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Tagebuch des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg: Juni 1636


Überlieferung: LASA Dessau-Roßlau, Z 18 Abt. Bernburg, A 9b Nr. 14 Bd. XIV, fol. 127r-139v (vgl. Quellenbeschreibung).

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[Inhaltsverzeichnis]
01. Juni 1636
Leipzig → Weißenfels → Naumburg
  • Weiterreise nach Naumburg
  • Unterwegs Besichtigung des Schlachtfeldes bei Lützen
02. Juni 1636
Naumburg → Weimar
  • Weiterfahrt nach Weimar
  • Begrüßung durch Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar und dessen ältesten Sohn Johann Ernst II.
03. Juni 1636
Weimar
  • Korrespondenz
  • Abfertigung des Begleitschutzes
  • Jagd mit dem Herzog von Sachsen-Weimar
  • Söhne des Herzogs
  • Begegnung mit Herzog Ernst I. von Sachsen-Weimar
  • Gespräch mit dem sächsisch-weimarischen Obristen Jaroslaus Wolf von Steinbach
  • Musik beim Essen
  • Schöne Gläser aus Weimar
04. Juni 1636
Weimar
  • Gartenspaziergang
  • Besichtigung der Drechselstube und Wunderkammer des Herzogs Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar
  • Anhörung der Predigt
  • Besuch durch Herzog Albrecht von Sachsen-Weimar
  • Nachrichten
  • Fortwährende Schwangerschaften der anhaltisch-plötzkauischen Hofmeisterin Mackwitz
05. Juni 1636
Weimar
  • Zweimaliger Kirchgang zu Pfingsten
  • Gartenspaziergang mit Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar
  • Hilfsangebote durch alle drei Weimarer Herzöge
  • Anwesenheit des hennebergischen Oberaufsehers Ludwig Ernst von Marschall
  • Besichtigung eines leichten Feldgeschützes
  • Besuch beim Hofmaler Christian Richter
06. Juni 1636
Weimar
  • Zweimaliger Kirchgang
  • Herzog Albrecht von Sachsen-Weimar, dessen Gemahlin Dorothea und Herzog Ernst I. von Sachsen-Weimar als Mittagsgäste
  • Geldangelegenheiten
  • Besuche durch den schwarzburgisch-rudolstädtischen Rat Dr. Georg Frantzke sowie den sächsisch-weimarischen Kammer-, Hof- und Konsistorialrat Dr. Lorenz Braun
  • Korrespondenz
  • Abendessen bei Herzog Albrecht und Herzogin Dorothea
07. Juni 1636
Weimar → Kranichfeld
  • Kirchgang
  • Gespräch mit Marschall
  • Reise nach Kranichfeld
  • Besuch bei Gräfin Anna Sophia von Schwarzburg-Rudolstadt
08. Juni 1636
Kranichfeld
  • Nachricht von der Geburt der Herzogin Wilhelmina Eleonora von Sachsen-Weimar
  • Gespräch mit der Gräfin von Schwarzburg-Rudolstadt
09. Juni 1636
Kranichfeld → Arnstadt → Kranichfeld
  • Fahrt mit der Gräfin von Schwarzburg-Rudolstadt nach Arnstadt
  • Rundgang durch Garten und Schloss
  • Gespräch mit Graf Günther XLII. von Schwarzburg-Sondershausen
  • Rückkehr nach Kranichfeld
  • Korrespondenz
  • Besichtigung des gräflichen Gartens in Kranichfeld
10. Juni 1636
Kranichfeld → Weimar
  • Betstunde
  • Weiterreise mit der Gräfin von Schwarzburg-Rudolstadt nach Weimar
  • Begrüßung und Bewirtung durch Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar
11. Juni 1636
Weimar
  • Abendgebet
  • Schießübungen mit der Armbrust
  • Gespräche mit der Gräfin von Schwarzburg-Rudolstadt
12. Juni 1636
Weimar
  • Zweimaliger Kirchgang
  • Vogelschießen
  • Nachrichten
13. Juni 1636
Weimar → Lützendorf → Weimar
  • Betstunde
  • Besuch der Hochzeitsfeier des Hofarztes Martin Gebler am Nachmittag
  • Besichtigung des Vorwerks Lützendorf mit Herzog Ernst I. von Sachsen-Weimar und der Gräfin von Schwarzburg-Rudolstadt am Vormittag
  • Vogelschießen
14. Juni 1636
Weimar
  • Korrespondenz
  • Kriegsnachrichten
  • Gespräche mit der Gräfin von Schwarzburg-Rudolstadt und Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar
  • Komödie und Schlossbesichtigung
  • Besuch bei Gebler am Abend
15. Juni 1636
Weimar
  • Gespräche mit dem Herzog von Sachsen-Weimar und der Gräfin von Schwarzburg-Rudolstadt
  • Besichtigung von Haus und Garten des Herzogs Ernst I. von Sachsen-Weimar
  • Betstunde
  • Abendessen beim Herzog von Sachsen-Weimar
16. Juni 1636
Weimar
  • Abreise der Gräfin von Schwarzburg-Rudolstadt nach Kranichfeld
  • Gespräch mit Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar
  • Anwesenheit des Veit Ludwig von Hutten
  • Geldangelegenheiten
  • Abendessen bei den drei Herzögen von Sachsen-Weimar
17. Juni 1636
Weimar
  • Anhörung zweier Predigten
  • Zeitvertreib mit Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar
  • Abreise von Herzog Ernst I. von Sachsen-Weimar
18. Juni 1636
Weimar → Nohra → Erfurt → Weimar
  • Fahrt nach Erfurt
  • Besichtigung der Stadtbefestigung und großen Domglocke
  • Marschall als Essensgast
  • Kriegsnachrichten
  • Rückkehr nach Weimar
  • Bewirtung durch Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar
  • Unterwegs wundersame Pfütze in Nohra und wilder Birnbaum mit Prophezeiung
19. Juni 1636
Weimar
  • Kriegsnachrichten
  • Anhörung der Predigt
  • Betstunde
  • Vogelschießen und Feuerwerk
20. Juni 1636
Weimar
  • Zweimalige Betstunde
  • Geldangelegenheiten
  • Abschied
21. Juni 1636
Weimar → Schulpforte → Naumburg → Weißenfels
  • Reise nach Weißenfels
  • Unterwegs Besichtigung der kursächsischen Fürstenschule im früheren Kloster Schulpforte
  • Besuch durch den Weißenfelser Amtshauptmann Rudolf von Dieskau
  • Begleitung durch den sächsisch-weimarischen Kammerjunker Rex
  • Kriegsnachrichten
22. Juni 1636
Weißenfels → Halle
  • Abschiedsgeschenke an die Weimarer Aufwärter Rex und Rabensteiner
  • Weiterfahrt nach Halle (Saale)
  • Besuch durch den Komponisten und Organisten Samuel Scheidt
  • Kaiserlicher Obrist Paul von Morzin und Obristleutnant Arndt Gebhard Stammer als Abendgäste
23. Juni 1636
Halle → Werdershausen → Bernburg
  • Weiterreise nach Bernburg
  • Gespräche mit dem Hof- und Regierungsrat Georg Friedrich Schwartzenberger, Erlach, dessen Sohn August Ernst, dem in der Stadt einquartierten kursächsischen Obristen Wilhelm von Brincken und dem Regierungspräsidenten Heinrich von Börstel
  • Korrespondenz
  • Unterhaltung mit dem Magdeburgischen Domherren Cuno von Alvensleben
  • Todesnachrichten
  • Entschuldigung durch Morzin
24. Juni 1636
Bernburg
  • Besuch durch August Ernst von Erlach
  • Gespräch mit Schwartzenberger sowie dem Lehens- und Gerichtssekretär Paul Ludwig
  • Administratives
  • Beratung der nächsten Reisepläne
  • Klagen des Bürgermeisters Andreas Orlob d. J. und des Ratskämmerers Joachim Döring
  • Korrespondenz
25. Juni 1636
Bernburg → Zepzig → Bernburg
  • Beratungen und Gespräche mit Schwartzenberger
  • Besichtigung der Rüstkammer und anderer verwüsteter Schlossräume
  • Hofmarschall Erlach, Schwartzenberger und der Stadtvogt Johann Fuhrmeister als Essensgäste
  • Gestriger Besuch des Lustgartens
  • Administratives
  • Ausfahrt nach Zepzig
  • Kriegsfolgen
26. Juni 1636
Bernburg
  • Kirchgang
  • Korrespondenz
  • Brincken, Börstel sowie Burkhard und August Ernst von Erlach als Mittagsgäste
27. Juni 1636
Bernburg
  • Reisevorbereitungen
  • Administratives
  • Behandlung und Beratung durch den Leibarzt Dr. Johann Brandt und den alten Barbiermeister Friedrich Neuser
  • Abfertigung zahlreicher Bediensteter
  • Korrespondenz
  • Abschied von Börstel, dem Hofmarschall Erlach und Ludwig
  • Kriegsfolgen
  • Hoffnung auf göttlichen Beistand
28. Juni 1636
Bernburg → Halle
  • Reise nach Halle (Saale)
  • Gespräch mit Brincken
  • Melchior Siber als Mittags- und Abendgast
  • Besichtigung des Gartens von Stadtkämmerer Volkhard Grebe
  • Kriegsnachrichten
  • Abfertigung des Kammerjunkers Ernst Dietrich von Röder und des Pagen Brandt
  • Korrespondenz
29. Juni 1636
Halle → Naumburg
  • Weiterfahrt nach Naumburg
  • Ehemaliger magdeburgischer und halberstädtischer Kammerpräsident Franz von Trotha als Mitreisender
  • Besuch durch einen Aufwärter der Gräfin von Schwarzburg-Rudolstadt
  • Ressourcen benachbarter Territorien
  • Gespräch mit dem Leipziger Handelsmann Johann Joachim Göring
  • Beginn der Naumburger Peter-Pauls-Messe
30. Juni 1636
Naumburg
  • Besuch durch den Hamburger Kaufmann Hein Sillem
  • Ankunft des früheren Pagen Karl Heinrich von Nostitz
  • Korrespondenz
  • Gespräch mit dem Präzeptor des Paris von dem Werder
  • Mitteilung des sächsisch-weimarischen Stallmeisters Friedrich Albrecht von Rumrodt
  • Kriegsnachrichten und andere Neuigkeiten
|| [[Handschrift: 127r]]

Mittwoch den 1sten: Junij.


Mich zu Leiptzigk licentiirt, vndt beyde Börstel, wie auch
Bidersehen1 dim alda gelaßen, vndt mich mitt Einsiedeln,
<Rödern, vnd> Rindorfen, aufgemacht, mitt Meiner kutzsche, vndt vier
kleppern, nacher Weymar zu, ob Gott will zu raysen.
Die hofmeisterinn von Plötzka ist auch mitt nachgefahren.


Meilenm.
heütte von Leiptzigk nacher Weißenfelß zu Mittage 4
von dannen, nach der Nawmburgk Nachtlager
Sechß dragoner vom general Commissario vndt Obersten Schleinitz,
seindt mir zur convoy, von Leiptzigk auß mittgegeben
worden, wiewol ich sie schwehrlich erhalten können.
2

<6>


<Zwey meilen von Leiptzigk das feldt bey Lützen besehen, da die Schlacht geschehen,>
<vndt mein bruder geblieben.>

Donnerstag den 2. Junij.


Meilenm.
Von der Nawmburgk, nach Weymar
vndterwegens gefüttert, auf halbem wege.
Etwan ein 1½ meilen von Nawmburg ist eine partie
fußvolck 24 Mann starck a an vnß kommen, so
aber baldt ihr Fendrich fort marchiren heißen.
5


hertzog Wilhelm an den ich geschrieben gehabtt,
hat mir vom adel entgegen geschickt, vndt mich
annehmen laßen, mich auch selber, mitt seinem eltisten
Sohn, willkommen geheißen.

Freitag den 3. Junij.


Nach Bernburgk geschrieben, vndt die dragoner auch abgefertigett.

|| [[Handschrift: 127v]]


Vormittags hat hertzogk Wilhelm sich in meinen petitis bemühet.
Nachmittags aber seindt wir mitteinander hinauß auf die
iagt, es seindt drey hirsche geschoßen worden, einen
habe ich geschoßen, zweene herzog Wilm. Seine beyde eltisten
Söhne, hanß Ernst, vndt hanß Wilmchen seindt
auch mitt draußen gewesen. Seine beyde iüngsten
Söhne heißen: Adolf Wilhelm, vndt hanß Geörgen,
der elltiste von allen vieren hanß Ernst, ist im
achten iahr, hat an der rechten handt zween daumen,
der alleriüngste biß dato, hanß Geörge ist im
andern iahr. Gott behüte sie alle viere. Es seindt
schöne liebe kinder.


