Die leiche Meines sehligen bruders, noch
besichtigett, da doch die lineamenta,
noch jn etwas, zu erkennen.
hernacher ins forwergk vndt garten.
Nachmittags hinauß geritten, <die haüptroß.>
4 Schweine, 2 Rehe von Deßaw.
1 hirsch, 1 Stück wjldt, vndt 8 Rehe,
von<m> harz, bekommen.
Jtem 8 hasen von hinnen, auch 1 großen
zehenPfund (libra)℔: carpen.
J'ay respondu avec le conseil du President
convenientemente au Prince Auguste.
Samstag♄ den 2. Februar
Schreiben auß hollandt vndt Preüßen.
Den 13. November ist Printz Vladislaus
zum Könige erwehlet in Polen, den
14. November hat er der kron geschworen,
den 28. Ianuarij, soll der alte König
begraben werden, den 30. Ianuar die
krönung des Vladislai Sigismundj vor-
gehen, den 6. Februar (alles stilo novo)
der landttag zu Crackow, der krieg in
die Moßkow gehet gewiß fortt. <Creütz
ist Oberster zu fuß worden.>
Jn<m> hagen seindt Englische gesandten
Conte d'Arondelle vndt Amstrutter
ankommen, einer der Königinn in Böhmen zu
assistiren, vndt in Engellandt zu ziehen zu
persuadiren, der ander naher Deützschlandt
fortzuraysen, zum frieden allerseits zu
helfen, insonderheitt aber, auch den
trefues in hollandt zu befördern.
Pour mes sollicitations il <me> donne bonne
esperance, pourveu qu'on les recerche[!]
en la forme requise.
Abermals hieroben vor Meinem
gemach zu Bernburg predigen laßen.
Die Schwestern, vndt wir seindt
in meinem gemach geseßen, die
Junckern vndt hofdiener draußen,
die Thür geöfnet worden.
Schreiben, præparatoria, hinc jnde.
Bernburgk.
Anno 1633.
Montag☽ den 4. Februarij.
Diesen abendt seindt die eingeladenen
gäste, als <die> herr<n>vettern Fürst Augustus vndt
Fürst Ludwig, sambt ihren gemahlinnen,
auch Fürst August ältistem Sohn vndt Tochter, in fürstlichem
comitat, des dem leichbegängnüß beyzu-
wohnen erschienen, <wie auch Fürst Geörge Aribert.>
Præparatoria vollkömblich zum conduct,
vndt Fürstliche lejchbegängnüß Meines Sehligen
Bruders <weylandt> Fürst Ernsts zu Anhaltt Liebden gemacht,
wiewol nicht alles perfect sein kan.
Diesen abendt, habe ich mich als kläger,
in meinem gemach innegehalten, darinnen
die condolenzen mündtlich angenommen,
vndt speisen laßen.
Der Meckelburgische gesandte Bräne hat
sich endtschuldiget, das er nicht erschiene,
dieweil er vmb des grundeyses willen,
vber die Elbe zu kommen, aufgehalten würde.
Frühegestückt in den gemächern.
Vmb 1 vhr Nachmittags ist die pompa funebris
solenniter angegangen (nach dem der erste
pulß vmb 10 der ander vmb 11 vhr, der
dritte vmb 12 geschehen, vndt es sich, mitt dem
kriegsvolck in etwas verweylet) mitt
zwar gewöhnlichen vndt bey vnserm hause
gebraüchlichen ceremonien, iedoch ist vber
daßelbige noch, meinem Sehligen bruder zu ehren,
1 compagnie zu roß vor den conduct her mitt
aufgerichteter fahne, vndt die heerpaucker
vndt Trommeter vorher, welche zu roß
geschlagen vndt dreymal geblasen, durch
den leütenambt Walwitz geführet worden,
vndt hat gleichsfals den ganzen conduct
oder proceßion, 1 andere compagnie zu roß, durch
den cornet Raht geführet, beschloßen.
