581-1631) in Sandersleben; Anfang 1628 Frauenhofmeister von Haus aus und Anfang 1630 Interimshofmeister des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; spätestens 1631 bis 1632 dessen vermutlich dessen Hofjunker, Rat und Hofmeister; seit 1624 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Abtreibende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Graf Wolrad IV. von Waldeck-Eisenberg
Graf Wolrad IV. von Waldeck-Pyrmont

geb. 1588
gest. 1640
Anm.: Sohn des Grafen Josias von Waldeck-Eisenberg (1554-1588); 1588-1607 gemeinsam mit seinem älteren Bruder Christian (1585-1637) Regent der Grafschaft Waldeck-Eisenberg (bis 1604 unter Vormundschaft); ab 1607 alleinregierender Graf von Waldeck-Eisenberg; seit 1625 Regent der Grafschaft Pyrmont; ab 1626 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Frühespate").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Graf Christian von Waldeck-Wildungen
Graf Christian von Waldeck-Eisenberg

geb. 1585
gest. 1637
Anm.: Sohn des Grafen Josias von Waldeck-Eisenberg (1554-1588); 1588-1607 gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Wolrad IV. (1588-1640) Regent der Grafschaft Waldeck-Eisenberg (bis 1604 unter Vormundschaft); ab 1607 alleinregierender Graf von Waldeck-Wildungen; seit 1622 kaiserlicher Kämmerer; ab 1626 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Betauete").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein
Albrecht Václav Eusebius z Valdštejna
Albrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein
Fürst Albrecht Wenzel Eusebius von Friedland
Herzog Albrecht Wenzel Eusebius von Friedland
Herzog Albrecht VIII. von Mecklenburg
Herzog Albrecht Wenzel Eusebius von Schlesien-Sagan

geb. 1583
gest. 1634
Anm.: Sohn des Wilhelm von Waldstein (1547-1595); 1606 Konversion zum katholischen Glauben; 1607 kaiserlicher Hauptmann; 1615-1618 Obrist der mährischen Stände; kaiserlicher Obrist (1619), Generalfeldwachtmeister (1623) und zweimal Oberbefehlshaber der Armee des Kaisers (1625-1630 und 1632-1634); 1623 Erhebung in den Fürstenstand; ab 1624 Fürst und seit 1625 Herzog von Friedland; 1628-1631 Herzog von Mecklenburg; ab 1628 Herzog von Schlesien-Sagan; 1634 Absetzung und Ermordung wegen Hochverrats; seit 1628 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Graf Maximilian von Waldstein
Graf Maxmilián z Valdštejna

geb. 1598
gest. 1655
Anm.: Sohn des Adam d. J. von Waldstein (1569-1638); zunächst in spanischen Kriegsdiensten; kaiserlicher Obrist (ab 1620), Generalwachtmeister und Oberbefehlshaber von Prag; seit 1622 kaiserlicher Kämmerer, 1627-1651 Oberststallmeister und ab 1651 Oberstkämmerer von Erzherzog bzw. Kaiser Ferdinand III. (1608-1657); seit 1647 Geheimer Rat; 1628 Erhebung in den Grafenstand; seit 1655 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND
Anselm Kasimir Wambolt von Umstadt
Erzbischof und Kurfürst Anselm Kasimir von Mainz

geb. 1583
gest. 1647
Anm.: Sohn des Reichshofrats Eberhard Wambolt von Umstadt (1546-1609); Studium am Collegium Germanicum in Rom (1596-1597), in Würzburg (1597-1599) und erneut in Rom (1599-1602) und Padua (1605-1607); ab 1605 Diakon sowie Domkapitular in Mainz; seit 1610 auch Chorherr zu St. Alban; 1608-1618 erzbischöflich-mainzischer Hofrat; 1619-1629 Amtmann von Mombach; 1620-1624 und 1627 erzbischöflicher Statthalter in Mainz; 1620-1622 Rektor der Universität in Mainz; ab 1627 Domprobst in Halberstadt; seit 1629 Erzbischof und Kurfürst von Mainz.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Wartenberg, Familie
Grafen von Wartenberg

Anm.: Seit 1602 bestehende Seitenlinie der bayerischen Wittelsbacher.

