Schreiben von Wien, daß die Kayserliche rayse,
nach Regenspurg noch vor sich gehen werde.
<Zeitung> Daß man den fortgang des Türgkenkrieges
in Polen, noch vor gewiß hallte.
Daß die Niderlage der Spannischen vor Casale
confirmiret werde.
Daß die Schotten vndt Engelländer noch aneinander
kommen, vndt viel handelß machen.
Daß der Printz von Vranien mitt seiner armèe
in Flandern, großen wiederstandt finde.
Daß die Kayserlichen vndt Schwedischen noch vor Salfeldt
gegen einander liegen, einander außzumatten.
Daß die conjunction der Lüneburgischen vndt heßischen
den friedenstractaten zu Nürnberg einen
stargken stoß gebe.
Das böse omina am himmel, sjch sehen laßen.
Daß Dennemarck, mitt hollandt, auch noch nicht
verglichen seye.
Extra zu Mittage, der CammerRaht, Doctor Mechovius.
Der Columbo soll vorgestern, die compagnia so
zu Merseburgk gelegen, aufgeschlagen, vndt auß-
getrieben, die andere compagnie des Schleünitzen aber,
(so in der vorstadt allda gelegen) veriagt haben,
weil diese, jn dem man dje andern gesucht, auß-
gerjßen, vndt endtkommen. Poca cosa!
hinauß geri<fa>tten gefahren mitt Madame.
Der Ambtschreiber von Warmßdorf, ist allhier
gewesen, sich mjtt dem Ambtte, von wegen der ab-
gepfändeten Schafe, zu vergleichen. Es ist aber
noch nichts darauß worden. Quid refert?
Jmportuniteten in Oeconomicis gehabtt.
Ceste vie est pleine de traverses, & afflictions.
Avis von Caspar Pfau daß die Kayserlichen sollten auß Salfeldt
fortt sein, quod non credo, Obrist Carl Ruht vndt
ein Schwedischer general commissarius Gregerssohn, sollen daß
commando in Stiftern behallten. Columbo Obrist leutnant
werden, vndt 8 compagnien pferde zusammen bringen.
Die Finnen werden baldt marchiren, herzog Geörg
zu Lünenburgk will Wittembergen zur assistentz
haben. Mitt den Wolfenbüttelern sollen hostiliteten vor
sein. Das hauß Braunschweig vndt Lüneburg leßett stargk werben.
|| [[Handschrift: 311r]]
Columbo hatt die guarnison in Merseburg vberfallen
einen Rittmeister neben vielen gefangenen, vndt zimlicher
beütte, auf Ascherßleben gebrachtt. 4 Regimenter dennemärkisches
volck, soll herzog Geörg erwarten. general Wahl
soll in heßen, sengen vndt brennen, vndt general hatzfeldt
gewillet sein, eine diversion nach der Weser
zu machen. Siehet also noch keinem frieden ähnlich.
Gott köndte ihn aber baldt senden.
Geörg Knüttel ist von Zerbst wiederkommen.
Rindorf aber von Ballenstedt, co'l Baillif.
A spasso fuorj, mein getreydig zu besehen.
Das winterkorn stehet schön, das Sommerkorn
leydet zimliche noht, wegen großer hitze.
Rindorf hatt 3 hasen von Ballenstedt mittgebrachtt.
<Behttag.>
Auf die kraenhütte diesen Morgen, krähen,
vndt Elstern zu schießen, so auch gelungen.
Jn die kirche conjunctim, predigt zu hören,
zu behten, vndt Allmosen zu geben. Gott wolle gnädig
vnß erhören, vndt auch dem lechtzenden dürren
erdtreich, den so hochnöhtigen regen, zum fortwachß
der Sommerfrüchte, verleyhen, vndt beschehren. Amen.
Extra zu Mittage der Marschalck Erlach.
Avis: das des Banners gemahlin, solle mitt
Todt abgangen sein, welche billich zu beklagen.
Der iunge Steinbach, hatt diesen abendt seinen
abschiedt genommen, cum recommendatitiis naher
hamburgk zu verraysen. Gott wolle ihn geleitten.
Donnerstag♃ den 4ten: Junij: 1640.
Das lechtzende dürre erdtreich verlanget nach
einem gnedigen regen, vndt ist wol sonsten nichts
gewißers, als ein abermahliger Mißwachs bevor-
ab im Sommergetreydich zu besorgen.
Alarme wegen 16 Reütter so Palbergk
angefallen. Jch habe Reütter vndt fußvolck
hinauß geschicktt, (wiewol spähte vndt
weitt) sie zu entsetzen.
Vnsere leütte seindt wiederkommen, mitt bericht,
daß eine starcke partie außgegangen, vndt sich
getheilet, davon 18 pferde Palberg attaquirt.
Alß sie aber gehört, daß es mir zustendig, daß
dorf, hetten sie abgelaßen, vndt wehren darvon
geritten, noch vor ankunft der vnserigen.
Die zeittung continuiret mitt des Banners
Gemahlin todt, ist billich zu bedawren, weil sie
eine gühtige, Mittleydige, Tugendtsahme, vndt
Christliche Dame gewesen.
Caspar Pfau bey mir gehabtt, referenda zu referiren.
Per spasso, mitt Madame hinauß gefahren.
Doctor Mechovium, dopò il pranso, bey mir gehabtt,
in Freybergers sachen.
Den hofraht Schwartzenberger Nachmittags bey mir gehabtt,
vndt allerley seria tractirt.