Jm rückwege von der iagt, einen hasen gehetzt,
vndt hertzogk Ernst mein vetter, ist vnß begegnet,
haben einander angesprochen.


Bey der Mittagsmahlzeitt war auch der Oberste
Steinbach, so aufm weißen berge, (da er capitain
war vndter den Kaplirischen,) neben mir, vom
Obersten Verdugo gefangen worden, vndt haben
vnß der allten geschichten erinnert.


Bey beyden Mahlzeitten, hat eine feine
musica aufgewartett.


herzog Wilhelm, hat mir schöne gläser gezeigett,
so alhier wie fast zu Venedig, <an>itzo gemacht werden.

|| [[Handschrift: 128r]]

Samstag den 4. Junij.


heütte Morgen, bin ich alhier zu Weymar, in garten
gegangen. Darnach in die dreßelstuben, darinnen
sich hertzogk Wilhelms Liebden mitt artigen sachen
zu drehen, sehr delectiren. Er hat mich auch in
sein cabinet geführt, darinnen Jhre Liebden schöne
mathematische instrumenten, auch hüpsche bücher,
theilß auß der Münchenischen kunstkammer
haben.


Nachmittags predigt gehört, jn der kirche,
auß meiner stube, vndt hertzog Albrecht
ist darnach in mein losament kommen, mich anzu-
sprechen, da wir dann gar amice mitteinander
geredet.


Zeitung daß der König in Polen, von einem Frantzosen2,
(welcher darzu von Jesuitern subornirt sein solle)
an den rücken mitt einem schoß3 gestreift seye
worden, weil er ihn durch sonderliche vorsehung
Gottes, durch den leib, dahin es gemeint gewesen,
nicht treffen können.


La gouvernante de Plözka, laquelle est
venuë icy avec moy, a estè six ans durant,
continuëllement enceincte.

|| [[Handschrift: 128v]]

Sonntag den 5. Junij. Pfingsten.


Auf heüttigem pfingstfest, zweymal in die kirche.


Jn garten spatziret, mitt hertzogk Wilhelm vormittags[.]


Nachmittags nach der predigt haben die herren alle
drey, herzog Wilhelm, hertzogk Albrecht, vndt herzog Ernst, mich
in mein gemach begleitett, vndt sich zu allem guten,
in meinen sachen erbohten, Dieu <nous> en donne les effects.


Der Oberaufseher in der Grafschaft hennebergk,
ein Marschalck von geschlecht, ist auch darbey gewesen,
im gemach, vndt mitt hertzog Wilhelm, wieder hinauß
gegangen, alß ich mitt den andern beyden herren conversirt.


herzog Wilhelm hatt mir eine invention gewiesen von hamilto-
nischen Regimentsstücklejn, da man 6 schöße4 darauß kan
geschwinde nacheinander abgehen laßen gar artig.


Jtem: bey dem Mahler, allerley Mahlereysachen,
vndt künstliche stücke gesehen.

Montag den 6. Junij.


Abermals zweymal in die kirche.


hertzogk Albrecht vndt Seine gemahlin, wie auch
hertzog Ernst, haben zu Mittage, mitt vnß gegeßen,
extraordinarie.


Alle drey herren, haben mir angezeigt die
convocation ihrer landtschaftStände, vndt wie
Sie mich gerne contentiren wollten, da nur media
vorhanden wehren. perge Dilationes.

|| [[Handschrift: 129r]]


Doctor Frantz ist wegen der FrawMuhme von Krannich-
feldt mich dahin einzuladen, bey mir gewesen.


Doctor Braun, habe ich auch zu mir kommen laßen.


Nach Krannichfeldt habe ich geschrieben, meiner ankunft halber.


Diesen abendt, haben wir bey hertzogk Albrecht vndt
Seiner gemahlin zu Nacht gegeßen, in seinem hause vndt residentz.
Er hat vnß gar höflich vndt wol tractirt.

Dienstag den 7ten: Junij.


Vormittags abermal zur kirchen.


Darnach mitt dem hennebergischen Oberaufseher,
einem von Marschalck, gute vertraẅliche discourß
gepflogen, wegen itziger zeitt beschaffenheitt,
wie auch der angefangenen heßischen vndt Wirtz-
burgischen Friedenstractaten.


Meilenm.
Nachmittags, nach Krannichfeldt gezogen,
die Frawmuhme alda angesprochen, welche
mich gar höflich willkomb geheißen, vndt
viel confidente dißcourß mitt mir gehabt.
2

Mittwoch den 8. Junij.


Ein Trompter von hertzogk Wilhelm, so diese<gestern>
abendt noch <von Weymar> anhero geschickt worden, bringt
den fröliche[n] avis, daß meine Muhme die hertzoginn
alda gestern abendt zwischen 7 vndt 8 vhren, gar
glücklich vndt leicht, mitt einem iungen Freẅlein, || [[Handschrift: 129v]]
von Gott gesegnet, vndt gnediglich endtbunden worden,
nach dem ich Meinem vetter dem hertzog zu Mittage, auß
vermeinten indiciis, prophezeyet, es würde gewiß
eine iunge Tochter sein. So baldt aber hetten wir
nicht gedacht, daß die hertzoginn niederkommen sollte.
Gott seye davor gepreyset.


Wegen plackereyen händel gehabtt.


Discourirt mitt Meiner FrawMuhmen, von allerley
guten sachen.

Donnerstag den 9ten: Junij.


Nach Arnstedt mitt der FrawMuhme gezogen,
den schönen garten alda zu besehen – – – – 1½ Meilenm:
von Krannichfeldt. Jst wol zu sehen, wegen seiner
großen capacitet, schönen gängen vndt compartementen,
waßerspiel vndt fontanen, durchrauschendt
wäßerlein vndt Forellenbach, auch einer hüpschen
grotten darinnen, vndt etzlichen lusthaüßerlein, in deren
einem, wir mahlzeitt gehalten, vndt wol tractirt
worden. Die rennbahne, vndt reithauß ist auch aller-
nechst daran.


Nach der Mahlzeitt, habe ich das hauß besehen, vndt
bin in des königs losament stadtlich logirt worden.
Darnach habe ich den löblichen alten 66iährigen Grafen
Günther von Schwartzburgk, in seinem losament || [[Handschrift: 130r]]
angesprochen, weil er vnpaß, vndt an händen
vndt füßen also beschaffen, daß er nicht wol
außm seßel aufstehen können. Jst sonst ein
feiner wackerer leühtsehliger alter herr.


Darnach des freẅleins artiges gärtlein
besehen, vndt wieder mitt contento nacher
Krannichsfeldt – – – – – – – 1½ [Meilen]
vndterwegens briefe von bernburg bekommen,
mitt zimlicher satisfaction.


Zu Krannichfeldt der Fraw Muhme gärten besehen.


Alda zu Krannichsfeldt der behtstunde mitt bey-
gewohnet.


Meilenm.
Darnach, wie diese tage gleichsfalß, vornehme
verstendige discourß von Meiner Fraw-
Muhme, (welche gewiß ein spiegel aller
Tugendt ist) mitt angehört, vndt seindt nach
der Mahlzeitt, mitteinander in Gottes
nahmen auff Weymar gezogen
alda vnß hertzogk Wilhelms Liebden gar gern
auffgenommen, vndt tractirt, nach dem mir
auch zu Krannichsfeldt aller guter wille wie-
derfahren.





2

|| [[Handschrift: 130v]]

Samstag den 11ten: Junij.


Jnß abendtgebeht nachmittags.


Darnach zur vogelstange im armbrust vnß exercirt.


Conversationes, mitt der FrawMuhme, vndt vertröstungen,
im vbrigen.

Sonntag den 12ten: Junij.


Jn die kirche, vormittags zur predigt, Nachmittags zum gebeht,
darnach ist daß rechte schießen zum vogel angegangen,
darbey jch, (more solito, in talj casu) gantz kein
glück gehabtt, wejl ich mir auch meine vor
diesem, beschädigte achßel, durch gesterige viele
probschüße verderbett.


Avertissement Que l'Electeur de Saxe, a exclus
du fief de Lusacie, les Ducs de Weymar, y compre-
nant seulement les Ducs d'Altemburgk.


Jtem: Qu'on on leur a ostè l'expectance du fief
de la Contè d'Jsemburgk, la donnant au Land-
grave George de Hessen. Ce sont deux poincts
quj les touchent de près.

Montag den 13den: Junij.


Des Morgends, in die behtstunde.


Nachmittags zum hofmedico Martino Gebler, sampt
allen anwesenden Fürstlichen personen, seiner hochzeitt
beyzuwohnen, darbey man dann gar lustig gewesen.

|| [[Handschrift: 131r]]


Es waren hertzogk Wilhelm mitt seinen drey
elltisten herrlein, herzog Albrechtt mitt seiner gemahlin,
wie auch herzog Ernst, die Fraw Muhme von Schwarzburg[,]
Freẅlein Kunegunda Juliana, vndt ich, benebenst
vnserm allerseits meistem comitat. Die hochzeitt
wurde in des Medicj hause celebrirt, vndt wie-
derfuhre ihm, so wol bey der Trawe, alß
bey der Mahlzeitt recht adeliche ehre. Seine
brautt war eines Gräflich Schwartzburgischen Cantzlers
wittwe. <Nach der Mahlzeitt hat man getantzt.>


heütte vormittags aber, bin ich mitt herzog Ernsten,
auf seinem Forwerck zu Litzendorf gewesen,
die FrawMuhme war auch mitt. Er hat <eine> feine
kleine gelegenheitt, alda angerichtett, vndt
hüpsche gemälde in den losamentern stehen. Der
garten aber, ob er schon klein, ist er doch so artig
angerichtett, daß ein 60erley, baẅme, sechtziger-
ley Stauden, vndt in die 400 kraütter, vndt blu-
mengewächße, darinnen zu befinden, darundter
köstliche simplicia, auß den Morgenländern.


Nach diesem schoß man wieder nachm vogel,
vndt hielte Mahlzeitt vndter den gezellten.
hertzogk Wjlhelm hat endtlich den vogel herundter
geschossen, vndt den aufgesetzten pocal wieder gewunnen.

|| [[Handschrift: 131v]]

Dienstag den 14. Junij.


Schreiben von Wien, vom iungen Johann Löw[.]


Zeitung daß herzog Berndt vndt die Frantzosen sehr starck
dißeyt des Reins marchiren, vndt Gallaaß
sich retiriren thete.


Jtem: das die vorstädte zu Wittemberg ange-
stackt, vndt abgebrandt worden seyen.


<Vor[-] vndt> Nachmittags conversation mitt der FrawMuhmen,
wie auch mitt hertzogk Wilhelm.


habe einer comœdie zugesehen, wie die iungen herrn,
etzliche <iungen> deponirt. Darnach auch die gemächer
vndt losamenter alhier zu Weymar aufm hause.


<Diesen abendt wieder beym hoffmedico zu gaste gewesen, vndt getantzt.>

Mittwoch den 15den: Junij.


Vormittags mitt herzogk Wilhelm, vndt der
Frawmuhme conversirt, auch mitt hertzog Ernst in sejn
hauß vndt garten spatzirt, allerley schöne gemälde
auch andere rareteten von willkommen[-], vndt Trinck ge-
schirren zu besehen. Er hat mir auch zween stücke de
lapide Nephritico verehrt.


Nachmittags, nach gehaltener Mahlzeitt mitt
hertzogk Wilhelm, seindt wir mitteinander in die
behtstunde gegangen.


Zur abendtmahlzeitt, hat vnß allerseits hertzog
Ernst eingeladen. Wir seindt auch meistentheilß erschienen, || [[Handschrift: 132r]]
ausser hertzogk Wilhelm, welcher bey Seiner gemahlin
geblieben.

Donnerstag den 16. Junij.


heütte Morgends ist die FrawMuhme wieder
nach Krannichfeldt verrayset.


Mitt hertzogk Wilhelm allerley conversirt, vndt
Veitt Ludwig von hutten, mein alter bekandter,
hat sich auch anhero gefunden.


Gegen abendt, haben mir Meine freundliche liebe
vettern, hertzogk Wilhelm, herzogk Albrechtt,
vndt herzog Ernst, gar freundlich zugesprochen, itzige
zeitten vndt vnvermögen angezogen, iedoch die
gute affection repræsentirt, e faranno la metà
addesso, ed alla fiera dj Nawmburgo5, poj il resto
alla Sankt Michele. Jddio <mj> dia buon successo e
fortuna desideratissima.