Weiterführende Informationen in der GND
Graf Franz Wilhelm von Wartenberg
Bischof Franz Wilhelm von Osnabrück
Bischof Franz Wilhelm von Verden
Bischof Franz Wilhelm von Minden
Bischof Franz Wilhelm von Regensburg

geb. 1593
gest. 1661
Anm.: Sohn des Herzogs Ferdinand von Bayern (1550-1608), dessen Kinder 1602 zu Grafen von Wartenberg erhoben wurden; 1614-1621 Präsident des bayerischen Geistlichen Rates; 1621-1640 kurkölnischer Obersthofmeister und Geheimratspräsident; ab 1625 Bischof von Osnabrück; 1629/30 kaiserlicher Kommissar für die Exekution des Restitutionsedikts zwischen Rhein und Elbe; 1630/31 Bischof von Verden; 1630-1648 Bischof von Minden; 1643-1648 kurkölnischer Hauptgesandter auf dem Friedenskongress in Münster und Osnabrück; seit 1649 Bischof von Regensburg; ab 1660 Kardinal.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Dietrich von dem Werder

geb. 1584
gest. 1657
Anm.: Sohn des Gebhard von dem Werder (1539-1612); Erbherr auf Reinsdorf, Werdershausen, Gerlebogk, Görzig und Ziebigk; Page, Kammerjunker und Stallmeister des Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel (1572-1632); 1610 hessisch-kasselischer Rittmeister; danach bis 1622 Geheimer Rat und Oberhofmarschall in Kassel; 1623 anhaltischer Hauptmann; 1631-1635 schwedischer Obrist; ab 1639 Unterdirektor der anhaltischen Landschaft; seit 1645 kurbrandenburgischer Obrist, Geheimer Rat und Amtshauptmann von Alt-Gatersleben; ab 1620 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Vielgekörnte"); vgl. Gottfried Coler: Der Vom Vater gegebene/ Vom Sohne ausgeführete/ Und vom H. Geiste versiegelte Raht des Heils [...], Köthen 1658, fol. Jiij v - N2 v.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Heinrich Julius (Wolf) von Wietersheim

geb. 1584
gest. 1645
Anm.: Sohn des 1592 nobilitierten schaumburgischen Kanzlers Anton Smeckeworst, genannt Wietersheim (1539-1614); Erbherr auf Schöningen (bis 1637), Opperode (ab 1622) und Wörbzig; 1611-1613 Rat des Herzogs Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel (1564-1613); seit 1618 Hofmeister und Kammerrat des Herzogs Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel (1599-1626); um 1622 auch Rittmeister in dessen Armee; ab 1623 halberstädtischer Stiftshauptmann sowie Amtshauptmann von Gatersleben und Niendorf; 1630 Reisehofmeister des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; 1630-1637 Geheimer Rat und Stiftshofmeister der Äbtissin Dorothea Sophia von Quedlinburg (1587-1645); seit 1635 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Ausziehende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Andreas Winß
Andreas Winsius

gest. 1638
Anm.: Geboren in Küstrin; 1606 Studium in Frankfurt/Oder; 1621/22-1628 Hofprediger des Herzogs Johann Albrecht II. von Mecklenburg-Güstrow (1590-1636); 1629-1632 Pfarrer in Gernrode; 1632-1638 Pfarrer an der Bernburger Schlosskirche St. Ägidien und Hofprediger des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 469.

Weiterführende Informationen in der GND
Wolfgang Heiliger
Bischof Wolfgang von Regensburg

geb. ca. 924
gest. 994
Anm.: Seit 972 Bischof von Regensburg; 1052 Heiligsprechung.

Weiterführende Informationen in der GND
Anton Wolfradt
Bischof Antonius von Wien

geb. 1581
gest. 1639
Anm.: Geboren in Köln; 1612/13 Abt von Wilhering; ab 1613 Abt von Kremsmünster; 1623-1630 Präsident der österreichischen Hofkammer; seit 1624 Geheimer Rat; ab 1631 Bischof von Wien (mit dem Titel eines Reichsfürsten).

