A spasso innanzj desinare, dopò le cose
Economiche messe in qualche ordine.
Dopò pranso, jo sono andato nel bagno,
et l'hà piovut<d>o, un pochetin, alla Bolognese
ô piovesto. <Ein hirsch, <krebse> vndt 2 hasen von Ballenstedt vndt
dem harz.>
<Noch 1 hase hänsel.>
Christoph Maler, m'ha trattenuto con le antiche
azzionj, dj Venezja, e Padoua.
Avis: daß es gantz nichts seye mitt Prag, sondern
es wehren die Schwedischen 30 mille Mann starck bey Mel-
nick, die Kayserlichen aber 20 mille noch aufm weißenberg.
Jst also weder den Schwedischen noch ChurSäxischen
zeittungen, so auch von Magdeburg vndt Leiptzig
gekommen, wenig zu trawen.
Jch habe hieroben predigen laßen, den hofcaplan.
Extra: war Einsiedel zu Mittage, vndt Chrjstof Mahler,
welcher numehr etzljche tage alhier gewesen, in vnsern
anbefohlenen verrichtungen.
Nachmittags wieder zur kirchen, si gefahren, Magister Saxens.
J'ay ordonnè tout plein de choses œconomiques,
& donnè a Georg Knüttel 27 pieces. de brebis pa
hieroben habe ich den Superintendenten predigen
laßen, <vormittags.>
Extra: der Præsident vndt Superintendent
zu Mittage al pranso.
Schreiben vom Geyder von Nürnbergk.
Avis: daß abermals zwischen Graf Gallaaß vndt
Bannier ein treffen in Böhmen vorgangen, welches
zwar sehr blutig gewesen sejn soll, aber es sollen
doch endtlich die Schwedischen victorisirt haben, Jst
seltzam, daß solches von Leipzig geschrieben wirdt.
Jtem: daß zwischen Engelland vndt Schottlandt, verglichen wirdt.
Jtem: die Staden, vndt Spannier, gegeneinander, zu felde ziehen.
Kayserliche Mayestät große promiß dem König in Dänemark thun, wo ferrne
er sich, gegen Schweden conjungiren will.
Jn Jtalia progredire der Printz Thomaso von Savoya
mitt machtt, sein landt zu recuperiren.
hertzog Bernhardt nehme Burgundt vor die Franzosen,
die andern plätze in Deützschlandt aber, vor sich vndt die
Schweden ein.
Der Türck wehre vor Babylon <oder Bagdet>, vom Persianer,
auffs haüpt geschlagen.
Die Schwedischen streiffen in Mähren hinein.
Nachmittags in die kirche. <Disturbj. Disparerj.>
Negromonte bey mir gehabt, zur consultation vormittags[.]
Christoph Mahler ist wieder nacher Cöhten verraysett.
Nachmittags bin ich hinauß geritten, in großem wjnde.
Je suis en peine a cause de mes confins, & droicts
Territoriaulx.
<Behttag.>
Jch bin an[!] die kirche, <darinnen> predigt anzuhören, vor die allge-
meine landesnoht, dem gebeht beyzuwohnen, vndt Allmosen
zu geben, gefahren.
Extra war zu Mjttage bey vnß: der von Einsiedel
vndt Caspar Pfaw.
Nachmittags den Præsidenten vndt hofraht bey mir ge-
habtt, vndt Raht gehalten, so wol wegen der
Steẅren, alß deß grentzzuges, &cetera[.]
Donnerstag♃ den 6ten: Junij: 1639.
Der liebe treẅe Gott, hatt diesen Morgen, zwischen 4 vndt
5 vhr, Meine freundliche herzlieb(st)e gemahlin, dero getragenen Fraẅlichen
bürden gnediglich endtladen, vndt vnß beyderseits, mitt
einen[!] wolgestallten iungen Tochter, mildiglich erfreẅet.
Er seye davor gepreisett, vndt stärcke ferrner Mutter
vndt kindt, von oben herab mitt seiner gühte.
Jch habe mitt notificationen vndt Gevatterbriefen, (nicht
vngerne,) vollauff zu thun, diesen Tag.
Extra: war Magister Sachße zu Mittage bey vnß zur
Mahlzeitt.
Nota Bene Jch habe die Amptsgräntze beziehen laßen.
Risposta von Plötzkau gar höflich vndt freündtlich.
Eine starcke partie hatt heütte dißeits gestreift
vber 100 pferde, hetten baldt <auff> meine grentzbezieher
gestoßen.