Za Vber die gewöhnlichen insignia oder fahnen,
ist noch eine Trawerfahne <vorgetragen> vndt Trawer-
roß <vor> vorgeführet worden, der waffeniung <Murlo>
|| [[Handschrift: 8r]]
hat einen ganz vergüldeten küriß ange-
habt. Die pferde seindt durch zwey vndt
zween vom adel wie braüchlich geführet,
vndt die fahnen durch Rittmeister,
außer der Trawerfahne welche leütenambt
Greiffemberg getragen, gehalten worden.
Die leiche hat man auf einem <bekleideten> wagen,
mitt 6 bekleideten pferden, geführet,
(zu verschonung des Frawenzimmers, jn
dieser kalten zeitt) die vom adel neben
her gegangen, welche Sie vor der kirche
abheben, vndt hinein tragen müßen. Die
insignia vndt fahnen sejndt in wehrender
leichpredigt biß zur sepultur gehalten worden,
auch der page bey der leiche stehen blieben.
Die insignia so zwischen den fahnen
getragen worden von vom adeln, seindt
gewesen die vergüldeten sporen, d ein
bloß vergüldetes schwert, ein helmlin
sambt gehörigem federpusch darzu, vndt
ein Regimentstab. Auf dem Sargk
ist auch ein vergüldeter degen gelegen.
Nach verrichteter Predigt, vndt theils ge-
sängen, bey beysezung der leiche in dero Ruhe-
kämmerlein, haben abermals die Trompter
vndt heerpaucker sich hören laßen,
vndt seindt flugks auf einander,
drey salven geschehen, die erste von der
ersten trouppe Reütter, die andere von
den Mußcketirern, die dritte von der
andern trouppe Reütter.
Nota Bene[:] herrvetter Fürst Ludwigs compagnie zu fuß
marchirte auf beyden seitten, neben der
proceßion her.
Man ist wieder <nemlich die Fürstlichen personen> auß der kirche gefahren.
Sonsten eben die proceßion gehalten worden.
Die insignia aber sejndt in der kirche ge-
blieben, (biß sje hernacher weggebracht)
benebens dem page im küriß.
Jch habe die proceßion aufzeichnen vndt
abmahlen laßen. Man ist zwar, <bey> der alten
observantz vnsers fürstlichen hauses verblieben,
|| [[Handschrift: 9r]]
hat sie auch nicht geendert, sondern
nur vermehret, vndt also dieses be-
gräbnüß, (dergleichen wol jn ezlich
hundert iahren, jn vnserm hause, njcht mag
sein gehalten worden) meinem Seligen bruder
zu ehren, dieweil er als ein heldt,
<wiewol ich es in einer andern occasion hette wüntzschen mögen,>
ritterlich sein leben verlohren, auf Solda-
tische manier halten laßen. Die
Reütter seindt mehrentheils auß
den lehenroßen bestanden.
Der Oberste, Dieterich von dem Werder,
hat des herzogs, vndt der herzogin
von Meckelburgk stelle vertretten,
vndt ist neben vns beyden, als mir,
vndt Meinem bruder, Fürst Friederich, also-
baldt, auf die leiche gefolget.
Nota Bene[:] Es jst alßbaldt im platz des schloßes,
die stange der Ascanischen Fahne so
Rittmeister hartwich Werder getragen,
zerbrochen pro malo omine der Ascanischen trac-
taten so wir itzo vor der handt haben.
heütte Nachmittags ist man wieder,
voneinander gezogen, vndt ezliche vom
adel noch alhier geblieben.
Mitt Rittmeister Wieterßhejm conversirt.
Donnerstag♃ den 7. Februarij.
Murle wehrhafftig gemachtt, <sans soufflet.>
Wartemßleben dimittirt, wejl er
fortzjehen will, mjtt Greiffembergk.
Mitt dem Superintendenten conversirt.
Schwester Louise Amalia ist nach Deßaw. Schwester Anna Sophia
gestern nach Cöhten mitt Fürst Ludwig[.]
Mitt Præsidenten conferirt wegen Fürst Ernsts verlaßenschafft.
hinauß geritten mitt bruder Frjtzen.