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Hans Wolf von Wolfsthal
Hans Wolf von Wolfsthal

geb. 1603
gest. 1675
Anm.: Fränkischer Reichsritter; um 1623 Edelknabe des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); bambergischer Rat und Amtmann von Lichtenfels; zudem kaiserlicher Hauptmann (noch 1634) und Obristleutnant (1635); 1651/52 Ritterhauptmann des Reichsritterkantons Steigerwald; 1658 Erhebung in den Freiherrenstand.
Anhalt-Bernburg, Fürstentum
weiterführende Informationen
Anhalt-Dessau, Fürstentum
weiterführende Informationen
Anhalt, Fürstentum
weiterführende Informationen
Askanien (Aschersleben), Grafschaft
Baiersdorf
weiterführende Informationen
Ballenstedt
weiterführende Informationen
Ballenstedt(-Hoym), Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Ballenstedt, Kloster
weiterführende Informationen

Anm.: Ehemaliges Benediktinerkloster, das 1525 durch die Fürsten von Anhalt säkularisiert und zum Residenzsschloss umgebaut wurde.
Bamberg
weiterführende Informationen
Bamberg, Hochstift
weiterführende Informationen
Bayern, Herzogtum bzw. Kurfürstentum
weiterführende Informationen
Bernburg
weiterführende Informationen

Anm.: Zusammengesetzt aus der jeweils eigenständigen Tal- ("Stadt im Tale", gebildet aus den ehemaligen Teilen Alt- und Neustadt) und Bergstadt ("Stadt vorm Berge"), die erst 1825 vereinigt wurden.
Blankenhain
weiterführende Informationen
Brandenburg-Bayreuth, Markgrafschaft
weiterführende Informationen
Brandenburg, Kurfürstentum
weiterführende Informationen
Buttstädt
weiterführende Informationen
Coburg
weiterführende Informationen
Cölbigk, Stift
Anm.: Ehemaliges Prämonstratenserkloster westlich von Bernburg, das im Jahr 1540 säkularisiert wurde.
Deining
weiterführende Informationen
Donau, Fluss
weiterführende Informationen
Dröbelscher Busch
Anm.: Waldgebiet am linken Saaleufer bei Dröbel nahe Bernburg.
Eger (Cheb)
weiterführende Informationen
Eisleben (Lutherstadt Eisleben)
weiterführende Informationen
Elbe (Labe), Fluss
weiterführende Informationen
Ellefeld
weiterführende Informationen
Erlangen
weiterführende Informationen
Etterzhausen
weiterführende Informationen
Forchheim
weiterführende Informationen
Franken
weiterführende Informationen
Gernrode
weiterführende Informationen
Gernrode, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Gernrode, Stift
weiterführende Informationen
Gräfenthal
weiterführende Informationen
Güntersberge, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Halberstadt
weiterführende Informationen
Harzgerode, Amt
Anm.: Verwaltungseinheit des Fürstentums Anhalt.
Heiliges Römisches Reich (deutscher Nation)
weiterführende Informationen
Hemau
weiterführende Informationen
Hessen-Kassel, Landgrafschaft
weiterführende Informationen
Hilpoltstein
weiterführende Informationen
Ilsenburg, Kloster
Anm.: Ehemaliges Benediktinerkloster, das um 1525 in großen Teilen zerstört wurde.
Italien
weiterführende Informationen
Judenbach
weiterführende Informationen
Jülich
weiterführende Informationen
Köthen
weiterführende Informationen
Loccum, Kloster
weiterführende Informationen