Die abendmahlzeitt, seindt wir vber alle
maßen lustig gewesen, wie auch hernacher. haben
getantzt, vndt ad hilaritatem usque gezechtt,
auch vnß mitt der schönen Musica, jn dem herren
erfreẅet. O Dieu redonne moy la liesse perduë!
Die hertzoginn von herzog Albrecht vndt Seine gemahlin, wie
auch herzog Ernst, vndt Freẅlein Kunigunde, seindt mitt
herzog Wilhelm vndt mir, bey der Taffel gewesen, auch 2 hutten etcetera[.]

|| [[Handschrift: 132v]]

Freitag den 17. Junij.


Zweymal heütte vormittags predigt gehöret,
ejnmal in meiner stube, an der kirche, das
andermal in der hertzoginn ihrem gemach <vndt wochenstube.>


Darnach mitt hertzogk Wilhelmen zum feẅerwergker
spatzirt, vndt abriß gesehen, derer vor diesem ge-
haltenen Feẅerwercke. Von dannen, jnß
forwergk, alda am kornbodem[!], feine inventiones
von gehaltenen freẅdentäntzen vndt sonsten, noch
zu sehen.


hertzog Ernst, jst verrayset.


Nachmittags, allerley conversirt, co'l Duca, vndt
gegen abendt, mitt Jhrer Liebden im ballhause gespielet.

Samstag den 18den: Junij.


Meilenm.
heütte bin ich nach Erfurdt gezogen, ligt von
Weymar
alda ich die fortification besehen, vndt die
neẅgebawten wercke, an Schleüsen, abschnitten,
retranchementen, außerwercken, so der König
in Schweden noch angegeben, befinde daß es weitt-
laüftige wercke seindt, darzu viel volcks
behuffig, vndt kein eintziges real bollwerck.
Die Stadt ist groß. Wir haben im vmbritt, || [[Handschrift: 133r]]
ein drey stunden zugebrachtt, vndt zwey depu-
tirten von der Stadt, bey vnß gehabtt, ohne des
herzogs zwey Junckern, Leyhtsch vndt Rabensteiner,
so mitt gewesen, nebenst meinen zweyen.
Daß waßer Gera, so durch die Stadt
rinnet, wirdt an vielen ortten in den graben
geleitett. Vber der Stadt, ligt ein casteel
die Cyriacksburgk genennet, welche Sie etwas
commandiren thut, wiewol zimlich von weittem.
Es hat auch sonsten weinberge vndt höhen, welche
die Stadt beherrschen. Allenthalben ist die
stadt nicht feste gemachtt, außer waß das waßer
thut, vndt alte Thürne[!] vndt mawren, darnach
an den andern ortten, die vorgedachten wercke.
Jch bin in der hertzoge von Sachßen Weymar, ihrem
hause logirt gewesen, dahin auch der hennebergische
Oberaufseher zu mir kommen, vndt mitt vnß
mahlzeitt gehalten. Der Raht hatt mir
den wein verehrt.

3


Nach der Mahlzeitt, die große glocke auf
dem Turn[!] der Thumbkirchen besehen. hat 5 klaff-
ter vmbfangen, vndt ist ein par Spannen dick.
Es hat einen schönen prospect, auff die Stadt vom
selbigen Turm.

|| [[Handschrift: 133v]]


Zeitung daß Landgraf Wilhelm, gewiß vor hanaw
mitt 10 mille Mann gerücktt, den Lamboy aufzu-
schlagen, vndt hanaw zu endtsetzen.


Jtem: daß herzogk Berndt, vor Dole in Burgundt
gerücktt selbige Stadt zu belägern, Gallaaß
aber marchire gegen ihn, es zu secouriren, nach dem
Zabern soll vber sein, auf herzogk Berndts partey. Der
König, seye noch zu Donawertt.


Meilenm.
Nachmittags von Erfurdt, wieder biß Weymar
gegen abendt, vndt ist herzogk Wilhelms Liebden
eben im badt gewesen, darumb Sie sich auch
endtschuldigen, vndt mich in meinem losament,
mitt etzlichen Junckern vndt auch den beyden
hutten, speisen laßen.
3


Nota: auf eine meile weges von Weymar
haben wir das dorf Nora paßirt, alda eine
pfütze, darinnen das waßer wann die
Sonne darauf scheinet, in blut sich verwan-
deln soll. Wir haben es aber nicht sehen
können, weil wir zur vnzeitt kommen.


Nicht ferrne darvon, stehet noch ein wilder
birnbawm, so vor drey iahren, verdorret gewesen,
hernachmals halb geblüet, an itzo trägt er
allenthalben schöne grüne bletter, vndt fruchtt. || [[Handschrift: 134r]]
Man will von einer Schlacht, so sich da herumb
begeben solle, prophezeyen, vndt daß sich ein herzogk
von Sachßen, also ermüdet von der Schlacht daran
lehnen solle. Tempus demonstrabit.

Sonntag den 19. Junij.


Auch zeitung gestern, daß die harzschützen das hauß
Manßfeldt occupiret, vndt mitt 500 Mann
besezt, großen schaden thun sollen, wie dann
auch die ChurSächsischen vndt Kayserlichen partien auf
drey meilen wegs, an Erfurdt hinan
streiffen.


Vormittags, zur predigtt.


Nachmittags in die behtstunde, weil ordinarie alhier
nachmittags nicht geprediget wirdt.


Darnach zum vogel schießen, welchen ich drey-
mahl getroffen.


Wir haben auch draußen mahlzeitt gehalten.


Nach der abendtmahlzeitt, hat mir hertzogk
Wilhelm, ein schön feẅerwergk zu ehren halten
laßen, vom Jupiter, vndt Cadmo, vndt ezlichen ver-
änderten figuren, auch ezlichen rädlein, feẅerkugeln,
vndt rackeetlejn gar artig zugerichtett.

|| [[Handschrift: 134v]]

Montag den 20. Junij.


Zweymahl in die behtstunde, vor: vndt Nachmittags.


Vergleich mitt hertzogk Wilhelm <vndt sejnen herren brüdern> getroffen, wegen
der schuldtanforderung, vndt solches schriftlich verreceßirt.


Die Summa der abgestatteten 2200 ThalerThlr: durch Thomas Benckendorf ein-
nehmen laßen.


Diesen abendt, treẅhertzig abschiedt genommen, vndt
die verehrungen außtheilen laßen.

Dienstag den 21. Junij.


Meilenm.
heütte früh, in Gottes nahmen, von Weymar aufge-
brochen, vndt gefahren, zu vormittags biß nach Schulpforten 4
alda wir im kloster gefüttert[.]


4 ½
Nach dem eßen, das kloster, die bibliothecam,
vndt die kirche besehen, darinnen ein Monu-
mentum eines bischofs von Mörseburg, so ein Fürst
zu Anhaltt gewesen, Adolff genandt gesehen.
An itzo seindt im kloster etwan 6 Tjsche
voll Studenten, da ihrer sonsten wol e<t>zliche
Sibentzigk vndt mehr sein sollen.
Von Schulpforten, (alda mich der verwalter
im kloster tractiret) nach der Nawmburgk

½
Von dannen nach Weißenfelß Nachtlager
alda der haüptmann Dißkaw ins
wirtzhauß zu mir kommen, vndt mich besuchtt,
weil er mich im Schloß nicht aufnehmen können.
Jch habe ihn zu ende der Mahlzeitt darbey gehabtt.
2

                                 <Summa>

<7 Meilenm.>

|| [[Handschrift: 135r]]


Monsieur Reex, Weymarischer CammerJuncker ist
heütte den gantzen Tag mittgeritten.


Zeitung daß hamburg vom König in Dänemark belägert, wo sie die Schwedischen
thesauros nicht heraußer geben.

Mittwoch den 22. Junij.


Abschiedt vom Reex, dem ich einen rubinring
verehrt, vndt gestern dem Rabensteiner zu Weymar
einen Türkißring, wegen fleißiger aufwarttung.


Meilenm.
Von Weißenfelß, (alda wir wegen abgeworfe-
ner brücke, durch die Sahle flößen müßen) nach
halle, darvor wir wieder einmahl durch einen
arm der Sahle, vndt eine halbe meile darvon,
durch die Sahle, weil sie klein, durchgefahren.
Jst, gelegen, voneinander,
nach dem wir zwey Meilenm: von Weißenfelß bey
Merseburgk vorüber gefahren. Die vn-
sicherheitt, wegen streiffender partheyen,
wirdt sehr groß gemachtt. Gott helfe vnß durch.





4


Zu halle habe ich den weittberühmbten Cappellen-
meister vndt organisten, Samuel Scheidt laßen zu mir
fordern. Er hat gantz extraordinarie lieblich vndt wol
auf dem clavicordio geschlagen, dergleichen ich mein lebetag
nie gehöret, vndt meritirt dem Kayser zu dienen.


Der iunge Marrazin ein <Kayserlicher> Oberster, des general Wachmeisters bruder
wie auch der Obrist leutnant Stammer haben mitt vnß zu Nacht gegeßen.

|| [[Handschrift: 135v]]

Donnerstag den 23. Junij.


Meilenm.
Von halle mitt der Weymarischen auch anderer convoy,
wie auch mitt<in comitat> des obersten Marrazin, vollends nach
Bernburgk
vndterwegens zwey partien angetroffen, zwischen
Werderßhausen vndt Bernburg[,] die eine hatte vieh
bey sich.


5


Zu Bernburg conversation mitt dem hofraht Schwartzenberger[,]
mitt dem Marschalck Erlach, vndt seinem Sohn,
hernachmalß, nach der Mahlzeitt, mitt dem alhier
einlogirten ChurSächsischen Obersten Brinck, vndt dem præsidenten[.]
habe auch raht gehalten, mitt Mejnen rähten.


Einen gantzen hauffen schreiben bekommen, von Madame[,]
vom herzog Augusto von Braunschweig von meinen beampten, &cetera[.]


Mitt Almßleben auch conversirett. <Difficoltà per tutto.>


Der Diaconus in der Stadt alhier, Paulj Ludwigs vatter,
ein gelehrter, frommer, vndt exemplarischer pred[iger]
ist vor wenig tagen, mitt todt abgegangen, wie
auch der allte landtrichter, so des Ampts gelegen-
heitt wol gewust. Die gerechten werden weggeraft
vor dem vnglück, vndt die richtig vor sich gewandelt
haben, kommen zum friede, vndt ruhen in ihren kammern.


Der Morzin, ist auß der Stadt alhier gezogen, <vndt hatt sich endtschuldigen laßen, daß er mjr nicht auffwartett.>

|| [[Handschrift: 136r]]

<Den Jungen Erlach zu gaste.>


Wegen capitän Bellegeois, händel gehabtt. <Conversatio mitt Schwartzenberger Vndt Paul Ludwig[.]>


Meine sachen angefangen zu ordiniren.


Deliberatio: vndt in diversum agitirt worden,
ob ich nach hamburg oder Regenspurg zu verraysen.


Bürgemeister[!] Orlaub, vndt der kämmerer Döhring
haben mir dieser Stadt Bernburg große noht vndt
drangsahlen wehemühtig geklagt. Gott helfe ihnen.


Schreiben nach Cöhten, vndt Plözka.

Samstag den 25. Junij.


Co'l negromonte diversj discorsj importantj, e
varje deliberazionj.


Nach dem ich die verwüstete Rüstkammer besehen,
vndt andere gemächer, wie man alhier zu Bernburg
alß wie in der zerstörung zu Jerusalem gehausett,
b habe ich den Marschalck Erlach, Schwarzenberger
vndt den Stadtvogtt zu gaste gehabtt.


Gestern war jch auch im lustgarten.


Dem Stadtvogt, die hülfe zur verfertigung
des Sahlbuchs alhier recommendirt, wie
auch wegen des Diaconats in der Stadt, vndt
tergiversation des rahts vndt der bürgerschaft,
ihm die meynung zimlich deützsch gesagt. || [[Handschrift: 136v]]
etcetera


Nachmittags, hinauß nach Zeptzig auf das forwerck
wie auch auf die äcker, alda ich eine große ver-
wüstung, vndt schlechte bestellung gesehen.
Deus abstulit; quj dedit benedictionem.