Berndt von Wartemßleben, seinen abschiedt gegeben,
weil er mitt Greiffemberg fortziehen will.
Greiffembergen, detractum annulum Fürst Ernsts
verehrt. Il s'en est excusè au commencement,
mais en fin l'a acceptè.
Nach Cöhten, mitt Bruder Fritzen, vndt
dem Præsidenten auch dem iungen Knoche, etcetera[.]
Deliberirt vndt concludirt, wegen meines Bru-
ders ferrneren rayse, vndt verschickung:
das quid, soll Jährlich sejn: 2000
kronen, thun im wechßel 2664 ThalerThlr:
also alle quartal 666 ThalerThlr: zu vbermachen.
An itzo aber solle Mejn bruder, 500 ThalerThlr:
baar, mitt auf die rayse nehmen,
400 ThalerThlr: zu völliger richtigmachung der
Parisjschen schuldt, vndt 666 ThalerThlr: auf das erste
quartal, alsobaldt mjttzugeben. Facit: 1566 Livres tournois₶:
Media unde? Kejn Mittel, bey so vber-
haüfften begräbnüßkosten, vndt andern
außgaben. Ergo: durch anlehen, zu suchen.
Zeitt: Je eher ie lieber, con dineros.
Locus: Pariß, ein Jahr lang. Jnterims-
rayse jn Engellandt, in der Sommerhitze.
Nachmittags mitt gutem glimpf wieder
von einander gezogen, Fürst Ludwig nach halle, ich nach
Bernburg mitt Meinem Bruder vndt Præsidenten[.]
Avis daß die Schwedischen Bambergk
wieder eingenommen, vor Cronach aber,
stöße gekriegt, 200 Mann darvor
gequetzscht worden, vndt 150 geblieben.
Eine fliegende armèe, soll ins landt
zu Meißen, einfallen.
Zeitung das der Bayerfürst gewiß mitt
tode abgangen. Es gehet also gewaltig,
eine kurtze zeitt hero vber hohe haüpter.
Eine leichpredigt in der alten Stadt,
vom Superintendenten, Magistro Conrado Reinhardo
meinem Sehligen bruder noch zu<r> ehrengedechtnüß,
halten laßen, auch dieselbe solenniter
besuchtt vndt mittangehöret.
Nachmittags predigt, jn der Schloß-
kirchen vorm berge.
Dem Præsidenten vndt Schwartzenbergern
commission ertheilet, mitt den vbrigen
dienern Meines bruders Fürst Ernst Sehliger zu tractiren,
|| [[Handschrift: 11r]]
welches Gott lob, zimlich wol abge-
gangen.
So haben wir auch die vbrige verlaßen-
schafft, an kleidern, Silber, vndt kleinodien,
vndter vns distribuiret. Nota Bene[:] die rechte in
diesen landen wollen, das auch auf die freẅ-
lein, der herren ihre mobilien, vererbet
werden sollen.
Schreiben vom herzog von Wirtemberg. Jtem:
vom herzog von Brigk, das sejn Sohn, hertzog
Rudolff mitt todt abgegangen.
Avis; das in der Schlesie, ejn treffen
vorgangen.
Vopelius jst zu Dresen[!] e gerichtet worden,
dieweil er das Schloß alda2 aufgegeben,
Franckrejch rüstet sich wieder Deützsch-
landt.
Staden tractiren trefues allein
mjtt den Njederländern, wollen die frembden
nationen außiagen. Offeriren ChurSachsen monatlich,
20 mille ThalerThlr: zum kriege. Wollen sich wegen der
Jülischen lande wol vergleichen.
Insolence de Fürst Ernsts diener. Sie certiren
(avec effronterie) de lucro captando, wir aber,
de damno vitando.
Der wagenmeister Mejnes bruders Sehliger,
hat einen armen Mann in der Stadt, ohne einige
gegebene vrsache, erstochen. Der Thäter aber
ist entrunnen.
Jnconsideration de Georg Haubold von Einsiedel envers moy,
en presence de mon frere Fürst Friedrich[.]