Anm.: Ehemaliges Zisterzienserkloster, das im Jahr 1585 den Herzögen von Braunschweig-Lüneburg unterstellt wurde und um 1593 die Augsburgische Konfession annahm.
Lüneburg
weiterführende Informationen
Magdeburg, Erzstift
weiterführende Informationen
Mainz, Kurfürstentum (Erzstift)
weiterführende Informationen
Mantua (Mantova)
weiterführende Informationen
Naab, Fluss
weiterführende Informationen
Neuhäusel (Nové Zámky)
weiterführende Informationen
Neumarkt in der Oberpfalz
weiterführende Informationen
Neustadt bei Coburg
weiterführende Informationen
Nienburg (Saale)
weiterführende Informationen
Nienburg (Saale), Stift
Anm.: Ehemaliges reichsunmittelbares Benediktinerkloster, das im Jahr 1563 säkularisiert wurde.
Nürnberg
weiterführende Informationen
Obere Pfalz (Oberpfalz), Fürstentum
weiterführende Informationen
Osmanisches Reich
weiterführende Informationen
Paris
weiterführende Informationen
Pfalz-Hilpoltstein, Fürstentum
Anm.: Deputatfürstentum von Pfalz-Neuburg.
Plötzkau
weiterführende Informationen
Preußen
Anm.: Historische Landschaft im nordöstlichen Mitteleuropa, die seit 1525 in das Herzogtum Preußen und einen königlich-polnischen Teil geteilt war.
Prüll, Kloster
weiterführende Informationen
Querfurt
weiterführende Informationen
Regensburg
weiterführende Informationen
Rieder
weiterführende Informationen
Rudolstadt
weiterführende Informationen
Saalfeld
weiterführende Informationen
Sachsen-Altenburg, Herzogtum
weiterführende Informationen
Sachsen-Coburg, Herzogtum
weiterführende Informationen
Sachsen-Weimar, Herzogtum
weiterführende Informationen
Sachsen, Kurfürstentum
weiterführende Informationen
Saint-Denis
weiterführende Informationen
Sandersleben
weiterführende Informationen
Sankt Emmeram, Stift (Regensburg)
weiterführende Informationen
Schlesien, Herzogtum
weiterführende Informationen
Spanien, Königreich
weiterführende Informationen
Stolberg, Grafschaft
weiterführende Informationen
Tettau
weiterführende Informationen
Thebais
weiterführende Informationen
Thüringen
weiterführende Informationen
Thüringer Wald
weiterführende Informationen
Toskana, Großherzogtum
weiterführende Informationen
Venedig, Republik (Repùblica de Venessia)
weiterführende Informationen
Weimar
weiterführende Informationen
Wernigerode, Grafschaft
weiterführende Informationen
Weser, Fluss
weiterführende Informationen
Wien
weiterführende Informationen
Würzburg
weiterführende Informationen
Benediktiner (Ordo Sancti Benedicti)
weiterführende Informationen
Bursfelder Kongretation (Congregatio Bursfeldensis)
weiterführende Informationen
Anm.: Im Jahr 1433 gegründete Kongregation des Benediktinerordens, die von der Reformbewegung in den Klöstern Clus und Bursfelde ausging.
Gernrode, Stiftskapitel
Heiliges Römisches Reich, Reichshofrat
weiterführende Informationen
Heiliges Römisches Reich, Reichskammergericht
weiterführende Informationen
Heiliges Römisches Reich, Reichskanzlei
Jesuiten (Societas Jesu)
weiterführende Informationen
Kartäuser (Ordo Cartusianorum)
weiterführende Informationen
Köln, Domkapitel
weiterführende Informationen
Nürnberg, Rat der Reichsstadt
Der Augsburger Reichsabschied vom 25. September 1555 [Augsburger Religionsfrieden und Exekutionsordnung], in: Kaiser und Reich. Klassische Texte und Dokumente zur Verfassungsgeschichte des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation vom Beginn des 12. Jahrhunderts bis zum Jahre 1806, hg. von Arno Buschmann, München: 1984, S. 215-282. [Nachweis im GVK]
Kaiser Ferdinand II. (Heiliges Römisches Reich): Restitutionsedikt vom 6. März 1629, in: Das Restitutionsedikt Kaiser Ferdinands II. vom 6. März 1629. Eine rechtsgeschichtliche Untersuchung, hg. von Michael Frisch, Tübingen: 1993, S. 183-194. [Nachweis im GVK]
König Ferdinand I. (Heiliges Römisches Reich): Declaratio Ferdinandea vom 24. September 1555, in: Der Augsburger Religionsfriede vom 25. September 1555. Kritische Ausgabe des Textes mit den Entwürfen und der königlichen Deklaration, hg. von Karl Brandi, Göttingen: 1927, S. 52-54. [Nachweis im GVK]
Der Passauer Vertrag vom 2. August 1552 (Edition I), in: Der Passauer Vertrag (1552). Einleitung und Edition, hg. von Volker Henning Drecoll, Berlin: 2000, S. 95-134. (Arbeiten zur Kirchengeschichte) [Nachweis im GVK]