Der Schöningische lackay, <auquel j'ay presentè un escu d'or>, ist wiederkommen. Jl
m'a rapportè (Dieumercy) ma lettre a l'Archiducq
sauve, ayant estè prins des Swedois & con-
traint de monstrer toutes ses lettres de Madame
la Douairiere, mais il a cachè la mienne,
sans cela non prejudiciable. Er confirmirt,
daß die Grävin, herrn Banners gemahlin, vor 8 tagen,
todes verblichen, vndt sehr betrawret werde.
Die löbliche Dame hat es auch, wol meritiret.
<Einen hasen der Schütz geschoßen.>
Den Amptmann habe ich hinauß geschickt, die grentze
zu erlernen, wiewol mitt großer meiner vngele-
genheitt, weil vndterdeßen vnumbgengliche
Nohtwendigkeitten vorgefallen. Jl faut tousjours
estre en peine, & sollicitüde.
heütte der Schütz zweene hasen geschoßen.
hinauß spatziren geritten, vndt gewaltige
intrighj gehabtt. Gott verhüte sinistra.
Avis: daß beyde armèen aufgebrochen vndt
schlagen wollen. Der Banner soll vor Leipzig gehen.
Schletz, Dorenburg, vndt viel ChurSächsische städte seindt
außgeplündert worden. Banners gemahlin ist
von einem fleckfieber gestorben.
J'ay eu avis, que ma soeur la Princesse
Anne Sofie, est malade jusques a la mort,
Dieu la vueille conforter, & consoler par sa grace.
J'ay grande compassion, avec elle, car je l'ay
aymèe, de tout temps, fraternellement. perge
Zeitung daß in Engellandt, gefährliche motus vorhanden,
weil der König gewollt, <1.> das Parlament sollte die
Schottlender vor Rebellen erklähren <2.> vndt hülfe
wieder sie decerniren, 3. den Spanniern die
Schiffarmada, auf eine zeittlang, v̈berlaßen.
Es hetten aber die Stende des parlaments
alle 3 puncta abgeschlagen, vndt hingegen,
die erleichterung ihrer gravaminum gebehten,
darauf hette der König 4 <von den> vornehmsten1
gefänglich einziehen laßen, darüber wehre
|| [[Handschrift: 313r]]
der gemeine Mann aufrührisch worden, vndt in das
hauß des Erzbischofs von Cantorbery eingestür-
met, er wehre aber durch einen heimlichen gang
vndter der erden, darvon kommen. Darauf
seindt sie stragks zum königlichen pallast zu,
geeilet, vndt haben die 4 gefangene
loß gemacht. Vndterdeßen jst der König
mitt seiner gemahlin vndt kindern auch 2
hißpannischen gesandten, außgerißen, vndt
ist also numehr auch in Engellandt großer
Tumult obhanden. Gott wolle seine
Christglaübige erhalten, vndt beschirmen.
Extra zu Mittage, der iunge Erlach gewesen.
J'ay fait deffendre à Schlegel la cour iusqu'a
ce qu'il ait reparè l'honneur, que luy a voulü
enlever, le bourgeois d'Ascherßleben, l'injüriant.
Vor: vndt Nachmittags conjunctim zur kirchen.
Meine schwester, fräulein Anna Sophia durch ein handtbrieflein
besuchtt, vndt mich ihres zustandes erkundiget,
nach dem ich offentlich, auf der Cantzel, vor Jhre
Liebden, bitten, vndt behten laßen. Gott wolle vns nach
seinem willen, gnediglich erhören, auch einen gnedigen
regen beschehren, damitt das dürre landt sich erquicken
|| [[Handschrift: 313v]]
möge.
Grandissimj lamentj von Güstero, Gott
helfe, daß wir doch media erfinden, ihnen allda
müglichste willfahrung zu thun.
Ein Rehe von Ballenstedt bekommen.
Avis gegen abendt, daß es sich in etwas mitt Schwester
Anne Sofie gebeßert, doch nicht viel. Sie ist an
der Pleuresj auf der rechten sejtten, vndt einer
zugeschlagenen hitze gar Matt gewesen. Gott
wolle gnediglich linderung vndt beßerung schigken.
Der Thumbherr Bock, innhaber des Ambts
Leiningen, ist bey mir gewesen, extra zu abends,
wie auch der iunge Erlach.
Gott der herr, will noch nicht die fenster des
himmels eröfnen, vndt vns regen geben, darüber
wol nichts anders, alß ein Mißwachs zu befahren.
On me persecute avec le deputat de mes sœurs.
comme si i'estois cause de ce retardement
contre toute veritè & apparence.
Extra zu Mittage, der Medicus Doctor Brandt,
vndt der hofprediger, Magister Sachße.
Schreiben von Nürnbergk vndt Wien.
Die avisen geben:
1. Daß die Kayserliche Mayestät schon zu Regenspurg seyen, vndt
warten auf einen Reichstag.
2. Daß der Banner aufgebrochen, wie auch die Kayserliche
armèe nachm lande zu Francken zu.
3. Der friede in Vngern, mitt dem Neẅen Türkischen
Sultan Jbraim, confirmirt seye. hingegen
4. Mitt Polen der Türckenkrieg angehen solle.
5. Printz von Vranien habe in Flandern schläge gekriegt.
6. Engellandt habe die gesterigen gemeldten turbas.
7. Jn Jtalien werde Turin hart beängstiget.
8. Frantzosen köndten im Niederlandt, so wenig,
alß der Printz von Vranien, auch nicht forttkommen.
Meine leütte haben auf ienseytt der grent<Sahle>
die grentze auch bezogen, vndt einen gefangenen
herein geschicktt, welcher das creütz, am fenichen
berge, wieder auffmachen wollen.