Den alten Marschalck Erlach besucht,
djeweil er das podagram hatt.
Præsident hat das seinige treülich
geleistet die tolle<n> köpfe vndter
einen hut zu bringen, wie auch
Schwartzenberger.
Knesebeck hat mich angesprochen.
Den Rähten vndt Offizianten, auch
Greiffembergern a Dieu gesagt,
vndt in Gottes nahmen mitt allem
comitat wieder nach harzgeroda,
|| [[Handschrift: 12r]]
Harzge-
roda. alda der kleine Erdtmann Gjdeon
(Gott lob) wol auf, vndt alles in
gutem zustande. <Er hat 4 zähne bekommen.>
Melchior Loyß vndt Paul Ludwig con argenteria nach
halle vndt Lipsja, Gott gebe zu glück, <Amen[.]>
heütte Morgen, jst ein feẅer in der Thor-
stube zu Bernburg außkommen, sans dommage
toutesfois, de remarque.
Donnerstag♃ den 14den: Februarij.
Jn die kirche, vndt predigt gehöret.
Geschrieben an Præsjdenten an Marschalck, vndt
auch an die hertzoginn von Braunschweig.
Mjtt dem herren Leüthnero, conversirt.
<Den Medicum Lanium dimittirt, nach Quedlinburg[.]>
Mejn bruder, nach Oscherßleben, vndt Schönjngen.
Schreiben von halle, vom Melchior Loys.
hinauß spatziren in diesem schönem wetter.
Nota Bene Le songe, que j'eus ce mattin, de perdre une
grosse dent maxillaire, branslant l'autre auprès,
Jtem: de la pauvre femme quj me rencontra auprès
de mon lict, ayant un enfant sur les bras.
Caspar Pfau von halle wiederkommen. Fürst Ludwig will die Graf-
schafft Ascanien annehmen, vndt sich mitt Gruben,
wegen Schnedtlingen, gegen Grüningen, vndt
Schlanstedt vergleichen. Jch aber mag mich da-
mitt nicht verwirren, wo der Kayser nicht
mitt zu frieden jst.
Gustavus horn soll die Kayßerlichen<Bayerische>
armèe auf das haüpt geschlagen haben.
Caspar Pfau hat bey Oxenstern, den Abrechnungspunct,
mitt der Königlichen kammer, biß auf den Februar erhalten,
so wol auch die vorgeschlagene patenta, vndt
die Aßcanische prætension vor Fürst Ludwigen. perge perge perge
Sonsten haben die Schwedischen dje durchzugskosten, nicht
wollen paßiren laßen, vndt gesagt, es wehre nicht
in der alliantz außgedruckt, aber an izo haben Sie es
geschehen laßen. Mais quj payera le trop,
que mes pauvres sujets ont endurè plus que les autres?
Jnterim patitur justus, vndt muß noch
danck habt, darzu sagen.
Caspar Pfau hat erzehlt inter alia von dem koboldt,
welcher sjch an itzo zu halle befindet, vndt sagt
|| [[Handschrift: 13r]]
er seye quartiermeister vber 200 andere.
Es sollen auch wenig tage hero, gewaltige
spectra sich sehen laßen auf der Moritzburgk,
vndter andern 12 Reütter, welche ohne köpffe
die ronde halten im Schloß alda.
Oxenstern nennet sich general legat etcetera
F helt seine authoritet gewaltig,
leßet fürstliche gesandten, wol 8 tage auf
audientz warten, vndt Fürst Ludwig gibt ihm al-
lenthalben, auch in seinem eigenen hause
die Oberstelle. Nota Bene Nota Bene[:] die Schweden haben eine
neẅe formulam concordiæ schmieden, vndt
alle Reformirte abschaffen wollen, wie Sie
aber vermerckt, daß die Frantzösischen vndt Sta-
dische gesandten3, sich interponiren wollen,
(weil Sie beyde, der Reformierten religion zugethan
sein) haben Sie die pfeiffe eingezogen, vndt
fein darmitt stille geschwjegen.
Jniquum petas, æquum ut auferas.