Extra: war Einsiedel zu abends, vnser gast, so
auch die gräntze mittbezogen.
Einen lackayen nacher Königsberg abgefertigett,
Gott gebe zu glück, <Jtem: einen andern nacher Copenbrück vndt harburgk.>
<Vormittags> Jch Avis von Werderßhausen, daß gestern die starcke
partie auß Magdeburgk gewesen, vndt den pawren
zu Cörmigk alle ihre pferde hinweg genommen.
Bitten vmb intercession, an den Commendanten zu Magdeburg[.]
<Nachmittags> Ein anderer avis von Magdeburgk daß diese
partie Schwedische auß Quedlinburg vndt nicht Magdeburg
gewesen, hetten des Obristen Wrangels gühter zu Kriche-
len mitt flejß verschonet, wehren nur 40 pferde starck
gewesen, hetten aber 70 beypferde gehabtt.
Der hofraht ist Nachmittags bey mir gewesen, vndt hatt
berichtet, wje der Amptsgrentzzug, bjß dato, (gott
lob,) noch wol, vndt glücklich abgegangen.
Meine Rübesaht ist ¼ theils schon zeittig worden, muß
abgemeyet<geschnitten> werden, sonst fellet sie auß. heütte haben
sie eingeführt 5 schock 15 garben.
<Regenicht wetter, soll 4 wochen anhalten.>
heütte habe ich den grentzzug dieseß Ampts auf iehner
seitte der Sahle, nemlich auf der Stadtseitte angestellet.
Die landtgrentze ist vor sich ein absonderliches, vndt
gehet billich viel weitter.
Den dritten lackayen in hollstein abgefer-
tigett, vndt einen bohten in Böhmen.
Der Præsident jst bey mir gewesen zu Mittage,
vndt hatt mir treẅhertzig gratulirt.
Curt von Bayern ist auch vormittags herkommen.
Nachmittags die FrawMuhme von Plötzka, Meine
herzlieb(st)e gemahlin zu besuchen.
Schreiben von Cölln Stejnfurt, vndt Münster,
weil der bohte, jn cattivissima congiuntura, nicht
nacher Cölln, forttlauffen wollen.
Ein Rehe, vndt zweene hasen, von Ballenstedt.
Ein haußknechtt Pawl genandt, ist mir heütte endtlauffen.
Die FrawMuhme von Plötzkau ist anhero kommen, Meine herzlieb(st)e gemahlin
zu besuchen, in ihrem kjndtbett, vndt wieder hjnüber gezogen.
J'ai priè pour Comperes: 1. l'Electeur de Brandenburg[,] 2. le Marquis
Sigismundt[,] 3. le Duc Fridrich de Zelle[,] 4. & sa soeur la vefue de Coburgk[,]
5. le Duc Otto de Harburg[,] 6. & sa Femme. 7. le Duc Auguste de Saxe Lawenburg
& 8. sa femme[,] <9. 10. le Duc Philippe de Hollstein & sa Femme,>
<11. Johannchen a Plötzkau[,]> <12. Madame de Nassaw a Copenbrück.>
Outre les 12 comperes, & Commeres, escrites hier,
il y a encores, ma cousine de Hanaw, Sibille
Christine, Item: la sœur de ma femme, ve<Marguerithe> Douairiere
a Sigen en la Contè de Naßaw, Jtem: la landgräf-
vinne<Palatine> de Hilpolststain, nèe Landgrävinne de Darmstadt,
Jtem: la femme du général Banner, le Conte Otto de Schaw-
enbourg, & le Sieur Adolfe de Börstel, sont 18.
<le 19me. est le Colonel Werder.>
Jn die kirche vormittages, mitt meinen kindern,
vndt haben vor Meiner freundlichen herzlieb(st)en gemahlin glück-
liche Niederkunft, Gott offentlich danckgesaget.
Gratulationschreiben von Quedlinburgk bekommen.
Jtem: von Wörlitz in andern sachen.
Extra zu Mittage, der Marschalck Erlach,
vndt der von Einsiedel, nebst dem Ambtmann von Ballenstedt.
Nachmittags wieder in die kirche.
<Feücht regenicht, wie ezliche Tage, hindert die heẅerndte.>
Alarme von starcken partien Reüttern, so sich diß:
vndt ienseyt der Sahle sehen laßen.
J'ay escrit au Colonel Theodore de Werder, le convi-
ant pour compere, au baptesme de ma fille.