Mitt meiner herzlieb(st)en Gemahlin, in garten, spatziren gegangen.
Wulbrandt Geörg Bock, von Wulfingen, der Thumb-
herr, so gestern bey vnß gewesen, hat heütte einen
paß von mir begehret, Morgen gebe gott an hartz zu
verraysen. Dieu luy vueille ottroyer bonne fortüne.
heütte hatt ein iunger bienenschwarm, in vn-
serm garten, zum erstenmahl geschwermet.
Meine Neẅerbawte Fehre ist aufs waßer
gebracht worden. Gott gebe zu glück.
Darnach habe ich hanß Christoff von Schlam-
merßdorf, meinen pagen, wehrhaftig gemachtt.
Gott wolle ihm glück vndt segen, darzu
verleyhen.
heütte hat wieder ein bienenschwarm geschi<sich angesezt.>
Es wirdt vor ein glück gehalten.
Sonst dörfte vnß die große hitze vndt dürre,
(so noch continuirt) wenig glück bringen.
Schreiben von Melchior Loyß vndt der Fürstjn von Deßa
daß vnsere kleinen, Gott lob, wol auf sein.
Der wolle sie ferrner erhallten, durch seine gnade.
Extra: Schlammerßdorf vndter den Junckern, weil
ich ihn wehrhaftig gemachtt, vndt extra in der Ambtstube
der Cammerraht Doctor Mechovius, vndt der hofprediger.
Mitt Meiner gemahl, hinauß gefahren spatziren.
Avis: daß herr Bielke Valet in Quedlinburgk
gehallten, vndt nach Schweden gehen will. Alles
volck soll in den Stiftern aufbrechen. general Banner
soll auf Eisenach zu, gegangen sejn. Die Kayserliche armèe
soll noch vmb Salfeldt liegen.
Der Niemburgische gefangene ist wieder loß gelaßen
|| [[Handschrift: 315r]]
worden, nach dem er einen vhrfrieden schwehren, vndt
angeloben müßen, sich nicht ferrner an dem meynigen
zu vergreiffen.
Jn die wochenpredigt conjunctim.
Den hofraht bey mir gehabtt.
Præparatoria zur excursion nach Ballenstedt gemachtt.
Escrit a Sa Majestè Impériale & au Comte de Trauttmansdorff[.] Gott helfe zu glück.
Der Schütze hatt einen hasen geschoßen.
Columbo hat an mich geschrieben, vndt den Schlegel
wegen des bürgers zu Ascherßleben, bey mir
excusiret.
Ein Mußketirer, kömbt von Ballenstedt, mitt
berichtt, daß gestern ein bohte, so Victualien
insonderheitt forellen vndt krebße anhero bringen
sollen, von Schwedischen Soldaten angegriffen, vndt
geplündert worden. Columbo soll, sich gar vnge-
halten darüber erwiesen haben.
Von Bernburg nach Ballenstedt, mitt Madame[.]
Bey Ascherßleben alarm vom Columbo & ses demonstrations.
Avis daß die Schwedische auf Arnstedt[,] <Eisenach vnd Schmalkalden>, die Kayserliche armèe
auf heßen zu, gehe<Hirschfeldt vndt heßen zu gegangen>, dörften allem ansehen nach, dem
Weserstrom zu, sich nähern. Der general Banner zwar, hatt
seiner gemahlin <Seligen> exequien celebriret, zu Erfurtt.
Die Lünenburgischen werbungen, gehen starck fortt.
König in Dennemarck, wirbt noch 4 Regimenter dem Lünebürger
zu hülffe.
Columbo soll mit seiner Reütterey, zum herren Thuro
Bielke nacher Gaterschleben, allda sie valete geben,
gestoßen sein. Gedachter Obrist herr Bielke soll nach Schweden
wollen.
Andere avjsen, diesen abendt, daß das Kayserliche läger, nicht nachm
Stift hirschfeldt, gangen, sondern auf Cronach, vndt nachm
hoff marchirt, daselbst alles außgeplündert.
Die Schwedischen aber giengen v̈ber den waldt, (welchen General
Major Pfuel, mitt 8 Regimentern öfnen laßen, weil er
verhawen gewesen,) auch nachm Franckenlande zu.
General Commissarius GregerSohn hatt der contribution halber
daß Directorium im lande zu Düringen, Eißfeldt,
halberstadt, Manßfeldt, Stollberg, vndt da herumb.
Obige marche nacher Franckenlandt wirdt confirmirt.
Meine pagen2 haben vögel geschoßen zur hofküchen,
dieweil sie kein wildpret antreffen können.
J'ay fait mettre en arrest le Baillif Martin Schmidt
par Monsieur Einsidel & Thomas Benckendorf[.] Dieu vueille prosperer
mes desseings.
Avis: daß es Gott seye lob, Ehr, vndt danck gesagt,
gesteriges tages, einen schönen fruchtbahren landt-
regen zu Bernburgk gethan. Derselbe wirdt dem
lechzenden dürren erdtreich, vndt hinterbliebenem
getreydich, wol zu statten kommen.
Jch habe allhier zu Ballenstedt allerley zu disponiren gehabtt.
Postea: hinauß spatziren gegangen.
Der Pfarrer von Ballenstedt, vndt der von Radischleben,
seindt meine gäste, zu Mittage gewesen. Jch habe
sie auch sonsten examiniret wegen Ambtssachen.
Nostitz hatt krebße vndt Forellen gefischt vndt einbracht.
Wieterßheim ist alhier gewesen, mais je ne luy ay point
voulü donner audience.
Avis von Bernburgk, in dieser sache, cum consilio.