Es soll noch vngewiß sein, das der
Bayerfürst todt ist.
Schreiben von Benthejm, vndt herzogs hans von Zweybrück.
Avis von Riedern, wegen eines Soldatenmords.
Consiljum so jch jhnen gegeben.
Avis vom hofmeister Schilljng, das die krönung
<des> Königs in Polen, Vladislaj zu Krakaw, in ein
stecken gerahte, von wegen seiner vnpaßlig-
keitt. General Bannir vndt Feldtmarschall
Horn hetten eine stadtliche victorie am
Lech wieder Beyern erhalten, 30 fahnen, vndt
23 stück erobert, das fußvolck geschlagen,
getrent, vndt die Reütterey in dje
flucht vndt confusion gebrachtt. Der König in
Frankreich will eine gar starcke armèe in
Deützschlandt senden. <Pasquil zu Brüssel.>
Ces jours passèz un garçon f de
14 ans, fut decapitè & bruslè a Mertzin,
au pays de mon Oncle Fürst Ludwig pour avoir
commis une abomination inusitèe, <avec un veau.>
<Mala omina mehrerer landstraffen.>
Avisen von Leiptzigk nichts besonders.
Præparatoria ad jter, Deo adjuvante.
Sonst verliehre ich sehr viel an anschlägen.
Avis von zweyen orten, das die krö-
nung in Polen schon vor sich gegangen, dörfte
also Friedrich von Schillings schreiben wol nur eine ten-
tation sein, <mich von der Pollnischen werbung abzuhalten.>
hinauß nach Schjela spatziren geritten,
vndter den fohlen 5 Stuhten, vndt 4
hengste befunden, ohne die drey noch
vbrige forwergsackerpferde.
Mein Bruder Fürst Friederich ist von
Schöningen vndt Oscherßleben wiederkommen,
hat die güldene kette mittgebracht,
nebenst schreiben, von der hertzoginn, gar
freündt: vndt höfljch. Der Sonderß-
hausjsche Stallmeister Oberhaüpt, jst auch
mittkommen, mitt dem ich conversiret.
Avis das nicht allein die spectra zu
Halle, sondern auch zu Wolfenbüttel
vndt Ascherßleben sich starck sehen
laßen, also daß kurtzverwichener tagen,
in dem See zu Ascherßleben, ein solches
sausen[,] brausen vndt geschrey gehöret
worden, als wenn alle Teüfel ledig
wehren. Zu dem so hat es auch große
stücke eißschollen, in die höhe geworfen,
also das die fischer sich geförchtet,
vndt darvon lauffen müßen.
Des morgends ist noch alles in vorigen
stande vndt die See zugefroren gewesen.
Es hat aber auch die<selbe> Nacht geschienen
als Stünde die gantze see im feẅer,
vndt seindt grausame lamentationes,
gehöret worden.
Zu Wolfenbüttel aufm Schloß, soll es gar
viel gespenste geben. Vndt an
|| [[Handschrift: 15r]]
dem wall, seye ein groß stück erde,
als eine bresche von sich selber ein-
gefallen, die könne man nicht repari-
ren, wie sehr man Sich auch drümb
bemühet. Jst ein wunderding!
Es scheinet der Teüfel seye ledig,
vndt habe große gewalt in den letzten
zeitten vberkommen.
Nota Bene Nota Bene[:] ChurSachsen hat sich nicht cathegorice,
gegen Oxenstierna erklären wollen,
(quoy que cela l'aye[!] offencè) sondern gesagt,
er müste mitt Chur Brandenburg erstlich drauß
communiciren, dieweil es ein allgemein
werck wehre, vndt Chu<r>Sachsen nicht alleine
concernirte.
Bruder Fritz ist in gefahr gewesen,
wegen der streiffenden rotten, auß Wol-
fenbüttel iedoch Gott lob, gar sicher
durchkommen.