Zeitung daß man am donnerstage eine convoy wagen,
dabey 30 Mußcketirer gewesen, von 40 pferden
<bey Wolfen> chargirt worden, vndt 6 Reütter davon ge-
blieben, die Soldaten sollen sehr grimmig, vndt
gierig, selber auf einander sein.


heütte haben meine leütte ein großes vnglück
gehabtt, in dem sie von den bürgerpferden zwelf
pferde mitt wagen naher höchstedt geschicktt,
Mühlsteine abzuholen, dieselbigen ob sie schon
6 Brinckische Mußcketirer, zur convoy
mittgehabtt, vndt 4 wagenknechte, seindt
sie doch von der convoy schändtlich verlaßen,
vndt ihnen die pferde zu höchstem schaden, auß-
gespannet worden. Wirdt ihnen zu bevor-
stehender erndte großen vngelegenheitt vervrsachen,
denn ohne daß, fast keine pferde mehr in der Stadt,
vndt vorm berge vorhanden. Weiß auch nicht, wie
ich mein getreydig soll einführen laßen.

|| [[Handschrift: 137r]]

Sonntag den 26. Junij.


Jn die kirche vormittags.


Briefe von Wörlu<j>z vndt von Madame[.]


Oberster Brinck ist zu Mittage mein gast
gewesen, mitt præsidenten[,] Marschalck vndt
deßen Sohn. <Libertà in varij discorsj.>

Montag den 27. Junij.


Præparatoria ad jter, <mitt Schwartzenberger vndt andern.>


Befehliche, vndt Ordinantzen, hinc inde ertheilt.


Den Medicum Doctor Brandt, laßen hehrkommen, wie
auch den allten Meister Friederich Balbirer, meinen
schaden, so mir defluxiones causirt, zu besehen, vndt
sonsten zu rahten. Jch habe auch den Medicum absonderlich
consulirt, wegen preservatifen vorn calculum,
vndt Scarabutum. Pro calculo, vermeinet er,
vngesaltzene butter, einen welschen nuß groß,
des Morgends in einer brüh eingegeßen. Oder 7
bittere Mandeln, des Morgends nüchtern gegeßen,
oder pfirschkern, Oder aber 9 oder 7 wacholderbeeren,
weil die medicj, vom numero septenario viel halten.
Vorn Sc<ch>arbock aber, wehre endtweder conserva cochln<e>a-
riæ einer welschen nuß groß, des Morgends gegeßen, sehr
gut, oder noch viel beßer, die essentia cochleariæ, davon
5[,] 6 biß 7 oder gar 9 tropfen, in warmer brüh mane eingenommen.

|| [[Handschrift: 137v]]


J'ay expediè, & contentè Röder, comme aussy le page
Brandt, et fait donner satisfaction a la pluspart
des serviteurs, quj viennent avec moy. Dieu me vueil-
le donner heureux succéz, <a tous mes desseings, & entreprinses.>


Escrit a Madame, ma chere compaigne, & ailleurs.


Mitt dem præsidenten raht gehalten, ihm nachmittags a Dieu
gesagt, vndt auch den Marschalck von mir abschiedt
nehmen laßen. Jtem: Paul Ludwjgen.


Es soll heütte ein gewaltiges reytten im felde
gewesen sein. Gott helfe vns, wie bißhero,
mitt glück, vndt contento, aller ortten hjndurch.


Mes desseings sont sujets a beaucoup d'hazard.
Si Dieu ne m'assiste par une fortune extraordinajre,
je suis perdu. J'espere desormais, qu'il m'exaucera.

Dienstag den 28. Junij.


Meilenm.
Jn Gottes nahmen, mitt guter intention; (welche Gott
gesegenen wolle) fortt, nacher halle von Bernburg
Der Oberste Brinck sprach mich noch diesen Morgen
an, vndt gab mir seinen Fendrich zu, mitt funfze-
hen convoyern, welche von halle wieder zurücka giengen.

5


Melcher Syber ist zu Mittage mein gast gewesen.


Weil ich zu halle remoras gefunden, weitter fortzu-
kommen, habe ich mich alda aufhalten müßen. habe
auch einen hüpschen garten alda, Valtin<ollkaht> Grebens || [[Handschrift: 138r]]
Stadtkämmerers alda besehen.


Man hatt zeittung, daß der Banner vom hatzfeldt
geschlagen seye, si credere fas est.


heütte früh habe ich Rödern vndt Brandten,
gäntzlich expedirt, noch zu Bernburgk.


Von halle auß an Schwarzenberger geschrieben, wegen
Wesembecks, vndt Nawmburger marckts6, auch
wegen des Schafmejsters, vndt restitution meiner
abgenommenen Schafe.


Melchior Syber aufn abendt wieder gehabtt, vndt
allerley angeordnet.

Mittwoch den 29sten: Junij.


Meilenm:
Von halle mitt 11 convoyern zu Fuß, auff
die Nawmburgk zu

5


Frantz von Trota, gewesener Cammer-
president, ist mittgeraysett, ein feiner
wolqualifizirter Mann, von gutem dißcurß.


Man hat den weg, (bey Mörßburg vorüber)
sehr vnsicher gemachtt, wir seindt aber wol
durchkommen, Gott lob.


Der FrawMuhme von Krannichfeldt,
ihr aufwärter, hat sich auch bey mir præsentirt,
ob ich wegen des Grafen von Buchhanß, oder sonsten,
etwaß zu commendiren haben möchte.

|| [[Handschrift: 138v]]


Nota Bene[:] Jm A<E>rzStift Magdeburg hats 18 Aempter,
vndt der erzbischof etwan, 120 mille ThalerThlr: aufs aller-
meiste einzukommen, 26 Städte, (darundter die
zween vorstädte zu Magdeburg nemlich die Neẅstatt
vndt Sudenburg mitt eingerechnet) vndt 690
dörfer, <<bey 700> vndt von zween inn 300 dienstpferde.>


On estime qu'au pays de l'Electeur de Brandenburg
il y a, 5000 chevaux feudataires, dienst-
pferde, y comprenant la Prüsse aussy, & tout
ce quj luy appartient. En l'Electorat
de Saxen, il y a 1700 chevaux de service,
feodal, Ritterpferde, oder lehenpferde. perge <oder dienstpferde>


L'Eveschè de Merseburg, rente de 40 ou 50 mille
florins, & l'Eveschè de Halberstadt de mesmes.
En celuy d'Halberstadt il y a trois villes, et
82 villages, <& 12 gentilshommes.>


L'Electeur de Saxe, a de revenu plus d'un
million, & le Duc de Brunswyck autant. Ce
sont de grands Princes; quj ont assèz, pour se pouvoir contenter.


Ô Dieu, donne moy, les mesmes moyens; pour me contenter.


Johann Joachim Gehring zugesprochen so alhier ist.


heütte gehet der Nawmburger Marckt7 an, gestern ist
er eingeleüttet worden. Auf den Sonnabendt gehet die
zahlwoche an, vndt endet sich dienstag abends.

|| [[Handschrift: 139r]]

Donnerstag den 30. Junij.


Heyne Silm ist zu mir kommen.


Carll henrich von Nostitz, welcher pagen weyse
von mir verlegt worden in Franckreich,
vndt daß gewehr zu Ore<ange> in der garnison
getragen, auch reytten, fechten, Tantzen vndt
die Frantzösische sprache gelernett, auch in die
zwey iahr also von mir verlegt worden, der
hatt sich heütte Morgen bey mir præsentirt,
nach dem er mitt zween iungen herren von
Dona, von Orange auf Paris, vndt von dannen
nach Calais, zur See auf Amsterdam, vndt
ferrner nach Hamburg, von dannen aber
mitt den kaufleütten, (nicht ohne vndterschied-
liche angriffe vndt gefahr) hieher gerayset,
vndt sich eben mitt fuhren, auf Bernburgk,
vnwißendt meiner ankunft, verdingen wollen,
da er ohngefehr, meinen leütten, auf der
gaße begegnett. Er har mir auch schreiben
vom herren von Dohna; gouverneur zu Orange,
mittgebrachtt. Gott lob vndt danck, der
ihm also durchgeholfen, der helfe ferrner, mir, vndt
allen den meynigen, mitt glück hjndurch. Amen.

|| [[Handschrift: 139v]]


Escrit a Madame a Dessa, Item: a ma femme. Jtem:
au Guerissant.


Schoor des Obersten Werder sohn præcep-
tor hat mich angesprochen.


Ruhmroht hertzogk Wilhelms Stallmeister,
hat mich angesprochen<ansprechen lassen>, weil er ohne daß, alhier ist.


Zeitung daß die ChurSächsische oder Kayserliche Reütterey,
die Schwedischen zu Tangermünde vberfallen, ihnen
drey Regiment ruinirt, vndt also einen
glücklichen succeß gehabtt. Sie hetten aber
mitt dem Frawenzimmer, vndt andern Jnnwoh-
nern in Tangermünde, sehr vbel vndt Barbarisch gehausett.


Jst also nichts daran, wie man heütte spargiren
wollen, daß der Churfürst wehre vor Magdeburg
aufzubrechen, von den Schwedischen gezwungen worden,
vndt hette eine Schlachtt, verlohren. Es sollen
auch gar gewiß, etzliche Schwedische hohe Offizirer
zu Tangermünde, sein gefangen worden.


Capitän Müller soll auch zu Leiptzigk vom Obrist leutnant
Trandorf, gar wol gehalten werden, mitt
ihme eßen, vndt frey ledig gehen, vndt nicht
zu Dresen[!] steine schneiden dörfen, wie man
erstlich außgesprengett. Das jst sein danck,
das er mein hauß Bernburg also gedefendiret,
<wieder meinen willen.>


Textapparat
a Die Silben "zu" und "rück" sind im Original voneinander getrennt geschrieben.

Kommentar
1 Entweder Georg oder Matthias von Biedersee.
2 Person nicht ermittelt.
3 Hier: Schuss.
4 Hier: Schüsse.
5 Peter-Pauls-Messe.
6 Peter-Pauls-Messe.
7 Peter-Pauls-Messe.
XML: http://diglib.hab.de/edoc/ed000228/1636_06.xml
XSLT: http://diglib.hab.de/edoc/ed000228/tei-transcript.xsl
Abriß
Profilzeichnung eines Gegenstandes
abwerfen
überwerfen, entzweien
abwerfen
abreißen, zerstören
Affection
(positive oder negative) Einstellung jemandem gegenüber (meist Gewogenheit, Zuneigung)
agitiren
stark bewegen, beunruhigen
agitiren
eifrig treiben, reizen
angeben
etwas in Auftrag geben
angeben
anmelden
anziehen
anführen, erwähnen
artig
kunstvoll, meisterhaft
artig
fruchtbar
aufschlagen
zurückschlagen, in die Flucht schlagen, besiegen
aufschlagen
(den Preis) erhöhen
Außenwerk
Befestigungsanlage außerhalb des Hauptwalles
Balbier
Barbier
Ballhaus
für das Ballspiel errichtetes Gebäude
behufig
erforderlich, geeignet, dienlich
Capitän
Hauptmann (Kommandeur einer Kompanie bei Infanterie- und Dragonereinheiten)
causiren
verursachen
chargiren
angreifen, beschießen
chargiren
beschweren, belasten
Comitat
Begleitung, Gefolge, Geleit
Compartement
abgeteilter Raum; abgegrenzter Gartenbereich
confident
vertraulich
consuliren
um Rat fragen, zu Rate ziehen
contentiren
zufriedenstellen
Convoy
Begleitung, Begleitschutz
Convoyer
bewaffneter Begleiter
defendiren
verteidigen
Dienstpferd
Pferd, das dem Landesherrn als Pflichtleistung zur Verfügung zu halten ist
Dienstpferd
Militärpferd
Dresselstube
Drechselstube
dürfen
müssen
dürfen
können
dürfen
brauchen, benötigen, bedürfen
ein
ungefähr
Feuerkugel
in der Artillerie und bei Feuerwerken jede Kugel, die angezündet werden und brennen kann (auch brennbare Ballen)
Friedenstractat
Friedensverhandlung
Fußvolk
sämtliche Soldaten zu Fuß (Infanterie) innerhalb eines Heeres
Gewehr
Bewaffnung
Gewehr
Waffe
Gezelt
Zelt, vorübergehende Unterkunft
Invention
Erfindung, Einfall
Johannistag
Gedenktag für Sankt Johannes den Täufer (24. Juni)
ledig
frei
ledig
leer, leerstehend
licentiiren
entlassen
Losament
Unterkunft, Wohnraum
meritiren
verdienen
Ordinanz
Befehl, Anordnung
ordiniren
verordnen, befehlen, festlegen
ordiniren
regeln, einrichten
ordiniren
jemanden bestimmen, beauftragen, einsetzen
Partei
kleinere Truppenabteilung, die meist auf Kundschaft oder zum Einbringen von Geld, Lebensmitteln und Furage entsandt wurde
Partei
Kriegspartei (reguläre Truppenabteilung)
Partei
(sich gegenüberstehende) Seite
Partie
Streifkorps (kleinere Truppenabteilung, die meist auf Kundschaft oder zum Einbringen von Geld, Lebensmitteln und Furage entsandt wurde)
Partie
Kriegspartei (reguläre Truppenabteilung)
Partie
(sich gegenüberstehende) Seite, Partei
Partie
eine gewisse Anzahl oder eine Gruppe von Dingen oder Personen gleicher Art
Präservativ
Mittel, um einem Übel vorzubeugen
Prospect
Aussicht
Realbollwerk
besonders stark befestigtes Bollwerk einer Festung
Regimentsstück
leichtes Feldgeschütz
Retranchement
Verschanzung
Salbuch
amtliches Güter- und Einnahmenregister, Bestandsverzeichnis eines größeren Grundbesitzes
Schafmeister
Oberhirte, Vorsteher einer großen Schäferei
secouriren
Hilfe leisten, unterstützen, beistehen
secouriren
(ab)sichern
spargiren
ausstreuen, ausbreiten
suborniren
heimlich anstiften
Succeß
Erfolg, glücklicher Ausgang
Tergiversation
Ausflucht, listige Verzögerung
Thum(b)kirche
Domkirche
tractiren
(ver)handeln
tractiren
bewirten
tractiren
misshandeln
tractiren
behandeln
Trompter
Trompeter
ungefähr
zufällig
verehren
schenken
verehren
beschenken
Verehrung
Beschenkung, Geschenk
verrecessiren
einen Beschluss in einer schriftlichen Vereinbarung gleichberechtigter Verhandlungspartner fassen
Vogelstange
hohe Stange, auf welcher der hölzerne Vogel befestigt wird, nach dem man zur Übung schießt
Volk
Truppen
welsche Nuss
Walnuss
Wochenstube
Raum in dem sich eine Frau die ersten Wochen von der Entbindung erholt
Zeitung
Nachricht
Cuno von Alvensleben