Extra: den Amptmann von Ballenstedt bey mir gehabtt. et cetera <Zu Mittage.>
Zeitung daß Banner in Böhmen, auffs haüpt geschlagen vndt verwundet seye.
Jtem: daß der Printz von Vranien zu felde gezogen.
Jtem: daß der Prjntz Tomaso, ferrnere große progreß in Piemont thue.
Jtem: daß hertzogk Berndt, auch wieder sich jnß feldt mache.
Jtem: daß der Türckische Kayser, so wenig, alß der
venedische Bailo, todt seye, vndt selber mitt ihme
tractaten zulegen wolle, weil er auf der rückrayse,
auß Persja begriffen, habe auch den Allten Sultan, Musta-
fa, welcher vor jhme regieret, vndt jhm das Rejch gutwillig
abgetretten, neẅlich stranguliren laßen. O grawsamkeitt!
Vn enfant de nostre Nourrice a icy <hier> au chasteau, rompu
son bras. Jtem: comme on faysoit action de graces pour Madame
en l'Eglise jncontinent s'ensuivoit celle pour le mary & la
femme quj enterrent les morts. Ces presages nous desplay-
sent. Dieu les vueille benignement divertir s'il y a
du malheur. Le pauvre Thomas Benckendorf me met bien en perplexitè,
car il y a desja un mois, qu'il devoit revenir.
<Wjndt, Regen, denique hagel.>
Ein pawer von heim, so auf meine interposition, sein pferdt
zu Ascherßleben, bey einem Fendrich angesprochen, vndt ange-
troffen, kan es nicht wieder erlangen, weil der Fendrich
vorgibt, es gehöre zu den stügken.
Gestern abendt hatt sich ein vnglück zugetragen, in dem
mein hofmeister Knoche, in der Fehre herüber fahrende,
ist auß derselben ein wejb vnversehens, in die Sahle gefal-
len, vndt mitt mühe von einem fischer, nach dem Sie viel wasser
eingetruncken, heraußer gezogen worden.
Avis: daß general Kinge in der marche nach den Stiftern
begriffen, herzog Geörg von Lünenburg aber will ihn nicht durchlaßen.
Caspar Pfau berichtett, daß er einen Schäfer nach Gernorda
bekommen, der gibt von iederm Stück vieh groß vndt
klein 12 Groscheng: pachtt giebet, vndt darneben die Schafe
vor eysern hatt. hingegen wirdt ihm Jährlich daß
graß auf etzlichen wiesen, vndt darneben ein
wispel brodtkorn gegeben, die forttzucht ist
auch sein, vber obigen pachtt, gibt er iährlich,
24 heüpter, vor die küche.
Caspar Pfaw, war extra zu Mittage, bey
mir, vndt zur conversation.
Meiner pagen einer, von geschlecht ein Einsiedel hatt
die haüptkranckheitt bekommen, ein vorreütter, die
dyssentheriam, es fänget also an, arg zu werden.
J'ay recue une lettre de Hall de Madame de Sultzbach,
quj y est arrivèe, pour s'en aller au pays de Hollstein.
Avis: daß briefe von Wien intercipirt worden von den
Schwedischen insonderheitt vom armen allten Agenten Iohann Löw
welcher sonsten iedesmahls gar caute geschrieben, an
itzo aber wegen nicht erfolgten amnistiæ sich wieder
dem Prager friedenschluß zu wieder heftig beschwehrt
gemachtt, vndt dem Löbzellter davon geschrieben,
der Banner soll es haben drücken laßen. Es
|| [[Handschrift: 164v]]
wirdt aber den Kayser mehr, alß die Schweden selbst offendiren.
Jtem: avis: daß der König in Dennemark mitt den Staden hostiliteten
anfänget, von wegen des zolles auf der Elbe, vndt Weser,
wie auch aufm Sundt, vndt es sollen albereitt repreßalien
vorgangen sein, hingegen seye die neutralitet zwischen
Dennemarck vndt Schweden geschloßen, auch gehe
dergleichen im NiederSächsischen Krayß ebenmeßig vor. Gott
wolle vnß doch sana consilia verleyen, damitt
wir vns abermal auß allem labyrinth wircken
vndt allerdings verantwortlich handeln mögen.
<Windig, kaltt.>
Rindorf selb 6te. nach halle geschickt, Gott wolle
ihnen glücklich hin vndt her verhelfen durch seine gnade.
Jn Oeconomicis, habe ich laborirt, vndt etzliche
confusiones, helfen zu rechte bringen.
Jn die wochenpredigtt. Extra: war der
Marschalck, vndt Einsiedel zu Mittage.