Zu Rieder ligt wieder volck, die
plackereyen haben kein ende.
hartz-
geroda. Donnerstag♃ den 21. Februarij. böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ
geroda. Donnerstag♃ den 21. Februarij. böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ
<3 DalersDal: a une povre femme de Güntersberge[.]>
Predigt gehöret. Tristitia dj Madama
per leb bestemie <Mon songe d'avoir veu revivre
en leurs sepulchres, feu Son Altesse[,] feu Madame[,]
feu Fürst Ernst me tançant d'estre cause <de sa mort si soudaine avec plaintes.>>
An Christof von Zedlitz, auf Morgen, gebe gott datirt
wegen anweysung herzog Franz Albrechts vndt hern Schafgotzsch
auf die Hebronnische gelder, geschrieben.
Jtem: an Schwartzburg wegen allerley
anliegen.
J'ay eu, une attacque fievreuse.
<Röder hat die Riedrischen exorbitantzien abgewendett.>
Avis von Bernburg durch Melchior Loyß daß Fürst Ludwig die
Grafschafft Aßcanien, nebens den Äemptern
Gröningen, vndt Agken eingereümet,
Jtem: salvaguardien vom Ochsenstern,
vndt avis auß Frankreich von Adolf Börstel[.] Dis-
suasio Fürst Friedrich nicht in Frankreich vmb Rolets
impudentz vndt schelmischen gemühts willen,
zu schicken.
Songe d'avoir esgrattignè avec le doigt
les deux dents de devant au dessous, & d'en
avoir ainsy arrachè deux beaux petits
crucifix, comme d'yvoire, ruisselants de
sang, principalement du costè ou nostre Sau-
veur fut percè d'une lance, & ces cru-
cifix eussent estè fort complets l'un comme
l'autre, la croix[,] la teste[,] les yeux[,] tout le
visage, & le corps, avec les jambes & bras,
percèz & enclouèz[,] le corps liè, comme on a
accoustumè de les peindre ou entailler.
Ils estoyent separèz, les deux crucifix, &
point attachèz l'un a l'autre, & le principal
est qu'ils ruisseloyent de sang. Peut estre
signifiera ce, deux enfans jumeaux,
quj paraventure mourront incontinent
ou seront morts. Dieu le scait.
Es hat sich mitt Meiner fiebrischen
disposition, gliedermattigkeitt, husten,
haüptwehe etcetera durchs bluhten, vndt Arz-
neyen des Lanij, Gott seye gedancktt wol gebessert.
Mes gentilhommes Röder & Bilaw ont ap-
portè aux villages des bajllages de Gernrode
& Ballenstedt (apres leur ruine presque
finale) les sauvegardes envoyèez par Fürst Ludwig
d'Oxenstierna, mais, ils ont courru grande
fortune, ayans estè emprisonnèz de 16
Rejtres tous deux, & delivrèz tost
apres de 30 autres. C'est un bel hazard.
Jls sont donc revenus fraix & entiers,
quoy que l'un ait estè un peu mal
traittè, & pour cela ont honte de le confesser.
Gleich wie gestern, laxativa des
Medicj Nicolaj Lanij, gebrauchtt,
vndt mich jnne gehalten, auch von
den Schwestern, so alhier geblieben,
besucht worden.
heütte ist Meiner freundlichen herzlieb(st)en gemahljn geburts-
tag, an welchem Jhre Liebden durch Gottes
|| [[Handschrift: 17r]]
gnadenreiche verleyhung, das dreißig-
ste Jahr erfüllet vndt außgebracht,
auch von nun an, das 31. antretten,
der Allmächtige erhalte Jhre Liebden noch
viel iahr, nach Seinem Göttlichen willen,
in allem wolstande, Amen.
Purgation eingenommen.
Zeitung das der hertzog von Frjdlandt, 18 Offizi-
rer, darundter ein Oberster, vndt ezliche
Obrist leutnants[,] Rittmeister vndt capitajns gewesen,
auch zween bey den Stücken, wegen der
fluchtt vor Lützen, vndt verliehrung der
Stücke alda, zu Prag justifiziren laßen.
Vndt die Kayserjschen sollen Sjch, vber alle
maßen sehr stärcken.