geb. 1588
gest. 1638
Anm.: Sohn des Gebhard von Alvensleben (1543-1609); Erbherr auf Calbe im Werder, und Randau (bei Magdeburg); ab 1610 Domherr und später Senior des Erzstifts Magdeburg; seit 1624 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Reifende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg

geb. 1599
gest. 1656
Anm.: Sohn des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); seit 1622 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Unveränderliche"); Kurzbiographie im Rahmen dieser Edition unter http://www.tagebuch-christian-ii-anhalt.de/index.php?article_id=15.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Eleonora Sophia von Anhalt-Bernburg
Geburtsname: Herzogin Eleonora Sophia von Schleswig-Holstein-Sonderburg

geb. 1603
gest. 1675
Anm.: Tochter des Herzogs Johann von Schleswig-Holstein-Sonderburg (1545-1622); 1625-1656 Ehe mit ihrem Cousin Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit 1628 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Künstliche").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Ernst von Anhalt-Bernburg

geb. 1608
gest. 1632
Anm.: Sohn des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630) und Bruder Christians II.; 1626/27 Gesandtschaften nach Wien und Dresden; 1628-1631 kaiserlicher Obrist; ab 1630 gemeinsam mit Christian II. regierender Fürst von Anhalt-Bernburg; seit 1631 kursächsischer Obrist, als welcher er in der Schlacht bei Lützen tödlich verwundet wurde; seit 1621 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Wohlbewahrte").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Fürstin Agnes von Anhalt-Dessau
Geburtsname: Landgräfin Agnes von Hessen-Kassel

geb. 1606
gest. 1650
Anm.: Tochter des Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel (1572-1632); ab 1623 Ehe mit Fürst Johann Kasimir von Anhalt-Dessau (1596-1660); seit 1623 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Eiferige").

Weiterführende Informationen in der GND
Fürst Adolf von Anhalt-Zerbst
Bischof Adolf von Merseburg

geb. 1458
gest. 1526
Anm.: Sohn des Fürsten Adolf von Anhalt-Zerbst (1405-1473); 1489-1516 Dompropst in Magdeburg; ab 1507 Koadjutor des Bischofs Thilo von Merseburg (1443-1514); seit 1514 Bischof von Merseburg.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Johan Gustafsson Banér

geb. 1596
gest. 1641
Anm.: Sohn des Gustaf Axelsson Banér (1547-1600); schwedischer Obrist (1621), Generalmajor (1623), General der Infanterie (1630) sowie Feldmarschall im Nieder- und Obersächsischen Reichskreis (1634); ab 1630 Reichsrat; seit 1634 Oberbefehlsshaber der schwedischen Armee in Deutschland; ab 1638 zugleich Generalgouverneur in Pommern; seit 1633 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Haltende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
N. N. Bellegeois

Anm.: Um 1636/39 kursächsischer Hauptmann.
Thomas Benckendorf

gest. vor 1665
Anm.: Sohn des Prof. Martin Benckendorf (1545-1621) in Frankfurt/Oder; 1623 Studium in Frankfurt/Oder; 1627/28 Kammer- und Küchenschreiber, seit 1628 Kammerschreiber und Kammerdiener sowie 1635-1647 Geheimsekretär des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; 1637-1646 zudem Amtmann von Bernburg; ab 1647 kurbrandenburgischer Gerichtsverwalter in Wittstock (noch 1649).
Georg von Biedersee

gest. 1633
Anm.: Sohn des Georg von Biedersee (gest. 1606); Erbherr auf Ilberstedt.
Matthias von Biedersee

geb. 1601
gest. 1675
Anm.: Sohn des Georg von Biedersee (gest. 1606); Erbherr auf Ilberstedt; langjähriger Kriegskommissar des Fürsten Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650); ab 1650 Aufseher über die Ämter des Teilfürstentums Anhalt-Köthen; seit 1645 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Niederlegende").
Curt (4) von Börstel

geb. 1611
gest. 1645
Anm.: Sohn des Heinrich von Börstel (1581-1647); ab 1635 Rat und Hofmeister des Fürsten August von Anhalt-Plötzkau (1575-1653); seit 1638 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Bestreitende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Heinrich (1) von Börstel

geb. 1581
gest. 1647
Anm.: Sohn des Bernburger Oberhauptmanns Curt von Börstel (1549-1618); Erbherr auf Güsten, Plötzkau und Ilberstedt; ab 1623 Regierungspräsident sowie Amtshauptmann und Kammerrat in Bernburg; 1639 Rücktritt, danach Tätigkeit als unbestallter fürstlicher Berater; seit 1623 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Eilende").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Kurfürst Georg Wilhelm von Brandenburg
Herzog Georg Wilhelm in Preußen

geb. 1595
gest. 1640
Anm.: Sohn des Kurfürsten Johann Sigismund von Brandenburg (1572-1619); 1614-1619 Statthalter in Jülich-Kleve; ab 1619 Kurfürst von Brandenburg; seit 1637 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Aufrichtende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
N. N. von Brandt (2)

Anm.: Vermutlich ostpreußischer Adliger; Page des Andreas Napierski (um 1632) und des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg (seit 1633).
Johann (2) Brandt

geb. 1604
gest. 1672
Anm.: Sohn des Tirschenreuther Kantors Bartholomäus Brandt (gest. 1611); Studium in Erfurt (1623) und Altdorf (nach 1630 Promotion zum Dr. med.); ursprünglich Arzt in Reichenbach/Vogtland (noch 1630); ab 1632 kriegsbedingt in Bernburg, dort baldige Bestallung zum Stadtphysikus; (vor 1637) bis November 1649 Leibarzt des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg und spätestens seit 1647 auch dessen Rat; seit Ostern 1650 Hofarzt des Fürsten Wilhelm Ludwig von Anhalt-Köthen (1638-1665) und dessen verwitweter Mutter Sophia (1599-1654); vgl. Wolfram Kaiser / Arina Völker: Universität und Physikat in der Frühgeschichte des Amtsarztwesens, Halle (Saale) 1980, S. 38.
Lorenz Braun

gest. ca. 1638
Anm.: Dr. jur. utr.; seit 1613 sächsisch-weimarischer Kammer-, Hof- und Konsistorialrat sowie wichtigster Berater des Herzogs Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar (1598-1662).

Weiterführende Informationen in der GND
Herzog August (d. J.) von Braunschweig-Wolfenbüttel
Herzog August (d. J.) von Braunschweig-Lüneburg-Dannenberg

geb. 1579
gest. 1666
Anm.: Sohn des Herzogs Heinrich von Braunschweig-Lüneburg-Dannenberg (1533–1598); ab 1604 Paragiatsherrschaft in Hitzacker; seit 1635 regierender Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel (bis 1643 Residenz in Braunschweig wegen kaiserlicher Besetzung der Festung Wolfenbüttel); Büchersammler (Bestand der ursprünglichen Bibliotheca Selenica, später Bibliotheca Augusta zum Zeitpunkt seines Todes 40.000 Bände); ab 1634 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Befreiende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Wilhelm von Brincken
Wilhelm von dem Brinck

geb. ca. 1586
gest. 1637
Anm.: Kurländischer Adliger; schwedischer Major (1630) und Obrist (1633-1635); 1635/36 kursächsischer Obrist; ab 1636 kaiserlicher Obrist; seit 1636 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Beregnete").
König Christian IV. von Dänemark und Norwegen
Herzog Christian IV. von Schleswig-Holstein

geb. 1577
gest. 1648
Anm.: Sohn des Königs Friedrich II. von Dänemark und Norwegen (1534-1588); ab 1588 König von Dänemark und Norwegen sowie regierender Herzog von Schleswig und Holstein (bis 1593 unter Vormundschaft); seit 1603 Ritter des Hosenbandordens.

Weiterführende Informationen in der GND, NDB
Rudolf von Dieskau

geb. 1593
gest. 1656
Anm.: Sohn des Otto von Dieskau (gest. 1597); ab 1625 sächsisch-weimarischer Hofmeister; 1628-1631 Geheimer Rat, Kammerrat und Oberkammerjunker des Herzogs Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar (1598-1662); 1631-1633 Rat und Kammerjunker des Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen (1585-1656); 1633-1640 Amtshauptmann von Weißenfels; 1636 kursächsischer Kriegskommissar; 1639-1656 Rat und Hofmeister des Kurprinzen Johann Georg II. von Sachsen (1613-1680); außerdem Oberhofmeister des Herzogs Moritz von Sachsen-Zeitz (1619-1681); seit 1628 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Niedrige").

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Joachim Döring

gest. 1658
Anm.: Ratskämmerer sowie seit 1636 Bürgermeister der Bernburger Talstadt (1636, 1640, 1643, 1645/46, 1649, 1652, 1655 und 1658 regierend); vgl. Volker Ebersbach: Geschichte der Stadt Bernburg, Bd. 1, Dessau 1998, S. 237.
Burggraf N. N. von Dohna (2)

Anm.: 1636 zeitweiser Begleiteter des Karl Heinrich von Nostitz (1613-1684) auf dessen Kavalierstour durch Westeuropa.
Burggraf N. N. von Dohna (3)

Anm.: 1636 zeitweiser Begleiteter des Karl Heinrich von Nostitz (1613-1684) auf dessen Kavalierstour durch Westeuropa.
Burggraf Christoph von Dohna

geb. 1583
gest. 1637
Anm.: Sohn des Burggrafen Achatius von Dohna (1533-1601); 1606/07 Pariser Reisebegleiter des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630), der ihn anschließend in seine Dienste nahm, u. a. als Hofmeister des Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg; ab 1615 kurpfälzischer Geheimer Rat und Diplomat; 1619 Landvogt in Neuburg; 1620 Oberstkämmerer des Königreichs Böhmen; 1620 Flucht zuerst nach Kurbrandenburg, 1624 nach Ostpreußen, 1626 in die Niederlande; seit 1629 Gouverneur des Fürstentums Orange; ab 1619 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Heilende").

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Christoph von Drandorf

gest. 1650
Anm.: Sohn des Wolf Friedrich von Drandorf (gest. 1632) auf Belgern; spätestens seit 1630 kursächsischer Obristleutnant; 1633-1642 Festungskommandant der Leipziger Pleißenburg; seit 1642 wegen deren Übergabe an die Schweden in lebenslanger Haft.
Georg Haubold von Einsiedel

geb. 1587
gest. 1642
Anm.: Sohn des Georg Heinrich von Einsiedel (1550-1633); Erbherr auf Roschwitz; in seiner Jugend für acht Jahre zur See, u. a. in Ostindien; ca. 1625-1628 Hofmeister des Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg; 1628-1634 fürstlicher Fräulein-Hofmeister in Bernburg; danach weiterhin in anhaltisch-bernburgischen Diensten; zuletzt Rat und Hofmeister der verwitweten Gräfin Sibylla Christina von Hanau-Münzenberg (1603-1686); seit 1627 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Übertreffende").