Avis vom Tobias, daß des Rübesaats worden 5 Schockßo: weniger
6 garben.
Jtem: avis: daß von Dresen[!] gute resolution einkommen,
vndt man bekümmert sich allda nicht mehr vmb den
krieg[.]
<Oberlender hat gestern einen hasen geschossen.>
Thomas Benckendorf nacher Quedlinburg ziehen laßen, mitt seiner Schwester Tochter.
Es hatt diesen Morgen Gott lob, alhier auch gar
fein geregenet. Gott wolle die früchte des landes gesegnen.
hänsel hat ein Rehe geschoßen, vndt einbrachtt,
Jst ejne gelde zicke gewesen.
Der Pfarrer von Güntersperge ist bey mir gewesen,
allerley anzubringen, <wie auch der landtrichter3 von Ballenstedt[.]>
Jch habe hanß Christoff von Schlammerßdorff
numehr gäntzlich abgefertiget, vndt ihm noch,
v̈ber vorige bezeigungen, einen klepper, den Wesem-
beck verehret. Gott gebe zu glück.
Thomas Benckendorf ist von Quedlinburg wol wiederkommen, mitt meiner
zimlichen satisfaction[.] Gott gebe gute effecta der worte.
Jch habe aufm Saal, Ern Platonem <vormittags> predigen laßen.
Nachmittags hatt der gewesene Amptmann Harschleben, sejnen Sohn, meinen
pahten, zur erde bestatten laßen. Er ist ein 12Jähriger knabe
gewesen, vndt hatt sich wol angelaßen. Jst an einem fieber
vndt geschwulst gestorben. Gott genade ihm.
Expedienda habe jch expedirt, nacher Bernburg, vndt sonsten.
hänßel gestern abendt 1 hasen geschoßen.
Wieterßheim hat heütte abermal dem hofmeister
Einsidel zugesprochen, ihn im besten bey mir zu recommendiren.
Jl reconnoist la faute, & demande pardon. Jl a
evitè ma presence, scachant, qu'il est en disgrace.
Darnach bin ich mitt meinen leütten hinauß ge-
fahren auf meine ägker, mein getreydig zu besehen,
welches Gott lob, noch wol stehet. Es hatt ein
drey tage her gar schön geregenet allhier zu Ballenstedt.
Etwaß rocken, ist vom hagel vor diesem geknickt
worden. Gott wolle ferrner bewahren, vndt gesegenen.
Ein Rehe jst gelifert, von hartzgeroda.
Zu Quedlinburgk wirdt heütte ein Feldtprediger vndter
den Schwedischen, so ein Mägdlein von 6 iahren Nohtzüchtigen
wollen, iustificiret, wie auch ein leütenampt, so der-
gleichen lose händel, mag vorgenommen haben.
Fiat Justitia, & pereat mundus!4
Der Diaconus von Ballenstedt vndt Pfarrer zu Padeborn ist zu Mittage
extra alhier gewesen, vndt hatt mich angesprochen.
Der Pfarrer von Heim, ist Nachmittags bey mir gewesen.
Schreiben von Bernburgk, sampt den avisen, vndt
lose schreiben Fürst Friedrichs, so mir 4 herrnvettern zuschigken.
O Gott dempfe doch meine feinde, vndt laß nicht
zu, daß sie die Oberhandt behallten.
hinauß ins feldt spatzirt, vogel zu schießen.
Postea nach hoym gefahren mitt Meiner gemahlin,
wie auch auf Padeborn, das getreidig im felde zu besehen,
welches Gott lob, gar fein, biß dato stehett.
Drey Reütter seindt im felde gewesen, so vor-
geben, sie wehren auf einen Trunck bier außge-
ritten, hatten aber ein legel mitt süßem wein
frembden leütten abgenommen, wie wir hernach-
malß erfahren. haben vnß also wol betrogen.
Es jst auch ein stargker regen, mitt eingefallen,
vndt hat vnsere vnbemäntelte leütte, sehr naß
gemachtt.
Commissjones ertheilt, tam in Oeconomicis, quam Politicjs.
Die avisen geben:
Daß in Engellandt der König in<nit> endtwichen, sondern allein durch
Tumult deß herrn omnis, die gefangenen erlediget vndt
das Parlament zerschlagen worden.
Daß der Prinz von Vranien, großen wiederstandt, vor
Brugk empfindet.
Daß die Schwedische wie auch die Kayserliche armèe<n> voneinander gangen.
Daß in Polen, starck reformiret5 werde, <auf Päbstisch.>
Das der Kayser, mitt 12 kutzschen zu Regenspurgk.
Daß in Jtalien, der krieg starck fortgehet.
Dennemarck eines theils den Spannischen, anders
theils, dem NiederSächsischen Crayß hülfe zuschicke.
Schreiben von Bernburgk, daß die Niemburger wieder ihre
gräntze bezogen, vndt embuscaden gemacht, auch ordre
gegeben, auf die Bernburger, wann sie ankähmen, Feẅer
Nota Benezu geben, Jch dencke, die meynigen, werden die gränze
wieder beziehen. Jllud est, non modo justum sed necessarium,
vim vj illata repellere.
Melchior Freybergk von Reinstedt, hat sich bey
mir angemeldet, vndt insinuiret.
hänsel hatt gestern abendt, ejnen hasen geschoßen.
Post von Bernburgk wieder bekommen.
Der CammerRaht, Doctor Mechovius, ist anhero kommen,
hat mir vndter andern referiret, wie feindt-
sehlig, sich gesteriges tages, die Niemburger gegen
die vnserigen Bernburger, an der aufwerffung deß
creützes, des fenichenberges, bezeigett, vndt
wie gewaltig beyderseits, (recht alß vndter
feinden,) Feẅer auff ejnander gegeben worden.