Der alte Sigfridt von hejmb, ist
vor wenig tagen zu Quedlinburg gar
Christlich gestorben.
Avis: das vorgestriges tages, Au-
gustus von heimb, zu Ermsleben,
auch plötzlich gestorben. Jst mjr
gar leydt, vmb den guten, aufrichtigen
ehrlichen Mann. Jst also, ein
bruder, dem andern, geschwinde nachgefolget.
Caspar Pfau herkommen. Sagt, es seye
noch nichts gewißes mitt Ascanien
vor Fürst Ludwigen.
Nota Bene[:] Hier au soir parlant
avec Madame d'un voyage, une
de nos chandelles, bruslant en
pleine flamme, s'estaignit de soy
mesme, tout soudajnement, sans
vent quelconque, toutes les portes
& fenestres estans bien fermèes.
Sebastian Jahrs hat 50 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gersten zu Garleben
versagt zu 18 ThalerThlr: vndt trift das
Garlebener maß mjtt dem Quedlinburger fast
vbereyn. Weitzen soll 30 ThalerThlr:
gelten, daran Madame wol 400 ThalerThlr:
neẅlich schaden gelitten, in dem Sie ein
40 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: zu 20 ThalerThlr: verkauffen müßen.
Avis, daß sich Elector Saxoniæ gegen Rittmeister
Knochen beschwehrt, daß ich ihn nicht
zum begräbnüß gebehten, er hette
vielleicht auch etwas darbey thun können,
ich hette nur ejnmal, zu ihm geschjckt,
darnach wieder still geschwiegen, perge perge perge
Nota Bene[:] Quand je poursuis la fortune,
elle me fuit, q mais quand je m'en
retire, elle me s'offre a moy, ainsy
ie suis long temps malheureux,
retenu & tourmentè 14 12 ans en
ça avec grand desplaysir, entre la
crainte, & l'esperance.
Jtzt in dem ich im werck bin, Wieterß-
heimb zu beschreiben, kömbt Bruder Friz
vnvorsehens an, schlägt mir, Fürst Ludwigs vndt
des Præsidenten consilium vor, wegen
verschickung Meines bruders, nach
Dresen[!], darinnen jch selbsten, vor
Meine person, intentioniret war.
Lettres des Aissema. Les Etats
suivant leur coustume, se mocquent
de mes lettres, disans que j'ay
desja transigè devant 5 ou 6 ans,
avec le Conte Maurice pour cela.
Je luy ay rescrit ce que'l falloit.
Continuation von dreyen orten, daß Gronßfeld
mitt seiner armèe auf der nähe. Endtlichen:
Graff von Gronsfeldt liege zu horemburg.
Bruder Frizen nacher Dresen[!] laßen raysen,
pour acquerir la debte de feu mon frere.
handtschreiben an Churfürsten von Saxen mittgegeben.
Avis von hamburg, es hetten mich die Staden
gerne zahlen wollen, wenn es nicht schon bezahlt
wehre, durch Graf Moritz, von Naßaw. Ô jn-
gratitude detestable! laquelle se plait
en injustice & faussetèz. Dieu les con-
vertisse & leur donne un a meilleur sens.
Gefahr wegen Gronßfelders, wirdt confirmirt.
Avjs auß Hollstein, von Meinem Schwager.
Avis auß Dantzigk, daß sie alda wegen
der wahl des neẅerwehlten Königs,
Vladislaj IV: gewaltig triumphiret, mitt
freẅdenfeẅern, racketen, triumphb<p>ro-
ceßen, salven, feẅerwercken, vndt dergleichen.
Er Vla König Vladislaus quartus soll zwar kranck
sein worden, vor der krönung, baldt aber her-
nacher, habe es Sich mitt ihm gebeßert.
Avis djesen abendt von Caspar Pfau daß
zwar Graf von Gronsfeldt, Wolfenbüttel
mitt 200 wagen proviantirt, das aber
die confoy wieder zurügkec nach dem Weser-
strom zugehe, vmb Heßen herümb, habe
es auch keine gefahr.