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August Ernst von Erlach

geb. 1616
gest. 1684
Anm.: Sohn des Burkhard von Erlach (1566-1640); Erbherr zu Altenburg; 1636-1640 und 1641-1644 in kaiserlichen Kriegsdiensten, dazwischen Hofjunker des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; später anhaltischer Landrat und Direktor des Stipendienwesens.
Burkhard (1) von Erlach

geb. 1566
gest. 1640
Anm.: Sohn des Burkhard von Erlach (gest. 1566); ab 1610 Herr auf Altenburg (bei Bernburg); seit 1580 Erziehung am Dessauer Hof gemeinsam mit Prinz Christian d. Ä. von Anhalt (1568-1630), den er anschließend auf seiner Kavalierstour durch Italien, Frankreich, England und Holland begleitete; 1591/92 Teilnahme an dessen Expeditionskorps für König Heinrich IV. von Frankreich (1553-1610); kurpfälzischer Kammerherr, Gesandter und Landrichter der Oberpfalz; anhaltisch-bernburgischer Stallmeister, Hofmeister (ca. 1622/23) und Hofmarschall (seit 1624); ab 1622 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Gesunde").

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Kaspar Eylenberg

geb. 1586
gest. 1647
Anm.: Geboren in Meißen; anfangs Schreiber beim Kammerrat Dr. David Döring (1577-1638) in Dresden; 1616 Dienst in der kursächsischen Rentkammer; ab 1619 Amtsschösser in Mutzschen; Amtmann und Schulverwalter in Grimma (1624-1630) und Schulpforte (seit 1630).

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Georg Frantzke

geb. 1594
gest. 1659
Anm.: Sohn des Kaufmanns Georg Frantzke aus Leobschütz/Schlesien; Studium in Frankfurt/Oder (1612/13) und Königsberg (1613); ab 1619 Hofmeister und 1622 Promotion zum Dr. jur. an der Universität Jena; seit 1626 Assessor des Jenaer Hofgerichts; 1629/30 Rat des Grafen Karl Günther von Schwarzburg-Rudolstadt (1576-1630), danach auch auch von dessen Witwe Anna Sophia (1584-1652) in Kranichfeld; 1633-1640 zugleich Hofrat der Herzöge von Sachsen-Weimar; 1640/41 sächsisch-weimarischer Gesandter auf dem Regensburger Reichstag; ab 1641 Geheimer Rat, Kanzler und Konsistorialpräsident des Herzogs Ernst I. von Sachsen-Gotha (1601-1675); 1659 Berufung in die neugeschaffene sächsisch-gothaische Geheime Ratskammer; 1646 Nobilitierung und Palatinat ad personam; seit 1645 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Gleichende").

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Johann Fuhrmeister

geb. 1577
gest. 1637
Anm.: Seit 1611 Stadtvogt von Bernburg.
Graf Matthias Gallas
Duca Matthias di Lucèra

geb. 1584
gest. 1647
Anm.: Sohn des tridentinischen Adligen Pankraz Gallas (1549-1612); zunächst in spanischen und kaiserlichen Kriegsdiensten (1615-1617); 1626-1630 ligistischer Obrist; kaiserlicher Obrist (1629), Generalfeldwachtmeister (1629), Feldzeugmeister (1631), Feldmarschall (1632) und Generalleutnant (1633); ab 1631 kaiserlicher Kämmerer; seit 1639 auch Geheimer Rat; Erhebung in den Freiherren- (1627) und Grafenstand (1632); seit 1635 Duca di Lucèra.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Martin Gebler

geb. 1588
gest. 1663
Anm.: Sohn des Eisenacher Apothekers Christian Gebler; Studium in Helmstedt (1607-1609), Wittenberg (1610) und Jena (1612-1615); 1615-1620 Stadtphysikus im böhmischen Neustadt (bzw. Jungbunzlau); 1620 kurzzeitig Leib- und Feldarzt bei Herzog Johann Ernst I. von Sachsen-Weimar (1594-1626); 1620-1624 Feldarzt bei der kaiserlichen Armee, dabei 1623 Behandlung des in der Schlacht bei Stadtlohn verletzten und gefangenen Herzogs Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar (1598-1662); seit 1624 Hofmedikus in Weimar; vgl. Niclas Zapf: Frölige Wiederkunft Der Erlöseten des Herrn [...], Weimar 1665, o. S.

Weiterführende Informationen in der GND
Susanna Maria Gebler
Susanna Maria Scheffel
Geburtsname: Susanna Maria Brömel

Anm.: Tochter des schwarzburgischen Amtsschössers Günther Brömel (1570-1649); erste Ehe mit dem schwarzburgischen Kanzler Elias Scheffel (1572-1633); ab 1636 zweite Ehe mit Martin Gebler (1588-1663).
Johann Joachim Göring

geb. 1599
gest. 1638
Anm.: Sohn des Hofer Bürgers und Fischhändlers Johann Göring; ab 1613 Handelslehre, danach Handlungsdiener bei dem Leipziger Händler Moses Polmann (gest. 1637); seit 1623 Bürger und Handelsmann in Leipzig.

Weiterführende Informationen in der GND
Volkhard Grebe

Anm.: Um 1636 Stadtkämmerer in Halle (Saale).
Alexander Hamilton
"Dear Sandy"

geb. 1609
gest. 1649
Anm.: Sohn des schottischen Adligen Thomas Hamilton, Lord of Priestfield; ab den 1620er Jahren in schwedischen Kriegsdiensten; um 1628/29 Gründer eine Geschützmanufaktur in Arboga (Schweden); 1628/29 dänischer Hauptmann; ab 1629 schwedischer Obrist, 1634/35 unter Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar (1604-1639); seit 1638 General der schottischen Covenanters.
Graf Melchior von Hatzfeldt

geb. 1593
gest. 1658
Anm.: Sohn des kurmainzischen Rates Sebastian von Hatzfeldt (1566-1631); kaiserlicher Obristleutnant (1625), Obrist (1632), Feldmarschallleutnant (1633), Generalfeldzeugmeister (1634), Feldmarschall (1635-1646) und Generalfeldmarschall (1657); seit 1642 kaiserlicher Geheimer Rat; 1635 Erhebung in den Grafenstand.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Landgraf Georg II. von Hessen-Darmstadt

geb. 1605
gest. 1661
Anm.: Sohn des Landgrafen Ludwig V. von Hessen-Darmstadt (1577-1626); seit 1626 regierender Landgraf von Hessen-Darmstadt.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Hessische Biographie
Landgraf Wilhelm V. von Hessen-Kassel

geb. 1602
gest. 1637
Anm.: Sohn des Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel (1572-1632); ab 1617 Administrator von Hersfeld; nach der erzwungenen Abdankung seines Vaters seit 1627 regierender Landgraf von Hessen-Kassel; ab 1623 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Kitzliche").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Landgräfin Kunigunde Juliana von Hessen-Rotenburg
Geburtsname: Fürstin Kunigunde Juliana von Anhalt-Dessau

geb. 1608
gest. 1683
Anm.: Tochter des Fürsten Johann Georg I. von Anhalt-Dessau (1567-1618) und Cousine Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1642-1658 Ehe mit Landgraf Hermann von Hessen-Rotenburg (1607-1658); seit 1623 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Willfertige").
Jakob Hübschmann

gest. 1636
Anm.: Spätestens seit 1630 Landrichter in der Bernburger Bergstadt.
Johann Philipp von Hutten

geb. 1603
gest. 1643
Anm.: Sohn des Georg Friedrich von Hutten (1565-1610); Hofjunker und Stallmeister des Herzogs Bernhard von Sachsen-Weimar (1604-1639); ab 1631 in schwedischen, seit 1636 in französischen Kriegsdiensten.

Weiterführende Informationen in der GND
Veit Ludwig von Hutten

geb. 1595
gest. 1655
Anm.: Sohn des Georg Friedrich von Hutten (1565-1610); zunächst Page des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630), danach am kurpfälzischen Hof; 1620-1623 brandenburgisch-ansbachischer Kammerjunker; 1634/35 Aufenthalt am Weimarer Hof; danach Leben auf seinen Gütern; vgl. Johann Müller: Die Andere LeichPredigt. Von des H. Apostels Pauli Wunsch aus der Epistel an die Phil. 1. v. 23. & 24. [...], Coburg 1655, o. S.

Weiterführende Informationen in der GND
Jupiter

Anm.: Oberste Gottheit der römischen Religion.

Weiterführende Informationen in der GND
Kadmos

Anm.: Fiktiver König von Theben in der griechischen Mythologie.

Weiterführende Informationen in der GND
Kaiser (Heiliges Römisches Reich) Ferdinand II.
König Ferdinand II. von Böhmen
König Ferdinand II. von Ungarn
Erzherzog Ferdinand II. von Österreich

geb. 1578
gest. 1637
Anm.: Sohn des Erzherzogs Karl II. von (Inner-)Österreich (1540-1590); ab 1590 regierender Erzherzog der innerösterreichischen Erblande (bis 1596 unter Vormundschaft); 1617-1627 König von Böhmen; 1618-1625 König von Ungarn; seit 1619 regierender Erzherzog von Österreich und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches; ab 1596 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Kaiser (Heiliges Römisches Reich) Ferdinand III.
König Ferdinand III. von Böhmen
König Ferdinand III. von Ungarn
Erzherzog Ferdinand III. (Ernst) von Österreich

geb. 1608
gest. 1657
Anm.: Sohn des späteren Kaisers Ferdinand II. (1578-1637); ab 1626 König von Ungarn; seit 1627 König von Böhmen; im Dezember 1636 Wahl zum römisch-deutschen König; ab 1637 regierender Erzherzog von Österreich und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches; seit 1625 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Graf Wilhelm von Lamboy
Comte Guillaume de Lamboy

geb. ca. 1600
gest. 1659
Anm.: Sohn des Wilhelm von Lamboy (gest. 1636); zunächst in spanischen Kriegsdiensten; danach kaiserlicher Obrist (1632), Generalfeldwachtmeister (1634), Feldzeugmeister (1641) und Feldmarschall (1645); 1647-1649 Kommandeur der kaiserlichen Truppen im Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis; Erhebung in den Freiherren- (1634) und Grafenstand (1649).

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Hans August von Leitzsch

geb. 1611
gest. 1678
Anm.: Sohn des Hans Otto von Leitzsch; ab 1620 nacheinander Page der Herzöge Albrecht (1599-1644), Bernhard (1604-1639) und Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar (1598-1662); 1631-1633 Hof- und Kammerjunker von Herzog Wilhelm IV.; 1633-1639 Kammerjunker von Herzog Bernhard; französischer Leutnant (1639), Rittmeister (1640), Major (1640-1643) und Obristleutnant (1643-1650); seit 1652 sächsisch-weimarischer Oberamtmann der Ämter Brembach und Schwansee; 1655-1664 herzoglicher Hofmarschall in Weimar; ab 1664 sächsisch-weißenfelsischer Obrist, Kommandant von Heldrungen und Querfurt sowie Amtshauptmann von Heldrungen und Sachsenburg; seit 1651 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Jagende"); vgl. N. N.: Letztes Ehren-Gedächtnüs/ Zu wohlverdientem Nachruhm [...], Halle (Saale) 1678, o. S.

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Johann Löw d. J.

geb. ca. 1616
gest. 1640
Anm.: Älterer Sohn des anhaltischen Agenten Johann Löw d. Ä. (geb. 1575) in Wien; 1634/35 Erziehung am anhaltisch-bernburgischen Hof; seit 1635 Kammerdiener des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Christoph Ludwig

geb. 1567
gest. 1636
Anm.: Sohn des Bernburger Bürgermeisters Daniel Ludwig; 1597-1599 Schulrektor in Bernburg; 1599-1602 Diakon an der Schlosskirche und seit 1602 Diakon an der Marienkirche in Bernburg; vgl. Hermann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, Dessau 1996, S. 341.
Paul Ludwig

geb. 1603
gest. 1684
Anm.: Sohn des Bernburger Diakons Christoph Ludwig (1567-1636); bis 1630 geheimer Kammersekretär des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); ab 1630 Kammersekretär, seit 1633 zudem Pfennigmeister, spätestens 1636 Lehens- und Gerichtssekretär, spätestens 1642 Kanzlei- und Lehenssekretär, danach bis 1651 Justiz- und Hofrat des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
N. N. von Mackwitz

Anm.: Um 1636 Hofmeisterin der Fürstin Sibylla von Anhalt-Plötzkau (1590-1659).
Ludwig Ernst von Marschall
Ludwig Ernst Marschall von Herrengosserstedt

geb. 1575
gest. 1652
Anm.: Sohn des Georg Rudolf von Marschall (gest. 1602); Teilnahme am Langen Türkenkrieg; zunächst am Hof des kursächsischen Administrators Herzog Friedrich-Wilhelm I. von Sachsen-Altenburg (1562-1602) in Torgau; 1603-1614 Rat und Rittmeister des Pfalzgrafen Philipp Ludwig von Pfalz-Neuburg (1547-1614); ebenso Hofrichter sowie Pfleger von Heideck und Burglengenfeld; ab 1614 Rat, Hofmarschall und Rittmeister des Herzogs Johann Philipp von Sachsen-Altenburg (1597-1639); seit 1623 kursächsischer Generalwachtmeister; ab 1624 Rat und Oberaufseher der Grafschaft Henneberg; vgl. Gabriel Hartmann: Christgläubiger Hertzen Alleredelste und glückseligste Zustand [...], Schleusingen 1652, o. S.