Jst aber<lso> von ihnen der anfang, zu dieser Hosti-
litet, gemacht worden, zuvor war es nur,
eine Nachtbarliche Turbation. Patientia!
Der Allte harschleben, gewesener Ambtmann,
ist extra zu Mittage, bey mir gewesen.
Alarme von Reüttern, so vndter meine Schafe
gefallen. Nostitz ist hinauß geritten, vndt sie haben
sie fortgeiagt, daß sie außgerißen, vndt nichts hinweg
nehmen können, wie sehr sie sich auch zuvorn darumb be-
mühet, vndt bearbeittet.
J'ay eu beaucoup a traitter; avec Wietersheim & Martin Schmidt
a cause de la satisfaction, que je desire d'iceulx.
Difficilia! quæ pulchra.6
Es hat heütte, wie numehr ein 4 tage meisten
theilß hero, gar fein geregenet, auch etwas heütte
gedonnert, allhier zu Ballenstedt.
Avis: auß hollstein daß erschreckliche große
Schloßen mitt seltzamen figuren vndt ant-
litzen bey Sonderburgk gefallen, vndt schaden gethan.
Postea die malefitzsachen, wie auch Fürst Friedrichs händel
mitt Doctor Mechovio, communiciret, vndt andere Oecono-
mica durch hofmeister Einsidel vndt Thomaß Benckendorf
vornehmen laßen, in spetie auch die besichtigung
der zerfallenen gebeẅde, auch vndterschiedliche einge-
kommene supplicationes, vndt querelen.
Diesen abendt, seindt des Ambtmannes Märtins
Schmidts sachen, rectificiret worden. Gott gebe guten effect.
Donnerstag♃ den 18. Iunij: 1640.
<Regen, vndt Nebel.>
Es wirdt numehr besorget, der Regen thue nicht allein
der heẅerndte sondern auch dem getreidig, großen schaden[.]
|| [[Handschrift: 4v]]
Gott wirdts wol machen. Es hat heütte sehr
stargk, vndt viel geregenet.
heütte Morgen habe ich den Ballenstedter Ambt-
mann Schmidt seines arrests, nach beschehener
deprecation vndt submission, völlig erlaßen,
iedoch daß er dißmahl (weil ich alhier bin,
noch auf eine kleine zeitt) den innersten hof vndt
creützgang meyde, sonsten aber deß Ampthauses
sich gebrauche, in den hoff, Forwerck vndt wo
er zu verrichten, libere gehe, au nur daß er
in den creützgang, biß auf ferrneren bescheidt, nicht
komme, oder sich zu der Tafel darinnen nöhtige,
vndt dringe, weil er ohne daß, sein kostgeldt
hatt, auch mitt vndterschiedlichen malefitzsachen,
an izo, zu thun, vndt die zeitt meines itzjgen Stilla-
gers, mehrentheilß verstrichen, biß auf ferrneren
bescheidt, oder biß er <dazu wie auch zur audientz> gefordert werde. Der
hofmeister hatt ihn relaxirt, wie itztgedachtt, vndt
der Secretarius Tomaß Benckendorf hatt ihm die Artickel
darauff er wjeder zu gnaden angenommen wirdt, vorgelesen.
Jch habe heütte die beschuldigte zaüberinn, weil
man sie nichts v̈berführen können, aber gleichwol indicia
vorhanden, vndt fama communis, mitt vndterlaüfft, meines
landes, verweisen laßen. Gott gebe, daß die warheitt an tag
|| [[Handschrift: 5r]]
komme, vndt die lügen gedempft werde.
Jch habe dje ædificia alhier besichtiget, welche
sehr bawfellig sein, vndt reparation bedörffen.
Depesche von Deßaw, jn dreyerley sachen:
1. wegen der Dresenischen[!] depesche, da der Churfürst,
mitt den Monatlichen 600 ThalerThlr: zur Magdeburgischen garnison
zufrieden ist vndt höflich antwortett.
2. Wegen des gymnasij zu Zerbst, worselbst
Milagius vndt Wendelinus ihre commissiones
fleißig abgeleget. 3. Wegen des gewesenen
Registratoris Salmuhts besoldung. Jch habe
alleß bea præliminariter nach Bernburgk
addressiren laßen.
Die malefitzpersonen, oder Mörder, habe ich
auch befohlen, zu examiniren heütte oder Morgen.
Doctor Mechovius stellet die vrtheilartickel auß den
actis, vndt auß der vrtheilsfrage. Machtt
auch a Gott steẅre allem vbel vndt vnheyl,
vndt laße vns recht vndt gerechtigkeitt wol administriren.
Es ist heütte ein greẅlich vngewitter, wie gestern
gewesen, vndt dörfte große inundationes geben.
Gott wolle doch den lieben Sonnenschein wiederbringen.
Thomas Benckendorf ist nach Quedlinburg geschickt, Gott gebe zu glück.
Wieterßheim von Opperoda deßen sache numehr mitt einzie-
hung des juris Patronatus zu ende kömpt, ist allhier
gewesen, vndt hat ein schreiben aufgewiesen, darinnen
herzog Geörge von Lünenburgk, seine Ritterschafft
auffgebotten, weil er persöhnlich will zu felde ziehen.
Gott bewahre diese lande vor ferrnerem ver-
derben, wie leyder! wol zu besorgen.