Der hofraht war Nachmittags bey mir, ad referendum
de limitibus, & consultandum.
Recipiße von Rejnstedt Reinstorff vom Obristen Werder,
dieweil er abwesende gewesen.
Rindorf ist diesen abendt mitt seinen geferten,
gar wol, vndt glücklich wiederkommen, Dieumercy.
Donnerstag♃ den 13. Junij: 1639.
<Gran vento, sta notte, come terremoto.>
Es ist sehr ein starcker wjndt diese Nachtt gewesen,
vndt hatt auch heütte noch gewehet, also daß wir einen
kallten vndt feüchten Junium erleben.
Die Cöthnischen Rähte haben eine scharfe Pro-
testation wieder meine<n> rähten, wieder den
neẅlichst angeordneten gräntzzug einge-
schickt, vndt wollen ihres herren (vermein-
te aber nicht gegründete) jura mitt machtt,
manuteniren. Jch nehme mich aber
der sachen selber an, vndt reprotestire durch
ein Fürstliches decret.
Avis von hall, daß der Banner geschlagen, <verwundet> vndt 40
Stück geschützes verlohren. Man dörfte es aber nicht sagen.
Avis: von Plötzkaw, daß ein bluhtiges treffen
den 6ten: dieses in Böhmen vorgegangen, in welchem, 8 mille
Mann, beydersejts gebljeben, der Banner, verwund<aber>
endtlich das feldt erhalten, der Graf von Trautt-
manßdorf aber, wejl er soll haben zum friede ge-
rahten, bey Kayserlicher Mayestät in vngnaden, disgraziiret
worden seye, sed ego <hoc> non credo, adhuc. Plustost
j'apprehends un desastre, pour Thomas Benckendorf].] Dieu l'en vueille
benignement preserver, & garder.
Jch habe duplicaten laßen schreiben an alle meine ge-
vattern, so vber eine Tagerayse von hinnen endtlegen, damitt
wann etwan vber verhoffen die ersten briefe nicht zu
rechte kähmen, oder verloren werden sollten, dennoch die andern
so leichtlich nicht außen blejben möchten. Abundans cautela
non nocet.
Durch dje rähte, habe ich ländereyen besichtigen laßen,
welche meine herzlieb(st)e gemahlin, mitt mir außtauschen wollte.
Ghiribizzj stranj, e stravagantj, per le persecuzionj
intempestive, ed jnterne, contra l'orthodossia; da quellj,
che mangiono il nostro pane, e beono[!] la nostra bevanda,
e per questo lo dovriano far meno, deglj altrj.
Zeitung daß Piccolominj, den Französischen Feldtmarschalck
Feuquieres, im Lützelburger landt aufs haüpt geschlagen.
Dörfte wieder alterationes geben.
Alarme entre nous memes, daß die Niemburger,
in die 40 Starck außgefallen, vndt die creütze so
meine gräntzbezieher aufrichten laßen, wieder njeder-
geworfen. Jch schicke wieder, eine Machtt hinauß,
Gott steẅre allem vnfug, vndt thätlichem beginnen.
Ein ieder muß sich billich, bey dem jehnigen, waß er hatt
vndt ihme von Gott, vndt rechts wegen, gebührt, manuteniren,
wie ich dann auch heütte gethan, vndt dje creütze wieder-
niederwerfen laßen.
Antwortt von der hertzogin von Braunschweig von Schöningen durch Bayerns
Fraw, welche heütte alhier bey Meiner gemahlin ankommen.
Gestern ist Rindorf mitt meinen Beampten wiederkommen,
vndt haben die creütze am Fenichenberg wie auch an
der Sahle, so die Niemburger gemacht hatten, wieder
abgestochen, auch in præsentz oder angesicht selbiger Stadt,
ejne starcke salve aller Mußketirer geben laßen,
ihnen zur bravade, diewejl sie gegen meine anordnung
solche turbation attentirt.
Auß 4 schock Rübesaht, haben sje gestern 11 Schefel (Scheffel)schfl:
gedroschen,
29 schock, 32 garben, seindt in allem einbrachtt, <aber viel
grüner, ist darundter gewesen.>
Tergiversationes; von Weymar, durch Melchior Loyß avisjrt worden.
heütte haben sie abermals, (wie gestern,) einen, jedoch
klejneren lachß, jn den Stromkörben, an der Sahle gefangen.
Jst aber noch gar gut zu genießen gewesen.