Weiterführende Informationen in der GND
Graf Paul von Morzin
Paolo Marazzino

geb. ca. 1610
gest. 1688
Anm.: Sohn des Blasio Marazzino; um 1636 kaiserlicher Obrist; Erhebung in den Freiherren- (1632) und Grafenstand (1636).
Graf Rudolf von Morzin
Rodolfo Marazzino

geb. ca. 1600
gest. 1646
Anm.: Sohn des Blasio Marazzino; zunächst in polnischen Kriegsdiensten; danach kaiserlicher Obrist (1630-1636), Generalwachtmeister (1633) und Feldzeugmeister (1636); seit 1635 kaiserlicher Kämmerer; 1638/39 kursächsischer Generalfeldmarschall; Erhebung in den Freiherren- (1632) und Grafenstand (1636).

Weiterführende Informationen in der GND
Samuel Müller

Anm.: Januar bis März 1636 Hauptmann der schwedischen Besatzung auf Schloss Bernburg; nach dessen Erstürmung durch kursächsische Soldaten am 11. März 1636 Kriegsgefangener auf der Leipziger Pleißenburg.
Friedrich Neuser

geb. ca. 1575
gest. 1646
Anm.: Barbiermeister und Chirurg in Bernburg; zeitweise auch Reiter des Rats der Bernburger Talstadt.
Karl Heinrich von Nostitz

geb. 1613
gest. 1684
Anm.: Sohn des Heinrich von Nostitz (1563-1629); vor 1632 Page bei seinem Vetter Johann von Axt; 1632-1634 Kammerpage des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; 1634-1636 Musketier, Student der Ritterakademie und Kammerjunker in Orange; 1636-1641 Kammerjunker und seit 1639 zugleich Stallmeister Christians II., den er auf Reisen nach Polen, in die Niederlande, ins Reich und nach Frankreich begleitete; 1641 Rückkehr in die Oberlausitz; ab 1644 Landeskommissar im Kreis Bautzen; seit 1650 auch Hofgerichtsassessor; ab 1672 kursächsischer Kämmerer; seit 1641 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Glatte").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Österreich, Haus (Erzhaus)
Herzöge bzw. Erzherzöge von Österreich
Könige von Böhmen
Könige von Ungarn

Anm.: Österreichische Linie der Habsburger.

Weiterführende Informationen in der GND, NDB
Andreas Orlob d. J.
Andreas Orlaub d. J.

geb. 1577
gest. 1636
Anm.: Sohn des Bernburger Kämmerers Andreas Orlob d. Ä. (gest. 1612); begüterter Brauhausbesitzer; seit 1594 Studium in Wittenberg; 1607-1611 Konrektor in Bernburg; 1626 und 1629 Bürgermeister in der Talstadt zu Bernburg; vgl. Volker Ebersbach: Geschichte der Stadt Bernburg, Bd. 1, Dessau 1998, S. 237.
König Władysław IV. von Polen
Großfürst Władysław II. von Litauen

geb. 1595
gest. 1648
Anm.: Sohn des Königs Sigismund III. von Polen (1566-1632); 1610-1613 erwählter Zar des Moskauer Reiches; ab 1632 König von Polen und Großfürst von Litauen; seit 1615 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND
Graf Johann Christoph von Puchheim

geb. 1605
gest. 1657
Anm.: Sohn des Johann Christoph von Puchheim (1578-1619); kaiserlicher Obrist (1635), Generalfeldwachtmeister (1638), Feldmarschallleutnant (1644) und Feldmarschall (1648); ab 1632 kaiserlicher Kämmerer; 1639-1642 schwedischer Kriegsgefangener; seit 1643 Hofkriegsrat; ab 1649 Vizepräsident des Hofkriegsrats; seit 1653 Geheimer Rat; ab 1648 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Zerbrechende"); seit 1657 Ordensritter vom Goldenen Vlies.

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
N. N. Rabensteiner zu Döhlau (3)

gest. 1636
Anm.: Fränkischer Adliger; zuletzt sächsisch-weimarischer Hofjunker.
N. N. von Rex

gest. 1636
Anm.: Meißnischer Adliger; zuletzt sächsisch-weimarischer Kammerjunker.
Christian Richter

geb. 1587
gest. 1667
Anm.: Geboren in Altenburg; seit 1612 in Weimar; Kupferstecher und Hofmaler der ernestinischen Herzöge von Sachsen-Altenburg, Sachsen-Gotha und Sachsen-Weimar.

Weiterführende Informationen in der GND
Abraham von Rindtorf

geb. ca. 1610
gest. nach 1672
Anm.: Sohn des Abraham von Rindtorf (gest. 1615); ab 1630 Kammerpage, spätestens seit 1636 Kammerjunker (noch 1650), zugleich auch fürstlicher Jägermeister (um 1640, noch 1651) und Stallmeister (nach 1641) des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit 1640 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Kurze").
Ernst Dietrich von Röder

geb. ca. 1612
gest. 1686
Anm.: Sohn des Harzgeröder Adligen Wolf Dietrich von Röder (gest. 1627); Erbherr auf Ermsleben; bis 1630 Edelknabe und Kammerjunge des Fürsten Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1630); ca. 1632-1635 Hofjunker und ab 1636 Kammerjunker des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg; seit 1634 zudem fürstlicher Kriegskommissar in den Ämtern Güntersberge und Harzgerode; bis 1650 fürstlich-bernburgischer Kriegskommissar; ab 1650 fürstlich-bernburgischer Kammerjunker von Haus aus; ab 1655 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Diensthafte").
Friedrich Albrecht von Rumrodt
Friedrich Albrecht von Romrod

gest. 1676
Anm.: Bereits um 1636 Stallmeister des Herzogs Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar (1598-1662); seit 1651 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Wohlbewahrende").
Sachsen-Altenburg, Haus
Herzöge von Sachsen-Altenburg

Anm.: 1603-1672 bestehende Seitenlinie der ernestinischen Herzöge von Sachsen-Weimar.

Weiterführende Informationen in der GND
Herzog Adolf Wilhelm von Sachsen-Eisenach

geb. 1632
gest. 1668
Anm.: Sohn des Herzogs Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar (1598-1662); ab 1672 regierender Herzog von Sachsen-Eisenach; seit 1645 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Edele").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Herzog Albrecht von Sachsen-Eisenach
Herzog Albrecht von Sachsen-Weimar

geb. 1599
gest. 1644
Anm.: Sohn des Herzogs Johann von Sachsen-Weimar (1570-1605); 1620-1640 gemeinsam mit seinen Brüdern regierender Herzog von Sachsen-Weimar; ab 1640 alleinregierender Herzog von Sachsen-Eisenach; seit 1619 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Unansehnliche").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Herzogin Dorothea von Sachsen-Eisenach
Geburtsname: Herzogin Dorothea von Sachsen-Weimar

geb. 1601
gest. 1675
Anm.: Tochter des Herzogs Friedrich Wilhelm I. von Sachsen-Weimar (1562-1602); 1628-1633 Koadjutorin des reichsunmittelbaren Stifts Quedlinburg; 1633-1644 Ehe mit Herzog Albrecht von Sachsen-Weimar bzw. Sachsen-Eisenach (1599-1644); seit 1620 Mitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Freudige").

Weiterführende Informationen in der GND
Herzog Johann Georg I. von Sachsen-Eisenach

geb. 1634
gest. 1686
Anm.: Sohn des Herzogs Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar (1598-1662); 1655-1660 in kurbrandenburgischen Kriegsdiensten als Obrist (1656), Generalmajor (1658) und Generalwagenmeister (1659); 1668-1671 Regent und ab 1671 regierender Herzog von Sachsen-Eisenach; 1674/75 kaiserlicher Obrist und Feldmarschallleutnant; seit 1645 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Trachtende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Sachsen (ernestinische Linie), Haus
Kurfürsten von Sachsen
Herzöge von Sachsen

Anm.: Durch Kurfürst Ernst von Sachsen (1441-1486) begründete Linie der Wettiner, bis 1547 Inhaber der sächsischen Kurwürde.

Weiterführende Informationen in der GND
Herzog Ernst I. (der Fromme) von Sachsen-Gotha-Altenburg
Herzog Ernst I. (der Fromme) von Sachsen-Gotha
Herzog Ernst von Sachsen-Weimar

geb. 1601
gest. 1675
Anm.: Sohn des Herzogs Johann von Sachsen-Weimar (1570-1605); 1620-1640 gemeinsam mit seinen Brüdern regierender Herzog von Sachsen-Weimar; 1631-1636 schwedischer Obrist; 1633/34 Statthalter des Herzogtums Franken für seinen jüngeren Bruder Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar (1604-1639); ab 1640 alleinregierender Herzog von Sachsen-Gotha; seit 1672 ebenso regierender Herzog von Sachsen-Altenburg; ab 1619 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Bittersüße").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar
Herzog Bernhard von Franken

geb. 1604
gest. 1639
Anm.: Sohn des Herzogs Johann von Sachsen-Weimar (1570-1605); ab 1620 gemeinsam mit seinen Brüdern regierender Herzog von Sachsen-Weimar; zunächst Kriegdienst unter Graf Peter Ernst II. von Mansfeld-Vorderort (1622), Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach (1622) und Herzog Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel (1623); 1625-1627 dänischer Obrist; schwedischer Obrist (1631-1634) und General (1632); 1633/34 Herzog von Franken (größtenteils ehemalige Hochstifte Würzburg und Bamberg als Lehen der schwedischen Krone); ab 1635 Heerführer im französischen Auftrag; seit 1620 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Austrucknende").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Herzogin Eleonora Dorothea von Sachsen-Weimar
Geburtsname: Fürstin Eleonora Dorothea von Anhalt-Dessau

geb. 1602
gest. 1664
Anm.: Tochter des Fürsten Johann Georg I. von Anhalt-Dessau (1567-1618) und Cousine Christians II. von Anhalt-Bernburg; 1625-1662 Ehe mit Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar (1598-1662); seit 1619 Gründungsmitglied der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Demütige").

Weiterführende Informationen in der GND
Sachsen-Weimar, Haus
Herzöge von Sachsen-Weimar

Anm.: Seit 1572 bestehende Seitenlinie der ernestinischen Herzöge von Sachsen.
Herzog Johann Ernst II. von Sachsen-Weimar

geb. 1627
gest. 1683
Anm.: Sohn des Herzogs Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar (1598-1662); ab 1662 regierender Herzog von Sachsen-Weimar; seit 1620 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Richtigste").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Herzog Johann Wilhelm von Sachsen-Weimar

geb. 1630
gest. 1639
Anm.: Sohn des Herzogs Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar (1598-1662).

Weiterführende Informationen in der GND
Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar

geb. 1598
gest. 1662
Anm.: Sohn des Herzogs Johann von Sachsen-Weimar (1570-1605); 1620-1640 gemeinsam mit seinen Brüdern regierender, ab 1640 alleinregierender Herzog von Sachsen-Weimar; Obrist unter Graf Peter Ernst II. von Mansfeld-Vorderort (1620-1622) und Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach (1622); 1623 General unter Herzog Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel (1599-1626); 1623/24 kaiserlicher Gefangener; 1631-1635 schwedischer Militärgouverneur von Thüringen und Statthalter von Erfurt; 1632-1635 schwedischer Generalleutnant; 1617 Gründungsmitglied und seit 1651 zweites Oberhaupt der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Schmackhafte").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Herzogin Wilhelmina Eleonora von Sachsen-Weimar

geb. 1636
gest. 1653
Anm.: Tochter des Herzogs Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar (1598-1662).

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Herzog August von Sachsen-Weißenfels
Administrator August von Magdeburg

geb. 1614
gest. 1680
Anm.: Sohn des Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen (1585-1656); ab 1635/38 Administrator des Erzstifts Magdeburg; seit 1657 zugleich regierender Herzog von Sachsen-Weißenfels (kursächsische Sekundogenitur); ab 1643 Mitglied und seit 1662 drittes Oberhaupt der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Wohlgeratene").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen

geb. 1585
gest. 1656
Anm.: Sohn des Kurfürsten Christian I. von Sachsen (1560-1591); seit 1611 Kurfürst von Sachsen.