Avis: daß die Stalhansischen völcker, zu Wegeleben,
ankommen, können vor den Wolfenbüttelischen, nicht
fortt, vndt es soll auch Kayserliches vndt ChurSächsisches volck,
zu Merseburgk, ankommen sejn. Gott bewahre
vor ferrnerem vnheyl, vnglück vndt inunda-
tionibus der völcker, so wol, als des gewäßers.
Schreiben von Plötzkau von Fürst Augusto mitt bitte die Thätligkeit-
ten (die ich doch nicht angefangen) wieder die Niemburger,
einzustellen, <vndt solche in ezlichen seculis vnerhörte proceduren in diesem Fürstlichen hause einzustellen.>
Avis von Bernburg; daß die Niemburger abermals
18 schafe dem Marschalck Erlach, abgenommen, vndt
gepfändet, vndt daß viel fromme hertzen, sonderlich die
Geistlichen, wejl ohne das, eüßerlicher krieg genug,
den innerlichen frieden wüntzschen theten. Jch
bin daran ia nicht schuldig, wann ich das meynige
propugnire.
Avis von Bernburg, daß Fürst Ludwig nicht alleine aber-
mal 18 schafe dem guten allten wolverdienten Erlach,
vndt also in allem numehr 33 Schafe nehmen laßen,
sondern auch Ordre gegeben, seinen Sohn gefangen
zu nehmen, vndt 8 dragoner an die streittig gemachte
gräntze zu legen.
Diese Nacht, sejndt die Mörder von Reinstedt
torquirt<zur tortur geführt> worden, vndt<haben> aber der Tortur nicht er-
wartett sondern alles bekandt, vndt vmb ver-
kürtzung ihrer quahl gebehten.
Mitt Wieterßheim, jst heütte endtlicher schluß ge-
nommen worden. henning Stammern, habe ich gleichfalß,
eine vorhaltung thun laßen, durch hofmeister Einsidel,
welcher sich gleichsfalß gar hoch endtschuldiget, mitt der vn-
wißenheitt, vndt vmb pardon, (wo er peccirt,) gebehten.
Begehrt aber schriftlichen aufsatz deßen, waß er de-
linquiret haben möchte, vndt daß er in agone Mortis einen
lutrischen pfarrer zu sich fordern laßen möchte, gestaltt auch
Wiesterßheim darumb gebehten. Wollte sich sonsten
mitt seinen freünden berahten, vndt sehen, wie er sei-
ne vndterthenige beantworttung, darauf thun köndte.
Ainsy qu'on voit; que cestui-cy, est plus dür a gaigner,
& a se soubmettre, que l'autre. Il a aussy alleguè la Diete anno 1611.
heütte hat man die Mörder wieder gütlich befraget. Sie
haben nichts mehr negirt, sondern nur vmb gnade gebehten.
Ein Rehe ist von hatzgeroda[!] ankommen. <hänsel 1 hasen
geschoßen.>
Jch habe heütte wiederumb Ern Platonem auf dem
Sahle, vor Meiner gemahlin gemach predigen laßen.
Er ist extra zur Mahlzeitt geblieben, wie auch
Elisabeht ihr vatter, bey den Junckern, weil
ich biß dato alhier zu Ballenstedt, nicht Tafel
gehalten, sieder vnserm abreysen von Bernburgk.
Nachmittags, bin ich mitt Meiner Gemahljn, hinauß
auf vnsere felder, alhier zu Ballenstedt, spatziren ge-
fahren, vndt die gesegneten früchte des landes, besehen.
Gott helfe, daß wirs auch genießen mögen, vndt es
nicht mitt vnß heiße: Sic vos, non vobis; <fertis aratra
boves!>7
Lamentj vom Jonio; wegen Wieterßheims gar
grober, neẅer händel. Jl semble, que le Diable
ne peut pas reposer, <en ceste province.>
Schreiben von Bernburgk, daß Fürst Ludwig, etzliche
Tragoner, nach Niemburg geschickt, vndt ihre creütze
vndt grentzlöcher, an beyden orten, wieder öfnen laßen.
Wieterßheim vndt Jonius seindt anhero citirt worden,
sie v̈ber gesterigen exceßen zu vernehmen.
Henning Stammer hat anhero geschrieben, bittet
vmb 14 tage bedenckzeitt, sich zu purgiren.
Wietersheim hat die geklagten injurien nicht
gestendig sein wollen, nach dem er gehöret,
vndt mitt dem Jonio confrontirt worden.
Der gewesene Ambtmann8 von Sanderßleben,
vndt 2 bürger seindt an mich abgeschickt worden,
vom Raht zu Ascherßleben, wegen der pressur
in Pfeiffers sache. Jch habe mich ihrer, so gut alß
ich gekondt, Jhrer Kayserlichen Mayestät zu dienst, angenommen.
Der Cammerraht, ist mitt dem Stallmeister,
vndt Amptmann Benckendorf auf den allten An-
haltt gezogen, denselben zu besehen, darnach
wiederkommen.
Die Ascherßleber, sejndt Nachmittags wieder fortgereyset,
verhoffen, meine vorbitte, werde ihnen helfen.
Avis von Bernburgk; daß es sich mitt Schwester Anna Sophia
zu Cöhten, wjeder schljmm anleßett, Gott wolle beße-
rung verleyhen, vndt die schmertzen ljndern.
Jch bin hinauß aufs Reheblahten mitt dem
Neẅen forster hänsel geritten, vndt seindt
4 rehe ansichtig worden, eines aber ist recht zum
schuß kommen, so Nostitz geschoßen, wiewol ihm zuvor
auf ein anderes die büchse versaget hatte.
Die avisen geben:
Daß der Printz von Vranien, in Flandern greẅliche Schläge
abermals bekommen, nach seinem gewöhnlichem glück allda.