Der dicke Plack Johann Davidt Wieß, hatt meine
wolgegründete reprotestation vndter meiner handt
vndt Siegel hinüber geschicktt, nicht annehmen, oder
viel mehr behalten wollen, dann er Sie doch gelesen
sich darüber beschwehret, aber gleichwol Sie wieder nicht
gar subtil wieder zugesiegelt, vndt zweifelhaftig ge-
macht, ob das Mein befehlich seye, vndt hatt es also vndter
|| [[Handschrift: 166v]]
dem Nahmen der Cöthnischen Regierung, an Meine Regierung
wiedergeschicktt, welches ich vor einen großen despect halte,
vndt ihm nur durch den Amptsverwallter wieder schreiben
laße, ihm auch die reprotestation wieder zufertige, nach
dem man den esel beßer jnformirt, waß stylj oder moris
seye, oder nichtt. Er ist ein ignorant, vndt hatt nichts studiret.
Solche bestien, sollen land vndt leütte regieren, vndt
wißen nichtt, waß Jura seyen.
Ein Rehe, vndt 3 hasen, von Ballenstedt bekommen.
Extra zu Mittage den Præsidenten bey mir gehabtt,
nach dem ich cum ipso raht gehalten.
Zeitung daß General Kinge gewiß die weeser paßirt, vndt
sich in die Stifter, vndt benachtbarte örter legen wolle.
Jtem: daß General Banner, wehre mitt der gantzen armèe, auf
Königingrätz gegangen, vndt hette selbigen ortt eingenommen,
der General Hatzfeldt wehre bey der Kayserlichen Armèe angelangett,
es dörfte wol wieder ejn treffen vorgegangen sein.
Der Oberste Thuro Bielke hatt Fürst Augusto der abgenommenen
pferde halber, zwar höflich, aber wegen der restitution, abschlä-
gig beantwortett. perge
Es ist heüte wie etzliche tage hero, gar kalt gewesen,
vndt es scheinet, wir werden eine spähtere erndte haben,
alß wir vermeinet hetten. So dörffte auch der wejn,
(wo nicht gar außen bleiben,) iedoch sawer werden.
Dat Deus omnia bona, sed cum Tempore.
Sonntag☉ den 16den: Junij: 1639. böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ
Avis von Cöhten, daß der general Commissarius Schleinitz mitt einem
Regiment vor das Schloß zu hall gerücket. Dörfte meinem
dahin geschickten bohten vbel bekommen. Gott bewahre ihn.
Mejn CammerJuncker Nostitz, ist gestern abendt auß
der Laußnitz wiederkommen, nach dem er mitt meinem vr-
laub, ein Jahr lang, außen gewesen, vndt drüber.
heütte in der vormittagspredigt, haben die iehnigen
personen, so sich auf meinem Forwergk versehen,
kirchenbuße wegen ihres begangenen exceßes
thun müßen. Darnach seindt sie getrawet worden.
Desastre avec nostre petit chien, venant des-
sous la roue, devant l'Eglise.
Johann Davidt Wieß, hatt meinem Amts verweser
die reprotestation abermals wiedergeschickt,
gleich wie es neẅlich der Regierung geschehen.
<Avis: daß> Die Niemburger abermal gesteriges tages außgefallen,
vndt die creütze wieder gemachtt. Muß also der
gräntze halben, vndter vnß, streitt sejn.
Schreiben vom Kayser, vndt ChurSaxen, wegen des Rö-
merzuges perge vndt vndterhaltung der garnison zu Magdeburg.
Nachmittags wieder zur kirchen, da man die haußTafel
angefangen außzulegen.
Schreiben vom herren Böhmer, dilatorjsch, mitt der Leipziger Post.
Jch habe gestern<heütte>, vmb 99 ThalerThlr: Sechß Zugochßen gekauft,
darvon ich zweene zur küche nehmen, vndt schlachten laßen will[.]
Gott gebe mir glück darzu, vndt daß sie nicht wie die
pferde, weggenommen werden.
Die creütze gegen die Niemburger seindt wieder aufge-
haben2, vndt durch Notarien, vndt zeügen, eine Protestation
auß dießem Amptt, dem Ampt Niemburgk, insinuirt worden[.]
<Windig.>
heütte, ist der Notarius3, cum testibus, nacher Cöhten, geschicktt
worden, die <re>protestation, (so ich nähermals abgehen laßen,
vndt zum andern Mahl, wieder geschjcktt worden) den Rähten
zu insinuiren, wie auch geschehen.
A spasso fuora, nel campo, a vedere le biade.