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Elias Scheffel

geb. 1572
gest. 1633
Anm.: Studium in Jena (1591) und Leipzig (1598); ab 1599 Advokat der schwarzburgischen Kanzlei in Rudolstadt; seit 1603 Rat des Burggrafen Georg von Kirchberg; ab 1606 schwarzburgischer Kanzleirat in Frankenhausen; seit 1607 Vizekanzler, Leitung der Kanzlei und des Konsistoriums; ab 1613 Kanzleidirektor und Konsistorialvizepräsident; seit 1619 Kanzler und Konsistorialpräsident der Grafschaft Schwarzburg-Rudolstadt; 1619/20 auch Gesandter der Grafen von Barby am kurfürstlichen Hof in Dresden.
Samuel Scheidt

geb. 1587
gest. 1654
Anm.: Sohn des Hallenser Bürgers Konrad Scheidt (1555-1618); Komponist; 1603-1607 Organist an der Moritzkirche in Halle (Saale); ab 1609 Hoforganist sowie 1619-1625 und seit 1638 Hofkapellmeister des in Halle residierenden Administrators von Magdeburg; 1628-1631 Musikdirektor an der Hallenser Marienkirche.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, NDB
Joachim von Schleinitz

geb. 1577
gest. 1644
Anm.: Sohn des Dietrich von Schleinitz (1547-1592) auf Schieritz; kursächsischer Obristleutnant, Generalkriegskommissar (ab 1631) und Obrist (seit 1635); 1639-1642 Kommandant der Stadt Leipzig; ab 1642 Inhaftierung wegen deren Übergabe an die Schweden.

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N. N. Schoor

Anm.: Um 1636 Präzeptor des Paris von dem Werder (1623-1674).
Georg Friedrich Schwartzenberger

geb. 1591
gest. 1640
Anm.: Sohn des Speyrer Reichskammergerichtsadvokaten Melchior Liborius Schwartzenberger; 1619-1632 anhaltisch-bernburgischer Gerichts- und Lehenssekretär; seit 1632 Hof- und Regierungsrat des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg.
Gräfin Anna Sophia von Schwarzburg-Rudolstadt
Geburtsname: Fürstin Anna Sophia von Anhalt

geb. 1584
gest. 1652
Anm.: Tochter des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt (1536-1586); 1613-1630 Ehe mit Graf Karl Günther von Schwarzburg-Rudolstadt (1576-1630); anschließend Witwensitz in Kranichfeld; seit 1619 Gründungsmitglied und Oberhaupt der Tugendlichen Gesellschaft ("Die Getreue").

Weiterführende Informationen in der GND, ADB
Gräfin N. N. von Schwarzburg-Sondershausen

Anm.: Entweder Tochter des Grafen Johann Günther I. (1532-1586) oder des Grafen Christian Günther I. von Schwarzburg-Sondershausen (1578-1642); um 1636 Besitzerin eines Gartens in Arnstadt.
Graf Günther XLII. von Schwarzburg-Sondershausen

geb. 1570
gest. 1643
Anm.: Sohn des Grafen Johann Günther I. von Schwarzburg-Sondershausen (1532-1586); seit 1586 gemeinsam mit seinen Brüdern Anton Heinrich (1571-1638), Johann Günther II. (1577-1631) und Christian Günther I. (1578-1642) regierender Graf von Schwarzburg-Sondershausen (bis 1593 unter Vormundschaft).

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König Gustav II. Adolf von Schweden

geb. 1594
gest. 1632
Anm.: Sohn des Königs Karl IX. von Schweden (1550-1611); ab 1611 König von Schweden; seit 1627 Ritter des Hosenbandordens.

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Melchior Siber(t)

gest. 1640
Anm.: Vor 1620 Sekretär des Fürsten Rudolf von Anhalt-Zerbst (1576-1621); später Sekretär des Fürsten Ernst von Anhalt-Bernburg (1608-1632); vor 1640 Sekretär des Herzogs Franz Albrecht von Sachsen-Lauenburg (1598-1642); seit ca. 1636 Aufenthalt in Halle (Saale).
Hein Sillem

geb. 1586
gest. 1650
Anm.: Sohn des Hamburger Kaufmanns Otto Sillem (1558-1635); Handelsmann sowie ab 1626 Niedergerichtsbürger, seit 1629 Bauhofgerichtsbürger, ab 1636 Kämmereibürger und seit 1642 Oberalter der Stadt Hamburg; vgl. Friedrich Georg Buek: Genealogische und biographische Notizen über die seit der Reformation verstorbenen hamburgischen Bürgermeister, Hamburg 1840, S. 175.

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Arndt Gebhard (von) Stammer

geb. ca. 1585
gest. nach 1631
Anm.: Sohn des magdeburgischen Hofrats und Amtshauptmanns Arndt (von) Stammer (gest. 1626) in Querfurt; kaiserlicher Hauptmann (um 1621), Obristleutnant (um 1625) und Obrist (um 1631); Verfasser eines Berichts über seine Orientreise (1614-1616).

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Wolf Jaroslaus Steinbach von Stambach
Jaroslav Volf Štampach ze Štampachu

gest. nach 1655
Anm.: 1620 Hauptmann der böhmischen Konföderierten; danach Emigration aus Böhmen; sächsisch-weimarischer Hauptmann (1623), Major (1626), Obristleutnant (1631) und Obrist (1632); seit 1637 möglicherweise in kaiserlichen Kriegsdiensten.

Weiterführende Informationen in der GND
Franz von Trotha

gest. 1638
Anm.: Sohn des Friedrich von Trotha (ca. 1550-1615); Erbherr auf der Würdenburg (Teutschenthal) und Seeburg; 1634/35 schwedischer Kammerpräsident der Stifte Magdeburg und Halberstadt; 1635 erzstiftisch-magdeburgischer Regierungsdirektor in Halle (Saale); ab Ende 1635 kursächsischer Kriegskommissar; zuletzt sächsisch-eisenachischer Rat und Oberhauptmann von Gotha; seit 1634 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Gebende"); vgl. Adolf v. Trotha: Geschichte des Geschlechts v. Trotha, Teil 6, Görlitz 1940, S. 144-159.

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Graf Guillermo Verdugo

geb. 1578
gest. 1629
Anm.: Sohn des Francisco Verdugo (1537-1595); spanischer und kaiserlicher Obrist; ab 1612 Kriegsrat in Brüssel und Gubernator von Geldern; 1620 Gefangennahme des Prinzen Christian d. J. von Anhalt-Bernburg in der Schlacht am Weißen Berg; seit 1621 kaiserlicher Kämmerer; ab 1623 Generalgouverneur der eroberten Unterpfalz (Rheinpfalz); 1628 Erhebung in den Grafenstand.

Weiterführende Informationen in der GND
Dietrich von dem Werder

geb. 1584
gest. 1657
Anm.: Sohn des Gebhard von dem Werder (1539-1612); Erbherr auf Reinsdorf, Werdershausen, Gerlebogk, Görzig und Ziebigk; Page, Kammerjunker und Stallmeister des Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel (1572-1632); 1610 hessisch-kasselischer Rittmeister; danach bis 1622 Geheimer Rat und Oberhofmarschall in Kassel; 1623 anhaltischer Hauptmann; 1631-1635 schwedischer Obrist; ab 1639 Unterdirektor der anhaltischen Landschaft; seit 1645 kurbrandenburgischer Obrist, Geheimer Rat und Amtshauptmann von Alt-Gatersleben; ab 1620 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Vielgekörnte"); vgl. Gottfried Coler: Der Vom Vater gegebene/ Vom Sohne ausgeführete/ Und vom H. Geiste versiegelte Raht des Heils [...], Köthen 1658, fol. Jiij v - N2 v.

Weiterführende Informationen in der GND, ADB, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Paris von dem Werder

geb. 1623
gest. 1674
Anm.: Sohn des Dietrich von dem Werder (1584-1657); Erbherr auf Reinsdorf, Werdershausen, Reupzig und Bräsen; vor 1646 Page am Dessauer Hof; später anhaltisch-dessauischer Rat; seit 1639 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft ("Der Friedfertige").

Weiterführende Informationen in der GND, Mitgliederdatenbank Fruchtbringende Gesellschaft
Peter d. J. von Wesenbeck

geb. 1575/76
gest. 1637
Anm.: Sohn des Jenaer Rechtsprofessors und Hofrichters Peter d. Ä. von Wesenbeck (1546-1603); Studium in Jena (1591), Altdorf (1592) und Wittenberg (1595); Erbherr auf Waldau bei Bernburg.

Weiterführende Informationen in der GND
Amsterdam
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Arnstadt
weiterführende Informationen
Bernburg
weiterführende Informationen

Anm.: Zusammengesetzt aus der jeweils eigenständigen Tal- ("Stadt im Tale", gebildet aus den ehemaligen Teilen Alt- und Neustadt) und Bergstadt ("Stadt vorm Berge"), die erst 1825 vereinigt wurden.
Bernburg, Bergstadt ("Vorm Berge")
Anm.: Eigenständige Stadt rechts der Saale unterhalb des Bernburger Schlosses; 1825 mit der Talstadt vereinigt.
Bernburg, Talstadt
Anm.: Stadt links der Saale, die aus den ehemals eigenständigen Teilen Altstadt und Neustadt bestand (1825 Zusammenschluss mit der Bernburger Bergstadt).
Brandenburg, Kurfürstentum
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Burgund, Freigrafschaft (Franche-Comté)
weiterführende Informationen
Calais
weiterführende Informationen
Cyriaksburg, Festung
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Anm.: Damals vor den Toren der Stadt Erfurt gelegene Festungsanlage.
Dessau (Dessau-Roßlau)
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Dole
weiterführende Informationen
Donauwörth
weiterführende Informationen
Dresden
weiterführende Informationen
Erfurt
weiterführende Informationen
Frankreich, Königreich
weiterführende Informationen
Gera, Fluss
weiterführende Informationen
Halberstadt, Hochstift
weiterführende Informationen
Halle (Saale)
weiterführende Informationen
Hamburg
weiterführende Informationen
Hanau
weiterführende Informationen
Henneberg, Grafschaft
weiterführende Informationen
Hessen-Kassel, Landgrafschaft
weiterführende Informationen
Hettstedt
weiterführende Informationen
Isenburg, Grafschaft
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Jerusalem
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Köthen
weiterführende Informationen
Kranichfeld
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Lausitz
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Anm.: Historische, in die Markgrafschaften Nieder- und Oberlausitz geteilte Landschaft.
Leipzig
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Lützen
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Lützendorf
weiterführende Informationen
Magdeburg
weiterführende Informationen
Magdeburg, Erzstift
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Mansfeld
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Merseburg
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Merseburg, Hochstift
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Anm.: Seit 1565 unter der Herrschaft des Kurfürstentums Sachsen.
München
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Naumburg
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Neustadt-Magdeburg (Alte Neustadt)
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Anm.: Seit 1886 Stadtteil von Magdeburg.
Nohra
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Orange
weiterführende Informationen
Orange, Fürstentum
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Orient
weiterführende Informationen
Paris
weiterführende Informationen
Plötzkau
weiterführende Informationen
Preußen, Herzogtum
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Regensburg
weiterführende Informationen
Rhein, Fluss
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Saale, Fluss
weiterführende Informationen
Sachsen-Weimar, Herzogtum
weiterführende Informationen
Sachsen, Kurfürstentum
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Schulpforte
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Anm.: Sitz einer im Jahr 1543 durch Herzog Moritz von Sachsen gegründeten kursächsischen Fürstenschule (Landesschule).
Schwarzburg-Rudolstadt, Grafschaft
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Schweden, Königreich
weiterführende Informationen
Sudenburg
weiterführende Informationen
Tangermünde
weiterführende Informationen
Venedig (Venezia)
weiterführende Informationen
Weimar
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Weißenfels
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Weißer Berg (Bílá hora)
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Werdershausen
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Wien
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Wittenberg (Lutherstadt Wittenberg)
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Wörlitz
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Würzburg, Hochstift
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Wulfen
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Zabern (Saverne)
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Zepzig
weiterführende Informationen
Bernburg, Rat der Talstadt (Alt- und Neustadt)
Erfurt, Rat der Stadt
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Harzschützen
Anm.: Im Raum des Harzes 1624 entstandene Widerstandsgruppe zur bewaffneten Selbsthilfe gegen Söldner.
Jesuiten (Societas Jesu)
weiterführende Informationen
Sachsen-Weimar, Landstände