Jtem: daß in Engellandt starcke allianzen mitt Spannien
auch wieder Schottlandt, gemacht worden.
Der Kayser zu Regensburg seye vndt starck nachm
Reichstag verlange.
Die kriegenden theile aber vnferrne von Nürnberg
seyen, gleich alß wehren sie auch aufn Reichstag
bescheiden. <Der Türcke soll wieder Polen, noch kriegen.>
Vor Turin, gibts auch arma intrepida, <vndt
allerley factiones. et cetera>
Jch habe allhier assignationes dem Cammerraht
vndt Carl Heinrich von Nostitz gethan, welche an dje contributions-
resta de anno 1635 verwiesen sein.
Expeditiones nach Bernburgk; bestellet.
Schreiben vom hofraht, vndt Caspar Pfawen.
Avis: daß der Banner wieder zurücka gehe.
Wietersheim vndt Jonius sejndt abermal vor gewesen,
haben sich aber nicht vergleichen können, noch wollen.
Nachmittags seindt wir hinauß spatziren gefahren,
nach Riedern zu. Eine wilde katze vnderwegens bekommen.
Es seindt heütte vndt gestern, vndterschiedliche vorbitten,
sonderlich vor den einen maleficanten geschehen. Vor den
andern, hat seine hauß<weib> einen Fußfall gethan.
Ein Rehebock von hartzgeroda ist eingeschickt worden.
Jch habe visitiren laßen vndt in augenschein nehmen,
den ortt der Jrrsal zwischen Wietersheim vndt Ionio, <durch Heinrich Friedrich von Einsiedel vndt Thomas Benckendorf[.]>
Mitt Wieterßheim vndt dem Pfarrer Jonio, ist
heütte mir zu ehren, die endtliche composition
vndt vergleich, getroffen worden.
Alarme von Sawerroda, daß alda 35
Reütter eingefallen, Jtem: daß das Städtlein
Barby gantz außgeplündert worden.
Avis von Quedlinburgk, daß sie allda, aufn Freitag♀tag,
aufbrechen, vndt jhr bagage allda zu laßen, gesinnet,
haben auch begehret, man wollte vor daßelbe caviren,
oder 200 Mann fußvolcks einnehmen.
heütte diesen Nachmittag, haben wir zimlichen
alarm gehabtt, von wegen der partien, so pferde
vndt Schafe, wegnehmen wollen. Nostitz ist auf
sie gerjtten, vndt hatt sie fortgetrieben, wie sehr
sie auch bravaden gemachtt; getummelt, vndt das
getreyde verderbet.
<Beau songe de Madame vom schönen allten Heinrich Friedrich von Einsiedel vndt der relation des kerns des hauses Anhalts auch anderer misteriorum im Granatapfel so Heinrich Friedrich von Einsiedel von einem gar allten Mann gelernet. böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ resveil Sata[nai]>
Von Ballenstedt, apres le desjuner
nach Bernburgk mitt convoy, allda
vndterwegens Columbo höflich
bey Ascherßleben vns rencontrirt
vndt hüpsche dißcurß gehallten.
J'ay reprins en grace ce mattin Martin Schmidt[.]
Avis: daß der Reichstag zu Regenspurg auf den 16den: Julij
<stylo veteri> angestellet seye.
Es haben die partien viel pferde zu Jlverstedt
außgespannet, vndt eine Bidersehin, vbern kopf
gehawen, vndt vbel tractiret, vor ein par tagen.
heütte seindt auch partien gegangen, haben
vnß aber, (weil ich convoy von Ballenstedt
gehabtt) nicht rencontrirt. vnglück
Schreiben vom hertzog Wilhelm von Weymar
durch den Oberlender, so mitt großer gefahr,
durchgekommen, da andere lackayen iämmer-
lich spoliiret worden.
Vnglück hat gestern auch den kleinen Biedersee
vnsern pagen betroffen, in dem er von meinem
pferde dem Knochen, von seinem klepper herundter
gerißen, auch vbel zertretten vndt zerbißen
worden. Seine Mutter ist vor 3 tagen, vbel be-
schädiget worden, wie gestern gemeldet, vndt
sein vatter soll auch vbel auf sein. Da heists
rechtt: Nulla calamitas sola!9
Avis: daß der Bürgermeister10 zu Barby, vndt andere bürger, in neẅligkeitt
|| [[Handschrift: 316r]]
todt geschoßen worden, durch einen einfall der
Partien die da 40 pferde wegbekommen.
Zweene bienenschwärme seindt zeitt
meiner absentz im garten worden, alhier zu Bernburg.
Das heẅ so gemachet an der Sahle ist sehr vom
großen waßer vberschwemmet worden.
Der Rübesaht vndt wintergerste seindt
abgebracht.
Depesche nach Weymar, in geldtsachen.
Oeconomica tractirt, <wegen allerley prætensionen.>
Extra den CammerRaht zu Mittage, welcher mir,
große complimenten vom Columbo, vndt vom Raht
zu Ascherßleben, mittgebrachtt.
Schlegelß sache ist auch gantz accomodiret,
vndt alle prætensiones zu Ascherschleben, seindt
destwegen gefallen.
Den Geörg Reichardt, Meiner kinder præceptorem
habe ich bey mir gehabt, vndt allerley discutien-
da discutiret. Gott gebe zu glück vndt gedeyen.
Caspar Pfaw bey mir gewesen, a meridie rara
contingentia zu communiciren.
Jtem: den Cammerraht abbasso geschickt zum
hofraht & reliquis.
Oeconomica, Politica, publica vorgehabtt.