Caspar Pfaw ist extra bey mir gewesen, al pranso.
A spasso gegen abendt, fischen sehen, da man dann, ezliche
rapen, vndt praßen, in den Ströhmkörben gefangen.
Der Amptmann von Ballenstedt, hatt sejnen vndterthänigen
abschiedt genommen, will Morgen gebe gott wieder verraysen.
Jch habe gar ejn höfliches gratulation[-] vndt antwortt-
schreiben, auch acceptirung der Gevatterschafft vom Obersten
Werder entpfangen.
Rindorf jst diesen abendt, naher Ballenstedt abge-
fertiget worden, allda, vndt zu Quedlinburg
allerley zu expediren.
Die Niemburger, seindt wieder außgefallen,
vndt haben die aufgeworfenen creütze außgefüllet.
Jch bin heütte zur kirchen gefahren.
Der Marschalck Erlach war extra bey mjr, zu
<vor>Mittage, & in concione, & in prandio, auf mein begehren.
Nachmittags bin ich mitt Knochen, vndt Nostitzen, hinauß
nacher Pfuhle geritten.
Abends mitt Nostitz alleine, in den Pfaffenpusch
spatzirett.
Seltzame Somnia vom Türckischen Kayser gehabtt.
Meine Beampten haben die kreütze zu Niemburgk,
abermals zuwerfen vndt zumachen laßen. Diese Co-
moedia dörfte noch eine zeittlang wehren.
Gestern soll das hagel wetter gewaltig
eingeschlagen, vndt das getreydig im Cöthnischen ver-
derbet haben, zu Trinumb vndt Paschleben4.
Einsiedel extra. Jch habe ihm, vor 36 ThalerThlr:
allt bruchgoldt, vndt Juwellen, abgekaufft.
Mitt meinem Nostitz, hinauß spatziren, gegangen,
biß zu den allten Teichen, in heißem wetter.
Extra abends, war Magister Davidt Sachße bey mir,
zur Mahlzeitt, vndt conversation.
Auf die kräenhütte in der Morgenstunde zur
recreation, vndt auch armen verhungerten leütten
zum besten, welche sich damitt speisen vndt laben.
Der hofraht Schwartzenberger ist bey mir gewesen,
vndt hatt allerley consultirt, mitt mir, so wol
in publicis alß privatis.
Ein Reütter, so heütte ohne paß vber die Sahle setzen
wollen, hatt sich selber verrahten, vndt das pferdt, so er einem
pawren abgenommen, selbiger aber baldt hernacher kommen, dahinden
laßen müßen. <Nota Bene[:] Postea ists anders worden, vndt der Reütter, weil
ihn der pawer fälschlich belanget, hat sein pferdt wiederbekommen[.]>
Avis: daß die Schwedischen das Eißfeldt erobert, den dahin
angekommenen Kayserlichen secours geschlagen, vndt Duderstedt,
neben andern Städten occupjrt.
Oeconomysachen, co'l giudice tractirt.
heütte seindt 100 pferde herüber passirt, dörfften zweifelß
ohne, vmb sjch mausen.
Der hofraht ist abermahl bey mir gewesen.
Schreiben von der Fraw Muhme, Fürst Rudolfs witwe
von Oldenburgk, daß Gott, ihre Freẅlein Tochter,
meine Base, Freẅlejn Eljsabeth Sehlige durch den
zeittlichen todt, den 3ten: huius: abgefordert. Jst also
ein Freẅlein von vnserm hause, den 3. dieses [Monats], abgegangen,
vndt ein anderes den 6ten: iung geworden.
Wir haben diesen Sommer numehr zehen iunge bienen-
schwarm biß dato bekommen, Gott gebe, daß es (dem allten
gemeinen wahn nach) mir vndt meinem hause groß
glück, nach erlittenem großen vndt vielem vnglück
auf mancherley weise bedeütten möge.
A spasso Nachmittags geritten, gegen Wedegast zu, da
wjr dann im rückwege, dem regen nicht endtreitten
können.
bSumma 3½ Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 2 Viertel (Hohlmaß)v: |
|
Jn die kirche, vormittages.
Schreiben von Schöningen, wie wunderlich daß es mitt meinen
schreiben zu Wolfenbüttel ergangen. Patientia!
Nachmittags wieder zur kirchen.
Der Medicus, Doctor Brandt war extra zu Mittage.
Carll henrich von Nostitz, habe ich zu meinem Stall-
meister angenommen, nach dem er mir, in die 8 Jahr
lang, in deützschen, vndt frembden landen, wol gedienet.