Jl faut passer ceste vie, comme on peut, non comme
on veut. Dieu me la vueille allegerir, par
sa grace, & deprimer tous mes ennemis par
secrets & ouverts, par sa Toutepuissance, &
force de son bras, & de sa dextre guerriere.
Extra: Doctor Brandt, der Medicus zu Mittage geblieben.
Jl m'a descouvert, des mysteres jnesperèz. Dieu
me les vueille conceder, avec repütation.
Jch bin hinauß, mitt Meiner herzlieb(st)en Gemahlin,
vmb mein getreydich herumb, zimlich weitt
spatziren gegangen.
Jn die kirche conjunctim, [...]b vor: vndt Nachmittags[.]
Extra: den Marschalck Erlach, vndt seinen Sohn,
wie auch Doctor Brandten gehabtt, zu Mittage.
Der general commissarius GregerSohn, hatt von halber-
stadt, an vnß ins gesampt, geschrieben, vnß mitt
ihme der contribution halber, zu vergleichen,
oder er wollte wol andere antreibungs-
Mittel darzu finden. Jst ein grober vngeho-
belter Schwede.
Mein brauner hengst, der Knoche, hat gestern,
vnsern hofJuncker den Schlegel, (so zu pferde in
einem rohten kleide gewesen) heftig geiaget, ver-
folget, vndt vom pferde herundter reißen wollen,
Er hat außreißen, vndt hinter etzliche Ochßen
sich salviren, auch daselbst absteigen müßen.
Saget, ob er schon vndter herzog Bernhardt,
ein soldat gewesen, es seye ihme nje vor keinem
Menschen, so bange, als vor diesem Thier gewesen.
Nostitz so ihn geritten gehabtt, war abgestiegen,
vndt alß er ihn beym Cappezon gehalten,
et ein par Meßer, so ihm entfallen, zu langen,
hatt er ihm aufn kopf steigen wollen, also daß
er ihn endtlich lauffen laßen müßen, da er
dann diesen handel, angerichtett. Es mag
wol der koller sein, oder eine vntreẅe
Muhtigkeitt, an diesem frischen pferde, so
einem, in einer Occasion (wann man es recht
maneigiren wüste) wol zu statten kommen
köndte; wie ein Rappe auf Spannischer seitten,
anno 1601 in dem Treffen, zwischen Grobendoncks
leüttenampt, wieder den Frantzösischen vom Adel
Breautè selb 22. gegen 22 bey hertzogenpusch,
große gegenwehre, mitt beißen, vndt schmeißen gethan.
Es hat heütte gewaltige verwirrungen, aufruhr,
vndt Meütterey bey dem gemeinen gesindlein, gegeben,
gleich alß ob alles verzaubert wehre.
Den hofraht Schwartzenberger bey mir gehabtt.
Gestern abendt extra: Doctor Mechovium, wie auch hodie.
Georg Knüttel ist heütte, in eydt vndt pflichtt, zum Ambts-
verweser zu Ballenstedt, angenommen worden.
Castiga Vellacosc, des gestrigen vnnützen
gesindleins.
Schreiben vom Ritter Geüder, in allten Terminis.
Die avisen <so> von Leipzig ankommen, geben:
Daß die Frantzosen Arras in Artois belägert.
Der Printz von Vranien, noch jn Flandern liege.
Der general Wahl in Heßen eingefallen.
Der Türcke noch durch Pohlen, wieder den Moßkowiter
kriegen wolle.
Der Kayser den Reichstag nach Regenspurgk
auf den 16. ⁄ 26. Julij: intimiret.
Der Banner nach Ejsenach zu, weichen müßen.
Der Pabst auch in Mißverstandt, mitt Spannien
lebe, wegen eines starcken durchzugs, so ViceRè begehrt.
Aufruhr in Catalogna, wieder den König in Spannien,
Jn Touraine, wieder den König in Franckreich,
Jn Engellandt die dissidia auch noch wehren.
Den Spannischen ein anschlag, auff Breda, mjßlungen.
Zu waßer, sollen die holländer, schaden geljtten haben,
so wol in der WestSee, alß jn Brassiljen.
Die heßischen trouppen, sollen etwas stöße bekommen haben.
Extra zu Mittage den CammerRaht gehabtt.
Avis: daß die Neẅe angedeüttete impresa nur mera
Verba, vndt nichts darhinder seye. Gott wolle
allen meinen wiedersachern, kräftiglich wiederstehen.
Das außschreiben von Kayserlicher Mayestät wegen deß
Reichstages ist mir heütte zukommen, von den
andern herren. Jtem: ein NeẅJahresschreiben vom Margrafen
Christian im Xbrj, datirt, gar altt. et cetera
Geörg Knüttel ist nach Ballenstedt, Gott gebe
zu großem glück, segen vndt gedeyen vor mich,
vndt die meynigen, auch allen die mir gutes gönnen.
Jour malencontreux. Meine vngrische kutzschenpferde,
haben den vorreütter, vndter sich gekriegt, vndt vbel
zertretten, <es> sejndt auch pferde, vndt wagen, v̈ber ihn
gegangen. Andere schlägereyen, sejndt auch vorgegangen,
von nicht geringer importantz. So sejndt auch die
hoffoffizirer vneins mitteinander worden, a table.
Schrejben von Adolf Börstel; con presentj, per Madame, &
nostre fille Angeljque, vom 6. Junij.
J'ay fait deffendre tout desfy entre Heinrich Friedrich von Einsiedel & Carl Heinrich von Nostitz[.]
A spasso con Madama due volt[e].
Tractanda, tractirt, inn: vndt außerhalb der
Cantzeley, per internuntios.