Gehet also sein dienst, von Johannis numehr an,
seine bestallung aber, von zukünftiger Michaelis,
Gott gebe mir, vndt ihm, zu glück, gedeyen, vndt fortgang.
Diesen abendt, habe ich ihm Commission gegeben, mitt
meinen wagen vndt pferden naher Quahlendorf zu raysen,
Sie helfen zu convoyiren, weil Sie wejnpfähle aufladen.
Es hatt heütte sehr geregenet, vndt die heẅerndte gehindert.
heütte ist eine Protestatio vom Ampt Niemburg, wieder diß
Ampt allhier, von wegen des grentzzuges eingelangett.
Jean ist bey mir gewesen, hatt sich exculpirt, vndt
wegen seiner vnverenderlichen, allten, beharrlichen Treẅe
gewalltige betheẅerliche contestationes, anbrachtt,
denen ich auch, wegen seines langwierigen, wolbekandten
treẅen fleißes, billich zu glauben vrsach habe.
Avisen: daß die gewaltige Victoria des Generals Piccolo-
minj, vor Diedenhoven, im Lützelburger landt continuire, es hetten
die Frantzosen, nach langwierigem fechten, in die 6000 Mann
verlohren, vndt 3 mille wehren gefangen worden, da hingegen
die Kayserlichen, kaum 1000 vermißeten, Ja alles geschütz,
vndt bagage der Frantzosen, vndt viel hohe personen,
wehren im stich geblieben. Jhr general Feuquieres selber,
wehre gefangen, vndt verwundett. <Es soll ein gewaltiges haüpttreffen gewesen[.]>
Jtem: daß der Türckische Kayser, so wol auf Persien, alß
auff Vngern, mitt großer Machtt im anzuge wehre.
Jtem: daß der Printz von Vranien, vor Namen gerückt, der
König in Franckreich aber, vor Hesdin.
König in Engellandt, brjnge ejne große heereskrafft zu-
sammen, wieder die armen Schotten. Gott wolle Sie vergleichen[.]
Jn Spannien, seyen reichbeladene Jndianische Schiffe an-
kommen. Man armire aller ortten, zu waßer, vndt
zu lande, wieder die Franzosen, Schweden, vndt Niederländer.
Der general Banner sol noch in Böhmen liegen, vndt erwar-
tett andere völcker.
Rindorff ist von Ballenstedt wiederkommen, hatt einen
hasen mittgebrachtt, <vndt daß es allda gar vnsicher.>
J'ay escrit, & fait escrire, a Thomas Benckendorf; in publicis.
Jn Oeconomis; an heetfelden, jn kriegssachen, an den
Fendrich von Ascherßleben.
Nostitz ist auch von Quahlendorf, mitt den<16800> wein-
pfählen, wiederkommen. <ghiribizzj, dj Fürst Iohann Casimir
per lo prezzo del vino.>
Avis: daß gestern der Junge Krosigk zu Badegast,
weil er eine zeittlang aufn pusch geklopft, gefan-
gen nacher halle geführet seye worden. Dörfte
ihm nicht wol ergehen. Es dawert mich seines
geschlechts, vndt insonderheitt seines Tapferen vatters,
Berndt von Krosigk Sehliger, an dem ich ejnen vndter-
thenigen Treẅen diener, vndt guten gönner verlohren.
Ce mattin, je coucheay une lettre, a Monsieur le Conte de
Trauttmanßdorf, touchant mes pretensions. Dieu
m'en donne bon succéz. Le date estoit d'hier.
La sera sono ito a pescare, al molino, co' miej nobilj,
mà con mala<poca> fortuna.
J'ay receu une lourde responce du Port Enseigne
d'Ascherßleben. Sic vos! non vobis!5
Jn die kirche, gezogen, zur wochenpredigt.
Extra: war der Præsident, vndt Einsiedel zu
Mittage.
Ghiribizzi dj donne; e zelo jntempestivo.
Radix Omnium Malorum Avaritia.6
Abermal ein hase von Ballenstedt gestern.
Donnerstag♃ den 27. Junij: 1639.
Ghjribjzzj in Corte; per dispute, contrastj, e cattive
congiunture, che finalmente hò acquietato.
Zeitung daß Banner weiter forttgegangen.
<Jtem:> Daß neẅe heyrahtstractaten zwischen dem
Brandenburgischen Churprintzen, vndt dem Schwedischen
Königlichen Freẅlein vorseyen.
Jtem: daß Berljn in der Schwedischen händen, sein solle.
Nachmittags den hofraht bey mir gehabtt. Ein instrumentum
<der> insinuirten protestation zu Cöhten, hatt der Notarius7 vber-
schickt, deme der Cammerraht Wieß gedroẅet ihne
nicht allein in arrest zu nehmen, sondern auch zu bestraffen[,]
so baldt er seiner mächtig sein köndte. O asine!
Zeitung daß die Kayserlichen den einen tag den Banner vor
Prag geschlagen, den andern aber hette sie Banner wieder
aufs haüpt geschlagen. Wirdt von Zerbst avisirt.
lettres de Plötzkau & Deßaw, ratione neẅer anlagen,
vndt nachforschungen, die der neẅe Tittul:
Nota Bene Jmperator & Præses huius Provinciæ, nach
sich zeüchtt, quasj vero? Nota Bene die Stadt Deßaw,
nennet in einem außführlichem schreiben, darinnen sie
sich den Römerzug weder dem Kayser noch ChurSaxen
zu geben, mehr schuldig erkennen, Fürst August also?
Alß diesen abendt, die vbr fuhren bestellet worden,
h die noch vbrigen weinpfähle, von Quahlendorf abzuholen,
haben sich die meisten bürger, wieder gegebene
vertröstung gelüsten laßen, alles abzusagen,
ihre Thüren zu verschließen, vndt daß sie nicht zu
fahren schuldig wehren, zu großem despect meiner,
vndt meiner beampten. O ingratitudo!
Zwey Rehe, neben ezlichen Forellen, vndt 3 Mandel
krebße, seindt von Ballenstedt ankommen.
Gestern hatt der Amptmann eine Fraw mitt Forellen
auch hergeschicktt, so haben Sie etzliche Soldaten auß
Ascherßleben vberfallen, die Forellen vndt krebße
dem armen weibe abgenommen, vndt darzu noch vbel
geschlagen. Sie hats zwar in Ascherßleben außgefraget
daß es der Fendrich verzehret, er hatt aber der Frawen
selber gespottet, ob man schon den Thäter ejnen angetroffen,
ia dem Ambtmann selber gedroẅet. Ô garnement!
Extra: war Caspar Pfau zu Mittage bey mir.
Der lackay Oberländer genandt, ist wiederkommen
mitt antworttschreiben von hildeßhejm, Copenbrügk[,]
harburgk, Pigkeburgk, Reetwisch, etcetera[.]
Melchior Loyß, ist Gott lob, mitt guter satisfaction
von Weymar wiederkommen. Gott gebe mir vndt den
meynigen, ferrner glück, heyl vndt gedeyen. Ôhc s'jo riha-
vessj, il buon Thomas Benckendorf con buona sodisfazzione, e contento!
<(extra Melchior Loyß la sera)>
Gestern ist auch mein Rindorff, noch mitt denen
vbrigen weinpfählen, von Quahlendorf ankommen.
Der Oberste wachtmeister, der von Eberstein,
so von Weymar, anhero geschicktt worden, hatt
sich bey mir angemeldett, vndt alle sachen richtig
gemachtt. Gott lob, daß diese verdrießliche lang-
wierige sollicitatur numehr, auf ein ortt
gebrachtt worden. Melchior Loyß, hatt treẅlich
darbey cooperiret, vndt seinen fleiß sehen laßen.
Gott vergelte allen Treẅen dienern ihre zwar
schuldige, iedoch treẅeyverige embsigkeitt.
Jnß badt gegangen, <mitt Nostitz.>
Avis daß gestern in die 100 pferde auf Rindorffen ge-
wartett, meine schöne pferde hinweg zu nehmen[.]
|| [[Handschrift: 172r]]
Gott aber seye danck, der mich vor solchem
großen vnglück bewahret hatt. Er wolle
vnß noch ferrner gnediglich behüten.
Der Obrist Wachmeister ist wieder fortt, <nachm essen.>
<Risposta del heetfeldt moltoo brutale e mercatantile da Brunswyck.>
Der hofmeister Knoche hatt die ihm aufgetragene
Commission, zu Plötzkau wolabgelegter maßen referiret,
vndt mir gute satisfaction mittgebrachtt.
Jn die kirche zweymahl, <vor[-] vndt Nachmittags[.]>
Zeittung von einem greẅlichen Tradiment, so
zu Leüttmariz soll sein vorgegangen.
Extra war zu Mittage der hofprediger
Magister Sachße bey mir zur Tafel.